Vollständige Version anzeigen : Leistungssteigerung mit 50? War es das jetzt?
Hallo,
wollte Euch mal nach den eigenen Erfahrungswerten fragen, entweder als Betroffene oder als Trainer der o.g. Altersgruppe:
Wenn man die gängige Literatur liest, dann muss man so ab 50 (eigentlich schon ab 40...) aufgeben, seine Leistung nachhaltig verbessern zu wollen. Klar, wenn man von einem völlig unterirdischen Niveau kommt, dann geht immer was... Aber wenn man sich dann mal irgendwo eingependelt hat, so nach 10 Monaten Training, dann war es das ...
Denn ab 30 geht es ja sowieso bergab. Die Ausdauer, ja die kann man noch etwas verbessern/halten, aber Geschwindigkeit ... vergiss es!
So weit zur - wissenschaftlich fundierten - Auffassung der Experten.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Jemand in einer ähnlichen Situation wie ich (s.u.) und hat der Wissenschaft zum Trotz nochmal ordentlich an Leistung zugelegt? Wenn ja, wie?
Ausgangssituation:
- 50 Jahre
- Nach langer Unterbrechung (>10 Jahre) wieder mit leistungsorientiertem Freizeitsport angefangen (vorwiegend Triathlon)
- Mit 20 - 35 mal ganz ordentliche Leistungen gehabt (was ordentlich bedeutet: den meisten leistungsorientierten Freizeitsportlern davongefahren, - gelaufen etc..)
- Mit 35 - 40 noch sporadische Aktivitäten, war zum Wohlfühlen ok
- Von 40 - 50: 20 KG zugenommen, davon sind 12 in 6 Monaten wieder weg (jetzt 73 KG bei 170cm, weitere 8 sollen folgen, fällt mir im Moment aber nicht so leicht ...)
- In der o.g. Zeit immer "eher falsch" trainiert (Motto damals: Wenn es nicht weh tut, dann war es kein effizientes Training ...;-). Harden the fuck up!
Aktuell:
- taste mich über Sprintdistanzen an Olympisch ran, Ziel 2016/17: mindestens 70.3, eher Langdistanz.
- Rad läuft, und wird auch kontinuierlich besser (37er Schnitt ist auf 20 - 50 Km im Moment noch hart, aber keine Unmöglichkeit. Klar, gilt eher hier im Flachland, allenfalls vereinzelte Steigungen, die hier von manchem schon als "Berg" bezeichnet werden ;-)))
Hier traue ich mir auch noch etwas mehr zu...
- Schwimmen: ist ok, und wird auch besser. Ca. 9:30 auf 500 Meter sind jetzt keine Glanzleistung, und im Wettkampf auch manchmal schwierig, aber ich kann damit erst mal leben.
- Laufen: Zum Verzweifeln. Im Wettbewerb hänge ich bei meinen 4:55 - 5:30 fest, je nach Stecke und Tagesform. Habe auch nicht den Eindruck, dass da jemals noch was geht...
Es geht mir um generelle Erfahrungen hinsichtlich Eurer Leistungsentwicklung im o.g. Alter, nicht um eine präzise Prognose, welche Zeiten möglich sind. Dass das höchst individuell ist, ist mir klar. Habt ihr mit um die 50 mit (richtigem) Training nochmal richtig aufgedreht? Und bei Wettkämpfen abgeräumt?
Grüße
Jog
Also ich hab noch 2 Jahre bis zum 50 er, würde sagen du kannst die Steigerungen genauso erreichen wie Jüngere, einzig auf die Regeneration musst mehr achten und Körpergefühl entwickeln. Ein Vereinskollege ist mit dem erreichen des Ruhestandes also 60+ durch mehr Trainings- sowie Regenerationszeit noch mal richtig schnell geworden. Er Trainiert am Rad mit der Einser Gruppe mit, also Schnitte von 45 KmH sind da keine Seltenheit.
longtrousers
31.08.2015, 10:43
Habe Ende 2006 angefangen mit Triathlon, da war ich 45. Jetzt also 54.
Zwischen 20 und 25 gelaufen (HM Zeit 1.21'), zwischen 25 und 37 sehr wenig gesportet und mit 37 wieder langsam angefangen zu laufen.
Schwimmen: 9 Jahre her Kraulen gelernt. War immer grottenschlecht, ist jetzt auf "schlecht" verbessert. Mache aber immer noch kleine Fortschritte, habe 4 Jahre her die 8 Minuten geknackt auf 400m im 50m Bad und dieses Jahr die 7.30-Marke.
