Vollständige Version anzeigen : Geschwollene Lider/Finger nach Marathon
Hallo Leute,
vielleicht weiß jemand einen Rat.
Nach dem Marathon habe ich immer extrem geschwollene Finger und auch Augenlider. Hab mich bei den letzten Bildern richtig erschrocken da ich das (im Gesicht) gar nicht so gemerkt habe.
Mir ist das auch im Alltag schon aufgefallen (Finger nach dem Laufen geschwollen) und die Augenlider oft morgens - und ich habe meinen Arzt drauf angesprochen. Da die Blutbilder aber immer in Ordnung waren fand er da nie Handlungsbedarf.
Meine Schilddrüsenunterfunktion ist (mit Thyronajod) eingestellt und die Werte passen seit 2 Jahren immer gut.
Im Marathon hab ich aufgepasst an jeder Verpflegungsstelle Wasser zu trinken (+ ab km 20 3x ein Stück Banane).
Im Alltag trinke ich eher weniger. Ich hab das Gefühl ich lager viel Flüssigkeit sofort ein.
Herz ist ausgiebig (sogar per MRT, Doppler-Ultra sowieso) untersucht und auch okay.
Vor anderthalb Jahren hatte ich auch eine ausgiebige endokrinologische Untersuchung diesbezüglich (mehrmals 24h Urin-Analyse und Co) - auch da war nix auffällig.
Ansonsten zu mir: 172cm, 59kg, fast Vegetarier (also schon Milch, Käse, Ei und Fisch aber kein Fleisch/Wurst).
Gibt es ähnliche Erfahrungen?
LG
Marion
PippiLangstrumpf
27.05.2011, 20:39
Meine Schilddrüsenunterfunktion ist (mit Thyronajod) eingestellt und die Werte passen seit 2 Jahren immer gut.
Ist bei Dir eine Autoimmunerkrankung (Hashimoto Thyreoiditis) sicher ausgeschlossen (Ultraschall)? Ansonsten wäre Jod kontraproduktiv.
Schwellungen können ein Anzeichen von Hashimoto sein.
Claudi_tries
27.05.2011, 20:42
Ich habe bei langen Läufen auch immer geschwollene Finger und Hände... das vergeht aber schnell. D.h. wenn ich gedehnt und geduscht habe ist nichts mehr an den Händen geschwollen. Bei den Augenlidern habe ich das Thema aber nicht.
Bei meinen laufenden Freundinnen ist dieses "Problem" ebenfalls wohlbekannt... also angeschwollene Finger. Merkt man immer am Ring... :)
Ich trinke über den Tag verteilt über 3l Wasser und vor und nach dem Sport ebenfalls ordentlich. Mit Wassereinlagerungen hab ich keine Probleme.
Ist bei Dir eine Autoimmunerkrankung (Hashimoto Thyreoiditis) sicher ausgeschlossen (Ultraschall)? Ansonsten wäre Jod kontraproduktiv.
Schwellungen können ein Anzeichen von Hashimoto sein.
Ultraschall + Szintigrafie ist gemacht worden.
Habe einen kleinen Knoten, vermutlich schon sehr lange. Symptome der Unterfunktion hab ich seit 3-4 Jahren. Hab angefangen mit Thyronajod 50, später 75 - und nun passen die Werte seit 2-3 Jahren.
Bin schon in sämtlichen Bereichen durchgecheckt und keiner findet was.
:Nee:
Zwar einerseits ja gut - aber das mit den Augen stört schon sehr.
Vor allem weil es so ein Müdigkeitgefühl macht (schwere Lider).
Hab ich halt fast immer nach dem Sport und oft auch mal so.
LG
Marion
pinkpoison
08.07.2011, 08:27
Hi Marion,
die Schilddrüsengeschichten würde ich erstmal als Option in den hinteren Reihen möglicher Ursachen einordnen, da es für Ödeme, wie Du sie beschreibst, wesentlich naheliegendere Erklärungen gibt:
Durch ein Ungleichgewicht von Natrium und Kalium funktioniert möglicherweise die Natrium-Kalium-Ionenpumpe nicht mehr richtig. Du solltest drauf achten, deutlich mehr Kalium zu Dir zu nehmen als Natrium(chlorid), was am einfachsten über Obst und Gemüse möglich ist. Achte drauf, dass Du mindestens 5 mal so viel Kalium zu Dir nimmst wie Natrium (bis hin zu 12 mal). Die normale Rate in einer "Western Standard Diet" liegt unter 1 (also mehr Natrium als Kalium), was zu zahlreichen Zivilisationskrankheiten beiträgt.
Außerdem kann Flüssigkeitsmangel, der zu einer unzureichenden Nierenfunktion führen kann, solche Ödeme zur Folge haben. Da könnte bei Dir ein Erklärungsansatz sein, da man beim Marathon ja schnell mal dehydriert, wenn man seine Flüssigkeitszufuhr nicht austariert.
Manche Menschen reagieren auf Nitritpökelsalz und Geschmacksverstärker (Glutamat) mit solchen Ödemen, aber ich denke mal dass das bei Dir eher keine Rolle spielt (es sei denn Du konsumierst viel Hefe(extrakt).
Generell also deutlich mehr drinken und vor einem Marathon auf besonders kaliumreiche Ernährung achten.
Drink mal ne Weile täglich mindestens 0,5 Liter einer der folgenden frisch gepresste Säfte, dann sollte das Problem sich binnen weniger Wochen gebessert haben:
Karotte
Gurke
Karotte + Spinat
Karotte + Rote Beete + Gurke
Karotte + Sellerie + Petersilie
Karotte + Petersilie
Gruß Robert
Hi Robert,
lieb, dass Du Dir Gedanken machst.
Kalium nehme ich generell sehr viel zu mir, da ich massenweise Obst (bis zum Nachmittag meist generell) zu mir nehme.
Auch Abends ja 5x pro Woche Salat (halt mit Thunfisch, Oliven und so), 1x Pasta -aber auch mit Gemüse, mal Fisch oder Gemüseauflauf...
Bei den letzten beiden Marathons habe ich sehr viel getrunken. Es war heiß (Hamburg/Hannover) und ich habe JEDE Verpflegungsstelle mitgenommen (halt pures Wasser).
Eigentlich hatte ich schon das Gefühl Salz hilft damit es weniger anschwillt. Bin mir aber nicht sicher.
Bis abends ist mein Tag so gut wie salzfrei, aber abends habe ich geradezu Heißhunger drauf.
Allerdings habe ich das auch morgens. Früher weniger, gerade in letzter Zeit sehr häufig. Mir schwellen die Augen fast zu.
Auch am restlichen Körper merke ich Einlagerungen.
Bin arzttechnisch ja schon zig Mal durchgecheckt und mein Arzt meint halt es ist halt ne Bindegewebs- oder Lymphschwäche mit der ich leben müßte.
Es fing mal 2005/6 an und wurde immer mehr. Davor war nix! Hab damals aber auch sehr krass wenig gegessen und war sehr dünn, das ist heute anders.
Damit arrangieren mag ich mich nicht, da es allein augentechnisch immer unangenehmer wird.
Vielleicht sollte ich das Salz abends wirklich mal weglassen.:confused:
Bin echt für jeden Rat dankbar.
LG
Marion
...
Bei den letzten beiden Marathons habe ich sehr viel getrunken. Es war heiß (Hamburg/Hannover) und ich habe JEDE Verpflegungsstelle mitgenommen (halt pures Wasser).
...
Zuviel Natrium in Form von Kochsalz ist ein echtes Problem in der Normalbevölkerung, da würde ich Robert recht geben, bei Ausdauersportlern, die ja regelmäßig schwitzen und damit über den Schweiß einen ständigen Natriumverlust haben, aber eher nicht. Die haben (v.a. bei ungewohnten und länger andauernden Hitzebelastungen) eher das gegenteilige Problem.
Wenn du bei einem Marathon viel schwitzt und gleichzeitig nur Wasser trinkst, kommt es zur Verdünnungshyponatriämie und die kann sich eben auch in Form von Ödemen bemerkbar machen.
Während man früher im Rahmen von Hitzewettkämpfen oftmals eingetrichtert bekommen hat, man solle soviel trinken, wie möglich, egal ob man Durst hat, oder nicht, wird davon in aktuellen Empfehlungen eher wieder abgerückt.
Der Mensch ist von der Natur ganz vernünftig konstruiert: wenn ihm Flüssigkeit fehlt, dann hat er Durst und wenn er im Wettkampf überhaupt keinen Durst hat, dann könnte es auch daran liegen, dass ihm eben keine Flüssigkeit fehlt.
Und die unbändige Lust auf salziges Essen im Ziel von Hitzewettkämpfen rührt eben oftmals daher, dass man während der Belastung einen Natriummangel aufgebaut hat, den der Körper instinktiv auszugleichen versucht.
pinkpoison
08.07.2011, 09:22
Eigentlich hatte ich schon das Gefühl Salz hilft damit es weniger anschwillt.
(...)
Vielleicht sollte ich das Salz abends wirklich mal weglassen.:confused:
Es kommt, wie beschrieben auf das Verhältnis von Na zu Ka an. Wenn Du gezielt Na mit Kochsalz, Oliven, Konservenfisch etc. anhebst, dann kommt die Na/Ka-Ratio eben aus dem Lot, das für Deinen individuellen Stoffwechsel zielführend wäre.
Ich würde versuchsweise für ein paar Wochen Kochsalz und salzhaltige Nahrungsmittel (Oliven, Konservenfisch, wie viel Salz ist im Pasta-Kochwasser?...) deutlich reduzieren und sehr kaliumhaltiges Obst/Gemüse gezielt hochfahren. Nahrungsmittel, die ohne Salz nicht schmecken (zb Pasta, Reis) haben in einer natülrichen Ernährung sowieso nichts verloren. Organisches Natrium führt man sich über Gemüse zu (zb reichlich Staudensellerie), statt Natriumchlorid sollte man zum Na-Ausgleich bei Defiziten (bei Krampfneigung zb) besser Natriumhydrogenkarbonat (zb Kaiser-Natron) verwenden, wenn eine Substitition sein muss.
Wenn der Schweiß salzig ist (zb Salzränder an den Sportklamotten) dann führt man sich grundsätzlich viel zu viel anorgansiche Mineralien zu, die der Körper auf diesem Wege loswerden will/muss. Der Schweiß eines "artgerecht", natürlich sich ernährenden Menschen schmeckt nach einiger Zeit kaum mehr salzig ohne dass es zu irgendwelchen defizitären Erscheinungen wie Krämpfen etc. kommt. Naturvölker die keinen Zugang zu Kochsalz haben erbringen tagtäglich körperliche Höchstleistung und sind topfit. Kochsalz sollte man deshalb sehr bewußt und dezent einsetzen und vor allem keinerlei Salzbomben wie industriell bearbeitete Nahrung essen.
Zur Not kannst Du auch mal versuchsweise mit moderaten Gaben (!) von Kaliumzitrat die Ratio pushen, was ich aber eher als Notlösung bezeichnen würde. Die genannten Säfte erfüllen ihren Dienst sehr zuverlässig.
kuestentanne
08.07.2011, 12:48
Kann zu dem Thema nicht wirklich was beitragen, aber bei geschwollenen Augen nach großer Anstrengung musste ich sofort an Jan Ullrich denken.
Eigentlich hatte ich schon das Gefühl Salz hilft damit es weniger anschwillt. Bin mir aber nicht sicher.
Bis abends ist mein Tag so gut wie salzfrei, aber abends habe ich geradezu Heißhunger drauf.
Das ist hier für mich die interessanteste Aussage.
Schwangere haben ja häufig mit Ödemen zu kämpfen. Früher wurden da immer Reis- und Obsttage usw. empfohlen, das ist nach aktuelleren Erkenntnissen totaler Quatsch. Mittlerweile wird empfohlen SALZREICH zu essen. Salzarme Kost wird auch in direkten Zusammenhang mit Bluthochdruck in der Schwangerschaft gebracht.
Wenn du bei einem Marathon viel schwitzt und gleichzeitig nur Wasser trinkst, kommt es zur Verdünnungshyponatriämie und die kann sich eben auch in Form von Ödemen bemerkbar machen.
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Das verstehe ich, aber es ist ja nicht nur nach einem Marathon mit viel Wasser - sondern auch morgens ein Problem bei mir.
Es kommt, wie beschrieben auf das Verhältnis von Na zu Ka an. Wenn Du gezielt Na mit Kochsalz, Oliven, Konservenfisch etc. anhebst, dann kommt die Na/Ka-Ratio eben aus dem Lot, das für Deinen individuellen Stoffwechsel zielführend wäre.
Ich würde versuchsweise für ein paar Wochen Kochsalz und salzhaltige Nahrungsmittel (Oliven, Konservenfisch, wie viel Salz ist im Pasta-Kochwasser?...) deutlich reduzieren und sehr kaliumhaltiges Obst/Gemüse gezielt hochfahren.
Okay werde ich versuchen.
Wenn der Schweiß salzig ist (zb Salzränder an den Sportklamotten) dann führt man sich grundsätzlich viel zu viel anorgansiche Mineralien zu, die der Körper auf diesem Wege loswerden will/muss. Der Schweiß eines "artgerecht", natürlich sich ernährenden Menschen schmeckt nach einiger Zeit kaum mehr salzig ohne dass es zu irgendwelchen defizitären Erscheinungen wie Krämpfen etc. kommt. Naturvölker die keinen Zugang zu Kochsalz haben erbringen tagtäglich körperliche Höchstleistung und sind topfit. Kochsalz sollte man deshalb sehr bewußt und dezent einsetzen und vor allem keinerlei Salzbomben wie industriell bearbeitete Nahrung essen.
Salzränder habe ich nie an den Sportklamotten. Auch zu Krämpfen neige ich nicht.
LG
Marion
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