Tiefflieger
09.08.2013, 19:56
Servus miteinander!
Ich darf die Gelegenheit nutzen, um mich hier im Forum vorzustellen - die Eckdaten:
Fahrzeugname:"Jan"
Fahrzeuglänge: 196 cm
Fahrzeuggewicht: 83 kg ca.
Erstzulassung: Okt. 88
-sort: Westfalen
Fahrzeugfunktion: Halbfertiger Arzt
Die längste Zeit meines jungen Lebens habe ich in Schleswig-Holstein zugebracht, vergnüge mich aber nun seit vier Jahren im schönen Ulm. In der Jugend habe ich hauptsächlich Tennis gespielt, die ein oder andere (Renn-)Radtour absolviert und getanzt. Lauftraining kam und ging, wurde aber leider selten länger als ein Jahr am Stück konsequent betrieben.
In den letzten Jahren habe ich sportlich ein wenig rumgeschnuppert (Klettern, Rudern, Schwimmen) - Leider mit eher durchwachsenen Ergebnissen. Die Körper- und Extremitätenlänge gepaart mit nicht allzu beträchtlicher Oberkörpermuskelmasse hat beim Klettern mir relativ schnell meine Grenzen aufgezeigt..:Cheese: Kraft oder Technik, wenigstens eines von Beidem ist für das Klettern essenziell! Entscheidend war aber, dass für mich nie so richtig der Funke übergesprungen ist, sodass ich bereit gewesen wäre, die anfängliche Frustration abzuhaken und einfach fleißig weiterzutrainieren.
Das Rudern war sehr effektives Training, wurde aber relativ schnell monoton und schmerzhaft. Wenn einem bei jeder Trainingseinheit das Gesäß einschläft, nur um sich eine halbe Stunde später umso eindrucksvoller zurückzumelden, dann kommt einem eine zweistündige Ausfahrt eher wie eine 8000er-Besteigung vor. Nachdem ich im Training dann auch noch eine Überbelastung meiner Handgelenke und einen daraus resultierenden kleinen Schaden hatte, war diese sportliche Ausrichtung für mich auch gestorben.
Das Schwimmen wiederum war bis dato verbunden mit unliebsamen Schulschwimmerinnerungen - In meinem Kopf eher eine Art Überlebenskampf. Ich beherrschte die Kraultechnik nicht und mein Brustschwimmstil erinnerte auch eher an die Rentner, die ansonsten so gerne auf Schwimmbadbahnen im Pulk eher Auftrieb als Vortrieb erzeugen.
Ich habe mich in dieser Saison im Schnitt ca. zwei Mal die Woche aufgerappelt und konsequent versucht, mich mit dem Wasser anzufreunden. Dies hat auch einigermaßen funktioniert, nur am gescheiten Kraulstil haperts noch!
Praktischerweise wurde in Ulm in dieser Saison zum ersten Mal ein Triathlon ausgetragen - Die Anmeldung für meine erste Sprintdistanz war genau der richtige erste Schritt in die richtige Richtung! Mit einem Ziel vor Augen war die Trainingsmotivation da und so habe ich von Ende Mai bis August regelmäßig mein Wochenpensum abgespult. Das Training war nicht sonderlich durchdacht; die Distanzen wurden leicht variiert und ein paar Technikübungen eingebaut, aber das Vorgehen war mehr oder minder frei Schnauze und nicht nach Phasen unterteilt oder gar an einem Trainingsplan orientiert.
Der erste Triathlon
Am 28. August war es dann soweit - Triathlon in Ulm! 800 Meter die Donau hinab (500 Meter mit Strömungsfaktor, wobei leider an dem Tag keine wirkliche Strömung vorhanden war - da haben einige auf den längeren Distanzen vor dem Start sichtlich betroffene Mienen gezogen :Cheese: ), 20 Kilometer Rad und fünf Kilometer Laufen.
Das Wetter war, wie bereits an den Tagen davor, höllisch. Die längeren Distanzen hatten am Vormittag noch einige Wolken, aber ab Mittag war der Himmel klar und das Thermometer bescheinigte 36 Grad im Schatten. Die vorher im Kopf zusammenkalkulierten Zielzeiten wichen und direkt vor dem Start gab es nur noch einen Wunsch: Heil ankommen und Spaß dabei haben.
Aufgeheizt von den anderen Distanzen vor mir, stand ich nun in meinem Neo auf der Startplattform, fünf Minuten vor dem Start. Der Veranstalter begann, die Zeit rückwärts zu zählen - Mein Puls lag schon gefühlt bei 180 und ich wollte einfach nur noch los. Mit toller musikalischer Untermalung ("Hells Bells") ging es rein ins Getümmel.
[Die knapp 500 Starter waren auf 3 Wellen aufgeteilt, wobei die erste Welle nur aus Männern bestand. Ich hatte im Vorfeld keine Schwimmzeit angegeben, damit ich der langsamsten Starterwelle zugeordnet würde, fand mich aber in der ersten Welle wieder. Darüber machte ich mir aber beim Start noch nicht so richtig Gedanken, was sich als erster Fehler herausstellen sollte. ]
Ich hüpfte ins Wasser in der ersten Starterreihe und gab Gas - wollte ich mir doch etwas Platz schaffen, damit das Getümmel nicht zu arg würde. Da meine Kraulkünste noch sehr bescheiden sind, hatte ich mir vorgenommen, eigentlich komplett Brust zu schwimmen, entschied mich dann aber doch dafür, die ersten 100 Meter zu kraulen, um etwas Tempo zu machen. Leider wurde es dann doch relativ eng - vor mir schwammen mehrere Herren zickzack und konnten sich, trotz ihrer höheren Geschwindigkeit, nicht so recht absetzen, links und rechts hatte ich eine Art Eskorte und mein Hintermann schien endlich seinem Fußfetischistentum nachgehen zu können. Er bemühte sich redlich, mir eine Pediküre zu verpassen, die bei der Hornhaut nach den Laufkilometern zwar grundsätzlich notwendig gewesen wäre, aber mir trotzdem nicht so richtig in den Kram passte.
Von der Enge doch stärker irritiert als gedacht, verschwendete ich Einiges an Energie, bevor ich dann in den Bruststil wechselte. Ich merkte, wie ich am ganzen Körper unbemerkt viel zu verspannt war und über die ersten hundert Meter mich schön ausgepowert hatte. Also erstmal Luft schnappen, etwas aus dem Weg manövrieren und versuchen, ein Tempo zu finden, mit dem ich das Ziel tatsächlich erreiche. Soviel sei gesagt, das Tempo war lahm (00:16:34). Ich war auf der Restschwimmstrecke nicht allzu gut gelaunt, hatte ich mir doch im Vorfeld wenig Gedanken über das mögliche Chaos gemacht und war den Trubel nicht gewöhnt. Außerdem war dann doch der Ehrgeiz da, wenigstens im kühlen Nass etwas zu reißen.
Beim Rauskraxeln aus dem Wasser feuerten mich zwei Freunde an, damit ging es schonmal etwas bergauf! Also raus aus dem Neo und ab aufs Rad - Nachdem die Schuhe auf dem Radl angezogen waren (Eindeutig keine 10 Punkte in der Haltungsnote! ), musste ich erstmal tief Luft holen. Es dauerte einen Moment, bis ich das richtige Tempo für mich fand, wohl auch, weil ich penibel darauf bedacht war, auf das Windschattenverbot zu achten. Mehrere Fahrer schafften es, mich zu überholen und dann abzubremsen, sodass ich wieder auf sie auflief, genauso wie die Spezis, die sich offensichtlich nicht überholen lassen wollten und dann beim Überholen das Tempo anzogen. Die Radstrecke auf der Sprintdistanz war platt wie ein Topf, also konnte ich mir relativ einfach eine vernünftige Belastung suchen und reintreten (00:34:11 für 20 Km). Die 36 Grad im Schatten machten sich nach der Hälfte der Strecke auch langsam bemerkbar - Die Klamotten waren trocken, der warme Gegenwind half ab da auch nicht mehr so recht. In Gedanken dankte ich mir selbst, mir nicht die olympische Distanz aufgebrummt zu haben.
Der Wechsel aufs Laufen ging problemlos, aber bereits nach den ersten Metern dämmerte es mir, dass die Temperaturen beim Laufen um einiges mehr reinhauen würden. Auf den fünf Kilometern wurde dann an Abkühlung mitgenommen, was ging - aber trotzdem lief ich zusehends heiß. Meine Beine waren noch top in Schuss, zumal ich beim Rad auf dem letzten Teil etwas die Belastung reduziert hatte, um meine Beine locker zu machen für das Laufen. Meine Birne kochte aber so langsam, und Durst machte sich breit - Also zuviel Flüssigkeit hinterhergekippt und dann mehr schlecht als recht durchgelaufen( 00:24:18). Witzigerweise war die Laufzeit vom Ranking her die beste Teilzeit, obwohl die gefühlten Werte grauenhaft langsam waren. Nachdem ich bei den Ergebnissen realisiert hatte, dass auch der schnellste an dem Tag auf der Laufstrecke knappe 20 Minuten gebraucht hatte, war ich dann doch beruhigt. Bei den Temperaturen ging da schlicht nicht mehr.
Mit den Wechselzeiten stand am Ende eine 01:19:26 auf dem Papier, und der Ehrgeiz hatte über weite Strecken doch gesiegt. Ich war gut fertig und merkte dann auch später im Schatten, dass ich wohl mir einen leichten Sonnenstich geerntet hatte. Insofern unglücklich, als dass ich eigentlich noch auf eine Prüfung lernen wollte, aber den restlichen Tag dann doch eher stumpf im Schatten vegetiert habe - auf Hawaii wird man mich sicher nie erwischen beim Triathlon, das ist eindeutig nicht meine Wohlfühltemperatur und Sonneneinstrahlung!
Meine Pläne
Nachdem ich nun gesehen habe, dass die meisten anderen Sportler auch nur mit Wasser kochen und ich mit meinem 61. Platz auch nicht den völligen Rohrkrepierer hingelegt habe, ist der Ehrgeiz geweckt - schneller ist das Ziel!
Das Hauptaugenmerk liegt beim Erlernen einer gescheiten Kraultechnik sowie genügend Trainingsstunden im Wasser, damit ich auch ein angemessenes Tempo über die Sprintdistanz gehen kann.
Ich möchte 2014 gerne in Hamburg und in Ulm jeweils die Sprintdistanz absolvieren. Dazu gesellt sich dann vielleicht noch eine OD, worauf ich mein Training aber nicht ausrichten möchte - Die Konstitution sollte zum finishen reichen, eine spezielle Zeit schwebt mir da nicht vor.
Beim Laufen werde ich wohl über den Winter erstmal tapfer etwas meine Grundlagen aufpolieren und dann schauen, dass die Geschwindigkeit besser wird, außerdem wird wohl im Winter mal eine Laufstilanalyse anstehen, damit ich meinen Körper nicht unnötig schinde und außerdem soll ein wenig die Lauftechnik ausgebessert werden - Ich laufe teilweise bei hoher Belastung relativ unschön. Da schlackert der Fuß in der Luft nach außen und es wird nicht schön gerade belastet.
Allgemein werde ich mir noch einen Trainingsplan aus dem Forum rauspicken und den auf meine Freizeit zuschneiden - Dank des Medizinstudiums kann ich meine Zeit zwar einigermaßen managen, aber das Studium schluckt doch relativ viel Zeit. Ich bin mir noch unschlüssig, wie groß das Pensum werden soll, aber ich würde gerne mal sehen, was mein Körper geschwindigkeitstechnisch hergibt, und deswegen wohl mal eine Saison eher mehr als weniger trainieren :)
Hier werde ich versuchen, regelmäßig mein Training zu protokollieren und ein wenig mit euch Rücksprache zu halten.
Zu guter letzt noch das Radl, das mich auf meinem Weg zur ersten Sprintdistanz begleitet hat und wohl auch für die nächste Saison herhalten wird - mein tapferes altes Koga :) Bitte entschuldigt den etwas siffigen Antriebsstrang, der kriegt im Winter nochmal eine gehörige Reinigungssession!
http://oi40.tinypic.com/ra2fkm.jpg
So, mehr folgt die Tage!
Sportlichen Gruß,
Jan
Ich darf die Gelegenheit nutzen, um mich hier im Forum vorzustellen - die Eckdaten:
Fahrzeugname:"Jan"
Fahrzeuglänge: 196 cm
Fahrzeuggewicht: 83 kg ca.
Erstzulassung: Okt. 88
-sort: Westfalen
Fahrzeugfunktion: Halbfertiger Arzt
Die längste Zeit meines jungen Lebens habe ich in Schleswig-Holstein zugebracht, vergnüge mich aber nun seit vier Jahren im schönen Ulm. In der Jugend habe ich hauptsächlich Tennis gespielt, die ein oder andere (Renn-)Radtour absolviert und getanzt. Lauftraining kam und ging, wurde aber leider selten länger als ein Jahr am Stück konsequent betrieben.
In den letzten Jahren habe ich sportlich ein wenig rumgeschnuppert (Klettern, Rudern, Schwimmen) - Leider mit eher durchwachsenen Ergebnissen. Die Körper- und Extremitätenlänge gepaart mit nicht allzu beträchtlicher Oberkörpermuskelmasse hat beim Klettern mir relativ schnell meine Grenzen aufgezeigt..:Cheese: Kraft oder Technik, wenigstens eines von Beidem ist für das Klettern essenziell! Entscheidend war aber, dass für mich nie so richtig der Funke übergesprungen ist, sodass ich bereit gewesen wäre, die anfängliche Frustration abzuhaken und einfach fleißig weiterzutrainieren.
Das Rudern war sehr effektives Training, wurde aber relativ schnell monoton und schmerzhaft. Wenn einem bei jeder Trainingseinheit das Gesäß einschläft, nur um sich eine halbe Stunde später umso eindrucksvoller zurückzumelden, dann kommt einem eine zweistündige Ausfahrt eher wie eine 8000er-Besteigung vor. Nachdem ich im Training dann auch noch eine Überbelastung meiner Handgelenke und einen daraus resultierenden kleinen Schaden hatte, war diese sportliche Ausrichtung für mich auch gestorben.
Das Schwimmen wiederum war bis dato verbunden mit unliebsamen Schulschwimmerinnerungen - In meinem Kopf eher eine Art Überlebenskampf. Ich beherrschte die Kraultechnik nicht und mein Brustschwimmstil erinnerte auch eher an die Rentner, die ansonsten so gerne auf Schwimmbadbahnen im Pulk eher Auftrieb als Vortrieb erzeugen.
Ich habe mich in dieser Saison im Schnitt ca. zwei Mal die Woche aufgerappelt und konsequent versucht, mich mit dem Wasser anzufreunden. Dies hat auch einigermaßen funktioniert, nur am gescheiten Kraulstil haperts noch!
Praktischerweise wurde in Ulm in dieser Saison zum ersten Mal ein Triathlon ausgetragen - Die Anmeldung für meine erste Sprintdistanz war genau der richtige erste Schritt in die richtige Richtung! Mit einem Ziel vor Augen war die Trainingsmotivation da und so habe ich von Ende Mai bis August regelmäßig mein Wochenpensum abgespult. Das Training war nicht sonderlich durchdacht; die Distanzen wurden leicht variiert und ein paar Technikübungen eingebaut, aber das Vorgehen war mehr oder minder frei Schnauze und nicht nach Phasen unterteilt oder gar an einem Trainingsplan orientiert.
Der erste Triathlon
Am 28. August war es dann soweit - Triathlon in Ulm! 800 Meter die Donau hinab (500 Meter mit Strömungsfaktor, wobei leider an dem Tag keine wirkliche Strömung vorhanden war - da haben einige auf den längeren Distanzen vor dem Start sichtlich betroffene Mienen gezogen :Cheese: ), 20 Kilometer Rad und fünf Kilometer Laufen.
Das Wetter war, wie bereits an den Tagen davor, höllisch. Die längeren Distanzen hatten am Vormittag noch einige Wolken, aber ab Mittag war der Himmel klar und das Thermometer bescheinigte 36 Grad im Schatten. Die vorher im Kopf zusammenkalkulierten Zielzeiten wichen und direkt vor dem Start gab es nur noch einen Wunsch: Heil ankommen und Spaß dabei haben.
Aufgeheizt von den anderen Distanzen vor mir, stand ich nun in meinem Neo auf der Startplattform, fünf Minuten vor dem Start. Der Veranstalter begann, die Zeit rückwärts zu zählen - Mein Puls lag schon gefühlt bei 180 und ich wollte einfach nur noch los. Mit toller musikalischer Untermalung ("Hells Bells") ging es rein ins Getümmel.
[Die knapp 500 Starter waren auf 3 Wellen aufgeteilt, wobei die erste Welle nur aus Männern bestand. Ich hatte im Vorfeld keine Schwimmzeit angegeben, damit ich der langsamsten Starterwelle zugeordnet würde, fand mich aber in der ersten Welle wieder. Darüber machte ich mir aber beim Start noch nicht so richtig Gedanken, was sich als erster Fehler herausstellen sollte. ]
Ich hüpfte ins Wasser in der ersten Starterreihe und gab Gas - wollte ich mir doch etwas Platz schaffen, damit das Getümmel nicht zu arg würde. Da meine Kraulkünste noch sehr bescheiden sind, hatte ich mir vorgenommen, eigentlich komplett Brust zu schwimmen, entschied mich dann aber doch dafür, die ersten 100 Meter zu kraulen, um etwas Tempo zu machen. Leider wurde es dann doch relativ eng - vor mir schwammen mehrere Herren zickzack und konnten sich, trotz ihrer höheren Geschwindigkeit, nicht so recht absetzen, links und rechts hatte ich eine Art Eskorte und mein Hintermann schien endlich seinem Fußfetischistentum nachgehen zu können. Er bemühte sich redlich, mir eine Pediküre zu verpassen, die bei der Hornhaut nach den Laufkilometern zwar grundsätzlich notwendig gewesen wäre, aber mir trotzdem nicht so richtig in den Kram passte.
Von der Enge doch stärker irritiert als gedacht, verschwendete ich Einiges an Energie, bevor ich dann in den Bruststil wechselte. Ich merkte, wie ich am ganzen Körper unbemerkt viel zu verspannt war und über die ersten hundert Meter mich schön ausgepowert hatte. Also erstmal Luft schnappen, etwas aus dem Weg manövrieren und versuchen, ein Tempo zu finden, mit dem ich das Ziel tatsächlich erreiche. Soviel sei gesagt, das Tempo war lahm (00:16:34). Ich war auf der Restschwimmstrecke nicht allzu gut gelaunt, hatte ich mir doch im Vorfeld wenig Gedanken über das mögliche Chaos gemacht und war den Trubel nicht gewöhnt. Außerdem war dann doch der Ehrgeiz da, wenigstens im kühlen Nass etwas zu reißen.
Beim Rauskraxeln aus dem Wasser feuerten mich zwei Freunde an, damit ging es schonmal etwas bergauf! Also raus aus dem Neo und ab aufs Rad - Nachdem die Schuhe auf dem Radl angezogen waren (Eindeutig keine 10 Punkte in der Haltungsnote! ), musste ich erstmal tief Luft holen. Es dauerte einen Moment, bis ich das richtige Tempo für mich fand, wohl auch, weil ich penibel darauf bedacht war, auf das Windschattenverbot zu achten. Mehrere Fahrer schafften es, mich zu überholen und dann abzubremsen, sodass ich wieder auf sie auflief, genauso wie die Spezis, die sich offensichtlich nicht überholen lassen wollten und dann beim Überholen das Tempo anzogen. Die Radstrecke auf der Sprintdistanz war platt wie ein Topf, also konnte ich mir relativ einfach eine vernünftige Belastung suchen und reintreten (00:34:11 für 20 Km). Die 36 Grad im Schatten machten sich nach der Hälfte der Strecke auch langsam bemerkbar - Die Klamotten waren trocken, der warme Gegenwind half ab da auch nicht mehr so recht. In Gedanken dankte ich mir selbst, mir nicht die olympische Distanz aufgebrummt zu haben.
Der Wechsel aufs Laufen ging problemlos, aber bereits nach den ersten Metern dämmerte es mir, dass die Temperaturen beim Laufen um einiges mehr reinhauen würden. Auf den fünf Kilometern wurde dann an Abkühlung mitgenommen, was ging - aber trotzdem lief ich zusehends heiß. Meine Beine waren noch top in Schuss, zumal ich beim Rad auf dem letzten Teil etwas die Belastung reduziert hatte, um meine Beine locker zu machen für das Laufen. Meine Birne kochte aber so langsam, und Durst machte sich breit - Also zuviel Flüssigkeit hinterhergekippt und dann mehr schlecht als recht durchgelaufen( 00:24:18). Witzigerweise war die Laufzeit vom Ranking her die beste Teilzeit, obwohl die gefühlten Werte grauenhaft langsam waren. Nachdem ich bei den Ergebnissen realisiert hatte, dass auch der schnellste an dem Tag auf der Laufstrecke knappe 20 Minuten gebraucht hatte, war ich dann doch beruhigt. Bei den Temperaturen ging da schlicht nicht mehr.
Mit den Wechselzeiten stand am Ende eine 01:19:26 auf dem Papier, und der Ehrgeiz hatte über weite Strecken doch gesiegt. Ich war gut fertig und merkte dann auch später im Schatten, dass ich wohl mir einen leichten Sonnenstich geerntet hatte. Insofern unglücklich, als dass ich eigentlich noch auf eine Prüfung lernen wollte, aber den restlichen Tag dann doch eher stumpf im Schatten vegetiert habe - auf Hawaii wird man mich sicher nie erwischen beim Triathlon, das ist eindeutig nicht meine Wohlfühltemperatur und Sonneneinstrahlung!
Meine Pläne
Nachdem ich nun gesehen habe, dass die meisten anderen Sportler auch nur mit Wasser kochen und ich mit meinem 61. Platz auch nicht den völligen Rohrkrepierer hingelegt habe, ist der Ehrgeiz geweckt - schneller ist das Ziel!
Das Hauptaugenmerk liegt beim Erlernen einer gescheiten Kraultechnik sowie genügend Trainingsstunden im Wasser, damit ich auch ein angemessenes Tempo über die Sprintdistanz gehen kann.
Ich möchte 2014 gerne in Hamburg und in Ulm jeweils die Sprintdistanz absolvieren. Dazu gesellt sich dann vielleicht noch eine OD, worauf ich mein Training aber nicht ausrichten möchte - Die Konstitution sollte zum finishen reichen, eine spezielle Zeit schwebt mir da nicht vor.
Beim Laufen werde ich wohl über den Winter erstmal tapfer etwas meine Grundlagen aufpolieren und dann schauen, dass die Geschwindigkeit besser wird, außerdem wird wohl im Winter mal eine Laufstilanalyse anstehen, damit ich meinen Körper nicht unnötig schinde und außerdem soll ein wenig die Lauftechnik ausgebessert werden - Ich laufe teilweise bei hoher Belastung relativ unschön. Da schlackert der Fuß in der Luft nach außen und es wird nicht schön gerade belastet.
Allgemein werde ich mir noch einen Trainingsplan aus dem Forum rauspicken und den auf meine Freizeit zuschneiden - Dank des Medizinstudiums kann ich meine Zeit zwar einigermaßen managen, aber das Studium schluckt doch relativ viel Zeit. Ich bin mir noch unschlüssig, wie groß das Pensum werden soll, aber ich würde gerne mal sehen, was mein Körper geschwindigkeitstechnisch hergibt, und deswegen wohl mal eine Saison eher mehr als weniger trainieren :)
Hier werde ich versuchen, regelmäßig mein Training zu protokollieren und ein wenig mit euch Rücksprache zu halten.
Zu guter letzt noch das Radl, das mich auf meinem Weg zur ersten Sprintdistanz begleitet hat und wohl auch für die nächste Saison herhalten wird - mein tapferes altes Koga :) Bitte entschuldigt den etwas siffigen Antriebsstrang, der kriegt im Winter nochmal eine gehörige Reinigungssession!
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So, mehr folgt die Tage!
Sportlichen Gruß,
Jan