Vollständige Version anzeigen : Leistungsabfall, Herzfrequenz-Drift?
loopzero
11.04.2014, 20:38
Hallo Leute,
ich trainiere seit letztem Jahr mit einem Powermeter. Bei den letzten Trainings hatte ich ein sehr komisches "Phänomen" in Form einen Leistungsabfalls.
Meine beschiedenen Daten für GA1 aus der letzten LD: 116-138bpm und 119-185 Watt.
Also bei versch. Trainings hatte ich nach ca. 1,5-2h einen starken Leistungsabfall. Konkret hatte ich Probleme die HF im GA1 zu halten mit tw. ~100 Watt! :(
Verpflegung war ausreichend, Übertraining sehr unwarscheinlich, keine Krankheit. -> Bluttest war OK
Fühle mich soweit gut.
Ruhepuls (in der Früh im Bett) schwankt allerdings auch sehr...
Ich bin wirklich ratlos was das war bzw. sein könnte.
Keine wirkliche Besserung nach 4(!) Ruhetagen.
Das drückt jedenfalls extrem auf die Laune und Motivation
Was kann das verursacht haben, euer Meinung nach?
Stimmen vlt. die HF-Angaben der LD nicht? Laut Friel wäre GA1 bei mir 134-147.
Soll ich stur nach Leistung weiter trainieren?
Das Problem tritt erst "bei den letzten Trainings" auf? Also davor bist du problemlos nach den Bereichen der LD gefahren?
Falls es ein wirkliches Übertraining ist, bringen 4 Tage nicht viel. Da würde ich eher in der Größenordnung von Wochen denken... (natürlich kann man da keine Pauschalempfehlung geben, wie lang genau...)
Nur meine bescheidene Meinung. Es sagen sicher noch kompetentere Leute was dazu.
loopzero
11.04.2014, 22:33
Ja, ist mir in den letzen 2 Wochen aufgefallen. Davor bin ich die langen GA Einheiten nur nach Puls gefahren, im unteren GA1. Watt waren entsprechend niedrig. Aber im Schnitt bzw. relativ zur HF immer noch höher.
Übertraining kann es eigentlich nicht sein. Trainiere ca. die gleichen Umfänge wie letztes Jahr, ~12h mit 2 fixen Ruhetagen.
Definiere doch mal "Verpflegung war ausreichen". Während des Trainings und/oder auch schon Stunden und Tage vor den Einheiten bzw. dieser Einheit.
loopzero
12.04.2014, 10:01
Also Verpflegung Tage/Wochen vorher "normal". Konstantes Gewicht. ca. 1-2h vorher kleine Mahlzeit. zb. Müsliriegel + Banane. Nach ca. 1h Belastung habe ich mit ~30g/h begonnen.
Oliver99
12.04.2014, 10:53
bilanziere doch mal :
Flüssigkeitshaushalt ? (vorher / nachher wiegen)
=> trinkst Du genug ?
Machst Du 12h GA1 ? vermutlich eher nicht
Machst Du intensivere Sachen als GA1 die eher KH verbrauchen ?
KH Bilanz: wieviel Arbeit umgesetzt / wieviel Energie durch KH verspeist
Möglicherweise läufst Du KH leer
KH Bilanz: wieviel Arbeit umgesetzt / wieviel Energie durch KH verspeist
Möglicherweise läufst Du KH leer
Jup, kann schon sein, obwohl er ja schon länger dabei zu sein scheint und der Fettstoffwechsel eigentlich trainiert sein sollte...
30g/h KH-Zufuhr kommt mir aber wirklich wenig vor. Da fährt man bei längeren Einheiten ein ziemliches Energiedefizit ein, was selbst bei trainiertem Stoffwechsel ev. belastend für den Körper ist und die Regeneration verzögert.
Wenn man von den 120W ausgeht, wäre die produzierte Arbeit pro Stunde 120W*60s*60=432000J=432kJ.
Argumentation nach Allen/Coggan: Da der Körper die Energie nicht 1:1 von Brennstoff in Pedaldruck umwandelt, wäre das Ergebnis ca. mit 4 zu multiplizieren, um die Verluste (Wärme etc.) zu berücksichtigen. Um dann auf kcal umzurechnen, wäre wieder durch ca. 4 zu dividieren (1cal=4,2J).
Der Körper muss folglich pro Stunde ca. 432kcal mobilisieren. Würde diese Energie nur aus KH kommen, wären das gut 100g KH pro Stunde, die verbrannt werden. Wie viel KH tatsächlich verbrannt werden, hängt natürlich davon ab, wie viel der Energie durch den Fettstoffwechsel bereitgestellt wird, was wir nicht wissen...
Ich denke aber jedenfalls, dass es nicht schaden kann, wenn du mal die Energiezufuhr erhöhst und einfach testest, wie es dir damit geht.
Ich hoffe, ich habe keinen Blödsinn geschrieben ;) .
Antracis
12.04.2014, 15:30
30g/h KH-Zufuhr kommt mir aber wirklich wenig vor. Da fährt man bei längeren Einheiten ein ziemliches Energiedefizit ein, was selbst bei trainiertem Stoffwechsel ev. belastend für den Körper ist und die Regeneration verzögert.
Wobei das für auf den Fettstoffwechsel zielendes GA1-Training aus meiner Sicht eigentlich ein guter Wert ist. Gibt Untersuchungen, dass ein innerhalb der ersten Stunde einregulierter Fettstoffwechsel danach durch die Zufuhr von KH nicht nennenswert beeinflusst wird, wenn es nicht deutlich mehr als 30g/h sind. Das ergibt dann halt einen guten Kompromiss zwischen hoher Rate des Fettstoffwechsels, Stützen der Trainingsleistung durch die KH und Erleichtern der Regeneration.
Und wenn man wirklich gut im GA1 (und nicht gerade Oberkante GA1) fährt, müsste das eigentlich auch reichen. Geschwindigkeitsrekorde erreicht man dadurch natürlich nicht, aber deshalb finde ich ja auch wichtig, was das Trainingsziel ist.
Eine mögliche Problemquelle wäre vielleicht auch mangelndes Auffüllen nach den vorausgegangenen Einheiten (leere Tanks am Start) und profilierte Strecken ( = in die Höhe schießender KH-Verbrauch)
Wobei das für auf den Fettstoffwechsel zielendes GA1-Training aus meiner Sicht eigentlich ein guter Wert ist. Gibt Untersuchungen, dass ein innerhalb der ersten Stunde einregulierter Fettstoffwechsel danach durch die Zufuhr von KH nicht nennenswert beeinflusst wird, wenn es nicht deutlich mehr als 30g/h sind. Das ergibt dann halt einen guten Kompromiss zwischen hoher Rate des Fettstoffwechsels, Stützen der Trainingsleistung durch die KH und Erleichtern der Regeneration.
Und wenn man wirklich gut im GA1 (und nicht gerade Oberkante GA1) fährt, müsste das eigentlich auch reichen. Geschwindigkeitsrekorde erreicht man dadurch natürlich nicht, aber deshalb finde ich ja auch wichtig, was das Trainingsziel ist.
Eine mögliche Problemquelle wäre vielleicht auch mangelndes Auffüllen nach den vorausgegangenen Einheiten (leere Tanks am Start) und profilierte Strecken ( = in die Höhe schießender KH-Verbrauch)
Jup, stimmt schon, dass es "reichen müsste"... Ich persönlich bin kein Fan von gezieltem Fettstoffwechseltraining, eher würde ich als Priorität setzen, die GA1-Leistung zu halten und wenn nötig mehr Energie zuzuführen. Aber gut, da ist jeder anders.
Frage am Rande @Antracis : Macht es für das Training des Fettstoffwechsels einen Unterschied, ob die Kohlenhydrate schon in den Muskeln sind (d.h. mit vollen Speichern starten, wie du ja empfiehlst), oder während des Trainings von außen zugeführt werden (d.h. mehr essen, was du ja skeptisch betrachtest).
Antracis
12.04.2014, 18:23
Hi Anna,
offenbar kommt mein Post zu radikal rüber. Ich bin durchaus auch dafür, nicht unnötig Geschwindigkeit dem Fettstoffwechsel zu opfern, denke aber halt, dass der bei langen GA1-Einheiten schon eine wichtige Zielgröße bei Triathleten ist ( Its all about Fuel...)
Dann lieber spezielle schnellere Einheiten im GA1/2 oder GA2-Tempo, wo man dann KH reinschaufeln kann, wie viel mal halt verträgt - und das gleich mal für den WK übt.
Und ich meinte auch nicht, das man mit vollen Speichern starten sollte. Wenn man höhere Umfänge bzw. regelmäßig trainiert, sind die Speicher immer teilentleert, weil Du nach einer deutlichen Entleerung mind. um die 48h zur Vollauffüllung brauchst. Und wenn Du mit teilentleerten Speichern losläufst, verbrennst Du von Anfang an etwas mehr Fett, ganz ohne Nüchterntraining, was aus meiner Sicht ein Vorteil ist.
Ich halte es nur, wie viele andere auch, für sehr sinnvol, nach der Einheit zeitnah schnell KH nachzufüllen, weil die Speicher dann halt am nächsten Tag nicht voll aber voller sind, und das dann schon einen Unterschied in der höchstmöglichen Trainingsleistung ausmacht.
Habe das vor 2 Monaten mal schmerzlich selbst erlebt, nach 3 Wochen fast kompletter Trainingspause bin ich ziemlich motiviert wieder ins Laufen eingestiegen:
Freitag 16km Progressiver DL Gestartet unteres GA1 geendet oberes GA2
Samstag Koppeltraining 14km DL GA1 + 1h Spinning GA1/2
Sonntag Langer Lauf, geplant 24km, ab Kilometer 19 musste ich Gehpausen machen, weil ich einen üblen Hungerast hatte - ist mir in 3 Jahren Lauftraining bei der Distanz noch nie passiert. :Cheese:
Grund war eine Kombi aus reduziertem Trainingszustand, hoher speicherentleerender Trainingsbelastung und ungenügender Auffüllung. Da ich in der Pause nämlich 4 Kilo zugenommen hatte, hab ich die 3 Tage sehr wenig gegessen.
Persönlich bin ich ganz klar dafür, KH während der Belastung zuzuführen, weil das einfach der möglichen Leistung und Regeneration danach zu Gute kommt. (Ich persönlich kann die gleiche GA1-Pace über 30Km ohne KH und mit KH-Zufuhr laufen, aber der Unterschied, wie ich mich 12h später fühle, ist gravierend...)
Wenn Du mit teilentleerten Speichern startest und nur moderat zuführst, ist das halt ein guter Kompromiss für das Fettstoffwechseltraining. Wenn Du mehr KH brauchst, um Deine Trainingszielzeiten zu erzielen, brauchst Du sie aber halt. :)
Gruß
Sascha
Wenn Du mit teilentleerten Speichern startest und nur moderat zuführst, ist das halt ein guter Kompromiss für das Fettstoffwechseltraining. Wenn Du mehr KH brauchst, um Deine Trainingszielzeiten zu erzielen, brauchst Du sie aber halt. :)
Hey Sascha, ich glaube wir sind eh sehr ähnlicher Meinung. Nur war ich verwundert, dass du einerseits vor "leerem Tank am Start" warnst, andererseits die KH-Zufuhr während des Trainings recht niedrig ansetzt.
Ich denke auch, dass man die Speicher nach dem Training rasch auffüllen soll, und dann halt im Training so viele KH wie nötig. Was nötig ist, hängt halt von der Person und deren Stärken, Zielen etc. ab.
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