Rad: Habe vor Allem in den letzten 2 Jahren enorme Fortschritte gemacht durch Einbau von harten 5 Minuten - Intervalle und Beinrasur. Habe grade die Faakersee OD Strecke im 37-er Schnitt absolviert, 3 Jahre her war das nur 34,7.
Lauf: War immer gut, und ist gleich geblieben. In 2007 lief ich schon 3.35 im IM und das ist jetzt immer noch so. Habe letzte Woche noch mal sub 1.30 geschafft in einem Solo-HM (1.29'41''). Die 1.21' von 30 Jahren her kann ich jetzt völlig vergessen.
Zukunft: Ich hoffe nächstes Jahr noch besser zu sein als jetzt, aber glaube, dass ich meinen Zenith bald erreicht habe. Jedenfalls wird es einen "künstlichen" Fortschritt geben, weil ich von der M50 in die M55 wechseln werde.:Cheese:
habe sehr änlichen "track-record" wie longtrousers....
halbmara mit 22 in 75 min.
dann mal mehr, mal weniger sport....
2004 wieder "richtig" angefangen - halbmara in 81 min.
ab 2005 mehrere IM / powerman zofingen...
seit ca. 10 jahren in zofingen ca. die selben zeiten (was ich als "verbesserung" anschaue...).
bin aber ueberzeugt, dass ich mit noch mehr qualität im 2018 das erstemal in der AG50 bei einem IM tief10 finishen kann (dies ist rund 20 min. schneller wie 2009 = aktuelle bestzeit IMswitzerland).
klar laufe ich mit 47 heute den halbmara nicht mehr unter 80min..traue mir aber einen schnellen mara in knapp über 3 durchaus zu (2014 ohne spezielle vorbereitung und sehr spontan eine 3.10 gelaufen..).
Wow, seid ihr gut. Aber ok, ich hab auch andere Voraussetzungen. Ich kann nur sagen, was die Steigerung ab 50 angeht: Klar, ist möglich. Bei mir zumindest. Nur ich hab vorher halt NIE Sport gemacht......:Cheese: . Gar nix. Und jetzt vor 2 Jahren Kraulen gelernt, Rennrad seit einem Jahr, laufen auch. Muskelaufbau gut sichtbar :). Im März hab ich eine Leistungsdiagnostik gemacht. Meine IAS (pro kg....gut, davon hab ich nicht viele....;) ), entsprach dem 86. Perzentil unter allen Radsportlerinnen meiner AK (Senioren 3). Hat sich inzwischen sicher noch verbessert. Meine ersten Sprints hab ich dann dieses Jahr absolviert und habe immerhin bei meinem ersten Wettkampf einen zweiten Platz(von sieben Frauen), dann einen dritten (von neun Frauen) und zuletzt einen vierten (von elf Frauen) gemacht. Wobei ich bei jedem dieser Wettkämpfe mit meiner Zeit als Teilnehmerin in jüngeren Altersklassen besser abgeschnitten hätte! Von wegen die Alten sind grundsätzlich schlechter...:Lachen2: ;).
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Jemand in einer ähnlichen Situation wie ich (s.u.) und hat der Wissenschaft zum Trotz nochmal ordentlich an Leistung zugelegt? Wenn ja, wie?
Ich denke dieser Fred/Trainingsblog passt doch ganz gut hier rein, falls Du ihn nicht schon kennst ;)
http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=35925
Gut na dann will ich mal meinen Senf dazu geben.
Im Moment 52 aber nicht mehr lange.
Leistungszuwächse gibt es wenn, dann eher in kleinen Schritten und auch nur dann, wenn das Niveau eher niedrig war.
Was mir am meisten auffällt, man muß zusätzliche Reg-Tage einplanen, mit 48 konnte ich gut 7 Tage/Woche trainieren, heute geht das nicht mehr.
Einen Tag brauche ich und den ganz ohne Sport, nicht mal locker schwimmen tue ich da.
Da ich weder Puls noch Watt messe, kann ich das nur vom Gefühl wiedergeben, aber es fühlt sich halt alles mühsamer an, vor allem wenn man mal so richtig wild trainiert hat.
Aber ist halt die Zeit, wer nicht alt werden will, der muß jung sterben.
Da ich keine Leistungstests mache, sehe ich eine Verbesserung oder Verschlechterung nur dann bei einem WK, aber ehrlich gesagt, ist mir das eh Wurst.
50? bei mir gings ab 30 abwärts! allerdings bis dahin auch schon 12 jahre triathlon gemacht.
hauptursache war die verschlechterte regeneration (wo man früher ne nacht drüber geschlafen hat, baut man dann 2-3 tage lang dran rum), deutlich gestiegene verletzungsanfälligkeit (nie was richtig großes, aber immer wieder kleinzeug, dass einen ein paar wochen rauswirft) und ganz allgemein eine sich ändernde interessenlage.
habe nach beendigung der "ersten karriere" dann nach 9 jahren triathlonpause völlig ohne schwimmen und radeln n rappel bekommen und mit 1 jahr vorbereitung den norseman mitgemacht. der schock war, dass die kraft gerade am berg beim radeln fast völlig weg war. bin früher wirklich alles mit maximal 42/24 (oder25) hoch. beim norseman war ich mit 38/28 manchmal kurz vorm umkippen, weil ich kaum noch vorwärts kam.
dann wieder 3 jahre pause und 2008 lanzarote mitgemacht. und seitdem dümpelts wieder vor sich hin. mal sehen, wann ich wieder n rappel bekomme :-)
Duafüxin
31.08.2015, 15:45
Bei mir gings mit 41 rapide abwärts. Allerdings immer irgendeine gesundheitliche Sch*** die nix mit Sport zu tun hat, mich nur immer komplett rausgerissen hat.
Nächstes Jahr werd ich 50 und hab mir fest vor genommen (wie jedes Jahr) voll durch zu starten, wenn nicht wieder was kommt. Eigentlich müßte ich jetzt alles durch haben. :dresche
MatthiasR
31.08.2015, 15:59
- 50 Jahre
- Nach langer Unterbrechung (>10 Jahre) wieder mit leistungsorientiertem Freizeitsport angefangen (vorwiegend Triathlon)
Naja, wenn man so lange nichts gemacht hat und auch noch Übergewicht mit sich rum schleppt, kann man sich natürlich in jedem Alter zumindest eine Zeit lang verbessern.
Aber selbst wenn nicht, kann man im Ausdauersport relativ lange auf einem einigermaßen hohen Niveau bleiben. Ich selbst bin mit jetzt 51 seit 28 Jahren dabei und habe nie komplett ausgesetzt (deutlich weniger gemacht natürlich schon) und habe auch nie nenneswert zugenommen (immer ca. 72 kg bei 1,74 m).
Seit einigen Jahren trainiere ich wieder mehr (die Kinder sind jetzt größer) und vermutlich auch besser und habe mich zuletzt noch mal ganz schön steigern können, vor allem auf dem Rad. 2013 und 2015 habe ich in der Langdistanzvorbereitung meine Arbeitszeit auf 80% reduziert (über Arbeitszeitkonto, also ohne direkten Gehaltsverlust). Das hat zu schönen Ergebnissen geführt - 2013 eine 9:39 in Roth und dieses Jahr sogar eine 9:13 beim Ostseeman (nebst einigen anderen sehr erfreulichen Ergebnissen).
Gruß Matthias
Naja, wenn man so lange nichts gemacht hat und auch noch Übergewicht mit sich rum schleppt, kann man sich natürlich in jedem Alter zumindest eine Zeit lang verbessern.
Aber selbst wenn nicht, kann man im Ausdauersport relativ lange auf einem einigermaßen hohen Niveau bleiben. Ich selbst bin mit jetzt 51 seit 28 Jahren dabei und habe nie komplett ausgesetzt (deutlich weniger gemacht natürlich schon) und habe auch nie nenneswert zugenommen (immer ca. 72 kg bei 1,74 m).
Seit einigen Jahren trainiere ich wieder mehr (die Kinder sind jetzt größer) und vermutlich auch besser und habe mich zuletzt noch mal ganz schön steigern können, vor allem auf dem Rad. 2013 und 2015 habe ich in der Langdistanzvorbereitung meine Arbeitszeit auf 80% reduziert (über Arbeitszeitkonto, also ohne direkten Gehaltsverlust). Das hat zu schönen Ergebnissen geführt - 2013 eine 9:39 in Roth und dieses Jahr sogar eine 9:13 beim Ostseeman (nebst einigen anderen sehr erfreulichen Ergebnissen).
Gruß Matthias
sackstark!!
Naja, wenn man so lange nichts gemacht hat und auch noch Übergewicht mit sich rum schleppt, kann man sich natürlich in jedem Alter zumindest eine Zeit lang verbessern.
Aber selbst wenn nicht, kann man im Ausdauersport relativ lange auf einem einigermaßen hohen Niveau bleiben. Ich selbst bin mit jetzt 51 seit 28 Jahren dabei und habe nie komplett ausgesetzt (deutlich weniger gemacht natürlich schon) und habe auch nie nenneswert zugenommen (immer ca. 72 kg bei 1,74 m).
