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Vollständige Version anzeigen : Mit Volksläufen lässt sich kaum noch Geld verdienen


Spargelkoppel
16.03.2010, 20:01
Die ARD schreibt zu Volksläufen, Halbmarathons und Marathons:

http://www.sportschau.de/sp/breitensport/news201003/06/geschaeft_volkslauf.jsp

Wäre ja schade, wenn mein 10 km Lauf in der Nachbarschaft demnächst nicht mehr statt fände. Ich warte seit Tagen auf die bereits angekündigte Anmeldemöglichkeit...

Das passt inhaltlich zu der Diskussion, die wir schon gelegentlich zu Eintrittsgeldern für Ironman, Roth oder Hamburg Ctyman hatten und unterstützt die Worte von Kurt Denk.

Und wenn jetzt noch Karstadt, Quelle, Ford etc als Sponsoren wegfallen, werden wir alle verfetten!

samsam
16.03.2010, 20:38
Und wenn jetzt noch Karstadt, Quelle, Ford etc als Sponsoren wegfallen, werden wir alle verfetten!

Alernativen kann man sich selber schaffen : http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=12889&highlight=laktatman

Ist aber trotzden schade wenn ein Wk aus wirtschaftlichen gründen zu Grunde geht:(

mauna_kea
16.03.2010, 20:38
Wieso ?
Muss es immer ein Megaevent sein ?
Wir haben uns am Wochenende im Wald getroffen und selbst einen Duathlon durchgeführt.
Hat Spaß gemacht, wir haben uns bewegt und hat 0 Euro gekostet.
Wie war das mit "old school" ?

Haha, samsam hat zeitgleich gepostet. genau darum gings.

samsam
16.03.2010, 20:39
Wieso ?
Muss es immer ein Megaevent sein ?
Wir haben uns am Wochenende im Wald getroffen und selbst einen Duathlon durchgeführt.
Hat Spaß gemacht, wir haben uns bewegt und hat 0 Euro gekostet.
Wie war das mit "old school" ?

Haha, samsam hat zeitgleich gepostet. genau darum gings.

2 Doofe :Lachen2:

neonhelm
16.03.2010, 20:41
Und wenn jetzt noch Karstadt, Quelle, Ford etc als Sponsoren wegfallen, werden wir alle verfetten!

Ne, werden wir nicht. Es wird auf der einen Seite die großen Läufe geben, die auch Geld verdienen und dann wird es auf der anderen Seite wieder viele kleine No Budget Aktionen von Leuten geben, die einfach unkompliziert Sport machen wollen und nicht an jeder Ecke Zucker in den Hintern geblasen bekommen wollen und das auch nicht brauchen... ;)

neonhelm
16.03.2010, 20:41
2 Doofe :Lachen2:

3 Doofe...:Cheese:

sybenwurz
16.03.2010, 20:48
m_k: full ack!
Ich wollts grad schreiben.
Wenn ich für 3000Nasen Dixies aufstellen und Nudeln kaufen muss, geht mir logo der Allerwerteste mal auf Grundeis, wenn nur 1500 leute antreten.
Ich bin zB. jedes Jahr an Silvester bei nem hybschen, familiären Lauf für jämmerliche 7Öre, für die es zwar keine Medaille gibt (ich kanns mir eh merken, dass ich dort war), aber ne Tasche mit zwo Flascherl Bier der Sponsoren und nachm "Event" (man traut sich ja schon gar nimmer, sowas schlicht "Lauf" zu nennen) gibbet fürn Fünfer extra nen fetten Teller Nudeln.
Die Preise sind seit Jahren stabil, die Teilnehmerzahlen auch und kenne noch einige solcher Veranstaltungen (auch ausm Triathlonbereich) mehr, die ich immer wieder sehr gerne besuche.

Dieser zunehmende Hype bei "Mega-Events" schaukelt sich eh ruckzuck in Höhen, die fürn Ausrichter nimmer gesund sein können und wenn ich 30Öre als Einstieg beim Startgeld für die kleinste Strecke bei Fahrrad(sport)veranstaltungen seh, frag ich mich auch immer, wie piekfein organisierte RTFs das fürn Fünfer anstellen.

Spargelkoppel
16.03.2010, 20:58
Mich irritiert eine solche Vorankündigung, wenn sie zu lange im Netz ist:

Vorankündigung!

Der 14. Arriba-Stadtlauf findet am 06. Juni 2010 statt.
Anmeldungen in Kürze möglich


Und ich gebe zu, dass mich große Events, auch mit TV-Präsenz motivieren und dazu gebracht haben, vor Jahren wieder mit dem Sport anzufangen.

Selbst organisierte Veranstaltungen setzen voraus, dass man eine hinreichende Anzahl Gleichgesinnter erreicht. Es gibt schließlich auch extrinsisch Motivierte.

Klugschnacker
16.03.2010, 21:00
Allerdings muss man bedenken, dass die Veranstalter der ach-so-familiären Triathlons mit einem Bein im Knast stehen. Die Auflagen der Genehmigungsbehörden, die man als persönlich haftender Veranstalter unterschreibt, haben es in sich.

Noch schlimmer ist es bei Kleinstveranstaltungen, die komplett auf Genehmigungen (z.B. der Forstbehörde bei einem kleinen Crossduathlon) verzichten. Nicht auszudenken, wenn es da mal zu einem schweren Unfall kommt und die Versicherungen ihre Anwälte von der Leine lassen, die prüfen, ob der Veranstalter seiner Sorgfaltspflicht nachgekommen ist.

Ich bin ein großer Fan von familiär organisierten Wettkämpfen und habe bereits mehrfach als persönlich Haftender meine Unterschrift unter das Auflagenheft des Landratamts gesetzt – das ist kein Spaß!

Grüße,
Arne

sybenwurz
16.03.2010, 21:15
Ich bin ein großer Fan von familiär organisierten Wettkämpfen und habe bereits mehrfach als persönlich Haftender meine Unterschrift unter das Auflagenheft des Landratamts gesetzt – das ist kein Spaß!
Allerdings, ja!
Kommt mir irgendwoher bekannt vor...

weihnachtsmann_s
16.03.2010, 21:22
Hehe holger dahlke kahm mir bekannt vor ... war ja mal mein trainer:Lachanfall: (aber im handball:Blumen: )




naja ich trau dem ganzen nicht. und 130 euro... bei 10000 läufern????


ich weiß nicht.


ich habe übrigens in barcelona beim HM 15Euro bezahlt.... inkl. funktions shirt!!!:Blumen:

Raimund
16.03.2010, 21:30
mal angenommen man macht richtig werbung:

5.000 flyer = 100€
100 Plakate= 60 €
200 Startnummern = 20 €
Sicherheitsnadeln = 20 €
500m Absperrband = 15€
Zeitnahmegerät hamma!

kleine Preise werden gestiftet...

Helfer ausm Verein braucht eben noch...


Falls 200 Leute mitmachen und jeder bezahlt 5 €, dann stehen vielleicht 250 € Kosten gegenüber...:Huhu:

samsam
16.03.2010, 21:35
Wo sind die Kosten für:
Versicherung,
Streckensperrung,
Streckensicherung,
Sanitäter,
...



mal angenommen man macht richtig werbung:

5.000 flyer = 100€
100 Plakate= 60 €
200 Startnummern = 20 €
Sicherheitsnadeln = 20 €
500m Absperrband = 15€
Zeitnahmegerät hamma!

kleine Preise werden gestiftet...

Helfer ausm Verein braucht eben noch...


Falls 200 Leute mitmachen und jeder bezahlt 5 €, dann stehen vielleicht 250 € Kosten gegenüber...:Huhu:

mauna_kea
16.03.2010, 21:44
Und ich gebe zu, dass mich große Events, auch mit TV-Präsenz motivieren und dazu gebracht haben, vor Jahren wieder mit dem Sport anzufangen.


ist ja auch kein Problem, wenn du bereit bist das Geld dafür aufzubringen.

ich habe in über 20 Jahren aber schon so viele Veranstaltungen mitgemacht, dass ich eher skeptisch gegenüber sogenannten "Events" bin.
Mich interessiert der Sport und den hab ich immer bei kleineren Sachen gefunden.
Hamburg, Berlin, München, Düsseldorf usw. Marathon kenne ich alle, aber der Schönste war damals in Steinfurt (alte Strecke). 800 Teilnehmer, Zuschauer fast nur Angehörige.
Einfach nur Marathon pur ohne Schnick und Schnack (weiss nicht, obs heute noch so ist)
Allerdings waren da nach knapp 4 Std auch fast alle im Ziel. ;)

Berlin fand ich damals schon abartig, mittlerweile sind das ja doppelt so viele Teilnehmer. :Nee:

Menzelen, ein Jedermanntriathlon. Absolut Top. Leider gibts den nicht mehr. Schade, denn das war auch eine schöne Veranstaltung.

Und am meisten Spaß haben mir immer die selbstorganisierten Sachen gemacht:
Laktatman, Supertriple, Drink and Run, Mächtigkeitsschwimmen oder Staffelultra.
Mal sehen, vielleicht bekomme ich das ja wieder ans Laufen.

mauna_kea
16.03.2010, 21:48
Noch schlimmer ist es bei Kleinstveranstaltungen, die komplett auf Genehmigungen (z.B. der Forstbehörde bei einem kleinen Crossduathlon) verzichten.

Ich sehe kein Problem darin, wenn sich Gleichgesinnte zufällig beim Training treffen.
Das Ganze darf natürlich nicht auf hunderte Leute ausarten.

Wie ist das mit dem Mannschaftszeitfahren in Roth ?
Oder Vereinsmeisterschaften ?

Axel
16.03.2010, 21:53
mal angenommen man macht richtig werbung:

5.000 flyer = 100€
100 Plakate= 60 €
200 Startnummern = 20 €
Sicherheitsnadeln = 20 €
500m Absperrband = 15€
Zeitnahmegerät hamma!

kleine Preise werden gestiftet...

Helfer ausm Verein braucht eben noch...


Falls 200 Leute mitmachen und jeder bezahlt 5 €, dann stehen vielleicht 250 € Kosten gegenüber...:Huhu:

Da ist ja klar, das man bei einer 200 Teilnehmer Veranstaltung ohne großen Hype kaum Kosten (auch kaum Einnahmen) und daher kaum ein Risko hat.

Ich veranstalte am Sonntag einen kleinen Frühlingslauf, da kommen so ca. 250 Personen.
Strecke auf Dammwegen, keine Straßenkreuzungen. Daher auch kein Verkehr zu regeln.

Dazu brauchen wir nur ca. 20 Helfer. Wenn nur 100 Leute kommen, dann haben wir mit den Medaillen ein bischen ein Problem, aber das ist ein überschaubarer Rahmen.

Im August machen wir den 4. Allgäu Panorama Marathon. 3 Strecken (HM, M, UT 70km) mit ca. 1000 Teilnehmern.

Da sieht die Welt ganz anders aus.

Ich habe am Anfang auch mal gedacht, das bei steigenden Teilnehmerzahlen die finanzielle Seite immer einfacher würde, da bestimmte Fixkosten sich ja nicht erhöhen, egal wieviel Teilnehmer kommen.

Das stimmt für machen Kosten natürlich auch, aber es gibt eine ganze Menge Ausgaben, die eine kleine Veranstaltung gar nicht hat, die bei einem "Event" plötzich dazu kommen.

Beispiel Toiletten: Am Sonntag hänge ich ein Schild auf, das die Teilnehmer die Toiletten des Freizeitbades, bei dem der Lauf startet und endet, benutzen können. Kosten € 0.

Im August müssen wir am Start und im Zielbereich eine ganze Batterie Dixieklos aufbauen lassen. Kosten € 1000,-
Das sind pro Teilnehmer natürlich nur 1 €, aber es gibt da diverse Baustellen dieser Art. Das summiert sich.

Man kann trotzdem eine Veranstaltung erfolgreich organisieren.

Schreibe das nur weil es mir immer auf den Keks geht wenn (nicht in diesem Fred) vorschnell Meinungen gemacht werden, ohne das man alle Fakten (Kosten) kennt.

Axel

Raimund
16.03.2010, 21:57
wir haben nen kindertri organisiert:

ca. 200 kinder.

jedes kind hat ne radflasche, zielverpflegung und en finishershirt bekommen.

gekostet hat es die kids 5€

wir haben nur ein paar euro miese gemacht...

P.S.: http://picasaweb.google.de/dorbaytri08/3DormagenerSchulertriathlon#

keko
16.03.2010, 22:05
Ich sehe kein Problem darin, wenn sich Gleichgesinnte zufällig beim Training treffen.
Das Ganze darf natürlich nicht auf hunderte Leute ausarten.


In meiner Heimatgemeinde gibt es schon seit 1978 (ja, 78!!) im Herbst einen selbstorganisierten Berglauf über 7km. Irgendeiner gibt unten den Startschuß und fährt dann im Auto mit ein paar "Läuferfrauen", die heissen Tee und Kuchen mitbringen, hoch zum Ziel. Dort werden die Zeiten gestoppt und Tee gereicht. Man zieht ggf. trockene Klamotten an und joggt gemeinsam wieder runter. Teilnehmer zwischen 30 und 50. Mittleweile gibt es sogar eine "Nordic-Walking"-Wertung (da bin ich auch bald dabei ;))Weder gibt es ein Organisationsteam, noch Kosten, noch Aufwand. Man trifft sich an einem Sonntag morgen, jagt den Berg hoch, trinkt Tee, plaudert und joggt wieder gemeinsam zurück. Sport pur!! Im Laufe der Jahrzehnte war sogar schon sehr illustre Läufer am Start :)

Meik
16.03.2010, 22:12
Immer auch eine Frage des WO. Irgendwo im Wald einen Berg rauflaufen ist ein geringer Aufwand. Ein Lauf durch eine Stadt ein ganz anderer. Angefangen bei Genehmigungen, Streckensperrungen, Polizei zur Verkehrsregelung, Mindestzahl Helfer, ...

Und ein gewisses finanzielles Risiko ist immer dabei. Viele Fixkosten sind auf die maximale Teilnehmerzahl ausgelegt (Toiletten, Startnummern/Zeitnahme, T-Shirts, ...), kommt jetzt nur die Hälfte hat man ein Problem. Leider muss man viele Dinge zu Zeiten bestellen wo sich noch wenige angemeldet haben. Bei einer kleinen Veranstaltung ist das Risko vielleicht ein paar Hundert Euro und damit für einen Verein überschaubar. Bei einer Veranstaltung mit >1000 Teilnehmern werden die Summen auch ein klein wenig größer.

Gruß Meik

mauna_kea
16.03.2010, 22:20
@keko
cool, sowas finde ich gut.
Kann mich noch gut dran erinnern, als Olaf Sabatschus bei unserem Drink and Run nach 5 Flaschen Bier ins Ziel kam. So habt ihr ihn sicher noch nie erlebt.

@Meik
Richtig. Aber ich bin ja auch gerade nicht der freund solcher Veranstaltungen, weil die da einfach nicht hingehören.
Nehmen wir mal meinen Heimmarathon, den Duisburgmarathon. Mit viel Trara wird die ganze Stadt abgesperrt, damit 2000 Leutchen da langlaufen können. Die Strecke ist aber meiner Meinung nach nicht gerade eine Werbung für die Stadt. Dabei hat sie soviel Wald, dass man da locker einen wunderschönen Marathon, sogar mit Profil, machen könnte.
Aber nein, muss ja ein Stadtmarathon sein.
Dagegen ist die Winterlaufserie um unsere Regattabahn wohl die größte in Deutschlang und macht Orgamäßig kaum Aufwand dagegen, obwohl es auch ein Halbmarathon zum Schluss ist.

Und wenn ich mir mal Kommentare hier im Forum zu T-Shirts, Medallien, Urkunden etc. ansehe, frag ich mich, ob die überhaupt noch jemand will.
Mal von den Einsteigern abgesehen.
Bei mir stapelten sich diverse Sachen, Shirts wurden zum Fahrradputzen genommen, Urkunden weggeworfen etc.
Da könnte man mal Sparmäßig ansetzen. Just for the Sport.

Meik
16.03.2010, 22:25
und wenn ich mir mal Kommentare hier im Forum zu T-Shirts, Medallien, Urkunden etc. anhöre, frag ich mich, ob die überhaupt noch jemand will. Mal von den Einsteigern abgesehen

Stimmt, aber gerade bei den Volksläufen hat man einen hohen Teil Einsteiger. Am Anfang meiner sportlichen Laufbahn war ich da auch noch hinterher.

Aber das Zeug ist meist nicht der größte Posten, zumal T-Shirts und Co. oft aufgrund der Werbewirkung gesponort werden. Materialsponsoren gibt´s häufig genug. Wenn ich mir angucke was wir zeitweise bei unserem Kindertri für ein "Geschenkpaket" hatten. Nur Sponsoren die mal ein paar € für die Unkosten springen lassen waren kaum aufzutreiben. :(

Gruß Meik

Jahangir
16.03.2010, 23:03
wir haben nen kindertri organisiert:

ca. 200 kinder.

jedes kind hat ne radflasche, zielverpflegung und en finishershirt bekommen.

gekostet hat es die kids 5€

wir haben nur ein paar euro miese gemacht...

P.S.: http://picasaweb.google.de/dorbaytri08/3DormagenerSchulertriathlon#

Ganz tolle Bilder. Vielen Dank für solche Veranstaltungen. Die Freude, die man mit solchen Rennen bereit, kann keine Startgebühr der Welt aufwiegen.

neonhelm
16.03.2010, 23:28
Noch schlimmer ist es bei Kleinstveranstaltungen, die komplett auf Genehmigungen (z.B. der Forstbehörde bei einem kleinen Crossduathlon) verzichten. Nicht auszudenken, wenn es da mal zu einem schweren Unfall kommt und die Versicherungen ihre Anwälte von der Leine lassen, die prüfen, ob der Veranstalter seiner Sorgfaltspflicht nachgekommen ist.

Welche Versicherung? Welche Anwälte? Wenn ich bei einer Veranstaltung wie am Sonntag schwer stürze, ist das meine 'Privatsache'.
Es besteht kein Unterschied, ob ich mit meinen Kumpels so durch die Gegend heize oder wir das ganze 'Laktatman' nennen. Die Strecke ist die Gleiche. Die gefahrene Geschwindigkeit auch.

Das Ganze funktioniert natürlich nur, wenn sich alle wie ein 'Mann' benehmen und nicht im Anschluss heulend zur Versicherung des 'Veranstalters' rennen, wenn irgendetwas passiert.

Meik
16.03.2010, 23:38
Das Ganze funktioniert natürlich nur, wenn sich alle wie ein 'Mann' benehmen und nicht im Anschluss heulend zur Versicherung des 'Veranstalters' rennen, wenn irgendetwas passiert.´

Aber genau da ist der Haken. Das machst du mit einer Handvoll Kumpels, aber nicht mehr als offizielle Veranstaltung. Eine Memme und keinen Mann dabei zu haben ist ein hohes Risiko.

Klugschnacker
16.03.2010, 23:44
Es besteht kein Unterschied, ob ich mit meinen Kumpels so durch die Gegend heize oder wir das ganze 'Laktatman' nennen. Die Strecke ist die Gleiche. Die gefahrene Geschwindigkeit auch.
Was macht Dich so sicher, ob das einen Unterschied macht? Kennst Du die juristische Situation oder handelt es sich um Wunschdenken?

Das Ganze funktioniert natürlich nur, wenn sich alle wie ein 'Mann' benehmen und nicht im Anschluss heulend zur Versicherung des 'Veranstalters' rennen, wenn irgendetwas passiert.
"Mann" hin oder her – wenn Dein Haus rollstuhlgerecht umgebaut werden und dafür eine Versicherung herhalten muss, wird diese vielleicht Möglichkeiten prüfen, sich das Geld wiederzuholen. Auf Dein Ehrgefühl wird sie dabei wenig Rücksicht nehmen.

Grüße,
Arne

neonhelm
16.03.2010, 23:50
´

Aber genau da ist der Haken. Das machst du mit einer Handvoll Kumpels, aber nicht mehr als offizielle Veranstaltung. Eine Memme und keinen Mann dabei zu haben ist ein hohes Risiko.
Das hat nichts mit offizieller Veranstaltung zu tun. Das ist eine Frage der Einstellung. Vergleichbar mit dem Willen, meinem Unfallgegner eine Mitschuld aufzubrummen, nur weil ich Dösbaddel auf freier Strecke hinten auf sein Auto gerumst bin oder mich zu fragen, welcher Haftpflichtversicherung ich meinen Schaden aufbürden kann, nur weil ich beim Gruppe fahren nicht aufgepaßt habe und zu Fall gekommen bin. Aber vielleicht gibt's ja in Deutschland mittlerweile mehr Memmen als Männer... :Lachen2:

neonhelm
16.03.2010, 23:58
Was macht Dich so sicher, ob das einen Unterschied macht? Kennst Du die juristische Situation oder handelt es sich um Wunschdenken?


"Mann" hin oder her – wenn Dein Haus rollstuhlgerecht umgebaut werden und dafür eine Versicherung herhalten muss, wird diese vielleicht Möglichkeiten prüfen, sich das Geld wiederzuholen. Auf Dein Ehrgefühl wird sie dabei wenig Rücksicht nehmen.

Grüße,
Arne

Du, Arne, das ist mir völlig klar.

Aber wenn ich sage, ich bin beim Radeln gestürzt und meine Mitfahrer sagen, ich sei beim radeln gestürzt, dann bin ich beim Radeln gestürzt. Was ja auch den Tatsachen entspricht.

Man kann sich ja durchaus mal fragen, ob man Dinge als 'gottgegeben' hinnehmen möchte oder mit seiner Haltung versucht, die Dinge ein klein wenig zu ändern. Recht ist nicht unabhängig vom Zeitgeist.

Meik
17.03.2010, 00:18
Aber wenn ich sage, ich bin beim Radeln gestürzt und meine Mitfahrer sagen, ich sei beim radeln gestürzt, dann bin ich beim Radeln gestürzt. Was ja auch den Tatsachen entspricht.

Wenn du dich mit Freunden triffst, ohne offizielle Ausschreibung, ohne Zeitnahme usw. trifft das auch zu.

Aber eine "echte" Veranstaltung würde ich nie ohne ausreichende Versicherung auf die Beine stellen wollen. Wie gesagt, auch bei 1000 Leuten reicht eine Memme und das Theater ist groß. Allerdings ist man meist günstig über den jeweiligen Verband versichert - gezahlt über die Veranstalterabgabe.

Gruß Meik

neonhelm
17.03.2010, 08:55
Wenn du dich mit Freunden triffst, ohne offizielle Ausschreibung, ohne Zeitnahme usw. trifft das auch zu.

Aber eine "echte" Veranstaltung würde ich nie ohne ausreichende Versicherung auf die Beine stellen wollen. Wie gesagt, auch bei 1000 Leuten reicht eine Memme und das Theater ist groß. Allerdings ist man meist günstig über den jeweiligen Verband versichert - gezahlt über die Veranstalterabgabe.

Gruß Meik

Das man eine 'echte' (über den Begriff kann man ja auch noch mal schön diskutieren :Lachen2:) Veranstaltung nicht ohne die entsprechenden versicherungsrechtlichen Rahmenbedingungen macht, ist klar.
Und wie ja schon geschrieben wurde, ist es (nicht nur unter Kostengesichtspunkten) ein Unterschied, ob 25, 250 oder 2500 Leute in den Wald pinkeln...

Ganz generell ist's aber letztendlich die Vollkasko- bzw Full Service-Mentalität, die (nicht nur) das Laufen so teuer macht.

macro-matz
17.03.2010, 10:14
"Wir" sind nun mal ein Land mit den meisten Gesetzten dieser Erde und 0 Toleranz. Es liegt in unserer deutschen Natur nix mehr ohne Recht- und Gesetzt zu machen. Mich wundert offen gesagt, dass überhaupt noch jemand bereit ist einen Veranstaltung zu machen.

Wenn nicht Geld die Motivation ist was dann?
Es wird gemeckert, gejammert und schlecht geredet.
Es fühlen sich Menschen belästigt weil man in ihrer Nähe Sport treibt, weil Kinder spielen....
Das coolste war vor kurzem, dass ein Gericht einen Spielplatz "verteidigen" musste, weil sich Nachbarn von den Kinder beläßtigt gefühlt hatten.

So was macht traurig :Nee:

ALSO GROßEN RESPEKT FÜR JEDEN DER ETWAS FÜR DIE GEMEINSCHAFT TUT !!!

Nordexpress
17.03.2010, 12:27
Es besteht kein Unterschied, ob ich mit meinen Kumpels so durch die Gegend heize oder wir das ganze 'Laktatman' nennen. Die Strecke ist die Gleiche. Die gefahrene Geschwindigkeit auch.


Der Unterschied ist leider gewaltig. Vor allem, wenn dem Ding ein Veranstaltungsname gegeben wird.

Das hier...


Laktatman - was ist das ?
Der Laktatman ist ein Crossduathlon im Duisburger Wald in der Nähe der Regattabahn.(Geländegängiges Rad sollte vorhanden sein, allerdings sinds nur Waldwege, keine Trails)

Das Ganze soll als Spaßveranstaltung laufen, so ähnlich wie das Mannschaftszeitfahren in Roth kurz vor der Challenge.
Dazu würden wir uns Sonntags Morgens ca.9 Uhr dort treffen und ohne großes Organisieren loslegen.

.. ist im rechtlichen Sinnen erstmal eine klare Ausschreibung. Da kannste -soweit ich weiß- im Falle eines Falles den Hinweis "war ein privater Treff" in der Pfeife rauchen.

Ich kenne das Problem von Brevetveranstaltungen. Das sind auch nur "private" Radlertreffs, die sich mal eben verabreden, um eine vorgegebene Strecke zu fahren.
Dort wird das Problem über eine Haftungsausschlußerklärung geregelt. Dann sind die Organisierer (nicht Veranstalter) haftungsrechtlich raus.

Obelix
17.03.2010, 14:42
...
Ich kenne das Problem von Brevetveranstaltungen. Das sind auch nur "private" Radlertreffs, die sich mal eben verabreden, um eine vorgegebene Strecke zu fahren.
Dort wird das Problem über eine Haftungsausschlußerklärung geregelt. Dann sind die Organisierer (nicht Veranstalter) haftungsrechtlich raus.

ich befürchte leider auch fast, daß du Recht hast. Klar, Neonhelm, wenn was passiert wäre am Sonntag, bin ich überzeugt, der entsprechende Teilnehmer hätte gesagt: jo, schlimm, aber selber schuld, habe mich ungeschickt angestellt.

Aber wie Arne sagt, ob evtl. dessen Versicherung der gleichen Meinung ist, ist wieder eine Sache für sich. Da zählt Sportsgeist nicht sondern Diviedende...

neonhelm
17.03.2010, 15:28
Der Unterschied ist leider gewaltig. Vor allem, wenn dem Ding ein Veranstaltungsname gegeben wird.

Das hier...



.. ist im rechtlichen Sinnen erstmal eine klare Ausschreibung. Da kannste -soweit ich weiß- im Falle eines Falles den Hinweis "war ein privater Treff" in der Pfeife rauchen.

Wir reden ein bisschen aneinander vorbei. Wie die Rechtslage ist, ist mir durchaus klar.

Mir geht's darum, das ich dazu stehe, wenn ich Mist gebaut habe und nicht versuche, die Schuld auf andere abzuwälzen. Das ist eine Einstellungs-/Mentalitätssache. Aber dafür braucht es Menschen (irgendwann dann auch Richter), die das ebenso sehen. Und da befürchte ich, sieht's nicht allzu gut aus...

keko
17.03.2010, 15:50
.. ist im rechtlichen Sinnen erstmal eine klare Ausschreibung. Da kannste -soweit ich weiß- im Falle eines Falles den Hinweis "war ein privater Treff" in der Pfeife rauchen.

Ich kenne das Problem von Brevetveranstaltungen. Das sind auch nur "private" Radlertreffs, die sich mal eben verabreden, um eine vorgegebene Strecke zu fahren.
Dort wird das Problem über eine Haftungsausschlußerklärung geregelt. Dann sind die Organisierer (nicht Veranstalter) haftungsrechtlich raus.

Moment mal,..... ist so was (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=12282) eine Ausschreibung und kann ich dafür als Organisierer haftbar gemacht werden, wenn einem was passiert? Das kann´s ja wohl nicht sein. Ich hab schon an vielen solcher o.ä. Sachen teilgenommen und mußte noch nie was unterschreiben oder erklären. Also wenn dem so wäre, düfte man sich ja eigentlich gar nicht mehr zu irgendwas verabreden. Da fallen ja auch Lauftreffs und sonstige Sachen drunter...

mauna_kea
17.03.2010, 15:52
Wenn das Schule macht, muss ich ja wohl demnächst auch für die Grillparty zu Hause eine Haftungsausschlußerklärung verteilen.
Oder Arne für sein Forumtreffen etc.

Davon abgesehen hab ich eine versicherung, die sowas abdeckt, da ich ja als Freiberuflicher Trainer eh entsprechend versichert sein muß.

@keko war eher

titansvente
17.03.2010, 16:11
also ich kann für unsere veranstaltung sagen, dass wir diese nicht als cash-cow sehen, sondern auf diese art versuchen dem sport etwas zurück zu geben und weil wir einfach böcke darauf haben ne geile veranstaltung zu organisieren.
wir hatten in den letzten jahren kaum überschuss.
alle kohle, die wir aus den startgeldern oder den sponsoreneinkünften generieren, reinvestieren wir auch wieder.
:Huhu:

macro-matz
17.03.2010, 16:14
Moment mal,..... ist so was (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=12282) eine Ausschreibung und kann ich dafür als Organisierer haftbar gemacht werden, wenn einem was passiert? Das kann´s ja wohl nicht sein. Ich hab schon an vielen solcher o.ä. Sachen teilgenommen und mußte noch nie was unterschreiben oder erklären. Also wenn dem so wäre, düfte man sich ja eigentlich gar nicht mehr zu irgendwas verabreden. Da fallen ja auch Lauftreffs und sonstige Sachen drunter...

Das ist ja Klasse !!!
Wenn sich da jemand beim Radausflug was tut oder gar Abends die Pizza für eine Magenverstimmung sorg, oder eine Nudel im Hals steckt :Lachen2: Da muss Arne Haften.
Wahrscheinlich braucht Arne noch zusätzlich einen Datenschutzbeauftragten der sich um die rechtmäßige Verwendung der Adressliste kümmert.

Man haben wir eine verrückte Welt!!!

keko
17.03.2010, 18:48
Das ist ja Klasse !!!
...
Man haben wir eine verrückte Welt!!!

Bist du Jurist oder woher hast du dieses Wissen? Es schwirrt ja manchmal allerhand selbstgebautes Halbwissen umher. :) Mich hat kürzlich so ein Halbwissender sogar bis vor Gericht gezerrt. Seitdem reagiere ich ein bisschen allergisch dagegen :Cheese:

macro-matz
17.03.2010, 19:04
Bist du Jurist oder woher hast du dieses Wissen? Es schwirrt ja manchmal allerhand selbstgebautes Halbwissen umher. :) Mich hat kürzlich so ein Halbwissender sogar bis vor Gericht gezerrt. Seitdem reagiere ich ein bisschen allergisch dagegen :Cheese:

Ich bin GF einer Internet-Firma die mit Privatekunden zu tun hat.
Du glaubst nicht was man da alles erlebt. Da geht es vor Gericht
wegen 10 Euro. Aber was genau meinst Du?

Um Datenschutz musst Du Dir als Einzeltäter keine Gedanken machen. Wenn aber Triathlon-Szene dabei ist könnte es schon ein Problem werden. Diese Richtlineien sind extrem verschärft worden seit Sommer 2009.

Auszug aus dem Gesetz:
Das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) schreibt für alle Unternehmen die Bestellung eines betrieblichen Datenschutzbeauftragten vor, wenn mehr als 9 Personen (inkl. Teilzeitkräfte und Leiharbeitnehmer) personenbezogene Daten automatisiert verarbeiten. Die Verarbeitung personenbezogener Daten liegt z.B. vor, wenn Mitarbeiter ein E-Mail-Programm nutzen, z.B. Outlook, in dem E-Mails verarbeitet bzw. gespeichert werden. Bei Nichtbeachtung des BDSG drohen Bußgelder!
http://de.wikipedia.org/wiki/Datenschutzbeauftragter

Meik
17.03.2010, 19:41
Es schwirrt ja manchmal allerhand selbstgebautes Halbwissen umher.

Stimmt, aber auch leider ein Grund mehr sich vorher zu informieren bevor man irgendwas organisiert. :(

Und klar geht es wegen 10€ vor Gericht, da zählt die Tat als solche, nicht die Summe um die es geht. Auch 1ct klauen ist Diebstahl. Siehe so Dinge wie Kündigung wegen Flaschenpfand und so Zeug.

Gruß Meik

macro-matz
17.03.2010, 20:00
Stimmt, aber auch leider ein Grund mehr sich vorher zu informieren bevor man irgendwas organisiert. :(

Und klar geht es wegen 10€ vor Gericht, da zählt die Tat als solche, nicht die Summe um die es geht. Auch 1ct klauen ist Diebstahl. Siehe so Dinge wie Kündigung wegen Flaschenpfand und so Zeug.

Gruß Meik

Wäre es rein privat würde ich keine Probleme sehen.
Aber hier ist Triathlon-Szene mit im Spiel und die haben nun mal
einen kommerziellen Ansatz.
Würde mich interessieren wie Arne das sieht....

Meik
17.03.2010, 20:20
Aber hier ist Triathlon-Szene mit im Spiel und die haben nun mal einen kommerziellen Ansatz.


Bei einem Forentreffen sehe ich allerdings keinerlei komerziellen Ansatz. Arne verlangt schließlich keinen Eintritt oder Startgeld für die Radrunde.

Wäre trotzdem mal interessant wie das rechtlich aussieht, von der Materie habe ich nahezu Null Ahnung. :confused:

Nordexpress
17.03.2010, 21:29
Wir reden ein bisschen aneinander vorbei. Wie die Rechtslage ist, ist mir durchaus klar.

Mir geht's darum, das ich dazu stehe, wenn ich Mist gebaut habe und nicht versuche, die Schuld auf andere abzuwälzen. Das ist eine Einstellungs-/Mentalitätssache. Aber dafür braucht es Menschen (irgendwann dann auch Richter), die das ebenso sehen. Und da befürchte ich, sieht's nicht allzu gut aus...

Ja, okay, verstanden. Ist eine gute Einstellung.

Moment mal,..... ist so was (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=12282) eine Ausschreibung und kann ich dafür als Organisierer haftbar gemacht werden, wenn einem was passiert? Das kann´s ja wohl nicht sein. Ich hab schon an vielen solcher o.ä. Sachen teilgenommen und mußte noch nie was unterschreiben oder erklären. Also wenn dem so wäre, düfte man sich ja eigentlich gar nicht mehr zu irgendwas verabreden. Da fallen ja auch Lauftreffs und sonstige Sachen drunter...

Also ich bin ja kein Jurist. Meine Äußerung weiter oben basiert auf dem, was ich von Brevet-Veranstaltern gehört habe. Und die deklarieren ihre Fahrten als private Ausfahrten in der Gruppe, sichern sich jedoch über einen Haftungsausschluß ab.

Vor diesem Hintergrund würde ich sagen: Ja, die Forentreff-Radfahrt ist eine von Arne bzw. ts organisierte Ausfahrt.
Aber wie gesagt: juristisch hab ich wenig Ahnung.

Wie ist das bei RTFs? Die schildern ja auch nur ne Strecke aus. Muss man da was unterschreiben? (Hab schon lang keine mehr gemacht)


P.S. ein verdorbener Magen in der Pizzeria fällt in den Haftungsbereich des Pizzabäckers ;-)

macro-matz
17.03.2010, 23:08
Bei einem Forentreffen sehe ich allerdings keinerlei komerziellen Ansatz. Arne verlangt schließlich keinen Eintritt oder Startgeld für die Radrunde.

Wäre trotzdem mal interessant wie das rechtlich aussieht, von der Materie habe ich nahezu Null Ahnung. :confused:

Wie gesagt ist das natürlich alles nur Spekulation.
"Wenn" mal was wäre würde unser Anwalt so argumentieren:
Der Aufruf kam von Arne und der ist nun Mal der Betreiber von TS
und hat ein "geschäftliches Interesse", dass sein "Kunden" sich
über TS verabreden und somit die Plattform interessant bleibt und genutzt wird (Bannerverkauf ....).

Unterm Strich sind wir doch alle super froh, dass er das macht und
niemand unterstellt ihm etwas. Rechtlich ist das aber sicherlich eine Grauzone, da gibt es kein 0 oder 1.

Ich treffe event. am WE meinen Freund, der ist auch unser Geschäftsanwalt.
Ich werde mal nachfragen wenn sich die Gelegenheit ergibt.