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Vollständige Version anzeigen : Erfahrungsbericht eines Rookies


Hockmock
25.07.2016, 14:47
Hallo an alle,

für alle interessierten Leser möchte ich nachstehend meinen Erstlings-Langdistanz-Erfahrungsbericht zum Besten geben. Die Story ist doch etwas länger geworden als anfangs vorgesehen, aber ich wollte im Nachgang auch nicht mehr groß kürzen. Ihr könnt euch aber anhand der Überschriften durchhangeln oder auch erst zum Schluss einsteigen!

Noch etwas vorab: Sollte mein Thema hier falsch platziert sein, dann bitte umhängen in das korrekte Unterforum!

Kurz zu meiner Person und Vorgeschichte:
Ich bin 43 Jahre jung, habe Frau und zwei Kids. Aus der Vergangenheit heraus komme ich eigentlich vom Laufen. Ich habe schon mehrere Marathons gefinisht, immer in einer Zeit zwischen 3h30min und 4Std. Nachdem ich 2012 heftige Probleme mit der Achillessehne bekam, musste ich pausieren. Doch je länger ich pausierte umso schlimmer wurde das Ganze. Nach ewiger Ärztetour wurde mir gesagt, dass ich austherapiert wäre und nur noch OP hilft. Dies fand ich dann doch etwas überzogen und begann wieder zu laufen. Immer schön bis zum Schmerz und noch etwas weiter. Ich dachte mir: „Entweder reißt die Achillessehne – dann lohnt sich wenigstens die OP. Oder sie hält!“. Und sie hielt. Je mehr ich trainierte umso besser wurde es. Meine Marathonambitionen waren jedoch noch in weiter Ferne. So kam es, dass ein Kumpel mich zum Triathlon bewegen wollte. Komm! Das ist toll! Und vor allem sehr abwechslungsreich! Und du schonst deine Sehne beim Radfahren und schwimmen. Tja. Dachte ich mir. Warum eigentlich nicht. Es gibt ja schließlich auch Sprint- und Olympische Distanzen. Es muss ja nicht immer die ganz große Nummer sein.

Die ersten Schwimmversuche
Schwimmen war ein Thema für sich. 50m kraulen und ich benötigte 2min Regeneration, dann wieder 50m kraulen usw. Dieses Spiel ging über viele Wochen und der Knoten wollte nicht platzen. Aber ich gab nicht auf. Irgendwann bekam ich mal den Tipp, ganz bewusst laaaannnggggsssaaaammmm zu schwimmen. Und siehe da! Es klappte. Meine ersten 500m am Stück – und ich war stolz wie Schnitzel. Mit diesem Erfolg bin ich dann wöchentlich in ein Techniktraining gegangen. Nach 3 Monaten fühlte ich mich dann gerüstet den Masterschwimmern unseres Schwimmvereins beizutreten. Puuhh. Die ersten 8 Wochen taten verdammt weh – aber ich biss mich durch. Bzgl. Radfahren: Hier gönnte ich mir zu meinem 40ten ein schickes, gebrauchtes Rennrad. Dieses wurde fortan regelmäßig genutzt. Anfangs noch sehr ungewohnt aber ich freundete mich schnell mit meinem neuen Trainingsgerät an.

Die erste olympische Distanz
Im Sommer 2013 war es dann soweit. Ich fühlte mich für einen Erstversuch gewappnet. Wir wollten ohnehin einen Familiencampingurlaub in Österreich + Italien machen. Also hatte ich mich nach Triathlons in dieser Zeit umgesehen. Hier bot sich dann ganz klar der Faaker See Triathlon (olymp. Distanz) an. Also angemeldet und gespannt abgewartet bis zum großen Tag. Wir waren bereits einige Tage vorher vor Ort und konnten somit das ganze Treiben beobachten. Ich selbst war nervös wie irgendwas. Vor allem vor meiner Angstdisziplin Schwimmen (und den „bösen“ Knüppeleien an der Boje). Der Start kam und es lief … schwimmen besser und schneller als gedacht, Radfahren bei Dauerregen war in Ordnung und Laufen mit durchnässten Laufschuhen war super. Alles in allem ein gelungenes Debüt!! Es folgten dann noch ein paar weitere Olympische Disziplinen und noch eine Mitteldistanz in Würzburg in 2014.

Die Entscheidung
In der Vorweihnachtszeit 2014 waren mein Kumpel und ich auf unserer Hausrunde laufen - da meinte er: „…wir könnten ja in 2016 die Langdistanz gemeinsam antreten. Geteiltes Leid im Training ist halbes Leid!“. Dies ließ ich mir ein paar Tage durch den Kopf gehen und entschloss dann für mich, dass das eigentlich passen würde. Fehlte nur noch der Segen meiner Chefin (=Frau). Am 2. Weihnachtsfeiertag war es dann soweit. Ich unterbreitete ihr mein Pläne und fragte ob das in Ordnung für sie wäre. Und sie sagte tatsächlich und ohne Zögern „Ja“ (wie schon einmal ein paar Jahre zuvor ; allerdings zu einem anderen Thema).

Die Vorbereitung
Es war ja noch reichlich Zeit. Für 2015 wollte ich mindesten 2 Mitteldistanzen machen und als Staffelschwimmer in Roth an den Start gehen um hier schon einmal einen Vorgeschmack zu bekommen. Doch es kam anders. Kurz vor Pfingsten fuhr ich mit dem Rad von der Arbeit nach Hause. Da kam mir eine Gruppe von Leuten entgegen und machten mir eigentlich Platz, damit ich weiterfahren konnte. Anscheinend übersah mich aber wohl eine Person aus der hinteren Reihe, bewegte sich in meine Richtung, ich blieb mit Lenker hängen und machte einen dreifachen Salto über den Lenker. Noch im Flug dachte ich mir: „Scheiße Krampf (in beiden Waden)“. Der erste Aufschlag war auf dem Kopf – und nach Vorwärtsrolle über Schulter und Rücken lag ich dann dort wie ein geprellter Frosch. Nachdem die Krämpfe verschwanden fasste ich mir an den Kopf…. Alles in Ordnung. Zweiter Griff ging an die schmerzende Schulter und da wurde mir klar, dass was nicht stimmte. Resultat: Schlüsselbeinbruch….OP….6 Wochen Pause . Nach erschwertem und verzögertem Heilungsprozess wollte ich eigentlich im Herbst die Platte entfernen lassen, damit ich wieder voll ins Training einsteigen konnte. Doch hier machte mir der Doc einen Strich durch die Rechnung und empfahl mir die Platte noch bis Februar drinne‘ zu lassen. Also, dachte ich mir. Dann bleibt das Blech halt drin und kommt erst nach Roth auf die Müllhalde. (in der Zwischenzeit war ich offiziell für Roth gemeldet; Mein Kumpel hatte gekniffen).

Die heiße Wettkampfvorbereitung
Dank dieses genialen Forums hier, habe ich mir den 12-Stunden-Plan heruntergeladen und für meine Zwecke ein wenig angepasst. Zudem belohnte ich mich zu Weihachten mit einem schönen neuen Triathlonrad. So habe ich immer schön nach Plan trainiert. Leider war sowohl Winter als auch der komplette Frühling völlig verregnet und ich musste auf die Rolle im Kellerverlies ausweichen. Aber irgendwann musste es ja auch mal raus gehen! Dies war dann im April endlich der Fall. Von dort an habe als weiteren Parameter die Wetterprognosen mehrerer Wetterdienste in meine wöchentliche Trainingsplanung integriert! 
Meine neue Angstdisziplin war fortan nicht mehr das Schwimmen, sondern das Radfahren. Mehr als 80km bin ich bis dorthin noch nie in meinem Leben zuvor gefahren. Der erste 120er tat schon kräftig weh. Und die Zeit!! 4 Stunden auf dem Bock!! Wie sollen da 180km erst gehen?? Dann die erste 140km-Runde und noch 45min laufen hinterher! Puh! Kurzum: Radfahren zählte nicht zu meinen Stärken. Meine längste Ausfahrt waren im Juni dann 160km und ich konnte mir nicht im Ansatz vorstellen wie ich im Juli einen kompletten Triathlon schaffen sollte.

Hier ein paar Aufreger in meiner Vorbereitungszeit
- Schulterprobleme: Anfang Mai war ich mit meinen Neo zu Testzwecken schwimmen. Am nächsten Tag stellte ich fest, dass auf meiner verplatteten Schulter eine dicke Beule hervortrat (ich berichtete hier im Forum). Verdacht war Serom oder geschwollene Lymphknoten. Damit verbunden war eine riesige Ärztetour (schon wieder). Resultat: Blutwerte super; Lymphknoten dick; Ärzte gaben mir das ok zum Weitertrainieren; nach Roth soll Platte aber raus.

- Fahrrad defekt: Mein nagelneues TriRad (gerade mal 400km runter) schaltete etwas hakelig. Also zum Händler meines Vertrauens zum Nachstellen. Dieser stellte dann fest, dass nicht das Schaltwerk das Problem ist, sondern ein komplett verzogener Rahmen!! Und dies obwohl ich NICHT gestürzt bin. Also das Rad zum Hersteller geschickt. Dieser hat zugesagt den Rahmen auf Garantie zu tauschen. Jedoch gab es den Rahmen (Vorjahresmodell) nicht mehr und die Komponenten passten auch nicht auf das aktuellste Modell. Es gab ein langes hin und her. Nach 6 Wochen (= 2 Wochen vor Roth) hatten wir den Hersteller endlich soweit, mir ein neues Komplettrad zur Verfügung zu stellen. Dieses kam dann auch - jedoch war hier noch nichts eingestellt und gefahren bin ich damit auch noch keinen einzigen Kilometer. Mein Händler hat sich dann wirklich reingehängt und alles passend gemacht. Probefahrt waren 100km in der Woche vor Roth (kann man machen, muss man aber nicht).

- Wurmfraß: Auch noch eine lustige Story (in der Nachbetrachtung)!! Hab in der Vorbereitung wieder mal den WÜ-Triathlon mitgemacht. Zu meinem Erschrecken gab es jedoch Neo-verbot. Aber es lief besser als ich dachte. Noch während des Radfahrens und Laufens merkte ich schon immer wie es in der Bauchregion piekte. Dachte mir aber nichts dabei. Alles lief super. Ich fühlte mich pudelwohl. Nachmittags zu hause in der Dusche dann das große Erwachen. Am kompletten Oberkörper (vorwiegend Bauchbereich und an den Seiten) war ich voller Pusteln. Ich dachte mir, das wär ein Ausschlag vom Wasser, Sonnenallergie oder ähnliches. Nach drei Tagen wurde das ganze eher noch schlimmer als besser. Also zum Arzt und der meinte, das wären „Zerkarien“. Kleine schmarotzende Wurmlarven die auf der Suche nach einem neuen Wirt sind. Normalerweise ist deren Beuteschema die „Stockente“, aber die Viecher gehen wohl gerne auch mal auf den Menschen los (wo sie dann in wenigen Minuten sterben und auch keine Gefahr darstellen; außer eben diese hässlichen, juckenden Pusteln). Von dort an war mir der Spott gewiss. „Ich schwimme langsamer als Stockenten“ 

Dies alles hinderte mich aber nicht an meinem Vorhaben!! Ich biss mich durch - stets mein Ziel vor Augen.

Das Rennwochenende
Freitag: Wir reisten mit dem Wohnwagen an. Die Wetterprognosen waren hervorragend. 23-25 Grad und Wind aus westlicher Richtung. Mit im Schlepptau war mein Supportteam – meine Eltern, meine Frau und Sohn Nr. 1. So bezogen wir auf dem Acker neben dem Schwimmstart unser Quartier. Anfangs hatte ich immer noch Bedenken, dass es hier etwas eng zugehen könnte. Aber das zur Verfügung gestellte Campingareal war riesig und bot jede Menge Platz. Selbst Camper die noch am Samstag anreisten, kamen hier noch locker unter. Weiterhin wurden je 5 Dixie-Häuschen an dem einen und anderen Ende des Areals aufgestellt. Gemütlich und hygienisch geht zwar anders – aber welche Alternativen gibt‘ denn sonst. Am Freitag selbst war ich noch recht tiefenentspannt. Wir sind abends nach Roth gefahren um die Startunterlagen zu holen, waren Pizza essen und 1-2 Bierchen gingen auch noch entspannt die Kehle runter.

Samstag: Hier sah die Welt ganz anders aus. Ich bin aufgewacht und die Nervosität und Anspannung war sofort präsent. Zur Ablenkung habe ich dann meine Sachen zurecht gelegt und Beutel gepackt. Ich glaube ich bin meine Checklisten fünfmal durchgegangen. Und dennoch passierte auch schon der erste Faupaux. Auf den Nummerntattoes stand ….“auf den Neo aufzubringen“! In den Unterlagen stand …. „Auf den Oberarm aufzubringen“! Was denn nun? Also entschied ich mich, die Tattoes am Oberarm des Neo’s aufzubringen. Kurze Zeit später kam mein aufmerksamer Campingnachbar zu mir und klärte mich über die korrekte Verwendung der Aufkleber auf. Hektik! Panik! Der Nervositätslevel machte einen kräftigen Peak nach oben. Also, alle sonstigen Sachen gepackt, Rad geschnappt und ab zum Rad-Check-In. Als erste Amtshandlung habe ich mir einen Wettkampfrichter gepackt und von meiner Dummheit berichtet. Der meinte dann, ich solle mir einfach einen Edding besorgen und die Nummer von Hand auftragen. Puh! Das beruhigte mich dann wieder etwas! Danach habe ich dann in aller Ruhe mein Rad abgestellt und meinen Lauf-Beutel abgegeben. Nachmittags ging es dann nach Roth. Wettkampfbesprechung von 16:00 Uhr bis 17:00 Uhr und ganz wichtig …. EDDING KAUFEN! Um 19:00 Uhr saßen wir dann in Hilpoltstein beim Italiener zum Carboloading. Aber bei mir machte sich Panik breit. Als die Anspannung des Tages so langsam abfiel und der Kopf wieder anfing zu denken, hätte ich am aller liebsten das Handtuch geschmissen. Ich war ein psychisches Wrack! Moralisch am Tiefpunkt angelangt. Mein Essen kam und ich hatte keinen Hunger. Mit Ach und Krach habe ich dann die halbe Portion geschafft. Die aufmunternden Worte meiner Eltern halfen da auch nichts mehr. Irgendwann machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Wohni und ich kam so langsam zu mir.

Raceday (Schwimmen): Die Nacht war kurz. Um 4:10Uhr drang leise chillige Musik zu mir durch und unterbrach meinen ohnehin schon sehr unruhigen, leichten Schlaf. Ich dachte mir noch: „Welcher Horst steht denn sooo früh auf und schaltet auch noch seinen Wecker auf Dauerbetrieb“. Jedoch stellte ich dann recht schnell fest, dass die Musik vom Schwimmstart kam. Also nix mehr mit schlafen – sondern Meditation! Frühstücken … trinken …. Toilettengang … Sachen checken … mental alles durchgehen …. Sachen checken … mental alles durchgehen … Toilettengang ….. Stresslevel unerträglich! Um 6:00Uhr ging ich das erste mal in die Wechselzone und habe meinen Radbeutel an seiner korrekten Stelle positioniert. Danach wieder zurück an den Wohni. In aller Ruhe noch eine Banana gemampft, Neo zur Hälfte angezogen und gegen 6:40Uhr Richtung Schwimmstart mit meiner Family gewackelt. Dort habe ich dann nochmal alle umarmt, mich verabschiedet und bin dann in den Trubel der Wechselzone eingetaucht. Schnell den Finisherbeutel abgegeben und warten …. warten …. warten! Bei jeder Startwelle und somit bei jedem Kanonenschlag bin ich zusammengezuckt. Das ist schon der Wahnsinn – die Druckwelle geht durch Mark und Bein. Dann war es endlich soweit. 7:25Uhr. Ich wurde aufgerufen. Kappe+Brille auf, ab in die Fluten und ganz rechts außen Richtung Startlinie geschwommen. Der Kanonendonner kam und ich war mitten drin‘ in der „Waschmaschine“. Füße, Beine, Ellbogen um mich herum, in meinem Gesicht. Nach 300-400m zog sich das Feld dann endlich auseinander und es wurde ruhiger. Nach vorne hin hatte ich Platz, so dass ich erstaunlich schnell in meinen Rhythmus fand. Hinter mir schwamm jemand, der meinte mir über einen Kilometer hinweg immer wieder auf die Füße hauen zu müssen – aber auch das brachte mich nicht aus dem Rhythmus. An der ersten Boje wurde es dann eng, aber da ich etwas weiter außen geschwommen bin, kam ich ganz gut um die Kurve herum. Danach blieb es dann etwas kuschliger. Ich bin allmählich auf die langesamen Schwimmer der Vorgruppen aufgeschwommen. So musste ich immer wieder mal 4-6 Leute überholen um erneut etwas Bewegungsraum zu finden. Es zog sich ewig hin aber dann kam endlich die zweite Wendeboje. Auch hier bin ich völlig stressbefreit außen herum geschwommen, nochmal 400m durchziehen und dann war auch schon der Ausstieg zu sehen. Als ich aus dem Wasser heraus kam ging der erste Blick auf die Uhr. Da standen tatsächlich 1:14:14 !! Das hatte ich noch nie zuvor im Test geschafft. Meine Bestzeit lag bei knapp 1:19. Da hatte ich das erste mal an diesem Tag ein breites Grinsen im Gesicht. Ich wusste, mich kann jetzt nichts mehr stoppen.

Raceday (Radfahren): Beutel geschnappt und ab ins Wechselzelt. Ohne große Hektik habe ich mich umgezogen und bin langsam in Richtung Rad gegangen. Unterwegs habe ich noch einen Becher Isotrink und eine Banane zu mir genommen, Startnummer drum, Helm auf und los. Mein Credo war. Locker angehen mit dem Ziel 6h und wenn es gut läuft, auch gerne etwas unter der 6h-Marke. Soweit der Plan! Tatsächlich bin ich dann aber förmlich in meine erste Runde geflogen. Ich kam gut in den Tritt und die 20km vor Greding bin ich sogar einen 40er-Schnitt gefahren. Mein Blick auf den Puls verriet mir – 140 – also alles im Grünen Bereich. So kam ich in Greding an mit einem Gesamtschnitt von 35,5km/h und ich befahl mir etwas langsamer zu machen. So bin ich dann gemächlich im ersten Gang in Greding nach oben gekurbelt und habe im weiteren Verlauf bewusst ein wenig Tempo rausgenommen. Dann kam der Solarer Berg! Jeder erzählte und schwärmte im Vorfeld davon. Ich hatte ihn zwar noch nicht sehen können, aber dafür konnte ich ihn bereits schon von der Ferne hören. Der Jubel wurde lauter, dann kam die Rechtskurve und ich sah die Menschenmasse (bekomme gerade beim Schreiben schon wieder Gänsehaut). In den ersten Gang geschaltet, langsam hochgekurbelt und einfach nur die Stimmung aufgesaugt! Das war ein unbeschreiblicher Moment und ich muss gestehen, dass ich Pipi in den Augen hatte. Danach – mit breitem Grinsen im Gesicht – habe ich noch souverän die erste Runde beendet und checkte meine Durchschnittspace - 33,5km/h . Da schaltete sich erneut mein Hirn ein und sagte „Laaannnngggggsssaaaammmm. Du gehst vor die Hunde“. Aber ich fühlte mich prima. Der Puls war immer noch im grünen Bereich. Und so flog ich durch die zweite Runde. Auch wieder 40er-Schnitt vor Greding… in Greding langsam nach oben…erneut Solarer Berg mit Gänsehaut … und in Eckermühlen nach rechts abgebogen auf die letzten 5 Kilometer. Der Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich alle meine Erwartungen weit übertroffen hatte. Ich stieg vom Rad und drückte bei einer Zeit von 5:28Std auf die Uhr. Was für ein Gefühl! Wahnsin! Und schon wieder ein breites Grinsen im Gesicht.

Raceday (Laufen): Auch hier habe ich mir beim Wechsel Zeit gelassen. Gegessen, getrunken und langsam losgetrottet. Ich habe mich gezwungen gleich in den richtigen Takt zu finden und nicht zu überpacen. Ziel war im 5:15er-Schnitt loszulaufen (mein Trainings und Wohlfühltempo) . Ich dachte mir, dass der Einbruch ohnehin früh genug kommen würde und ich dann automatisch langsamer werde. Als Zielzeit hatte ich mir 4:20Std gesetzt. So lief ich immer von Versorgungsstation zu Versorgungsstation. Dazwischen im 5:15er bis 5:20er-Schnitt, an der Versorgungsstelle selbst ging ich langsam und nahm Verpflegung zu mir. Und so lief ich und lief ich und lief ich wie ein Uhrwerk. Ich wartete auf den Hammer-Mann, doch er kam nicht. Es wurde natürlich schwieriger und die Müdigkeit machte sich breit. Aber alles in Allem fühlte ich mich relativ gut. Meine pace hatte wie erwartet etwas gelitten, jedoch auf einem Niveau, das ich niemals erwartet hätte (ca. 5:30er Schnitt). Beim 30km-Punkt in Eckersmühlen wagte ich einen ersten Blick auf die Gesamtzeit. Da wurde mir bewusst, dass ich nicht nur unter 12h sondern sogar auch unter 11h ins Ziel kommen könne. Das beflügelte mich umso mehr und ich befahl mir das Tempo zu halten. Bei 38km (an der Lände) wurde ich nochmals freudig überrascht, denn dort hatten sich noch zwei Freunde positioniert um mich ein letztes mal anzufeuern. Das gab mir die Kraft, auch die letzten 4 elenden Kilometer durch zu stehen. Berg rauf…. Ehrenrunde über den Marktplatz bei fast leeren Zuschauerplätzen …. Stadion vor Augen… und da stand schon meine Family! Mein Sohn wartete bereits auf mich. Ich nahm ihn an der Hand und so liefen wir ins Stadion ein – ab in die letzte Runde! Bääähhhmmm! War das Phänomenal! Ich sah auf die Zeit und da stand tatsächlich 10:45:44! Ich war völlig überwältigt und hatte erneut Pipi in den Augen!

After-Race: Hier nahm ich das volle Programm mit. Erdinger Champ, Massage, Duschen, raus zur Family, die schon sehnsüchtig auf mich warteten. Danach Essen gehen (diesmal hatte ich tatsächlich Hunger), Bike-Check-Out und ab zum Feuerwerk um 22.50Uhr. Zurück zum Wohni, Finisher-Weizen und um 00:30 völlig erschöpft aber glücklich in die Koje gefallen.

What a great day!!

tofino73
25.07.2016, 15:13
Sensationeller Bericht, vielen Dank fürs Teilen der Erlebnisse.
Da hast du eine super Zeit rausgehauen beim ersten Mal, hast du in dem Fall +/- 12h trainiert?

Gruss

Hockmock
25.07.2016, 15:28
So war es! Der familientaugliche 12-Stunden Plan.

Prime
25.07.2016, 15:58
Klasse geschriebener Bericht und Glüclwunsch!

FlyLive
25.07.2016, 16:17
Wow ! Herzlichen Glückwunsch :Blumen:

Toller Bericht und noch tolleres Rennen.

schnodo
25.07.2016, 16:19
Sehr unterhaltsamer Bericht über ein schönes Erlebnis! Herzlichen Glückwunsch! :Blumen:

KSS91
25.07.2016, 17:50
Sehr geiler Text, habe ihn zweimal gelesen weil ich so toll finde :Huhu:

Glückwunsch zum tollen Erlebnis und zur super Zeit.

Eber
25.07.2016, 20:08
Klasse Bericht. Auf keinen Fall zu lang:Blumen: Und großer Sport.
Gerade auch die Nervosität am Vortag hast du schön beschrieben ...
Und dass du dich nicht hast entmutigen lassen...
Ein echtes Vorbild.

hossie
26.07.2016, 07:49
Glückwunsch zu deinem tollen Finish und das unter diesen Bedingungen

schnodo
26.07.2016, 12:11
Klasse, Lari! Herzlichen Glückwunsch zum Finish und zum Bericht! :Huhu:

Eber
26.07.2016, 12:37
Klasse, Lari! Herzlichen Glückwunsch zum Finish und zum Bericht! :Huhu:
Schon wieder Schlüsselbein ...:Lachen2:
Bomben Zeit ... und Talent... Gratuliere :Huhu:

Hockmock
26.07.2016, 13:28
Hallo an alle und ein spezielles hallo an Lari!

anfangs hatte ich noch etwas Sorge, dass andere Forumsmitglieder aufgrund der ausführlichen Darstellungen meines Berichtes etwas „genervt“ sein könnten. Aber das ganze positive Feedback, hat mich vom Gegenteil überzeugt und ich bin froh meine Erfahrungen hier geteilt zu haben. Umso cooler finde ich es dann auch, dass du (Lari) das Ganze um deine Eindrücke und Erfahrungen ergänzt hast.

Ansonsten sage ich mal: „Willkommen im Club der gebrochenen Schlüsselbeine“! Bei den ganzen Widrigkeiten und Zwangspausen die du erlebt hast – mein lieber Scholli! Mein größter Respekt für diese Leistung!! :Blumen: Vor allem sich noch Anfang des Jahres die Platte herausnehmen zu lassen, nur eine Hand voll 100er-Radeinheiten, …. Da hätte ich im Vorfeld schon dreimal hingeschmissen und mich auf 2017 konzentriert. Somit. Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Zeit

Grüße, Hockmock

tofino73
26.07.2016, 14:33
Super Lari, toller Bericht

Lari
26.07.2016, 14:53
Danke euch allen :-) Und ja, da gab es ein paar Parallelen, Hockmock.


Zweiter Griff ging an die schmerzende Schulter und da wurde mir klar, dass was nicht stimmte. Resultat: Schlüsselbeinbruch….OP….6 Wochen Pause . Nach erschwertem und verzögertem Heilungsprozess wollte ich eigentlich im Herbst die Platte entfernen lassen, damit ich wieder voll ins Training einsteigen konnte. Doch hier machte mir der Doc einen Strich durch die Rechnung und empfahl mir die Platte noch bis Februar drinne‘ zu lassen. Also, dachte ich mir. Dann bleibt das Blech halt drin und kommt erst nach Roth auf die Müllhalde.
Schlüsselbein scheint einfach Trend zu sein in der Vorbereitung - aber trotzdem nicht zur Nachahmung zu empfehlen! Ich erinnere mich auch noch, dass du mir im Lazarett geraten hast die Platte drin zu lassen, was aber wegen Bewegungseinschränkung nicht möglich war.



Ich dachte mir: „Entweder reißt die Achillessehne – dann lohnt sich wenigstens die OP. Oder sie hält!“. Und sie hielt. Je mehr ich trainierte umso besser wurde es.
Hast du hier noch ein paar gute Tipps was außer dehnen und kühlen hilft? Seit Roth knarzt es da etwas.


Fehlte nur noch der Segen meiner Chefin (=Frau). Am 2. Weihnachtsfeiertag war es dann soweit. Ich unterbreitete ihr mein Pläne und fragte ob das in Ordnung für sie wäre. Und sie sagte tatsächlich und ohne Zögern „Ja“.
Das ist echt wichtig und ich bin so dankbar, dass meine Eltern und meine Schwester da als Support hinter mir stehen.



Leider war sowohl Winter als auch der komplette Frühling völlig verregnet und ich musste auf die Rolle im Kellerverlies ausweichen.
Hätte die Sonne geschienen hätte ich meine kaputte Schulter viel mehr verflucht :-)

Meine neue Angstdisziplin war fortan nicht mehr das Schwimmen, sondern das Radfahren.
Du hattest aber nur Angst wegen der Strecke, nicht vor weiteren Stürzen? Ich hatte mental sehr stark zu kämpfen nach dem zweiten Sturz und bin auch jetzt noch stark eingeschränkt auf Abfahrten.

Lari
26.07.2016, 14:58
anfangs hatte ich noch etwas Sorge, dass andere Forumsmitglieder aufgrund der ausführlichen Darstellungen meines Berichtes etwas „genervt“ sein könnten. k

Man muss ja hier nur das lesen, was man möchte, dachte ich mir. Alle werden sich sicher nicht für uns interessieren, aber da sich hier immer viele Einsteiger rumtreiben ist es sicher für den ein oder anderen interessant und auch beruhigend zu sehen, dass man nicht unbedingt 6000km Rad oder 20h/Woche trainieren muss um eine Langdistanz aufrecht zu finishen.

Duafüxin
26.07.2016, 15:08
Klasse ihr beiden Rookies! :Blumen:
Wenn eure beiden Berichte mal keine Werbung für Triathlon sind ... :)

Lari
26.07.2016, 15:13
Klasse ihr beiden Rookies! :Blumen:
Wenn eure beiden Berichte mal keine Werbung für Triathlon sind ... :)

Außer das mit den Schlüsselbeinen bleibt hängen :dresche

Duafüxin
26.07.2016, 15:16
Na, irgendwas ist immer :Lachen2:

Hockmock
26.07.2016, 22:34
@Lari: Zum Thema Achillessehne könnte ich eine ganze Abhandlung schreiben. Ich versuche mich kurz zu fassen. Nachstehend meine persönliche Versuchsanordnung über 1,5 Jahre hinweg…..

- Training reduzieren: half gar nichts; im Gegenteil; es wurde schlimmer
- Komplette Trainingspause für 3 Monate: Es wurde noch schlimmer (bin früh kaum noch die Treppen herunter gekommen ohne mich zu stützen)
- Spritzen: Zeel wurde mir neben die Sehne gespritzt; ist wohl auf pflanzlicher Basis und besser verträglich als Kortison; Resultat: kurzfristige Linderung; nach 2 Monaten war alles beim Alten
- Bestrahlung der Sehne in Radiologie: Brachte gar nichts
- Stoßwellentherapie: nicht getestet; ist nur teuer

Was mir letztlich half
- Der kontrollierte Wiedereinstieg ins Laufen. Anfangs 2mal pro Woche je 8km – 10km. Nach ein paar Wochen dann 3 mal wöchentlich. Und schließlich habe ich die Umfänge gesteigert. Nach dem Laufen habe ich immer schön gekühlt. Das Ganze war durchaus mit ordentlich Schmerzen verbunden. Vor allem am nächsten Tag tat die Sehne höllisch weh. Der 2te Tag nach dem Lauf war dann wieder ok. Dieses Spiel betrieb ich mehrere Wochen und es wurde tatsächlich immer besser (wahrscheinlich durch Aufbau und Stärkung der Muskulatur)
- Unterstützend habe ich Übungen auf einem Wackelbrett gemacht; über Wochen hinweg früh und Abend
- Thema Schuhe: Ich bin typischer Pronierer und hatte in der Vergangenheit auf Empfehlung aller Orthopäden entsprechendes Schuhwerk mit Pronationsstützen. Dann empfahl mir mein Kumpel (arbeitet beim Sport Scheck) ich solle es mal mit Normalschuhen probieren. Dabei auf geringe Sprengung achten und lieber eine härtere Sohle anstelle einer weichen mit mehr Federweg. Was soll ich sagen. Seit dem (> 1 Jahr mittlerweile) trage ich nur noch Normalschuhe - und sogar Wettkampfmodelle. Seit dem keine Probleme mehr.

Soll aber nicht heißen dass sich dieses Konzept automatisch übertragen lässt. Ist halt auch sehr individuell das Thema.

Generell würde ich aber nach einem Triathlon/Marathon vielleicht mal für 2 Wochen den Umfang etwas reduzieren und nicht gleich mit Vollgas weiter trainieren. Ganz zu pausieren würde ich persönlich nicht mehr.

Grüße,
Hochkmock

Crazy Tom
27.07.2016, 07:55
Hallo Hockmock,
auch von mir herzlichen Glückwunsch zum Finish und der Superzeit.
Zum Thema Achillessehne wollt ich mal meinen Senf dazugeben. Hatte diese Probleme vor 2 Jahren und hab auch verschiedenes probiert, von verminderten Umfängen bis Pause, bis Physiotherapie usw. Als mein Medizinmann dann mit der Idee Stoßwelle kam, war ich eigentlich gar nicht begeistert, aber besser als Spritzen dachten ich mir ist es in jedem Fall. Also hab ich mir 3 Sitzungen verabreichen lassen und was soll ich sagen,..., ich hab seitdem keinerlei Probleme mehr damit. Hab also nur gute Erfahrungen gemacht. Klar ist es wenig preisintensiv, aber ich würde es niemandem abraten es zu probieren.
Kann bei einem anderen Sportler ganz anders aussehen, kann nur von mir reden.
Na dann, Sport frei und weiter zu neuen Klasseleistungen.:)
Hab nächste Woche in Gdynia meinen 70.3 dieses Jahr, die Anspannung steigt auch langsam.
Grüße aus der Oberlausitz:Huhu:
Tom

Hockmock
27.07.2016, 08:21
Hui. Asche über mein Haupt! Dann muss ich mich da wohl korrigieren. Der Vorschlag es mit stoßwellenthetapie zu versuchen kam auch erst ganz zum Schluss. Da hatte ich wohl auch schon jeglichen Glauben verloren. Also. Das nächste mal werde ich es versuchen.
Ansonsten wünsche ich dir viel Erfolg bei deinem bevorstehenden Event! Getreu dem Motto "der Schmerz geht, der Stolz bleibt" (Das habe ich gefühlt 300 mal auf Bannern gelesen - aber es stimmt ja auch).

max188
27.07.2016, 09:44
eines muss man euch sagen, Berichte schreiben könnt ihr, Gratulation wirklich interessant und Informativ geschrieben!
lg. Max

Helios
27.07.2016, 13:39
...................
6.30 h waren im Hinterkopf, genauer konnte ich mangels Traininsgerfahrung nicht sagen, 5:38 h sind es dann geworden. Im Training bin ich nur 3x über 100 gefahren und hatte eig nie einen Schnitt von mehr als 26 km/h. Hier liest man ja gerne mal, für 25 km/h brauche man gar nicht erst das Rad rausholen. Aber für mich haben die langsamen Einheiten dieses Jahr gereicht. Vllt. gibt es nächstes Jahr mal Intervalle.
................



Servus Lari,
Glückwunsch zum Debüt und zum Sub11
und eine interessante Renneinteilung hast Du.

Fast hätt ich an den wenigen bisherigen familieninternen Erfahrungen aufgrund Deines Postings gezweifelt, bis ich Deine 5:02h auf der MD entdeckte mit einem Radsplitt von 2:37h (ca. 34er Schnitt), da ist Dein 32er Schnitt in Roth wieder plausibler (uff, schweiss wegwisch), bei - gepostet - im Training gefahrenem 26er Schnitt.

Für Deine Leut ein Hinweis: ich ruf immer - ey, Deine Lauftechnik ist super und Du schaust super aus.

Wenn ich sehe sie hat noch Luft, dann stänker ich
- "die und die" ist 5 Minuten vor Dir, das packst noch.!!!!
- Ich ess Deine Gummibären auf!!! (das wirkt auch Wunder)

und nicht mitlaufen, das gibt Stress mit den KaRi's, am besten auf eine Park-Bank setzen.

Lari
27.07.2016, 14:11
Glückwunsch zum Debüt und zum Sub11
und eine interessante Renneinteilung hast Du.

Fast hätt ich an den wenigen bisherigen familieninternen Erfahrungen aufgrund Deines Postings gezweifelt, bis ich Deine 5:02h auf der MD entdeckte mit einem Radsplitt von 2:37h (ca. 34er Schnitt), da ist Dein 32er Schnitt in Roth wieder plausibler (uff, schweiss wegwisch), bei - gepostet - im Training gefahrenem 26er Schnitt.


Danke dir Helios. Entchen und ich fallen ja in den gleichen Alters- und Leistungsbereich, daher les ich bei euch immer gespannt mit.
Und ja, 25-26er Schnitt ist Trainingsmittel bei ähnlichen Höhenmetern wie Roth (also oft so 700 auf 90km) und meine MD in Köln war Leistungshöhepunkt im letzten Jahr mit etwa 33km/h auf pottebener (und zu kurzer) Strecke. --> Übrigens sehr zu empfehlen für Entchens Sub 5! Spät in der Saison, wegen kleinen Feldern auch kleine Startgruppen, schnurgrades Schwimmen mit viel Platz, Radstrecke sicher 3-4km zu kurz und laut meiner Uhr 200 Höhenmeter (also nichts außer den Brücken) und Stimmung an der Laufstrecke.

Auf Dienstreise habe ich noch spontan eine zweite, profilierte MD mitgemacht, da warens dann bloß 29km/h.

Und mir ist auch klar: Auf niedrigem Niveau kann man tolle Spannen zwischen Trainings- und Wettkampfleistung raushauen. Aber je besser man wird, desto mehr Aufwand bedarf es für die nächste kleine Verbesserung. 2km/h schneller trainieren macht eben nicht 2km/h schneller im Wettkampf. Je weiter man ist, desto härter wird es was rauszukitzeln. Aber solange Entchen und ich am Anfang der Trainings- und Rennachse stehe dürfen wir die "leichten" Trainingserfolge noch genießen.

Gummibären ziehen bei mir übrigens garnicht - das mit den Frauenabständen hat in Köln aber sehr gut funktioniert.

carstenh
27.07.2016, 17:04
Ganz großes Kino! :Blumen: Herzlichen Glückwunsch und danke für den Bericht!

PabT
27.07.2016, 17:56
Ich kann als blutiger Anfänger sehr viel aus den beiden Berichten ziehen, größten Dank dafür!

Nach meiner ersten Sprintdistanz war ich ziemlich glücklich, überlebt zu haben und danach noch den Weg nach Hause zu finden, ähnlich wie bei meinem ersten Halbmarathon damals. (Ich bin noch immer nicht sicher, ob ich 2017 eine Mitteldistanz angehen soll.) Über später dann mal verbesserte Zeiten freue ich mich natürlich immer sehr.

Wenn ich jetzt lese, 10 Stunden seien für einen ersten Langdistanz-Versuch ja nicht sooo dolle, wundere ich mich schon ein wenig. Irgendwo zwischen Zuschauerleistung und Weltrekord ist ja doch für beinahe jeden ein Platz finden, dachte ich ...

Lari
27.07.2016, 19:25
Wenn ich jetzt lese, 10 Stunden seien für einen ersten Langdistanz-Versuch ja nicht sooo dolle, wundere ich mich schon ein wenig. Irgendwo zwischen Zuschauerleistung und Weltrekord ist ja doch für beinahe jeden ein Platz finden, dachte ich ...

Wo hast du denn das gelesen? Hockmock und ich sind doch mega zufrieden und ich habe von den Mitlesern jetzt auch keine Schelte herausgelesen??

Hockmock
27.07.2016, 19:44
Ich kann als blutiger Anfänger sehr viel aus den beiden Berichten ziehen, größten Dank dafür!
.....Wenn ich jetzt lese, 10 Stunden seien für einen ersten Langdistanz-Versuch ja nicht sooo dolle, wundere ich mich schon ein wenig. Irgendwo zwischen Zuschauerleistung und Weltrekord ist ja doch für beinahe jeden ein Platz finden, dachte ich ...

Hallo PabT,

zunächst freut es mich natürlich sehr, dass du für dich nützliche Punkte aus unseren Berichten ziehen kannst.

Aber wie kommst du darauf, dass eine Zeit von 10 Stunden beim Erstlingsversuch nicht so dolle ist?? Ich habe so etwas nie erwähnt. Und ich glaube auch kein anderer der hier geantwortet hat, äußerte sich in dieser Richtung?

Ich für mich habe mir immer das Ziel "mit Lächeln ins Ziel Laufen" gesetzt. Mit einem Auge habe ich natürlich auf eine Sub12 geschielt. Und wenn man da so Abends vorm Rechner sitzt und vor sich hin sinniert, dann erstellt man auch mal die ein oder andere Exceltabelle mit diversen Szenarien und Zeiten. Ich kann dir sagen - selbst mein "best case" kam noch nicht mal Ansatzweise auf 10:45!

Ich persönlich ziehe vor jedem den Hut, der ins Ziel kommt. Und wenn es 15 Stunden sind. Im Gegenteil. Das erkenne ich sogar fast noch mehr an - nahezu alleine auf der Laufstrecke ... es wird langsam dunkel .... und die Jungs und Mädels quälen sich da trotzdem durch! Was für eine mentale Leistung!

Von daher: Bleib dran an der Sache und lass dich durch nichts und niemanden entmutigen. Wenn du nächstes Jahr eine MD machen willst, dann setze dir das als Ziel. Melde dich am besten gleich an - dann hast du wenigstens auch einen konkreten Termin auf den du hinarbeiten kannst. Man machst so etwas in erster Linie für sich selbst - und nicht um jemand anderen zu Gefallen (zumindest ist das meine Meinung).

Nur noch eines, um es erwähnt zu haben: 10:45 ist deutlich näher an der 11h-Marke als an der 10h-Marke

Grüßle Hockmock

FMMT
27.07.2016, 19:50
Klaase spannende Berichte, herzlichen Glückwunsch Euch beiden:Blumen:
Das letzte Statement gefällt mir auch besonders gut, sehr nett geschrieben :Blumen:

PabT
27.07.2016, 22:39
Wo hast du denn das gelesen? Hockmock und ich sind doch mega zufrieden und ich habe von den Mitlesern jetzt auch keine Schelte herausgelesen??


Aber wie kommst du darauf, dass eine Zeit von 10 Stunden beim Erstlingsversuch nicht so dolle ist?? Ich habe so etwas nie erwähnt. Und ich glaube auch kein anderer der hier geantwortet hat, äußerte sich in dieser Richtung?


Ich habe offenbar beim abwechselnden Lesen mit zwei Rechnern etwas durcheinandergebracht. Entweder hat hier jemand ganze drei Seiten herausgeschnitten oder ich wähnte mich beim Lesen eines anderen Threads in diesem hier. Da ich noch nicht lange aus der Patientenfabrik entlassen bin, tippe ich auf einen Bedienerfehler meinerseits; bitte verzeiht die unnötige Aufregung! :Blumen:

EDIT: ja, jetzt habe ich es. Da läuft noch ein anderer Thread mit dem Terminus "Rookie" im Titel. Da passt dann auch wieder die Seitenzahl ... ich sollte jetzt schlafen gehen. :D

PabT
27.07.2016, 22:44
Ich persönlich ziehe vor jedem den Hut, der ins Ziel kommt. Und wenn es 15 Stunden sind. Im Gegenteil. Das erkenne ich sogar fast noch mehr an - nahezu alleine auf der Laufstrecke ... es wird langsam dunkel .... und die Jungs und Mädels quälen sich da trotzdem durch! Was für eine mentale Leistung!

Von daher: Bleib dran an der Sache und lass dich durch nichts und niemanden entmutigen. Wenn du nächstes Jahr eine MD machen willst, dann setze dir das als Ziel. Melde dich am besten gleich an - dann hast du wenigstens auch einen konkreten Termin auf den du hinarbeiten kannst.

Es gab hier in Hannover vor einigen Jahren beim Marathon einen Zeitungsartikel, in dem auch über den letzten Finisher berichtet wurde - der wurde genauso gefeiert wie der Sieger. Er soll mit Tränen in den Augen gesagt haben: "Ich dachte, Ihr wärt alle schon weg!". Das hat mich sehr beeindruckt,

Und was das Ziel angeht - der Veranstalter des Wasserstadt-Triathlons macht es mir da etwas leichter, indem er jetzt noch 4 Tage die Early-Bird-Tarife anbietet. Aber dafür muss ich noch meine Stakeholder überzeugen. ;)

Besten Dank und gute Nacht!

Lari
28.07.2016, 10:17
EDIT: ja, jetzt habe ich es. Da läuft noch ein anderer Thread mit dem Terminus "Rookie" im Titel. Da passt dann auch wieder die Seitenzahl ... ich sollte jetzt schlafen gehen. :D

Ah ja, beim Frankfurt Rookie wurden die 10h als "nicht besonders" gesehen. Aber wenn da gesagt wird, dass 1000e schneller sind: Noch mehr 1000e sind langsamer und man darf sich seine Ziele ja zum Glück selber setzen. Und so ist auch der Rookie dort glücklich mit seiner Zeit. Außerdem: Wer im ersten Rennen zu schnell ist hat es umso schwerer sich zu verbessern. Hätte Bischi z.B. im ersten Rennen ne 8:27 gepackt wäre er heute sicher nur noch Dartspieler und kein Triathlet mehr :Blumen:

Helios
28.07.2016, 17:04
.....
daher les ich bei euch immer gespannt mit.
Und ja, 25-26er Schnitt ist Trainingsmittel bei ähnlichen Höhenmetern wie Roth (also oft so 700 auf 90km) und meine MD in Köln war Leistungshöhepunkt im letzten Jahr mit etwa 33km/h auf pottebener (und zu kurzer) Strecke.
......


Servus Lari,

Entchen's Trainingsstrecken sind um die 60 bis 80km, dabei fährt sie zwischen 30 und 32km/h - drüber wird es einfach zu gefährlich (und mehr geht nicht).
Für die LD haben wir eine 75% Strecke mit 135km rausgesucht, die hat sie jetzt ein paar Mal abgeradelt, dabei konnte sie den Speed langsam auf einen 30iger Schnitt herum steigern, mehr geht derzeit nicht - wir bezweifeln, dass der Schnitt im Rennen erheblich höher sein wird, weil wer nicht gscheid trainiert, der kann auch nicht schnell fahren (deshalb sind wir bei Deinen Angaben zwischen Lachen und Staunen. Wenn Du damit diese Resultate erzielst, dann ändere bloß nix, würd beim Entchen und vielen Anderen nicht funzen).

Uns ist schon bewusst, dass der normale Straßenverkehr immer wieder zum Bremsen zwingt und dadurch der Schnitt versaut wird, deshalb dürfte im Rennen durch die freie Fahrt mehr gehen, aber keine Welten und man muss es trotzdem trainiert haben. Befreundete 40km/h-Fahrer lassen sich im Training auf Entchens Niveau herab, die grinsen, lachen, unterhalten sich - Entchen sucht verzweifelt das Sauerstoffzelt....

Einen 26iger Schnitt fährt sie mit dem Mountainbike oder auf Lanzarote im Camp (aber nur im Windschatten) - Deine Wettkampfzeiten hat sie aber noch nicht erreicht.

Fürs Wochenende hab ich ihr die Scheibe in den TT-Rahmen gezwickt, sie wird Teile der Challenge-Runde abradeln (des geht etz fei widda saustark - etz sinn alle wäch, etz kannsd wieda foahrn), sofern das Bein mitmacht soll die Geschwindigkeit gesteigert werden.

Auf Tri-Cologne hat Bas225 bereits verwiesen - um Himmels Willen - Wellenstart im Wasser ... - nainnn... wenn die Form durch Training wieder kommt - ohne dass man von dem 2.Arzt was aus seiner Preisliste nehmen muss - dann ist eine Woche später was Anderes als Spleen geplant.

Lari
29.07.2016, 10:42
Entchen's Trainingsstrecken sind um die 60 bis 80km, dabei fährt sie zwischen 30 und 32km/h - drüber wird es einfach zu gefährlich (und mehr geht nicht).
Für die LD haben wir eine 75% Strecke mit 135km rausgesucht, die hat sie jetzt ein paar Mal abgeradelt, dabei konnte sie den Speed langsam auf einen 30iger Schnitt herum steigern, mehr geht derzeit nicht - wir bezweifeln, dass der Schnitt im Rennen erheblich höher sein wird, weil wer nicht gscheid trainiert, der kann auch nicht schnell fahren (deshalb sind wir bei Deinen Angaben zwischen Lachen und Staunen. Wenn Du damit diese Resultate erzielst, dann ändere bloß nix, würd beim Entchen und vielen Anderen nicht funzen).

Kommt halt auch aufs Profil an, ich weiß nicht wo ihr wohnt, aber ich nehme an Entchen fährt nicht nur niederländische Berge? Und wenn sie an ihrem Tempo arbeiten will und nächstes Jahr erst auf die LD geht muss sie doch noch gar nicht mehrfach 135 fahren.
Ändern werd ich so schnell nichts, ich trainier weiter das, was mir Spaß macht, nicht dass ich sonst nachher langsamer werde und dafür noch auf was verzichten musste. Länger wird ne Runde wenn die Gesellschaft nett ist und schneller wird ne Runde wenn...äääh...darf man bei ner Steigerung von 25.5 auf 26.5 von schneller sprechen? :Lachanfall: Die Jungs warten oben am Berg ja eh ganz geduldig auf mich.


Einen 26iger Schnitt fährt sie mit dem Mountainbike oder auf Lanzarote im Camp (aber nur im Windschatten) - Deine Wettkampfzeiten hat sie aber noch nicht erreicht.
Und ich war immer traurig, dass ich noch nie im Frühling ins Warme geflogen bin zum Radeln, aber wohl besser so, nicht dass ich nachher unter 20 fahre :Lachen2:



Auf Tri-Cologne hat Bas225 bereits verwiesen - um Himmels Willen - Wellenstart im Wasser ... - nainnn...

Wenn aber nur 700 Starter auf mehrere Wellen aufgeteilt werden ist das ja fast schon rollend ;-) Also wer in Köln keinen Platz im Wasser hat, der hat einen zu engen Neo an.