Vollständige Version anzeigen : Fairplay im Triathlon?
Ich hab' den Threadtitel mal ziemlich allgemein formuliert, damit gegebenfalls andere auch Wettkampferlebnisse hier posten können, die dem Fairplay-Gedanken im Sport zuwider laufen.
Um Doping und Drafting soll es hier ausdrücklich nicht gehen, dafür gibt es eigene Threads, sondern eher um sportliche Fouls im Triathlon, unkameradschaftliches Verhalten von Athleten untereinander und unsportliches Verhalten von Traininern und Funktionären Sportlern anderer Vereine gegenüber, also Erlebnisse, die nicht zu den Kategorien Doping/ Drafting gehören und trotzdem geeignet sind, einem den Spaß am Triathlon zu verderben.
Vielleicht kann ein solcher Thread auch helfen, die Sensibiltät dafür zu schärfen, dass es beim Triathlon um Sport geht und jenseits aller Rivalität gegenseitiger Resepekt der beteiligten Athleten und Betreuer immer überwiegen sollten und Kampfrichter sich auch regelmäßig ein paar Gedanken über mögliche Folgen ihrer Regelauslegungen Gedanken machen sollten.
Natürlich gibt es einen konkreten Auslöser für diese Thema-Eröffnung, die ich hier mal kurz mit ein paar Rahmenbedingungen schildern möchte:
Unser Verein startet in diesem Jahr in der 2.Liga. Er stellt dort mit Abstand die jüngste Mannschaft, aber sportlich gleichzeitig auch die stärkste. Trotzdem gab es ein katastrophales Auftaktergebnis beim Saisonauftakt im Mai, als mit einem verletzungsbedingten und einem sturzbedingten Ausfall in einem chaotischen Wettkampf auch noch mehrere Athleten (und eben auch ein Athlet unseres Vereins) durch fehlende Beschilderung der Laufstrecke bzw. des Zielkanals eine Runde zu viel liefen, so dass Grassau dort im Mannschaftsergebniss schließlich letzter wurde.
Danach folgten bei den nächsten drei Wettkämpfen in Darmstadt, am Rothsee sowie in Konstanz sehr überlegene Mannschaftssiege, die dazu führten, dass vor dem letzten Wettkampf beim Celticman in Borken Grassau in der Tabelle wieder reaistische Aufstiegschancen hatte. Erfolg erzeugt aber natürlich auch automatisch Neider.
In Borken am vergangenen Wochenende waren zwei Kurzwettkämpfe angesetzt: ein Swim-and-run und kurze Zeit später ein Mannschaftstriathlon.
Da der Veranstalter auf die kosten für ein Zeitmesssystem verzichtet hatte, wurden am Laufwendepunkt als Kontrolle Bändchen ausgegeben: Der für die Bändchen-Ausgabe zuständige Helfer war vom Ansturm der Athleten nach dem Schwimmen allerdings überfordert, (die schnellsten Schwimmer erhielten ihre Kontrollbändchen noch ohne Verzögerung im Vorbeilaufen) so dass es beim Laufen z.T. Wartezeiten der athleten bei der In-Empfangnahme der Bändchen gab, was verschiedene Athleten (so auch den besten Läufer unseres Vereins) dazu veranlasste, um den Wendepunkt herumzulaufen ohne darauf zu warten ein Bändchen zu bekommen.
Eine Stunde nach dem Swim and Run, kurz vor dem Start des folgenden Mannschaftstriathlons erfuhr dann unser Mannschaftsleiter, dass der Athlet unseres Vereins, der schließlich den Swim and Run mit Vorsprung gewonnen hatte (er ist einer der schnellsten läufer in Deutschland und war letztes Jahr Deutscher Meister in der Jugend), wegen des fehlenden Bändchens im Nachhinein disqualifiziert worden war.
Die Sportordnung der DTU sieht Disqualifikationen bei grob unsportlichem Verhalten vor und lässt damit dem Kampfrichter einen unermesslich großen Ermessungsspielraum: das fehlende Bändchen wurde mal eben einfach so ausgelegt, als wäre der Athlet gar nicht um den Wendepunkt herumgelaufen, obwohl es dafür mehrere Zeugen gab, dass dem nicht so war.
Bei internationalen Rennen in ITU-Verantwortung hätte es dafür maximal eine 15s-Zeitstrafe gegeben. Warum nur ein einziger Athlet disqualifiziert wurde, obwohl von der Problematik doch mehrere Athleten betroffen waren. ist mir bis heute unklar und man kann darüber nur spekulieren.
Statt der besten 4 Athleten wurde nun der 2.-5. Athlet gewertet so dass Grassau statt knapp vor dem direkten Aufstiegskonkurrenten 2 Minuten dahinter das abschließende Rennen aufnehmen musste.
Im abschließenden Mannschaftstriathlon verbesserten sich die Grassauer dann noch auf Rang drei, der aber trotz der Siege in den drei Rennen zuvor des verpatzten Auftakts wegen sowie wegen der m.E.n. überzogenen Disqualifikation nicht zum direkten Aufstieg genügte.
Die Krone des Ganzen erfolgte dann aber bei der abschließenden Mannschaftsführerbesprechung: ein Mannschaftsführer eines direkten Konkurrenten aus Hessen legte offiziellen Protest ein, dass im Auftaktrennen überhaupt der fünftbeste Grassauer Athlet (das eigentliche Strecihergebnis) gewertet worden war und forderte, dass stattdessen für den disqualifizierten Athleten die schlechteste Laufzeit des Feldes plus eines Strafzeitzuschalages gewertet werden müsste (in Analogie zu der Regel, dass bei Disqulifikationen in Einzelrennen der betroffene Athlet mit der schlechtesten Platzziffer ins Mannschaftsergebenis eingeht).
Da beim Swim-and Run die jeweils 5.plazierten Athleten aller Mannschaften nur das Ziel erreichen müssen und sich nicht mehr anstrengen, da sie ja wissen, dass sie ohnehin nicht gewertet werden, bedeutete dies natürlich einen nochmaligen krassen Zeitnachteil.
Im Fußball werden Spieler (und Trainer) die rote oder gelbe Karten für ihre Gegner offensiv fordern von guten Schiedsrichtern in der Regel selbst mit einer gelben Karte bestraft.
Im Triathlon werden sie von manchen Kampfrichtern dagegen gelegentlich belohnt und diesem (gemessen an der Banalität des "Vergehens") grob unsportlichem Protest wurde tatsächlich seitens des Wettkampfleiters stattgegeben und unsere Mannschaft erhielt mal eben noch eine fiktiv errrechnete zusätzliche Zeitstrafe, die sie in der Tageswertung weiter zurückfallen ließ.
Nochmal kurz zusammengefasst: letztlich den Aufstieg verhindert hat die überzogene Regelauslegung eines Kampfrichters, der einen kleineren Regelverstoß unter Wettkampfhektik zu grob unsportlichem verhalten umdeutete.
Was mich aber mindestens genauso empörte und auch u.a. der Grund ist, warum ich das hier so detailliert beschreibe, ist das Verhalten des besagten hessischen Mannschaftsbetreuers des Konkurrenten, der mit seinem Protest darauf bedacht war am grünen Tisch einem Konkurrenten den maximalen Schaden zuzufügen (natürlich ging es auch um einige Euro Preisgeld für die Tageswertung und die Gesamtwertung).
Was denkt ihr (hier gibt es ja auch einige Kampfrichter im Forum und natürlich genügend Athleten mit reichlich Wettkampferfahrung). Sehe ich das zusehr durch die emotional gefärbte Vereinsbrille oder ist mein Ärger berechtigt?
slo-down
10.09.2014, 10:52
Ich habs nur am Rand mit deinem Sohn mitbekommen.
Was soll das ganze jetzt noch bringen ?
Sehe ich das zusehr durch die emotional gefärbte Vereinsbrille oder ist mein Ärger berechtigt?
IMHO: ja und ja.
Deinen Ärger verstehe ich und er verstärkt sich natürlich nochmal deutlich, weils um die eigenen Jungs geht. Berechtigt ist er in meinen Augen auch durchaus.
Solche Erlebnisse haben mich seinerzeit dazu gebracht, keine Ligarennen mehr zu machen und die persönlichen Erlebnisse im Rahmen von Meisterschaften führten dann dazu, dass ich auch diese Rennen nicht mehr mit Platzierungsambitionen angehe. Für diejenigen, die den Sport diesbezüglich "ernsthaft" betreiben ist und wird das aber auch weiterhin ein ständiger Quell des Frusts sein. Dazu gibt es einfach zu viele Athleten, die über alle dem vergessen, worum es eigentlich geht...
rookie2003
10.09.2014, 11:05
Ich kann den Ärger verstehen und deine Aufregung ist imho berechtigt.
Ich sehe im Verhalten des "feindlichen" Vereins ein Spiegelbild der Gesellschaft, wie sich diese in den letzten 10-20 Jahren ins massiv Negative entwickelt hat.
Natürlich gibt's auch Ausnahmen, aber die Tendenz ist erschreckend.
titansvente
10.09.2014, 11:08
Als Fairplay und Sportsgeist empfinde ich so etwas <<klick (http://acrossthecountry.net/?p=8406)>>
Ich habs nur am Rand mit deinem Sohn mitbekommen.
Was soll das ganze jetzt noch bringen ?
Mein Sohn war nicht der disqualifizierte Athlet und war nur mittelbar von dem ganzen Ärger betroffen.
In diesem Thread geht es mir eher darum ein Problembewusstsein und die notwendige Sensibilität für Grenzüberschreitungen in unserem Sport zu schaffen.
Der Protest des besagten Mannschaftsführers war in meinen Augen eine derartige Grenzüberschreitung, nachdem er einzig mit dem Zweck lanciert wurde einem sportlichen Konkurrenten maximalen Schaden zuzufügen.
Auf einer anderen Ebene werde ich mich verbandsintern ( (dafür gibt es eine Regelkommission) auch darum bemühen, dass das DTU-Regelwerk modernisiert wird und ITU-Gepflogenheiten angepasst wird, wo es so gut wie nie Disqualifiationen gibt (außer in dem Fall, dass sich ein Athlet wirklich krass unsportlich verhält, oder in dem Fall, dass eine verhängte Zeitstrafe nicht angetreten wird.
Alteisen
10.09.2014, 11:17
Mein Sohn war nicht der disqualifizierte Athlet und war nur mittelbar von dem ganzen Ärger betroffen.
In diesem Thread geht es mir eher darum ein Problembewusstsein und die notwendige Sensibilität für Grenzüberschreitungen in unserem Sport zu schaffen.
Der Protest des besagten Mannschaftsführers war in meinen Augen eine derartige Grenzüberschreitung, nachdem er einzig mit dem Zweck lanciert wurde einem sportlichen Konkurrenten maximalen Schaden zuzufügen.
Auf einer anderen Ebene werde ich mich verbandsintern ( (dafür gibt es eine Regelkommission) auch darum bemühen, dass das DTU-Regelwerk modernisiert wird und ITU-Gepflogenheiten angepasst wird, wo es so gut wie nie Disqualifiationen gibt (außer in dem Fall, dass sich ein Athlet wirklich krass unsportlich verhält, oder in dem Fall, dass eine verhängte Zeitstrafe nicht angetreten wird.
Wieso kam es den überhaupt zur Disqualifikation? Gibt es ein Regelwerk das besagt, dass man auf Kontrollbändchen warten muss . Es wird doch Zeugen gegeben haben, dass der Teilnehmer nicht abgekürzt hat und somit die Strecke regelkonform absolviert hat.
Wieso kam es den überhaupt zur Disqualifikation? Gibt es ein Regelwerk das besagt, dass man auf Kontrollbändchen warten muss . Es wird doch Zeugen gegeben haben, dass der Teilnehmer nicht abgekürzt hat und somit die Strecke regelkonform absolviert hat.
Die Zeugen gab (und gibt es), aber das fehlende Bändchen wurde eben als "fehlender Eintrag im Streckenprotokoll" gewertet, analog einem Abkürzen der Strecke.
Ich halte die Sanktion auch für krass überzogen. Verlieren einer Startnummer im Wettkampf oder Verlieren eines Zeitmesschips führt i.d.R. auch zu fehlenden Einträgen im streckenprotokoll, führen aber in der praktischen Regelauslegung nie zu Disqualifikationen, wenn klar ist, dass der Wettkampf trotz fehlendem Chip korrekt absolviert wurde.
kullerich
10.09.2014, 11:46
Die Zeugen gab (und gibt es), aber das fehlende Bändchen wurde eben als "fehlender Eintrag im Streckenprotokoll" gewertet, analog einem Abkürzen der Strecke.
Ich halte die Sanktion auch für krass überzogen. Verlieren einer Startnummer im Wettkampf oder Verlieren eines Zeitmesschips führt i.d.R. auch zu fehlenden Einträgen im streckenprotokoll, führen aber in der praktischen Regelauslegung nie zu Disqualifikationen, wenn klar ist, dass der Wettkampf trotz fehlendem Chip korrekt absolviert wurde.
Einspruch gegen das Streckenprotokoll habt Ihr versucht? Soweit ich mich erinnere, wäre das ein formal korrekter Weg gewesen, eine Klärung herbeizuführen, oder?
(Jetzt ist die Frist leider rum....)
monte gaga
10.09.2014, 11:47
Eine Stunde nach dem Swim and Run, kurz vor dem Start des folgenden Mannschaftstriathlons erfuhr dann unser Mannschaftsleiter, dass der Athlet unseres Vereins, der schließlich den Swim and Run mit Vorsprung gewonnen hatte (er ist einer der schnellsten läufer in Deutschland und war letztes Jahr Deutscher Meister in der Jugend), wegen des fehlenden Bändchens im Nachhinein disqualifiziert worden war.
Hallo HaFu,
tja: Der Athlet ist SELBST verantwortlich - hätte sich also m.E. irgendwie (regelgerecht und ohne Gewaltanwendung !!!) in den Besitz des Bändchens bringen müssen, da ja sonst im Ziel nicht erkennbar war, dass er tatsächlich über die volle Distanz gegangen ist (ein guter Zeitnehmer hat übrigens am Wendepunkt eine Kamera stehen und kann auf Reklamationen objektiv reagieren...)
Warum ich dazu so eine gefestigte Meinung habe ?
Nun, ich habe in diesem Jahr leider "andersherum" erleben müssen, "was so alles geht":
Ein Athlet über 10km biegt "irgendwo" falsch ab und gewinnt die 5km Wertung. Ob der Veranstalter daraufhin bedroht (vielleicht wegen einer Fehlleitung durch Streckenposten...) oder bestochen wurde oder ob er nach einem Missgeschick von sich aus ein "unmoralisches Angebot" unterbreitet hat, kann ich nicht sagen, jedenfalls steht jener Athlet später als Sieger auf dem 10km-Podium. Die eigentliche Tragödie für die ahnungslosen Konkurrenten ist, dass er mit einer "erfundenen Zeit" sogar uneinholbarer Gewinner einer prominenten Sommerlaufserie mit tollen Preisen ist.
>> Das hätte der Veranstalter nicht tun dürfen - selbst wenn seine Streckenposten den Athleten vom rechten Weg abgebracht haben sollten und dafür das schlechte Gewissen zwickte (das ist übrigens die positivste aller möglichen Interpretationen....). Insoweit halte ich eure DSQ für eine Tragödie, aber auch bei Verschulden des Veranstalters nicht anders machbar (siehe oben, jener Athlet wurde übrigens nachträglich aus der Wertung für die Laufserie genommen - es gab veranstalterunabhängige Zielfotos und alles wurde irgendwie gut...).
Dass dann in eurem Fall auch noch nachgetreten wird, steht dann allerdings auf einem völlig anderen Blatt.
Ich würde übrigens nicht völlig ausschließen, dass euch eure Konkurrenz wegen des fehlenden Bändchens und mangels weiterer Informationen auch irgendwie für "Bescheißer" hielt und deswegen beim Kampfgericht noch zusätzlich einen "einschenken" wollte. Da könnte man ja mal vorsichtig nachhaken, die Fakten schildern und die Befindlichkeiten erkunden.
Andernfalls bleibt halt nur die sportliche Antwort auf unfaires Nachtreten: In der nächsten Saison mit den guten Leuten "gezielt versägen".
Grüße !
Deinen Ärger kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ein paar Dinge fallen mir spontan ein:
1. Auslöser waren zunächst irreguläre Wettkampfbedingungen, so wie ich das verstanden habe. Hier sehe ich durchaus Mannschaftsführer in der Verpflichtung, im Vorfeld von Wettkämpfen vorhersehbare Probleme aufzudecken und, falls sich nichts tut, Protest einzulegen. Hierfür ist sicher auch der Kontakt zu den anderen Mannschaftsführern notwendig.
2. Macht Euren "Streichergebnissen" Beine!! Wer gestrichen wird, ergibt sich im Ziel. Der Wettkampf geht bis zur Ziellinie. Es ist ja nicht das erste Mal, dass nachträgliche Disqualifikationen erfolgen. Wer da vorher auf der Strecke stehen bleibt, hat das Prinzip des Mannschafts-Wettkampfes nicht verinnerlicht.
3. Es lässt sich allerdings durchaus darüber streiten, ob das Verhalten Deines Teilnehmers richtig war. Würde seine Zeit anerkannt, wären alle die "bestraft", die brav angehalten und sich angestellt haben, um das Bändchen zu erhalten. Das kann aber auch nicht richtig sein.
maifelder
10.09.2014, 11:52
Die DTU verlangt bei der Ausrichtung von WK gerade DM und Ligawettkämpfe, Standards.
Wie kann man so einem Provinzclub bzw.- Veranstalter eine 2t Ligaveranstaltung durchführen lassen?
Ich würde auf dem Wege einen Protest einlegen.
Einspruch gegen das Streckenprotokoll habt Ihr versucht? Soweit ich mich erinnere, wäre das ein formal korrekter Weg gewesen, eine Klärung herbeizuführen, oder?
(Jetzt ist die Frist leider rum....)
Die Ergebnisliste hing an zwei offiziell benannten Orten aus, das (später hinzugefügte) Disqualifiktionsprotokoll aber nur an einem Ort. Als unser Mannschaftsführer von der Disqualifikation überhaupt erfahren hatte, war die einspruchsfrist bereits vorüber und am anderen Ort hing immer noch die liste mit unserem (bereits disqualifizierten Athleten) auf Rang 1.
Thorsten
10.09.2014, 12:06
Denke auch, dass die DSQ formal tatsächlich durchsetzbar ist, auch wenn ich diese Maßnahme als zu hart empfinde. Auf der anderen Seite wären dann auch diejenigen, die sich anstellen, die Dummen. Es bliebe wirklich ein Einspruch gegen die Wettkampfbedingungen, da Schlange-stehen bei so einem Wettkampf irregulär und verzerrend ist. Auch wenn der laut Veranstalterordnung(herzlichen Glückwunsch liebes Regelwerk, das überhaupt hier und dann auch noch nur hier reinzuschreiben!) eine Stunde vor dem ersten Start erfolgt sein muss: Ich denke, die unterbesetzte Bändchenausgabe war zu dem Zeitpunkt nicht absehbar.
Insgesamt scheint die 2. BL dieses Jahr von Chaos gekennzeichnet zu sein.
Dass die hessische Mannschaft da noch nachgetreten hat, ist in meinen Augen auch ziemlich unnötig gewesen. Die haben an dem Tag eh nichts gerissen und sind auch in der Tabelle trotz aller Sanktionen noch hinter den Grassauern geblieben. Sie haben es nur den Grassauern versaut. Wenn Schongau das gemacht hätte, wäre ja noch ein Sinn darin zu sehen gewesen.
Es war übrigens nicht Oberursel, die diese Aktion gemacht haben, auch wenn wir dadurch unverhofft noch einen Podestplatz verbuchen konnten :Huhu:.
Hallo HaFu,
tja: Der Athlet ist SELBST verantwortlich - hätte sich also m.E. irgendwie (regelgerecht und ohne Gewaltanwendung !!!) in den Besitz des Bändchens bringen müssen, da ja sonst im Ziel nicht erkennbar war, dass er tatsächlich über die volle Distanz gegangen ist (ein guter Zeitnehmer hat übrigens am Wendepunkt eine Kamera stehen und kann auf Reklamationen objektiv reagieren...)
...!
Ich bin auch der Meinung, dass unsere Athlet in der Wettkampfhektik einen Fehler begangen hat.
Es gab Athleten, die ihr Bändchen ohne Zeitverzögerung bekommen haben (z.B. die schnellsten und Schwimmer wie z.B. mein Sohn, sowie die langsamsten Schwimmer, es gab Athleten, die sich anstellten, um ihr Bändchen abzuholen und die damit Zeit verloren und es gab mehrere Athleten, die einfach um den Wendepunkt rannten ohne sich anzustellen und als unser Athlet das sah hat er dies wohl spontan nachgemacht.
Disqulaifiziert wurde letztlich für einen Fehler, der mehreren unterlaufen ist nur ein einziger. Im Prinzip halt der prominenteste im Feld, der als mit Abstand schnellster Läufer am meisten auffällt und den auch wohl die meisten kennen.
Bei eine 15-minütigen Sprintwetkampf mit Puls 200 und mehr ist es schwierig rational überlegte entscheidungen zu treffen.
Es mag ein Fehler gewesen sein, aber keiner der eine Disqualifikation berechtigt, da die Strecke nachweislich korrekt absolviert wurde und der eine ganze Mannschaft um die Früchte einer langen Saison bringt.
Die Verzögerungen bei der Bändchenausgabe sehe ich als Organistionsfehler an, da der Veranstalter dafür hätte Sorge tragen müssen (mit genügend eingeteilten Helfern (oder eben mit einer anderen kontrollösung wie einer Videokamera am Wendepunkt)), dass jeder Teilnehmer ohne nenneswerte Zeitverzögerung seinen Wettkampf absolvieren kann
Thorsten
10.09.2014, 12:09
Die DTU verlangt bei der Ausrichtung von WK gerade DM und Ligawettkämpfe, Standards.
:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:
Verlangen vielleicht, aber durchsetzen nicht. Da gab es schon aus dem Boden gestampfte Erstveranstaltungen, die ihr Leben mit der 2. Bundesliga begannen und keine Zeitnahme auf die Reihe gekriegt haben. Vitamine sind immer gut ;).
Silversky
10.09.2014, 12:18
Man kann halt problemlos argumentieren das sich der Athlet ohne Band dem Athleten mit Band gegenüber einen Vorteil verschafft hat (musste ja nicht stehen bleiben). Wenn es solche Bändchen gibt und man sich die nicht holt ist man halt auch ordentlich selber schuld. Bestimmt hast du damit recht das die organisation des Events wohl sehr bescheiden war wenn es da zu solchen Problemen bei der Bändchenvergabe gab.
Wenn da ein Athlet kein Band hat und alle anderen eins hatten ist die Disqualifikation aber gerechtfertigt, was anderes wäre es wenn mehrere Athleten kein Band hatten und nur der eine dafür Disqualifiziert wurde.
....
Es war übrigens nicht Oberursel, die diese Aktion gemacht haben, auch wenn wir dadurch unverhofft noch einen Podestplatz verbuchen konnten :Huhu:.
Das weiß ich, Thorsten, wollte aber jetzt hier nicht die Namen der betroffenen breit treten. Der Thread soll kein Pranger sein, aber er hilft vielleicht auch ein paar Gedanken meinerseits zu ordnen.:Blumen:
Der SC Oberursel hat uns ja auch beim Benennen der organisatorischen Schächen des Auftaktwettkampfes vorbildlich unterstützt und ich bin mir sicher, dass die DTU resp. der Ligaausschuss mittelfristig, was die Vergabe von Liga-Veranstaltungen anbelangt, daraus ihre Lehren zieht.
Die Bundesliga ist sportlich hochklassig und dementsprechend müssen die Ausrichter von Bundesliga-Veranstaltungen diesem Niveau angepasst sein. Eine Veranstaltung ohne elektronisches Chip-Zeitmessystem ist in der heutigen Zeit für einen Wettkampf auf einer solchen Ebene komplett inakzeptabel.
Wenn da ein Athlet kein Band hat und alle anderen eins hatten ist die Disqualifikation aber gerechtfertigt, was anderes wäre es wenn mehrere Athleten kein Band hatten und nur der eine dafür Disqualifiziert wurde.
So wie ich das verstanden habe, gab es aber mehrere Athleten ohne Band und es wurde nur einer dafür Disqualifiziert.
Geht IMHO garnicht :-(
...wenn mehrere Athleten kein Band hatten und nur der eine dafür Disqualifiziert wurde.
genau das war der Fall!:Huhu:
Grundsätzlich muss eine Sanktion immer der Schwere eines Vergehens angepasst sein.
Und wenn es um eine Disqualifiaktion geht, muss auch das Vergehen eindeutig in der Sportordnung hinterlegt sein. "Fehlendes Bändchen im Zieleinlauf" ist nicht dasselbe wie "fehlender Eintrag im Streckenprotokoll".
In den meisten Sportarten gibt es Regelverstöße am laufenden Band, man denke nur an Fußball. Disqualifikationen (also rote Karte im Fußball) sind aber die große Ausnahme und auf wenige genau definierte Fälle beschränkt.
Im Triathlon wird (von manchen Kampfrichtern; glücklicherweise ist die Mehrheit anders gestrickt) m.E.n. viel zu häufig disqualifiziert und viel zu wenig von anderen Sanktionsmöglichkeiten wie z.b. Zeitstrafen (entsprechen ungefähr einem Freistoß für den Gegner in der Analogie Fußball) Gebrauch gemacht.
In der Vorwoche in Konstanz wurde ein hessischer Athlet, der unmittelbar vor meinem Sohn als sechstplazierter ins Ziel eingelaufen war und der (wohl aus Versehen), die letzte Kurve vor dem Ziel geschnitten, die vorgeschriebene Strecke verlassen und sich damit einen Vorteil von geschätzt vielleicht 2-3 metern verschafft hat, ebenfalls disqualifiziert. Auch das war m.M.n völlig überzogen, auch wenn es unser damaliges Mannschaftsergebnis nicht tangiert hat, unser Verein also nicht betroffen war.
Der Kampfrichter hätte den Atheten nur darauf aufmerksam machen müssen, dass er die Wettkampfstrecke verlassen hat, so dass er die Möglichkeit gehabt hätte, seinen Zieleinlauf regelkonform zu wiederholen, die Sportordnung erlaubt nämlich das Verlassen der wettkampfstrecke, wenn der Wettkampf danach am selben Punkt fortgesetzt wird (§D.1 d) ). Ansonsten wäre auch hier eine Zeitstrafe von 15s, wie sie bei Weltcup- und Europacups für dasselbe Vorgehen verhängt wird, ausreichend gewesen.
Silversky
10.09.2014, 12:52
genau das war der Fall!:Huhu:
Dann ist das ne glatte Frechheit! Wenn man schon so unglaublich hart durchgreift dann aber bitte für alle gleich!
Alteisen
10.09.2014, 13:11
Auf der Veranstalterseite scheint es noch eine zweite Veranstaltung zu geben, die mit einem zum Titel passenden Slogan wirbt
Der oberste Grundsatz für unsere Veranstaltung lautet:
„Sportliche Fairness und Einhaltung der Wettkampfregeln haben oberste Priorität.“
Im Sport ist es doch nicht anders als im Beruf. Da gibts Leute, die andere zu jedem erdenklichen Zeitpunkt in die Pfanne hauen werden, nur damit sie einen Vorteil daraus ziehen können.
Wer hier unfair ist, der ist es bestimmt auch bei anderen Gelegenheiten.
dasgehtschneller
10.09.2014, 13:18
Wenn alle anderen für ein Bändchen anstehen mussen und einer oder mehrere einfach daran vorbei laufen dann ist das eben nicht fair und das gehört meiner Meinung nach bestraft. Insofern bin ich der Meinung dass der Veranstalter korrekt gehandelt hat.
Ob eine Disqualifikation gerechtfertigt ist steht allerdings auf einem anderen Blatt und auf jeden Fall müssten alle anderen ohne Bändchen gleich bestraft werden.
Sich einen Vorteil zu verschaffen indem man eben "abkürzt" und nicht auf das Bändchen wartet kann aber durchaus als grobe Unsportlichekit ausgelegt werden.
Harald, Du ziehst bereits mehrfach die 15-Sekunden-Strafen im Europa- und Weltcup heran.
Ich halte das für wünschenswert auch in den nationalen Ligen. Derzeit gibt es das aber leider nicht, es bleibt für "Vergehen" dieser Art nur DSQ.
Macht doch als Landesverband bzw. als Verein im Liga-Ausschuss einen Vorstoß in diese Richtung.
Mehr kleine Strafen sind aus meiner Sicht in jedem Fall der richtige Weg. Auch für die Kampfrichter, denn die "Hemmschwelle", insbesondere auf dem Rad eine Strafe zu geben, ist bestimmt gegeben. Wären die Auswirkungen geringer, sollten auch mehr Strafen erfolgen. (in Deiner Fußball Analogie mehr Freistöße gegeben werden).
Dann aber auch für Mehrfachtäter ("3. gelbe Karte") eine Sperre für die nächste Veranstaltung, um den Lerneffekt zu erhöhen.
Thorsten
10.09.2014, 13:34
Im Triathlon wird (von manchen Kampfrichtern; glücklicherweise ist die Mehrheit anders gestrickt) m.E.n. viel zu häufig disqualifiziert und viel zu wenig von anderen Sanktionsmöglichkeiten wie z.b. Zeitstrafen (entsprechen ungefähr einem Freistoß für den Gegner in der Analogie Fußball) Gebrauch gemacht.
Zeitstrafe gibt es ja nur für den Verdacht auf Windschattenfahren. Die 15 s aus dem Weltcup finde ich gut. Alternativ dazu nehme ich mir als KR die Zeit, dem Athleten sein Fehlverhalten zu erklären. Kann genauso lange dauern und wenn der Athlet möchte, nehme ich mir auch mehr Zeit für ihn ;). Funktioniert natürlich nur, wenn man den Athleten inflagranti erwischt und nicht mehr nach dem Zieldurchlauf.
Läuftnix
10.09.2014, 13:38
Im Triathlon wird (von manchen Kampfrichtern; glücklicherweise ist die Mehrheit anders gestrickt) m.E.n. viel zu häufig disqualifiziert und viel zu wenig von anderen Sanktionsmöglichkeiten wie z.b. Zeitstrafen (entsprechen ungefähr einem Freistoß für den Gegner in der Analogie Fußball) Gebrauch gemacht.
Lieber Hafu, das stimmt IMHO leider nicht. Zeitstrafen sind laut SpO nur für den Verdacht auf Windschattenfahren zu vergeben, andere kennt das deutsche Regelwerk nicht. Das ist einer der Unterschiede zum ITU-Regelwerk.
Als Fairplay und Sportsgeist empfinde ich so etwas <<klick (http://acrossthecountry.net/?p=8406)>>
Bei Bikern normal, bei Triathleten habe ich sowas noch nie gehört oder gelesen. Schade eigentlich!
TrInfected
10.09.2014, 16:11
Als Fairplay und Sportsgeist empfinde ich so etwas <<klick (http://acrossthecountry.net/?p=8406)>>
In meinen Augen sollte es eigentlich normal sein, Leuten zu helfen, die mehr oder weniger reglos am Wegesrand liegen... Ob man dafür jetzt einen Ehrenpreis ausrufen muss?!
Zum eigentichen Thema:
Wenn einige Athleten kein Bändchen hatten und nur einer bestraft wird, ist das mehr als unfair.
Immer mehr kriege ich den Eindruck, dass es bei den Liga-Teilnehmern oft besonders unsportlich zugeht. Sei es der "aktive Körperkontakt" beim Schwimmen, Windschattenfahren, Rempelei beim Laufen...
Nach dem, was ich hier so über die Liga-Wettkämpfe gelesen und selbst im Wettkampf bei den Liga-Startern gesehen habe, hätte ICH zumindest keinen Bock auf sowas.
Bei Bikern normal, bei Triathleten habe ich sowas noch nie gehört oder gelesen. Schade eigentlich!
Ich habe aber auch noch nie gelesen "Triathlet fährt an regungslosen Hobby Athleten vorbei um eine bessere AK Platzierung zu erreichen"
Alteisen
10.09.2014, 17:18
Ich habe aber auch noch nie gelesen "Triathlet fährt an regungslosen Hobby Athleten vorbei um eine bessere AK Platzierung zu erreichen"
Ich denke auch, dass es normal sein sollte und wir uns nicht schlechter machen sollten als es ist. Als es einen Teilnehmer auf der Abfahrt aus Hawi beim Ironman vom Rad gehauen hat, haben auch genügend Personen angehalten und geholfen.... und alles andere würde man auch nicht verstehen.
Das habe ich beim „Stöbern“ im WWW gefunden:
27323
Die für mich relevanten Punkte sind rot unterstrichen. Demnach hätte dem bayrischen Athleten Puls 190 statt 200 und somit mehr Besonnenheit reichen können. Bei der von Ha--Fu-- im Anhang beschriebenen Konstellation am Bändchen vorbeizulaufen ist aus meiner Sicht dumm.
Als ich den Aufreißer las dachte ich spontan: Sauerei, die armen Bayern. Etwas zeitversersetzt denke ich allerdings, dass es aus der Sicht eines „Anstehenden“ nicht akzeptabel ist. Interessant für eine Gesamtbewertung wäre eine genauere Beschreibung der Situation zu dem Zeitpunkt. Wie lang war die Schlange? Je länger desto wichtiger wäre sogar ein Warten gewesen, da ansonsten der verschaffte Vorteil noch größer würde. Vor allem weil die Wettkampfdauer so kurz war.
Wie viele sind tatsächlich ebenfalls vorbeigerannt? Wenn der Großteil auf die Bändchen gewartet hat ist für mich eine harte Strafe durchaus nachvollziehbar. Selbstverständlich für alle Sünder…
Harald, Du ziehst bereits mehrfach die 15-Sekunden-Strafen im Europa- und Weltcup heran.
Ich halte das für wünschenswert auch in den nationalen Ligen. Derzeit gibt es das aber leider nicht, es bleibt für "Vergehen" dieser Art nur DSQ.
Macht doch als Landesverband bzw. als Verein im Liga-Ausschuss einen Vorstoß in diese Richtung.
Mehr kleine Strafen sind aus meiner Sicht in jedem Fall der richtige Weg. Auch für die Kampfrichter, denn die "Hemmschwelle", insbesondere auf dem Rad eine Strafe zu geben, ist bestimmt gegeben. Wären die Auswirkungen geringer, sollten auch mehr Strafen erfolgen. (in Deiner Fußball Analogie mehr Freistöße gegeben werden).
Dann aber auch für Mehrfachtäter ("3. gelbe Karte") eine Sperre für die nächste Veranstaltung, um den Lerneffekt zu erhöhen.
Lieber Hafu, das stimmt IMHO leider nicht. Zeitstrafen sind laut SpO nur für den Verdacht auf Windschattenfahren zu vergeben, andere kennt das deutsche Regelwerk nicht. Das ist einer der Unterschiede zum ITU-Regelwerk.
Ich habe es ja weiter oben schon geschrieben: unser Regelwerk muss in diesem Bereich dringend modernisiert werden und an international längst geltende Stanards angepasst werden. Der Ort, dies zu tun ist aber nicht ein Thread im Triathlonforum, sondern dafür gibt es die Technische Kommission der DTU für die auch Bayern einen Delegierten stellt und die wir dafür auch nutzen wollen.
Gleichwohl erlaubt die Sportordnung auch heute schon andere Sanktionsmöglichkeiten, nämlich die Verwarnung (§E.2) bzw. eine Verwarnung in Verbindung mit Ansprache des Betroffenen, die einen Zeitvorteil, den sich ein Athlet verschafft hat aufhebt. So wie es Thorsten oben beschrieben hat, der dies wohl als Kampfrichter auch desöfteren praktiziert.
(E.2 Verwarnung
Ob eine Verwarnung ausgesprochen wird, liegt in der Eigenverantwortlichkeit des jeweiligen Kampfrichters.
Bei mehr als 2 Verwarnungen für einen Wettkampfteilnehmer innerhalb eines Wettkampfes, unabhängig ob von einem oder von mehreren Kampfrichtern, ist die Disqualifikation auszusprechen.
Durchführung
Akustisches Signal, Ansprechen mit der Startnummer, Zeigen der Gelben Karte und Aufforderung den Regelverstoß zu beseitigen
Verwarnt werden kann:
Wer eine Regelverletzung unbeabsichtigt begeht und diese korrigiert werden kann z.B.
a) bei einfachen Regelverstößen, deren Zweck ein Zeitvorteil ist. Dieser Zeitvorteil kann vom Kampfrichter ggf. durch Ansprache des Betroffenen aufgehoben werden.
b) bei Verstößen gegen Gebote, deren Ziel es in erster Linie ist, einen Vorteil im Wettkampf zu unterbinden, der Vorteil aber noch nicht eingetroffen ist oder durch Korrektur noch aufgehoben werden kann.
Der Wettkampf am Wochenende war ja nach dem Zieleinlauf des Swim-and-run nicht zu Ende, sondern der swim-and Run diente nur dazu, die Zeitabstände nach denen der anschließende Mannschaftstriathlon gestartet wurde, festzulegen. Es hätte also bei Vorhandensein entsprechenden Fingerspitzengefühls und unter der Berücksichtigung der "Schwere" eines möglichen Vergehens durchaus noch andere Sanktionsmöglichkeiten gegeben, insbesondere auch da das beanstandete "Vergehen" (=nicht-Mitnahme eines Rundenbändchens") ohnehin in der ganzen Sportordnung nicht auftaucht.
Ich kann mich an einen Mannschaftstriathlon (ebenfalls Ligawettkampf) vor einigen Jahren erinnern, als uns ein bayerischer Kampfrichter beim Ausgang der Wechselzone T2 angehalten und einige Sekunden hat stehen lassen, weil ein Athlet unseres Teams seinen Helm zu früh geöffnet hatte. Ich fand das akzeptabel. Auch hier wäre eine Disqualifiakation weit übers Ziel hinausgeschossen gewesen, wenngleich sie von der Sportordnung gedeckt worden wäre..
Seite 9, Punkt g)
http://www.celticman-triathlon.de/files/ausschreibung1.pdf
"....
g) Es wird eine Rundenkontrolle mit Kontrollbändern durchgeführt. Im Zielbereich wird
kontrolliert ob die Kontrollband vorhanden sind. Athleten mit unvollständigen Kontrollbändern
werden disqualifiziert. Keine Kontrollbänder keine Wertung!..."
Eindeutig. Von einem hochklassigen Athleten / Team sollte das berücksichtigt werden.
LidlRacer
10.09.2014, 20:33
Verwarnt werden kann:
Wer eine Regelverletzung unbeabsichtigt begeht und diese korrigiert werden kann z.B. ...
Von unbeabsichtigt kann hier wohl keine Rede sein.
So ganz falsch kommt mir die DSQ unter den bestehenden Regeln daher nicht vor.
Die Ungleichbehandlung und die nachträgliche weitere Verschärfung der Sanktionen sind etwas anderes.
Wie auch immer - durch diese Diskussion fühle ich mich mal wieder in meiner Ablehnung des Ligabetriebes bestätigt. Ich weiß nicht, warum man aus einem Einzelsport krampfhaft sowas ähnliches wie einen Mannschaftssport machen muss, womit man sich jede Menge unnötiger Probleme u.a. durch übersteigerten Ehrgeiz (für die Mannschaft, für den Aufstieg, ...) einhandelt.
Band holen = Regel
THREAD GESCHLOSSEN
Thorsten
10.09.2014, 21:30
Seite 9, Punkt g)
http://www.celticman-triathlon.de/files/ausschreibung1.pdf
"....
g) Es wird eine Rundenkontrolle mit Kontrollbändern durchgeführt. Im Zielbereich wird
kontrolliert ob die Kontrollband vorhanden sind. Athleten mit unvollständigen Kontrollbändern
werden disqualifiziert. Keine Kontrollbänder keine Wertung!..."
Eindeutig. Von einem hochklassigen Athleten / Team sollte das berücksichtigt werden.
Ok, die Ausschreibung sollten sich die Teilnehmer schon durchlesen, besonders wenn es um die Wurst geht. Bei der eindeutigen Formulierung fällt es schwer, Milde walten zu lassen. Bleiben der Makel, das die Bändchen-Aktion für den Swim&Run mit dieser (unerwarteten?) Leistungsdichte organisatorisch unbedacht / schwach war und es anscheinend nur gegen einen einzigen Athleten ging.
Band holen = Regel
THREAD GESCHLOSSEN
Das war eigentlich nicht die Intention dieses Threads, hier ausschließlich einen ziemlich singulären Einzelfall zu diskutieren, der so wohl nie mehr stattfinden wird.
Ich zitier' mich deswegen aus dem Eröffnungspost nochmal selber:
Ich hab' den Threadtitel mal ziemlich allgemein formuliert, damit gegebenfalls andere auch Wettkampferlebnisse hier posten können, die dem Fairplay-Gedanken im Sport zuwider laufen.
Um Doping und Drafting soll es hier ausdrücklich nicht gehen, dafür gibt es eigene Threads, sondern eher um sportliche Fouls im Triathlon, unkameradschaftliches Verhalten von Athleten untereinander und unsportliches Verhalten von Traininern und Funktionären Sportlern anderer Vereine gegenüber, also Erlebnisse, die nicht zu den Kategorien Doping/ Drafting gehören und trotzdem geeignet sind, einem den Spaß am Triathlon zu verderben.
Vielleicht kann ein solcher Thread auch helfen, die Sensibiltät dafür zu schärfen, dass es beim Triathlon um Sport geht und jenseits aller Rivalität gegenseitiger Resepekt der beteiligten Athleten und Betreuer immer überwiegen sollten und Kampfrichter sich auch regelmäßig ein paar Gedanken über mögliche Folgen ihrer Regelauslegungen Gedanken machen sollten.
...
Die Krone des Ganzen erfolgte dann aber bei der abschließenden Mannschaftsführerbesprechung: ein Mannschaftsführer eines direkten Konkurrenten aus Hessen legte offiziellen Protest ein, dass im Auftaktrennen überhaupt der fünftbeste Grassauer Athlet (das eigentliche Strecihergebnis) gewertet worden war und forderte, dass stattdessen für den disqualifizierten Athleten die schlechteste Laufzeit des Feldes plus eines Strafzeitzuschalages gewertet werden müsste...
Im Fußball werden Spieler (und Trainer) die rote oder gelbe Karten für ihre Gegner offensiv fordern von guten Schiedsrichtern in der Regel selbst mit einer gelben Karte bestraft.
Im Triathlon werden sie von manchen Kampfrichtern dagegen gelegentlich belohnt und diesem (gemessen an der Banalität des "Vergehens") grob unsportlichem Protest wurde tatsächlich seitens des Wettkampfleiters stattgegeben und unsere Mannschaft erhielt mal eben noch eine fiktiv errrechnete zusätzliche Zeitstrafe, die sie in der Tageswertung weiter zurückfallen ließ.
...
Was mich aber mindestens genauso empörte und auch u.a. der Grund ist, warum ich das hier so detailliert beschreibe, ist das Verhalten des besagten hessischen Mannschaftsbetreuers des Konkurrenten, der mit seinem Protest darauf bedacht war am grünen Tisch einem Konkurrenten den maximalen Schaden zuzufügen (natürlich ging es auch um einige Euro Preisgeld für die Tageswertung und die Gesamtwertung).
Was denkt ihr (hier gibt es ja auch einige Kampfrichter im Forum und natürlich genügend Athleten mit reichlich Wettkampferfahrung). Sehe ich das zusehr durch die emotional gefärbte Vereinsbrille oder ist mein Ärger berechtigt?
Was die Bändchen angeht: da geht es darum, die Regeln an internationale Standards anzupassen und ein Strafsystem so zu gestalten dass es der Schwere des Vergehens entspricht.
Und daneben wäre es natürlich wichtig, höherklassige Veranstaltungen nur an Ausrichter zu vergeben, die eine Wettkampfdruchführung ohne Schlangestehen von Athleten gewährleisten können.
Was aber das Verhalten von Athleten und Betreuern untereinander angeht: da hilft die beste Sportordnung nichts, wenn jeder ausschließlich und ohne sich bewusst zu sein, worum es im Sport eigentlich geht, ausschließlich auf den eigenen Vorteil bedacht ist. Da sind wir Sportler und Betreuer selbst gefragt unser Verhalten zu überpüfen.
In diesem Sinne hatte ich auch den Threadtitel gewählt. Fairplay ist nämlich der Bereich des Sports, wo es eben keine Kampfrichter braucht.
Beim Fairplay-Gedanken geht es nicht nur um die Einhaltung von Regeln sondern darüberhinaus v.a. auch um den Respekt vor der sportlichen Leistung anderer.
Was aber das Verhalten von Athleten und Betreuern untereinander angeht: da hilft die beste Sportordnung nichts, wenn jeder ausschließlich und ohne sich bewusst zu sein, worum es im Sport eigentlich geht, ausschließlich auf den eigenen Vorteil bedacht ist. Da sind wir Sportler und Betreuer selbst gefragt unser Verhalten zu überpüfen.
In diesem Sinne hatte ich auch den Threadtitel gewählt. Fairplay ist nämlich der Bereich des Sports, wo es eben keine Kampfrichter braucht.
Beim Fairplay-Gedanken geht es nicht nur um die Einhaltung von Regeln sondern darüberhinaus v.a. auch um den Respekt vor der sportlichen Leistung anderer.
Mit der grundsätzlichen Beobachtung hat HaFu durchaus den wunden Punkt ausgemacht.
Ich habe nach 25 Jahren im (auch höherklassigen) Fußballsport den Schritt zum Triathlon gemacht um dort einer in jeder Hinsicht fairen Einzelsportart nachzugehen. Dort könnte ich jede Menge Geschichten erzählen, die einen nur zum Kopfschüttlen bringen. Bei Triathlon ist jeder ist selbst für seine Leistung verantwortlich und den Wettkampf wird nicht "Gegeneinander" ausgetragen. So habe ich das definitiv zu Beginn meiner Karriere (2006) erlebt.
Nach mittlerweile schon wieder 8 Jahren im Triathlonsport (alles dabei von Liga bis Hawaii) sehe ich dort definitiv eine bedenkliche Entwicklung, die mich zum Nachdenken bringt, ob ich weiter im WK-Sport aktiv sein will.
Natürlich lebt Wettkampfsport von Regeln. Die heute weit verbreitete vorhandene Einstellung, dass alles "erlaubt ist, was der Schiri nicht sieht/ahndet", kotzt mich an. Dass im Umkehrschluss noch versucht wird Dinge zur Ahndung zu bringen setzt noch einen drauf.
Mag sein, dass ich eine verträumt romantische Vorstellung verfolge, die Natur unserer Sportart wird aber immer sehr viel Raum für die Ausnutzung von Lücken lassen.
Passt scheinbar leider nicht in unsere Zeit, aber ich würde mir wünschen, wenn Fairplay in unserem Sport deutlich mehr herausgestellt wird und es auch Mittel und Wege geben würde dies zu fördern. Einzelne Deppen im Niemandsland der Ranglisten wird es immer geben, entscheidend sollte hier sein den Hebel explizit im Leistungs- und Hochleistungsbereich anzusetzen. Die bedenkliche Entwicklung dort färbt automatisch auf die Mentalität im Rest des Feldes ab.
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