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jürsche
03.11.2009, 15:19
Hallo liebe Foris,

vor lauter Euphorie, dass die Saisonpause nach fast fünf langen Wochen morgen nun endlich zu Ende geht, habe ich mich kurzerhand entschlossen, selbst mal ein wenig zu bloggen, nachdem ich hier und da immer wieder mal interessiert mitgelesen habe.

Die kommende Saison soll eine ganz besondere werden, denn ich werde am 4.7. meinen ersten (und vorläufig wohl auch einzigen) Quali-Versuch unternehmen, obwohl ich jahrelang verkündet habe, dass mich Hawaii irgendwie gar nicht reizt, zu teuer, zu heiß, zu amerikanisch... Aber wie's halt immer ist, solche Sprüche kann man leicht machen, wenn man eh zu langsam ist um sich zu qualifizieren. Und als ich so nach und nach immerhin in die Nähe der Qualizeiten kam, merkte ich, dass mich der Gedanke halt irgendwie doch reizt. Noch vor mir selbst merkte meine Gattin, was die Stunde geschlagen hatte, und schenkte mir das Buch "17 Stunden zum Ruhm" mit entsprechender Widmung.:bussi:

Ich habe mich meiner Familie zu Liebe entschieden, dass nur in jedem zweiten Jahr eine Langdistanz ansteht, und damit bin ich bisher eigentlich sehr gut gefahren, weil man die Zwischen-Jahre mit den wenigen Umfängen ja auch ganz gut nutzen kann um an seinen Schwächen zu arbeiten. Ein solches Jahr war 2009, und das hat mir immerhin PBs über 10k und Marathon sowie über die OD beschert. Das stimmt mich einigermaßen zuversichtlich, denn angesichts meiner Laufschwäche wollt ich schon verzweifeln...

Meine Planung sieht so aus, dass ich den Winter über mit viel Schwimmen, Kraft- und Athletiktraining sowie häufigen, aber kurzen Läufen die Voraussetzungen für das "eigentliche" Ausdauertraining, das im sehr zeitigen Frühjahr beginnen wird, schaffen möchte. Aber auch jetzt schon sollen die Einheiten am Wochenende ein wenig länger werden, einfach weils Spaß macht. Außerdem wird der eine oder andere eingestreute Wettkampf (Winter-/Crossläufe, evtl. MTB) die lange Wartezeit ein wenig versüßen, bevor's so richtig los geht.

Aber ich möchte diesen Blog nicht nur für Trainings-Fachsimpelei nutzen, ich werde auch immer wieder mal beschreiben, wie sichs mit vier Kids zwischen 0 und 7 so trainiert, zu welchen unmöglichen Tageszeiten ich die eine oder andere Einheit absolvieren werde, etc. Und natürlich freue ich mich über Beiträge jeder Art!

Viele Grüße, Jürgen

Thorsten
03.11.2009, 15:26
Gemäß deinem Profil wartet ja nächstes Jahr die neue AK auf dich (nach der alten age-on-raceday-Regelung hätte es dir erst in Regensburg gereicht), da kann man als 4-Jahre-rüstigerer-als-manch-anderer auch schon ein paar Punkte machen.

Wie sieht denn Laufschwäche in der Nähe der Qualizeiten aus? Und wie sind die sonstigen Leistungen bislang gewesen, wieviel fehlte dir zur hypothetischen Quali?

garuda
03.11.2009, 15:29
Find ich gut ein neuer Blog. :Huhu:
Ich freu mich schon auf die Berichte.

Wünsche Dir eine gute Saison, dass alles so klappt, wie Du Dir das wünschst.

jürsche
03.11.2009, 15:38
Wie sieht denn Laufschwäche in der Nähe der Qualizeiten aus? Und wie sind die sonstigen Leistungen bislang gewesen, wieviel fehlte dir zur hypothetischen Quali?

Laufschwäche sieht imho erstmal unabhängig von Zeiten so aus, dass man beim Laufen ständig überholt wird, weil man halt im Verhältnis stärker schwimmt und radelt. Lustigerweise bin ich auf der LD immer noch am besten mit dem Rennen klargekommen und hab dort Leute hinter mir gelassen, gegen die ich auf OD und MD und erst recht bei Laufwettkämpfen überhaupt gar keine Chance gehabt hätte. Nun aber zu echten Zeiten. Meine PB war 10:02 in Podersdorf 08, wo allerdings das Schwimmen mit 1:10 zehn Minuten länger gedauert hat als normal (damals war überhaupt nur der Alex Frühwirth unter einer Stunde). In dem WK bin ich auch meinen bisher schnellsten Laufsplit gelaufen (3:35). Wenn man mal von einer "schwimmbereinigten" 9:52 ausgeht (ne Stunde kann ich normalerweise schon), bin ich schon in Sichtweite dessen, wofür es in den letzten Jahren in der M40 in FFM ein Ticket gab, und wie gesagt, ich habe in der vergangenen Saison ganz brauchbare Fortschritte gemacht, Zehner in 38 hoch, Marathon in 3:03. Des kann also klappen, ist aber alles andere als ein Selbstläufer...

Thorsten
03.11.2009, 15:49
Mit den Zeiten sehe ich das genau wie du. Bei ausgewogenen 10 h würde ich den Laufsplit bei 3:25-3:27 ansiedeln. Und das liebe Schwimmen in Podersdorf: Dieses Jahr Unwetter und Sturm, letztes Jahr waren wohl die Bojen vertrieben, wie *JO* erzählt hatte, so dass jeweils nur einer unter der Stunde blieb.

Aber deine Zeiten sind ja schon recht knapp dran, die Chance also realistisch.

mathi366
03.11.2009, 15:55
Hallo Jürsche,
schön, dass Dich vielleicht auch mein Buch ein wenig hin zur Quali-Lust gebracht hat. Bei Gelegenheit würde mich interessieren, ob es Dir gefallen hat.
Außerdem würde ich mich freuen, wenn Du bei Zeiten (und davon hast Du bei Deinem Familien-Engagement ja wenig) mal bei meinem Trainingsblog (http://pa-a.net/index.php/paa-blog) vorbeischauen würdest.
Einstweilen beste Grüße, mathias


Hallo liebe Foris,

vor lauter Euphorie, dass die Saisonpause nach fast fünf langen Wochen morgen nun endlich zu Ende geht, habe ich mich kurzerhand entschlossen, selbst mal ein wenig zu bloggen, nachdem ich hier und da immer wieder mal interessiert mitgelesen habe.

Die kommende Saison soll eine ganz besondere werden, denn ich werde am 4.7. meinen ersten (und vorläufig wohl auch einzigen) Quali-Versuch unternehmen, obwohl ich jahrelang verkündet habe, dass mich Hawaii irgendwie gar nicht reizt, zu teuer, zu heiß, zu amerikanisch... Aber wie's halt immer ist, solche Sprüche kann man leicht machen, wenn man eh zu langsam ist um sich zu qualifizieren. Und als ich so nach und nach immerhin in die Nähe der Qualizeiten kam, merkte ich, dass mich der Gedanke halt irgendwie doch reizt. Noch vor mir selbst merkte meine Gattin, was die Stunde geschlagen hatte, und schenkte mir das Buch "17 Stunden zum Ruhm" mit entsprechender Widmung.:bussi:

Ich habe mich meiner Familie zu Liebe entschieden, dass nur in jedem zweiten Jahr eine Langdistanz ansteht, und damit bin ich bisher eigentlich sehr gut gefahren, weil man die Zwischen-Jahre mit den wenigen Umfängen ja auch ganz gut nutzen kann um an seinen Schwächen zu arbeiten. Ein solches Jahr war 2009, und das hat mir immerhin PBs über 10k und Marathon sowie über die OD beschert. Das stimmt mich einigermaßen zuversichtlich, denn angesichts meiner Laufschwäche wollt ich schon verzweifeln...

Meine Planung sieht so aus, dass ich den Winter über mit viel Schwimmen, Kraft- und Athletiktraining sowie häufigen, aber kurzen Läufen die Voraussetzungen für das "eigentliche" Ausdauertraining, das im sehr zeitigen Frühjahr beginnen wird, schaffen möchte. Aber auch jetzt schon sollen die Einheiten am Wochenende ein wenig länger werden, einfach weils Spaß macht. Außerdem wird der eine oder andere eingestreute Wettkampf (Winter-/Crossläufe, evtl. MTB) die lange Wartezeit ein wenig versüßen, bevor's so richtig los geht.

Aber ich möchte diesen Blog nicht nur für Trainings-Fachsimpelei nutzen, ich werde auch immer wieder mal beschreiben, wie sichs mit vier Kids zwischen 0 und 7 so trainiert, zu welchen unmöglichen Tageszeiten ich die eine oder andere Einheit absolvieren werde, etc. Und natürlich freue ich mich über Beiträge jeder Art!

Viele Grüße, Jürgen

Badekaeppchen
03.11.2009, 16:28
Aber ich möchte diesen Blog nicht nur für Trainings-Fachsimpelei nutzen, ich werde auch immer wieder mal beschreiben, wie sichs mit vier Kids zwischen 0 und 7 so trainiert, zu welchen unmöglichen Tageszeiten ich die eine oder andere Einheit absolvieren werde, etc.

Ich freue mich schon drauf. Insbesondere die Kombination des Trainings mit den Kids, da hier auch bei mir immer wieder Einfallsreichtum gefragt ist.

Also, Hau rein

jürsche
03.11.2009, 19:38
Hallo Jürsche,
schön, dass Dich vielleicht auch mein Buch ein wenig hin zur Quali-Lust gebracht hat. Bei Gelegenheit würde mich interessieren, ob es Dir gefallen hat.


Hi,

das Buch kann man schön wegschmökern, trägt halt zur Mythen- und Legenden bildung bei, und das ist ja was Schönes. Negativ ist mir aufgefallen, dass ziemlich viele Druckfehler drin sind.

He, bist du nicht der, der für sternTV ein paar Leute auf Lanza vorbereitet hat? Sollte es da nicht ne Fortsetzung geben?

@ alle: Vielen Dank für die guten Wünsche, werde mein möglichstes versuchen!

jürsche
05.11.2009, 20:34
Hi, bin wieder dabei, juhu!

Gestern mit dem Kollegen TriMa07 in die Muckibude, bisschen Kniebeugen, bisschen Kreuzheben, bisschen Oberkörper. Gewichte absolut Kindergeburtstag, dafür heut Muskelkater wie Hölle. Ich glaub so locker kann man mit dem Krafttraining gar nicht wieder einsteigen nach nem guten halben Jahr, dass einem am Tag drauf nix wehtut...na egal.

Heut den Tag noch vor dem Morgengrauen mit einem flotten Halbstunden-Läufchen begonnen und bei der Gelegenheit den neu erworbenen Lunaracer eingeweiht. Des is halt mal ein Schuh, sapperlott! Kannste irgendwie nicht langsam laufen damit... Anschließend noch ein paarmal den Treppenaufgang vorm Haus rauf und runtergehopst und ein wenig barfuß im Garten rumgestelzt, bis es an den Füßen zu kalt war. Ma gucken, vielleicht mach ich gleich vorm Fernseh noch ein bissl Rumpfstabi...

Mal gucken, wann ichs zum ersten Mal ins Schwimmbad schaff...

Viele Grüße an alle Wiedereinsteiger, Noch-Pausierer und Durchtrainierer!

TriMa07
06.11.2009, 19:20
Hi Jürsche,

unglaublich, welchen Muskelkater schon eine blanke Langhantelstange verursachen kann! Für mich wird´s aber beim einmaligen Probetraining bleiben. Ich bekomme das Krafttraining einfach zeitlich nicht sinnvoll in meinen Trainingsplan integriert. Besonders in der BASE-Phase, die mit Maximaltraining das Salz in der Suppe wäre, klappt´s überhaupt nicht. Wenn die Arbeit nicht wäre, die stört einfach in der Wochenplanung.

Ich wünsch Dir einen gute und vor allen Dingen verletzungsfreie Vorbereitung auf dem Weg nach Hawaii! :quaeldich:

Skunkworks
06.11.2009, 22:05
habt ihr euch mit den Langhantelstangen Laserschwertmäßig geprügelt oder was?
Bei mir "drüben" war es ganz einfaches Badminton mit der Forumqueen a.D. Wagnerli und dem Maultäschle, das mir ein sauguten Muckikater im Boppes und im unteren Rücken gebracht!

jürsche, pass blos auf, dass du nicht gleich mal zu viel machst, auch wenn die Motivation grade überschäumt. Man muss sich ja was aufsparen...

jürsche
07.11.2009, 00:36
@ TriMa: Ooch schade, aber du wirst mich in FFM auch so abhängen... Hat sich die freundliche Thekenfrau aber auch redlich verdient, dass du nix abschließt :Lachen2:

@ SW: Nö, ganz normals Krafttraining nach Vorschrift. Kniebeugen, Kreuzheben, Klimmzüge, Bankdrücken. Hab das aber seit letztem Frühjahr nicht gemacht, von daher wars wohl unvermeidlich, dass das Treppensteigen tags drauf ein wenig unrund ging. Thema überschäumende Motivation: Keine Angst, kann mich schon am Riemen reißen, Raum für Steigerungen ist auf jeden Fall, ich mach ja noch so gut wie keine Umfänge, stattdessen oft und abwechslungsreich.

Heut früh hab ich mal in die Plyometrie reingeschnuppert, Einbeinsprünge und dergleichen an der Steigung, die ich normalerweise für Bergsprints nutze. Hollafux, da hab ich echt Defizite, das wird fortan öfter gemacht. Und es ist ein ideales Workout für morgens vor der Arbeit, denn nach ner halben Stunde bin ich komplett alle, und die kann man schon mal früher aufstehn, gell! Samstag MTB & Schwimmen, Sonntag Familientag:Blumen: .

:Huhu:

jürsche
08.11.2009, 10:37
Liebe Freunde des Ausdauerdreikampfs,

als Wort zum Sonntag möchte ich heut einmal das hohe Lied des Mountainbikens singen. Ich war gestern bei bestem Herbstwetter unterwegs und hatte ganz vergessen, wie schön das ist, so in der freien Natur! Besonders wenn man ohne großen Plan einfach mal in die Landschaft sticht und sich nur ganz grob an den Himmelsrichtungen orientiert, findet man selbst in der näheren Umgebung der eigenen Behausung immer wieder wunderschöne Fleckchen, an denen man überhaupt noch nie war, und das will für den aktiven Triathleten durchaus was heißen!

Als ich gerade mein Radl über einen umgestürzten Baum hob, dachte ich so ganz plötzlich bei mir: Wie gut, dass ich nicht gerade in einem Spinningkurs im Spiegel die knallroten Gesichter von 20 anderen und mir selbst anschauen muss, von den damit einhergehenden akustischen und olfaktorischen Belästigungen ganz zu schweigen! (So dachte ich es natürlich nicht wörtlich, es kamen eher die Begriffe "Gestank" und "Krach" vor:Cheese: ).

Ich freu mich schon richtig auf die nächsten Wochenenden, da wird das auf jeden Fall zum Standardprogramm! Und auch bei Mistwetter kann das ja durchaus Spaß machen, besonders wenn man zu dem Personenkreis zählt, der in jungen Jahren schon gern im Matsch gespielt hat. Blöd nur, wenn wie im letzten Jahr sämtliche Trails durch Glatteis unbefahrbar werden, dann muss man sogar im Januar aufs Rennrad,,, Na wird schon werden.:)

Anschließend noch die erste Schwimmeinheit nach ewigen Zeiten abgebadet, wie erwartet katastrophal, aber wenn man drauf gefasst ist, kann mans ertragen.

Schönen Sonntag noch!

jürsche
11.11.2009, 01:11
Guten Abend/Morgen,

hätte eigentlich schon längst an der Matratze horchen sollen, aber die präsenile Bettflucht hat mich nun doch dazu verleitet, Arnes Grundlagen-Film anzuschauen. Und was soll ich sagen, ich bin schier begeistert! Im Nachhinein bekomme ich gerade die Bestätigung für das, was ich seit zwei Jahren um diese Jahreszeit trainingstechnisch tue und worauf ich einen großen Teil meiner Verbesserungen schiebe, nämlich ziemlich wenig GA1, dafür ziemlich viel Unspezifisches. Teils hat sich das durch eigene Überlegungen herausgebildet, teils auch durch pure Sachzwänge.

Derzeit ist es beispielsweise so, dass ich aus arbeits- und familienorganisatorischen Gründen unter der Woche immer wieder mal trainieren muss, bevor der Rest der Familie aufsteht, und das tun die leider schon um 6 Uhr. Mein Wecker klingelt dann so um 4:45, bis ich tatsächlich dann im Laufdress auf der Straße steh, hab ich noch so ne Dreiviertelstunde netto, weil ich als vorbildlicher Papa und Männe natürlich zum Wecken einen gedeckten Frühstückstisch präsentieren will (ist auch so ne kleine Entschädigung für das, was man den Lieben in manchen Wochen im Frühjahr an trainingsbedingter Abwesenheit so zumutet...).

Was machste nu in so einer kurzen Einheit? GA1 sinnvollerweise wohl eher nicht, einfach schnell rennen ist um die Jahreszeit wohl auch nicht so das Gelbe. Schon besser das gute alte ABC, Treppengehopse, Sprints von einer Straßenlaterne zur nächsten, Hügel, Sprünge... Ich habe vor, in den kommenden Monaten bis zu drei solcher Einheiten pro Woche unterzubringen, selbstredend bei noch moderater Gesamtbelastung. GA1 gibts dann am Freitag, den Heimweg von der Schule (ja jetzt wisst ihrs, Lehrer isser...). Auf der kürzesten Strecke ca. 15km, beliebig ausbaubar. Würde mich interessieren, ob jemand von euch Erfahrungen mit vergleichbarem Training gesammelt hat!

Das für heute angedachte Schwimmtraining musste leider einem lange geplanten Zahnarztbesuch mit der ganzen Familie weichen, den ich ganz vergessen hatte. War aber auch sehr lustig mit vier Kindern - und das sag ich ohne Ironie!

So, nu aber doch mal in die Falle. Macht's gut!

jürsche
15.11.2009, 00:53
Nabend,

kann nur kurz schreiben, weil ich eigentlich gerade eine Englisch-Leistungskurs-Klausur korrigieren sollte:Maso:

Training läuft soweit gut, habe das Gefühl, dass ich recht ordentlich wieder rein komme. Was mir großen Spaß macht, ist der Abwechslungsreichtum des momentanen Trainings, der sich ganz wohltuend von der Marathon-Vorbereitung zum Abschluss der vergangenen Saison unterscheidet.:)

Andererseits ist es schon erstaunlich, wie schnell die Form dahingeht, wenn man weniger macht - bin am Freitag erstmalig seit dem 20.9. länger als eine Stunde am Stück gelaufen, und das ging gar nicht mal sooo leichtfüßig. Aber muss ja jetzt auch nicht.

Heut beim Mountainbiken habe ich wieder ein paar schöne Pfade entdeckt, auch wenn ich wie schon letzte Woche nicht dorthin gekommen bin, wo ich eigentlich hinwollte. Das Schwimmen am Nachmittag war auch schön, weil etliche, die dort sonst die Bahnen bevölkern, heute in Zeil gelaufen sind (vgl. tridumas fred). Freu mich schon auf den Ruhetag morgen, an dem der neue Spätzlehobel ausprobiert wird :Cheese: und ebenso auf die neue Woche, wenngleich die arbeitsmäßig recht stressig zu werden droht.

So, nu wird wieder rote Tinte verspritzt. :Peitsche:

Euch allen einen schönen Sonntag

jürsche

jürsche
22.11.2009, 23:23
Schönen guten Abend,

und wieder eine Woche rumgebracht. Alles soweit im grünen Bereich, außer dass ein Kraft- und ein Schwimmtraining familiären Verpflichtungen zum Opfer gefallen sind. Das ist das Gute an einem vollen Trainingsplan: Wenn man mal was ausfallen lassen muss, beibt immer noch genug übrig.:cool:

Ein wenig Sorgen macht mir ein seit zwei Tagen heftig schmerzender Nagel am Großzeh, ich bin an sowas als Jugendlicher schon zwei Mal operiert worden, und dergleichen könnt ich ja grad mal gar nicht brauchen.

Das Highlight der Woche war neben dem 5. Geburtstag meiner Tochter der Freitagslauf von der Schule nach Hause, der sich diesmal direkt schon nach Laufen angefühlt hat und lange nicht so zäh ging wie in der Woche zuvor. Wird schon wieder!

Heute hätte es die Möglichkeit gegeben, ein Laufwettkämpfchen zu bestreiten, ich habe aber großmütig meiner ebenfalls sportbegeisterten Gattin den Vortritt gelassen und mich für die gemütlichere Variante (Vertilgen des restlichen Geburtstagskuchens daheim mit den Kindern) entschieden, so dass ich nun über hervorragend gefüllte Energiespeicher verfüge, die ich morgen beim Sprinten und im Krafttraining ausgezeichnet brauchen kann. Die Frau Gemahlin hat sich übrigens bestens geschlagen und knapp vier Monate nach der Entbindung des vierten Sprösslings und ohne großartig strukturiertes Training nen soliden Mittelfeldplatz belegt. :Blumen:

So, nun habt mal alle eine schöne Woche, viele Grüße

jürsche

jürsche
29.11.2009, 00:21
Gunamd,

die Woche verlief im Prinzip wie die letzten, ich habe nicht alle Einheiten in vollem Umfang machen können, aber immer noch genug, um mit dem Training insgesamt einigermaßen zufrieden sein zu können. Schwimmen fühlt sich schon wieder ganz OK an, das wundert mich eigentlich alle Jahre wieder, wie gut ich da nach 4,5 Einheiten wieder klarkomm. Da juckt es mich direkt, schon jetzt wieder ein wenig Gas zu geben und ein paar längere Intervalle zu schwimmen, andererseits bin ich auch in den vergangenen Jahren sehr gut damit gefahren, den Winter nahezu ausschließlich mit Techniktraining zu verbringen und war dann mit einigen wenigen knackigen Einheiten ziemlich nah an der Top-Performance. Ich habe mir mit Blick auf die Gesamtbelastung vorgenommen, das auch in der kommenden Saison so zu halten. Aber vielleicht könnt ich ja wenigstens einmal im Monat nen 400m-Test oder sowas einstreuen...

Radeln und erst recht Laufen kann ich nicht so recht beurteilen, manchmal fühlt sichs gut an, manchmal weniger. Genaueres weiß ich in einer Woche, da ist der Forchheimer Nikolauslauf, ein schneller Zehner, bei dem ich vor zwei Jahren mit ähnlichem Trainingsstand sogar mal PB gelaufen bin (war damals meine erste sub40:Cheese: ). Freu mich einerseits auf die Abwechslung, die so ein Winterwettkämpfchen bringt, andererseits will man sich ja auch nicht blamieren, und der eine oder andere missliebige Konkurrent muss auch bestraft werden (P.Greif nennt die glaub ich Holger Meier :cool: )

Bisschen seltsam ist, dass ich das Gefühl habe, mein ganzer Organismus läuft nicht so ganz rund, irgendwo scheint ein bisschen der Wurm drin zu sein. Sind jetzt nicht direkt Zipperlein, die sich direkt auf den Sport zurückführen lassen, sie erleichtern ihn aber auch nicht gerade. Neben dem im letzten Post bereits erwähnten Zehennagel, der nicht wirklich besser geworden ist, hatte ich Anfang der Woche ne Blockade im Brustwirbelbereich, die mein Physio mit viel Geknurpsel wieder eingerichtet hat. Beides hat mich beim Lauftraining sehr behindert, der Zeh beim Auftreten, die Rippe beim Atmen. An der Geschichte mit dem Zeh ist merkwürdig, dass ich kurz vorher das gleiche am Zeigefinger hatte, und meine Frau hatte es gleich an zwei Fingern. Davor war eigentlich jahrelang nix in der Richtung. Gibts vielleicht irgendwelche Viren oder Bakterien, die sowas von innen heraus verursachen:confused: ?

Zu allem Überfluss kam gestern abend auch so ein etwas undiffernziertes Unwohlsein im Bauch und leichtes Ziehen in mehreren Gelenken hinzu. Habe mal spontan auf zu viel Säuren (proteinbetonte Ernährung und reichlich Kaffee) und zu wenig Schlaf getippt und mich mit den basischen Stulpen der Gattin ins Heiabettchen gelegt. Blöd war nur, dass mich der schmerzende Zeh um kurz vor 5 geweckt hat, denn der tut seltsamerweise im Liegen mehr weh, als wenn man damit rumläuft. Habe mich dann spontan entschlossen, die MTB-Ausfahrt zu canceln, wobei neben dem Gedanken an den Zeh im Radschuh auch ein Stapel zu erledigender Arbeiten eine Rolle gespielt hat.

Summa summarum also eine eher gemischte Bilanz. Die Vernunft sagt, dass das alles halb so wild ist, es ist ja noch nicht mal Dezember, trotzdem ist es ein shice-Gefühl, wenn man merkt, irgendwas passt nicht so ganz. Ich merke jedenfalls gerade, dass das Ganze mir ein wenig aufs Gemüt zu schlagen droht, obwohl es dafür keinen echten Grund gibt. Und jetzt kommt auch noch die Adventszeit, die mir aus Gründen, die mir nicht recht erklärlich sind, von Jahr zu Jahr mehr zuwider ist, und das nicht nur, weil sie beruflich traditionell eine der stressigsten ist. Dafür ist mir's in den letzten Jahren am 1.1. immer schlagartig besser gegangen, ich vertraue einfach mal darauf, dass das auch diesmal so sein wird und wurschtel mich bis dahin halt so durch.

In diesem Sinne wünsche ich allen Mitlesern eine recht schöne Woche!

jürsche
06.12.2009, 22:45
Hallöle,

hier kommt mein Wochenrückblick. Alles in allem war die vergangene Woche deutlich besser als die davor, wenngleich sie durch zwei zusätzliche Nachmittags-bzw. Abendveranstaltungen in der Schule einiges an Terminjonglage und Nachtarbeit erfordert hat.

Trainingsmäßig bin ich ganz gut hingekommen und bin vor allem beim Schwimmen und in der Muckibude recht zufrieden mit dem Trainingsfortschritt. Schön war das Mountainbiken am Freitag von der Schule nach Hause, einfach ma reingestochen in den Wald und so pi mal Daumen in die ungefähr vermutete Richtung durchs Unterholz gehackt. Der ganze Ärger der Woche hat sich in Nullkommanix in Wohlgefallen aufgelöst:)

Am Samstag dann beim Nikolauslauf in Forchheim wieder mal Wettkampfluft geschnuppert, und das hat natürlich großen Spaß gemacht, auch wenn die Zeit mit 40:28 nicht ganz das war, was ich laufen wollte. Der kaputte Zeh hat sich zwar gerade rechtzeitig wieder ein bisschen beruhigt, ich habe aber gemerkt, dass ich den betreffenden Fuß beim Laufen nicht recht locker gelassen habe, weil der Kontakt des Nagels mit dem Obermaterial des Schuhs ziemlich weh getan hat. Nun habe ich in diesem Fuß höllischen Muskelkater in der Fußsohle, eine sehr spezielle Erfahrung...:Cheese:

Weniger gut ist, dass sich seit Mittwoch eine beginnende Rüsselpest meiner bemächtigt hat, die ich bisher allerdings durch konsequenten Einsatz meiner Nasenspülkanne einigermaßen unter Kontrolle habe. Drum werde ich auch versuchen, mich in der kommenden Woche am Riemen zu reißen, im Zweifelsfall weniger und lockerer zu trainieren und mehr zu schlafen.

Ach ja: auch den Nikolaus haben wir gut überstanden, und so kitschig und kommerzielisiert das Ganze ja beinahe unvermeidlich abläuft, es ist doch irgendwo ergreifend, wenn man sieht, wie die 5-jährige Tochter dem verkleideten Onkel mit großer Hingabe ein dreistrophiges Lied singt, das sie vorher tagelang einstudiert hat. Schnüff...

Und dann war da auch noch die Weihnachtsfeier im Verein, auf der erfreulich wenig über Sport geredet wurde und die mir nicht nur deshalb sehr gefallen hat. :Prost: Erstes Trainingsziel der kommenden Woche wird sein, das Buffet wieder abzuarbeiten...

In diesem Sinne

jürsche

sybenwurz
06.12.2009, 23:36
...ist doch irgendwo ergreifend, wenn man sieht, wie die 5-jährige Tochter dem verkleideten Onkel mit großer Hingabe ein dreistrophiges Lied singt, das sie vorher tagelang einstudiert hat. Schnüff...

http://www.taz.de/dx/.1/gif.t,tom.d,1259768552

jürsche
07.12.2009, 16:06
:Lachanfall:

Die beiden großen Schwestern (je 7J.) haben den Onkel zwar an der Stimme erkannt, ganz geheuer wars ihnen aber trotzdem nicht...

A propos angetrunkene Studenten als Weihnachtsmänner:

klick (http://www.festpark.de/w049.html)

jürsche
13.12.2009, 01:29
Hi alle,

die wohl bisher beste Woche seit Trainingsbeginn geht zu Ende. Die Rüsselpest ist sehr glimpflich abgegangen und trotz WK am vergangenen Samstag gings auch schon ab Dienstag wieder ganz flockig. Habe eigentlich nur das Laufen am Montagmorgen etwas lockerer gestaltet (dreiviertel Stunde hügelig) und ansonsten wie gewohnt trainiert. Nur ein ziemlich großes Schlafbedürfnis ist mir als ungewöhnlich aufgefallen, zum Glück konnte ich ihm einigermaßen nachgeben.:)

Mit Blick auf den Kalender habe ich auch festgestellt, dass ich noch ungefähr nen Monat habe, bis das richtige GA-Training startet und gleich mal beschlossen, die Ausdauereinheiten schrittweise zu verlängern. Den Anfang machte der Freitag, an dem ich traditionell den Heimweg von der Schule zu Fuß bestreite und in Anlehnung an sybenwurz' Threadtitel den langen Weg nach Hause nahm.

Heute früh dann 3h Rennrad bei eigentlich ausgezeichneten Bedingungen rund um den Gefrierpunkt, nur das viele Streusalz auf der Straße ließ mich um das Material bangen, aber da muss es nu durch. Auf der einen oder anderen kurvigen Abfahrt im bewaldeten Gebiet war ich dann auch ganz dankbar, dass kein Eis mehr da war...

Eine Beobachtung habe ich auf dieser Ausfahrt gemacht, die mich immer noch irritiert: Auf einer überschwemmten Wiese standen zwei Störche! Sollten die nicht gerade irgendwo in Nordafrika sein? Oder haben manche von denen einfach keine Lust, ins Winterquartier zu reisen? Finden die hier genug Nahrung, falls es so richtig Winter wird? Oder handelt es sich gar um das Phänomen, von dem ich schon gehört zu haben glaube, nämlich dass viele Zugvögel aufgrund der Erderwärmung einfach hier bleiben? Oder geht's um die nötige Aufbesserung der hiesigen Geburtenrate? :Cheese:
Falls ein biologisch kundiger Mensch hier mitliest, wäre ich für Aufklärung dankbar!

Den krönenden Abschluss bildete heute das dritte knackige Schwimmtraining der Woche, das ich spontan unter das Motto "Kraftausdauer" stellte, da in dem Bad, in dem ich unter der Woche bin, Paddles im Badebetrieb nicht gern gesehen sind, im "Samstags-Bad" aber toleriert werden. Und vor lauter Übermut habe ich im Anschluss an 10x50 Paddles dann gleich noch 4x50 Delle drangehängt, was eigentlich überraschend gut ging, so dass ich mich wie eigentlich jedes Jahr entschlossen habe, endlich mal mehr Delfin zu schwimmen, weils ja für Kraft und Wasserlage doch einiges bringt und außerdem zumindest beim ungeübten Auge durchaus Eindruck zu schinden vermag.:cool:

Guts Nächtle und eine schöne Woche wünscht jürsche

jürsche
20.12.2009, 00:29
Loide,

meine Herren, war das ka-ha-halt heut früh aufm MTB. Aus familien-organisatorischen Gründen musste ich schon um kurz nach sieben starten, also an die Funzel und ab durch den unverspurten Pulverschnee. Das Thermometer zeigte -12,3, hängt aber recht geschützt. Ich bin dann tatsächlich heldenhafte 2:40 durch den schönen Nordsteigerwald gekurbelt, aber die letzte Stunde war doch schon grenzwertig, vor allem auf den Abfahrten. Musste dabei immer wieder an Normann Stadler denken, der letztes Jahr bei ähnlichen Temperaturen hier im Forum geschrieben hat, dass er jeden Tag 4h MTB fährt. Und an Roth 08 dachte ich ebenso, wo ich dermaßen schlotternd auf dem Lenkeraufsatz lag, dass von Kontrolle keine Rede mehr sein konnte. Bei km 80 hat ein Plattfuß mir dann mein bisher einziges DNF beschert, weil ich mit meinen durchgefrorenen Flossen zwar noch den Reifen wechseln konnte, beim Aufpumpen aber dann das Ventil abgebrochen habe. Begeisternd waren dann die Teile, mit denen man im Sanizelt wieder aufgewärmt wurde: ne Art aufblasbare Plasitkdecke, an die ein Warmluftgebläse angeschlossen wurde - hätte ich heut auch gern gehabt...

Ansonsten gehts sportlich erkennbar aufwärts, beim Schwimmen am Donnerstag bin ich mal spaßeshalber 8 etwas flottere Hunderter geschwommen und war einigermaßen erstaunt, dass die, obwohl keineswegs Anschlag, alle zwischen 1:26 und 1:28 lagen. Mittwoch abend auf der Rolle hab ich mir passenderweise den Film über das Radeln in der Prep-Phase angeschaut und gleich mal die Einheit mit den Einbein-Drills ausprobiert, des war gar nicht ohne (1min rechts, 1min links, 1min beidbeinig, das Ganze zehn mal...)

Donnerstag hatten drei unserer Kinder Weihnachtsfeier im Sportverein, in dem sie immer zum Kinderturnen gehen. Den Kindern hat's gefallen, aber ich frage mich schon, warum man ausgerechnet bei einem Sportverein der Meinung zu sein scheint, dass man Kinder nur glücklich machen kann, indem man ihnen reichlich Wurscht, Limo und Süßigkeiten reinpflastert. Das Sommerfest sah ganz ähnlich aus... Erinnert mich ein bisschen an meine Schule, wo zwar mit großem Brimborium Gesundheitstage und vergleichbare Aktionen durchgeführt werden, gleichzeitig aber Currywurst und LKW mit ABS (Leberkäsweck mit a bissla Senf) die Verkaufsschlager im Pausenverkauf sind, wohlgemerkt nicht in der Mittagspause, sondern um 9:30 :Nee:

So, liebe Leserschaft, dann wünsch ich euch mal ne schöne Woche, bingt die Feiertage gut hinter euch, beschenkt eure Lieben und kommt ein bissl zur Ruhe. Ich werd's auch versuchen...

Tschö mit ö :Huhu:

jürsche

jürsche
30.12.2009, 23:15
...wollt ich mich doch nochmal melden. Weihnachten incl. Geschenke-Overkill für die Kids, Besuche bei/von (Schwieger-)Müttern, Patinnen der Kinder, Freunden ... einigermaßen überstanden und wie "Alle Jahre wieder" vor allem glücklich gewesen, dass es vorbei war. Hie und da sogar ein wenig zur Ruhe respektive zum Schlafen gekommen. Den kleinen Mann mit seinen morgen genau fünf Monaten haben wir von 5 auf 4 Mahlzeiten/Tag und entsprechend längerem Nachtschlaf umgestellt, was er erfreulich klaglos mit sich hat machen lassen. Außerdem hat sich die eine Zwillingstochter (7 1/2) entschlossen, dass sie ihre Angst vorm Schwimmen nun doch überwinden will, nachdem ihre kleine Schwester (5) schon fast fit fürs Seepferdchen ist, also gabs gleich mal Privatunterricht vom Papa...sehr schön fürs Vaterherz, wenngleich auch ein wenig mühsam. Muss mich vor allem sehr zusammenreißen um sie nicht unter Druck zu setzen und sie zu loben, wo immer es geht. Na, wird schon werden.

Mein eigenes Sporteln war wegen Schwimmbad-Öffnungszeiten über die Feiertage geringfügig reduziert, dafür habe ich das Krafttraining um eine Komponente erweitert, die mir jeden Winter großen Spaß macht, nämlich die Brennholzgewinnung in einheimischen Wäldern. Nachdem mein Förster es dieses Jahr erheblich früher als in der Vergangenheit geschafft hat, die Gebiete für Selbstwerber auszuweisen, kann ich nun die Weihnachtsferien nutzen um das Stihl-Waldmoped knattern zu lassen, die relevanten Muskelgruppen zu kräftigen (hatte nach dem ersten Tag im Wald Probleme beim abendlichen Zähneputzen :Cheese: ) und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Kinderschar nebst Eltern sich auch im Winter 2011/12 den Bobbes auf der Ofenbank wärmen kann.

Ein Glück nur, dass die Trainingseinheiten derzeit noch recht kurz sind, so lassen sich die Tage in einer Art "Baukastensystem" randvoll stopfen, z.B. heute: Vormittags Schlittschuhlaufen mit der Großfamilie, heim, essen, 2 Std. Holz gemacht, weiter, eingekauft, dann ins Krafttraining, von dort zum Schwimmen, heim, Abendprogramm mit den Kids, Gedanken an ein zackiges nächtliches Rollentraining spontan verworfen, stattdessen hier gebloggt, dafür morgen: Vormittags Säge schwingen, nach dem Mittagessen sofort aufs Radl, Zwischenstation beim Silvesterlauf (7,5km, Ziel "volle Presse"), dann mit Radl weiter zur Geburtstagsfeier eines Neffen, wo Gattin und Kinder bereits sein werden. Außerdem im Lauf des Tages gute Vorsätze fürs neue Jahr überlegen (ausschließlich privat, sportlich stehen die Ziele ja eh fest), Abendgestaltung eher geruhsam im kleinen Kreis (=zu zweit). Neujahr dann "nur" 2h laufen und nachmittags mit den Kids ins Kino (Einpennen vorprogrammiert), abends bissl Rumpfstabi und Unterrichtssequenzen für den Januar planen, außerdem hoffen, dass der angekündigte Schneefall doch nicht kommt, denn Samstag soll 3h geradelt werden, nachmittags noch schwimmen. Ganz normale Tage halt, aber was erzähl ich euch, zumindest diejenigen von euch, die Familie und sportliche Ambitionen haben, kennen das.

Liebe Freunde des Ausdauerdreikampfs, das soll es von mir für dieses Jahr gewesen sein. Kommt gut rüber, man liest sich wieder 2010!:Huhu:

jürsche
10.01.2010, 22:33
kommt ein klein wenig spät, was mich aber nicht dran hindern soll, euch allen auch hier nochmal ein gutes neues Jahr zu wünschen, auf dass es nicht nur sportlich ein erfolgreiches werden möge.

Soweit ist alles senkrecht, Training läuft ganz gut, wenngleich das Radeln, wie ihr wisst, momentan etwas leidet. Gestern habe ich erstmalig die Samstagsausfahrt nach drinnen verlegen müssen, weil der Neuschnee so locker und pulvrig war und sowas von gar keine Verbindung zur Unterlage hatte, dass ein ansatzweise sportähnliches Fahren nicht drin war. An den Eisbär-Winter MTB-Marathon in Kitzingen, der auch gestern war, war schon gleich gar nicht zu denken, wär schon an der Anreise gescheitert. Also 2h Rolle, weia...

Laufen fühlt sich eigentlich ganz flockig an (damit sind nicht nur die Flocken gemeint, die uns Frau Holle schickt...:Cheese: ), habe aber keine Ahnung, obs auch schon schnell ist. Müsste mir mal eine Teststrecke ausgucken und die dann so alle 4 Wochen durchballern, ist aber wohl bei Schnee & Eis nicht so aussagekräftig. Mach ich dann in BASE (ab Ende Januar). Silvesterlauf war auch ganz lustig, ich habe mir eine nette kleine Veranstaltung ohne Zeitnahme ausgeguckt, wo aber doch der eine oder andere Läufer und/oder Tria aufschlägt, um eine "flotte Einheit" zu machen (bedeutet ungefähr "voll auf Fresse"). Ca. 7.5km mit gut rauf/runter, matschige Feldwege usw. Hab leider vergessen auf die Uhr zu schauen, war irgendwas knapp unter ner halben Stunde. Ganz OK dafür, dass es ein Koppellauf war, denn bei der Anreise mit dem Radl hab ich mich etwas verschätzt und musste die letzte halbe Stunde ganz ordentlich reinstiefeln, 5min umziehn, Start. Konnte auch ein wenig Renntaktik üben, weil sich zwei flüchtige Bekannte von der heimischen Schwimmbahn mit mir angelegt haben. Am Schlussanstieg hab ich dann alles klar gemacht :cool:

Schwimmen macht so richtig Spaß, die Hunderter werden jede Woche 2,3 Sekündchen schneller, und das obwohl die meisten Einheiten unter Zeitdruck stattfinden und deswegen hie und da auch mal nur 35min lang sind, wenn sich der Hinweg länger als geplant gestaltet. Aber scheint ja zu funktionieren. Vor 2 Wochen oder so bin ich mal interessehalber 500 auf Zeit geschwommen. 7:42 habe ich glaub ich mit so geringem Trainingsstand in den vergangenen Jahren nicht geschafft.

An Dreikönig haben unsere Zwillingsdamen ihre Weihnachtsferien-Abschlussparty abgehalten, wildes Gehopse von zehn Zweitklässlerinnen. Zum Abschluss Schlittenpartie und Verfeuern der restlichen Silvesterböller (nur das jugendfreie Feuerwerk natürlich...). Inspiriert durch sybenwurz' Laufeinheiten mit Schlitten hintendran, hab ich eine Kette aus Schlitten und Poporutschern gezogen, die aus sämtlichen zehn Mädels bestand. Zum Glück warens nur wenige 100m, aua... Auf dem Rückweg wars dann leicht abschüssig, was mich zunächst gefreut hat, als das hintere Ende der Schlange sich dann aber anschickte, das vordere zu überholen, war ich ein wenig besorgt wegen der Eigendynamik, die der Konvoi entwickelte. Da half nur schneller rennen und versuchen die Amplitude der Schlingerbewegung zu verringern. Zum Glück kam uns niemand entgegen und das Ganze konnte in der Ebene austrudeln. Die Mädels ahnten aber nichts von der Gefahr, in der sie schwebten und bepullerten sich fast vor Lachen. :Lachanfall:

Und zu guter Letzt hab ich bei Media Markt für umsonst eingekauft, zwar "nur" nen Brotbackautomaten für 60 Oiro, aber immerhin, geschenkter Gaul etc.

Ach ja: Falls irgendjemand ne Quelle weiß, aus der man nen Pearl Izumi AmFib oder auch Barrier Lobster Glove in XL kriegt, möge man mir die nennen. Ich find ihn nur noch in XS und XXL...

Schöne Woche!

Thorsten
10.01.2010, 22:42
Also unter 4er-Schnitt beim Laufen und Sub-8 auf 500 m zu schwimmen können sich sehen lassen. Soweit bin ich nicht, beim Schwimmen werde ich da auch nicht hinkommen.

Und noch einer mehr, der dafür ist, dass diese weiße Pracht sich in den flüssigen Aggregatzustand zurückverwandelt, in den Gulli fließt und den Weg fürs Frühjahr frei macht :cool:.

jürsche
10.01.2010, 23:08
Und noch einer mehr, der dafür ist, dass diese weiße Pracht sich in den flüssigen Aggregatzustand zurückverwandelt, in den Gulli fließt und den Weg fürs Frühjahr frei macht :cool:.

Aber hallo!

jürsche
19.01.2010, 12:50
Hi Foris,

mit Ablauf diese Woche geht das allgemeine Grundlagentraining (auch Prep-Phase genannt) seinem Ende entgegen und es wird langsam aber sicher Zeit, den guten alten Umfangshammer auszupacken. Doch zuvor ist es Zeit für eine kleine Bestandsaufnahme.

Ich bin insgesamt wirklich zufrieden und habe das Gefühl, ziemlich gut im Plan zu liegen. Ich bin von Erkältungen und Schlimmerem abgesehen von ca. 3 Tagen Heiserkeit vollständig verschont geblieben, worüber ich sehr froh bin. Auch Verletzungen gab es keine ernsthaften, ein lästiger entzündeter Zehennagel war da schon das Schlimmste. Meinen Leistungsstand kann ich (noch) nicht wirklich objektiv beurteilen, da ich nur einen echten Laufwettkampf Anfang Dezember bestritten habe und auch nur einmal nen halbwegs ernsthaften 500er geschwommen bin. Beides war ungefähr im Rahmen dessen, was ich sonst so um die Jahreszeit auch hingekriegt habe. Ich möchte aber auf alle Fälle im Laufe dieser Woche, wahrscheinlich Donnerstag und Freitag, noch mal 500 auf Zeit schwimmen und 3000 auf Zeit laufen, damit ich eine Kontrollmöglichkeit habe, und das dann regelmäßig während der Regenerationswochen wiederholen, falls da nicht sowieso Wettkämpfe anstehen.

Fahrrad bin ich schon deutlich mehr gefahren als in den vergangenen Jahren um diese Zeit, und es gelingt mir bisher eigentlich ganz gut, den Witterungsbedingungen einigermaßen zu trotzen. Nachdem mich allerdings vorletzten Samstag Glatteis mit lockerer Neuschneeauflage gezwungen hat, stundenlang auf der Rolle zu kurbeln (Filmarchiv machts möglich), habe ich sogar die Anschaffung von Spikereifen fürs MTB erwogen, allerdings brauchtma ja dann auch gleich n paar Laufräder und ne Kassette, und ich hoffe inständig, dass das Wetter sich in den nächsten Wochen so entwickeln wird, dass eine solche Investition sich nicht mehr lohnt. Radform erscheint mir auch einigermaßen OK, kann an einigen markanten Stellen schon fast meine üblichen Sommer-Übersetzungen fahren. Über Schnitte, Kilometerleistung, Watt- und Pulswerte kann ich aber keine Auskunft geben, weil weder an mir noch an meinem Trainingsrad irgendwelche Messtechnik dran ist. Kann sein, dass ich dadurch ein paar Prozentchen verschenke, und vielleicht ärgerts mich am 5. Juli gewaltig, wenn nur wenig zur Quali fehlen sollte. Trotzdem will ichs lassen, wie's ist: Ich habe in allen Bereichen einen minutiös durchgeplanten und geregelten Tagesablauf, da ist mir die Freiheit, „nach Gefühl“ zu trainieren, wenn ich mal unterwegs bin, doch recht wichtig.

Ansonsten habe ich recht viel Trainingszeit in Kraft, Technik und Koordination investiert, was sich hoffentlich in geringerer Verletzungsanfälligkeit und letztlich bittebitte auch in schnelleren Zeiten niederschlagen wird. Mein Kraftniveau ist im Oberkörper etwas geringer als im letzten Winter, Kniebeugen und Kreuzheben hauen aber janz jut hin, und dette is für unsaeen ja wichtja, wa. Kraft-Last-Verhältnis ist sogar eher besser, weil ich ein Stückchen leichter bin als sonst um die Jahreszeit, und das ist ja auch nicht wirklich schlecht. Da fällt mir ein, wo ist eigentlich der alljährliche Speckweg-Fred? Den fand ich als Unbeteiligter immer ziemlich unterhaltsam...:Lachen2:

Was wird in den kommenden Wochen anders? Zunächst mal steigen die Umfänge, die langen Läufe und Ausfahrten werden länger (Lauf bis 2:30, Rad bis 5:00, bei wenigen ausgewählten Gelegenheiten vielleicht auch mehr) und eine dritte Radeinheit kommt dazu (K3, freu mich schon), dafür muss die zweite Muckibudeneinheit der Woche weichen. Außerdem will ich regelmäßig einmal/Woche Hügel laufen und diese Einheit auch schrittweise ausdehnen. Die dritte Radeinheit bringt es auch mit sich, dass ich künftig einmal wöchentlich meinen Schulweg mit dem Radl bestreiten muss, damit ich anschließend gleich starten kann, sonst bleibt am Nachmittag zu wenig Zeit. Das bedeutet Abfahrt 6:30, immer schön Wetterbericht verfolgen und beim Aufstehen um halb 6 die Straße auf Glatteis überprüfen, ja servus... Aber was tut man nicht alles, gell. Zusätzlich habe ich mir wie jedes Jahr fest vorgenommen, weiterhin ABC, Sprünge, Barfuß, Stabi und all das andere wichtige Zeugs zu machen, das man so gern mal unter den Tisch fallen lässt.:Peitsche:

Noch was? Nö, außer dass ich am vergangenen Samstag fast zehn Stunden lang ununterbrochen kalte Füße hatte, zuerst auf dem Rad, dann beim Holzmachen im Wald und schließlich beim Schlittschuhlaufen mit den Kids. Rückblickend wars auf dem Rad sogar noch am wärmsten. Außerdem hab ich gestern beim Laufen meinen Autoschlüssel ausm Radtrikot verloren, was mir komplett unerklärlich ist. Bin schon gefühlte 1000km mit irgendwelchen Sachen in dem Trikot gelaufen, ist nie irgendwas rausgefallen, und jetzt das. OK, an der Laufhose wär ein Schlüsseltäschchen mit Reißverschluss dran, aber wenn da was drin ist, gieksts immer so am Bobbes. Naja, what shall's. In diesem Sinne, schöne Woche!

jürsche
07.02.2010, 01:13
...komm ich wieder mal dazu, hier reinzuschreiben. Hatte richtig viel zu tun die letzten Wochen, Zwischenzeugnis lässt grüßen. Außerdem steigen die Trainingsumfänge, was einerseits viel Spaß macht, andererseits aber nicht gerade für mehr Freizeit sorgt. Dann freut man sich drauf, dass man am Freitagabend äääändlich mal früh ins Bett kommt um ne ordentliche Mütze Schlaf vor der Samstags-Radausfahrt nehmen zu können. Denkste, Puppe: Brechdurchfall bei zum Glück nur einem Kind, aber immerhin hat sie's geschafft, drei Garnituren Bettwäsche nebst Matratzen und Kissen, diverse Schlafanzüge, Vorhänge, sonstige Einrichtungsgegenstände zu bekleckern. Also liegt der jürsche nicht im Bett, sondern wäscht eine Maschine nach der anderen und putzt und wienert bis halb vier in der Früh, während die Gemahlin die Patientin betreut und im Viertelstundentakt die Spuckschüssel reinigt. War im Sinne der Regeneration nicht optimal, für die kleine Maus hab ichs aber ohne jede Ironie wirklich gern gemacht. Inzwischen ist sie wieder auf dem Damm und gut druff wie eh und je.

Nicht wirklich supi fürs GA-Training ist der Schnee, der mal zwischenzeitlich weniger zu werden schien, aber irgendwie kommt das Tauwetter nicht so recht in die Gänge. Da wird man echt bescheiden. So kam mir vergangenen Mittwoch der folgende, eigentlich irrsinnige Satz über die Lippen: "Ein Grad? Nieselregen? Wow, cool, da kann ich Rennrad fahren!" War echt spitze, 2,5 Stunden Kraftausdauer in den Hassbergen (für die Nicht-Franken: die heißen wirklich so und sind ein klasse Radrevier, auch wenn der Name anderes vermuten lässt). Schneewehen rechts und links neben der Straße, meterhoch. Kennst du sonst nur aus den Alpen.

Lustig war auch eine nächtliche Laufeinheit im knietiefen Schnee, Fahrtspiel mit reichlich Höhenmeter, dank Spikes nicht nur mit Abenteuer-Effekt, sondern durchaus auch anstrengend und somit wohl trainingswirksam. Nur zwischendurch dacht ich mir mal kurz, was denn wohl passieren würde, wenn ich mir gerade hier und jetzt den Fuß verstauchen würde, denn der Schnee war schon mehrere Tage alt, die einzigen menschlichen Spuren waren aber meine...auf Hilfe durch zufällig vorbeikommende Passanten hätte ich also wohl vergebens gehofft, zumal kurz nach Mitternacht...Da fiel mir aber zum Glück Erik Zabel ein, der in "Höllentour" sinngemäß sagt, dass man als Sportler auf keinen Fall zu viel nachdenken sollte, also hab ich's gelassen und bin weitergerannt:Cheese:

Die Fortsetzung gab's heute früh. Weil der jüngste Spross heute getauft wurde, musste ich um 10 mit dem Training fertig sein, also um 6 Uhr losfahren. Weil ich vorher essen muss/will und immer ne Zeitlang brauche, bis ich die diversen Schichten Radkleidung anhabe (besonders an den Füßen), bedeutete das Aufstehen um 5. Erster Blick aus dem Fenster: Scheixxe, Schnee auf der Straße. Zwar nur ne ganz dünne Schicht, aber zum Wegrutschen reicht's. Im Wald ist eh Glatteis,also ist MTB keine Option, und die Aussicht auf 4h Rolle machte mich extrem übellaunig. Also mal die Schuhe an, vor zur Hauptstraße getastet und entschieden, dass die gesalzen genug ist, dass man's wagen kann. Hat mich echt gefreut, u.a. auch, weil ich bei der Gelegenheit endlich die neue Radlampe ausprobieren konnte (das Teil von dealextreme aus Hongkong, 900 Lux bei 3h Akkulaufzeit, 500 bei 5h, für nicht mal 60 Euro, wurde in nem anderen Fred ausgiebig besprochen). Hackt echt ein Loch in die Nacht, das Ding, selbst auf der niedrigeren Stufe noch sehr hell. Und des war echt ne schöne Ausfahrt, hat mich für viel Stress und Generve unter der Woche entschädigt. Muss man sich mal vorstellen: Um 5 aufstehen, damit man 4h lang erst im Dunkeln, dann im Nebel bei 1-2 Grad durch die verschneite Gegend strampeln kann und das dann auch noch geil finden, ich glaub, außerhalb dieses Formus brauch man das niemandem erzählen, aber ihr versteht mich doch ... ODER???:Maso:

Von den beschriebenen unbedeutenden Turbulenzen abgesehen bin ich mit dem Training eigentlich sehr zufrieden. Diese Woche sollten es eigentlich so an die 15 Stunden sein, waren aber nur 13. die wichtigen Einheiten hab ich aber gemacht. Nächste Woche strebe ich 17h an und freue mich schon auf die erste Regenerationswoche. Ach ja: Ich hatte in meinem letzten Post angekündigt, inden Reg-Wocen regelmäßig 500m beim Schwimmen und 3000m beim Laufen zu Testzwecken zu absolvieren und zuvor meine Ausgangsposition zu überprüfen. Das ging aber dank geschlossener Schnee- und Eisdecke auf der Bahn beim Laufen nicht, beim Schwimmen gabs ne 7:28, was nicht ganz schlecht für diese Jahreszeit ist. Übernächste Woche wird dann gecheckt, ob sich was getan hat.

Soderlein, das solls mal wieder gewesen sein, ich werde euch über meinen unfreiwilligen Selbstversuch "Wie wenig Schlaf kann der Langdistanzler verkraften" auf dem Laufenden.

Haut rein

jürsche
10.02.2010, 23:08
...dacht ich mir am Montagmorgen, als mich mein Wecker um 4 zur morgendlichen Laufeinheit rief. Ich war vorsorglich schon um 20:00 in die Heia gekrochen, um wenigstens einigermaßen durch den Tag zu kommen: Es standen vormittags 6 St. nonstop Unterricht an, gefolgt von nachmittaglichen Zeugniskonferenzen mit einem Päuschen, das ich mir mit nem zackigen Krafttraining versüßen wollte. Des Abends, wenn der Nachwuchs schlummert, wollt ich selbstredend noch ein Stündchen auf die Rolle. Vorbereitung für den nächsten Tag irgendwie zwitschendurch. Nun wars aber noch nicht mal richtig Morgen, der Wecker hatte grad gepiepst und mir war hundeelend. Mein erster Gedanke war: "Ganz klar, der Magendarm-Virus, den die Kleene vor ner Woche ausm Kiga angeschleppt hat." Ich machte mich gedanklich bereits mit stundenlangem beherzten Erbrechen vertraut, stand aber trotzdem auf, denn versuchen muss mans ja, Ausreden gibts nicht und das ganze pseudo-heldenhafte Programm. Allerdings kam ich nicht weiter als bis in die Küche, wo ich spontan zu Boden glitt und die Lage neu überdachte.

Nun sah auch ich ein, dass ich für diesen Tag nicht nur den Sport, sondern auch die Arbeit getrost abhaken konnte und kroch zurück in die Falle. Als die Gattin munter und meines Zustands gewahr wurde, versorgte sie die Kids mit dem normalen Morgenprogramm und mich mit Kamillentee, und rief obendrein bei meinem Dienstherren an, dass er heute auf mich verzichten müsse. Und in den nächsten Stunden zeigte sich, wo mein Leiden tatsächlich lag. Ich schlief wie ein Murmeltier bis gegen 12 Uhr mittags, der Schlafmangel der letzten Wochen forderte gnadenlos seinen Tribut. Dann fühlte ich mich immerhin soweit in Ordnung, dass ich die Nachmittags-Konferenzen in Angriff nahm, den Sport aber doch bleiben ließ, man soll ja das Schicksal nicht über Gebühr herausfordern. Gestern und heut ging's dann fast schon wieder wie gewohnt, und die 3h Rennrad bei -4 Grad im Schneetreiben heute haben sogar richtig Spaß gemacht.

Trotzdem war das natürlich ein Warnschuss und eine mahnende Erinnerung an die Tatsache, dass ich eben nicht 3 Meter groß und unbesiegbar bin, auch wenn ich mir das unbewusst ganz gern einbilde. Andererseits muss man halt auch ein bissl was riskieren, wenn man hoch gesteckte Ziele hat, und das ganze Unterfangen wird wohl vor allem bei den hohn Umfängen der nächsten Wochen eine Gratwanderung bleiben. Ich bin aber zuversichtlich, dass es klappen wird, und ne positive Einstellung ist ja auch gut fürs Immunsystem, gelle. Und nächste Woche sind sowohl Ferien als auch Regenerationswoche, juppheidi. Andererseits will reichlich Holz gespalten und abgefahren werden, die Stadtschlampe braucht eine Generalüberholung und und und. Na ja, wolln ma nicht jammern, could be a lot worse.

Schönamdnoch!

01tonner
19.02.2010, 09:13
Hi Jürsche,

Respekt vor deiner Motivation dich morgens rauszuquälen um bei -4°C 3h Rennrad zu fahren und das Beste: Auch noch Spaß dabei zu haben. Ich bin heute wenigstens mal wieder mit MTB zur Arbeit gefahren, aber das war grad mal gut eine Stunde bei ca. 2°C. Na ja Spaß gemacht hat es auch. Also weiter so....

Gruß Mario

jürsche
21.02.2010, 00:45
Recht schönen Dank für die Blumen. Fühle mich geehrt, dass ich Anlass für deinen ersten Post sein darf, per PN haben wir uns ja schon kennen gelernt, herzlich willkommen! :Blumen:

Die erste Regenerationswoche ist Geschichte, und die war offenbar nötig. Obwohl ich in den drei Belastungwochen nicht ganz auf die geplanten Umfänge gekommen bin, war ich doch bis einschließlich Donnerstag vollkommen frittate. Zum Glück war ne Woche Ferien und ich hatte nix zu korrigieren, so dass ich schön ausgiebig an der Matratze horchen konnte. Nachdem ichs die vergangenen 4 Wochen nur jeweils 2x ins Bad geschafft habe, verzichtete ich spontan auf nen 500er-Test, ich glaub, der hätte mir die Laune verdorben. Auch der 3000er muss noch warten, Bahn ist nach wie vor hoffnungslos vereist. Is vielleicht auch besser so - die 10min, die Arne für Quali-Aspiranten zur Pflicht erklärt hat, machen mir gehörig Kopfzerbrechen :confused: . Andererseits taug ich auf den kürzeren Strecken traditionell gar nix, konnte bisher aber auf der LD locker gegen Leute anstinken, die mir auf nen Zehner satte vier Minuten mitgeben. Wobei es mir selbstredend schon auch raushängen würde, auch "unten" mal ein bissl was zu bewegen. Well, time will tell.

Trainingsmäßig gabs diese Woche paar kurze, zackige Läufchen, damit die Laufökonomie nicht flöten geht, bisschen Kraft, bisschen Schwimmtechnik, bisschen Rolle. Heute bei frühlingshaften 2° drei Stündchen auf dem RR abgerissen und die Haxen haben sich echt gut angefühlt, besser als je zuvor um diese Jahreszeit. Übrigens habe ich ungelogen geschwitzt, mir war wirklich subjektiv zu warm. Wahrscheinlich die ersten Vorboten der Wechseljahre :Cheese: . Anschließend gings ins Bad und dort durchlief ich die große Schule der Demut. Normalerweise ist die Bahn fast leer, man kann unbehelligt sein Programm runterschwimmen und kommt sich immer schön schnell vor, weil nebenan die langsamsten von der örtlichen Konkurrenz schwimmen. Heute jedoch musste ich mich nach dem wie bereits erwähnt eher rudimentären Schwimmen der vergangenen Wochen mit einer illustren Truppe messen: Einer der schnellsten Schwimmer der 2. Tri-BL, ein mehrfacher Hawaii-/Inferno-/Gigathlon-und-was-weiß-ich-nicht-alles-Finisher, sowie zwei Mitglieder der Damen-Masters-Truppe des örtlichen Schwimmvereins, beide jenseits der 50 und mir schon bei Elternsprechtagen begegnet. Das Programm: Nach den 10 Einschwimm-Minuten 3x400 Paddles, Abgangszeit 6:30. Dann gnädigerweise 100 locker und als krönender Abschluss 8x100 Lagen, Abgangszeit 2:00. Dabei musste ich feststellen, dass ich auf der Rückenlage ein Nahezu-Totalausfall bin, auf den anderen drei Teilstrecken konnte ich mich zu meiner Verwunderung einigermaßen behaupten. Mehr als 15sec Pause waren mir aber trotzdem nicht vergönnt, so dass ich während des vierten Hunderters ernsthaft darüber nachdachte, mal einen auszusetzen. Just in diesem Moment wurden die Abgangszeiten auf 2:15 entschärft, so dass ich bis zum Ende dabeibleiben konnte: Das war echt nicht ohne! Wenn diese Truppe sich fortan regelmäßig zusammenfindet, ist mir um meine Schwimmperformance im Juli nicht bang :Cheese:

So, nun gehts also in Base2, umfangsmäßig hoffe ich so ungefähr auf 17-20-23 Stunden, 3xSchwimmen/Woche ist Pflicht, die lange Radeinheit soll bis 5, der lange Lauf bis 2:30 Stunden ausgedehnt werden. Drum bitte ich schon jetzt um Verzeihung, dass ich mich hier im Forum wohl etwas rar machen werde, denn ich werde jede Minute Schlaf brauchen, die ich kriegen kann, und schließlich muss ja auch noch gearbeitet werden, Holz gehackt und Familie bespaßt. Ob und wie mir das gelingt, lest ihr demnächst auf diesem Bildschirm. Bis dahin, macht's gut und bleibt gesund!

jürsche
14.03.2010, 01:06
...am letzten Tag von Base 2, juppheidi. Was gips Neues? Naja, eigentlich gar nicht so viel, halt Training, Training, Training, und Arbeit, Family... Es ging bisher eigentlich bisher überraschend gut, trotz kräftig gesteigerter Umfänge (gemeint ist natürlich der Trainingsumfang, mein eigener ist konstant bis fallend :Cheese: )

Ich freu mich auch sehr, dass ich - toi toi toi - bisher ohne das kleinste bisschen Erkältung durchgekommen bin. Na und übers Wetter brauch ich euch ja nix erzählen, gell. Aber was wir vorhaben, heißt ja bekanntlich Ironman, und den Titel kann man sich in diesem Jahr anscheinend schon im Grundlagentraining verdienen, einfach indem man vor die Tür geht. Heut erstmalig die 5 Stunden abgeradelt, und der Wind hats nicht gerade einfacher gemacht. Aber wenn's dann geschafft ist, ist man doch noch ne Ecke stolzer als bei 15° und Sonnenschein.

Nu wird auf alle Fälle erstmal regeneriert, und zwar unbedingt gründlich, denn die Osterferien werden wie alle Jahre als großer Grundlagen-Radblock (man könnte auch sagen Trainingslager @home) gestaltet, in dem der Umfangs-Hammer nochmal vehement geschwungen werden soll, bevors dann Mitte April ja tatsächlich schon ans Tempotraining geht. Und des is doch echt komisch: Ich bin den ganzen Winter durchgeradelt. Gelaufen und geschwommen sowieso. Hab so gut wie kein Training ausfallen lassen. Hab fleißig Kraft & Rumpf & Technik & sonstige allgemeine Grundlagen trainiert. Bin bei Trainingsumfängen, die ich um diese Jahreszeit sonst nicht mal annähernd hatte. Und trotzdem frag ich mich pausenlos: Reicht das? Echt nur noch einen Dreiwochenblock GA? aber ist wohl normal so, wenn man rumfragt, hat keiner jemals genug trainiert. :Nee:

Ich habe auch vor ca. vier Wochen erstmalig wieder die gewohnten Langdistanz-Beine verspürt: Die erste Stunde fühlt sichs richtig mühsam an und ich sag mir jedesmal: Heut nur gaaanz locker, einfach die Zeit abdienen. Ja und nach der Stunde, da läufts plötzlich und es ist echt Druck da. So doof das Gefühl am Anfang ist, so klasse ists danach... Hach, schon n toller Sport, das.

Ach ja, ganz vergessen: Eigentlich ist erst ab Montag Rekom, weil morgen der Heimzehner steigt, und da ist Teilnehmen echt Ehrensache, auch wenn die unmittelbare WKV mit 2:30 laufen am Freitag und heute 5h Rad und 1h Schwimmen (dazwischen Holz machen) vielleicht nicht ganz optimal war. Wird wohl nicht ganz PB werden (falls doch, wird mich fortan der Größenwahn am Wickel haben:cool: )

Des Weiteren sei die geneigte Leserschaft hiermit aufgefordert, meiner Tochter (7) morgen nachmittag die Daumen zu drücken, denn da wird sie das Delphin-Abzeichen erwerben, wofür sie 100m in weniger als 8min schwimmen und einen Gegenstand aus 1.50m Wasserteife heraufholen muss.

So, das solls mal wieder gewesen sein. Heiter weiter!

greetz

jürsche
14.03.2010, 23:14
Kurzes Update: Die Maus hat das Abzeichen souverän geschafft und fast noch stolzer als sie selber sind Schwestern und Eltern (der Bruder mit seinen 7,5 Monaten peilts natürlich noch nicht, wäre aber gewiss auch stolz).
:Blumen:
Auch der Zehner war OK, habe mir selbst vorher befohlen, locker loszujoggern und alles unter 42 als Erfolg zu werten, vgl. oben. So gesehen sind 40:52 ja nix zum Schämen. Bin mit deutlich angezogener Handbremse gelaufen und habe nur ganz selten auf die Uhr geschaut. Bin glaubich auch gar nicht überholt worden und die zweite Hälfte war schneller als die erste, letzter km so um die 3:50, wobei ein Endspurt, der diesen Namen verdient, wegen mangelnder Spritzigkeit, leerer Speicher und allgemeiner Müdigkeit natürlich nicht drin war. War aber auf jeden Fall nochmal ne spaßige Aktion vor der Ruhewoche, die jetzt Äääääändlich losgeht. :Schlafen:

jürsche
16.03.2010, 22:58
So, kaum is Ruhewoche, hab ich wieder mehr Zeit zum Schreiben. Habe mich heute spontan entschlossen, nen 500er auf Zeit zu schwimmen, wollt ich eigentlich morgen machen, aber weil heut auch noch Blutspenden anstand, dacht ich, mach ich den Test mal besser, wenn ich den halben Liter mehr noch habe...

War ganz gut, 7:21, versuch mich grad an meine Bestzeit zu erinnern, recht viel schneller als 7:15 war die aber nicht, glaub ich. Zumindest im Wasser scheint also alles nach Plan zu verlaufen, *froi*

jürsche
21.03.2010, 21:44
...und zwar die höchsten Umfänge des gesamten Trainingsjahres, praktischerweise zu zwei Dritteln in den Osterferien liegend. Die vergangene Woche war der Regeneration gewidmet, und zwar dann letztlich sogar mehr, als mir lieb war. Nachdem ich mich noch bis einschließlich Dienstag bestens gefühlt habe, war ich dann Mittwoch im Studio und locker laufen, und seitdem waren meine Beine aber sowas von fix und foxi, kann mich nicht erinnern, so etwas schon mal gehabt zu haben. Ich habe im Krafttraining eigentlich nix besonderes gemacht und beim Laufen schon gar nicht. Das einzige, was anders war als sonst, war, dass ich am Dienstag abend Blut gespendet habe, was rückwirkend betrachtet vielleicht nicht allzu clever war, eventüll waren ja die Muskeln dadurch irgendwie unterversorgt oder so. Jedenfalls war ich Donnerstag und Freitag vollkommen Matsche und hatte schon mit den Treppen im Schulhaus genug zu tun. Training bis auf vorsichtiges Stretchen komplett gecancelt, immer früh ins Bett, geratzt wie ein Stein. Gestern 2,5 Std durch den Regen geradelt und abends geschwommen, ging beides ganz passabel, aber abends an der dritten Gutenacht-GEschichte gescheitert und selbst eingepennt:Schlafen: Heut hab ich schon das GEfühl, dass es etwas besser geht, nach Bäume-Ausreißen ist mir aber noch nicht gerade zumute.

Werde versuchen, es in den ersten Tagen noch etwas gemäßigt angehen zu lassen, bleibt mir auch nicht viel anderes übrig, weil ich Mo bis Mi mit einer Horde Zehntklässler unterwegs bin und noch nicht so ganz raus ist, wie ich da zum Sporteln komm - Laufen geht immer irgendwie, Schwimmen könnte klappen, Rad sicher nicht. Und der große Unsicherheitsfaktor ist eh, wie die Jungs sich nachts benehmen. Nun ja. Drückt mir doch bitte mal die Daumen, dass ich Ende der kommenden Woche 100% fit und einsatzfähig bin, denn in den Ferein muss geradelt werden, dass es nur so staubt.

In diesem Sinne, alles Gute

jürsche

jürsche
27.03.2010, 21:36
Mittwoch: Spitzenwetter, ich bis abends in der Schule, anschließend familiär unabkömmlich. 2h Rolle von 23 bis 1 Uhr.

Donnerstag: Spitzenwetter, ich bis nachmittags in der Schule, anschließend familär unabkömmlich. Stunde Laufen mit Stirnfunzel von 22.30 bis 23.30. Koordinativ sehr anspruchsvoll, da der Untergrund auf einigen Teilstücken überwiegend aus wandernden Kröten bestand.

Freitag: Schools out! Ferien! Immer noch Spitzenwetter! Nix wie heim und ab aufs Rad! 14.00 Start, 22°C, Kurz-kurz, Juppheidi!

15:00: Innerhalb weniger Minuten wird es finster. Windböen bringen mich immer wieder von einem Moment auf den anderen fast zum Stehen. Bäume biegen sich bedenklilch, dürre Äste, Tannenzapfen und Eicheln prasseln gemeinsam mit dem einsetzende Platzregen auf mich nieder. Die Temperatur fällt in Nullkommanix in Regionen, in denen Kurz-kurz absolut nicht angebracht ist. Eine Stunde später bin ich mit gefühllosen Händen und Füßen zu Hause und kurbel mich ne Stunde lang auf der Rolle wieder warm. Schaffe sogar noch den geplanten Koppellauf.

Heute: Aus familienorganisatorischen Gründen muss die geplante 5-Stunden-Ausfahrt schon um 10 Uhr beendet sein. Da hilft alles nix: Wecker auf 4 Uhr, essen, Flaschen richten, Rad checken, Strahler drauf und ab. Diesmal natürlich in Lang. Bin begeistert: Kein Regen. Dafür scheint sich der Wind immer genau dann zu drehen, wenn ich mich für einen Richtungswechsel entscheide. Psüchisch ned grad einfach. Lustig ist nur, dass ich in den Anstiegen an Kuppen, die den Wind ein wenig abschirmen, dickere Gänge fahren kann als gegen den Wind in der Ebene. Als nette Dreingabe noch ein Hungerast am Fuße des letzten Anstiegs nach 4:30 Fahrzeit. Selbst zum Fluchen zu schlapp, dann aber doch irgendwie erholt und die letzten 20min heimwärts mit Kette rechts. Nachmittägliches Schwimmtraining fällt dem Pflichtbesuch beim Geburtstag der Schwägerin zum Opfer.

Fazit: Alles bestens! :Huhu:

jürsche
29.03.2010, 13:30
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1. sks raceblade
2. Goretex Überschuhe
3. Tip Top Zweiradreiniger

Flop 3 Produkte im März:

1. Nivea Sunblocker
2. De Soto Arm Coolers
3. Wilkinson Einwegrasierer

Tier der Woche:

Erdkröte (bufo bufo)
Vorteil: schult unter Einsatz ihres Lebens die Koordination des Athleten bei schnellen Richtungswechseln
Nachteil: lässt sich nur mit einigem Aufwand aus Umlenkröllchen entfernen

:Cheese: :Huhu:

jürsche
02.04.2010, 14:55
...dacht ich mir mit Blick auf den Kalender und auf die wilden Diskussionen um die nunmehr 185km in FFM. Auch wenn ich letzteres eher amüsant finde, dacht ich mir doch, es könne gar nicht schaden, den Boppes erstmalig in diesem Jahr aufs Zeitfahhrad zu hieven.

Gedacht, getan: 7 Uhr in der Früh, kein Wölkchen am Himmel, frühlingshafte -2°C. Geplant so 3,5 bis 4 Stündchen einschließlich kurzer Ausflüge ins erträumte Wettkampftempo, schließlich soll eben jener Bereich ab übernächster Woche verstärkt geübt werden. Gleichzeitig hatte ich auch etwas Bammel vor dieser Stunde der Wahrheit, denn am Trainingsrad ist kein Tacho dran und ich hatte drum keine Ahnung vom zu erwartenden Schnitt.

Ums nicht unnötig spannend zu machen: Es war trainingstechnisch das absolute Highlight der bisherigen Saison, der Bock is gerollt wie Sau, 5x5min mit 38-42 Sachen in der Ebene (schon noch anstrengend, aber auszuhalten), insgesamt 115km mit 31,6 Schnitt, was ich um diese Jahreszeit noch nie hatte. Letzte Stunde war die schnellste, keine Rückenschmerzen und dergleichen, fast zu schön um wahr zu sein. Zur Feier des Tages noch ein Dreviertelstündchen hintendraufgekoppelt, was auch sehr zügig und locker von der Hand ging.

Das Leben kann so schön sein! :)

Naja, und nu geht bald schon das Tempotraining los, hab spätestens seit heute richtig Böcke drauf. Bittebittebitte lieber Gott, lass mich gesund un verletzungsfrei bleiben, dann könnt das echt was G'scheits wern...

Haut rein!:Huhu:

Thorsten
02.04.2010, 19:30
Sauber, klingt wirklich vielversprechend. Hattest du eigentlich auch das Sub-10-Ziel ausgegeben oder bist du eher Quali-Platz-orientiert, so dass dir die 5 km extra (also 8 Minuten) eher egal sein können?

Ich glaube, als Frankfurt-Starter mit bloßem Zeitziel wäre ich gerade etwas bedient gewesen, wo ich die weiteren 8 Minuten rausholen soll, wo ich doch für die aktuell fehlenden 10 Minuten schon hart arbeiten muss.

jürsche
03.04.2010, 22:42
Sauber, klingt wirklich vielversprechend. Hattest du eigentlich auch das Sub-10-Ziel ausgegeben oder bist du eher Quali-Platz-orientiert, so dass dir die 5 km extra (also 8 Minuten) eher egal sein können?



Danke! Ich bin eigentlich ausschließlich Quali-Platz-orientiert, allerdings glaube ich, dass das auch bei 185km Rad nur mit deutlich sub-10 zu haben sein wird. Die Konkurrenz wird gewiss nicht schlechter sein als in den letzten Jahren, und da hatte der letzte Nachrücker immer so in der Gegend 9:4x. Und oberhalb 9:30 kamen die Leute im Minutentakt rein, so dass es da echt eng zugehen kann/wird.

Aber das ganze Spekulieren hilft eh nix, ich muss halt so schnell machen, wie es geht, und dann hab ich ne 50:50-Chance: Entweder es klappt oder es klappt nicht. Und was riskieren muss ich auf jeden Fall, ich bin garantiert nicht schnell genug, so ne Leistung "auf Sicherheit" zu machen.

Außerdem ist es mir bisher ganz gut gelungen, mich gedanklich von irgendwelchen "Schallmauern" freizumachen. Hab mich z.B. 08 in Podo kein bisschen über meine 10:02 geärgert, obwohl die Schwimmzeiten alle ungefähr 10min zu lang waren und mich das eben die sub-10 gekostet hat. Zum Einschätzen der Leistung braucht's halt mehr als die bloße Zeit. Wenn man z.B. auch schaut, dass letztes Jahr in Roth dank Traumbedingungen ungefähr doppelt so viele Leute sub-10 waren als in den Jahren zuvor, tja, dann kann man sich entweder ärgern, dass man nicht dabei war, oder aber drüberstehen und folgern, dass sub-10 halt nicht gleich sub-10 ist...

Gruß, jürsche

Thorsten
03.04.2010, 23:10
Stimmt, das hatte ich noch gar nicht so genau angeguckt. 2008 waren es 232, 2009 dagegen 383 Männer Sub-10 - bei fast identischen Finisherzahlen von knapp 2100 Männern. Waren ja auch Traumbedingungen, mich hat das Sauwetter 2008 möglicherweise die Sub-10 gekostet, deshalb möchte ich es nochmal versuchen. Mit 43 guckt man normalerweise den Leistungszenith schon von der anderen Seite an ;).

jürsche
07.04.2010, 20:31
Gestern gelüstete es mich überhaupt nicht nach Höhenmetern, drum kurbelte ich durch den Itzgrund von Bamberg nach Coburg und mit ein paar Umwegen wieder retour. Die Tour ist aus zwei Gründen reizvoll: Erstens kann man das Reinstiefeln in der Ebene üben, und da hab ich noch Defizite, und zweitens kommt man nacheinander ungelogen durch die folgenden Ortschaften: Busendorf, Poppendorf und wenig später zu allem Überfluss Großheirath. Passenderweise sah ich während einer Pinkelpause auch noch einen Storch...

Morgen fahr ich dann wieder bergig, vielleicht über Würgau und Kotzendorf...

:Cheese:

jürsche
15.04.2010, 15:27
Irgendwie isses immer der Mittwoch der Entlastungswoche, der mich aufs Kreuz legt, so auch gestern wieder. Dreiviertel Stünchen gelaufen, Stunde geschwommen, alles ganz flockig. Abends, als die Kids im Bett waren, vom obligatorischen 20min-Nickerchen nicht mehr hochgekommen, dafür wars mir irgendwie blümerant um den Bauchnabel. Gegen Mitternacht versucht, vom Sofa ins Bett zu stolpern, zum Glück befand sich auf halbem Weg die Toilette, in welche ich mein Abendessen entleerte. Heut schon wieder besser, aber schlapp, geschlafen bis mittags. Belastbarkeit nimmt halt doch ab mit dem Alter:(

Aber wie sang schon einst Udo Lindenberg, immer lustig und vergnügt, bis der Arsch im Sarge liegt...

Hoffe, dass ich zumindest morgen genügend essen kann, um den Halbmarathon am Sonntag in Bad Staffelstein mit vollen Speichern anzutreten. Der wird dann gleich mal als erster Tempodauerlauf gewertet und läutet das Tempotraining ein, juchheissassa! So richtig gut vorbereitet ist er nicht, bin die letzten drei Wochen fast nur geradelt und habe dann mit ein paar kurzen Läufen zu Wochenbeginn die Laufmuskeln dran erinnert, dass sie auch noch gebraucht werden. Morgen gehts nochma aufs Rad, Samstags kurzes Läufchen und das muss dann halt reichen.

So, nun mal etwas arbeiten...

jürsche
21.04.2010, 22:27
Am Sonntag bin ich wie angekündigt den HM gerannt. Vorbelastung nicht wie geplant kurzer Lauf mit paar Steigerungen, sondern stattdessen verschäftes Schaufelschwingen und Schubkarrenfahren beim Kollegen. Gut für die Rumpfmuskulatur, für die Wettkampfperformance wohl eher nicht. Außerdem am Vorabend des Laufs zum Nena-Konzert in Bamberg, Weihnachtsgeschenk an die Gemahlin. Erstmals seit Ankunft des Sohnemanns Ende Juli wieder gemeinsam ohne Kids das Haus verlassen. Auch wenns nicht gerade "meine" Musik ist, war's doch ein netter Ausflug in die eigene Jugend und beziehungstechnisch gewiss lohnend.:bussi: Vier Stunden rumstehen und Schwitzen sind dann aber evtl doch nicht ganz die ideale UWV. Ach, was solls.

Naja, und dann halt der Wettkampf. Wie schon geschrieben seit vier Wochen fast nur Rad gefahren, Mittwoch gereihert und dann der gerade beschriebene Vortag. Trotzdem hat mich gleich das Wettkampf-Fieber gepackt und ich bin nach verhaltenen drei Anfangs-km ganz zügig losgestiefelt und habe Kurs auf die Sub-1:27 genommen, die ich mir insgeheim erhofft hatte und die mir einen netten Schub fürs Training geben sollten. Die ersten 10 in ziemlich genau 41, also das Zehnertempo von vor 5 Wochen. Bis 16km je nach Gefälle/Steigung zwischen 3:55 und 4:08 und dabei eigentlich gut gefühlt. Als ich mir bereits im Geiste eine nette Choreografie für den Zieleinlauf zurechtlegte, ging das Leiden los: Ein Problem, das ich schon überwunden glaubte, suchte mich wieder heim, ich lief mir Blasen unter der Hornhaut des Fußballens. Verstehe ich echt nicht, bin mit genau der gleichen Schuh/Sockenkombination im Herbst Marathon gelaufen, völlig ohne Probleme. Nun konnte ich das Lied der Täubchen aus Aschenputtel singen: Ruckediguu, Blut ist im Schuh. Als kleine Dreingabe gabs die Kilometer 18 bis 20 auf grobem Schotter, herzlichen Dank dafür. Kam im dünnen Wettkapfschlappen mit wunder Fußsohle so richtig gut. Wenn man's mag.

Ich muss aber auch zugeben, dass ich nicht nur wegen der Blasen meine erhoffte Zeit nicht ganz geschafft habe, das angeschlagene Tempo war wohl doch ein bisschen arg optimistisch. Von meinen 1:28 hoch war ich anfangs ziemlich angepisst, allerdings habe ich beim Studium der Ergebnisliste gesehen, dass ich einige Jungs hinter mir gelassen habe, die mir normalerweise den Hintern versohlen, also wars wohl doch nicht ganz so bescheiden.

Blöd is allerdings, dass meine Füße auch heute noch ganz schön Aua machen. Rad geht ganz gut, der gleichmäßige Druck im Radschuh ist zu ertragen. Schwimmen ist aber beim Abstoßen nicht wirklich schön. Laufen hab ich heute auch mal wieder probiert, naja, sagen wir mal ausbaufähig. Am Freitag steht der erste lange Lauf mit Endbeschleuningung im Plan, bin ja schon mal gespannt:Maso:

So, genug gejammert, das was ich vorhabe heißt ja schließlich Ironman und nicht Seniorenausflug, wenngleich meine Gangart an den letzten beiden Tagen eher das zweite nahelegte...

:Cheese: :Huhu:

Rälph
22.04.2010, 08:15
Hallo Jürsche,

hab immer mal wieder in deinem blog mitgelesen. Ich wünsche dir eine gute Endphase deiner Vorbereitung- jetzt zählts, hau rein aber schieß dich nicht ab.

Wir sehen uns in Kona!


Ralf

jürsche
23.04.2010, 00:27
Hallo Jürsche,


Wir sehen uns in Kona!


Ralf

Des wärs natürlich. Aber auf alle Fälle erstma in FFM, denk ich.

Geiles Video übrigens. Auch dir alles Gute!

:Huhu:

jürsche
02.05.2010, 21:24
Sodala, mal wieder bisschen rumtexten, bevor der Fred im Nichts verschwindet. Gestern hab ich mal auf der langen Ausfahrt ein wenig drüber nachgedacht, wie lang die Vorbereitung nun schon geht, wie viel ich bei Minusgraden geradelt bin, wie ich im Regen geflucht habe usw usf, und trotzdem ist es wie alle Jahre, ich habe des öfteren unterbewusst das Gefühl (wie wahrscheinlich jedeR), dass alle anderen ganz bestimmt mehr machen und besser drauf sind und mir nach allen Regeln der Kunst den Hintern versohlen werden.

An anderen Tagen, wenn ich nach 2 Stunden Laufen schon leicht angezählt die Endbeschleunigung starte und die dann plötzlich geht wie's Brezelbacken, seh ich mich schon jubelnd aufm Römerberg...

Nu ist 2 Monate lang wohl große Selbstdisziplin gefragt, besonders während der Ruhetage und-wochen, um nicht irgendwie verrückt zu spielen, viel mehr und härter zu trainieren als gut ist und dadurch auf dem zarten Pflänzchen rumzutrampeln, das da "Formaufbau" genannt wird. Es ist ohnehin verblüffend, wie sich die recht geringfügigen Änderungen im Plan (Umfang leicht runter, Endbeschleunigung beim langen Lauf, WK-Tempo-Intervalle aufm Rad und ein zügiger Koppellauf rein) auf Schlafbedürfnis und Hunger auswirken. Drum: Mahlzeit und gut' Nacht!

:Cheese:

Rälph
02.05.2010, 21:41
Ja langsam wirds ernst....

Ich hab auch neulich bei nem 2,5h Lauf genau eben darüber nahgedacht. Wie ich mich in diesem Winter durch Eis und Schnee morgens um halb sechs mit dem Rad zur Arbeit gequält habe. Dafür hab ich anglaubliche 1,5h gebraucht- da Laufe ich sonst schneller!

Aber, so kitschig es klingt- genau da werden die Ironmänner eben geformt. Nicht in Frankfurt und auch nicht in Kona. Sondern an dem Ufer der Dreisam, am Kaiserstruhl, im Schwarzwald und in der Rheinebene und was weiß ich noch wo. Jeden Tag, bei Wind und Wetter wenns sein muss (so wie gestern), das ist der Trick.

Und was war gestern? Da hab ich gekoppelt (3x30 Tempo aufm Rad) und bin dann einen 20er (persönlich vermessen!) gelaufen, der so locker flockig und absolut easy in 1:25 ging, dass es schon fast unheimlich war. Solche Beine brauche in in Frankfurt, dann passt das.

Viele Grüße

Ralf

jürsche
09.05.2010, 02:20
Wow, Rälph, Hut ab. Dagegen kann ich nicht anstinken, gönne dir das aber von Herzen, bist ja schließlich nicht meine AK:Lachen2:

Bin aber bisher auch ziemlich zufrieden, habe mich janz jut an die höhere Intensität gewohnt, die in den letzten drei Wochen den Plan bestimmt hat.

Auf dem Rad habe ich mir von Anfang an die wenigsten Sorgen gemacht, schließlich bin ich den ganzen Winter durch gefahren und das macht sich jetzt spürbar bezahlt, ich merks vor allem in den letzten Stunden der langen Samstags-Einheit und auf den letzten Intervallen. Die Grundlage scheint zu passen. Auch windig, mit Höhenmetern und mit betont lockerer Anfangshälfte steht mittlerweile auch auf der langen Ausfahrt immer der Dreier vorn (beim Schnitt natürlich, nicht bei der Distanz...)

Beim Laufen stimmen mich neben den Koppelläufen (die bei mir aber nicht länger als ne Stunde sind) auch die 30er mit Endbeschleunigung vorsichtig optimistisch, die EB ist derzeit bei 30min und geht schön gleichmäßig durch. Endgeschwindigkeit habe ich zwar traditionell überhaupt nicht, ist aber gottlob auf der LD in meiner Leistungklasse auch ziemlich unerheblich.

Auch beim Schwimmen denke ich, dass es passt, auch wenn ich da in den letzten Monaten beruflich und familiär bedingt nicht ganz auf die Umfänge gekommen bin, die ich mir eigentlich so vorgestellt hatte. Einheiten von mehr als 45min waren eher die Ausnahme, und auch das dritte Training der Woche musste das eine oder andere Mal dran glauben. Drum bin ich auch seit einiger Zeit keinen 500er-Test mehr geschwommen, denn für die Psyche ist es ja eher suboptimal, wenn man da langsamer wird... Aber immerhin ist es mir diese Woche gelungen, drei schöne Einheiten zu machen, darunter endlich auch mal eine längere (4000m aufgeteilt in 800-2x400-4x200-8x100-16x50, alles locker-zügig). Nun wäre es schön, wenn sich die umliegenden GEwässer entschließen könnten, ein wenig wärmer zu werden, sonst fürchte ich, dass am Pfingstsonntag in Altenkunstadt der erste Freiwasser-Einsatz der Saison bevorsteht. Hoffentlich schaff ichs wenigstens mal mit Neo ins Freibad.

Nun hoffe ich, dass mich die Entlastungswoche nicht wieder aufs Kreuz legt, und falls doch, dass ich rechtzeitig für den nächsten 3-Wochen-Block wieder fit dastehe. Beruflich wirds recht intensiv, da kommen die reduzierten Umfänge der kommenden Woche gerade recht, hoffentlich geht die ganze Korrigiererei (massig Schulaufgaben plus Englisch LK-Abi) nicht zu sehr auf Kosten der Nachtruhe, aber der Feiertag am Donnerstag ist schon recht hilfreich.

Auch stehen endlich die ersten Triathlons an, in zwei Wochen meine Lieblings-OD in Altenkunstadt, die hoffentlich kein Duathlon wird (Main traditionell schlecht beheizt um die Jahreszeit) und wo es auf der Radstrecke immer entweder rauf, runter oder um die Kurve geht. Also keine echter Gradmesser für die Fähigkeit zum Dicke-Gänge-Drücken in der Ebene, aber doch mit großem Spaßfaktor versehen. Dann 2Wochen später, quasi als Abschlusstraining des kommenden Blocks, die MD in Kulmbach, wo ich noch eine Scharte von letzten Jahr ausmerzen muss (komplett verkorkster Wettkampf: auf dem Rad verfahren, Krämpfe, bisher einziger WK mit ausgedehnter Wanderung zum Schluss, Endzeit 5h *schäm*). Auf diese beiden bin ich schon recht gespannt und hoffe natürlich mir ein wenig Selbstvertrauen für FFM holen zu können. Mal sehen, bin bei ungetaperten Trainingswettkämpfen bisher eigentlich meist recht gut klargekommen, denke da z.B. an eine 4:11 in Erlangen vor zwei Jahren zum exakt gleichen Zeitpunkt der Vorbereitung wie KU heuer (damals für Podersdorf).

Nun, man wird sehen. Entscheidend is auffen Platz. Ich wünsche euch allen ein gutes, verletzungsfreies TRaining und einen erfolgreichen Start in die Wettkampfsaison!

:Huhu:

jürsche

jürsche
16.05.2010, 23:42
Sodala, kleines Update. ERfreulicherweise habe ich das Gesetz der Série durchbrochen und bin NICHT am Mittwoch der Regenerationswoche zusammengeklappt, sondern habe dieselbe nicht nur unbeschadet, sondern eigentlich sogar gut überstanden. Die Form kommt merklich, und ich hoffe lätürnich, dass das in den kommenden Wochen stetig, oder am besten gar exponentiell so weiter geht. Laufen fühlt sich gut und für meine Verhältnisse leichtfüßig an, Radl gestern 90km gefühltes oberes GA1 und 33.5 Schnitt bei eher ungemütlichen Bedingungen, Schwimmen die Hunderter zügig aber kontrolliert nicht langsamer als 1:27 bei Abgangszeit 1:50. Ist eigentlich alles so, wie ichs mir für diesen Zeitpunkt so in etwa ausgemalt hatte.

Doof ist nur, dass ich diese Woche so wenig geschlafen habe wie schon lange nicht mehr, und das wo doch Schlaf angeblich auch irgendwas mit Regeneration zu tun haben soll, hab ich ma irgendwo gelesen... Und das kam so:

Inner Schule ist die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten echt die Pest, sind zwar nur 6 Wochen, aber die sind dermaßen zugekleistert, dass alles zu spät ist. Und so kams, dass ich von Samstag bis Dienstag 64 Deutschaufsätze mit roter Tinte besprenkeln musste, denn am Mittwoch war Englisch-LK-Abi, und auch das will korrigiert sein, bevor am kommenden Mittwoch die nächsten Aufsätze auf den SChreibtisch flattern, und so bisschen Unterricht vorbereiten muss man ja auch noch. Und weil ich vor lauter Sport und Kinder tagsüber zu nix komm, musste ich des nächtens am Schreibtisch sitzen und konnte mein müdes Haupt kaum jemals mehr als 4h am Stück zur Ruhe legen. Aber, so sagte ich mir, am Freitag gehste bald ins Bett und Samstag auch. So war's auch, aber am Samstag fiel dem kleinen Sohnemann ein, ganz entgegen seiner sonstigen Angewohnheit schon um kurz vor 4 aufzuwachen, und am Sonntag früh um 1 begann eine seiner Schwestern das beliebte "Ich-brech-ins-Bett"-Spiel, und der Papa durfte den Rest der Nacht mit dem Füllen und Entleeren der Waschmaschine verbringen.

Also, falls das in FFM nix G'scheits wird, erkläre ich schon jetzt den permanenten Schlafmangel zur Ausrede Numero uno.

Heut in einer Woche ist der Baur-Triathlon, und der doofe Main hat grad mal 10 Grad. Angeblich wirds ab Donnerstag wärmer, sagt mein Lieblingswetterfrosch, aber ob das reicht, um den drohenden Duathlon noch zu verhindern? Mal das eine oder andere Stoßgebet gen Himmel senden...

muchas grüßas

jürsche

jürsche
22.05.2010, 21:37
So, endlich geschafft. Nachdem ich seit Trainingsbeginn im November sämtlichen Viren und Bazillen erfolgreich getrotzt habe, habe ich mich nun pünktlich in der Woche vorm ersten Wettkampf erkältet. Supi. Betrifft aber gottlob nur die Nase, nicht den Hals und die bei mir recht anfälligen Nebenhöhlen, und ist auch schon am Abklingen. So gesehen Glück gehabt, und notfalls kanns als Ausrede für ein eventüll suboptimales Abschneiden morgigentags herhalten.:Cheese:

Zu allem Überfluss ist aus dem Triathlon ein Duathlon geworden, nachdem der Main deutlich zu kalt ist, und das ist ja nicht wirklich mein Ding... Schade, hätte gern meine Schwimmform mal unter Wettkampfbedingungen getestet, im Training ist sie nämlich wirklichgut: Am Dienstag 3x500, und zwar ultra-locker 8:04, gefühltes Ironman-Tempo 7:34, volle Presse 7:02, was eine ziemlich deutliche PB ist. Auch lauftechnisch gings am Mittwoch wie am Schnürchen - Endbeschleunigung beim Langen Lauf 10min länger und der ganze Lauf 8min schneller als beim letzten Mal, das mir auch schon recht flott vorkam. Aber so Fünfer und Zehner kann ich trotzdem irgendwie nicht so richtig... Radl war am Montag die berühmte 4x40-Einheit bei meist Höllengegenwind, immerhin nen 34er hingezimmert, und da hats echt ordentlich gewindet.

Auch sonst scheine ich mit meinem bisschen Erkältung noch gut dazustehen, etliche Vereinskollegen und sonstige Bekannten haben in den letzten Wochen ihre LD-Teilnahme canceln müssen, die meisten wegen irgendwelcher Laufverletzungen. Und Forumskollege Rälph ist in eine Bahnschranke gedonnert... gute Besserung auf diesem Wege, ich drück dir die Daumen, dass das bis FFM wieder wird!

Allen, die dieses Wochenende irgendwo am Start sind, wünsch ich gutes Gelingen, den anderen einfach so ne gute Zeit.

& Tschüss

Thorsten
22.05.2010, 23:04
Das klingt bei dir im Moment alles recht vielversprechend, von solchen Zeiten/Geschwindigkeiten kann ich momentan nur träumen, wo ich doch seit 5 Wochen gefühltes Minimaltraining absolviere und auch nur noch 10 Wochen Zeit habe :Blumen:.

Rälph
23.05.2010, 06:33
Und Forumskollege Rälph ist in eine Bahnschranke gedonnert... gute Besserung auf diesem Wege, ich drück dir die Daumen, dass das bis FFM wieder wird!



Eine Bahnschranke war es nicht, sondern eine kleine, sehr unscheinbare auf meinem Schulweg.
(Auf der Heimfahrt wechsle ich an einer bestimmten Stellen immer die Uferseite der Dreisam über eine Brücke. Und kurz nach dem Einbiegen auf den Hochwassserdamm steht eine (die letzten 4 Jahre offene) Schranke. Nun war sie plötzlich zu.)

Ich merke jetzt, nach ein paar Tagen Still halten, glaub ich, eine kleine Verbesserung, zumindest konnte ich heute Nacht mal ein paar Stunden am Stück schlafen. Das hatte mir fast die größten Sorgen gemacht. Im Training leiden, o.k., aber nicht entspannen oder gar schlafen können nach dem Training, ist schon besonders übel.

Dir wünsche ich weiterhin gutes Training und keinen Sturz!

Viele Grüße

Ralf

jürsche
23.05.2010, 23:21
Recht schönen Dank! Na, immerhin gehts ein bisschen besser, toi toi toi.

Möchte eben kurz Bericht vom heutigen Wettkampf erstatten, der wider Erwarten ganz ausgezeichnet lief. Ich bin mit gemischten Gefühlen und gedämpften Erwartungen nach Altenkunstadt gefahren, denn erstens wars ein Duathlon und im Laufen bin ich vor allem auf den kurzen Distanzen, schlechter als im Schwimmen, und zweitens war/bin ich ein wenig erkältet. Habe auch kurzfristig überlegt, das Ding sausen zu lassen, aus Angst mir mit einem mittelprächtigen Ergebnis die Trainingsmotivation zu verbauen, aber ich wollte nicht noch zwei Wochen auf den ersten Wettkampf warten...

Erster Lauf (lt Veranstalter 5,6km) schön zügig aber dosiert in 21:53, auf dem Rad gleich gut klargekommen und mit Leuten mitgefahren, die mich in den letzten Jahren locker stehengelassen haben, 41,5km mit reichlich Höhenmeter incl beider Wechsel 1:08:18 und schließlich der abschließende Zehner in 41:56, der angesichts der Zeiten sämtlicher Bekannten auf gar keinen Fall zu kurz war. Sonst bin ich dort immer irgendwo zwischen Platz 50 und 70 gelandet (traditionell stark besetzt...), diesmal gabs Rang 32 und... TaDaaa! AK-Silber, und zwar vor zweien, die ich ganz sicher vor mir gesehen hatte.

Jo, hat sich also gelohnt, der Ausflug, und zeigt mir, dass die ganze Winter-Radelei und überhaupt die hohen Umfänge und der frühe Trainingsbeginn wohl nicht so ganz umsonst waren. Nun möglichst bald wieder ins "normale" TRaining einsteigen, in 14 Tagen die MD in Kulmbach quasi als Abschlusstraining, und dann...

Wir lesen voneinander, viele Grüße

jürsche

jürsche
25.05.2010, 22:33
Das klingt bei dir im Moment alles recht vielversprechend, von solchen Zeiten/Geschwindigkeiten kann ich momentan nur träumen, wo ich doch seit 5 Wochen gefühltes Minimaltraining absolviere und auch nur noch 10 Wochen Zeit habe :Blumen:.

Dafür haste ne schicke Terasse und ich schaffs nicht mal, meinen Gemüsegarten halbwegs auf Vordermann zu bringen, so dass Schnecken und Unkraut sich um die Vormachstellung streiten :Nee:

Dafür heute erstmalig in Gummipelle geschwommen, weil Hallenbad zu. Beim Einschwimmen ist mir kein gescheites Programm eingefallen, und da ich zufällig wirklich ganz genau zur vollen Stunde losgeschwommen war, hab ich mich spontan entschlossen, einfach weiterzuschwimmen, bis 3,8km voll sind. 57:04. Geht doch.

:Huhu:

jürsche
02.06.2010, 01:22
Eigentlich gibt es wenig zu berichten, weil das Training so reibungslos läuft, dass es mir fast schon unheimlich wird. Ich möchte hier nicht mit Zeiten und Schnitten protzen, davon kann ich mir am 4.7. eh nix kaufen, es ist aber doch so, dass in den vergangenen Wochen eigentlich jede der Schlüsseleinheiten die vorherige(n) in den Schatten gestellt hat und dass ich im Training Sachen mache, die ich früher im Wettkampf nicht hingekriegt habe, und mich scheinbar spielerisch leicht davon erhole. Und eigentlich ist das "richtige Training" ja auch schon so gut wie fertig, heute war die letzte lange Ausfahrt, übermorgen kommt der letzte lange Lauf, dann wird zwei Tage bisschen langsam gemacht wegen Kulmbach am Sonntag, dort müsste es eigentlich und hoffentlich auch ganz passabel klappen, dann Entlastungswoche und die letzten drei Wochen so wie sie im 18h-Mittwochsfahrer-Plan stehen.

Jetzt gilts eigentlich nur, nicht unvorsichtig zu werden und pfleglich mit der Gesundheit umzugehen, bekanntlich kommen irgendwelche Krankheiten und Wehwehchen ja ganz gerne, wenn die Belastung reduziert wird. Außerdem hoffe ich, dass ich die mentale Spannung im verbleibenden Monat gut aufrecht erhalten kann, ohne dabei zu überdrehen. Momentan hab ich eher das Gefühl, ein bisschen runterkommen zu müssen, weil ich vor lauter Begeisterung über den bisherigen Verlauf der Vorbereitung und vor Freude auf den Wettkampf abends kaum einschlafen kann, ich seh mich immer schon am Schwimmstart, in der Wechselzone, auf dem Rad, beim Laufen und latürnich im Ziel...:liebe053:

Ach ja, wenn ichs genau überlege, ist Vorfreude auf so nen WK um diese Zeit auch was Neues für mich, sonst war ich eigentlich immer mit Zweifeln beschäftigt, ob ich genug trainiert habe usw.

Ob das alles aber für das Ziel, welches da Quali heißt, reichen wird, ist nach wie vor ne ganz enge Kiste, ich werte es aber jetzt schon als Erfolg, dass sich eine Form abzeichnet, die das bei optimalem Verlauf als realistisch erscheinen lässt. Und auch wenn es nicht reichen sollte, kann ich doch auf eine Vorbereitung stolz sein, wie ich sie in diesem Umfang, dieser Intensität, Kontinuität und Konsequenz noch nie durchgezogen habe, auch wenn ich mich früher immer schon für trainingsfleißig gehalten habe. Ich hoffe mal, ich kann das auch noch so sehen, wenns tatsächlich nicht reicht:Lachen2:

Ich wünsche euch alles gute und viel Erfolg, falls ihr am WE am Start seit!

Gruß jürsche

jürsche
07.06.2010, 01:14
Nabend,

bevor ich kurz mein heutiges "Abschlusstraining" in Kulmbach Revue passieren lasse, möchte ich erstmal eine sportliche Leistung würdigen, die mir größten Respekt abnötigt. Und das war so: Am Donnerstag sind wir völlig unverhofft im örtlichen Spaßbad in ein 24h-Schwimmen geraten. Eigentlich wollte ich ein wenig schwimmen, da aber eine meiner Zwillingstöchter (knapp 8) spontan teilnehmen wollte, wurden beide Eltern als Betreuer gebraucht, eineR zum Nebenherlaufen beim Bahnenschwimmen, der/die andere für die anderen drei Kids. Die Große war vorher nie länger als 4 Bahnen geschwommen, für eine Bronzemedaille brauchte sie 8 und machte sich Sorgen, ob sie das wohl schaffen würde. Das ging dann aber wie von selbst und sie fragte nur: "Wieviel brauch ich denn für Silber?" Das Ende vom Lied war, dass sie mit minimalen Pausen 1150m, also 46 Bahnen geschwommen ist und damit nicht nur uns, sondern auch sämtliche Betreuer, Bademeister usw. komplett verblüfft hat.:liebe053:

So, jetzt ich. Kulmbach heute war sozusagen als Abschlusstraining von Build 2 gedacht, das "Tapering" bestand darin, dass ich lange Ausfahrt und langen Lauf schon unter der Woche erledigt und Fr/Sa nur ruhig trainiert habe, der WK ersetzte gewissermaßen das wettkampfnahe Koppeln. Schwimmen war besonders auf der ersten Runde eine üble Prügelei, ich hatte zum ersten Mal überhaupt richtig Panik. Runde 2 und 3 gingen dann etwas besser. Zeit war 35min für angeblich 2km, was mir zunächst ziemlich schlecht vorkam. Allerdings hab ich später gesehen, dass die schnellsten Pros so knapp 28 geschwommen sind, also dürftens wohl etwas mehr als 2km gewesen sein. Radl bin ich sehr zufrieden, nie an die Grenze gegangen, gute Gruppe erwischt (legaler Abstand selbstverfreilich), schön locker die Anstiege hoch (und davon waren reichlich), 2:26 für 85km einschließlich beider, recht lahmgesäßiger Wechsel. Habe leider wie üblich vergessen, meinen Tacho auf Null zu stellen, so dass ich keine Netto-Radzeit und somit auch keinen Schnitt weiß. Besonders der zweite Wechsel hat aber schon ein bissl gedauert, muss in den nächsten 4 Wochen das Anziehen der Kompressionsstrümpfe wohl noch ein bisschen üben, und auch aus dem Neo war ich später draußen als gewohnt. Super ging das Laufen, schön gleichmäßig durch, kaum überholt worden und selbst reichlich Leute eingesammelt, 20km in 1:26. Auf den letzten 4km noch ein wenig forciert und trotzdem nie Gefahr gelaufen, hochzugehen.

Sooo, und wenn man ein wenig Ergebnislisten studiert, bin ich da in der Gegend von Leuten, zu denen ich in den vergangenen Jahren bewundernd aufgeschaut habe und die sich in den IM-Ergebnislisten in der Preisklasse 9:25/9:35 tummeln. Ach ja, Platzierung war Gesamt-48. und AK-8., was für ne DM ja nicht ganz schlecht ist. Letztes Jahr (ziemlich ähnliche Bedingungen, aber keine DM) hätte es für diese Zeit Gesamtrang 24 und AK-Silber gegeben...

Nun "nur noch" gesund bleiben, gut tapern, Tempo weiter einschleifen und versuchen, keine Dummheiten zu machen. Und dabei nicht wahnsinnig werden vor lauter Spekulation, was denn wohl möglich ist, wenn alles gut klappt. Letzteres wird wohl am schwierigsten...

Gutnacht!

:Huhu:

jürsche
15.06.2010, 23:37
So, kurzer Zwischenstand. Ruhewoche gut überstanden, war doch nötiger als gedacht, war zwischendurch ganz schön schlapp. Habe dann aber so ab Freitag die Kräfte zurückkommen gespürt und kann mich nun mit voller Wucht in die letzten Wochen stürzen. Heute 3h Rad, Wind, 36er Schnitt, anschließend Stunde zackig gerannt, ging auch gut. Schwimmen im See geht auch immer besser, und nach dem Kulmbacher Geprügel bin ich sehr froh, dass ichs in die erste Startgruppe geschafft habe und hoffe nun, dass da einigermaßen Platz zum Schwimmen ist. Großartig auseinanderziehen wird sich das Feld aber wohl nicht, so um ne Stunde schwimmen da wohl die allermeisten.

Beruflich ist zur Zeit viel los, die Stöße wachsen schneller, als ich sie wegkorrigieren kann. Einerseits ist die Ablenkung ganz willkommen, andererseits wäre es auch kein Schaden, mal vor Mitternacht vom Schreibtisch wegzukommen. Na was solls, was sich nicht ändern lässt, muss man akzeptieren.

Eigentlich kann ich gar nicht viel mehr schreiben als beim letzten Mal, die Hauptarbeit ist gemacht, das allermeiste hat wirklich gut geklappt und ich bin für den 4.7. sehr zuversichtlich. Drückt mir die Daumen, dass nix mehr schiefgeht! Ich denke, ich werde erst kurz vor meiner Abreise nach FFM wieder hier reinschreiben, wenn nichts Ungewöhnliches mehr passiert, will euch ja auch nicht mit dem ewigen Alles-läuft-nach-Plan nerven ;)

Ich stelle auch gerade fest, dass es mich momentan eher nervös macht, hier im Forum rumzusurfen, hier eine Verletzung kurz vor knapp, dort eine völlig neue, noch bessere Ernährungsstrategie für den Wettkampf, das kann mich höchstens durcheinander bringen. Ich werde mal versuchen, mich etwas in Abstinenz zu üben, mal sehen, ob es mir gelingt.

In diesem Sinne wünsch ich euch eine gute Zeit.

lg jürsche

Thorsten
07.07.2010, 07:53
Noch nix gehört/gelesen. Wie war es denn bei dir???

jürsche
08.07.2010, 23:49
Noch nix gehört/gelesen. Wie war es denn bei dir???

Nabend.

Jaja, wollte schon lang berichten, musste aber erstmal Stöße Arbeit wegkorrigieren, die sich in der WK-Woche gebildet und leider übers vergangene WE nicht kleiner geworden sind.

Aber jetzt. Also, das reine Zahlenwerk muss eher als enttäuschend gelten, Endzeit 10:06 bestehend aus 1:04, 5:05 und 3:51 ist von der Radzeit abgesehen deutlich schlechter als das, was ich mir vorgestellt hatte. Wenn man sich allerdings anschaut, dass es dafür Rang 207 gesamt und 45 AK gegeben hat, und dass der letzte Nachrücker gerade mal 9 Minuten weg war, dann bin ich wohl nicht der einzige, der vergangenen Sonntag lansamer war als geplant. Mit so ner Zeit wird man normalerweise eher 400. und hat auf die Qualiplätze ne halbe Stunde Abstand. Trotzdem sind 9 min (16 auf die "reguläre" Quali) auch nicht wirklich knapp, und besonders mit dieser Laufleistung habe ich auf der Insel auch bestimmt nix verloren, von daher passt das schon.

Über das Neo-Verbot habe ich mich gefreut, denn ich war eigentlich der Meinung, zu den ganz passablen Schwimmern zu gehören. Darum habe ich für meine 1:04 auch keine so rechte Erklärung, denn es hat sich subjektiv eigentlich ganz zügig angefühlt. Ich hatte allerdings wieder Wadenkrämpfe, was mir wirklich nur im Wettkampf passiert, und das obwohl ich die Beine bewusst locker gelassen habe. Aber so eine lahme Zeit können die auch nicht erklären, in Roth 08 hatte ich die gleichen Probleme und war nach 59 min aus dem Wasser. Super war es, in der ersten Startgruppe zu sein, ich hatte wohl noch bei keinem Wettkampf jemals so viel Platz beim Schwimmen.

Die Schwimmzeit war dann auch schnell abgehakt, als ich auf der Fahrt nach Frankfurt den einen oder anderen erkannte, der auch in Kulmbach auf dem Rad in meiner Nähe war, und so habe ich gefolgert, dass schon alles irgendwie passen wird. Auf dem Rad habe ich mich von Anfang bis Ende pudelwohl gefühlt, war nie am Limit und habe sowohl taktisch wie auch ernährungstechnisch alles so gemacht, wie ich es mir vorgenommen hatte. Ich war praktisch die ganze erste Runde in einer vielleicht zehnköpfigen Gruppe, in der recht fair gefahren wurde und deren Tempo mir gut getaugt hat. Um Kilometer 50 herum kam eine etwa gleich große, etwas schnellere Gruppe vorbei, in der auch Arne und Rälph waren. Auch bei denen schien es mir regelkonform zuzugehen, ich war aber trotzdem froh, dass sie uns überholten und es nicht zum Zusammenschluss kam, denn bei so vielen Leiten muss man schon höllisch aufpassen, um nicht aus Unachtsamkeit ne Strafe zu kassieren. Ich widerstand auch der Versuchung, in die schnellere Gruppe zu springen, vielleicht auch etwas eingeschüchtert von den hier veröffentlichten Trainingsleistungen von Arne und Rälph. Ich hatte mir vorgenommen, bis Kilometer 100 oder 120 sehr kontrolliert zu fahren und erst dann, gute Beine vorausgesetzt, ein wenig beherzter reinzutreten. So habe ich es dann auch gemacht und auf den letzten 85km bin ich eigentlich nur noch mit Leuten gefahren, die mit hohen Nummern nach vorn gekommen sind, also zu diesem Zeitpunkt schon 15min vor mir lagen und die erste Runde entsprechend schneller waren. Die meiste Zeit war ich aber mutterseelenallein, weil aus meiner ursprünglichen Gruppe keiner mitfahren konnte oder wollte. Irgendwann habe ich auch Rälph wieder überholt, der mir von seinem Platten erzählte, der ihn an der gleichen Stelle ereilt hat wie im Vorjahr - und ich hatte mich schon gewundert, warum er mich vorher überholt hatte und nicht schon von vornherein vor mir gewesen war...

Sonst gibts vom Rad nicht viel zu erzählen, außer vielleicht noch, dass ich nach ungefähr vier Stunden Frau Leder und Frau Krebs überholt habe, was jemandem wie mir ja auch nicht alle Tage vergönnt ist. Zur Strecke kann ich sagen, dass ich sie die meiste Zeit langweilig bis nervig fand. In der Wetterau lässt sichs zwar trefflich reinstiefeln, dennoch fand ich die Gegend irgendwie trostlos, und etliche Ortschaften (Namen hab ich vergessen) schienen gar nicht enden zu wollen. Und noch ne Kurve, und noch ein Loch ohne Deckel drauf, und nochmal geflickter Asphalt, und noch ein Kreisverkehr. Ist mein Ding irgendwo nicht, da fahr ich lieber nen gescheiten Berg hoch. Auf "The Hell" könnte ich ebenfalls bequem verzichten, auch wenn mir - im Gegensatz zu vielen anderen, vgl. entsprechender Fred - nichts kaputtgegangen oder weggeflogen ist. Ein Stimmungsnest sieht jedenfalls anders aus, und wo die halbe Million Zuschauer gewesen sein soll, muss mir auch mal jemand erklären. Vielleicht hat man die am Fernseher mitgezählt. Hühnerberg fand ich auch eher mittelprächtig, lediglich am "Heartbreak Hill", den ich ebenfalls eher als sanften Hügel empfunden und mit ungebrochenem Herzen passiert habe, war ein bisschen was los. Und auf den letzten Kilometern nach Frankfurt rein fand ich es teilweise richtig gefährlich, Baustellen ohne Ende, geflickter Belag, Leute, die mit Kindern auf der Strecke rumstolpern und verwundert tun, wenn man sie anbrüllt, und Rennradfahrer, die auf der Wettkampfstrecke rumeiern, wenn man mit 60 Sachen angeschossen kommt. Und ich sag's noch einmal: Ich bin definitiv NICHT zu hart radgefahren, auch wenn die Splits zehnmal so aussehen mögen. In jeder Koppeleinheit habe ich mehr reingehalten als hier, ich schwör's. Und genug gegessen hab ich auch: 300g Malto im Getränk, 3 Powerbars, 4 Tuben Sponser-Gel, Aminos und 20 Salztabletten. Es ging mir in T2 wirklich ausgezeichnet.

Ich wollte hier schon klar unter 3:30 laufen, was ich angesichts meiner Laufform aus Training und Testwettkämpfen nicht übertrieben fand. Auch über die Hitze machte ich mir ziemlich wenig Sorgen, immerhin war es vor 2 Jahren in Podo auch knalleheiß, und da war ich deutlich angeschossen vom Rad gekommen und dann noch 3:35 gelaufen, in schlechterer Form als hier. Also los. Aber irgendwie liefs von Anfang an nicht rund, ich hatte starke Rückenschmerzen, die ich auf dem Rad irgendwie gar nicht bemerkt hatte und die sich erst im Lauf der 2. Runde einigermaßen legten. Die ersten Kilometer waren dann so knapp über fünf Minuten, was ich schon recht lahm fand. Ich wusste aber auch, dass es zu diesem Zeitpunkt noch zu früh war, den Wohlfühlbereich zu verlassen. Irgendwann im Lauf des vierten Kilometers lag ich dann plötzlich auf der Nase - ich hatte eine Bordsteinkante übersehen und war volle Kanne mit dem Fuß umgeknickt. Mir tat aber nichts weh, drum rannte ich weiter. Irgendeiner der folgenden Kilometer war dann auch mal so in der Gegend von 4:50, und das gefiel mir schon eher, es war aber trotzdem alles recht zäh, und der erhoffte Durchbruch kam und kam nicht, eher sein fieser kleiner Bruder, der Einbruch. Irgendwann kamen auch Rälph, Meike und Nicole wieder vorbei, denen ich allesamt meine besten Wünsche mit auf den Weg gab, und an einer 180°-Kurve sah ich, dass Arne nicht weit vor mir lag. Irgendwann muss ich ihn dann wohl auch überholt haben, mitbekommen habe ich es nicht, war zu sehr mit Leiden beschäftigt. Meine mitgereisten Vereinskollegen habe ihr Möglichstes getan, mich anzutreiben, allerdings mit mäßigem Erfolg. Besonders die dritte Runde war nicht schön, inzwischen tat auch der umgeknickte Fuß recht weh und zur Krönung bin ich dann irgendwo so um Kilometer 30 mit dem gleichen Haxen gleich nochmal umgeknickt. Außerdem macht es nicht gerade Spaß, wenn man merkt, dass all die gesteckten Ziele, Quali, Sub10, PB, eines nach dem anderen den Bach runtergehen. Obendrein musste ich zum ersten Mal überhaupt in einem Wettkampf aufs Dixi, was bei den herrschenden Temperaturen auch nicht das pure Vergnügen war. Die letzte Runde ging dann, das nahende Ende vor Augen, wieder ein klein wenig besser, und irgendwann hatte ich es schließlich überstanden, nicht ohne im Zielkanal, das Zieltor vor Augen, nochmals der Länge nach hinzuschlagen und mir auf dem schönen roten Teppich beide Knie aufzuschürfen.

Im Ziel wurde ich sofort auf eine Bahre gepackt und ins Medizelt gefahren. Dort konnte ich den diensthabenden Arzt nur schwer davon abhalten, mich ins nächste Krankenhaus zu verfrachten, denn mein Knöchel zeigte sich, nachdem man den Kompressionsstrumpf entfernt hatte, ungefähr in doppelter Größe und leuchtendem Dunkelblau. Weh tat er aber eigentlich nicht sehr und ich konnte gut auftreten, so dass ich mir wohl nichts gerissen habe. Irgendwann habe ich dann meinen Krempel gepackt und mich vom Acker gemacht. Den Athletes' Garden fand ich übrigens eher dürftig, und die Zielverpflegung ist bei irgendwelchen Kirmeswettkämpfen für ein Zehntel der Startgebühr häufig besser. Wurstbrötchen, Käsebrötchen, Bockwurst, bisschen Obst, 2 Sorten trockener Kuchen, fertig. Als ich mir etwas holte, hörte ich eine Thekenfrau die andere belehren, eine Scheibe Käse pro Brötchen sei ja wohl genug. Hm. Nun mache ich keine Wettkämpfe, weil ich mir davon kulinarische Highlights verspreche, und vieles war, besonders am Vortag, wirklich bestens organisiert und klappte reibungslos. Trotzdem hat mir das nicht wirklich gut gefallen.

Woran die schlechte Laufzeit nun gelegen hat, kann ich immer noch nicht genau sagen. Ich will das nicht nur auf den Knöchel schieben, Energieprobleme hatte ich eigenlich auch nicht, ebenso wenig war mir schlecht oder so etwas. Ich hatte allerdings echte Schwierigkeiten beim Atmen, Ozon? Vielleicht hat mich auch die Hitze der Vortage ziemlich ausgelutscht, ich habe ziemlich viel Zeit schwitzend im Auto verbracht. Freitag und Samstag habe ich nach dem Aufstehen sehr husten müssen, mir aber nichts weiter dabei gedacht, weil ich mich ansonsten gut fühlte. Sonntag abend und Montag kam der Husten dann wieder und wurde stärker, Montag abend hatte ich Schwierigkeiten beim Sprechen und am Dienstag war meine Stimme komplett weg. Was hier aber Ursache und Wirkung ist, kann ich nicht sagen.

Inzwischen geht's wieder besser, ich kann sprechen, der Fuß hat beinahe wieder sein Normalmaß, und Muskelkater hatte ich sowieso nur ganz wenig, eigentlich nur in den verkrampften Waden und dem verhärteten Rücken, die eigentliche Arbeitsmuskulatur fühlte sich nicht schlimmer an als nach einer zackigen Woche in Build2. Nun muss ich mir mal überlegen, was ich dieses und vor allem nächstes Jahr sportlicherseits noch so anstellen will, übermäßig frustriert bin ich jedenfalls nicht. Mein Respekt gilt allen, die das hier bis zum Ende gelesen haben, und viel Erfolg wünsche ich all jenen, die in den nächsten Wochen in Roth, Regensburg oder sonstwo antreten . Macht's besser als ich!

Viele Grüße, jürsche

neonhelm
09.07.2010, 08:42
Mein Respekt gilt allen, die das hier bis zum Ende gelesen haben,

Och, das war ja gut zu lesen... :cool:

Herzlichen Glückwunsch zum Finish.:Blumen:

Wandergsellin
09.07.2010, 09:57
Sehr schöner Bericht und auch keine Schwierigkeiten damit, ihn zu Ende zu lesen :Lachen2:

Herzlichen Glückwunsch auch noch!

maultäschle
09.07.2010, 10:03
Herzlichen Glückwunsch zum Finish, jürsche!
Ich hoffe, dem Knöchel gehts wieder besser! :Blumen:
Schade, dass es mit dem Slot nicht geklappt hat.

gurke
09.07.2010, 10:05
Als stiller Mitleser auch von mir einen herzlichen Glückwunsch zum Finish:Blumen:

Rälph
09.07.2010, 12:23
Mann oh Mann, du hattest ja auch einen harten Tag!
Ich fand Frankfurt (auch abgesehen von meiner Quali-Dummheit) auch nicht besonders.

Dass du mit deiner Leistung nicht zufrieden bist, kann ich verstehen, mir geht es genauso. Meine Trainingsleistungen waren eigentlich super...ich kann mir schon vorstellen, dass uns die Hitze sehr zugesetzt hat. Der Macca hat z.B. ja auch ne Viertelstune länger gebraucht als sonst. Arne ist geplatzt, Urs ist geplatzt, ein weiterer 9:30er Athlet aus Freiburg nach dem Rad raus, usw.
Ich denke auch, dass ich was von meinem kranken Töchterchen abbekommen hab.

Ich werde 2011 in Zürich starten und ich freue mich schon jetzt drauf! Das weckt schöne, alte Erinnerungen. Dort hole ich die Quali vielleicht ja erneut und mein Kumpel Jochen macht das Ding in Frankfurt klar und dann geht’s (wie seit vielen Jahren erträumt) gemeinsam nach Kona. Das wärs echt!

Gute Zeit und gute Erholung!

Rälph

psyXL
09.07.2010, 12:28
Sehr schöner Bericht!

Leg die Füße hoch und lass den Knöchel heilen.

steilkueste
09.07.2010, 21:38
Schön, von dir zu lesen. Guter Bericht.

Grüße
Jan

sybenwurz
10.07.2010, 00:26
Mein Respekt gilt allen, die das hier bis zum Ende gelesen haben,...

Ehrlich gesagt: ich habs nur überflogen, aber dennoch "herzlichen Glückwunsch" und "gute Besserung".

Irgendwie gehen die kleinen Einzelschicksale, die so nen Eirenmän eigentlich ausmachen, zwischen den dicken Freds mit 200000 Zugriffen in 6 Monaten leicht mal unter...

jürsche
14.07.2010, 00:03
Recht schönen Dank für Glück- und Genesungswünsche, *froi* :liebe053:

Der Fuß sieht zwar noch ein bisschen komisch aus und ist nicht ganz so beweglich wie der andere, er tut aber nicht weh und ich kann schmerzfrei locker laufen. Seltsam ist noch der Beinschlag beim Schwimmen, radfahren war ich seit FFM noch nicht. Wenn der Fuß weiter in dem Tempo besser wird, werde ich noch einen Herbstmarathon anhängen, wahrscheints am 3. Oktober in Bad Rodach, schnuckelige Veranstaltung mit glaubich 41 Finishern im vergangenen Jahr. Muss man also schon fast aufs Treppchen um in die ersten 10% zu kommen, netter Kontrast zu Frankfurt...

Und um Nägel mit Köpfen zu machen, hab ich mich gleich mal für Regensburg 2011 angemeldet, passt mir von Zeitpunkt und Logistik deutlich besser in den Kram als Zürich, das prinzipiell auch in Frage gekommen wäre. Dort gibts zwar mehr Slots, alles andere aber ist mit enormem Zusatzaufwand verbunden, also warum in die Ferne schweifen...

lg jürsche

jürsche
03.10.2010, 23:42
Hallo ihr Leut,

nach langer Foren-Abstinenz wollt ich mal wieder von mir hören lassen, und zwar wegen eines freudigen Anlasses: Nach einer Vorbereitung, die echt wie's Brezelbacken geflutscht ist (geht doch nix über den guten alten Onkel Greif) bin ich heute beim Medical-Park Marathon durchs schöne Rodachtal in Oberfranken und Südthüringen erstmals unter 3 Stunden geblieben und habe, was mir schon beinahe peinlich ist, mit dieser Zeit Rang 2 im zugegeben recht übersichtlichen Gesamtklassement belegt :Lachanfall:
Das sind ungefähr sechseinhalb Minuten weniger als meine PB aus dem vergangenen Jahr und doch sowas wie eine Bestätigung, dass ich trotz des Rückschlags in FFM auf dem Weg zur Beseitigung meiner Laufschwäche doch ein gehöriges Stück vorangekommen bin.

Allen, die sich gerade auf irgendwelche Herbstmaras vorbereiten, wünsche ich verletzungsfreie Vorbereitung und gutes Gelingen!

Grüße, Jürsche

Thorsten
04.10.2010, 07:41
Saubere Leistung! Ich wäre auch etwas irritiert, wenn ich auf einmal bei einem Sport-Wettkampf auf Platz 2 liegen würde. Am besten fährt noch ein Fahrrad vor mir her :Lachen2:. Aber das Feld war wirklich sehr übersichtlich, was die Zeit natürlich nicht schmälert :Blumen:.

Aber noch nicht mal Altersklassensieger geworden ;).

jürsche
04.10.2010, 23:59
Aber noch nicht mal Altersklassensieger geworden ;).

Das Jungvolk hat halt nix druff... :Nee:

jürsche
18.10.2010, 22:49
...und noch ein kleiner Nachschlag. Weil der Onkel Greif, dem ich in punkto Laufen mittlerweile so ziemlich alles glaube, mal geschrieben hat, dass 2 Wochen nach dem Marathon der beste Zeitpunkt fü ne Zehner-Bestzeit ist, dacht ich mir, ich probier das mal. Ich war nach dem Mara phanomenal schnell wieder fit und habe schon in der zweiten Hälfte der ersten Woche gemerkt, wie die Spritzigkeit zurückkommt. Bin täglich gelaufen, immer locker aber nie unter ner Stunde. Am Mittwoch 10x 1min zackig eingestreut, Do und Fr wieder gemütlich, das war die ganze Vorbereitung.

Weil leider in meiner näheren Umgebung kein Zehner verfügbar war, musste ich 2h einfach bis Mainburg fahren, im Grunde völlig hirnverbrannt für so nen kurzen Wettkampf, aber ich wollt's halt wissen. Et voilá: 36:42, über 2min schneller als die PB von vor nem Jahr. Sehr cool. Nu kann ich getrost nen Haken unter die Saison machen und so langsam über die Planung der kommenden nachdenken. Da soll ja immerhin in Regensburg ein Ticket gelöst werden...

Grüße

benjamin3341
24.11.2010, 09:23
...und noch ein kleiner Nachschlag. Weil der Onkel Greif, dem ich in punkto Laufen mittlerweile so ziemlich alles glaube.....



Geht mir genauso...:Huhu:

Viel Glück auch Dir beim Deinem Vorhaben

Rälph
29.12.2010, 08:14
Hi Jürsche!

Wollte mal fragen, wie's läuft....

Gruß

Rälph

jürsche
25.03.2011, 11:22
Hi Jürsche!

Wollte mal fragen, wie's läuft....

Gruß

Rälph

Oje, war ich schon lang nicht mehr hier...

Danke der Nachfrage, läuft inzwischen wieder ganz passabel. Ich habe leider nicht wieder ganz so ins Training einsteigen können wie gewünscht, weil sich im Dezember meine Frau den großen Zeh gebrochen hat und unserem Jüngsten wochenlang nicht hinterherkam, weshalb ich tagsüber so gut wie gar nicht trainieren konnte und nächtens eher am Schreibtisch zu finden war, denn Geld verdient werden muss ja auch. Im neuen Jahr gings dann wieder einigermaßen, bis mich dann Anfang Februar erstmals nach drei Jahren oder so ein Infekt voll erwischt hat, 2 Wochen Antibiotika, das volle Programm. So bin ich nun gezwungen, die Umfänge relativ rasch nach oben zu schrauben, was natürlich nicht ganz ungefährlich ist, aber mei, no risk no fun. Spaß machts auf jeden Fall noch/wieder.

Ziel ist Regensburg, was ja zum Glück etwas später ist.

Und selbst? Bleibts bei Zürich?

Gruß jürsche

jürsche
10.08.2011, 01:08
In aller Kürze, da noch viel zu tun: Vorgestern in R den bisher besten Wettkampf meines Lebens gehabt, trotz mittlerweile anderswo hinlänglich beschriebener Bedingungen beim Radeln und einer durchaus anspruchsvollen Laufstrecke (nur M. Fachbach sub3!) eine 9:43 und damit PB um schlappe 19min verbessert. Splits waren 59-5:10-3:24 und die Wechsel in erster Linie wetterbedingt eher langsam, jeweils 4 Minuten nochwas. Platz 112 overall und 20 in der M40, ergo Quali um 4 min verpasst (der 15. bekam den letzten Slot). Nachdem ich mich aber über Dinge, die ich nicht ändern kann, auch nicht gräme, überwiegt ganz klar die Freude über einen zwar harten, aber auch sehr schönen Wettkampf. Vielen Dank auch ans Regensburger Publikum, ihr habt mir sehr geholfen!

Gruß, jürsche

Rälph
31.01.2012, 20:49
Servus!

Wann kommt denn der nächste Angriff auf Kona? Ich habs ja inzwischen hinter mir, ist echt befreiend:)

jürsche
27.02.2012, 22:43
Servus!

Wann kommt denn der nächste Angriff auf Kona? Ich habs ja inzwischen hinter mir, ist echt befreiend:)

...wofür ich dir ganz herzlich gratuliere!

Hm, nächster Angriff, weiß noch nicht so recht. Ich habe eigentlich letztes Jahr in Roth schon als Zuschauer bereut, mich für Regensburg und nicht für die Challenge gemeldet zu haben, weil das ja sowas wie mein Heimrennen ist, ich dort als Zuschauer vom Virus befallen wurde, meine ersten drei LDs dort gemacht habe etc. Deshalb hab ich mir auch dort schon vorgenommen, 2012 auf jeden Fall wieder in Roth anzutreten, egal wie die Regensburger Nummer ausgeht, und so werd ichs auch machen, schon um zu sehen, was ich inzwischen auf so ner richtig schnellen (böse Zungen meinen ja "kurzen" - pfui!!!) Strecke kann, und als Schmankerl gibts Ende August noch Podersdorf als Dreingabe, wo es mir schon 2008 recht gut gefallen hat und wo meine Gattin seither mal urlauben möchte, was bei der Gelegenheit auch gleich gemacht wird. Also 2012 definitiv kein M-Dot, und ich finde es schon jetzt sehr entspannend, mir überhaupt keinen Kopf drüber machen zu müssen, welchen Platz in der AK ich wohl erreichen muss, wer aus der Meldeliste sicher schneller ist als ich usw. Ob und wann ich das wieder versuche, keine Ahnung, ehrlich. Ich habe aber definitiv vor, der Langstrecke noch eine ganze Zeit lang erhalten zu bleiben, und des Kona rennt ja nicht davon. Vielleicht will ich's auch irgendwo nicht genug, der relativ knappe Abstand auf die Slots in 2011 hat mich jedenfalls wirklich und ungelogen keinen Augenblick lang geärgert, und Regensburg war ganz klar mit großem Abstand mein bester Wettkampf bisher. Und je besser man mal ist, umso fraglicher wirds ja auch, ob man nochmal so eine Form hinkriegt, motiviert bleibt, veltzungsfrei durch die Vorbereitung kommt, im Wettkampf keine größeren Katastrophen passieren usw., kennst du ja alles zur Genüge. Na ja, wir werden sehen. Jetzt kommt erstmal das Frühjahr mit seinen Monster-Radumfängen, juppheidi!

lg jürsche

btw finde ich dein Trailrunning-Vorhaben durchaus spannend!

jürsche
12.07.2012, 21:05
Hi alle, so Blog-Updates im Halbjahresrhythmus tun's eigentlich auch, dachte ich mir nach dem Eiermann Frankfurt 2010, und siehe da, schon klappts mit den schnellen Zeiten - macht Foren Lesen also doch langsam...

Sonntag in Roth die PB aus Regensburg 2011 nochmals um 7 Minuten unterboten, steht jetzt bei 9:36. Schon irre, wenn ich überleg, wie lang ich an dieser doofen 10h-Grenze rumgeknuspert hab - und wenn man dann mal weiß, dass mans kann, geht's plötzlich wieder mit Riesenschritten vorwärts.

Dabei war der Wettkampf keineswegs perfekt, absolutes Omaschwimmen in 1:01 mit reichlich Pleiten, Pech und Pannen: Auf dem Weg zur Startlinie zu weit rechts geschwommen, Hand am Boden entlanggezogen und in irgendwas Scharfkantiges reingegriffen: Nettes Souvenir in Form einer komplett aufgeschnittenen Handfläche. Dann Wasser in der Brille, seit Jahren nicht gehabt. Infolge dessen weitgehend orientierungslos, lustiges Zickzack. An dieser Stelle Entschuldigung an alle, denen ich im Weg herumgepaddelt bin. Wahrscheinlich habt ihr euch gedacht:"Was will denn dieser Anfänger in der ersten Gruppe?" *Schäm* Zur Krönung des Ganzen bin ich dann noch volle Presse in ein Kajak reingerumpelt und dachte lange Zeit, mein Auge würde zuschwellen.

Nachdem das Debakel im Wasser endlich vorbei war, bin ich auf dem Rad anfangs überhaupt nicht in Fahrt gekommen, nicht nur wegen des Windes, der tatsächlich genau aus der falschen Richtung kam, sondern auch ganz allgemein stand ich irgendwie neben mir, hab auf den Abfahrten keine Kurve getroffen, konnte nicht richtig belasten, ganz seltsam. Aber dann, auf Runde 2, irgendwo so um Kilometer 110 kam plötzlich alles, was vorher gefehlt hatte, und ich blies zur großen Aufholjagd. Ich wurschtelte mich durch hunderte von Staffelfahrern, die inzwischen auf der Strecke waren und sammelte auch etliche Einzelstarter ein, die mir zuvor weggefahren waren. Nach insgesamt dann doch nicht ganz beschixxenen 5:07 gings in die Renngaloschen.

Hier nützte mir meine nun doch schon halbwegs passable Erfahrung und ich ließ die anderen sich austoben und lief brav die angepeilten 4:40-4:50. Erwartungsgemäß ging dann bereits in Schwanstetten rings umher das große Sterben los, erst recht auf der Steigung zur Schleuse Leerstetten. Die lange Gerade am Kanal war ein Festival des Überholens und der Weg hinauf zum zweiten Wendepunkt nicht minder. Bis 39 ging es mir blendend, ich machte Witze mit den Zuschauern und plante bereits die Speisenfolge in der Zielverpflegung, aber dann wurde es doch noch mal reichlich zäh. Ausgerechnet auf der Genusspassage durch die Rother Innenstadt war ich völlig Asche, schaffte es aber trotzdem, mein Tempo einigermaßen zu halten und sogar noch den einen oder anderen Platz gutzumachen. Mit neuer Lauf-Bestzeit (3:22) torkelte ich schließlich ins Rother Stadion und konnte mich dann schon nach vier Erdinger alkoholfrei wieder halbwegs bewegen. Massage, Dusche, Futter wie immer erste Sahne, dann noch ein bisschen Atmo genossen und leider zügig aufbrechen müssen, weil Lehrer nix Montag Urlaub.

Regeneration sensationell, bis auf zwei Zehennägel, die sich verabschiedet haben, und die Hand (s.o.) tut mir absolut nix weh, Muskelkater am ersten Tag, klar, das wars aber auch schon. Diese Woche lockig-flockig, dann gehts wieder los, denn weils so schön war, kommt Ende August in Podersdorf das Gleiche nochmal auf mich zu.

Danke an alle, die in Roth an der Strecke waren!

Bis denne, jürsche