Vollständige Version anzeigen : Windschattenfahren in Regionalligen
dura_atze
15.09.2015, 09:51
Wie schaut es eigentlich bundesweit in den Regionalligen mit dem Windschattenfahren aus? Sind das auch solche Zustände wie hier in NRW?
https://www.youtube.com/watch?v=jIJWLbEuyCY#t=667s
(Zwischen 11-15 Minute)
Ich kenne es nicht anders, weswegen ich den Ligarennen in aller Regel fernbleibe.
Das ist ja leider nicht nur bei Ligarennen so :(
Ligarennen sind so angelegt, dass viele Leute gleichen Niveaus über kurze Distanzen gegeneinander antreten. Natürlich provoziert das Drafting. In BW z.B. sind die Rennen bis in die unterste Liga zum Glück freigegeben.
MatthiasR
15.09.2015, 10:50
Wie schaut es eigentlich bundesweit in den Regionalligen mit dem Windschattenfahren aus? Sind das auch solche Zustände wie hier in NRW?
https://www.youtube.com/watch?v=jIJWLbEuyCY#t=667s
(Zwischen 11-15 Minute)
In BaWü ist das Windschattenfahren in der Liga freigegeben - außer in der Seniorenliga.
Gruß Matthias
In Bayern ist auch (mit wenigen Ausnahmen) das Windschattenfahren in Regional und Bayernliga freigegeben, was die Rennen kein bisschen weniger anstrengend macht.;)
...
https://www.youtube.com/watch?v=jIJWLbEuyCY#t=667s
(Zwischen 11-15 Minute)
Schaut für mich stark nach einer vollgesperrten Radstrecke aus.
Schwer nachvollziehbar, warum hier keine Windschattenfreigabe zumindest für das Ligarennen ausgesprochen wurde. Zeitfahrräder in derart engen Starterfeldern erhöhen die Unfallgefahr (erst recht, wenn in Pulks jeder auf dem Aerolenker lümmelt und nicht richtig bremsbereit ist). Kampfrichter, Teilnehmer und Betreuer sind frustriert, weil sich die Regeln nicht durchsetzen lassen.
Goldfrosch
15.09.2015, 12:26
Ach, witzig. Jetzt wollte ich grad ein Foto von meinem letzten NRW-Liga-Wettkampf posten, aber das war genau der in Ratingen, von dem auch das Video ist :Cheese:
Ligarennen sind so angelegt, dass viele Leute gleichen Niveaus über kurze Distanzen gegeneinander antreten. Natürlich provoziert das Drafting.
Genau das ist das Problem. Die Leistungsdichte ist da sehr hoch und wenn dann noch nur 1000m Schwimmen und eine Radstrecke mit vielen Steigungen zusammen kommt, sieht es kurz vor T2 halt so aus:
http://i.imgur.com/fsc9xMU.jpg
Nicht umsonst wird momentan rege diskutiert, ob zumindest in der NRW-Liga Windschattenfahren freigegeben werden soll.
(Zum Glück hat mich diese Problematik dieses Jahr nicht direkt tangiert, da ich im Schwimmen so lahm war, dass die Gruppen eh alle weg waren :Lachanfall: )
Schaut für mich stark nach einer vollgesperrten Radstrecke aus.
Ja, war es. Ich bin trotzdem zweimal(!) bergab fast frontal mit einem KaRi-Motorrad kollidiert, das bergauf auf der Gegenfahrbahn die mir entgegen kommende Gruppe begleitet hat.
Athleten werden fürs einmalige Übertreten der Linie disqualifiziert, aber die Motorräder fahren dann dauerhaft mittig auf der Gegenfahrbahn? :confused:
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Nicht umsonst wird momentan rege diskutiert, ob zumindest in der NRW-Liga Windschattenfahren freigegeben werden soll.
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Gibt es denn deiner Ansicht nach sinnvolle Argumente, die gegen eine Freigabe (zumindest bei den Liga-Startgruppen) sprechen?
Bei nicht möglicher Vollsperrung spricht natürlich die StVO dagegen, aber wenn der Veranstalter eine Vollsperrung durchsetzen konnte ist es doch für alle Beteiligten das Beste, das Format entsprechend der Leistungsdichte (und der gelebten Realität) anzupassen.
Ich kenne es nicht anders, weswegen ich den Ligarennen in aller Regel fernbleibe.
Deswegen mache ich seit 3 Jahren oder nunmehr 4 Jahren keine Liga mehr :dresche
Bei uns in Bayern ist das Windschattenfahren in den höheren Ligen freigegeben. Zeitfahrräder sind natürlich verboten.
Macht eine Mordsgaudi und die Jungs haben zum großen Teil beim Radfahren richtig was drauf. Die Strecken sind auch so angelegt, dass man sehr oft in den dunkelroten Bereich gehen darf :Cheese:
Goldfrosch
15.09.2015, 13:49
Gibt es denn deiner Ansicht nach sinnvolle Argumente, die gegen eine Freigabe (zumindest bei den Liga-Startgruppen) sprechen?
Die Argumente, die ich oft höre, sind zum einen der ursprüungliche Triathlon-Gedanke á la "allein gegen die Elemente" und dass einige befürchten, dass Leute ohne sehr gute Schwimmleistungen dann sofort keine Chance mehr hätten, egal wie schnell sie Rad fahren oder laufen können - weil die Radgruppe dann halt weg ist.
Ich selbst kann beide Seiten nachvollziehen. Aber ich würde begrüßen, wenn es ein bisschen Abwechslung in den Ligen gäbe, z.B. durch Wettkämpfe mit und ohne Windschattenfreigabe - dann aber auch wirklich mit knallharten Zeitstrafen, wenn Windschattenfahren verboten ist.
Überhaupt täte den (Männer-)Ligen in NRW mal ein bisschen Abwechslung gut, finde ich. Egal ob Jagdstart, Mannschaftssprint, Swim&Run oder irgendwas anderes, wo vielleicht auch Taktik mal eine Rolle spielt. Momentan hat man ja einfach 5 mal im Jahr das gleiche. Immer Massenstart auf SD & KD, manchmal ganz selten MD (Hückeswagen) und sonst nix. Nach drei Jahren wird's irgendwie ein bisschen fad.
Bei uns in Bayern ist das Windschattenfahren in den höheren Ligen freigegeben. Zeitfahrräder sind natürlich verboten.
Macht eine Mordsgaudi und die Jungs haben zum großen Teil beim Radfahren richtig was drauf. Die Strecken sind auch so angelegt, dass man sehr oft in den dunkelroten Bereich gehen darf :Cheese:
Oha, das klingt ja richtig vielversprechend! Ich hatte dieses Jahr schon mehrmals mit dem Gedanken gespielt, den Triathlon erstmal liegen zu lassen und zum Radsport (C-Lizenz) zu wechseln, um zu schauen, ob mir das mehr liegt.
Aber da ich ab nächster Woche eh in Nordbayern wohnen werde, klingt das mit den für Windschatten freigegebenen Liga-Rennen für mich nach einem mehr als guten Kompromiss! :)
dura_atze
15.09.2015, 13:51
Ich halte die Windschattenfreigabe für Regionalligen und drunter für absolut einfallslos und auch unnötig. Wer sich das Video angeschaut hat, stellt fest dass der Leistungsunterschied im Schwimmen viel größer ist, als es in der 1. und 2. Bundesliga.
Die ersten 20 in der NRW-Liga kamen innerhalb von 70 Sekunden aus dem Wasser (wir reden hier also nicht von der Bundesliga, wo in der selben Zeit das gesamte Feld aus dem Wasser ist und in einem Haufen auf das Rad steigt). Das sind auf die Radstrecke übertragen - bei einem Tempo von 40km/h - 30 Meter Abstand für Jeden. Es war in Ratingen für die Triathleten also ohne Probleme möglich sich an das Regelwerk zu halten!
Ursache für dieses Verhalten ist aber die völlige Passivität der Wettkampfrichter, die entweder das Regelwerk nicht kennen, oder dies bewusst ignorieren um sich Proteste vom Leibe zu halten. Das kann nicht Sinn und Zweck von Sport + Regeln + Verband sein. Wenn im Fußball mit Abseits aber ohne Linienrichter und die mögliche Anwendung der Roten Karte gespielt wird, wird man die Halbzeitpause auch nicht ohne Spielabbruch erreichen.
Es gäbe viele bessere Lösungen als das Windschattenfahren freizugeben:
- Die Wettkampfrichter bekommen eine Kamera um so schnell und nachweisbar Zeitstrafen zu vergeben. Für jede Zeitstrafe zahlt der jeweilige Verein 10€ Strafe an den Verband, womit auch die Wettkampfrichter finanziert werden können
- Es gibt Prologstarts (wie auch in der 2. Bundesliga). Die 72 Triathleten werden in 10 Sekundenabständen auf die Schwimmstrecke gelassen. Das wäre ein zeitlicher Mehraufwand von 12 Minuten für den Veranstalter, der durch minimale Startgebührenerhöhung leicht ausgeglichen werden kann
- Einführung von Staffeltriathlons. Auf 1000/40/10 wird 4x300 / 4x10/ 4x2,5km gemacht. Kostet die selbe Zeit, verdünnt die Strecke aber auf 1/4.
- Verlängerung der Schwimmstrecke und Neoverbot ab 19°C (Wer Ironman ist sollte auch hart genug dafür sein).
Die einfachste Lösung wäre es aber, wenn die Wettkampfrichter versuchen das Regelwerk einzuhalten und nicht davor zurückschrecken 30-40 Zeitstrafen und Disqualifikationen zu verteilen. Damit sich die Lage erstmal einspielt muss wohl ein Jahr hart durchgegriffen werden.
Die Argumente, die ich oft höre, sind zum einen der ursprüungliche Triathlon-Gedanke á la "allein gegen die Elemente" und dass einige befürchten, dass Leute ohne sehr gute Schwimmleistungen dann sofort keine Chance mehr hätten, egal wie schnell sie Rad fahren oder laufen können - weil die Radgruppe dann halt weg ist.
Aber so ist es nunmal - kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
In der Liga hat man doch einmal die Möglichkeit etwas anderes als bei den ganzen anderen Triathlonveranstaltungen auszuprobieren. Total einfallslos ist für mich einfach noch einen x-beliebigen Triathlon zu veranstalten. Wettkämpfe mit Windschattenfreigabe, Mannschaftssprints, Teamverfolgungen, usw. ... Das macht alles einen riesen Spaß und macht meiner Meinung nach den Reiz der Liga aus.
In der Regionalliga muss man dann natürlich 20-22,5min schwimmen um die Radgruppen zu erwischen. Aber das ist mit entsprechenden Training kein Problem und ich habe es auch geschafft so meine Schwimmleistung zu verbessern. Wir machen schließlich Triathlon und keinen Bike an Run mit kurz einplantschen. ;)
Von der Liga profitiert man dann in normalen Triathlons ungemein, zumal in der Liga wahrscheinlich über 50% der Starter in der Lage sind jeden Volkstriathlon zu gewinnen bzw. bei olympischen Distanzen unter die Top5 zu kommen.
Trotz Windschattenfreigabe haben wir hier je 15 Teams in der Regionalliga und der Bayernliga und wirklich viel Spaß. Daneben gibt es noch zwei Landesligen mit normalen Wettkämpfen ohne Windschattenfreigabe.
Ebenfalls ist anzumerken, dass in den beiden zweiten Bundesligen und in der ersten Bundesliga ebenfalls Windschattenfreigabe erfolgt und es somit sinnvoll ist, in den unteren Ligen ebenfalls dieses System anzuwenden.
Ich halte die Windschattenfreigabe für Regionalligen und drunter für absolut einfallslos und auch unnötig. Wer sich das Video angeschaut hat, stellt fest dass der Leistungsunterschied im Schwimmen viel größer ist, als es in der 1. und 2. Bundesliga...
Die ersten 20 in der NRW-Liga kamen innerhalb von 70 Sekunden aus dem Wasser (wir reden hier also nicht von der Bundesliga, wo in der selben Zeit das gesamte Feld aus dem Wasser ist und in einem Haufen auf das Rad steigt) .
Ich habe in diesem Jahr jedes Bundesliga-Rennen (bis auf Tübingen) live miterlebt und kann nicht ansatzweise bestätigen, was du schreibst: Bei 750m Schwimmen (andere Distanzen außer dem Manschaftswettbewerb in Buschhütten gibt es in der 1. Bundesliga nicht) kommt das Starterfeld innerhalb von 100s aus dem Wasser und verteilt sich anschließend auf fünf bis sechs Radgruppen.
Komplette Zusammenschlüsse, dass also das gesamte Starterfeld in einer großen Gruppe vom Rad steigt, was vor 10 Jahren bei vielen Rennen mit Windschattenfreigabe noch der Standard war, gibt es heutzutage praktisch überhaupt nicht mehr.
...Die einfachste Lösung wäre es aber, wenn die Wettkampfrichter versuchen das Regelwerk einzuhalten und nicht davor zurückschrecken 30-40 Zeitstrafen und Disqualifikationen zu verteilen. Damit sich die Lage erstmal einspielt muss wohl ein Jahr hart durchgegriffen werden.
Was du forderst ist keine einfache Lösung, sondern eine hoch komplizierte, die zwangsläufig Ungerechtigkeiten produziert oder hältst du es für denkbar, dass ein Kampfrichter, der am Fließband Zeitstrafen verteilt, dabei keine fehlerhafte Strafen ausspricht?
Wem ist denn mit dem Windschattenverbot gedient? (bei Ligarennen wohlgemerkt; ich rede nicht von Mittel- und Langdistanzen und auch bei Olympischen Distanzen mit nicht allzu großer Leístungsdiche halte ich das Windschattenverbot auch für ein geeignetes Rennformat)
Die schnellsten Schwimmer werden immer als Erste vom Fahrrad steigen, egal ob Windschattenfahren verboten oder erlaubt ist.
Einzig und allein einige wenige schlechte Schwimmer, die dafür gut radfahren können, profitieren ein kleines bisschen von einem Windschattenfahrverbot, dass auch praktisch umgesetzt wird, aber niemals so sehr, dass sie die Chance haben, aus dem hinteren Drittel bis ins vordere Drittel eines Ligafeldes zu fahren, denn dafür ist bei Srpint- und Olympischer Distanz das Schwimmen nunmal rein von der Wettkampfdauer im Vergleich zu Ironman oder 70.3-Distanzen viel zu hoch bewertet.
JENS-KLEVE
15.09.2015, 15:46
Der KR ist doch die ganze Zeit dabei. Was war denn da los? Wenn er nicht disqualifizieren will, kann er ja zumindest für Ordnung sorgen, eigentlich...
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