Seit einigen Jahren trainiere ich wieder mehr (die Kinder sind jetzt größer) und vermutlich auch besser und habe mich zuletzt noch mal ganz schön steigern können, vor allem auf dem Rad. 2013 und 2015 habe ich in der Langdistanzvorbereitung meine Arbeitszeit auf 80% reduziert (über Arbeitszeitkonto, also ohne direkten Gehaltsverlust). Das hat zu schönen Ergebnissen geführt - 2013 eine 9:39 in Roth und dieses Jahr sogar eine 9:13 beim Ostseeman (nebst einigen anderen sehr erfreulichen Ergebnissen).
Gruß Matthias
Respekt!!!
Ich geh dann mal trainieren ...
Ich glaube, bei dem Thema muss ich mit meinem Alter anfangen :) : Also, ich bin jetzt 47 und hab vor vier Jahren meinen ersten Triathlon gemacht. Ich hab allerdings mein ganzes Leben Sport betrieben (verschiedenes von Basketball bis Tischtennis und Jedermann-Zahnkampf). Und dann etwa 10 Jahre leistungsorientiertes Laufen, vor allem Marathon.
Nach meiner persönlichen Erfahrung ist das Hauptproblem beim Älterwerden, dass man nicht mehr so viel aushält wie früher. Das hab ich mit Anfang 40 beim Laufen bemerkt. Ich hab die großen Laufumfänge einfach nicht mehr gut verkraftet, es hat in den Beinen gezwickt und gezwackt.
Das ist beim Triathlon mit der viel ausgewogeneren Gesamtbelastung jetzt viel besser. Ums ein bisschen subjektiv auf den Punkt zu bringen: ich fühl mich jetzt so fit wie noch nie! Ich bin zwar noch nicht 50 - wüsste aber nicht, warum man mit 50 nicht mehr besser werden sollte. Nicht übertreiben, auf die Erholung achten und die Umfänge langsam aufbauen - dann klappt das schon! Und selbst beim Schwimmen kann noch was weitergehen, vor allem durch Techniktraining. Ich hab 2011 (mit 43 Jahren) bei meinem ersten Triathlon für 500 Meter Schwimmen 11:21 min gebraucht, war also wirklich schlecht!!!). Heuer (beim selben Triathlon mit derselben Schwimmstrecke, die in einem 50-m-Becken ist) bin ich in 8:23 aus dem Becken geklettert. Ist natürlich immer noch weit von den besten Schwimmern weg, aber die Verbesserung ist schon groß.
Ganz grundsätzlich liest man übrigens oft in der sportwissenschaftlichen Literatur, dass es sieben bis acht Jahre Training braucht, bis man in seiner Sportart die maximale Leistung erreicht. Das ist die Leistungskurve, also die Verbesserung durch Training. Die zweite Kurve ist die physiologische Leistungsfähigkeit, die natürlich mit dem Alter abnimmt. Meine Erfahrung auch mit anderen "älteren" Triathleten bringt mich zur Überzeugung, dass mit 50 die Leistungskurve durchaus noch schneller steigen kann, als die "biologische" Kurve fällt. In Summe sollte also ein Leistungszuwachs möglich sein.
Aber jetzt genug theoretisiert! Raus zum trainieren! :dresche
Aber wenn man sich dann mal irgendwo eingependelt hat, so nach 10 Monaten Training, dann war es das ...
Wenn du vorher ewig nichts gemacht hast, bist du nach 10 Monaten nicht auf dem Zenit wo man sich einpendelt.
Da dauert viel länger. Das ist ja kaum eine Saison.
Allein durch die Erfahrung und Trainingssteuerung kann man viel erreichen, was körperliche Schächen ausgleicht.
Dazu verträgst du immer mehr Training. Wenn man 20 kg ÜBergewicht mit sich rum trägt, kann man allein beim Laufen icht so viel machen. wenn die 20kg mal weg sind, kannst du richtig Gas geben. Dem entgegen steht natürlich das Alter, vermehrte Regenerationsbedürfnisse usw usw. Aber das gleicht sich in meinen Augen bei dir mehr als aus.
Und ganz wichtig! Nicht vergleichen mit 20 järigen. Vergleich die mit Gleichalttrigen die nicht mal 3 km weit zu Fuss kämen oder keine 10 km Radfahren können.
locker baumeln
01.09.2015, 20:09
Wenn man die gängige Literatur liest, dann muss man so ab 50 (eigentlich schon ab 40...) aufgeben, seine Leistung nachhaltig verbessern zu wollen. Klar, wenn man von einem völlig unterirdischen Niveau kommt, dann geht immer was... Aber wenn man sich dann mal irgendwo eingependelt hat, so nach 10 Monaten Training, dann war es das ...
