Vollständige Version anzeigen : TV-Doku: The price of Gold
RibaldCorello
23.11.2013, 10:54
Schaut euch mal dieses Video auf Vimeo an. Sehr nachdenkliche Analyse über den Leistungssport
Jhonnyjumper
23.11.2013, 13:42
Schon gepostet. Hier:
http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=29803
LidlRacer
23.11.2013, 23:22
Der Film hat durchaus einen eigenen Thread verdient, in dem anderen findet den ja kein Mensch.
Also noch mal der Link:
http://vimeo.com/51345348
Ok, das meiste betrifft den Durchschnittstriathleten selbst wohl weniger, aber diese Aussage eines Arztes fand ich überraschend:
"Anti inflammatory drugs inhibit healing.
So your injury might not heal if you take these NSAIDs" (non-steroidal anti-inflammatory drugs)
Man denkt doch (zumindest hätte ich das gedacht), dass entzündungshemmende Medikamente i.d.R. nützlich sind und nicht, dass sie die Heilung behindern ...
FidoDido
24.11.2013, 03:03
Ok, das meiste betrifft den Durchschnittstriathleten selbst wohl weniger, aber diese Aussage eines Arztes fand ich überraschend:
"Anti inflammatory drugs inhibit healing.
So your injury might not heal if you take these NSAIDs" (non-steroidal anti-inflammatory drugs)
Man denkt doch (zumindest hätte ich das gedacht), dass entzündungshemmende Medikamente i.d.R. nützlich sind und nicht, dass sie die Heilung behindern ...
Das hat mich ehrlich gesagt auch überrascht. Hab ja selber schon drauf zurück gegriffen und war der Meinung, es hat bei meinem (leichten) ITBS geholfen.
trailschnecke
24.11.2013, 09:53
Man denkt doch (zumindest hätte ich das gedacht), dass entzündungshemmende Medikamente i.d.R. nützlich sind und nicht, dass sie die Heilung behindern ...
Hmm, ich könnte mir das ähnlich wie bei fiebersenkenden Mitteln (Paracetamol beim Baby) erklären. Das Fieber ist ja eine Reaktion des Körpers, der damit irgendwas bekämpft. Wenn ich dann zu schnell zu diesem Mittel greife, kann sich der Körper nicht selber helfen.
Eine Entzündung ist ja was Ähnliches.?
coffeecup
24.11.2013, 09:58
Das hat mich ehrlich gesagt auch überrascht. Hab ja selber schon drauf zurück gegriffen und war der Meinung, es hat bei meinem (leichten) ITBS geholfen.
Ich habe es so verstanden, dass es eine Heilung gibt, die aber nicht optimal ist...quick and dirty halt...bin aber kein Mediziner.
Die Heilungsprozesse und auch die Entzündeungen die dazu gehören werden schon einen Sinn haben...
Das Spitzensportler ihren Körper ruinieren für den Erfolg, das ist keine neue Erkenntnis, kann mich an diverse Interviews mit Skifahrer erinnern die meinten das sie am Morgen einmal 20min Gymnastik benötogen um halbwegs schmerzfrei gerade gehen zu können...
LinusCaldwell
24.11.2013, 20:41
Dass allerdings im Prinzip nur unter Einfluss von Schmerzmitteln trainiert wird (werden kann) hätte ich nicht gedacht.
Finde es auch krass wie Karoline Klüft sich bei den Bergsprints zurichtet. Die ist ja so etwa eine halbe Stunde lang nicht ansprechbar. Das ist gleichzeitig bemerkenswert und erschreckend, welche mentale Power die haben.
Mich hat am meisten schockiert, dass die Hürdenläuferinnen eigentlich absichtlich eine Gelenk ruinierende Technik üben. Der Kontakt zwischen Ballen und Boden passiert in einer Position wo keinerlei Federung durch Gelenke, Bänder oder ähnlichen möglich ist.
Und damit wird offensichtlich schon bei den Kids begonnen.
Mir hat eine Bekannte, die vor Urzeiten auf den 400 m unterwegs war (bayer. Ebene) erzählt, dass danach alle :Kotz: haben.
Finde es eher bedenklich, dass das für die Athleten völlig normal ist, während der normale sportlich interessierte "Sportschauer" davon keine Ahnung hat. Da fallen mir auf Anhieb etliche Leute ein, die das entweder gar nicht glauben oder denen es völlig egal ist.
(Aber wehe beim Radsport wird gedopt...)
LidlRacer
25.11.2013, 12:10
Hier gibt es weitere Hinweise darauf, dass bestimmte Schmerzmittel / Entzündungshemmer die Heilung von Muskeln, Knochen und Sehnen behindern:
Does Advil Hurt Healing? (http://www.outsideonline.com/fitness/fitness-coach/Does-Advil-Hurt-Healing-20120629.html)
(Advil ist ein Markenname für Ibuprofen.)
Finde es eher bedenklich, dass das für die Athleten völlig normal ist, während der normale sportlich interessierte "Sportschauer" davon keine Ahnung hat.
Was ist daran bedenklich? Jeder bewegt sich selbstverständlich in der eigenen Welt, während ein Aussenstehender nichts darüber weiß.
Daß der Hochleistungssport abseits der Dopingproblematik, das Letzte von einem Sportler verlangt, will er erfolgreich sein, ist doch keine neue Erkenntnis. Verletzungen, Erkrankungen und die bewußte Inkaufnahme der körperlichen Dauer"beschädigung" ist die Eintrittskarte zum Podium. Das das sehr schnell die medizinische Abteilung auf den Plan ruft, ist auch kein Wunder.
Das sehr umfangreiches Training abhängig machen kann, ist auch keine neue Erkenntnis.
Also, was bleibt? Der Film ist schön fotografiert, die Sportler/Trainer werden sympathisch dargestellt und kommen sehr offen und glaubhaft rüber.
Was mich nachdenklich gestimmt hat, ist die Bereitschaft der Jugendlichen (und ihrer Eltern) ihren Körper rücksichtslos auszubeuten, obwohl sie noch weit von der aktiven Klasse entfernt sind und es mehr als fraglich ist, ob sie es jemals halbwegs gesund dorthin schaffen.
Duafüxin
26.11.2013, 12:26
Was mich nachdenklich gestimmt hat, ist die Bereitschaft der Jugendlichen (und ihrer Eltern) ihren Körper rücksichtslos auszubeuten, obwohl sie noch weit von der aktiven Klasse entfernt sind und es mehr als fraglich ist, ob sie es jemals halbwegs gesund dorthin schaffen.
Warum? Wenn Eltern ihre Kinder mit Ritalin, Aufputschern, Downern vollstopfen oder 12 jährige mit ner Flasche Hochprozentigem auf ne Party schicken, ist das für mich auch nix anderes.
Warum? Wenn Eltern ihre Kinder mit Ritalin, Aufputschern, Downern vollstopfen oder 12 jährige mit ner Flasche Hochprozentigem auf ne Party schicken, ist das für mich auch nix anderes.
Das darf ja auch nachdenklich stimmen, oder? ;-)
Duafüxin
26.11.2013, 12:52
Das darf ja auch nachdenklich stimmen, oder? ;-)
Natürlich. Als meine Freundin mir die Geschichten erzählte (die ist in der Jugendhilfe tätig) ist mir die Kinnlade runter gefallen. Aber der Gebrauch von pharmazeutischen Mitteln scheint üblich zu sein inzwischen und dass dann der Schritt zu Helferleins bei der sportlichen Leistungssteigerung geringer ist, ist wohl nicht von der Hand zu weisen.
Ich hab schon mal gehört, wie über meinen damaligen Hausarzt geschimpft wurde (von den Eltern), weil er dem Kind nichts zur schnelleren Genesung verschreiben wollte, obwohl am WE ein Wettkampft anstand... So geht´s wohl los...
Der Film zeigt wirklich viele interessante Aspekte: Ausgehend von profilneurotischen Politikern über Trainer, die auch nach dem vierten Ermüdungsbruch im Schienbein keinen Grund sehen, ihr Training zu ändern bis hin zu Sportlern, für die offenbar nur die Großereignisse einen Kick bieten und die auch damit zufrieden sind nie wieder Sport treiben zu können und finden, dass es das alles wert war.
Ich bin so froh rechtzeitig ausgestiegen zu sein und auch mit (fast) 50 noch Mitteldistanzen und Marathons finishen zu können und einfach jeden Tag meinen Sport zu genießen (auch wenn ich nie ins Fernsehen komme :cool: ).
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