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Vollständige Version anzeigen : Brauch Hilfe zur Hitzegewöhnung!


hazelman
18.07.2007, 18:20
So,

am Wochenende war's ja erstmals richtig heiss und gleich stand ein Wettkampf auf dem Programm, der zum absoluten Desaster wurde.

Aber mal der Reihe nach:
Nach für mich sehr gutem Schwimmen (1.500m in 22:10min) und akzeptablem Radsplit kam beim Laufen dann der Super-Gau: Gehpausen ab km 4 und am Ende ein völlig inakzeptabler Laufspit von 53min (normalerweise bei diesem Tria so um 39min). Fllüssigkeitskonsum während des Wettkampfs: ~2,5l bei Endzeit 2:35h.

Woran es liegt, glaube ich genau zu wissen, allein ich weiss nicht, wie ich das Problem lösen soll:
Ich bin einfach der meist schwitzende Mensch, den ich so kenne.
Habe dann am Montag bei 33°C mal wieder einen sweat-rate-Test gemacht.
Belastung: 3h Rad in KB/GA1
Flüssigkeitszufuhr: 3l
Gewichtsverlust: 3,4kg
Netto Schweißbverlust: 6,4l

Das wäre alles irgendwie zu ertragen, müßte ich nicht im Oktober auf einer Pazifikinsel unter ähnlichen Bedingungen einen IM machen. Wenn man o.g. Beispiel nämlich auf ~10h hochrechnet, lande ich eher auf der Trage als im Ziel.

Meine Frage also:
Gibt es, außer zur Akklimatisierung sechs Wochen vor dem Wettkampf anzureisen, irgendeine Möglichlkeit, die wohl überwiegend genetisch bedingten Schwitzrate zu beeinflussen?

Meik
18.07.2007, 18:43
Spinning in der Sauna :Holzhammer:

Gruß Meik

hazelman
18.07.2007, 19:10
Spinning in der Sauna :Holzhammer:

Gruß Meik

Kenn ich! Das ist ja old school späte 80er, frühe 90er.

Hab aber keine Sauna, ;)

alessandro
18.07.2007, 20:06
Helle Kleidung und EEK - Exzessiv extern kühlen!

Ich bin auch Vielschwitzer (wenngleich wohl nicht ganz so extrem wie Du) und früher regelmäßig eingegangen, wenn's warm wurde. Mittlerweile schütte ich mir alles Flüssige über den Kopf, das ich kriegen kann. Ja, manchmal erwische ich auf dem Rad auch mal die falsche Flasche und dann war's halt Iso oder Cola - macht aber nichts, die nächste Wasserflasche kommt ja bald...

Fazit: Mein Hitzeproblem im Wettkampf ist gelöst, auch Lanza war bei >35°C in der Sonne (im Schatten waren's 28°C, aber den gab's da nicht) hitzetechnisch kein Problem.

keko
18.07.2007, 22:13
Meine Frage also:
Gibt es, außer zur Akklimatisierung sechs Wochen vor dem Wettkampf anzureisen, irgendeine Möglichlkeit, die wohl überwiegend genetisch bedingten Schwitzrate zu beeinflussen?

Ich bin auch so ein anerkannter Sturzbachschwitzer (war schon bei Ärzten deswegen), kenne nur ganz wenige mit meiner absurden Durchflußrate. Ist es wirklich genetisch vorgegeben (so wie bei mir auch), bringt es nichts, irgendwie dagegen anzukämpfen, sondern das Beste draus zu machen.