Es geht mir um generelle Erfahrungen hinsichtlich Eurer Leistungsentwicklung im o.g. Alter, nicht um eine präzise Prognose, welche Zeiten möglich sind. Dass das höchst individuell ist, ist mir klar. Habt ihr mit um die 50 mit (richtigem) Training nochmal richtig aufgedreht? Und bei Wettkämpfen abgeräumt?
Grüße
Jog
Seine maximale Leistung kann man mit 40 und auch mit 55 erreichen.
Dabei sind aber beide Leistungswerte nicht direkt miteinander vergleichbar.
Im Alter über 50 muss man sich nicht mehr mit den Zeiten der 30-45 jährigen vergleichen.
Selber habe ich erst mit 49 angefangen. 2015, in meinem sechsten Triathlonjahr, konnte ich mit 54 noch mal meine Bestzeit in Roth unterbieten und werde nächste Woche meine 10. LD in Angriff nehmen. Ab nächstes Jahr werde ich dann in der M55 unterwegs sein, ohne jedoch Ambitionen meine Vorjahreszeiten ein weiteres mal unterbieten zu müssen.
Habe vor kurzem auf Triathlon Podcast http://www.triathlon-podcast.de/
gehört, dass man im siebenten Triathlonjahr wohl an seine Höchstleistung heran kommen kann.:)
Ich lese hierzu grad ein interessantes Buch von Friel "Fast after 50". Zumindest ist da mal ein guter roter Faden über das Altern enthalten, soweit es das Thema betrifft...
Dort sind auch Grafiken über diverse age group records, man findet aber auch in Wiki (https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_world_records_in_masters_athletics#10000_m etres)Informationen.
Meine Interpretation:
Gefühlsmäßig müsste man folglich so zw. 40 und 70 alle 10 Jahre 3 Minuten langsamer werden auf 10K (Laufen), was an die 30 Jahre verdeckt bleiben könnte, wenn man anfangs noch 10 Minuten von seiner Spitzenleistung weg ist und langsam steigert.
Beim Marathon ist's ungefähr das 5 fache, also 15 Minuten in 10 Jahren...
Im Wiki findet man auch mehrfache agegroup Weltrekordler, also echte Superathleten (https://en.wikipedia.org/wiki/Ed_Whitlock).
Letztendlich ist es aber nicht mal erwiesen, dass man überhaupt wesentlich langsamer werden muss um die 50. Auch muss man bedenken, dass die Nachkriegsgeneration weniger Freizeitsportorientiert ist, als heutzutage, so dass deren AK-Rekorde bald überrollt werden ..
So wie es ja auch mit den Hawaii-Qualizeiten ist, die immer weiter gesunken sind.
Also ich wäre da vorsichtig und empfehle (solange man gesund ist) sich nicht mit einem Nachlassen zufrieden zugeben. Gerade der Kampf gegen sein früheres Selbst kann auch motivierend sein - jedenfalls wenn man noch nicht am Leistungslimit war.
Ich denke das ist nicht bei jedem gleich.
ich hab erst mit 26 Jahren mit Sport angefangen.
Vorher überhaupt nichts. Auch nicht als Jugendlicher.
mit 28 erster Marathon in 3Std.16
mit 29 erster Ironman in 9Std.53
mit 31 IM Bestzeit in 9 Std.4
mit 37 Marathon Bestzeit in 2Std.36
mit 38 noch mal 2Std.36
und von da an ging es langsam aber stetig bergab.
letzter Ironman mit 52 in 11Std.22
letzter ernsthafter Marathon mit 52 in 2Std.44
Mal sehn was ich dieses Jahr noch für Marathonzeiten schaffe.
Berlin und Frankfurt stehen als schnelle Läufe an.
...
und von da an ging es langsam aber stetig bergab.
...
Ist in der Zeit dein Laufumfang auch gesunken und wie stand es mit der Trainigsintensität ?
ich hab erst mit 26 Jahren mit Sport angefangen.
Vorher überhaupt nichts. Auch nicht als Jugendlicher.
....
Das ist ja mal echt ein Hammer, gerade aus deiner "Feder" :Blumen:
Wie hast denn Du, gerade du, das überhaupt ausgehalten ohne Sport ? :)
Ironmanfranky63
01.09.2015, 23:30
Gut na dann will ich mal meinen Senf dazu geben.
Im Moment 52 aber nicht mehr lange.
Leistungszuwächse gibt es wenn, dann eher in kleinen Schritten und auch nur dann, wenn das Niveau eher niedrig war.
Was mir am meisten auffällt, man muß zusätzliche Reg-Tage einplanen, mit 48 konnte ich gut 7 Tage/Woche trainieren, heute geht das nicht mehr.
Einen Tag brauche ich und den ganz ohne Sport, nicht mal locker schwimmen tue ich da.
Da ich weder Puls noch Watt messe, kann ich das nur vom Gefühl wiedergeben, aber es fühlt sich halt alles mühsamer an, vor allem wenn man mal so richtig wild trainiert hat.
Aber ist halt die Zeit, wer nicht alt werden will, der muß jung sterben.
Da ich keine Leistungstests mache, sehe ich eine Verbesserung oder Verschlechterung nur dann bei einem WK, aber ehrlich gesagt, ist mir das eh Wurst.
+1:Blumen: und gute relaxte Einstellung
Hallo Jog
deine Frage ist schwer zu beantworten da jeder anders ist auch von den Voraussetzungen her. In deinem Fall würde ich sagen JA . weil du jetzt quasi wieder neu anfängst , noch nicht verschlissen bist. Die anderen Umstände spielen auch eine große Rolle. Berufliche Belastung, Familie usw. Eine wichtige Frage ist auch:
in wie weit bist du bereit für den Sport auf andere Sachen zu verzichten , alles dem Sport unter zu ordnen. Gerade wenn du auf LD machen willst?
Es sind so viele Faktoren die eine Rolle spielen, da muss man auch das andere beachten. Über dein Privates Umfeld hättest du evt. noch kurz was schreiben können.
Sei es drum deine Zeiten sind doch ok und mit gutem Training geht da was.
Ich hab mit 36 angefangen und dieses Jahr Schluss gemacht. Habe auch jedes Jahr (außer 2010 ohne WK) immer durchgezogen.
Ab 49 ging es dann steil bergab. Außerdem bin ich beruflich ziemlich im Stress so dass bei mir nichts mehr geht. Sportliches " Bourn out" so zu sagen . Aber das Herz blutet natürlich wenn ich Bilder von Roth oder so sehe:(
Hau rein , ich denke bei dir geht noch richtig was!
Grüße Franky
Ist in der Zeit dein Laufumfang auch gesunken und wie stand es mit der Trainigsintensität ?
Mein Laufumfang ist ehr etwas gestiegen und die Intensität in etwa gleich geblieben.
Das ist ja mal echt ein Hammer, gerade aus deiner "Feder" :Blumen:
Wie hast denn Du, gerade du, das überhaupt ausgehalten ohne Sport ? :)
Ja, ist echt so. Bis ich 23 Jahre alt war hatte ich etwa 20 kg mehr Gewicht, hab etwa 25 Zigaretten am Tag geraucht und wirklich absolut keinen Sport gemacht. Dann hab ich mit dem Rauchen von einem auf den anderen Tag aufgehört und Gewicht abgenommen. Mit 25. hab ich dann angefangen mit Rad fahren auf einem 3Gang Rad. Mit 26 dann angefangen zu laufen und richtig Rad fahren.
Ausdauerjunkie
02.09.2015, 11:41
Ich bin seit diesem Jahr 50.
Ich laufe seit 1997. Triathlon seit 2003.
In diesem Jahr bin ich meine 1/2 Marathon pB gelaufen (Verbesserung um 1 Minute).
Auch 70.3 und div. kleinere WK konnte ich in dieseer Saison mit neuen pB's abschliessen.
Sollte ich nochmals ein gscheites Marathon Training auf die Reihe bekommen, kann durchaus auch da noch eine Verbesserung drin sein.
Meinen letzten Ironman (2006 - 2011) habe ich 2011 gemacht- auch hier kann ich mir bei erneuter Teilnahme eine neue pB vorstellen.
Ja, ist echt so. Bis ich 23 Jahre alt war hatte ich etwa 20 kg mehr Gewicht, hab etwa 25 Zigaretten am Tag geraucht und wirklich absolut keinen Sport gemacht. Dann hab ich mit dem Rauchen von einem auf den anderen Tag aufgehört und Gewicht abgenommen. Mit 25. hab ich dann angefangen mit Rad fahren auf einem 3Gang Rad. Mit 26 dann angefangen zu laufen und richtig Rad fahren.
Das ist wirklich toll wie du da die Kurve gekriegt hast. Mir ging es mit dem Rauchen ähnlich, leider erst mit über 10 Jahre später...
Mein Laufumfang ist ehr etwas gestiegen und die Intensität in etwa gleich geblieben.
Darin könnte vielleicht der Grund nachlassender Leistungen liegen. Die Regeneration dauert wohl merklich länger wenn man älter wird. Es hat aber sicher auch seinen Reiz viele Wettkämpfe zu machen und viel zu trainieren. Ich selbst mach mal gerne den einen oder anderen "unsinnigen" Spaßwettkampf der nicht zur Vorbereitung taugt. Du machst es auf jeden Fall richtig so wie du es machst.
Wenn man wie du schon richtig geile Zeiten in seinen Palmares stehen hat ist es nicht einfach sich nicht zu demotivieren, wenn es später nicht mehr so gut läuft.
Ich habs da wesentlich leichter und kann mit 50, noch viel einfacher als du es kannst, auf persönliche Bestzeiten hoffen :Lachen2:
PS:
Man kann z.B. bei Ed Whitlocks AK Weltrekorden sehen wieviel er nach gelassen hat.
So wurde er im Marathon von 73 -> 76 -> 80 jew. linear so um die 10 Minuten langsamer, quasi 3 Minuten pro Jahr.
Da erkennt man vielleicht die Abwärtsspirale die uns später mal, selbst wenn wir orthopädisch gesund bleiben, "droht".
Also, anch 10 Monaten Training geht da auf jeden Fall noch was, absolut, d.h. bei den Zeiten/Tempo als auch relativ, d.h. Plätze in der AK. Insbesondere bei den längeren Strecken waren bei mir Verbesserungen möglich.
Hab mit 13 angefangen, im Verein Mittelstrecken zu laufen. Ich denke, das hilft mir heute noch bei der Lauftechnik und bei der Tempohärte im Kopf.
Mit dem Wehrdienst ging's sportlich steil bergab, danach im Studium regelmäig 2 mal / Woche gelaufen, Freizeitsport, Schifahren, Segeln und was Spaß macht. Anfang 30 dann nur noch Freizeitsegeln.
Mit 43 dann wieder am Wochenende 1 mal joggen, 10 - 15 km. Mit 46 dann mal ein Wettkampf und mit 47 erste VD. Ab da hab ich dann regelmäßig steigernd trainiert, d.h. ich hab leistungsmäßig trainiert und häufigkeit, Intensität und Umfänge gesteigert. Dabei hab ich mich im Laufen und Radeln bis ca. 53 oder 54 verbessert. Die 40 / 10 km Schallmauer hab ich aber nicht mehr durchbrochen, bin knapp davor hängen geblieben. In der AK waren aber je nach Beteiligung immer noch Verbesserungen möglich, d.h. bessere Plätze.
Der Älteste in unserer Abteilung ist jetzt 77. Mit 75 hat er seine AK auf Hawaii gewonnen!!! Du siehst, für Jungspunde wie wir gibt's noch reichlich Ziele. :Lachen2:
Problem ist die Regenerationsfähigkeit und Verletzungsanfälligkeit insbesondere im Laufen. In unserer Mastersmannschaft gibt's auch andere, die früher gut gelaufen sind, heute aber vorsichtig as's Training gehen müssen. Mehr/Härter trainieren bringt da nur mehr Verletzungen und nicht schnellere Zeiten. Beim Radeln gibt's die Probleme so nicht. Deshalb mache ich die langen Einheiten fast ausschließlich auf dem Rad. Gelaufen werden Intervalle, TDL und Koppelläufe, ansonsten bis 15 km und ganz ab und zu in der LD-Vorbereitung auch mal ein HM. Die Knie will ich schonen und maßvoll fordern.
Weiteres Risko wird dann zunehmend die allgemeine gesundheitliche Situation. Hab vor 1,5 Jahren ne größere OP gehabt und jetzt wieder dabei. Toll und gut für uns, dass die Medizin solche Fortschritte gemacht hat. Der Sport hilft mit Sicherheit dazu, dass ich das alles gut überstanden habe und derzeit keine Beeinträchtigung feststelle. Führt aber trotzdem dazu, dass ich in ner Findungsphase bin. Sport werde ich auf jeden Fall weiter machen und auch an Wettkämpfen teilnehmen, weil mich das motiviert. Aber Zeiten/Plätze sind nicht alles und 3 LDs, die ich gern gemacht habe und auf die ich gern zurück blicke, reichen mir auf jeden Fall für's Leben. Möchte halt jetzt mit fast 58 neben Job und Sport noch was anderes machen, allein und mit Familie. Aber jeder Jeck ist anders, er sollte sich nur klar darüber werden, was er will.
Meine Erfahrung ist, dass die längere Regenerationsdauer die größte Herausforderung ist.
2 Tage totale Pause, früher ein Unding, ist heute unabdingbar für schnelle Zeiten.
6 Tage Radpause in der Taperphase gut für eine neue Radbestzeit im Triathlon.
Für meine besten Wettkampfzeiten sind die vielen Feiertage im Mai optimal:
Wir fahren mehrmals für mehrere Tag in den Urlaub und ich trainieren im Urlaub fast nichts :-)
2 Tage totale Pause, früher ein Unding, ist heute unabdingbar für schnelle Zeiten.
6 Tage Radpause in der Taperphase gut für eine neue Radbestzeit im Triathlon.
Echt jetzt, soviel Pause? Hammer und das bringt dir wirklich soviel???
Wie alt bist du?
TriFunHB
05.09.2015, 16:12
Ich bin Jahrgang 64, erster Tri 1993, davor 2 Jahre mit ein Bisschen Joggen, Radfahren und Langlauf.
In der Kindheit ein paar Jahre Fußball, aber nur, weil wir sonst keine 11 Leute zusammen bekommen hätten - also ohne Ambitionen.
Ich bin in den Einzeldisziplinen definitiv schlechter geworden. Mit 35 ging mal eine 37 auf 10, heute dürfte es schwer sein unter 45 zu bleiben. Beim Rad merke ich gerade die letzten Jahre auf kurzen maximal Belastungen - da komm ich schon nicht mehr an meine Zeiten von vor zwei, drei Jahren.
Der Grund hierfür liegt aber bestimmt zu einem großen Teil an meiner Focussierung auf die langen Sachen, beim Laufen und beim Triathlon. Und daran, dass mir in zwischen das Erlebnis wichtiger ist als das Ergebnis.
Trotzdem werde ich im Triathlon besser. Vor zwei Jahren mit gutem Trainer habe ich auf der VD eine neue Bestzeit geschafft und in diesem Jahr auf der LD.
Ich denke das liegt primär daran, dass ich früher unstrukturierter trainiert habe, die Erfahrung tut einiges da zu (Ernährung, Pacing) und es gibt bestimmt auch über die Jahre Summationseffekte.
Wer aber in der 'Blüte' seiner Jahre schon sehr gut trainiert hat, für den sieht es später mit Bestzeiten vermutlich nicht so gut aus.
Gruß
Echt jetzt, soviel Pause? Hammer und das bringt dir wirklich soviel???
Wie alt bist du?
50 Jahre.
iron-bambi
08.09.2015, 17:20
Wer aber in der 'Blüte' seiner Jahre schon sehr gut trainiert hat, für den sieht es später mit Bestzeiten vermutlich nicht so gut aus.
Gruß
So sieht das wohl bei mir aus, werde demnächst auch 50. Die Zeiten in den Einzeldisziplinen und auf Kurz- und Mittel-Distanzen oder auch beim Laufen, die ich mit Mitte 30 geschafft habe, krieg ich wohl nie wieder hin.
Ich glaube aber, dass auf der LD noch was geht, wenn auch nicht ganz so schnell wie in jüngeren Jahren. Zum einen, weil ich früher keinen wirklichen Plan hatte, was Training, Ernährung und Wettkampf-Gestaltung angeht. Und außerdem hat es ja materialtechnisch (Neo, Rad) in den vergangenen 15 Jahren einiges an Fortschritten gegeben - die nehme ich gerne in Anspruch ;-)
Spannender Thread jedenfalls!
Grüße Andreas
Ausdauerjunkie
08.09.2015, 22:11
Ja? Sind Räder in den letzten 15 Jahren schneller geworden? Ist das so?
Gibt es Studien dazu?
nachdenklich
Ja? Sind Räder in den letzten 15 Jahren schneller geworden? Ist das so?
Gibt es Studien dazu?
nachdenklich
http://lavamagazine.com/gomez-to-race-lifetime-oceanside-on-specialized-retro-ride/?cbg_tz=-60
Wer aber in der 'Blüte' seiner Jahre schon sehr gut trainiert hat, für den sieht es später mit Bestzeiten vermutlich nicht so gut aus.
Gruß
Traurig, aber wahr!
Meine WK-Zeiten, welche ich Anfang der 90iger Jahre erreicht habe, sind mächtig weit weg.
Der Spaß am Ausdauersport ist aber geblieben! :cool:
Gruß Joe
iron-bambi
14.09.2015, 15:26
Ja? Sind Räder in den letzten 15 Jahren schneller geworden? Ist das so?
Gibt es Studien dazu?
nachdenklich
Witzbold ;-)
http://www.tritime-magazin.de/2015/03/aerotest-alt-gegen-neu/
Gerade beim Schwimmen kann man auch durch verbesserte Technik viel hearusholen. Ich bin jetzt 57 und in den letzten zwei Jahren habe ich meine zugegebenermaßen schlechte Zeit in Roth um 10 Minuten dank Trainerwechsel und dadurch Technikverbesserung verbessert. Und beim Schwimmen ist die Gefahr einer Überbelastung der Knie sicher gering.
vBulletin v3.6.1, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.