Anmelden

Vollständige Version anzeigen : Tapering im Verhältnis zur Distanz


Salsa
14.08.2009, 10:46
Sollte das Tapering vor einer Sprintdistanz kürzer sein als vor einer Langdistanz? Die Sprintdistanz wird ja hochintensiv absolviert...d.h. dort sollte der Körper ja auch bestmöglich ausgeruht sein.

WavesNo23
14.08.2009, 18:50
mMn sollte das Tapering vor einer Sprintdistanz deutlich kürzer sein als vor einer Langdistanz.

Und zwar aus folgenden Gründen:

1. Sprintdistanzen macht man für gewöhnlich mehr als 1-3 im Jahr, wenn ich z.B. ein Jahr lang nur Sprintdistanzen machen würde, dann könnte ich ja von Mitte Mai- Ende August fast nur mit reduzierten Umfängen trainieren, weil ich von einer Taperphase in die nächste kommen würde.

2. Das Training für Kurzdistanzler ist deutlich anders ausgelegt als das für einen Langdistanzathleten (welch Wunder). Während der Langdistanzler viele lange Sachen mit wenig Intensität in seinem Trainingsplan hat (vom Schwimmen vielleicht mal abgesehen), so hat der Sprintdistanzler doch vor allem in seinem Anforderungsprofil und damit auch in seinem Training, hohe Intensitäten, schnelle Wechsel etc.
Der Langdistanzler fährt in der Taperphase hauptsächlich die Umfänge zurück, hält aber seine Intensitäten um seinem Körper die Möglichkeit zur Regeneration zu geben.

Da der Sprintdistanzler aber ja hauptsächlich kurze Einheiten hat, wird es für ihn schwer sein seine Umfänge/Einheit stark runter zu fahren und dem Körper dennoch die nötigen Reize zu geben, wenn er aber 2 Wochen vor dem Wettkampf nur noch sehr sporadisch trainiert, dann wird er mit dem Tapern wohl keinen Leistungssteigernden Effekt mehr erzielen, sondern eher das Gegenteil.

Also meiner Meinung nach sehen die Zeiträume zum Tapern für die Distanzen wie folgt aus (wenn man seine max. Leistung erreichen will):

Sprint: 2-3 Tage max. (Tagesform ist viel wichtiger)
OD: 4-5 Tage max. (Tagesform spielt eine große Rolle)
MD: 6-7 Tage max. (hier wirds wirklich Interessant)
LD: 2 Wochen, dann aber sehr konsequent mit angepasster Ernährung etc. und dazu gehört wohl dann viel Erfahrung.

Und es ist ja klar, dass bei allen Wettkämpfen die Tagesform mit entscheident ist, jedoch würde ich behaupten ist die für den Hobbyathleten auf der Langdistanz nichtmal so irre entscheident, da kann man noch viel mehr durch Ernährung im Wettkampf etc. machen als die Tagesform bringt. (Wettereinflüsse zählen da aber nicht zur Tagesform ;) )

Sram_Black
15.08.2009, 09:51
Moin Moin,

Also sagst du, dass man 2-3 Tage vor einer Sprintdistanz komplett kein Training mehr haben sollte oder doch Training, wie lockeres Schwimmen o.ä. ?

LG Sebi

WavesNo23
15.08.2009, 14:42
Training gehört auch zur Taperphase dazu, wieviel dann allerdings gemacht wird hängt auch davon ab, wie die betreffende Person trainiert ist. Auf jeden Fall sollte das Training vom Umfang her stark reduziert sein, also auf der Sprintdistanz dann kein TDL über 5-10 km (wer nicht sonst für die OD oder MD trainiert), sondern eher einige kurze und knackige Intervalle ca. im Wettkampftempo können aber durchaus etwas bringen, natürlich sollte man diese auch verkraften können und nicht hinterher noch mit 3 Tagen Muskelkater kämpfen (wäre bestimmt hinderlich für den Wettkampf ;) ).
Aber eine lockere Schwimmeinheit die man dann mit 4-6x 25m (davon ca. 15 Sprint) abschließt kann durchaus förderlich sein, da durch die Belastung nochmal ein "Trainingsreiz" gesetzt wird, der "unter normalen Umständen" vielleicht zu keiner Leistungssteigerung führt, aber so vor dem Wettkampf nochmal einige Regenerationsprozesse in Gang setzt/beschleunigt, ohne aber die Strukturen zu sehr zu schädigen. (Man soll ja schließlich auch möglichst bald nach dem Training KH und Proteine zu sich nehmen um eine optimale Regeneration zu ermöglichen. Der Grund hierfür ist der gleiche, den man sich auch bei kurzen intensiven Einheiten vor einem Wettkampf zu nutzen macht (erhöhte Stoffwechselrate).

Ich hoffe das ist jetzt halbwegs verständlich, was ich damit sagen möchte.