- sehr, sehr sachte Akklimatisierung, dann
- regelmässiges Hitztraining (kurz in der prallen Sonne laufen, lange Radfahren)
- kein leeres Wasser reinschütten, sondern Eletrolyte etc.
- kühlen, von Anfang an
- Hitzerennen besonders langsam angehen
- Körpergewicht as low as possible :(
- möglichst guter Trainingszustand ;)

Bei Hitzrennen hatte ich sowohl meine besten Ergebnisse, als auch meine katastrophalsten. Wenn ich mal bei Wärme abstürze, gibt es kein Halten mehr. Wenn aber nicht, dann läuft/lief es meist sehr gut, wahrscheinlich weil ich alle Punkte beachtet habe :cool: Gib also die Hoffnung nicht auf .... everything`s possible :Blumen:

Thorsten
18.07.2007, 23:39
Gehöre zwar nicht zu den Viel-Schwitzern. Bei Wettkämpfen im Warmen habe ich aber beste Erfahrungen damit gemacht, ein dünnes, leichtes Funktionsunterhemd mit kurzem Arm und eher eine Nummer zu klein zu tragen. Das liegt schön eng an und hält die Menge Flüssigkeit, die man zum Kühlen braucht, aber nicht ins Gewichte schleppen ausartet. Dann beim Wettkampf einfach nur nass halten, immer wieder Schwämme drüber, denn soviel trinken, dass das alleine für die Kühlung reicht, geht einfach nicht.

Die kurzen Ärmel bieten mehr Kühlfläche und schützen die Schulterpartie vor Sonnenbrand (für alle, die nicht schon seit Februar in der Mittagssonne im Top trainieren).

Dafür nimmt man auch den Nachteil in Kauf, dass es fast so sch...e aussieht, wie die Stützstrümpfe aus einem anderen Thread. Nur wer beides kombiniert, wird wirklich von der Outfit-Polizei hops genommen:Cheese:.

Danksta
19.07.2007, 07:32
Und immer daran denken: Wenn Du Wasser oder Eis zur Kühlung benutzt, musst Du diese Menge schon mal nicht mehr schwitzen. Deswegen: Bei jeder Gelegenheit Schwämme nehmen, Eis unter die Kappe,...

Wissenschaftlich ist das AFAIK nicht bewiesen, aber mir hilft es auch, öfters mal Training mit relativ wenig Flüssigkeit zu machen.

hazelman
19.07.2007, 09:06
Erst mal allen danke für die Tipps. :Huhu:

Es schließen soch aber auch gleich ein paar weitere Fragen an:

1. Wie stellen denn Ärzte fest, ob Deine Durchflußrate genetisch so hoch ist, oder ob es an mangelnder Akklimatisierung ist. Mein Durchfluß ist im Mai bei den ersten heißen Tagen genauso schlimm wie später im Hochsommer.
--> UND: Wer macht sowas?

2. Welche Textilien kühlen denn am besten? Jemand Tipps? Der FuXX hatte ja in Zürich 06 auf der Laufstrecke "mehr" an als auf dem Rad, oder?

3. Elyte, klar trink ich, wenn ich was anderes bekommen kann (am WE gab's nur Leitungswasser), Iso ec.
--> Wer von Euch hat denn Erfahrungen mit Salztabletten? Ich hab nämlich noch ein paar "Thermolytes", die ich in USA gewonnen hatte (http://sportquestdirect.com/)?

4. Hat jemand von Euch schon mal die CEP-Kompressionssocken ausprobiert? Ich mag zwar die Optik nicht :Kotz: und glaube, auch wenn mir in Ffm der Vertriebsmensch eine 20min lange Kassette aufs Ohr gedrückt hat, nicht wirklich an deren Wirkung auf die Blutzirkulation.
Ein von ihm beschriebener Nebenefekt aber leuchtet mir ein: Ein Je mehr feuchter Stoff auf der Haut, desto mehr wird über Verdunstungskälte gekühlt.

5. Eines noch: ich bin von Natur aus "Bauchpelzträger" und hab mich bisher davor gescheut, den wie die Beinbehaarung zu entfernen.
Hilft es denn für die Kühlung, nicht nur die Beinhaare, sondern auch den Bauchpelz abzusäbeln? Kann dann vll die Funktionstextilie ihre Wirkung besser entfalten?

@Keko: Das mit dem niedrigen Gewicht war verdammt gemein. Woher weisst Du denn, wie dick ich derzeit bin?? Da muss ich vielleicht demnächst Satisfaktion fordern! :Duell:
Natürlich erst, wenn ich Kampfgewicht habe! ;)

Flow
19.07.2007, 10:13
Erst mal allen danke für die Tipps.

Es schließen soch aber auch gleich ein paar weitere Fragen an:

1. Wie stellen denn Ärzte fest, ob Deine Durchflußrate genetisch so hoch ist, oder ob es an mangelnder Akklimatisierung ist. Mein Durchfluß ist im Mai bei den ersten heißen Tagen genauso schlimm wie später im Hochsommer.
--> UND: Wer macht sowas?


Man sollte hier nicht schnell schließen !
Mit höherer Schweißproduktion auf Hitze zu reagieren ist (zunächst einmal !) ein nützlicher Effekt !
Insofern also ein Zeichen der Akklimatisation nicht ein Mangel an dieser !
(Auch ein "ständig gekühlter Nullsportler" reagiert, nach einer Woche Akklimatisation in z.B. der Sahara, mit erhöhter Schweißproduktion)


Beim Verdampfen von Wasser wird eine große Menge Wärme abgeführt (100 ml auf der Haut verdampfende Flüssigkeit haben den gleichen Kühleffekt wie knapp 3 Liter Eiswasser, die sich auf der Haut auf Körpertemperatur erwärmen)
Wer nicht schwitzt kann diese Kühlung nicht verwenden.
Insofern wird der Körper wohl auch auf "Spinning in der Sauna" mit einer Erhöhung seiner "Schwitzkapazität" reagieren (Training der Schweißdrüsen zu höherer Leistung)



2. Welche Textilien kühlen denn am besten? Jemand Tipps? Der FuXX hatte ja in Zürich 06 auf der Laufstrecke "mehr" an als auf dem Rad, oder?


Hell sollten sie sein, klar ...

Ansonsten, um von maximaler Verdunstung zu profitieren (Schweiß/Flüssigkeit der/die einfach nur "zu Boden tropft" ist quasi nutzlos), eine möglichst große, gut belüftete Oberfläche bieten. (z.Vergl.: Die Oberfläche der Lunge beträgt ~70-80 m² !)
Durch "luftige" Kleidung wird man, gegenüber eng anliegender, im Extremfall die zur Verdunstung verfügbare Oberfläche verdreifachen (Körper -> Körper + Innenseite Kleidung + Außenseite Kleidung).
Große Poren (Netzhemd) können, neben besserer Belüftung, für zusätzlichen Oberflächengewinn sorgen.



3. Elyte, klar trink ich, wenn ich was anderes bekommen kann (am WE gab's nur Leitungswasser), Iso ec.
--> Wer von Euch hat denn Erfahrungen mit Salztabletten? Ich hab nämlich noch ein paar "Thermolytes", die ich in USA gewonnen hatte (http://sportquestdirect.com/)?


(Wenn du viel schwitzt, wirst du auch viel Mineralien nachschütten müssen, klar ...)
Bist du denn mit deiner Flüssigkeitsaufnahme schon am Limit ?
Das größte Problem scheint mir ja nicht unbedingt die mangelnde Kühlung zu sein, sondern vielmehr der große Netto-Flüssigkeitsverlust.
Ich würde also versuchen, mehr Flüssigkeit aufzunehmen.



4. Hat jemand von Euch schon mal die CEP-Kompressionssocken ausprobiert? Ich mag zwar die Optik nicht :Kotz: und glaube, auch wenn mir in Ffm der Vertriebsmensch eine 20min lange Kassette aufs Ohr gedrückt hat, nicht wirklich an deren Wirkung auf die Blutzirkulation.
Ein von ihm beschriebener Nebenefekt aber leuchtet mir ein: Ein Je mehr feuchter Stoff auf der Haut, desto mehr wird über Verdunstungskälte gekühlt.


Je mehr verdunsten kann, desto mehr Kühlung ...
Die Frage ist, ob auf den Thrombosesocken wirklich mehr verdunstet ...
Ich habe keine Ahnung ...



5. Eines noch: ich bin von Natur aus "Bauchpelzträger" und hab mich bisher davor gescheut, den wie die Beinbehaarung zu entfernen.
Hilft es denn für die Kühlung, nicht nur die Beinhaare, sondern auch den Bauchpelz abzusäbeln? Kann dann vll die Funktionstextilie ihre Wirkung besser entfalten?


Ich würde sagen : Umgekehrt !

Brust-/Bauchhaare vergrößern die Verdunstungsoberfläche gewaltig !
(an den "interessanten Stellen" hat uns die Evolution die Haare gelassen, um die "im Schweiß enthaltenen" Sexual-Duftstoffe besser verbreiten zu können)
Wenn das Fell zu dicht wird :Lachen2: , wirkt das ntürlich irgendwann der Belüftung (verdunstete Flüssigkeit muß ab-, trockene Luft zugeführt werden) entgegen ...

Brust- und Bauchhaare sorgen mit dafür, daß die Kleidung nicht direkt an der Haut anliegt ...

Optimal wären vielleicht 3-5 mm lange Stoppeln ... :Gruebeln:



@Keko: Das mit dem niedrigen Gewicht war verdammt gemein. Woher weisst Du denn, wie dick ich derzeit bin?? Da muss ich vielleicht demnächst Satisfaktion fordern! :Duell:
Natürlich erst, wenn ich Kampfgewicht habe! ;)


Fazit :
Die Wampe muß runter :Lachen2:


Gruß,
Flow

Thorsten
19.07.2007, 15:51
Beim Verdampfen von Wasser wird eine große Menge Wärme abgeführt (100 ml auf der Haut verdampfende Flüssigkeit haben den gleichen Kühleffekt wie knapp 3 Liter Eiswasser, die sich auf der Haut auf Körpertemperatur erwärmen)
Wer nicht schwitzt kann diese Kühlung nicht verwenden.

Aber beim zuerst Erwärmen des kalten Wassers auf der Haut und anschließendem Verdampfen des auf der Haut vebliebenen Wassers wird noch mehr Kühleffekt erreicht als beim alleinigen Verdunsten des warmen Wassers. Das ursprüngliche Kaltwasser bleibt ja nicht unverdunstend auf der Haut liegen, nur weil es kein "eigener" Schweiß ist, sondern es verdunstet genauso.

Wenn das Wasser sofort wieder abfließt, kann es natürlich nicht verdunsten, also muss man es bei der zu kühlenden Fläche (dem eigenen Körper) halten, damit es dort die zur Verdunstung erforderliche Energie abgreift. Ich denke schon, dass ein nasses(!) Funktionshemd auf der Haut dafür sorgt, dass ordentlich was zumVerdunsten da ist. Das Hemd ist ja schließlich (ohne Nachwässern) nicht deshalb nach einer halben Stunde wieder trocken, weil alles unten rausgetropft ist sondern weil es verdunstet ist.

umbra
19.07.2007, 21:33
1. Möglichtst viel in der Hitze trainieren, auch lange und hart. Auf dadurch längere Regeneration achten.
2. Ausprobieren wíeviel man dabei trinken kann und wie man sich bei den unterschiedlichen Trinkmengen fühlt.
3. Je besser der Trainingszustand desto besser die Hitzeverträglichkeit. Schaue zum Beispiel die Baldini Zeit von Athen und seine anderen Zeiten, keine großen Unterschiede trotz Hitze, schwerer Strecke und taktischem Rennen und dagegen die unterschiedlichen Zeiten von Hobby Maratonnis bei Hitze und kühlen Temeraturen.
4. Kleidung: helle Kappe tragen und Schulter am Rücken nich weit ausgeschnitten.
5. Salztabletten ich nehme die Schwedentabletten.
6. Bei gut durchtrainierten Sportlern ist der Salzgehalt im Schweiß geringer und somit auch der Elektolytverlust geringer.
7. Jede Möglichkeit zur äußeren Kühlung nutzen, Wasser überkippen, Schwämme und Eiswürfel unter die Kappe und in die Kleidung.
8. Vorsichtiger angehen, besonders beim Laufen.
9. Man muß die Hitze lieben. :Lachen2:

Gruß
Franz-Josef

Danksta
19.07.2007, 22:22
Fuxx hat beim IM so schwarze Klamotten von Asics an. Die haben silberne Elemente auf den Schultern die richtig gut kühlen. Das klappt so gut, dass Fuxxi die bei kühlem Wetter meidet...

Wasserträger
21.07.2007, 11:06
Will auch noch kurz meinen Senf dazu geben:

Du kannst nen Wettkampf bei Hitze nur mit Training bei Hitze bestehen - so viel war klar: Ich bin auch bei 33° zum Training gestartet - und schön mit GA2 durch die Gegend geballert - Ergebnis: Tanke musste zeitig angefahren werden (normal hab ich da meine Flüssigkeitsregulation ganz gut im Griff)

Schweißverlust vorbereiten/ersetzen:
Am besten ein leichtes Elektrolyth - auch bei deinen GA-Fahren am Wochenende... Leitungswasser ist da das schlechteste was geht! Der Körper kann ein mit Kohlenhydraten versetztes Wasser besser aufnehmen! (geht besser ins Blut über) Mineral- oder Leitungswasser spülen dir evtl. noch zusätzlich Mineralien ausm Körper!
Mein Körperwasser ist bei jeder Spiro immer an der Grenze von "zu wenig" - ich süffel Wasser, Schorle, Mineraldrinks, salze mein Essen bisschen mehr, damit der Körper mehr einlagern kann... Aber irgendwie... naja.... Aber wäre nicht das erste, wo ich nen abnormalen Verbrauch hab ;)

Salz:
Im Wettkampf abzuraten! Finde es enorm wie die Salztabletten und Natriumgels über die Ladentheke gehen - aber wenn du da nicht Getränke ohne Ende in dich reinprügelst hast du schneller Magenprobleme als du "Wo ist das Dixi?" sagen kannst! Da ist ne Salzreiche Ernährung die Zeit vor dem Wettkampf die bessere Variante... Bei extremen Schweißverlust evtl. aber da lieber zu wenig als zu viel!

Über Kleidung und externe Kühlung wurde ja schon genug gesagt...

Danksta
21.07.2007, 11:22
Salz:
Im Wettkampf abzuraten! Finde es enorm wie die Salztabletten und Natriumgels über die Ladentheke gehen - aber wenn du da nicht Getränke ohne Ende in dich reinprügelst hast du schneller Magenprobleme als du "Wo ist das Dixi?" sagen kannst! Da ist ne Salzreiche Ernährung die Zeit vor dem Wettkampf die bessere Variante... Bei extremen Schweißverlust evtl. aber da lieber zu wenig als zu viel!


Widerspruch! Natürlich muss man was trinken. Nimm mal ne Salztablette. Die schmeckt nach Salz! Dann will man sogar trinken.

Das mit dem benötigten gilt doch für alle Gels, Powerbars,...


Und Hazelman macht Hawaii. Das heißt für ihn ~9-11h brütende Hitze und Wasserverlust im deutlich zweistelligen Literbereich. Wenn Du mir erzählen willst, dass er das ohne Salztabletten solide hinkriegen soll, dann weiß ich auch nicht.

Und die salzreiche Ernährung vor dem Rennen halte ich für sehr gefährlich. Auch hier kann man schnell übertreiben. Das ist dann ein super Abführmittel, was Du ja an anderer Stelle bemerkt hast. Der Körper tut halt alles, um den Mineralienhaushalt zu regulieren.


Danksta,
beim Ironman 0,5-1g Salz/h und 1-2 Liter Flüssigkeit

Wasserträger
21.07.2007, 11:31
Shit... habe falsch formatiert....

"Bei extremen Schweißverlust evtl. aber da lieber zu wenig als zu viel!" macht in diesem Zusammenhang ja wenig Sinn ;)
Muss direkt nach den Salztabletten und Gels und dann in etwa so:
"Bei extremen Schweißverlust evtl. - aber da lieber zu wenig als zu viel!"

Ich muss weg... Trainieren :Cheese:

Flow
21.07.2007, 12:05
Aber beim zuerst Erwärmen des kalten Wassers auf der Haut und anschließendem Verdampfen des auf der Haut vebliebenen Wassers wird noch mehr Kühleffekt erreicht als beim alleinigen Verdunsten des warmen Wassers. Das ursprüngliche Kaltwasser bleibt ja nicht unverdunstend auf der Haut liegen, nur weil es kein "eigener" Schweiß ist, sondern es verdunstet genauso.


Klar, ist richtig ...

Wollte nur mal den gewaltigen Unterschied in der Kühlung/"Wärmeabfuhr" durch Verdampfen/Verdunstung und "kaltes Wasser" (das Körperwärme aufnimmt) darstellen ...
Hab' mich aber mit den Zahlen leicht geirrt, nochmal nachgeschaut :Cheese: (spez.Verdampfungswärme H2O ~ 540x spez.Wäremkapazität H2O, nicht ~1000 :Maso: ) ergibt z.B. folgendes :

100 ml körperwarme Flüssigkeit auf der Haut verdunstet führen 226,5 kJ Wärme ab.
Ein 70 kg schweren Körper würde durch diese Wärmeabfuhr um 3,9 °C gekühlt ...

Für den gleichen Effekt ohne Verdunstung wären z.B 1,46 l Eiswasser (0°C), die sich dann auf Körpertemparatur 37°C erwärmen, notwendig.

Ein halber Becher warmes Wasser auf der Haut verteilt, und dort verdunstet, hat also den gleichen Kühleffekt wie eine 1,5 l Flasche Eiswasser getrunken !




Wenn das Wasser sofort wieder abfließt, kann es natürlich nicht verdunsten, also muss man es bei der zu kühlenden Fläche (dem eigenen Körper) halten, damit es dort die zur Verdunstung erforderliche Energie abgreift. Ich denke schon, dass ein nasses(!) Funktionshemd auf der Haut dafür sorgt, dass ordentlich was zumVerdunsten da ist.


Ja ...

Das Problem ist aber wohl nicht so sehr, daß genügend zum Verdunsten da ist, sondern vielmehr daß das Vorhandene auch in möglichst großen Mengen und schnell verdunstet.
Dem ist eine möglichst große Oberfläche und ausreichend Belüftung mit trockener Luft zuträglich.


Das Hemd ist ja schließlich (ohne Nachwässern) nicht deshalb nach einer halben Stunde wieder trocken, weil alles unten rausgetropft ist sondern weil es verdunstet ist.


Wohl beides ...
Es hält wohl viel weniger Wasser als ein schöner Wollpulli :Lachen2: und hat bei geschickter Materialwahl ein große, gut belüftete Oberfläche.

"Große Oberfläche" im Sinne von "Mikroporen" (oder was weiß ich :Lachen2: ), nicht durch XXXXL ;)

Osso
21.07.2007, 20:34
@Flow:

Verdunstungswärme ist glaub ich nicht der Verdampfungswärme gleichzusetzen. ist im allg. niedrieger. Überwiegt qualitativ jedoch trotzdem das "Wasser erwärmen".

Thorsten
21.07.2007, 21:33
Wenn ich das hier

http://de.wikipedia.org/wiki/Verdampfungsw%C3%A4rme

richtig verstanden habe :confused:, nimmt die Verdampfungsenthalpie mit steigender Temperatur ab und ist bei 100 Grad Celsius (also Siedepunkt) um knappe 10% niedriger als bei Körpertemperatur. Es wird dem Körper bei 37 Grad also mehr Energie entzogen, um das Wasser gasförmig werden zu lassen.

Danksta
21.07.2007, 21:42
Es geht hier mehr um die kritische Kühlgrenze. Der Körper ist mit Feuchtigkeit benetzt und der Massenstrom der Luft führt Wärmeenthalpie ab.

Die Temperatur des Wassers ist dabei vollkommen latte für die Kühlgrenztemperatur, die vielmehr vom Sättigungsgrad der Umgebung abhängt.

Ich hab das Thema nicht mehr genau im Kopf, aber so ähnlich sah's aus. Hat mich damals fasziniert, deswegen gehen wir auch nicht in der Sauna kapott.

Flow
22.07.2007, 01:19
@Flow:

Verdunstungswärme ist glaub ich nicht der Verdampfungswärme gleichzusetzen. ist im allg. niedrieger. Überwiegt qualitativ jedoch trotzdem das "Wasser erwärmen".


Als Verdampfen bezeichnet man den Übergang (http://de.wikipedia.org/wiki/Phasen%C3%BCbergang) einer Flüssigkeit (http://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCssigkeit) vom flüssigen in den gasförmigen (http://de.wikipedia.org/wiki/Gas) Aggregatzustand (http://de.wikipedia.org/wiki/Aggregatzustand). Sieden oder auch umgangssprachlich Kochen bezeichnet das Verdampfen am Siedepunkt (http://de.wikipedia.org/wiki/Siedepunkt). Den Vorgang selbst bezeichnet man als Verdampfung, die während des Verdampfungsprozesses vorliegenden Temperatur (http://de.wikipedia.org/wiki/Temperatur)- und Druckbedingungen (http://de.wikipedia.org/wiki/Druck_%28Physik%29) als Siedepunkt (http://de.wikipedia.org/wiki/Siedepunkt) und die erforderliche Energie (http://de.wikipedia.org/wiki/Energie) als Verdampfungswärme (http://de.wikipedia.org/wiki/Verdampfungsw%C3%A4rme) bzw. Verdampfungsenthalpie (http://de.wikipedia.org/wiki/Verdampfungsenthalpie#Verdampfungsenthalpie_.2F_Ko ndensationsenthalpie).
Unterschieden wird das Verdampfen vom Verdunsten (http://de.wikipedia.org/wiki/Verdunstung), bei dem der Übergang in den gasförmigen Zustand ohne Erreichen des Siedepunktes bei Umgebungstemperatur / Raumtemperatur erfolgt.


Verdunsten ist demnach wohl auch ein Verdampfen, jedoch kein Sieden ...


Wenn ich das hier

http://de.wikipedia.org/wiki/Verdampfungsw%C3%A4rme

richtig verstanden habe :confused:, nimmt die Verdampfungsenthalpie mit steigender Temperatur ab und ist bei 100 Grad Celsius (also Siedepunkt) um knappe 10% niedriger als bei Körpertemperatur. Es wird dem Körper bei 37 Grad also mehr Energie entzogen, um das Wasser gasförmig werden zu lassen.


Ja, richtig ...
Ich hatte den Wert für 100 °C gefunden ...
Für 37°C ist der Kühleffekt des Verdampfens/Verdunstens damit noch etwas größer ...

Naja, Hauptsache es dampft ordentlich ... ;)

Und dazu, wie Danksta meint, eben möglichst viel Belüftung.

Am besten ein Ventilator vor die feuchte Haut.


So, da Hazelman aber offensichtlich schon schön feucht ist, und wenn er zusätzlich auf optimale Belüftung achtet und alle "kühlen Güsse" mitnimmt, bestmögliche Kühlung erzielt, sehe ich sein Hauptproblem vor allem im entstandenen Flüssigkeitsverlust und nicht so sehr in der Überhitzung ...
Insofern würde ich versuchen, irgendwie mehr Flüssigkeit aufzunehmen. (Weniger zu verlieren stelle ich mir schwer vor, da, wie gesagt der Körper auf Hitzetraining wohl eher mit einer Erhöhung der Schwitzkapazität reagiert)
Oder mit extremeren Dehydratationszuständen zurecht zu kommen :confused:


:Huhu:

FuXX
24.07.2007, 09:40
Helle Kleidung und EEK - Exzessiv extern kühlen!Asics Clima Cool Laufklamotten - laufen im Kuehlschrank.

Meine sind uebrigens schwarz. Bei weniger als 20Grad wird mir darin beim laufen kalt!

FuXX

FuXX
24.07.2007, 09:51
Und immer daran denken: Wenn Du Wasser oder Eis zur Kühlung benutzt, musst Du diese Menge schon mal nicht mehr schwitzen. Deswegen: Bei jeder Gelegenheit Schwämme nehmen, Eis unter die Kappe,...Da hab ich meine Zweifel, wie viel das bringt. Man ist eh voellig nass, wenn man dann Wasser drueber schuettet, dann ist man halt nicht mehr schweiss-nass, sondern wasser-nass, aber nicht nasser als vorher. Man wird daher auch genauso weiter schwitzen, da die Koerpertemperatur sich nicht aendert.

Ich schuette mir das Wasser allerdings auch ueber den Kopf, da es sich gut anfuehlt und ich die Muetze gern nass habe.
Fuxx hat beim IM so schwarze Klamotten von Asics an. Die haben silberne Elemente auf den Schultern die richtig gut kühlen. Das klappt so gut, dass Fuxxi die bei kühlem Wetter meidet...Riiiichtiiiich!

Allerdings sind die silbernen Schulter eher weniger wichtig. Das abgefahrene ist die starke Kuehlwirkung des Shirts an sich. Im ersten Moment, wenn man das anzieht und in der Sonne rennt, denkt man "ich geh ein!" Kein Wunder, das Ding ist schwarz. Aber in dem Moment wo das shirt entweder nass wird vom Schweiss, oder vom ueber den Kopf geschuetteten Wasser, wird der Kuehlschrank angeschaltet. Ich kann mir das nur so erklaeren, dass die Fluessigkeit auf der Faser besser verdunsten kann als auf der Haut, vermutlich werden die Tropfen kleiner und die Oberflaeche daher groesser. Mir faellt zumindest kein anderer Grund ein :Gruebeln:

Dabei bin ich ja eh der Hitzetyp, koennte vermutlich auch mit Pudelmuetze auf Hawaii rumlaufen. Ich schwitze auch eher wenig.

@WT: Natuerlich Salz!

FuXX

hazelman
24.07.2007, 10:19
So, ich war ein paar Tage offline und hab hier wieder, auch ohne dass ich die Diskussion am Laufen halten musste, interessante Tippe bekommen.

Danke Jungens!

Hatte übrigens am WE wieder einen kleinen Wettkampf, Cross-Dua (6,5-28-6,5) bei um 21°, da gib's keinerlei Probleme. :Cheese: Dass der Mannschaftskollege dann die letzten 6,5km in 23min gelaufen ist, na ja, der war eben schneller.

Mein bisheriges Fazit:

1. Werde mich bei langen Einheiten unter Hitzebedingungen an Salztabletten (500-750mg pro Stunde) gewöhnen.

2. Versuche meinen Körper während der Belastung an "weniger" Flüssigkeitszufuhr zu gewöhnen. Trinke also bei Einheiten bis 4h derzeit max. 3 Liter. Leider führt das dann zu folgendem: Bspw. Samstag bei einer Koppeleinheit 3hGA1 Rad + 1 GA 2 L --> Trotz 3l Flüssigkeitsaufnahme netto 4kg Gewichtsverlust. Vll gewöhnt sich der Körper dran. LEistungseinbußen verspürte ich beim Laufen allerdings nicht! Si weit, so gut!

3. Werde nach dem nächsten Hitzerennen sicher nochmals berichten.

4. Versuche nach den vielen Hinweisen hier auch noch etwas Gewicht zu machen. Ziel sind ~73kg im Oktober. Derzeit hab ich bei 1,82m 77kg.


p.s. Hat jemand schon mal eine so beschissene website wie die von Asics Deutschland gesehen. :Peitsche: