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Vollständige Version anzeigen : Mein Debüt...


Mone77
17.05.2011, 08:36
Es war endlich so weit. Mein 1. Triathlon über die „Olympische Distanz“ stand an. Das Training verlief super und ich war bester Dinge. Aber der Reihe nach.

Bereits am Samstag fuhren wir mit einigen anderen Triathleten aus unserem Verein schon mal nach Fulda um die Startunterlagen abzuholen und uns schon mal die Radstrecke abzufahren. Ich nahm das etwas zu wörtlich. Habe meine Radklamotten angezogen, das Fahrrad auf den Dachgepäckträger gepackt und bin zum vereinbarten Treffpunkt gefahren. Wo haben die anderen die Räder? Und warum haben die alle Jeans an? Ach so, wir wollen die Strecke mit dem Auto abfahren und nicht mit dem Rad.

In Fulda angekommen haben wir dann die Radstrecke abgefahren. Aber wenn noch keine Beschilderung hängt ist es gar nicht so leicht diese zu finden. Gut, dass wir es doch mit dem Auto gemacht haben. Es kamen bei der Irrfahrt doch ein paar km zusammen. Nachdem wir wieder zum Schwimmbad zurückgefunden haben, wurden die Startunterlagen abgeholt. Das lief sehr unkompliziert und ohne Probleme. Da hätte ich die nette Dame vom hessischen Triathlonverband gar nicht so wegen meinem Startpass nerven müssen.

Wieder zu Hause begann das Chaos. 2 Beutel für die Wechselzone, eine Tasche für den Zielbereich und die Sachen für vor dem Wettkampf. Blauer Beutel für die erste Wechselzone, roter für die zweite und grüner fürs Ziel, oder doch umgekehrt? Und was zieht man an, wenn sie 4-16 Grad ansagen und unterschiedlich bewölkt mit Schauern? Kurz und knapp, ich war doch etwas überfordert. Nach gefühlten 3 Stunden hatte ich dann alles gepackt und sogar schon die Sachen ins Auto geladen. Als ich mich gerade auf der Couch noch etwas regenerieren wollte, habe ich mir überlegt, doch noch die Weste und die Regenjacke einzupacken. Beutel wieder aus dem Auto raus. Welcher war noch mal der für die erste Wechselzone? Ja, richtig, der blaue. Regenjacke und Weste rein. Das war´s jetzt aber. Probier ich noch mal kurz das schnelle ausziehen des Neos, wenn ich das Band für den Chip am Fuß habe? Ja, sicher ist sicher. Gegen 11 lag ich dann total erschöpft im Bett und schlief hervorragend.

Am Sonntag klingelte dann um halb 6 der Wecker. Ja!!!Sonntag!!! Halb 6!!! Egal. Die Vorfreude und die Nervosität haben die Müdigkeit schnell verfliegen lassen. Auf ging es nach Fulda.

Dort angekommen der nächste Schock. Mein Vorderrad war komplett platt. OK, das war´s schwimmst Du halt nur und schaust dann den anderen zu, wie sie sich abquälen. War mein erster Gedanke. Ich habe das Rad aber doch mal aufgepumpt. Die Hoffnung stirbt ja zuletzt. Vielleicht lag es auch an der nicht richtig sitzenden Ventilkappe vom Mountainbike, die ich draufmachen musste, weil die eigentliche kaputt war. Schien auch wirklich so zu sein. Denn nach 2 Stunden, in denen ich sicher 10x beim Rad war und kontrolliert hatte, war die Luft noch drin. Nach der Beutelabgabe ließ ich es bis zum Start ganz entspannt angehen. Da die ersten aus unserem Verein schon um 9.30 Uhr ins Wasser mussten und ich erst um 11 Uhr dran war konnte man noch schon die Wettkampfatmosphäre genießen. Mit jeder Minute, die es auf 11 Uhr zu ging wurde ich jedoch nervöser. Ich war sicher 12x am Klo. Ich wusste gar nicht, dass der menschliche Körper so viel Flüssigkeit in so kurzer Zeit produzieren kann. Um kurz vor 11 schmiss ich mich dann in meinem Neo und wartete auf den Schwimm-Start. Danke an Uwe, dass er mir seine „Universal“ Schlappen so lange geliehen hatte. So waren die Füße auch schön warm.
Dann ging´s ins Wasser. Schnell wurden die Schwimmzeiten abgesprochen und die Reihenfolge wer vorne weg schwimmt ausgemacht. Bei 7 Leuten auf der Bahn kann es ganz schön eng werden. Gegen meinen Willen wurde beschlossen, dass ich vorne weg schwimmen sollte. Hat sich aber als gut erwiesen. Ich wurde nicht überholt und ich musste keinen überholen. Es lief also völlig entspannt bei uns auf der Bahn ab. Genau die 20 Minuten, die ich im Wasser war kam ein Wolkenbruch vom Himmel. Ich habe es daran bemerkt, dass am Beckenrand plötzlich alle mit Schirm und Kapuze standen. Mir war es im Wasser relativ egal. Ich dachte nur an die anderen, die gerade schon auf der Radstrecke unterwegs waren. Die 1000m vergingen sehr schnell. Bei der letzten Bahn vergewisserte ich mich noch mal bei den „Bahnenzählern“ am Beckenrand, ob ich mich nicht verzählt habe und dann war das Schwimmen auch schon vorbei. Raus aus dem Wasser. Badekappe ab, Schwimmbrille aus, Neo auf und schnell Richtung Wechselzone. So schnell es eben geht, wenn einem nach 1000m Kraulen doch etwas schwindelig im Kopf ist.

In der Wechselzone habe ich doch viel Zeit verloren. Da ich mich bei dem doch nicht so guten Wetter dazu entschloss mir was Trockenes anzuziehen.

Nach gefühlten 10 Stunden ging es dann endlich aufs Rad. Die Disziplin, vor der ich am meisten Respekt hatte. Es war ein Rundkurs, der 3x gefahren werden musste. Als ich die erste Hälfte der ersten Runde hatte (da waren ein paar böse Anstiege drin) war die „Angst“ weg und ich habe angefangen zu genießen. Ich war selber überrascht, wie schnell ich doch am Rad sein kann. War es das Adrenalin? Aber ich fuhr ständig einen 27er Schnitt. Im Training war ich froh, wenn ich einen 24er gefahren bin. Es hat so einen Spaß gemacht, auf dem Rad zu sitzen, daß ich fast etwas enttäuscht hat, als mich der Ordner dann auf der letzten Runde schon Richtung Ziel gewunken hatte. Kurz vor der 2. Wechselzone sah ich Katharina. Der armen war schon zum 3. Mal die Kette abgesprungen. Sie hatte sie gerade wieder drauf und so fuhren wir zusammen in die Wechselzone ein. Der Wechsel vom Rad aufs laufen lief problemloser. Das Rad wurde einem gleich abgenommen.

Dann schnell Weste uns Radshirt aus und Laufshirt an und los ging es.
Die ersten paar Meter waren etwas „eierig“ aber es ging besser als gedacht. Das einzige Problem, was ich hatte war, dass mir beide Fußkuppen eingeschlafen waren. Was mich aber nicht sehr behindert hat und auch nach 3km weg war. Nun kam also meine Paradedisziplin. Das Laufen. Und es „lief“ auch super. Mir ging es noch richtig gut. Jedenfalls habe ich mich nicht so gefühlt, als hätte ich schon 1000 schwimmen in den Armen und 40km Rad fahren in den Beinen. Ich lief die ersten km im 4:30 er Schnitt (ungefähr mein Wettkampftempo, wenn ich nur einen 10km Wettkampf laufe). Hatte echt Bedenken, dass ich zu schnell angehe. Nach 2km musste ich einen kleinen „Pullerstopp“ im Gebüsch einlegen. Ich musste am Rad schon, aber das ist das alles ja noch umständlicher. Es wurden 4 Runden durch die Innenstadt gelaufen. Das war sehr schön, weil man immer wieder an vielen Bekannten vorbei kam, die einen anfeuerten. Bei Runde 3 und 4 wurde mir sogar meine heiß ersehnte Cola gereicht. Was will man mehr. Der am Anfang befürchtete Einbruch blieb aus. Ich lief mein Tempo bis zum Schluss durch (hätte auch noch 4 weitere Runden laufen können) und kam mit einer reinen Laufzeit (5. beste Laufzeit aller Frauen) von 47 Minuten ins Ziel. Wenn man bedenkt, dass meine reine 10km Lauf-Bestzeit gerade mal 3 Minuten schneller ist, war das schon sehr überraschend.
Insgesamt blieb die Uhr für mich bei 2:41 stehen.

Somit hatte ich mein gesetztes Ziel von 3 Stunden für mein Triathlon-Debüt locker unterschritten. Und ich musste mich bei weitem nicht so quälen wie bei einem Marathon. Auch der Muskelkater am nächsten Tag ist eigentlich gleich null. Wenn man bedenkt, dass ich nach einem Marathon teilweise die Treppe rückwärts runter gehen musste, weil es vorwärts echt nicht ging, ist das doch sehr angenehm.

Mein Fazit: Ein super tolles Wochenende mit tollen Leuten und einem durchweg super organisiertem Wettkampf. Es werden definitiv noch einige folgen. Wann ist der nächste?

Nobodyknows
17.05.2011, 08:53
Cool. Glückwunsch! :Blumen: Alles richtig gemacht.

Das mit ständiger Reifenkontrolle und 12x Dixie kenne ich nur zu gut. Und je nach Naturel kann es sein, dass es vor einem Start eines als nicht ganz unwichtig eingeordneten Wettkampf immer so bleiben wird. Aber egal wenn man hinterher richtig rockt. ;)

Gruß
N. :Huhu:

neonhelm
17.05.2011, 10:19
Gratulation. :Blumen:

Das Gefummel mit der Ventilkappe kannst du dir das nächste Mal sparen: Beim französischen Ventil kann bauartbedingt kein Schmutz das Ventil verstopfen.

Ach so, eine Bitte noch: Mach beim nächsten schönen Bericht doch ein paar Absätze im Text. ;)

Tinchen79
17.05.2011, 10:47
Glückwunsch:Blumen:

Super Bericht! Macht Lust auf mehr. (Mein OD Debüt ist in 6 Wochen :o))

Die Zeit ist super!

Liebe Grüße, Martina

HeinB
17.05.2011, 10:54
Köstlich. Erinnert mich an meinen ersten Wettkampf, besonders die Stellen mit Beutel packen und Toilette. :Blumen:

Mone77
17.05.2011, 11:06
Danke. :Huhu:

Bin immer noch "high" und schon unheilbar mit dem Triathlon Virus infiziert...:Cheese:

Mone77
17.05.2011, 11:07
@Tinchen: Viel Spass und Erfolg. Genieß es. Es macht einfach nur Spass...

Susi78
17.05.2011, 13:52
He super, Glückwunsch! :Blumen:

Meine erste MD erwartet mich in reichlich 4 Wochen, mal sehen wie das wird.

rosi
17.05.2011, 14:06
@ Mone77
Von mir auch glückwünsche! Hast du toll gemacht:Blumen:

In 4 Wochen bin ich dran....

Mone77
17.05.2011, 15:55
Danke Euch allen.

Ich fliege übernächste Woche erst mal für 4 Wochen nach Amerika und danach werde ich im August wohl auch nochmal irgendwo antreten. :Cheese:
Ja ja...die Sucht...

fras13
17.05.2011, 17:57
Alles Gute für den weiteren Weg!

Und das schöne Profilfoto wird Dich lange an den Triathloneinstand erinnern und motivieren.

Mone77
17.05.2011, 18:14
Danke. :Huhu:

Habe schon mal nach den nächsten Terminen in meiner Nähe geschaut. Wird wohl im August entweder Twistesee oder Giessen. Oder beides...nein...so infiziert bin ich dann doch noch nicht...

Kässpätzle
17.05.2011, 19:58
Danke für den schönen Bericht und viel Spaß beim nächsten mal :Huhu: