PDA

Vollständige Version anzeigen : Magenkrämpfe nach dem Radfahren im WK


ChrisL
20.07.2011, 17:34
Hallo zusammen,
bin in der Suche nicht fündig geworden.

Bei den bisherigen Wettkämpfen auf der Olympischen Distanz hatte ich jedes Mal mit Magenkrämpfen nach dem Radfahren, also auf den ersten 3km des Laufens zu kämpfen.

Bei der ersten OD dachte ich es käme von einem recht spät genommenen Gel und habe auf der 2. OD, 3 Wochen später, nur etwas Cola konsumiert. Das Problem war das gleiche: kaum Luft bekommen, weil sich der ganze Magen krampfig anfühlte. Nach etwa der Hälfte der Strecke ists dann meist ganz okay, vor allem für den Kopf isses ziemlich hart...und auch schade um die Zeit, die ich verliere.

Wer hat Tipps was ich verändern sollte? Trainingstipps? Vielleicht so ne Art Stretching auf den letzten Rad-km?
Ein Vereinskollege meinte, beim Koppeln die ersten Kilometer möglichst schnell zu laufen - Erfahrungen?

Achja, Koppeln tu ich so 1- bis max. 2x die Woche, da hatte ich bisher selten solch starke Magenprobleme.

ciao!

trijoe
20.07.2011, 18:28
Hallo,

deine Magenkrämopfe können so viele Ursachen haben und ist von außen her schwer zu beurtwilen, da ich dein Training im Vorfeld und deine Ernährung nicht genau kenne.

Es könnte an der zu geringen Flüssigkeitsaufnahme liegen, an verkürzten Hüftbeugern, an der falschen Sitzposition usw.

Bei näheren Fragen einfach Mail schreiben.

Viel Spaß noch beim Training!

Klugschnacker
20.07.2011, 19:17
Falls Du keine andere Ursache ausfindig machen kannst: Versuche, die ersten Kilometer 5-10 Sekunden pro Kilometer langsamer als das geplante durchschnittliche Lauftempo zu laufen. Du startest also mit etwas Reserve.

Das hilft oft bei Magenproblemen, außerdem erzielt man mit dieser Taktik sehr schnelle Laufzeiten, wenn man den Studien dazu Glauben schenken darf.

Grüße,
Arne

toursieger
20.07.2011, 19:48
Die Probleme hatte ich auch bei meinen zwei Starts.
Beim ersten mal dachte ich noch es liegt an so Maltopulver was ich mir in die Trinkflasche gemischt hatte. Dabei ist was mit der Dosis schief gelaufen und nach dem Radfahren hat es mich zerissen.
Erst zur Mitte der Laufstrecke bin ich wieder in die Gänge gekommen.

Beim zweiten Versuch hab ich die Nahrungsaufnahme verweigert, was nur bedingt geholfen hat. Die ersten 1-2Km waren wieder nicht vernünftig zu laufen.

Inzwischen hab ich eine neue Theorie.
Ich fahre kaum Rad und wenn dann nur Trekking oder MTB im gemütlischem Tempo.
Im Wettkampf, wenn ich plötzlich für meine Verhältnisse etwas zügiger auf dem RR fahre, überfordert mich die ungewohnte Belastung und Haltung.

Darum verlängere ich das nächste mal einfach die Distanz, dann fällt es nicht mehr so auf wenn ich am Anfang spazieren gehe, oder ich fahre vorher schon 2-3 mal Rad.

Fährst Du im Training schon das Rad von der OD?

ChrisL
20.07.2011, 21:30
@trijoe

Die Theorie mit der Sitzposition hab ich auch im Hinterkopf. Daran lässt sich bis zu meinem Highlight, dem 70.3 in Wiesbaden sicher nicht mehr allzuviel ändern bzw. will ich das nicht. Deshalb die Frage, ob es sinnvoll wäre, auf den letzten paar km z. B. etwas im Stehen zu fahren, sich zu strecken, um die Därme etwas gerade zu rücken!?

Zu geringe Flüssigkeit kann ich wohl ausschließen - hatte letztes Jahr bereits ähnliche Probleme und hab da noch gesoffen ohne Ende.;)

@Klugschnacker

Hehe, genau diese Taktik ist ja quasi mein Problem, nur dass ich noch langsamer laufe, um noch genügend Luft zu kriegen.
Ich weiß nicht ob das Meckern auf hohem Niveau ist, aber bei der letzten OD (11km Laufstrecke) hab ich in der ersten Runde 3-4min im Vergleich zur zweiten Runde verloren - schon ne Menge Holz, oder?

@toursieger

So mach ichs ja im Prinzip auch - von OD auf MD. Hab trotzdem keinen Bock auf Gekrampfe gleich zu Beginn;)
Und im Training fahr ich fast immer (außer bei Sauwetter) mein Rennrad, auch mit Wettkampfintensitäten. Wollte nun wissen, ob vermehrtes Koppeln vielleicht doch noch was bringen täte...weitere Ideen/Erfolgsrezepte?

:Huhu:

Schmalberger
21.07.2011, 08:57
Ich kenne das auch so ein bisschen.

Zur Fehlersuche rate ich Dir zunächst mal die naheliegensten Dinge zu untersuchen (mehr oder anders Koppeln oder dergleichen halte ich doch für eine sehr spezielle Herangehensweise):

Erster Punkt, den Du checken musst: Schnürst Du Dir durch Wettkampfbekleidung, Sitzposition, oder im Alltag durch (klingt zwar albern) zu enge Gürtel, Schlafanzugsgummis oder dergleichen den Magen ab? Der Magen als flexibles und sehr dehnbares Gebilde (gerade bei Ausdauersportlern typischen schubweisen Nahrungsaufnahme) ist starken Volumenunterschieden ausgesetzt. Wenn Du da permanent abschnürst führt das gerne zu solchen Reaktionen. Sinnvoll ist auch, keine allzu großen Schwankungen zu zu lassen. Sprich, den Magen nicht extrem zu leeren und wieder stark zu befüllen.

Zweiter Punkt: Nahrungsunverträglichkeiten. Das funktioniert nur über trial and error. Milchprodukte mind. 2 Tage vorher gänzlich bleiben lassen. Möglichst wenig Schalen (Apfel, Tomate, Paprika, Hülsenfrüchte,...) verzehren, schon gar nicht roh. Ich habe gute Erfahrungen mit Basica gemacht, um meine tendenziell zu saure Ernährung zu regulieren.

Dritter Punkt: Nervosität. Wird gerne unterschätzt und auch ungerne zugegeben. Das kannst Du aber nur selbst beurteilen, ob Dir aufgrund des Wettkampfstresses der Magen Streiche spielt.

Und was ich in dem Fall auf alle Fälle weglassen würde sind Gels und sonstige Tütchen. Ein anfälliger Magen reagiert garantiert darauf. Ganz egal welche Ursache jetzt dem Grunde nach vorliegt.

Und völlig indiskret gefragt: Lösen sich die Krämpfe in Wohlgefallen auf oder durch orales oder rektales Ausscheiden?


Dass Du aufgrund der Belastungsintensität Krämpe im Magen bekommst, klingt mir eher unwahrscheinlich. Ich glaube auch nicht, dass sich das durch progressiveres Laufverhalten in den Griff zu bekommen ist. Wenn alles nichts hilft, dann musst Du Dich auf die Suche nach einem mitfühlendem Gastroendologen. Wird u.U. nicht so leicht, da die meisten jetzt nicht so den sportartspezifischen Hintergrund haben und auch nicht so gerne langwierige Experimente unterstützen.

ChrisL
21.07.2011, 13:38
Danke Schmalberger für die ausführlichen Hinweise!:)

Die Anregung Wettkampfbekeidung werde ich auf jeden Fall prüfen - die Hose sitzt tatsächlich gant schön eng am Bauch.

Magenprobleme habe ich ansonsten kaum.

Viele Grüße:Huhu:

HeinB
21.07.2011, 14:02
Danke Schmalberger für die ausführlichen Hinweise!:)

Danke auch von mir! Neulich hatte ich da mal arge Probleme, und tatsächlich die "enge" Hose an statt dem bequemen Einteiler.

Nomis
11.07.2016, 09:58
Hallo zusammen,

ich möchte dieses Thema nochmal aufgreifen und euch mein Leid klagen. Vielmehr wäre ich euch über Tipps dankbar damit ich die Magenprobleme in den Griff bekomme.

Ich werde im August meine 1. MD machen. Habe in den Koppeltrainings (WK-Training) das Quali-Gel V2.0 erfolgreich getestet und möchte dieses auch dann so bei der MD verwenden (75g KH/h).

Hatte im Juni eine OD als Vorbereitungswettkampf und habe dort die Verpflegung getestet, leider ohne den gewünschten Erfolg. Im nachhinein habe ich festgestellt, dass ich mir auf dem Rad ca. 150g KH reingepresst habe :Maso:
Beim Laufen hatte ich dann starke Magenkrämpfe, als ob der Magen zu macht und nix mehr durch gelassen hat. Habe dann beim Laufen außer Wasser nix mehr genommen und mich durchgequält.

Für den 2. Vorbereitungswettkampf gestern war der Plan auf dem Rad eher zu wenig KH aufzunehmen um auf jeden Fall die Magenschmerzen zu vermeiden. Habe eine Mischung mit 80g KH gemacht, diese aber nur zur Hälfte getrunken. Leider hatte ich beim Laufen wieder die selben Beschwerden. Magenschmerzen, keine Übelkeit, kein Durchfall. Ab km 7 dann "heiße Luft", zum Glück.

Waren diese 40g KH auf dem Rad auch noch zu viel? Oder vertrage ich etwas von den Zutaten nicht?
Wie gesagt: Beim WK-Training für die MD gehen 200g KH auf 2,5 h ohne diese Magenschmerzen beim Koppellauf.
Liegt es nur an der höheren Belastung im OD-Wettkampf dass der Magen-Darm-Trakt nix mehr verarbeiten kann? Muss dazu sagen, dass ich schon gut Gas gegeben habe auf dem Rad :cool:
Sind die aufgenommenen KH nach 1h auf dem Rad noch nicht durch den Magen durch und verursachen deshalb diese Schmerzen.
Würdet ihr die MD mit diesem Gel angehen (75g KH/h)?
Habe danach noch eine OD geplant. Wie würdet ihr die Verpflegung dort angehen? Noch weniger KH auf dem Rad?

Danke für eure Hilfe :Blumen:

Nomis
14.07.2016, 10:17
Wo sind die Ernährungsexperten :confused: :Huhu:

Nomis
16.07.2016, 21:08
Nachdem ich das Forum etwas durchforstet habe - neue Theorie: Atmung
http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=13927&highlight=atemprobleme+laufsplit

Kann es sein, dass die Umstellung von Rad-Atmung auf Lauf-Atmung etwas Zeit benötigt bzw. trainiert werden kann.:Gruebeln:

Gestern im WK-Training (2h Rad, davon 1:30 WK-Tempo / Koppellauf 45 min, langsam gesteigert, stark am Ende) habe ich beim Loslaufen bewusst auf den Magen gehört. Als die ersten Anzeichen kamen habe ich die Geschwindigkeit etwas gedrosselt und ruhiger geatmet. Bei km 2 war alles ok und ich konnte wie geplant steigern und durchziehen.:Peitsche:

Im WK ist es halt nochmal eine andere Nummer. Wer läuft im Race-Modus schon gerne langsam.
Aber wie Arne schon geschrieben hat, die ersten Kilometer etwas langsamer und so zur Bestzeit.
Wäre zu schön wenn das meine Probleme lösen würde. :-((

Eber
25.07.2016, 08:51
Ich hab mal wieder keine Ahnung, ich kann hierzu nur eines sagen:
bei einer olymp. Distanz kann ich fast gar nichts zu mir nehmen.

Viel zu stressig und viel zu viel Adrenalin und auch wenig Gelegenheit um zu trinken. Und essen geht da gar nicht -auch kein Gel.
Ich hab da normalerweise nur Wasser in der Pulle.

Also, dass du da deine Speicher leer kriegst ist schon schwierig.
Ist doch in gut 2,5 h vorbei - für schnelle auch in <2 h.
Ich würde also empfehlen nichts zu essen und ausschließlich auf dem Rad etwas zu trinken, wegen mir auch etwas angereichertes aber nicht mehr als 15- 30g kh.
Beim Laufen gar nichts. Für Dehydrierung ist die Zeit zu kurz.

Versuch mal - im trainierten Zustand und mit vollen Glykogen-Speichern am Start - dabei (ohne Verpflegung) einen Hungerast zu schaffen. Ist nicht einfach.
Wenn du das hinbekommst, dann darfst du dir weiter Sorgen um die Verpflegung machen.
Viel Erfolg, Eber

su.pa
25.07.2016, 09:06
Nachdem ich das Forum etwas durchforstet habe - neue Theorie: Atmung
http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=13927&highlight=atemprobleme+laufsplit

Kann es sein, dass die Umstellung von Rad-Atmung auf Lauf-Atmung etwas Zeit benötigt bzw. trainiert werden kann.:Gruebeln:

Gestern im WK-Training (2h Rad, davon 1:30 WK-Tempo / Koppellauf 45 min, langsam gesteigert, stark am Ende) habe ich beim Loslaufen bewusst auf den Magen gehört. Als die ersten Anzeichen kamen habe ich die Geschwindigkeit etwas gedrosselt und ruhiger geatmet. Bei km 2 war alles ok und ich konnte wie geplant steigern und durchziehen.:Peitsche:

Im WK ist es halt nochmal eine andere Nummer. Wer läuft im Race-Modus schon gerne langsam.
Aber wie Arne schon geschrieben hat, die ersten Kilometer etwas langsamer und so zur Bestzeit.
Wäre zu schön wenn das meine Probleme lösen würde. :-((

Hab auch oft Probleme im Wettkampf mit Seitenstechen und hab es bis gestern auf die Ernährung geschoben. Wobei mir das schon recht rätselhaft war, da ich mit Aims-Quali-Gel magenschonend unterwegs war und es auch immer ausprobiert habe im Training.
Gestern bin ich dann mal nüchtern losgelaufen, alles war wunderbar, dann ging es bergab und das Seitenstechen ging los. Ziemlich weit unten und nur rechts. Beim Gehen hörte es auf, kaum trabte ich an, ging es wieder los. Das ging dann bis daheim so, war fast zwei Stunden unterwegs :(.
Da ich nichts gegessen hatte, konnten es keine Verdauungsprobleme sein.
Also wird es doch ein Seitenstechen sein. Mein Mann meinte, dass ich bergab bewusst versuchen sollte, tief zu atmen und ob ich nicht, da die Belastung bergab gefühlt niedrig ist, zu flach atme und so das Seitenstechen provoziere.

Also werde ich jetzt mal an der Atmung arbeiten, vielleicht ist es das ja auch bei Dir :cool: