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Vollständige Version anzeigen : Zu muskulös?


Otbest
03.10.2011, 21:44
Hallo zusammen,

seit ca. 3 Jahren fahre ich Rennrad und seit einem halben Jahr bereite ich mich auf eine OD nächstes Jahr im Juni vor. Zusätzlich zu dem Training für die OD gehe ich noch max. 1-2 mal in der Woche ins Studio und trainiere Kraft. Ich bin seit mehr als 10 Jahren im Studio und möchte damit auch weiter machen. Ich bin nicht unglaublich muskulös, sondern eher definiert (174cm, 73kg).

Ich habe jetzt mehrfach von unterschiedlichen Leuten gehört, insbesondere beim Schwimmtraining, dass ich zu muskulös sei und Muskeln zu viel Sauerstoff/Energie verbrauchen.
Wie seht ihr das? Hat auch jemand dieses Problem? Würdet ihr 2-3 Kilo Muskelmaße verlieren und euch vor allen Dingen davon dann auch mehr Leistung versprechen? 2-3 Kilo auf dem Rad am Berg würden wirklich was bringen denke ich. Die wirklichen Pros im Triathlon-Sport sind ja ziemlich dürr, aber ich finde das optisch, und ich bin ja auch kein Pro., einfach nicht schön.

Freue mich über eure Meinung.

Grüße, Micha

PS Kompliment an die Forumsmitglieder. Lese schon lange mit und finde es klasse.

JeromeGER
03.10.2011, 21:47
Mensch, du hast ein Luxusproblem, wäre gerne muskulöser (176cm bei ca 62kg). Ich kann dazu nicht viel sagen, aber WILLKOMMEN bei den Anderen :)

Rassel-Lunge
03.10.2011, 22:02
Ich würde mir mehr Leistung davon versprechen wenn du die 1-2 Mal Krafttraining für Mittelkörper (Bauch/Rücken) und spezifische Kraftsachen (evt. auch Fußsohlen und was sonst noch Probleme bereiten kann) reservierst.

Machen ja fast alle zu wenig.

Und Edith will dich natürlich auch noch willkommen heißen!

sinapur
03.10.2011, 22:23
also bevor ich mit triathlon anfing, war ich auch 3jahre im fitnessstudio und hatte/hab dementsprechend auch muskeln. was mir stark auffiel, das ich sehr unbeweglich im oberkörper/schulter/arme war. sprich fürs schwimmen ist es sinnvoll da an der beweglichkeit zu arbeiten. Ansonsten geht das sowie so nicht so schnell wie du denkst die 2-3kg muskelmasse abzubauen, das schaffst du vielleicht wenn du dich 2 monate nur ins bett legst, aber ansonsten hält sich das sehr lange. Wenns dir so gefällt lass es halt so geh weiterhin ins studio. Möchtest du allerdings noch ein paar sekdunden rausschlagen, ist es sicherlich vom vorteil, weniger muskeln zu haben, an stellen an denen man sie nicht braucht.

niksfiadi
04.10.2011, 07:02
Servus!

Also ich denke, die Materie ist komplexer: das eigentliche Problem des "Krafttrainings" im Studio ist der damit einhergehende höhere Muskeltonus in den meist isoliert trainierten großen Muskeln. Dieser Tonus macht den idealen Bewegungszyklus schwierig: Schwimmen, Radfahren und Laufen sind zyklische Bewegungen. Sie bestehen aus Spannung und Entspannung, wobei ersteres dem direkten Vortrieb gilt, zweiteres der Erholung, um in der vortriebsrelevanten Phase ausgeruht zu sein. Beim Schwimmen ist es das lockere nach vorne Schwingen des Armes, beim Laufen die Schwungphase des Beins. Wenn jetzt durch Krafttraining ein erhöhter Tonus im Muskel ist, wird aus dem lockeren Vorschwingen, welches eigtl kaum Energie verbraucht und der lokalen muskulären Erholung dient, ein "Nachvornebewegen" das schon beim Zusehen nicht locker sondern verkrampft ausschaut. Das verbraucht dann auch unnötig Energie, was sich auf die Gesamtleistung auswirkt. Die Bewegungen werden auch insgesamt kürzer, was auch langsamer macht.

Muskelmasse alleine macht nicht per se langsam. (Da gibt's hier im Forum als Paradebeispiel einen LD-Gewinner ;) ) Aber eines finde ich schon: Je größer die Packeln, umso schwieriger ist es dynamisch zu bleiben.

Beim Schwimmen und Radfahren spielt auf der OD das Gewicht keine entscheidende Rolle. Das Laufen fällt meistens leichteren Läufern leichter. Aber auch hier wage ich die Vermutung, dass die muskulären, schweren Athleten einfach vom Radfahren und Schwimmen schon zu viel Tonus im Muskel haben. Interessant wäre ein Vergleich der Solo 10k zu den OD 10k von schlanken und muskulösen Athleten.

Lg Nik

phi25
04.10.2011, 09:54
Es gibt viele sehr schnelle Leute in deiner Gewichtsklasse, wenns nicht ganz an die Spitze gehen soll, ist das überhaupt kein Hindernis.
Ich hab etwa 85 kg auf 180 cm. Ich bin ein passabler Schwimmer, am meisten Probleme macht das Gewicht beim Laufen oder an Steigungen.
Man kann auch gegen vorhandene Muskelmasse wenig tun, falls das überhaupt erstrebenswert ist.

Bodhi47
04.10.2011, 10:13
Hallo,

Ich komme ebenfalls ursprünglich aus dem Bodybuilding. Was mir beim Umstieg aufgefallen ist, dass mir damals wirklich jeglicher Funke von Ausdauer gefehlt hat. Der Weg war am Anfang sehr schwer. Ich hatte mich in meiner Pumperzeit nichtmal zum Aufwärmen aufs Rad oder aufs Laufband gestellt. Und das habe ich bei meinen ersten laufversuchen zu spüren bekommen.

Erfahrungsgemäß reicht der Kraftvorsprung ca. 2 Jahre. Nach meiner 2. Saison (in denen ich kein bisschen Krafttraining absolviert hatte) habe ich dann gemerkt wie langsam die Kraft von damals flöten ging. Erst da habe ich wieder langsam mit Krafttraining angefangen. (vielleicht hab ichs auch nicht früher gemacht weil ich angst hatte wieder "rückfällig" zu werden :Lachanfall: )

Beim Schwimmen hat mir die Muskelmasse enorm viel gebracht. Ich hatte gleich von anfang an extrem viel für meine Technik gemacht. Die Technik gepaart mit der Kraft die ich hatte, wurde Schwimmen von anfang an zu meiner absoluten Top Disziplin.

Auf dem Rad habe ich persönlich am Berg immer Vorteile. Nachdem ich früher Kniebeugen mit teilweise über 135kg im Nacken gemacht hatte, war es ne leichtigkeit am berg an manch anderen vorbei zu bolzen. Also der Kraft Vorteil überwiegte in diesem Fall bei mir den Gewichts Nachteil.

Den größten Nachteil durch das Körpergewicht bzw. durch die große Muskelmasse habe ich immer beim Laufen. Meine großen Oberschenkel verbrauchen einfach zu viel Sauerstoff :Cheese:

Was definitiv auffällig war, war die fehlende Beweglichkeit, vor allem beim Schwimmen. Aber auch beim laufen war dies lange der limitierende Faktor für das Vokuhila Prinzip.

Soviel zu meinen Erfahrungen, in wieweit das auf andere zutrifft weiß ich natürlich nicht. ;)

Gruß

titansvente
04.10.2011, 10:15
Ich habe das gleiche, wie JeromeGER richtig schrieb, Luxusproblem wie Du. Ich wiege (in der Saison ca. 70-72 kg) auf 170 cm. Ich habe zwar 20 Jahre lang geturnt, davon zehn Jahre auf Leistungsebene aber bei mir ist es eher die genetische Disposition, die für den muskulösen Körperbau verantwortlich ist. Beim Turnen war diese Veranlagung durchaus ein Vorteil :Cheese:

Im Ausdauersport sieht das leider etwas anders aus. Man kann zwar fast-twitch Muskulatur in bedingten Maße in slow-twitch umbauen, aber man kann aus einem Pit-Bull keinen Windhund machen :Nee:

Ich bin nicht unbedingt langsam aber ein richtig Schneller würde ich auch mit 25 Stunden Ausdauertraining am Tag nicht werden.

Dummerweise liebe ich es bergauf zu laufen und zu radeln. Auf welligen Kursen (z.b. Lanzarote, wo´s ne hügelige Radstrecke und ne flache Laufstrecke hat, kann ich richtig gute Ergebnisse erzielen, da kommt mir die Kraft zu Gute. Aber wenns richtig steil wird, wie z.b. beim Inferno beim abschliessenden Lauf, gehen einfach die Lichter aus. Zu schwer, zu viel Muskulatur, die in immer dünner werdender Luft mit Sauerstoff versorgt werden will.

Such dir einfach ne Strecke, die zu Deiner Disposition passt und passe Dein Training saisonal entsprechend an.

Lucy89
04.10.2011, 12:14
Mein Freund ist genauso groß wie du und wiegt nochmal deutlich mehr (um die 78kg). Er ist sehr muskulös obwohl er kein Krafttraining macht. Er war mal Ruderer. Er ist definitiv total steif und ungelenkig. Und die ganzen Muskeln scheinen beim schwimmen nicht zu helfen, denn da hat er echt Probleme.
Komischerweise macht ihm das Gewicht beim laufen aber nix, er läuft die 10km in 39min und das ohne Tempotraining und mit ca.1-2 mal laufen in der Woche. Vermutlich wäre da aber mit weniger Gewicht noch seeeehr viel mehr drin, denn er sieht schon wirklich viel massiger aus als alle anderen, die in der Geschwindigkeit so laufen.
Also vermutlich ist weniger Gewicht schon von Vorteil, ABER es gibt halt auch Gegenbeispiele und ich (auch 1,74) wiege 15kg weniger als du und kann trotzdem nicht schnell laufen ;)

big_kruemel
04.10.2011, 13:16
Sorry Otbest, ich klink mich mit meiner Frage auch mal in Deinem Thread ein.

Mich beschäftigt eigentlich das gleiche Problem. Hab früher, vor ca. 10 Jahren, auch Krafttraining gemacht und bin vom Typ her auch eher muskulös. Ich habe schon sehr viel mit abnehmen und Ernährung probiert (Paleo, Low Cab), mit dem Ergebnis, dass mein KF bei 6% – 8% landete. Mein Gewicht ist aber immer noch nicht so, dass ich mich zu den Bleistiften zählen könnte 71 kg bei 178 cm, ergibt einen BMI von 22,x.

Was meint Ihr, ist es ratsam an Muskelmasse abzubauen?

Ach ja, Ziele sind eigentlich schneller laufen zu können. Aktuell liegt meine 10k PB bei 43:53 (hart erkämpf über Jahre) und HM bei 1:40:52. Trainiert habe ich nach Steffny 10k Plänen. Die HM Bestzeit habe ich aus dem Training nach den MD-Plänen von Arne geschafft, also kein reines Lauftraining. Schwimmen ist für den Trainingsaufwand ganz ok. 35min 1,9k. Rad ist meine Paradedisziplin, das Laufen meine große Schwäche an der ich hart arbeite sich aber die Erfolge nur sehr schwer einstellen.


Was meint Ihr, ist es ratsam an Muskelmasse abzubauen?

alex1
04.10.2011, 13:33
(...) gehe ich noch max. 1-2 mal in der Woche ins Studio und trainiere Kraft. Ich bin seit mehr als 10 Jahren im Studio und möchte damit auch weiter machen. Ich bin nicht unglaublich muskulös, sondern eher definiert (174cm, 73kg).
(...)Die wirklichen Pros im Triathlon-Sport sind ja ziemlich dürr, aber ich finde das optisch, und ich bin ja auch kein Pro., einfach nicht schön.
(...)

Du hast Dir Deine Frage doch schon selbst beantwortet. ;) Sport ist Dein Hobby, und Du fühlst Dich optisch wohl in Deinem Körper. Und dieses Körpergefühl für ein paar Sekunden/Minuten Zeitersparnis zu opfern ist doch Kappes :)
Es gibt genug Beispiele, dass Du auch mit Muckis schnell sein kannst. Und Beweglichkeit und Muckis müssen sich ja nicht ausschließen.

sinapur
04.10.2011, 13:42
Sorry Otbest, ich klink mich mit meiner Frage auch mal in Deinem Thread ein.

Mich beschäftigt eigentlich das gleiche Problem. Hab früher, vor ca. 10 Jahren, auch Krafttraining gemacht und bin vom Typ her auch eher muskulös. Ich habe schon sehr viel mit abnehmen und Ernährung probiert (Paleo, Low Cab), mit dem Ergebnis, dass mein KF bei 6% – 8% landete. Mein Gewicht ist aber immer noch nicht so, dass ich mich zu den Bleistiften zählen könnte 71 kg bei 178 cm, ergibt einen BMI von 22,x.

Was meint Ihr, ist es ratsam an Muskelmasse abzubauen?

Ach ja, Ziele sind eigentlich schneller laufen zu können. Aktuell liegt meine 10k PB bei 43:53 (hart erkämpf über Jahre) und HM bei 1:40:52. Trainiert habe ich nach Steffny 10k Plänen. Die HM Bestzeit habe ich aus dem Training nach den MD-Plänen von Arne geschafft, also kein reines Lauftraining. Schwimmen ist für den Trainingsaufwand ganz ok. 35min 1,9k. Rad ist meine Paradedisziplin, das Laufen meine große Schwäche an der ich hart arbeite sich aber die Erfolge nur sehr schwer einstellen.


Was meint Ihr, ist es ratsam an Muskelmasse abzubauen?

kommt ja drauf an was du willst. kann dir aber sagen wenn du mit 71kg ne 43:53 läufst, wirst du auch mit 3kg weniger keine sub 40 laufen. Es macht sicherlich was auch, deswegen bin ich ja grad auch wieder am abnehmen, aber mit 71kg auf 1.78 ist durch training eigl noch leicht durchaus mehr mögl. deutlich sub 40 sollte da überhaupt kein problem darstellen. Ich denke umso schneller man schon ist, umso leichter wird es sein durch gewichtsverlust schneller zu werden, als durch training.

aber wie gesagt bei 43:53 auf 10km ist es sollte man durchs richtige training noch recht leicht schneller werden können.

benjamin3341
04.10.2011, 13:57
Mit 84kg und 180cm (BMI-26)kann ich 10km unter 36 laufen, und bin auch auf den längeren Distanzen ganz gut unterwegs.
Und laut Ergebnisliste ist Laufen meine Paradedisziplin...
und Schwimmen konnte ich dank gezielten Techniktraining in den letzten Jahren auch strark verbessern.
Was ich allerdings sagen muss, ein 3er oder 4er Zug ist mir im vergleich zu leichteren Triathleten nicht möglich, habe es wirklich probiert, geht aber nicht, das kann sicher Auswirkung der hohen Muskelmasse sein...(hab ich noch garnicht drüber nachgedacht:) )

Also mach dir keinen Kopf und hau rein

merz
04.10.2011, 14:03
Mit 84kg und 180cm (BMI-26)kann ich 10km unter 36 laufen, und bin auch auf den längeren Distanzen ganz gut unterwegs.
was man glaube ich hier so unterschreiben kann :)
boah, erstaunlich
Danke, you made my day

m.
ab heute diätfrei :)

niksfiadi
04.10.2011, 16:14
mit meinen 186cm und 88kg geht zwar ein HM solo in 1:27 aber nachn Radfahren sind die Wadeln so dick, dass ich nicht mehr laufen kann. Ich krieg die Hüfte einfach nicht mehr dorthin wo sie sein soll, damit das ganze dynamisch ist, aber ben macht mir Hoffnung! ;)

Vielleicht ist ja Rumpfstabi ein Thema...

Lg Nik

MarionR
04.10.2011, 16:59
...nachn Radfahren sind die Wadeln so dick, dass ich nicht mehr laufen kann. Ich krieg die Hüfte einfach nicht mehr dorthin wo sie sein soll, damit das ganze dynamisch ist...

Das ist aber kein Gewichtsproblem sondern ein Problem der fehlenden Beweglichkeit, wahrscheinlich durch Verkürzung der Hüftbeuger. Die hat nicht viel mit Masse per se zu tun sondern mit im Verhältnis zu wenig Dehnung der Beuger, zu wenig Kräftigung der Strecker und langandauerner Körperhaltung mit gebeugten Hüften z.B. im (Schreibtisch)Job + langandauerndes Radtraining.

benjamin3341
04.10.2011, 17:08
Hab 2009 viel Rupfstabi in der Vorbereitung der LD gemacht, und bin dann im Wk 3:02 gerannt
2011 ohne Rupfstabe, bei fast gleicher Gesamtzeit 3:13 gerannt.

Spricht in diesem Fall für Rupfstabi
...oder für Abschuss schon beim Schwimmen in 2011:Cheese:

big_kruemel
04.10.2011, 20:56
kommt ja drauf an was du willst. kann dir aber sagen wenn du mit 71kg ne 43:53 läufst, wirst du auch mit 3kg weniger keine sub 40 laufen. Es macht sicherlich was auch, deswegen bin ich ja grad auch wieder am abnehmen, aber mit 71kg auf 1.78 ist durch training eigl noch leicht durchaus mehr mögl. deutlich sub 40 sollte da überhaupt kein problem darstellen. Ich denke umso schneller man schon ist, umso leichter wird es sein durch gewichtsverlust schneller zu werden, als durch training.

aber wie gesagt bei 43:53 auf 10km ist es sollte man durchs richtige training noch recht leicht schneller werden können.

Danke für Deine Antwort. Ich hab´s die letzten drei Wochen einfach mal mit Umfangserhöhung versucht. Bin letzte Woche auf 100 Laufkilometer gekommen und das GA1 Tempo hat sich von ca. 6 min/km auf 5:40 verbessert. Am 1.11.11 werde ich dann die 10 k mal wieder in einem Wettkampf angreifen. Bis dahin geh ich jetzt wieder etwas von dem Umfang zurück ca. 60 - 70 km, dafür kommt aber noch Tempotraining dazu. Mal schauen wie´s wirkt.

Die Umfangsschraube hat auf jeden Fall bei mir gut angeschlagen. Das habe ich auch anfang des Jahres schon gemerkt, als ich nach dem 15std MD-Plan von Arne trainiert hatte.

Otbest
04.10.2011, 23:31
Hallo zusammen,

vielen Dank für die vielen Antworten. Mein Fazit: Alles bleibt wie es ist und neben den Diskomuskeln :-) wird jetzt noch mehr Stützmuskulatur trainiert.

MfG, Micha

Lucy89
05.10.2011, 09:22
@big_kruemel: 100 Wochenkilometer bei einer 10er Zeit von knapp unter 44 scheinen mir etwas heftig! Es gibt einige sub40 Pläne, die mit 60-70km auskommen. Hast du vielleicht zu wenig intensive Einheiten drin?

Gruß,

Kathrin, 10km in knapp unter 47min, auch lange und hart erkämpft, aber nur mit 35-40 Wochenkilometern.

jürsche
05.10.2011, 12:01
Hi,

bin ebenfalls Ex-Bodybuilder und habe/hatte die gleichen Gedanken. Grundsätzlich glaube ich, dass die Kraftsport-Vergangenheit den Einstieg in den Sport erleichtert (Umgang mit Trainingsplänen, Disziplin, Wissen über Ernährung etc), aber ab einer gewissen Leistungsklasse ist das höhere Gewicht natürlich schon ein Problem. Von meinen 83kg auf 178cm beim Triathlon-Einstieg ("Glanzzeit" 90-93) sind noch 72 übrig, Marathon-PB bin ich mit knapp unter 70 gelaufen. Damit bin ich immer noch vergleichsweise kompakt im Vergleich zur Konkurrenz, die hier genannten Geschwindigkeitsbereiche (Sub40 auf 10 etc) sind aber mit diesem Gewicht locker drin. Auch bei mir war das Laufen über all die Jahre das größte Problem, mir scheint, dass die Umstellung der Motorik, der Umbau der Muskulatur oder was auch immer da genau passiert, in dieser Disziplin am längsten dauert. Seit 2,3 Jahren gehts aber doch recht ordentlich und ich kann mich mittlerweile als recht ausgeglichen bezeichnen.

Bewusst Muskelmasse abbauen durch Extremdiäten oder was auch immer würde ich nicht, eher auf den Grundsatz "form follows function" vertrauen: Wenn du schwerpunktmäßig Ausdauertraining betreibst und dich entsprechend ernährst, kommt auf lange Sicht ein Körper dabei heraus, der gut an Ausdauerleistungen angepasst ist. Natürlich im Rahmen deiner genetischen Möglichkeiten, sind ja auch nicht alle Pros gleich dünn.
Krafttraining mache ich übrigens immer noch, mittlerweile aber sehr viel mehr komplexe Übungen, z.B. aus dem olympischen Gewichtheben, was ja auch bei Leichtathleten Standard ist und die Schnellkraft-Komponente des Laufens (kurze Bodenkontaktzeiten, Explosivität, etc) wunderbar bedient.

Viel ERfolg!

big_kruemel
05.10.2011, 12:50
@big_kruemel: 100 Wochenkilometer bei einer 10er Zeit von knapp unter 44 scheinen mir etwas heftig! Es gibt einige sub40 Pläne, die mit 60-70km auskommen. Hast du vielleicht zu wenig intensive Einheiten drin?

Gruß,

Kathrin, 10km in knapp unter 47min, auch lange und hart erkämpft, aber nur mit 35-40 Wochenkilometern.

Ja, das mit den 100 km hab ich auch nur einmal gemacht um über die Grundlagenumfänge jetzt auf schnellere Sachen zu wechseln. Auserdem habe ich zur Zeit beruflich viele freie Tage, da kann man sowas mal machen.
Das mit den Umfängen scheint bei mir ganz gut zu funktionieren. Bin Heute morgen mit meinem Kumpel vor der Arbeit einen Tempolauf gelaufen. Das Tempo war im Schnitt 4:45 min/km bei 82% hf. Ich mach jetzt diese Woche noch etwas langsam und dann zwei Wochen mit 60-70 km und Intervallen und Tempotraining. Mal schauen was am 01.11. raus kommt.

sinapur
05.10.2011, 12:57
Ja, das mit den 100 km hab ich auch nur einmal gemacht um über die Grundlagenumfänge jetzt auf schnellere Sachen zu wechseln. Auserdem habe ich zur Zeit beruflich viele freie Tage, da kann man sowas mal machen.
Das mit den Umfängen scheint bei mir ganz gut zu funktionieren. Bin Heute morgen mit meinem Kumpel vor der Arbeit einen Tempolauf gelaufen. Das Tempo war im Schnitt 4:45 min/km bei 82% hf. Ich mach jetzt diese Woche noch etwas langsam und dann zwei Wochen mit 60-70 km und Intervallen und Tempotraining. Mal schauen was am 01.11. raus kommt.

mhh. also wenn ich sehe das du nen tempolauf mit 82%hf machst. würd ich an deiner stelle mal die intensität erhöhen. das ist viel zu wenig. dementsprechend wirst du ja mit noch geringerem puls deine anderen läufe machen.

also mein tipp. lauf schneller und lass den pulsmesser weg, der bremst dich ja anscheind nur. oder lass ihn dran und seh zu das er dann doch mal mehr als bisher anzeigt wenn du läufst.

ben_11
05.10.2011, 13:10
Ich würde mal aus der Komfortzone raus. Geh jedes Wochenende zu nem Wettkampf und baller was geht.

big_kruemel
05.10.2011, 13:27
mhh. also wenn ich sehe das du nen tempolauf mit 82%hf machst. würd ich an deiner stelle mal die intensität erhöhen. das ist viel zu wenig. dementsprechend wirst du ja mit noch geringerem puls deine anderen läufe machen.

also mein tipp. lauf schneller und lass den pulsmesser weg, der bremst dich ja anscheind nur. oder lass ihn dran und seh zu das er dann doch mal mehr als bisher anzeigt wenn du läufst.

Die 82% waren mit Ein- und Auslaufen. Wir haben den Zwischenteil, also 6 km in der Mitte der Einheit, schon an der Schwelle trainiert.
Die langen Läufe mach ich bei ca. 70-75%. Intervalle und Tempoläufe mache ich in den nächsten 2 Wochen.

Tempoläufe dann bei 85%
Intervall bei 90% +

sinapur
05.10.2011, 13:40
Die 82% waren mit Ein- und Auslaufen. Wir haben den Zwischenteil, also 6 km in der Mitte der Einheit, schon an der Schwelle trainiert.
Die langen Läufe mach ich bei ca. 70-75%. Intervalle und Tempoläufe mache ich in den nächsten 2 Wochen.

Tempoläufe dann bei 85%
Intervall bei 90% +

lass doch den pulser mal weg und seh zu das du einfach zusiehst alles was geht zu machen, anstatt zu sagen oh ok puls ist bei 90%+ das reicht.

Bei lockeren Läufen natürlich nicht. Aber grade Tempoläufe und Intervalle, kann man doch fast vollgas laufen, da brauch man keine Pulswerte an die man sich halten muss.