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Vollständige Version anzeigen : Ernährungsstrategie - magenfreundlich & low-Carb


Mr.A
18.05.2011, 15:16
Seit langer langer Zeit plagen mich erhebliche Magenprobleme bei intensiven Trainingseinheiten bzw. unter Wettkampf-Bedingungen, einhergehend mit Durchfall und der Unfähigkeit der Ausschöpfung des vollen Leistungspotentials. Es ist und bleibt meine Achillesverse.

Jetzt möchte ich dieses Problem in seinem Keim ersticken und mir kompetente Hilfe einholen - und zwar von einigen Experten hier. Denn für eine individuell-sportspezifische Ernährungsberatung fehlt mir schlichtweg das Geld.

Ich bräuchte demnach einige exemplarische Ernährungspläne für einen Tag und vor allem Nahrungsmittelvorschläge, wenn man einen besonders empfindlichen Magen hat. Bei mir reichen 2 Äpfel 4-5 Stunden vor einer Laufeinheit aus, um aus einem TDL einen Querfeld-Einlauf-in-die-Büsche zu machen. Es ist frustrierend und mindert meine Trainingsqualität enorm. Ich esse halt aber sehr gerne, und wenn mich der Hunger plagt, dann greife ich halt zu Obst, zu viel Obst offensichtlich. Außerdem trinke ich enorm viel Milch (1-2l). Was kann ich dagegen tun? Was für Alternativen?

Eine zweite entscheidende Komponente wäre mein KFG - es klingt vllt. magerwahnsinnig, aber ich möchte mein aktuelles Gewicht von 66kg (bei 183cm) um 1-2kg reduzieren, dabei aber auch meinen Körperfettgehalt auf <8% bringen - sprich Netto ein Muskelzuwachs bei annähernd gleichem Gewicht. Oder sagen wir's so. Ich möchte zur Wettkampfsaison ab Mitte Juli auf mein optimales Wettkampfgewicht&Körperkonstitution hinarbeiten. Die Substanzeinbuße kann ich mir leisten, letztlich starte ich ausschließlich auf Kurz-Sprintdistanzen.

Also sind grobe Vorschläge erwünscht, was die Art und Qualität der Nahrungsmittel, die Zusammensetzung, und die Zeit der Nahrungsaufnahme betrifft.

BigWilly
18.05.2011, 15:24
...ich bin weiß Gott kein Ernährungsexperte, aber ich vermute jetzt mal, das dir die Milch nicht so gut bekommt. Hast du mal versucht rauszubekommen, ob du evtl. eine Unverträglichkeit gegenüber Laktose hast?? Ich meine an anderen Stellen ähnlichliche Symthome in Verbindung mit Laktoseunverträglichkeit gelesen zu haben.

Was isst du denn überhaupt so an einem "Mustertag"???

weimea
18.05.2011, 16:14
Na, bei 2 Äpfel und ein Liter Milch vor dem Training geht wohl fast jeder Magen in die Knie...

Und 66kg mit dem Wunsch auf 1-2kg weniger..ich weiß nicht. Ich komm mir schon bei 1.80 Meter und knapp 71 kg wie ein Biafra Kind vor...

phi25
18.05.2011, 16:41
Eine Reduktion des Körperfettanteiles bei deinem Gewicht und gleichzeitigem Erhalt der Muskelmasse wird schwer bis garnicht möglich sein.
Von Muskelmasse kann man da ja ohnehin kaum sprechen.

Große Mengen Obst flutschen bei fast jedem schnell durch und Milch ist auch dafür bekannt bei manchen Durchfälle auszulösen.
Warum low carb ? Man muss sich ja nicht mit Kohlenhydraten vollstopfen aber Brot, Kartoffeln, Nudeln etc. werden normalerweise langsamer verdaut. Oder wie wäre mal ein Snickers zwischendurch?

Ich würde nicht versuchen das Gewicht weiter zu reduzieren, wenn ich deinen Beitrag durchlese klingt das alles ein bißchen nach beginnender Essstörung.
Du bist ja erst 20, vermutlich werden in den nächsten Jahren ganz von selbst ein paar Kilo dazukommen, das muss der Leistung aber nicht umbedingt abträglich sein.

Edit: Archillesverse klingt so schön poetisch :Cheese:

X S 1 C H T
18.05.2011, 18:17
Bei soviel Milch und Obst wundert mich nix.

Meik
18.05.2011, 18:34
Milch reduzieren, alles was du vor demTraining nicht verträgst einfach danach essen :Huhu:

Du bist nicht der einzige der Obst und Milch vor dem Training nicht verträgt.

arist17
18.05.2011, 19:02
Jetzt möchte ich dieses Problem in seinem Keim ersticken und mir kompetente Hilfe einholen - und zwar von einigen Experten hier. Denn für eine individuell-sportspezifische Ernährungsberatung fehlt mir schlichtweg das Geld.


geh zum arzt :cool:

(wenn du krankenversichert bist, ist das nicht allzu teuer)

Superpimpf
18.05.2011, 19:12
Hast du schon mal die Paleo Artikel gelesen?

Nicht das du das 1zu1 umsetzen musst, da sind aber einige Ansätze drin, die bei dir genau zutreffen. Und 2l Milch ist tatsächlich eine ganze Menge...

Mr.A
18.05.2011, 19:14
geh zum arzt :cool:

(wenn du krankenversichert bist, ist das nicht allzu teuer)

Als Triathlet&Medizinstudent habe ich wahrscheinlich mehr Verständnis über Ernährung als die meisten Ärzte. Und trotzdem noch zu wenig, als das ich in Eigenregie einen Ernährungsplan aufstellen könnte.

Und keine Angst, von einer Essstörung bin ich meilenweit entfernt. Oder würdet Ihr behaupten, dass ein Jan Frodeno, Jonathan Zipf, Steffen Justus oder ein Bracht und die Raelert-Brothers magersüchtig sind? Nein, sie haben einfach nur ihre Essgewohnheiten perfektioniert und ökonomisiert. Sie bekommen nur das, was ihr Körper verlangt. Mehr nicht. Alles weitere wäre Ballast und ihre Leistungen sprechen klare Worte.

Superpimpf
18.05.2011, 19:23
Als Triathlet&Medizinstudent habe ich wahrscheinlich mehr Verständnis über Ernährung als die meisten Ärzte. Und trotzdem noch zu wenig, als das ich in Eigenregie einen Ernährungsplan aufstellen könnte.


Bei 2l Milch täglich finde ich die Einstellung reichlich abgehoben...


Und keine Angst, von einer Essstörung bin ich meilenweit entfernt. Oder würdet Ihr behaupten, dass ein Jan Frodeno, Jonathan Zipf, Steffen Justus oder ein Bracht und die Raelert-Brothers magersüchtig sind? Nein, sie haben einfach nur ihre Essgewohnheiten perfektioniert und ökonomisiert. Sie bekommen nur das, was ihr Körper verlangt. Mehr nicht. Alles weitere wäre Ballast und ihre Leistungen sprechen klare Worte.

Bei Timo und Frodo etc. Geh ich mit, die Raelerts sehen nicht mehr gesund aus.

dickermichel
18.05.2011, 19:54
1. Als Medizinstudent solltest Du wissen, wie hoch die Verweildauer von frischer, also nicht gekochter Milch im menschlichen Magen ist.

2. Sofern Du keine Apfelallergie hast, sollten Äpfel kein Problem darstellen. Ich zumindest esse Äpfel WÄHREND des WKs (ab Mitteldistanz), vor und während des Trainings - und habe damit nicht nur keine Probleme, sondern im Gegenteil nur Vorteile.

3. Wie schon die Vorschreiber geschrieben: Entweder sind 2l Milch zu viel für Dich oder Du hast eine Laktoseintoleranz oder aber die Kombi aus Apfel und Milch stellt Deinen Magen vor ein Problem.

Mein Tip:
Laß einfach mal die Milch an dem Tag weg, an dem Du intensiver trainierst.
Gruß: Michel

arist17
18.05.2011, 20:04
Und keine Angst, von einer Essstörung bin ich meilenweit entfernt.

angst hab ich keine ;)
aber bei deinem bmi bist du imho (!) weniger als "meilen" von magersucht entfernt.


Oder würdet Ihr behaupten, dass ein Jan Frodeno, Jonathan Zipf, Steffen Justus oder ein Bracht und die Raelert-Brothers magersüchtig sind? Nein, sie haben einfach nur ihre Essgewohnheiten perfektioniert und ökonomisiert.

gab und gibt einige essgestörte profis ...


Sie bekommen nur das, was ihr Körper verlangt. Mehr nicht. Alles weitere wäre Ballast

DAS bezweifel ich :cool:


ihre Leistungen sprechen klare Worte.

und deine?


:Huhu:

pinkpoison
18.05.2011, 20:13
Das Problem ist wohl weniger ein Magen- als ein Darmproblem.

Das riecht, wie einige Vorschreiber ja auch schon vermuteten, nach einer Laktose- und/oder Fructoseintoleranz und ggfls. noch eine Unverträglichkeit bzgl. Pektin, wenn speziell Äpfel solche Probleme bereiten. Da eine Fructoseintoleranz selten heriditär ist, sondern sich in Folge einer Laktoseintoleranz sich quasi auf diese "draufsetzt", würde ggfls. die Obstverträglichkeit in dem Maße wie auf Laktose verzichtet wird, wieder besser werden.

Ohne einen H2-Atemtest beim Internisten/Gastroenterologen wäre aber jede Empfehlung Stochern mit der Stange im Nebel und daher würde ich raten, das zunächst mal abzuklären.

Gruß Robert

Mr.A
18.05.2011, 20:21
Aber Laktoseintoleranz? Bei den Mengen an Milch, die ich mir zuführe? Da müsste ich ja schon bei geringstem Gehversuch eine Magenexplosion erleben - oder gibt es eine Laktoseintoleranz niedrigen bis hohen Grades?

Ich denke auch, dass es einen versuch wert ist - aber ich habe auch schon Magenprobleme bei komplettem Verzicht auf die genannten Produkte erlebt. Aber an einer gastroenterologischen Untersuchung werde ich wohl nicht mehr vorbeikommen, um klare Gewissheit zu erhalten.
-------------------------------

Was meine Leistung betrifft, so werde ich dieses Jahr sehen, ob ich auf dem richtigen Kurs liege, auch ernährungstechnisch.

Aber jetzt mal zum eigentlichen Thema - könnt ihr einfach mal eure Ernährungspläne, falls es solche gibt, oder einfach nur das, was Ihr an einem Tag über mit den entsprechenden Zeiten vertilgt, exemplarisch hier ausführen? Was den "Magerwahn" betrifft, so kann ich alle hier beruhigen. Ich bin auch der Auffassung, dass ich auch mehr wiegen darf, wenn es sich positiv auf meine Gesamtleistung auswirkt. Ich war im vergangenen Jahr ein Strich, demzufolge war auch meine Laufperformance. Zum Schwimmen bspw. will ich aber kein Kommentar abgeben, denn was ich letztes Jahr im Wasser abgeliefert habe, war unter aller Ehren.

Ich hätte nichts gegen 68kg bei geringem Körperfettanteil, sofern ich dadurch auch einen signifikanten Leistungsschub erfahre und mich einfach auch von der Konstitution her lockerer&besser beim Training fühle.

Das Problem ist wohl weniger ein Magen- als ein Darmproblem.

Das riecht, wie einige Vorschreiber ja auch schon vermuteten, nach einer Laktose- und/oder Fructoseintoleranz und ggfls. noch eine Unverträglichkeit bzgl. Pektin, wenn speziell Äpfel solche Probleme bereiten. Da eine Fructoseintoleranz selten heriditär ist, sondern sich in Folge einer Laktoseintoleranz sich quasi auf diese "draufsetzt", würde ggfls. die Obstverträglichkeit in dem Maße wie auf Laktose verzichtet wird, wieder besser werden.

Ohne einen H2-Atemtest beim Internisten/Gastroenterologen wäre aber jede Empfehlung Stochern mit der Stange im Nebel und daher würde ich raten, das zunächst mal abzuklären.

Gruß Robert

arist17
18.05.2011, 20:24
Aber jetzt mal zum eigentlichen Thema - könnt ihr einfach mal eure Ernährungspläne, falls es solche gibt, oder einfach nur das, was Ihr an einem Tag über mit den entsprechenden Zeiten vertilgt, exemplarisch hier ausführen?

http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=18313 ;)

SCNR

X S 1 C H T
18.05.2011, 20:24
Kein Mensch hier im Forum hat ein Ernährungsplan, darauf wette ich !

arist17
18.05.2011, 20:26
Kein Mensch hier im Forum hat ein Ernährungsplan, darauf wette ich !

http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=8206&highlight=ERN%C4HRUNGSPLAN

http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=13796&highlight=ERN%C4HRUNGSPLAN

:Lachen2:

scnr

Mr.A
18.05.2011, 20:27
Kein Mensch hier im Forum hat ein Ernährungsplan, darauf wette ich !

Aber ein Konzept, nach dem er sich orientiert - oder eine Ideologie, wie Paleo oder Prinzhausen oder wie sie auch alle heißen mögen.

pinkpoison
18.05.2011, 20:34
Aber Laktoseintoleranz? Bei den Mengen an Milch, die ich mir zuführe? Da müsste ich ja schon bei geringstem Gehversuch eine Magenexplosion erleben - oder gibt es eine Laktoseintoleranz niedrigen bis hohen Grades?

Ich denke auch, dass es einen versuch wert ist - aber ich habe auch schon Magenprobleme bei komplettem Verzicht auf die genannten Produkte erlebt.
-------------------------------

Was meine Leistung betrifft, so werde ich dieses Jahr sehen, ob ich auf dem richtigen Kurs liege, auch ernährungstechnisch.

Aber jetzt mal zum eigentlichen Thema - könnt ihr einfach mal eure Ernährungspläne, falls es solche gibt, oder einfach nur das, was Ihr an einem Tag über mit den entsprechenden Zeiten vertilgt, exemplarisch hier ausführen?

Wenn Du laktoseintolerant sein solltest (!), dann schlägt sich das nicht im Magen nieder und insofern wird der auch nicht "explodieren", sondern das Problem wirkt sich erst im Dickdarm aus, da Du mangels des Enzyms Laktase den Milchzucker nicht spalten kannst und diser dann von reichlich und satt angefütterten Bakterienkulturen, die deinen Dickdarm besiedeln verspachtelt wird. Deren Stoffwechselendprodukte sorgen bei Dir dann für Blähungen, Durchfall, Darmkoliken etc.

Grundsätzlich ist jeder gesunde Mensch im Säuglingsalter laktosetolerant, so lange er gestillt wird, verliert dann aber nach den ersten Lebensjahren die Fähigkeit Laktase über diesen Lebensabschnitt hinaus zu produzieren. 80% der Weltbevölkerung sind daher laktoseintolerant, die restlichen 20% deren Genom durch Mutationen im Zuge der Neolithischen Revolution adaptiert wurde, sind Anomalien.

Laktoseintoleranz kann durchaus graduell vorliegen, d.h. dass die Menge an Laktase, die Deine Drüsen produzieren eben nicht ausreicht, um die zugeführte Laktose zu verarbeiten. Dies ist selbst bei laktosetoleranten Menschen mit fortschreitendem Alter zb der Fall, dass deren Laktaseproduktion sich abschwächt und dann im Alter auf einmal schleichende Unverträglichkeiten nebst Krankheitsbildern sich einschleichen. Grundsätzlich kann man dem Problem begegnen den Verzehr von Milchprodukten zu reduzieren bis es ein Gleichgewicht gibt, oder aber Laktase als NEM zuzuführen. Generell ist es ratsam (siehe die Paleo-Artikel und die Diskussionsthreads dazu) Milchprodukte komplett zustreichen - vor allem wenn man laktoseintolerant ist.

Da Du das aber nicht weißt, ob Du das bist, solltest Du das ärztlich abklären lassen. Tut nicht weh und dann weißt Du was Sache ist. So lange Dein Dickdarm in Aufruhr ist, wirst Du niemals optimale Leistung im Sport bringen können. Du riskierst im schlimmsten Falle eine chronische Dickdarmentzündung (Colitis Ulcerosa) und eine verstärkte Allergieneigung durch die permanente Selbstvergiftung bei poröser Darmwand. ich würde dem an Deiner Stelle also nachgehen... .

X S 1 C H T
18.05.2011, 20:51
Aber ein Konzept, nach dem er sich orientiert - oder eine Ideologie, wie Paleo oder Prinzhausen oder wie sie auch alle heißen mögen.

Ich orientiere mich nach meinem Hunger ^^

HeinB
18.05.2011, 21:07
Aber ein Konzept, nach dem er sich orientiert - oder eine Ideologie, wie Paleo oder Prinzhausen oder wie sie auch alle heißen mögen.

Vergiss als erstes Lowcarb. Das ist super für kranke Menschen (und fast alle Studien beziehen sich auf solche), aber nicht für gesunde Sportler. Trenn dich von Pseudowissenschaftlern wie Prinzhausen und Worms, schau dir lieber Bücher von Asker Jeudendrup an, z.B. Sports Nutrition - From Lab To Kitchen. Auch gut ist das Buch von Matt Fitzgerald, siehe unten. (Edit: "Racing Weight").


Mein Konzept: KH sind nicht böse. Steigere die Qualität deiner Nahrung, z.B. durch Nachdenken, oder formaler durch den Diet Quality Score (http://getfitslowly.com/2010/11/01/the-diet-quality-score%E2%80%94a-new-twist-on-common-sense-eating/) von Matt Fitzgerald. Führe vor dem Training etwas KH in Form von Isogetränk (ohne Protein!) zu, und hinterher reichlich (Traubensaft). Den Rest vom Tag normal essen, mit Fokus auf Qualität.

Wenn erst spät am Abend eine intensive Einheit ansteht bekomme ich ohne Essen vorher ein Loch im Bauch. Dann nehm ich halt auch mal einen Riegel (Powerbar Performance, oder Sponser). Die vertrage ich besser als z.B. eine Banane. Abstand zum Training 30-60 Minuten klappt bei mir gut.

pinkpoison
18.05.2011, 21:28
Asker Jeudendrup an, z.B. Sports Nutrition - From Lab To Kitchen. ...



Ausgerechtent Asker Jeukendrup.... .:Nee: Asker Jeukendrup ist der Haus-und-Hof-Berater von PowerBar und er und seine interessengeleitete Pseudo-Forschung wird von dieser Firma massiv finanziert (siehe u.a. seine Homepage). Wenn irgendwer ein Pseudowissenschafter ist, dann jemand wie er, denn von unabhängiger seriöser Forschung kann unter diesen Umständen nicht die Rede sein. Letztlich laufen seine Erkenntnisse immer drauf raus, dass man sich reichlich den überteuerten Müll aus industrieller Sporternährungsproduktion und insbesondere von PowerBar reinziehen soll - vorher, hinterher und nachher und wenns geht, auch noch zwischendurch und sowieso permanent. Sobald Powerbar eine intravenös über Nacht zu verabreichende "High-Energy-MaximumRegeneration-Bla-Blubb-Lösung" auf den Markt bringt, wird er auch die über den Klee empfehlen bzw. im Vorfeld die "wissenschaftliche Basis" für eine erfolgversprechende Markteinführung schaffen, um den Markt für Triathleten die jeden Dreck fressen würden, um ein paar Sekunden schneller zu werden zu bereiten. Genau solche Gestalten versauen das Image der Ernährungswissenschaft, die ohnehin schon genug am Gägelband der Agrar- und Nahrungsmittelindustrie hängt.

Abgesehen davon ist das Geschwafel von "gut" und "böse" im Zusammenhang mit Makronährstoffen überflüssig und peinlich, denn es geht hier nicht um moralische Bewertungsdimensionen. Wer sich für "Gut" und "Böse" interessiert, den verweise ich auf folgende Seite:

http://www.vatican.va/phome_ge.htm

;)

P.S. PowerBar ist eine Marke des Nestlé-Konzerns... mehr muss ich wohl nicht sagen. Just als Powerbar von Nestle geschluckt wurde, begann eine inzwischen eingestellte österreichische Triathlon-Zeitschrift mit dem massiven Pushen des besagten "Experten", den vorher kaum jemand kannte, als "die Eminenz der Ernährungslehre".... parallel dazu schaltete Powerbar umfangreiche Anzeigenstrecken in diesem Magazin. Wer hat's erfunden wie man Marketing über die PR-Schiene macht? Die Schweizer? ;)

Klugschnacker
18.05.2011, 21:38
Äpfel im Wettkampf sind auch ohne Fructose- oder Pektinprobleme eine Katastrophe. Schwer verdaulich, wenig Energie und einen Haufen Probleme. Ich warte wirklich darauf, dass mal jemand mit Kokosnüssen, Maiskolben oder Matjesheringen daherkommt.

Grüße,
Arne

Superpimpf
18.05.2011, 21:46
Aber jetzt mal zum eigentlichen Thema - könnt ihr einfach mal eure Ernährungspläne, falls es solche gibt, oder einfach nur das, was Ihr an einem Tag über mit den entsprechenden Zeiten vertilgt, exemplarisch hier ausführen?

Heute :Huhu:

Dose Thun
Banane mit Öl und Kakao (dem ohne Zucker)
Studentenfutter
Birne
Pflaume
Gemischter Salat mit Eiern und reichlich Öl (Walnuß)
Hackfleischtopf mit Kohl und Champis
Milchshake beim großen M
Gebackener Fisch mit Schwarzwurzel, halben Kopf Eisbergsalat
9 Riegel Merci
Traubensaft und Salzstangen nach der Radeinheit

Ich hoffe ich habe nix vergessen. Und ja, ich halte mein Gewicht und nehm trotz Fressattacken mit teilweise jeweils 200g Schoki an zwei aufeinanderfolgenden Tagen auch sehr leicht ab. Derzeit zwischen 73 und 75 kg bei 1.84m.

Edit sagt:heute früh eine halbe Stunde gemütlich laufen und gerade 1:15h Intervalle auf dem Rad falls du den Vergleich von Essen mit Sport ziehen willst.

dickermichel
18.05.2011, 21:47
Äpfel im Wettkampf sind auch ohne Fructose- oder Pektinprobleme eine Katastrophe. Schwer verdaulich, wenig Energie und einen Haufen Probleme. Ich warte wirklich darauf, dass mal jemand mit Kokosnüssen, Maiskolben oder Matjesheringen daherkommt.


Aha...:Nee:
DAS IST SO.
DEFINITIV.
BEI JEDEM MENSCH.

Ich habe es in meinem Blog geschrieben: Es gibt wahrscheinlich nur eine Handvoll ununmstößliche Wahrheiten in dieser Welt, daher sollte man vorsichtig mit derart absolutistischen Aussagen sein.

Und falls Du meinst, daß Äpfel in Training oder WK nur von mir Spinner "eingesetzt" werden, dann kann ich Dir sagen, daß ich einige Sportler kenne, die damit ähnlich gute Erfahrungen wie ich gemacht haben.
Gruß: Michel

bellamartha
18.05.2011, 21:51
Eine zweite entscheidende Komponente wäre mein KFG - es klingt vllt. magerwahnsinnig, aber ich möchte mein aktuelles Gewicht von 66kg (bei 183cm) um 1-2kg reduzieren, dabei aber auch meinen Körperfettgehalt auf <8% bringen

Also sind grobe Vorschläge erwünscht, was die Art und Qualität der Nahrungsmittel, die Zusammensetzung, und die Zeit der Nahrungsaufnahme betrifft.

Ey, Mr. A., 'n Abend!

Sach ma, hast du auch Silvester den Vorsatz gefasst "In 2011 ein Bauch wie Shakira?" Da können wir uns super zusammen tun! Wir haben sogar fast die gleichen Voraussetzungen. Ich wiege nur schlappe 2 kg mehr bei gerade mal 11 cm weniger Körpergröße. Immerhin habe ich seit Januar schon locker 900 g abgenommen, vielleicht sogar etwas mehr. Wenn du also kompetente Ratschläge von einem Profi willst, bist du bei mir total richtig. Und auf dünne Männer stehe ich sowieso. Allerdings könnte ich deine Mutter sein, ich hoffe, du stehst auf erfahrene Frauen, die in manchen Angelegenheiten den jungen Hühnern in der Regel deutlich voraus sind!
Na denn, viel Erfolg beim Abnehmen und weiterhin Prost bei der Milch!

J.- auch schon fast verhungert und deshalb jetzt auf dem Weg in die Küche, um sich ca. ein Paket Nudeln einzuverleiben.

Dev
18.05.2011, 21:53
Trenn dich von Pseudowissenschaftlern wie Prinzhausen und Worms,....

Hui,
wir haben anscheinend einen "richtigen Wissenschaftler im Forum.
Schick doch mal nen Link zu deinen Publikationen und Büchern.
In Ehrfurcht
Dev

HeinB
18.05.2011, 21:55
Ausgerechtent Asker Jeukendrup....


Das von mir empfohlene Buch enthält 28 Kapitel von 21 Autoren.

Über die allgemeine Problematik bei der Forschungsfinanzierung und der daraus resultierenden Nähe zur Industrie müssen wir uns hier nicht ausbreiten.


Abgesehen davon ist das Geschwafel von "gut" und "böse" im Zusammenhang mit Makronährstoffen überflüssig und peinlich, ..

Da bin ich völlig bei dir. Kein Makronährstoff ist per se positiv oder negativ.

Im Titel steht aber "Low Carb", und dieses Konzept erklärt eben gerade KH zum negativen Nährstoff. Und genau das wollte ich verneinen.

HeinB
18.05.2011, 22:06
Hui,
wir haben anscheinend einen "richtigen Wissenschaftler im Forum.
Schick doch mal nen Link zu deinen Publikationen und Büchern.
In Ehrfurcht
Dev

Lowcarb schädigt das Gehirn. Dein Posting ist der Beweis.

Dev
18.05.2011, 22:08
Im Titel steht aber "Low Carb", und dieses Konzept erklärt eben gerade KH zum negativen Nährstoff. Und genau das wollte ich verneinen.

Negativer Nährstoff? Low carb bedeutet ja nicht No Carb, sondern wenig(er). Und dieses Konzept wurde ja z.B. von Herrn Jeukendrup erfolgreich eingesetzt. (Wenn ich der Laienpresse glauben darf).
"Die Wirkung des Hormons Insulin, das nach Kohlenhydratmahlzeiten von der Bauchspeicheldrüse vermehrt in die Blutbahn abgegeben wird, kann bis zu sechs Stunden lang anhalten. Es bremst die Abgabe freier Fettsäuren ins Blut und damit den Fettstoffwechsel", sagt Professor Asker Jeukendrup, Direktor des Performance Labs an der Universität Birmingham. Der aktive Triathlet und dreimalige Hawaiifinisher hat die Fettstoffwechsel-Trainingseinheiten in der Vorbereitung auf den vergangenen Ironman selbst ausprobiert - und offensichtlich gut vertragen. Trotz 50-Stunden-Woche und britischen Regenwetters lief der schnelle Professor am 11. Oktober 2008 nach 10:52:08 Stunden ins Ziel am Pier von Kailua-Kona.

Klugschnacker
18.05.2011, 22:10
Aha...:Nee:
DAS IST SO.
DEFINITIV.
BEI JEDEM MENSCH.

Ich habe es in meinem Blog geschrieben: Es gibt wahrscheinlich nur eine Handvoll ununmstößliche Wahrheiten in dieser Welt, daher sollte man vorsichtig mit derart absolutistischen Aussagen sein.

Und falls Du meinst, daß Äpfel in Training oder WK nur von mir Spinner "eingesetzt" werden, dann kann ich Dir sagen, daß ich einige Sportler kenne, die damit ähnlich gute Erfahrungen wie ich gemacht haben.
Gruß: Michel

Michel, ich bitte Dich. Vielleicht mag bei dem ein oder anderen eine Wettkampfernährung über Äpfel eine Notlösung darstellen, weil er die Datteln, die er ansonsten bevorzugt, nicht in der Menge verträgt. Aber ein Apfel hat nur rund 25 Gramm Kohlenhydrate, Du müsstest also 3 Stück pro Stunde verzehren. Über eine Langdistanz kommst Du damit an die 30 Äpfel, die Du verdauen willst, während der Körper am Limit seiner Möglichkeiten schuftet. Darüber kann man meiner bescheidenen Meinung nach nicht ernsthaft diskutieren.

Mag ja sein, dass der ein oder andere auf dem Rad ein Äpfelchen verdrückt und einen guten Wettkampf gemacht hat. Energetisch spielen die 100 kcal aber überhaupt keine Rolle, außer dass sie Magen und Darm belasten und lecker schmecken.

Grüße,
Arne

Superpimpf
18.05.2011, 22:19
Mag ja sein, dass der ein oder andere auf dem Rad ein Äpfelchen verdrückt und einen guten Wettkampf gemacht hat. Energetisch spielen die 100 kcal aber überhaupt keine Rolle, außer dass sie Magen und Darm belasten und lecker schmecken.

Grüße,
Arne

ein wie ich finde sehr wichtiger Punkt!

HeinB
18.05.2011, 22:21
Negativer Nährstoff? Low carb bedeutet ja nicht No Carb, sondern wenig(er).


Kohlenhydrate sind bei Low Carb negativ besetzt. Warum würde man sonst empfehlen weniger davon zu essen?

Und Fettstoffwechsel- bzw. Nüchterntraining hat mit Low Carb nichts zu tun.

dickermichel
18.05.2011, 22:22
Hier noch ein paar Hinweise für alldiejenigen, die Äpfel als Katastrophe betrachten...:Lachen2: :

- Geriebene Äpfel werden schon seit Tausenden von Jahren gegen Durchfall eingesetzt ("Apfelpektin ist in der Lage, durch Schutz der Darmwand und Bindung von Bakteriengiften die Beschwerden bei leichtem Durchfall zu verringern")
=== je mehr man im Training oder WK darauf herumkaut, desto mehr Pektine werden freigesetzt, gerade also für Leute mit Magen-/Darmproblemen KANN (generelle Verträglichkeit vorausgesetzt) ein Apfel im Training oder WK helfen

- Äpfel enthalten Flüssigkeit
=== Im Training oder WK kann man damit das trockene Gefühl im Mund verhindern und vermeidet somit, daß man aufgrund des Trockenheitsgefühls zu viel Flüssigkeit zu sich nimmt (denn es gibt genug Leute, die trinken auf der Laufstrecke zu viel, weil sie ihren Kärper falsch wahrnehmen - und bekommen dann massive Magen-/Darmprobleme)

- Äpfel enthalten eine exzellente Mischung aus Vitaminen, Spurenelementen, Mineralstoffen
=== ideale "Begleitung" im Training oder WK

- Es gibt Leute mit Unverträglichkeiten bzw. Allergien gegenüber Äpfeln - die haben tatsächlich erhebliche Probleme mit dem Apfel
=== aber das sind nicht alle Menschen auf dieser Welt und außerdem hilft bei vielen schon das Schälen des Apfels.

Gruß: Michel

Mr.A
18.05.2011, 22:38
Ein Ernährungsplan hat nicht das Ziel, den eigenen Körper maximal auszubeuten und irgendwann daran kaputt zu gehen. Es geht mir auch nicht darum, einem Magerwahn zu verfallen.

Ich würde jedoch gerne mehr Muskelmasse bei geringer Gewichtszunahme, am besten keiner - sprich Reduktion des Körperfettgehalts. Nothing more, nothing less. Ich würde so oder so 5kg mehr wiegen als im vergangenen Jahr. So where's the Problem?

Und ein entscheidender Faktor ist und bleibt die Leistungsfähigkeit - sie ist MEIN Maßstab. Erbringe ich nicht die volle Power, mache ich etwas falsch. Und momentan fühle ich mich OK, halt nur beim Laufen brauche ich wieder diesen "Kick-Ass-Faktor". Bei 6x1000m fange ich schon nach no.4 an Zeit zu verlieren.

Ey, Mr. A., 'n Abend!

Sach ma, hast du auch Silvester den Vorsatz gefasst "In 2011 ein Bauch wie Shakira?" Da können wir uns super zusammen tun! Wir haben sogar fast die gleichen Voraussetzungen. Ich wiege nur schlappe 2 kg mehr bei gerade mal 11 cm weniger Körpergröße. Immerhin habe ich seit Januar schon locker 900 g abgenommen, vielleicht sogar etwas mehr. Wenn du also kompetente Ratschläge von einem Profi willst, bist du bei mir total richtig. Und auf dünne Männer stehe ich sowieso. Allerdings könnte ich deine Mutter sein, ich hoffe, du stehst auf erfahrene Frauen, die in manchen Angelegenheiten den jungen Hühnern in der Regel deutlich voraus sind!
Na denn, viel Erfolg beim Abnehmen und weiterhin Prost bei der Milch!

J.- auch schon fast verhungert und deshalb jetzt auf dem Weg in die Küche, um sich ca. ein Paket Nudeln einzuverleiben.

Dev
18.05.2011, 22:57
Und ein entscheidender Faktor ist und bleibt die Leistungsfähigkeit - sie ist MEIN Maßstab. .
Hier wird es natürlich schwierig. Jede Ernährungsumstellung kann mit Leistungseinbußen eihergehen, obwohl sie evtl. langfristig positic wirkt.
Ein Test auf Laktose und Fruktoseunverträglichkeiten wäre aber imho sinnvoll. Eine Umstellung auf Low Carb würde zwar (wahrscheinlich) zur Gewichtsreduktion führen, hartes Training wäre aber fast unmöglich. Bleibt eigentlich nur weniger Kalorien bei gleichbleibender oder gar höherer Proteinzufuhr. (Sagen jedenfalls einige der bekanntesten Pseudowissenschaftler :Cheese: )
Und Nahrungsmittel austesten lassen.
Dev

basti2108
18.05.2011, 23:45
Pinkpoisson.
Habe ich das richtig verstanden, 80 Prozent aller Menschen sind Laktose intolerant? Wie bewertest du Buttermilch? Ich habe mir irgendwie angewöhnt nach dem Training nen halben Liter davon zu trinken und das bisher nie hinterfragt. Macht das Sinn?

pinkpoison
19.05.2011, 07:37
Pinkpoisson.
Habe ich das richtig verstanden, 80 Prozent aller Menschen sind Laktose intolerant? Wie bewertest du Buttermilch? Ich habe mir irgendwie angewöhnt nach dem Training nen halben Liter davon zu trinken und das bisher nie hinterfragt. Macht das Sinn?

Je nach Statistik schwanken die Werte von 75-80% was die Laktoseintoleranz in der Weltbevölkerung angeht. Ob Buttermilch für Dich Sinn macht kannst nur Du entscheiden. Wenn Du Laktose verträgst, also Laktase über Dein Säuglingsalter hinaus bildest, dann ist das nur eine Teilentwarnung, was die Problematik mit Milchprodukten angeht, denn das Enzym Rennin, das man zwingend zur effektiven Spaltung von Casein und Calziumresorption braucht bildet niemand außer die Tiere, für die die Milch als Säuglingsnahrung vorgesehen ist. Dadurch kann das in der Milch enthaltene Calzium nicht in den menschlichen Zellstoffwechsel integriert werden und wird bestenfalls ausgeschieden. Im Regelfall lagert es sich zusammen mit Cholesterin (auch in der Milch enthalten) in den Arterien ab oder sorgt an Sehnenansätzen für schleichende Erkrankungen des Bewegunsapparates (zb. Kalkschulter, Fersensporn etc.) oder auch zu Nierensteinen. Von problematischen Proteinstrukturen die zu latenten Milcheiweißallergien beitragen und "low-level-inflamation" zb im Darm oder an Gelenken beitragen fang ich auch nicht weiter an.

Ich kann nur dran erinnern, dass der Mensch das einzige Tier ist, das in bestimmmten geografischen Regionen seit gut 8000 Jahren die Säuglingsnahrung anderer Tiere konsumiert und just in diesen Ländern auch die Prävalenz bestimmter Krankheiten besonders hoch ausgeprägt ist. Verstärkt wird der Grad an Ungesundheit von Milchprodukten durch das Abtöten der in Rohmilch enthaltenen Enzyme und Vitamine durch Pasteurisierung. Pasteurisierte Milchprodukte sind m.E. Junk Food der übelsten Sorte, auch wenn die Milchwirtschaft und ihre Lobby aus verständlichen Gründen beharrlich das Gegenteil behaupten. Kuhmilch enthält entgegen der Propaganda, dass es sich in erster Linie um eine Proteinquelle handelt, lediglich 3,5% Proteine (noch dazu u.a. schwer resorbierbares Casein), dafür aber vor allem schwer bis nicht verdauliche Kohlenhydrate und gesättigte Fette. Milchprodukte (vor allem gereifte, wie Käse) tragen mit weit höheren PRAL-Werten wie Fleisch massiv zur Übersäuerung des Körpers bei und damit langfristig zu Karies, Parodontose und, Neigung zu Ermüdungsbrüchen und schließlich Osteoporose. In Regionen in denen keine Milchprodukte konsumiert werden, ist Osteoporose nahezu unbekannt - in den westlichen Industrienationen entwickelt sie sich zur Volkskrankheit.

Ich halte daher gar nichts von Milchprodukten und würde sie allenfalls Feinden verfüttern und selbst das würde ich mir aus ethischen Gründen verwehren.

pinkpoison
19.05.2011, 07:50
Hier noch ein paar Hinweise für alldiejenigen, die Äpfel als Katastrophe betrachten...:Lachen2: :



Wer Probleme mit Äpfeln (oder anderem Obst) hat, sollte das als ernst zu nehmendes Indiz dafür nehmen, dass mit seinem Stoffwechsel etwas nicht mehr stimmt, weil er sich generell falsch ernährt und sich insbesondere die Bakterienflora im Dickdarm in ein ungesundes Milieu entwickelt hat. Steuert man nicht gezielt dagegen, sind ernsthafte Erkrankungen mit zunehmendem Alter vorprogrammiert - insbesondere wenn man als Reaktion auf "Obstunverträglichkeit" auf Obst verzichtet, statt die wahren Ursachen des Problems abzustellen.

Ob Äpfel nun das Mittel der Wahl als Trainingsverpflegung sein müssen, da kann man streiten, da der Energiegehalt halt vergleichsweise niedrig ist. Wenn man Gewicht abbaune will, spräche das wiederum für Äpfel statt anderen Obstsorten im Training.

Ich würde, wenn es nicht um Gewichtmachen geht und Apfel unbedingt sein soll, frisch gepressten Apfelsaft ( pur oder als Schorle) ins Bidon füllen, aber ansonsten als "Festverpflegung" eher auf konzentriertes Obst wie Bananen, Feigen, Datteln oder auf Trockenobst setzen.

thunderbee
19.05.2011, 08:11
.....
Ich halte daher gar nichts von Milchprodukten und würde sie allenfalls Feinden verfüttern und selbst das würde ich mir aus ethischen Gründen verwehren.

Ist Joghurt genauso "schlimm"?

Kann man in dieser Welt überhaupt noch was bedenkenlos essen?

pinkpoison
19.05.2011, 08:22
Ist Joghurt genauso "schlimm"?

Kann man in dieser Welt überhaupt noch was bedenkenlos essen?

Ist Jogurt ein Milchprodukt oder nicht? Es gibt überhaupt keinen vernünftigen Grund Milchprodukte irgendwelcher Art zu konsumieren, es sei denn man steht kurz vor dem Verhungern und kann so den Tod vermeiden. Schließlich hat die Geschichte der menschlichen Evolution allein für den Homo Sapiens gezeigt, das wir weit über 96% der Zeit gänzlich ohne die Säuglingsnahrung fremder Säugetierarten ausgekommen sind. Und das unter dramatisch härteren Lebensbedingungen als heute.

Man kann so viele Dinge bedenkenlos essen, dass Du kugelrund würdest, wenn Du das wollen würdest. Allerdings muss man dazu auch aufgrund der fragwürdigen Produktionsmethoden sehr wählerisch sein, Dich mental vor der Marketingmaschinerie der Agrar- und Nahrungsindustrie abschotten und Dich um Information bemühen, die unabhängig von wirtschaftlichen Interessen generiert wurde. Das ist leider alles ziemlich mühsam, aber spannend und lohnend, wenn man gesund alt werden will.

dickermichel
19.05.2011, 08:24
Ob Äpfel nun das Mittel der Wahl als Trainingsverpflegung sein müssen, da kann man streiten, da der Energiegehalt halt vergleichsweise niedrig ist.

Ich habe nicht davon gesprochen, Äpfel als Mittel zur Trainings- oder gar WK-Verpflegung einzusetzen.
Aber als "Beiwerk" erfüllen sie für mich und andere (die das vertragen) einen wichtigen Zweck.
Die KH holt man sich aus den bekannten Quellen, wie sie von der Sportindustrie ja in durchaus akzeptabler Qualität angeboten werden - wobei ich auch schon während des HM in einer MD nur Datteln gegessen habe, was ebenfalls klasse war.

Gruß: Michel

pinkpoison
19.05.2011, 08:28
Ich habe nicht davon gesprochen, Äpfel als Mittel zur Trainings- oder gar WK-Verpflegung einzusetzen.
Aber als "Beiwerk" erfüllen sie für mich und andere (die das vertragen) einen wichtigen Zweck.
Die KH holt man sich aus den bekannten Quellen, wie sie von der Sportindustrie ja in durchaus akzeptabler Qualität angeboten werden - wobei ich auch schon während des HM in einer MD nur Datteln gegessen habe, was ebenfalls klasse war.

Gruß: Michel

Nur dass es kein Missverständis gibt: Ich finde Äpfel ebenfalls prima und inhaltlich hast Du in Deinen Ausführungen meine volle Zustimmung. Es ging mir nur um den speziellen Aspekt der Eignung als zu bevorzugende Trainings-/WKverpflegung.

thunderbee
19.05.2011, 08:32
@PP. Eine einzige Ausnahme lasse ich - prinzipienbrechend - in meinem persönlichen Ernährungsfahrplan zu: Ein Proteinkonzentrat.
von Deiner Seite http://www.robert-bock.de/Sport_0/lauf_6/lauf_63/lauf_63.html#lauf63_2

Welches Proteinkonzentrat ist das denn?

HeinB
19.05.2011, 08:38
Ich würde jedoch gerne mehr Muskelmasse bei geringer Gewichtszunahme, am besten keiner - sprich Reduktion des Körperfettgehalts. Nothing more, nothing less. Ich würde so oder so 5kg mehr wiegen als im vergangenen Jahr. So where's the Problem?

Dazu brauchst du ein systematisches Krafttraining, das lässt sich vernünftig nur in der off season machen. Um wirklich Muskelmasse aufzubauen brauchst du auch eine leicht überkalorische Ernährung. Du würdest also in jedem Fall zuerst an Gewicht zunehmen. Später wenn die Ausdauereinheiten wieder stärker dazu kommen würde das Gewicht wieder runter gehen, und wenn alles klappt würde das Gewicht gleich sein bei geringerem KF-Anteil.

Das ist ein Prozess über Monate, mit einer reinen Ernährungsumstellung mitten in der Saison ist das nicht möglich.

phi25
19.05.2011, 09:08
In Mitteleuropa vertragen die meisten Menschen Milchprodukte ganz gut. In Nordeuropa ist Laktoseintoleranz noch viel seltener. Für mich ein guter Beweis dafür, dass sich die Menschheit den Gegebenheiten im Bezug auf Nahrung viel schneller anpasst als manche denken.

Ich vertrage Milch jedenfalls sehr gut. Wenn ich zuviel Süsses esse bekomme oft Sodbrennen, bei Kombination mit Milch nie.
Wie kann man nur glauben das in x Generationen Milchwirtschaft keine Anpassung stattgefunden hat.
Im Endeffekt verträgt ein Mensch fast alles. Es gibt Populationen die fast auschließlich Fleisch essen als auch solche die fast außschließlich vegetarisch essen.
Die richtige Ernährung gibt es nicht.

Es wäre soviel einfacher würden wir uns nur von Gras ernähren, dann wären wir uns schnell einig, z.B. das nichts über frisches Gras geht und Silomais nicht so der Burner ist, aber wir sind nun mal Allesfresser.

dickermichel
19.05.2011, 09:44
aber wir sind nun mal Allesfresser.

Ich bin auch der Meinung, daß der Mensch deshalb so "erfolgreich" ist, weil er in der Lage ist, alles zu essen, ohne daß er gleich stirbt.
Und Anpassungsleistungen sind sehr wohl innerhalb relativ kurzer Zeit für einen bestimmten Teil der jeweiligen Menschengruppe möglich, soll heißen x% kommen gut mit Getreide zurecht, y% mit Milch, z% mit viel Fleisch und abc% mit reiner Pflanzennahrung.
Aber es gibt eben auch einen nicht unerheblichen Anteil von Menschen, die unter einer bestimmten Ernährungsweise leiden, und die müssen halt in der heutigen Welt herausfinden, was zu ihnen paßt = was sie ohne Probleme vertragen.

Wie ich schon sagte: Es gibt keine unumstößlichen, endgültigen Wahrheiten, die für JEDEN Menschen gültig sind - im Endeffekt ist doch jeder individuell.
Gruß: Michel

Klugschnacker
19.05.2011, 10:37
Wie ich schon sagte: Es gibt keine unumstößlichen, endgültigen Wahrheiten, die für JEDEN Menschen gültig sind - im Endeffekt ist doch jeder individuell.
Gruß: Michel

Natürlich gibt es Dinge, die für jeden Menschen gültig sind. Auch bei der Ernährung. Die Individualität spielt sich in engen Grenzen ab und ist oft auch Wunschdenken – wir wären ja alle gerne sehr individuell (no offense intended).

Grüße,
Arne

phi25
19.05.2011, 11:10
Aber gerade im Bezug auf Ernährung sind wir doch sehr unterschiedlich, gerade wenn so fein ausdifferenziert wird wie in solchen Threads.

Ich kann ohne Probleme 2 Liter Milch trinken ein anderer verträgt das garnicht.
Wenn ich etwas mehr Kalorien als nötig zu mir nehme macht sich das sofort beim Gewicht bemerkbar, andere stopfen in sich hinein als obs kein Morgen gäbe und sind trotzdem gertenschlank.
Manche bekommen von Fett Sodbrennen, andere von Zucker, manche kennen das garnicht.
Wie unterschiedlich sind dann erst Dinge wie Protein- oder Vitaminbedarf.
Deshalb rate ich dazu nicht auf Ernährungsexperten sondern in erster Linie auf den eigenen Körper zu hören.

dickermichel
19.05.2011, 11:16
Natürlich gibt es Dinge, die für jeden Menschen gültig sind. Auch bei der Ernährung.


Niemand hat bestritten, daß viele Dinge bei jedem Menschen gleich sind, aber es gibt nun mal bestimmte Punkte, an denen sich Menschen fundamental unterscheiden und zwar mit fundamentalen Ergebnissen für ihr Leben - gerade, was die Ernährung betrifft.
Daher war Deine apodiktische Aussage bzgl. Apfel entweder polemisch oder in ihrem Absolutheitsanspruch nicht korrekt...;)

Die Individualität spielt sich in engen Grenzen ab und ist oft auch Wunschdenken – wir wären ja alle gerne sehr individuell (no offense intended).

Mir ging/geht es ganz sicher nicht darum, irgendeine "besondere" Individualität zu betonen, denn gerade der Individualitätswahn ist eher peinlich, ich weiß daher nicht, was diese Bemerkung hier soll.
Frag' mal meine Frau (oder Millionen anderer Leute), ob sie meinen, besonders individuell zu sein, weil sie nach dem Essen einer bestimmten Sache knallrot anlaufen, Hitzewallungen bekommen, sich die Haut vom Leibe kratzen wollen oder unter Kreislaufbeschwerden leiden, um nur die "harmlosen" Beschwerden zu nennen.
Gerade bei der Ernährung kann schon eine Minimalabweichung im menschlichen Körper dramatische Auswirkungen haben.
Gruß: Michel

Klugschnacker
19.05.2011, 11:58
Macht es doch nicht so kompliziert. Bei einer Ausdauerbelastung wie einem Triathlon ist der Verbrauch an Kohlenhydraten immer höher als die maximal nachführbare Menge. Folglich sind die Kohlenhydratvorräte des Körpers zwangsläufig nach einer Zeit erschöpft. Das ist bei allen Menschen gleich.

Milch und Äpfel werden langsam verdaut und die darin enthaltene Energie geht nur langsam ins Blut – unabhängig von der Frage, wer individuell Milch oder Äpfel im Alltag gut verträgt oder nicht. Die Energiezufuhr der genannten Lebensmittel geht nur langsam vonstatten, zumindest im Vergleich zu anderen Energieträgern. Dadurch wird das Defizit an Kohlenhydraten schneller kritisch als bei vielen anderen Energieträgern. Das ist auch bei allen Menschen gleich.

Wer im Alltag von Süßigkeiten schnell zunimmt oder nicht, wer von fettem Essen Sodrennen bekommt oder nicht, wer Milch verträgt oder nicht: Das ist individuell unterschiedlich, aber eine ganz andere Baustelle.

Grüße,
Arne

pinkpoison
19.05.2011, 12:21
@PP. von Deiner Seite http://www.robert-bock.de/Sport_0/lauf_6/lauf_63/lauf_63.html#lauf63_2

Welches Proteinkonzentrat ist das denn?

Spirulina

thunderbee
19.05.2011, 12:22
Spirulina
...thx, schon mal gehört
...hast Du eine seriöse Bezugsquelle?

dickermichel
19.05.2011, 13:41
...wer Milch verträgt oder nicht: Das ist individuell unterschiedlich, aber eine ganz andere Baustelle.


Nö, das ist keine ANDERE Baustelle, sondern genau Thema dieses Threads bzw. der Frage des Threadgründers bzw. Ausdruck der Antworten hier.

Außerdem gibt es keine Wahrheit als die auf dem Platz...;) ... und die lautet in seinem Fall anscheinend:
ER als Individuum verträgt keine 1-2l Milch pro Tag PLUS Apfel PLUS intensives Training, sonst würde er nicht diese Probleme bekommen.

Hilfestellungen für ihn können also nur Vorschläge und Hinweise anderer sein, die auf Basis ihrer individuellen Ernährung bestimmte Erfahrungen gemacht haben. Ob diese Vorschläge für ihn umsetzbar sind, kann hier niemand sagen, denn auch hier gilt der Satz mit der Wahrheit und dem Platz, sprich: Er muß es ausprobieren (wobei es natürlich ein paar Dinge gibt, die relativ klar und eindeutig sind, die man besser nicht ausprobieren sollte).

Gruß: Michel

Klugschnacker
19.05.2011, 14:12
Hilfestellungen für ihn können also nur Vorschläge und Hinweise anderer sein, die auf Basis ihrer individuellen Ernährung bestimmte Erfahrungen gemacht haben.

Wenn das alles so hochindividuell ist, wie Du sagst, kann man eben gerade nicht Erfahrungen vom einen Individuum auf das andere übertragen. Hüh oder hott.

Wenn man mit der eigenen Sporternährung nicht klar kommt, kann ein erster Ansatz darin bestehen, es einfach mal so zu machen, die die Mehrheit der anderen Sportler. Vermisst man dort größere Mengen Milch oder Äpfel, lässt man es damit einfach mal sein. Problem gelöst.

Grüße,
Arne

Mr.A
19.05.2011, 14:23
Wenn ich bedenke, dass ich mich "ungesund" ernähren sollte, nur weil ich Milch und Milchprodukte aus "Genuss" konsumiere, dann möchte ich nicht wissen, was man für Urteil über den Durchschnittsbürger/-Studenten fällen sollte. Im Supermarkt häufiger folgendes Szenario:

Mein Einkaufskorb gefüllt mit Milch, Magerquark, ein bisschen Tuhnfisch oder Eier, Äpfel oder neuerdings auch Erdbeeren, Salat und sonstiges Gemüse...und gerne mal ungesüßte Ananas, die ich vor dem Essen sogar durchsiebe und durchspüle, damit der Konservierungszucker rauskommt. Und andere meiner Generation hingegen stapeln locker 3-4 Packungen Tiefkühlpizza, Chips, Cola und Bier auf's Kassenfließband.

Ich glaube mein Milchkonsum ist noch relativ harmlos.

pinkpoison
19.05.2011, 14:51
Wenn ich bedenke, dass ich mich "ungesund" ernähren sollte, nur weil ich Milch und Milchprodukte aus "Genuss" konsumiere, dann möchte ich nicht wissen, was man für Urteil über den Durchschnittsbürger/-Studenten fällen sollte. Im Supermarkt häufiger folgendes Szenario:

Mein Einkaufskorb gefüllt mit Milch, Magerquark, ein bisschen Tuhnfisch oder Eier, Äpfel oder neuerdings auch Erdbeeren, Salat und sonstiges Gemüse...und gerne mal ungesüßte Ananas, die ich vor dem Essen sogar durchsiebe und durchspüle, damit der Konservierungszucker rauskommt. Und andere meiner Generation hingegen stapeln locker 3-4 Packungen Tiefkühlpizza, Chips, Cola und Bier auf's Kassenfließband.

Ich glaube mein Milchkonsum ist noch relativ harmlos.

Unabhängig davon was Du isst, und wie man das bewerten würde: Was bringt es Dir persönlich an Positiva für Deine Gesundheit wenn sich andere relativ zu Dir ungesund oder noch ungesünder ernähren?!? Diese Logik versteh ich nicht.

Ananas kann man übrigens nicht nur in der Dose, sondern auch als frische Frucht kaufen. Sieht in etwa so aus und kostet i.d.R. zwischen EUR 1,49 und 1,99 pro Stück und ist frei von Industriezucker und enthält im Gegensatz zur Konserve, die nur noch Energie liefert, noch alle Vitamine und Enzyme (Bromelain!):

http://obst-gemuese.bitpalast.net/images/objects/ananas.jpg

;)

dickermichel
19.05.2011, 15:15
Wenn das alles so hochindividuell ist, wie Du sagst, kann man eben gerade nicht Erfahrungen vom einen Individuum auf das andere übertragen. Hüh oder hott.


Du mußt genau lesen: Ich habe nicht von ÜBERTRAGUNG von Erfahrungen gesprochen, sondern von Vorschlägen und Hinweisen.
Letztere sind keine Axiome, sondern Möglichkeiten, die für eine Person funktionieren KÖNNEN, während sie für andere nicht funktionieren.

Um dieses Thema bzw. dieses Diskussion abzuschließen:
DU kannst nicht einfach sagen, daß bestimmte Dinge so seien, nur weil es gerade ein Teil der Wissenschaft so behauptet.
Es gibt keinen absoluten Stand der Wissenschaft, sondern nur einen von der Mehrheit der Wissenschaft akzeptierten Wissenshorizont. Dieser wird meist von einem anderen Teil der Wissenschaft nicht akzeptiert oder/und im Lauf der Zeit durch weitere Arbeiten/Studien etc. verändert und teilweise sogar komplett umgeworfen (siehe z.B. die Ergebnisse einer Studie bzgl. der angeblichen Gesundheitsschäden von Salz - oder die Studien, die gezeigt haben, daß es Menschen gibt, die mit einem hohen Cholesterinspiegel wunderbar gesund sind, obwohl sie es lt. Definition nicht sein dürften - oder oder oder...).

Gruß: Michel

PS: Ein Punkt fällt mir noch ein: Wenn der moderne Mensch sein Eßverhalten verändert, dauert es durchaus ein paar Jahre, bis sein Körper sich darauf eingestellt hat.
Das führt dann dazu, daß wenn dieser Mensch anderen erzählt, ihm tue eine gewisse Ernährung gut, dies für diejenigen, die ihre Ernährung (noch) nicht entsprechend verändert haben, nicht der Fall sein muß.

Lui
19.05.2011, 15:35
Wenn ich bedenke, dass ich mich "ungesund" ernähren sollte, nur weil ich Milch und Milchprodukte aus "Genuss" konsumiere, dann möchte ich nicht wissen, was man für Urteil über den Durchschnittsbürger/-Studenten fällen sollte. Im Supermarkt häufiger folgendes Szenario:

Mein Einkaufskorb gefüllt mit Milch, Magerquark, ein bisschen Tuhnfisch oder Eier, Äpfel oder neuerdings auch Erdbeeren, Salat und sonstiges Gemüse...und gerne mal ungesüßte Ananas, die ich vor dem Essen sogar durchsiebe und durchspüle, damit der Konservierungszucker rauskommt. Und andere meiner Generation hingegen stapeln locker 3-4 Packungen Tiefkühlpizza, Chips, Cola und Bier auf's Kassenfließband.

Ich glaube mein Milchkonsum ist noch relativ harmlos.

Hehe, ich beobachte immer was die Leute vor und hinter mir an der Kasse einkaufen. 99,999% kaufen nur Schrott.

basti2108
19.05.2011, 16:22
Hehe, ich beobachte immer was die Leute vor und hinter mir an der Kasse einkaufen. 99,999% kaufen nur Schrott.

Naja ich weiß nicht. Ich zum Beispiel trinke viel Cola, und esse viel Süßes...ich kann gar nicht anders. Wenn man viel Sport macht und eine gesunde Figur hat, dann finde ich das nicht so schlimm.

Und wenn man den Kopf über die Einkäufe anderer schüttelt finde ich das schon sehr arrogant und überheblich. Man sollte viel eher sehen das Übergewicht als Folge schlechter Ernährung in unserer Gesaellschaft ein grundsätzliches Problem ist. Ich denke, dass die Politik da schläft. Zigarettenwerbung wurde verboten, aber wenn man sich die Spots so anschaut...Chips, Mc´s, Nutella...
Ich rümpfe eher die Nase über Menschen, die die Gesundheit anderer verkaufen und sich über den so generierten Reichtum freuen - beispielsweise unsere tolle Fußballnationalmannschaft aber auch viele andere sportler, die für beschissene Lebensmittel werben.
Da liegt der eigentliche Skandal, aber nicht beim leicht beeinflussbaren Ottonormalverkäufer, den darf man nämlich nicht überschätzen...und das ist jetzt arrogant und überheblich von mir, aber ich stehe dazu. Kreis geschlossen:Blumen:

basti2108
19.05.2011, 16:29
Ich denke, dass Ernährung ein eigenständiges Schulfach sein sollte, da soviele Kinder die Fettleibigkeit ihrer Eltern "erben" ohne eine Chance zu haben, dem zu entgehen. Wenn man dann mit 20 aufwacht und 120 Kilo drauf hat -> viel Spaß beim Loswerden...

3-rad
19.05.2011, 16:30
Ist Jogurt ein Milchprodukt oder nicht? Es gibt überhaupt keinen vernünftigen Grund Milchprodukte irgendwelcher Art zu konsumieren, es sei denn man steht kurz vor dem Verhungern und kann so den Tod vermeiden.

Selten so einen Blödsinn gelesen.
Mahlzeit.

pinkpoison
19.05.2011, 16:35
Ich denke, dass Ernährung ein eigenständiges Schulfach sein sollte, da soviele Kinder die Fettleibigkeit ihrer Eltern "erben" ohne eine Chance zu haben, dem zu entgehen. Wenn man dann mit 20 aufwacht und 120 Kilo drauf hat -> viel Spaß beim Loswerden...

Damit hast Du völlig recht - das Problem ist nur wer festlegt, was dann so im Lehrplan bzgl. einer "gesunden Ernährung" drinstehen würde... der lange Arm der DGE und der sie finanzierenden Agrar- und Nahrungsmittelindustrie ist verdammt lang und reicht bis in die Verbraucherschutzministerien, wie die jüngsten Lebensmittelskandale eindrucksvoll bewiesen haben. Wenn man dann kein Glück hat und keinen Lehrer hat, der über den Tellerrand der propagierten Mainstream-Lehrmeinung hinaus blickt, der lernt dann doch wieder wie wichtig es ist, sich viele, viele Vollkorn- und Milchprodukte reinzuziehen und Zucker ist schließlich eine unverzichtbare Nervennahrung... . "Ausgewogen" eben ... ;)

pinkpoison
19.05.2011, 16:37
Selten so einen Blödsinn gelesen.
Mahlzeit.

Du bist übrigens hiermit offiziell für den überflüssigsten Diskussionsbeitrag des Tages nominiert. Schon wieder.

Wenn man von einer Sache keine Ahnung hat, sollte man auch einfach mal die Klappe halten können... sorry :Cheese:

Zur Sache: http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=577079&postcount=38

Kannst ja gerne zur Abwechslung mal sachlich entgegnen und begründen, warum man Deiner Meinung nach ohne Milchprodukte nicht leben kann.

3-rad
19.05.2011, 16:47
Du bist übrigens hiermit offiziell für den überflüssigsten Diskussionsbeitrag des Tages nominiert. Schon wieder.

Wenn man von einer Sache keine Ahnung hat, sollte man auch einfach mal die Klappe halten können... sorry :Cheese:

das mag sein.
Ich finde einfach nur, dass eine derartige Bemerkung wie sie von Dir hier geposted wurde völlig daneben ist.
Du bist hiermit für den "such dir was aus" Diskussionsbeitrag des Tages nominiert.
Schon wieder, mal wieder.

3-rad
19.05.2011, 16:49
Kannst ja gerne zur Abwechslung mal sachlich entgegnen und begründen, warum man Deiner Meinung nach ohne Milchprodukte nicht leben kann.

ich habe nie behauptet, dass man das nicht kann.
Ich behaupte aber, dass man mit Milchprodukten sehr gut leben kann.

pinkpoison
19.05.2011, 16:53
Ich finde einfach nur, dass eine derartige Bemerkung wie sie von Dir hier geposted wurde völlig daneben ist.


Moment mal... Das war mein Statement als Resümee meiner vorherigen Ausführungen zum Thema:

"Es gibt überhaupt keinen vernünftigen Grund Milchprodukte irgendwelcher Art zu konsumieren, es sei denn man steht kurz vor dem Verhungern und kann so den Tod vermeiden."

Was ist an dieser Bemerkung so derart daneben, dass man sie hier in diesem Forum so nicht posten dürfte? Dieses Statement stellt meine persönliche und wohlbegründete Meinung dar. Niemand verlangt, dass Du sie übernimmst, aber sie ohne jede sachliche Begründung (!) - vermutlich nur um des Stänkerns willen - als "Blödsinn" abzutun - das ist in meinen Augen unfair und so weit daneben, dass es vor allem peinlich für Dich ist in welchem Licht Du Dich hier präsentierst.

thunderbee
19.05.2011, 16:54
Damit hast Du völlig recht - das Problem ist nur wer festlegt, was dann so im Lehrplan bzgl. einer "gesunden Ernährung" drinstehen würde... der lange Arm der DGE und der sie finanzierenden Agrar- und Nahrungsmittelindustrie ist verdammt lang und reicht bis in die Verbraucherschutzministerien, wie die jüngsten Lebensmittelskandale eindrucksvoll bewiesen haben. Wenn man dann kein Glück hat und keinen Lehrer hat, der über den Tellerrand der propagierten Mainstream-Lehrmeinung hinaus blickt, der lernt dann doch wieder wie wichtig es ist, sich viele, viele Vollkorn- und Milchprodukte reinzuziehen und Zucker ist schließlich eine unverzichtbare Nervennahrung... . "Ausgewogen" eben ... ;)

...es wäre zumindest mal ein guter Anfang, dass Kinder mal den Unterscheid zwischen Fertigfrass und Lebensmittel erfahren. Der Weg zur noch besseren Wernährung wäre dann nicht mehr so weit, wie er es heute ist.

pinkpoison
19.05.2011, 16:55
ich habe nie behauptet, dass man das nicht kann.
Ich behaupte aber, dass man mit Milchprodukten sehr gut leben kann.

Ja klar...und du kennst sicher auch jemanden, ach was sag ich: dutzende, die, weil sie zwei Schachteln Zigaretten am Tag geraucht haben, 90 Jahre alt geworden sind...

pinkpoison
19.05.2011, 16:57
...es wäre zumindest mal ein guter Anfang, dass Kinder mal den Unterscheid zwischen Fertigfrass und Lebensmittel erfahren. Der Weg zur noch besseren Wernährung wäre dann nicht mehr so weit, wie er es heute ist.

Vielleicht ist ja eine Lehrerin/Lehrer unter uns, die was dazu sagen können, inwieweit das Thema Ernährung heute im Unterricht ne Rolle spielt, auch wenn das wohl von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es völlig unbeackert bleibt.

kuestentanne
19.05.2011, 22:09
Ja klar...und du kennst sicher auch jemanden, ach was sag ich: dutzende, die, weil sie zwei Schachteln Zigaretten am Tag geraucht haben, 90 Jahre alt geworden sind...

Ja, Helmut Schmidt und jede Menge Japaner ;)

Klugschnacker
19.05.2011, 22:34
DU kannst nicht einfach sagen, daß bestimmte Dinge so seien, nur weil es gerade ein Teil der Wissenschaft so behauptet.
Es gibt keinen absoluten Stand der Wissenschaft, sondern nur einen von der Mehrheit der Wissenschaft akzeptierten Wissenshorizont. Dieser wird meist von einem anderen Teil der Wissenschaft nicht akzeptiert oder/und im Lauf der Zeit durch weitere Arbeiten/Studien etc. verändert und teilweise sogar komplett umgeworfen.


Das ist zweifellos richtig, alles Wissen ist immer nur vorläufig. Ich habe selbst in den letzten Jahren einige Überzeugungen über den Jordan gehen sehen, seit ich mich regelmäßig mit wissenschaftlichen Studien zu diesem Thema beschäftige.

Dass es eine wissenschaftliche Kontroverse zum Verzehr von Äpfeln während intensiver Ausdauerbelastungen gäbe, habe ich jedoch nicht feststellen können. Da ich gerne dazulerne wäre ich Dir sehr dankbar, wenn Du Studien oder ähnliches dazu verlinken könntest, wo für die Äpfel plädiert wird. Für die Milch gilt das gleiche.

Der gegenwärtige wissenschaftliche Stand zur recht verbreiteten "runners diarrhoe", dem vor allem beim Laufen vorkommende Durchfall ist meines Wissens nach:

- Ein Zuviel an Ballaststoffen scheint die Hauptursache zu sein. Deshalb ist ein Verzehr von mehreren Äpfeln, die wenig Energie, aber sehr viel unverdauliche Ballaststoffe enthalten, bei Ausdauerbelastungen kritisch zu sehen, vor allem beim Laufen.

- Lactoseintoleranz ist eine weitere häufige Ursache, häufig einhergehend mit einer Fructoseintoleranz. Wer von einer runners diarrhoe betroffen ist, sollte daher seinen Konsum von Milchprodukten und Obst in zeitlicher Nähe von Ausdauerbelastungen überdenken. Vor allem, wenn Obst gleichzeitig viel Fructose als auch Ballaststoffe enthält.

Außerdem, da es bereits angesprochen wurde:

- Mineralstoffe mit Ausnahme von Natrium, Vitamine und Spurenelemente sollte man während Ausdauerbelastungen möglichst wenig zu sich nehmen. Sie haben entgegen früherer Überzeugungen keinen Nutzen im Wettkampf und behindern die Aufnahme von Kohlenhydraten. Das Vorhandensein dieser Stoffe im Obst gehört zu seinen Nachteilen – während des Wettkampfs wohlgemerkt. Natrium wäre nützlich, ist im Apfel aber nur in winzigen Mengen enthalten.

- Eine zu hohe Wasseraufnahme ist eine Gefahr, und zwar wegen des fehlenden Natriums. Das führt zu Ödemen und einer Anschwellung des Gehirns, weswegen die Hyponatriämie gefährlich ist. Sie führt aber nicht zu Problemen im Magen und Darm. Dortige Probleme haben fast immer mit Wassermangel zu tun.

Über alle diese Punkte scheint mir im Rahmen aktueller wissenschaftlicher Arbeiten Einigkeit zu herrschen. Ich nehmen jedoch gerne wissenschaftliche Arbeiten zur Kenntnis, die eine andere Meinung vertreten. Für Quellen jeder Art bin ich dankbar. Dann wird die Diskussion in diese Richtung auch etwas konkreter.

Viele Grüße,
Arne

dickermichel
19.05.2011, 23:56
@Arne.
Ich wollte diese unfruchtbare Diskussion mit Dir ja von meiner Seite aus beenden, aber einer geht noch - lies Dir einfach meine Posts in diesem Thread durch und dann erkläre mir Dein letztes Posting.
Hier mein erstes Posting:
"1. Als Medizinstudent solltest Du wissen, wie hoch die Verweildauer von frischer, also nicht gekochter Milch im menschlichen Magen ist.

2. Sofern Du keine Apfelallergie hast, sollten Äpfel kein Problem darstellen. Ich zumindest esse Äpfel WÄHREND des WKs (ab Mitteldistanz), vor und während des Trainings - und habe damit nicht nur keine Probleme, sondern im Gegenteil nur Vorteile.

3. Wie schon die Vorschreiber geschrieben: Entweder sind 2l Milch zu viel für Dich oder Du hast eine Laktoseintoleranz oder aber die Kombi aus Apfel und Milch stellt Deinen Magen vor ein Problem.

Mein Tip:
Laß einfach mal die Milch an dem Tag weg, an dem Du intensiver trainierst.
Gruß: Michel"

Da steht weder drin, daß ich Milch VOR Ausdauerbelastungen empfehle (im Gegenteil, siehe Punkt 1.), noch daß Äpfel eine wichtige ROlle als Energielieferant im WK spielen, sondern nur, daß ICH sogar während des Trainings und der WK Äpfel zu mir nehme und damit keine Probleme habe.

Dein darauffolgendes Posting:
"Äpfel im Wettkampf sind auch ohne Fructose- oder Pektinprobleme eine Katastrophe. Schwer verdaulich, wenig Energie und einen Haufen Probleme. Ich warte wirklich darauf, dass mal jemand mit Kokosnüssen, Maiskolben oder Matjesheringen daherkommt."
Die ersten zwei Sätze mögen für Dich und ein paar (oder gerne auch: viele) andere Menschen gelten, aber eben nicht für alle, daher verbietet sich diese absolute Formulierung.
Und Dein zweiter Satz war reine Polemik.
Genauso wie Dein gesamtes letztes Posting.

Diskussion auf diesem Niveau damit für mich beendet - gute Nacht: Michel

Klugschnacker
20.05.2011, 00:08
Michel, das ist ein Diskussionforum, wir tauschen hier Argumente aus. Du hast gesagt, meine Position sei Gegenstand eine wissenschaftlichen Kontroverse, daher müsse ich vorsichtiger formulieren. Ich habe Dich gebeten, Links zu posten, die diese Kontroverse zeigen. Was ist daran polemisch? Wo ist denn diese wissenschaftliche Kontroverse, auf die Du Dich beziehst? Mir scheint, das ist in einer Diskussion eine zulässige und sachliche Frage.

Sollte ich Dich missverstanden haben, kannst Du dieses Missverständnis aufklären, ohne gleich eingeschnappt zu sein.

Grüße,
Arne

pinkpoison
20.05.2011, 08:18
Der gegenwärtige wissenschaftliche Stand zur recht verbreiteten "runners diarrhoe", dem vor allem beim Laufen vorkommende Durchfall ist meines Wissens nach:

- Ein Zuviel an Ballaststoffen scheint die Hauptursache zu sein. Deshalb ist ein Verzehr von mehreren Äpfeln, die wenig Energie, aber sehr viel unverdauliche Ballaststoffe enthalten, bei Ausdauerbelastungen kritisch zu sehen, vor allem beim Laufen.

- Lactoseintoleranz ist eine weitere häufige Ursache, häufig einhergehend mit einer Fructoseintoleranz. Wer von einer runners diarrhoe betroffen ist, sollte daher seinen Konsum von Milchprodukten und Obst in zeitlicher Nähe von Ausdauerbelastungen überdenken. Vor allem, wenn Obst gleichzeitig viel Fructose als auch Ballaststoffe enthält.

Außerdem, da es bereits angesprochen wurde:

- Mineralstoffe mit Ausnahme von Natrium, Vitamine und Spurenelemente sollte man während Ausdauerbelastungen möglichst wenig zu sich nehmen. Sie haben entgegen früherer Überzeugungen keinen Nutzen im Wettkampf und behindern die Aufnahme von Kohlenhydraten. Das Vorhandensein dieser Stoffe im Obst gehört zu seinen Nachteilen – während des Wettkampfs wohlgemerkt. Natrium wäre nützlich, ist im Apfel aber nur in winzigen Mengen enthalten.



Ich möchte den kompakten Ausführungen von Arne noch ein paar Gedanken hinzufügen.

Ob tatsächlich die Ballaststoffe im Obst ursächlich für Durchfall beim Laufen/Sport sind, halte ich für eine ziemlich fadenscheinige Begründung, denn diese beschleunigen zwar die Darmpassage von Obst, aber auch wenn diese schnell läuft, so dauert es doch mindestens 3 Stunden, bevor diese durchlaufen ist. Das kann also m.E. nicht wirklich erklären, warum manche Betroffene berichten, dass sie nach 10-20 Minuten in die Büsche gezwungen werden. Leider habe ich zu diesem Thema beislang auch noch keine vernünftig klingende Alternativtheorien gefunden. Meine persönliche Theorie geht in die Richtung, dass es eher das Kalium im Obst (und reichlich in Äpfeln) ist, das dann zu solchen Problemen führt, wenn vor Konsum des Obstes ein relativ zum Natrium bestehendes Kaliumdefizit bestanden hat. Sollte also jemand im Alltag eher wenig Obst und Gemüse aber viel Natriumchlorid (Kochsalz) zu sich nehmen, dann gerät bei Zuführung von für diese Person ungewöhnlich reichlich Obst beim Sport zu einer raschen Angleichung des Elektrolythhaushaltes, verbunden mit Ausschwemmung von Natrium an das Wasser gebunden ist über den Darm. Gemäß dieser (meiner eigenen zurechgelegten Theorie) habe ich betroffene Sportler in meinem privaten Umfeld beraten und ihre einschlägigen Probleme haben sich durch die Bank drastsisch reduziert. Einfache Maßnahme: Weniger Kochsalz und deutlich mehr Obst und Gemüse im Alltag und schon bleibt die "Flucht in die Büsche" beim Sport aus, wenn man als Verpflegung zu Äpfeln oder anderem Obst greift (wer sich paleo ernährt ist nebenbei bemerkt diesbezüglich automatisch optimal versorgt). Das Geheimnis ist also eine optimierte Natrium-Kalium-Relation in der Ernährung, die dann auch den Flüssigkeitshaushalt im lauf der Zeit neu justiert. Mal sehen, ob das mal jemand in Form einer seriösen Studie zum Thema machen wird, oder obn weiterhin alles auf die Ballaststoffe geschoben wird...

Was den Begriff "Ballaststoffe" und deren Gehalt in Lebensmitteln angeht, sollte man nicht vergessen, dass es enorm individuell ist, was überhaupt ein Ballaststoff ist. Generell sind dies nichtverdauliche Nahrungsbestandteile (meist KH), die dann entweder ausgeschieden werden oder von der Darmflora verstoffwechselt werden. Für jemanden, der zb laktose- und/oder fructoseintolerant ist, stellen also Laktose und Fructose Ballaststoffe dar (in der Nährwerttabelle werden diese aber nicht als solche erfasst!), aber für jemanden, der sowohl Laktose als auch Fructose verstoffwechseln kann aber nicht. Diese beiden "Zucker" sind jetzt aber nur zwei von einer Vielzahl von möglichen in der Nahrung enthaltenen Substanzen, die das betrachtete Individuum mal besser, mal schlechter, mal gar nicht verarbeitet. Auch von dieser Seite her muss man Kalorienangaben und die Orientierung daran als Farce betrachten, denn für einen 100% Fructoseintoleranten hat Fruchtzucker gar keine Kalorien, für einen "Normalen" aber 4,1 kcal pro Gramm. Ändert sich zb nach der Einnahme von Antibiotika die Darmflora hat also ein Lebensmittel individuell betrachtet einen anderen Nährwert, wenn Bakterienkulturen sterben, aus deren Stoffwechselprodukten der Mensch zuvor ggfls. Energie bezogen hat. Man kann also den Gehalt an nutzbarer Energie eines Nahrungsmittels nur dann bestimmen, wenn man die individuellen Stoffwechselparameter sowie die Zusammensetzung der Darmflora zum Zeitpunkt X kennt.... .

Dass Natrium die kritische Variable beim Sport ist und während längerer Belastung, starkem Schwitzen, großer Hitze kurzfristig ersetzt werden kann und ggfls. muss, alle anderen Mikronährstoffe aber angeblich die Zellen kurzfristig gar nicht erreichen, ist zwar die landläufige herrschende Literaturmeinung, vernachlässigt aber m.E. die sehr sensiblen Regulationsmechanismen im Elektrolythhaushalt. Insbesondere die Relation Na zum Ka im Zusammenhang mit der Natrium-Kalium-Ionenpumpe (siehe auch oben zum Durchfall beim Sport). Im Gegensatz zu Mg und Ca zb kommt Ka und Na sehr rasch im Zellstoffwechsel an. Insofern kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass die Kaliumzufuhr irrelevant sein soll, die von Na hingegen lebenswichtig. Aber dies nur meine bescheidene Vermutung... die Literatur gibt leider nicht viel dazu her, zumindest nicht die, die ich kenne. Momentan schreiben alle die Natriumgeschichte gegenseitig voneinander ab... warum auch immer.

Der Tipp, man sollte Natriumchlorid (Kochsalz) zuführen, um den Natriumhaushalt zu unterstützen, ist m.E. reichlich suboptimal, denn die Frage, was mit dem Chlorid passiert, das vom Natrium ja abgespalten werden muss, um das Na nutzen zu können, wird dabei ausgeblendet. Dieses wird normalerweise zur Produktion von Salzsäure im Magen verwendet, das Natrium zur Stabilisierung des Blut-ph. Meine persönliche Sicht auf Basis von episodischen Erfahrungsberichten in meinem Umfeld geht dahin, dass es eine Korrelation zwischen Kochsalzzufuhr beim Sport (zb über Salztabletten), Magenbeschwerden und auch Durchfall gibt.
Meine persönliche Meinung auf Basis dieser Überlegungen: Kochsalzzufuhr ist einer gezielten Zufuhr von organisch gebundenem Natrium deutlich unterlegen. Dieses findet man in Obst und Gemüse (in optimaler Relation zum Ka!), vor allem in Stangensellerie und Gurken. Ich bin gespannt, wie sich in meinem Umfeld die Strategie bewähren wird, vor dem Sport ein "Natriumloading" über reichlich frisch gepresstem Sellerie-Gurken-Saft durchzuführen und wie sich der Konsum eines Sportdrinks aus frisch gepresstem Apfel-Sellerie-Gurkensaft im Bidon auswirken wird (bei langen Ausfahrten in einer Flasche der pure Saft, in der anderen eine Schorle daraus, die man dann mit Hilfe der Flasche mit purem Saft immer wieder mit Wasser neu herstellen kann; statt Apfel- kann man es auch mit Melonen- oder Traubensaft versuchen) Wichtig: frisch gepresst!! Keine pasteurisierte Industrieplörre! Erste Rückmeldungen sowie meine persönlichen Erfahrungen sind diesbezüglich vielversprechend.

Gruß Robert

Klugschnacker
20.05.2011, 08:43
Hallo Robert,

danke für die Ergänzungen. Zum Natrium: Ich habe bewusst von Natrium gesprochen und nicht von Natriumchlorid (Kochsalz). Es gibt ja auch andere Natriumverbindungen, z.B. Natriumcitrat, -bicarbonat etc.

Im Moment scheint es, als hätte man die Rolle des Kochsalzes während Ausdauerbelastungen in den letzten Jahren etwas überschätzt, die Meinungen darüber gehen jedoch auseinander.

Grüße,
Arne

ArminAtz
20.05.2011, 10:41
Ich bin gespannt, wie sich in meinem Umfeld die Strategie bewähren wird, vor dem Sport ein "Natriumloading" über reichlich frisch gepresstem Sellerie-Gurken-Saft durchzuführen und wie sich der Konsum eines Sportdrinks aus frisch gepresstem Apfel-Sellerie-Gurkensaft im Bidon auswirken wird (bei langen Ausfahrten in einer Flasche der pure Saft, in der anderen eine Schorle daraus, die man dann mit Hilfe der Flasche mit purem Saft immer wieder mit Wasser neu herstellen kann; statt Apfel- kann man es auch mit Melonen- oder Traubensaft versuchen) Wichtig: frisch gepresst!! Keine pasteurisierte Industrieplörre! Erste Rückmeldungen sowie meine persönlichen Erfahrungen sind diesbezüglich vielversprechend.

Gruß Robert

Hallo Robert!

Ich finde es wirklich toll, dass du hier so aus dem Nähkästchen plauderst. Wirklich höchst interessant.

Bezüglich des "Natriumloadings" vor dem Sport: Wie viele Stunden vor der Aktivität sollte man den Saft trinken und wie viel? Auch am Morgen einer Langdistanz?

Ich frage deswegen, da ein Vereinskollege auch ein Problem mit Durchfall auf der Langdistanz hat. Kaum auf der Laufstrecke, verschlägt es Ihn nach einigen km in die Büsche. Seine Leistung beeinflusst es zwar nicht wirklich (Laufzeit voriges Jahr 3:04h) aber er könnte ohne diese "Stopps" sicher noch schneller sein...

mfg

Lui
20.05.2011, 11:08
Naja ich weiß nicht. Ich zum Beispiel trinke viel Cola, und esse viel Süßes...ich kann gar nicht anders. Wenn man viel Sport macht und eine gesunde Figur hat, dann finde ich das nicht so schlimm.

Und wenn man den Kopf über die Einkäufe anderer schüttelt finde ich das schon sehr arrogant und überheblich.

Wenn ich sage, ich habe gerade das Wetter beobachtet und es regnet, ist das auch nicht arrogant und überheblich. Ich verurteile die Leute im Supermarkt nicht, sondern stelle nur fest. Es ist auch nicht so als wenn ich eine Strichliste führe über das was die Leute vor und hinter mir an der Kasse einkaufen, sondern es fällt mir nur unweigerlich auf weil einem selbst der Magen umdreht, wenn ich manche dieser Produkte sehe.

Im übrigen betrügt man sich selbst, wenn man denkt, daß nur weil man viel Sport macht und schlank ist, kann man essen was man will ohne gesundheitliche Konsequenzen. Ständig viel Zucker essen bleibt auf langer Sicht ungesund.

pinkpoison
20.05.2011, 12:34
Hallo Robert!

Ich finde es wirklich toll, dass du hier so aus dem Nähkästchen plauderst. Wirklich höchst interessant.

Bezüglich des "Natriumloadings" vor dem Sport: Wie viele Stunden vor der Aktivität sollte man den Saft trinken und wie viel? Auch am Morgen einer Langdistanz?

Ich frage deswegen, da ein Vereinskollege auch ein Problem mit Durchfall auf der Langdistanz hat. Kaum auf der Laufstrecke, verschlägt es Ihn nach einigen km in die Büsche. Seine Leistung beeinflusst es zwar nicht wirklich (Laufzeit voriges Jahr 3:04h) aber er könnte ohne diese "Stopps" sicher noch schneller sein...

mfg

Wie immer gilt: Ernährungsveränderungen stets lange vor dem Wettkampf ausprobieren ob und wie man sie verträgt. Was das "Natriumloading" über die genannte Saftkombi angeht, würde ich auf jeden Fall mehrere Tage veranschlagen, an denen man 1-2 Liter des Saftes täglich konsumieren sollte. Weniger bringt eher nix, mehr muss man individuell austesten. Ob es am Morgen einer LD zu Problemen kommen kann, kann ich mangels Erfahrungswerten nicht sagen. Mal sehen, was meine "Versuchskaninchen" am Ende der Saison an Fazit ziehen werden. Da aber die Vorwettkampfnervosität bei den meisten ausgeprägt hoch ist, würde ich sagen: Unbedingt im Training ausprobieren, am besten an einem Tag an dem man sich mindestens 6-8 Stunden belasten wird.

Deinem Kollegen würde ich als Tipp geben, in seine Tasche in T2 eine Radflasche mit Sellerie-Gurken-Saft pur oder als Schorle zu packen. Ggfls auch die erwähnte Radbidon-Mischung. In jedem Fall aber auch das vorher im Training bei einer Kombieinheit R-L austesten, wie er es verträgt.

Gruß Robert

DeRosa_ITA
20.05.2011, 12:36
Deinem Kollegen würde ich als Tipp geben, in seine Tasche in T2 eine Radflasche mit Sellerie-Gurken-Saft pur oder als Schorle zu packen. Ggfls auch die erwähnte Radbidon-Mischung. In jedem Fall aber auch das vorher im Training bei einer Kombieinheit R-L austesten, wie er es verträgt.

Gruß Robert

hui, da wär bei mir persönlich der akute Dünnpfiff vorprogrammiert... wird wohl wegen dem K+ sein dann...:confused:

Mr.A
20.05.2011, 23:59
Gastroenterologen? Ich freue mich schon auf meine erste Coloskopie, Oh Gott :/

Hallo,

ich klinke mich hier auch nochmal ein. Ich habe ganz ähnliche Probleme. Als ich letztes Jahr mit Laufen begonnen habe, hatte ich bei mitellangen Läufen manchmal das Problem, dass ich plötzlich sehr stark auf Toilette musste und nur unter übelsten Magenkrämpfen wieder nach Hause kam.
Dieses Problem habe ich jetzt eigenlich nicht mehr. Nun mache ich aber sehr regelmäßig intensive Einheiten auf der Bahn (2 Mal die Woche, 1000er, 2000er oder 3000er). Ich muss nun schon seit 2 Monaten etwa 50% dieser Einheiten abbrechen, bevor es der Plan eigentlich vorsieht. Obwohl ich schon am Nachmittag darauf achte, so gut wie nichts mehr zu essen - erst recht keine Milch oder Früchte - und mich außerdem bemühe, dass vor der Einheit wirklich alles was geht "raus ist", habe ich bislang noch keine Lösung für das Problem gefunden. Spätestens beim dritten oder vierten Intervall muss ich das Tempo etwas drosseln, weil es sonst peinlich werden könnte. Manchmal muss ich auch während eines Intervalls schnellstmöglich in die Büsche neben der Bahn. Und in ca. 50% der Fälle ist spätestens nach dem 5. oder 6. Intervall Schluss, weil es einfach Magenmäßig nicht mehr geht. Zu Hause folgen dann sehr ausführliche Toilettensitzungen. Ich versuche das Training immer so weit wie möglich durchzuziehen, aber etwas behindert mich das Ganze doch.
Im Wettkampf oder beim Koppeln habe ich das Problem hingegen nie. Esse unter der Woche morgens immer ein Müsli aus Haferflocken, Banane, Walnüssen und Milch. Hält dieses womöglich bis zum Abend vor? Danach trinke ich nämlich eigentlich keine Milch mehr...
Zu welchem Arzt könnte man nun konkret gehen, damit der Tests etc. durchführt?

Mr.A
21.05.2011, 13:31
Ne, das mach ich nicht, nie und nimmer... Mir gings jetzt eher um Lebensmitelunverträglichkeiten testen etc.

Der macht das auch.

pinkpoison
22.05.2011, 09:46
Ne, das mach ich nicht, nie und nimmer... Mir gings jetzt eher um Lebensmitelunverträglichkeiten testen etc.

Ein Gastroenterologe oder auch der ein oder andere Internist hilft wieter. Am besten vom Hausarzt überweisen lassen. Die Tests auf Lactose und Fructose sind harmlos. Du nimmst jeweils eine Lösung als Getränk zu Dir und musst dann in regelmäßigen Zeitabständen in ein Messgerät pusten. Siehe auch H2-Atemtest. Es ist keine Darmspiegelung oder ähnliches dazu nötig.

Glutenunverträglichkeit/Zöliakie wird i.d.R. über eine Blutabnahme ermittelt.

wildcoyote
22.05.2011, 10:31
bei Beschwerden sollte man sich trotzdem zu einer ÖGD bzw. Koloskopie hinreissen lassen - da werden nämlich Proben genommen und der Pathologe liefert ja bekanntlich selten falsche Werte :cool: