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Vollständige Version anzeigen : Wie steif muss die Sohle beim Radschuh wirklich sein?


Trillerpfeife
17.08.2018, 11:21
Hallo,

inspiriert von einem Post über steife Radschuhe bzw. deren Sohlen bin ich am Überlegen.

Muss die Sohle wirklich so steif sein wie möglich. Überträgt man dann tatsächlich mehr Kraft auf das Pedal?

Als kleinen Test hab ich mich auf einen Stuhl gesetzt und vor mich eine ganz normale Waage gestellt. So eine mit der man sein Körpergewicht wiegen kann.

Dann habe ich, ohne mich am Stuhl festzuhalten so fest wie möglich mit einem Fuss auf die Waage gedrückt.

Das alles barfuss, mit Turnschuhen, mit Rennradschuhen. Letzteres mit PA (Polyamid) Sohle und mit Carbonsohle.

Bei meinem zweiten Versuch habe ich mich am Stuhl festgehalten und wieder so fest wie möglich mit dem Fuss auf die Waage gedrückt.

Das Ergebniss war in allen Fällen gleich egal ob barfuss, mit Turnschuhen (nike free) Northwaqve Rennradschuhe und Specialized Rennradschuhe. Es war auch egal ob ich die Schuhe gut fest am Fuss hatte oder nur leicht geschnürt.

Ohne Festhalten ca. 30 kg mit Festhalten ca. 45 kg rechter Fuss. Links ca 2 kg weniger.

45 kg entspricht bei eine Kurbellänge von 172,5mm und einer Trittfrequenz von 90 U/min einer Leistung von ca. 230 Watt . Wenn ich mich nicht vertan habe. :Cheese:

Meine persönliche Schlussfolgerung:

Die Kraft wird vom Oberschenkel über das Sprunggelenk und das Fussgewölbe auf den Ballen übertragen. Ob die Schuhsohle besonders steif ist oder nur normal steif spielt keine Rolle.

premumski
17.08.2018, 11:31
Hallo,

inspiriert von einem Post über steife Radschuhe bzw. deren Sohlen bin ich am Überlegen.

Muss die Sohle wirklich so steif sein wie möglich. Überträgt man dann tatsächlich mehr Kraft auf das Pedal?

Als kleinen Test hab ich mich auf einen Stuhl gesetzt und vor mich eine ganz normale Waage gestellt. So eine mit der man sein Körpergewicht wiegen kann.

Dann habe ich, ohne mich am Stuhl festzuhalten so fest wie möglich mit einem Fuss auf die Waage gedrückt.

Das alles barfuss, mit Turnschuhen, mit Rennradschuhen. Letzteres mit PA (Polyamid) Sohle und mit Carbonsohle.

Bei meinem zweiten Versuch habe ich mich am Stuhl festgehalten und wieder so fest wie möglich mit dem Fuss auf die Waage gedrückt.

Das Ergebniss war in allen Fällen gleich egal ob barfuss, mit Turnschuhen (nike free) Northwaqve Rennradschuhe und Specialized Rennradschuhe. Es war auch egal ob ich die Schuhe gut fest am Fuss hatte oder nur leicht geschnürt.

Ohne Festhalten ca. 30 kg mit Festhalten ca. 45 kg rechter Fuss. Links ca 2 kg weniger.

45 kg entspricht bei eine Kurbellänge von 172,5mm und einer Trittfrequenz von 90 U/min einer Leistung von ca. 230 Watt . Wenn ich mich nicht vertan habe. :Cheese:

Meine persönliche Schlussfolgerung:

Die Kraft wird vom Oberschenkel über das Sprunggelenk und das Fussgewölbe auf den Ballen übertragen. Ob die Schuhsohle besonders steif ist oder nur normal steif spielt keine Rolle.

so kannst du es leider nicht messen, weil du die Dämfung ja einmal zusammendrückst und dann abliest. Da du beim radfahren aber nicht konstant druck aufbaust und den dann hälst, sonder immer wieder neu, macht es einen unterschied um ein teil erstmal benötigt wird, um die Dämpfung bzw. weiche Sohle zusammen zu drücken oder direkt ins Pedal geht.

BananeToWin
17.08.2018, 11:32
45 kg entspricht bei eine Kurbellänge von 172,5mm und einer Trittfrequenz von 90 U/min einer Leistung von ca. 230 Watt . Wenn ich mich nicht vertan habe. :Cheese:


Darf ich fragen wie du das rechnest? Gehst du davon aus, dass die 45kg (bzw. die entsprechende Kraft) permanent und zudem stehts tangential wirken?
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube nicht, dass du aus den 3 Werten so einfach eine Leistung berechnen kannst (außer du nimmst das von mir oben genannte Szenario an. Dürfte in der Realität aber nicht so sein).
90/min und 45 kg sind doch recht viel. Müsste da nicht viel mehr Watt rauskommen?

Edith: nach meiner Rechnung kommen ca. 730 Watt raus bei oben genanntem Szenario. Hab ich mich verrechnet? Wo sind die Physiker?

Solution
17.08.2018, 11:36
Dein Test halt in meinen Augen wenig mit der Situation am Rad zutun. Da hast du eher Druckstöße und keinen Dauerdruck. Grundsätzlich kann man sagen, das immer wenn bei Druckstößen etwas nachgibt bzw. federt, wird von dem Gegenstand Energie aufgenommen und absorbiert. Wie viel das Ende bei Schuhe mit unterschiedlich steifer Sohle ist kann ich nicht sagen. Es kann auch gut sein, das auf längeren Distanzen ein Komfortgewinn von Vorteil sein kann.

Trillerpfeife
17.08.2018, 11:43
so kannst du es leider nicht messen, weil du die Dämfung ja einmal zusammendrückst und dann abliest. Da du beim radfahren aber nicht konstant druck aufbaust und den dann hälst, sonder immer wieder neu, macht es einen unterschied um ein teil erstmal benötigt wird, um die Dämpfung bzw. weiche Sohle zusammen zu drücken oder direkt ins Pedal geht.

Die Dämpfung ist aber hauptsächlich im Fuss vorhanden, also im Fleisch am Ballen und im Fussgewölbe.

Aber du hast recht. Beim Turnschuh drücke ich noch die elastische Sole mit zusammen. Beim Radschuh zweifel ich aber ob ich die PA bzw. die Carbonsohle noch zusammendrücke.

Bei einer Fussdruckmessung mit einem Messkissen im Schuh war auch deutlich zu sehen wo der Druck übertragen wird. Im Bereich des Fussballens.



Darf ich fragen wie du das rechnest? Gehst du davon aus, dass die 45kg (bzw. die entsprechende Kraft) permanent und zudem stehts tangential wirken?
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube nicht, dass du aus den 3 Werten so einfach eine Leistung berechnen kannst (außer du nimmst das von mir oben genannte Szenario an. Dürfte in der Realität aber nicht so sein).
90/min und 45 kg sind doch recht viel. Müsste da nicht viel mehr Watt rauskommen?


Ich bin nur vom Extremfall bei Kurbelstellung 3 Uhr ausgegangen. Es ist auch nur eine Überschlagsrechnung.

45kg x 9,81m/s = 441Newton
441N x 0,1725m = 76Nm (Drehmoment (Arbeit) (hier ist ein Fehler: um von Drehmoment auf Arbeit zu kommen muss man noch den Weg den das Pedal unter Kraft zurücklegt einbeziehen. Und zwar als Radiant.)

Bei 90 Umdrehungen pro Minute erzeuge ich 180 Tritte mit 441N

76Nm x 180/60 = 228W (Nm/S)

ist auch eine Übung für mich um mit Leistung / Arbeit / Kraft klarzukommen.

Ich hatte auch gedacht es müssten mehr Watt rauskommen.


Freue mich auf Hinweise und so weiter.

Trillerpfeife
17.08.2018, 11:46
Dein Test halt in meinen Augen wenig mit der Situation am Rad zutun. Da hast du eher Druckstöße und keinen Dauerdruck. Grundsätzlich kann man sagen, das immer wenn bei Druckstößen etwas nachgibt bzw. federt, wird von dem Gegenstand Energie aufgenommen und absorbiert. Wie viel das Ende bei Schuhe mit unterschiedlich steifer Sohle ist kann ich nicht sagen. Es kann auch gut sein, das auf längeren Distanzen ein Komfortgewinn von Vorteil sein kann.

Ja ist richtig ist kein Dauerdruck. Die Situation am Rad ist natürlich anders. Die wollte ich auch mit meiner Überlegung nciht nachbilden.

guter Punkt, aber ich frag mich ob die Sohle bei den Impulsen überhaupt Zeit hat nachzugeben. Gerade wenn die Hauptkraft vom Fussgewölbe über den Ballen auf das Pedal übertragen wird. (wenn das so ist)

MattF
17.08.2018, 11:53
Fahr einfach mal mit nem luschigen Turnschuh 100km in nem alten
Pedal mit Gurten und du weißt wieso du einen steifen Schuh willst :Cheese:


Zweite Überlegung, wenn man sich von der Seite steifer Schuh nähert: Was würde eine eingebaute Dämpfung bringen? Welchen Vorteil, hätte mehr Dämpfung? Würde man mehr Dämpfung wollen?

BananeToWin
17.08.2018, 11:55
Die Dämpfung ist aber hauptsächlich im Fuss vorhanden, also im Fleisch am Ballen und im Fussgewölbe.

Aber du hast recht. Beim Turnschuh drücke ich noch die elastische Sole mit zusammen. Beim Radschuh zweifel ich aber ob ich die PA bzw. die Carbonsohle noch zusammendrücke.

Bei einer Fussdruckmessung mit einem Messkissen im Schuh war auch deutlich zu sehen wo der Druck übertragen wird. Im Bereich des Fussballens.






Ich bin nur vom Extremfall bei Kurbelstellung 3 Uhr ausgegangen. Es ist auch nur eine Überschlagsrechnung.

45kg x 9,81m/S = 441Newton
441N x 0,1725m = 76Nm (Drehmoment (Arbeit)

Bei 90 Umdrehungen pro Minute erzeuge ich 180 Tritte mit 441N

76Nm x 180/60 = 228W (Nm/S)

ist auch eine Übung für mich um mit Leistung / Arbeit / Kraft klarzukommen.

Ich hatte auch gedacht es müssten mehr Watt rauskommen.


Freue mich auf Hinweise und so weiter.


Falls das von mir genannte Blödsinn ist, bitte gleich korrigieren. Ich arbeite hier mit meiner Schulphysik und dem schwerfällig arbeitenden Verstand :D

Die Nm des Drehmoments darfst du nicht verwechseln mit den Nm der Arbeit. Das sind verschiedene physikalische Größen. In deiner Rechnung fehlt die Wegkomponente bzw der Winkel, bei dem die Kraft wirkt.

Man könnte z.b. so rechnen:
Annahme: jeweils zwischen 2 Uhr und 5 Uhr wirken diese 45kg = knapp 450 Newton auf das Pedal. Das jeweils rechts und Links. D.h. die Hälfte der Kurbelumdrehung ist Druck auf dem Pedal (45 kg, die andere Hälfte nicht. Das ist in der Realität sicher nicht so, aber realistischer als 45 kg, die über die ganze Umdrehung wirken.

Leistung (Watt) = Kraft (Newotn) x Strecke (Meter) : Zeit (Sekunden) = 450 Newton x (0,172Meter x Pi [= halber Umfang des Kreises, den die Kurbel beschreibt]) x 90/60 (also 1,5 mal pro Sekunde) = 365 Watt.

Trillerpfeife
17.08.2018, 11:57
Falls das von mir genannte Blödsinn ist, bitte gleich korrigieren. Ich arbeite hier mit meiner Schulphysik und dem schwerfällig arbeitenden Verstand :D

Die Nm des Drehmoments darfst du nicht verwechseln mit den Nm der Arbeit. Das sind verschiedene physikalische Größen. In deiner Rechnung fehlt die Wegkomponente bzw der Winkel, bei dem die Kraft wirkt.

Man könnte z.b. so rechnen:
Annahme: jeweils zwischen 2 Uhr und 5 Uhr wirken diese 45kg = knapp 450 Newton auf das Pedal. Das jeweils rechts und Links. D.h. die Hälfte der Kurbelumdrehung ist Druck auf dem Pedal (45 kg, die andere Hälfte nicht. Das ist in der Realität sicher nicht so, aber realistischer als 45 kg, die über die ganze Umdrehung wirken.

Leistung (Watt) = Kraft (Newotn) x Strecke (Meter) : Zeit (Sekunden) = 450 Newton x (0,172Meter x Pi [= halber Umfang des Kreises, den die Kurbel beschreibt]) x 90/60 (also 1,5 mal pro Sekunde) = 365 Watt.


geht mir genauso Schulphysik

du hast recht die Weggkomponente fehlt. :Blumen:

thanks a lot hast eine Wissens und Verständnisslücke geschlossen!

Trillerpfeife
17.08.2018, 12:00
Fahr einfach mal mit nem luschigen Turnschuh 100km in nem alten
Pedal mit Gurten und du weißt wieso du einen steifen Schuh willst :Cheese:


Zweite Überlegung, wenn man sich von der Seite steifer Schuh nähert: Was würde eine eingebaute Dämpfung bringen? Welchen Vorteil, hätte mehr Dämpfung? Würde man mehr Dämpfung wollen?

Klar ist der Turnschuh noch mal eine zusätzliche Dämpfung. Aber die Altvorderen sind mit dünner Ledersohle gefahren.

Steif war die über die Länge nicht, aber sie hatte im Ballenbereich keine Dämpfung.

MattF
17.08.2018, 12:05
Aber die Altvorderen sind mit dünner Ledersohle gefahren.




Dann mach halt das, wenns dir Spass macht :Lachen2:

Tetze
17.08.2018, 12:48
Mit deinem Experiment mit der Waage hast du ja lediglich deine statische Beinkraft gemessen, das hat ja wenig damit zu tun, wieviel Kraft man dann aufs Pedal bringt.

Das übliche Pedal hat ja eine begrenzte Aufstandsfläche, je nach Typ größer oder kleiner.
Aber zumindest ist wohl kein Pedal so konzipiert, dass der Fuß flächig darauf Platz findet, so wie auf der Waage ;)

Von daher hilft eine steifere Sohle natürlich erheblich dabei, die eher punktuell auftretende Belastung durch das Pedal flächiger zu verteilen.
Vermutlich um so mehr, je größer der Fuß und je kleiner die Pedalaufstandsfläche ist...

Trillerpfeife
17.08.2018, 13:00
@Tetze:

sorry hatte ich nicht geschrieben. Ich hab nur den Ballen aufgesetzt. Bei den Radschuhen nur die Cleats

Matthias75
17.08.2018, 13:10
Die Kraft wird vom Oberschenkel über das Sprunggelenk und das Fussgewölbe auf den Ballen übertragen. Ob die Schuhsohle besonders steif ist oder nur normal steif spielt keine Rolle.

Ich würde mal vermuten, dass sich die unterschiedliche Härte im Fussgewölbe bemerkbar macht. Vielleicht nicht unbedingt bei einer der einmaligen Belastung, wie von dir simuliert, sondern über einen längeren Zeitraum. Wie du ja schreibst, muss die Kraft, die du mit Oberschenkel und Sprunggelenk aufbringst irgendwie zum Ballen gelangen. Der Fuss darf also nicht einknicken. Ist der Schuh weich, muss das Fussgewölbe die Haltearbeit verrichten. Bei einem kurzen Test ist das sicher noch kein Problem. Aber irgendwann ermüdet auch die Muskulatur im Fussgewölbe. Die steife (Carbon)Sohle entlastet das Fussgewölbe, so dass du länger viel Kraft aufbringen kannst.

Ich vermute zudem, dass das Fussgewölbe, egal wie sehr du es anspannst, beim Aufbringen der Kraft etwas einfedern/einsinken wird, bevor du es stabilisiert hast. Hier geht dann auf jeden Fall Kraft verloren. Je steifer der Schuh, desto weniger Kraft geht durch die Verformung des Fussgewölbes verloren.

Bei deinem Versuch hast du ja die Kraft fast statisch aufgebracht bzw. du hast nur den Endzustand betrachtet, in dem der Fuss stabil steht. Deshalb spielt hier ein Einsinken des Fussgewölbes vermutlich keine oder nur eine geringe Rolle. Interessant wäre vielleicht, wie lange du die Position jeweils mit den verschiedenen Varianten halten kannst. Ich würde vermuten ohne oder mit weichen Turnschuhen spürst du schneller eine Ermüdung im Fußgewölbe.

M.

Trillerpfeife
17.08.2018, 13:21
Ich würde mal vermuten, dass sich die unterschiedliche Härte im Fussgewölbe bemerkbar macht. Vielleicht nicht unbedingt bei einer der einmaligen Belastung, wie von dir simuliert, sondern über einen längeren Zeitraum. Wie du ja schreibst, muss die Kraft, die du mit Oberschenkel und Sprunggelenk aufbringst irgendwie zum Ballen gelangen. Der Fuss darf also nicht einknicken. Ist der Schuh weich, muss das Fussgewölbe die Haltearbeit verrichten. Bei einem kurzen Test ist das sicher noch kein Problem. Aber irgendwann ermüdet auch die Muskulatur im Fussgewölbe. Die steife (Carbon)Sohle entlastet das Fussgewölbe, so dass du länger viel Kraft aufbringen kannst.

Ich vermute zudem, dass das Fussgewölbe, egal wie sehr du es anspannst, beim Aufbringen der Kraft etwas einfedern/einsinken wird, bevor du es stabilisiert hast. Hier geht dann auf jeden Fall Kraft verloren. Je steifer der Schuh, desto weniger Kraft geht durch die Verformung des Fussgewölbes verloren.

Bei deinem Versuch hast du ja die Kraft fast statisch aufgebracht bzw. du hast nur den Endzustand betrachtet, in dem der Fuss stabil steht. Deshalb spielt hier ein Einsinken des Fussgewölbes vermutlich keine oder nur eine geringe Rolle. Interessant wäre vielleicht, wie lange du die Position jeweils mit den verschiedenen Varianten halten kannst. Ich würde vermuten ohne oder mit weichen Turnschuhen spürst du schneller eine Ermüdung im Fußgewölbe.

M.

hm ja ist eine Überlegung.

Aber beim Radfahren halte ich die Position ja auch nur ca 0,37 Sekunden (halbe Umdrehung bei 90 U/min.

Matthias75
17.08.2018, 13:27
hm ja ist eine Überlegung.

Aber beim Radfahren halte ich die Position ja auch nur ca 0,37 Sekunden (halbe Umdrehung bei 90 U/min.

Ja, aber das dann 90mal pro Minute.:Huhu:

Und das (minimale) Einsinken des Fussgewölbes hast du auch bei jeder Umdrehung.

M.

Trillerpfeife
17.08.2018, 14:18
Ja, aber das dann 90mal pro Minute.:Huhu:

Und das (minimale) Einsinken des Fussgewölbes hast du auch bei jeder Umdrehung.

M.

Ja aber egal ob Turnschuh oder Polyamid Sohle oder Carbon Sohle,

Turnschuh scheidet ja aus, aber ob ich es schaffe innerhalb von 0,33 Sekunden die Polyamidsohle zu verbiegen oder nennenswert einzudrücken (am Ballen) glaube ich nicht.

Ich glaube aber meine Zeit stimmt nicht. Bei 90 U/min .... brauche ich für eine Umdrehung... 60/90 = 0,66 Sekunden. Halbe Umdrehung Belastung = 0,33 Sekunden.

Solution
17.08.2018, 15:23
guter Punkt, aber ich frag mich ob die Sohle bei den Impulsen überhaupt Zeit hat nachzugeben. Gerade wenn die Hauptkraft vom Fussgewölbe über den Ballen auf das Pedal übertragen wird. (wenn das so ist)

Klar hat sie dafür Zeit. Das Ganze spielt sich aber in Millisekunden ab. Wenn du mal alles mit Vergrößerung mit einer Highspeed Kamera filmen würdest, dann würdest du dich wundern, was sich da alles bewegt und verwindet. Material arbeitet immer.

Trillerpfeife
17.08.2018, 15:45
Klar hat sie dafür Zeit. Das Ganze spielt sich aber in Millisekunden ab. Wenn du mal alles mit Vergrößerung mit einer Highspeed Kamera filmen würdest, dann würdest du dich wundern, was sich da alles bewegt und verwindet. Material arbeitet immer.

Ok

Dann müssen wir nur noch ausrechnen um wieviel mm oder x/10 oder x/100 mm sich die Sohle durchbiegt.
Ferse und Ballen anteilig der Druckverteilung biegen die Sohle durch.

Trillerpfeife
17.08.2018, 16:01
Klar hat sie dafür Zeit. Das Ganze spielt sich aber in Millisekunden ab. Wenn du mal alles mit Vergrößerung mit einer Highspeed Kamera filmen würdest, dann würdest du dich wundern, was sich da alles bewegt und verwindet. Material arbeitet immer.

Ok

Dann müssen wir nur noch ausrechnen um wieviel mm oder x/10 oder x/100 mm sich die Sohle durchbiegt.
Ferse und Ballen anteilig der Druckverteilung biegen die Sohle durch.

Solution
17.08.2018, 16:20
Dann müssen wir nur noch ausrechnen um wieviel mm oder x/10 oder x/100 mm sich die Sohle durchbiegt.

Ich bezweifle das man das wirklich berechnen kann. Viel mehr müsste es unter Laborbedingungen gemessen werden. Die Frage ist halt, ob der Leistungsverlust, durch eine weichere Sohle so gering ist, das es kaum noch eine Rolle spielt, bzw. wenn jemand mit einer extrem steifen Sohle nicht klar kommt, der Komfortgewinn, der weicheren Sohle mehr gewichtet.

Trillerpfeife
17.08.2018, 16:43
Ich bezweifle das man das wirklich berechnen kann. Viel mehr müsste es unter Laborbedingungen gemessen werden. Die Frage ist halt, ob der Leistungsverlust, durch eine weichere Sohle so gering ist, das es kaum noch eine Rolle spielt, bzw. wenn jemand mit einer extrem steifen Sohle nicht klar kommt, der Komfortgewinn, der weicheren Sohle mehr gewichtet.

Klar kann man das ausrechnen. Und auch die Polyamid Sohle meiner Northwave Rennradschuhe würde ich nicht als weich bezeichnen.

Solution
17.08.2018, 16:51
Und wie willst du das ausrechnen?

Trillerpfeife
17.08.2018, 17:03
Und wie willst du das ausrechnen?

Bin noch am überlegen. :)

premumski
17.08.2018, 17:09
Wenn du wirklich nur am Ballen Druck aufbaust, mag die Sohle keinen Unterschied machen. Jetzt gibts ja wieder Leute, die über dem Mittelfuß fahren, weil das ja die Wade fürs laufen schont, ab da hast du aber eine Lastverteilung über die ganze Sohle und schon ist die Steifigkeit wieder wichtig. Während andere z.B. eine Extreme Zugphase haben, und wieder hier sollte sich der Schuh ja möglichst wenig verwinden. Aber es ist natürlich alles individuell. Es gibt wahrscheinlich genügend Athleten die gar keine wirklich Zugphase haben und daher nicht mal Klickschuhe bräuchten :)

Trillerpfeife
17.08.2018, 17:23
Wenn du wirklich nur am Ballen Druck aufbaust, mag die Sohle keinen Unterschied machen. Jetzt gibts ja wieder Leute, die über dem Mittelfuß fahren, weil das ja die Wade fürs laufen schont, ab da hast du aber eine Lastverteilung über die ganze Sohle und schon ist die Steifigkeit wieder wichtig. Während andere z.B. eine Extreme Zugphase haben, und wieder hier sollte sich der Schuh ja möglichst wenig verwinden. Aber es ist natürlich alles individuell. Es gibt wahrscheinlich genügend Athleten die gar keine wirklich Zugphase haben und daher nicht mal Klickschuhe bräuchten :)

ja je näher die Cleats am Knöchel sind umso mehr wird auch Druck im Fersenbereich aufgebaut.

Wenn ich meinen Northwave Schuh in die Hände nehme und biege geht es in die Zugrichtung deutlich leichter als in die Druckrichtung (also nach oben leichter als nach unten. Nach unten kann ich den Schuh quasi kaum verbiegen.

Ich glaube die Zugphase, wenn vorhanden, ist auch bei Spitzenradlern nicht so ausgeprägt wie die Druckphase. Daher muss der Schuh in diese Richtung auch nicht so steif sein.

sybenwurz
17.08.2018, 21:30
Fahr einfach mal mit nem luschigen Turnschuh 100km in nem alten
Pedal mit Gurten und du weißt wieso du einen steifen Schuh willst :Cheese:


Echt jetzt? Ich kam dereinst mit Crocs auf stinknormalen Pedalen ohne Käfig und Klick auch ganz gut voran.
Und alleine war ich damit auch nicht:

http://www.rsg-ried-rastatt.de/upload/2011_bergzeitfahren_sieger.jpg
(Christoph Fuhrbach, Sieger Bergzeitfahren Ebersteinburg 2011)
(also, bei der Veranstaltung ist das Bild entstanden. Sonst fährt der ja auch mit den Patschen)

Glaub, das letzte mal Klicker bin ich vor zwo Jahren in Hameln beim GFNY gefahren, aber das war auch nur ne Ausnahme und hauptsächlich, weil ich zu faul war, die Pedale zu tauschen.

Trillerpfeife
17.08.2018, 21:41
bin eben eine kleine Runde gefahren.

Nach meinem Gefühl ist die Hauptbelastung auf dem Ballen. Wenn man das Sprungelenk fest macht kommt an der Ferse quasi kein Druck an.

Bei Christoph Fuhrbach sieht es so aus als ob er den Fuss ziemlich mittig auf das Pedal stellt. Nicht auszudenken wie der abgehen würde wenn er eine sogenannte "bocksteife" Sohle fahren würde.

Danke an alle für die Beteidigung.

:)

Klatu
18.08.2018, 07:43
Ich würde mal vermuten, dass sich die unterschiedliche Härte im Fussgewölbe bemerkbar macht. Vielleicht nicht unbedingt bei einer der einmaligen Belastung, wie von dir simuliert, sondern über einen längeren Zeitraum. Wie du ja schreibst, muss die Kraft, die du mit Oberschenkel und Sprunggelenk aufbringst irgendwie zum Ballen gelangen. Der Fuss darf also nicht einknicken. Ist der Schuh weich, muss das Fussgewölbe die Haltearbeit verrichten. Bei einem kurzen Test ist das sicher noch kein Problem. Aber irgendwann ermüdet auch die Muskulatur im Fussgewölbe. Die steife (Carbon)Sohle entlastet das Fussgewölbe, so dass du länger viel Kraft aufbringen kannst.


Interessante Diskussion aber das ist für mich der Hauptpunkt.

Früher (am Anfang) war ich mal auf Plastik unterwegs, irgendwann bekahm ich Schmerzen in Ballen beim loslaufen/losgehen die dann schnell wieder weggingen. Der Orhtopäde verschrieb Einlagen mit Kalotte etc. pp. Hat alles nicht wirklich geholfen bis ich bemerkt habe dass meine Radschuhe an der Sohle relativ stark gewölbt sind. Nach Umstieg auf Carbon-Sohle waren die Beschwerden innerhalb von einem Monat weg. Das ist sicher auch eine Frage der Dauer und der Materialermüdung - aber aus meiner Erfahrung heraus würde ich jedem, der lange Radeinheiten macht und einigermaßen Kraft aufs Pedal bringt, raten, möglichst steife Carbonsohlen zu verwenden.

MattF
21.08.2018, 09:28
Christoph fährt die Sandalen weil er mit geschlossenen Schuhen nicht zurecht kommt, seinen Höhenmeterweltrekord ist er im übrigen mit Klicksandalen von Scott gefahren.

Dass man in Turnschuhen auch Rad fahren kann bezweifelt ja keiner.

JENS-KLEVE
21.08.2018, 09:42
Bei Sprints fahre ich mit Laufschuhen gleich schnell wie mit harten Sohlen. Bei einem Duathlon mit 38 km bin ich jedoch kläglich gescheitert, ab 25km ging der Schnitt runter.

Eine harte Carbonsohle empfinde ich auf langen Strecken als angenehm, ob sie mich auch schneller macht, kann ich nicht sagen. Ein guter Sattel macht mich auch nicht unbedingt schneller, ist aber trotzdem sehr wertvoll, wie hier jeder bestätigen kann.

MattF
21.08.2018, 09:49
Mal noch zur Biegung.

Steife Sohlen biegen sich natürlich auch, nur viel weniger (und nicht so gut sichtbar).

Wie stark sich etwas biegt hängt von der Federkonstante ab.
Wie viel Energie dabei verbraucht wird ergibt sich aus Federkonstante und Weg.

Also hat man eine hohe Federkonstante also ist die Feder sehr steif bewegt sie sich nur sehr wenig. Das Produkt aus Federweg und Federkonstante kann aber u.U genauso groß sein wie wenn ich eine kleine Federkonstante habe und einen großen Weg.

Von daher ist der Energieverlust durch das Hin und Her Biegen wohl nicht unbedingt die Frage.

Eloxiert
22.08.2018, 12:56
mal abgesehen vom Thema Comfort.
Versuchsaufbau:
zuverlässiger ergometrischer Trainer
2 Paar x+y Schuhe, eines härter, eines weicher, Adaptation an Zimmertemperatur.
Person, die nachgewiesermaßen beidseits (beidbeinig) gleich stark fährt.
Warmfahren 10 min 200 Watt mit anderen Schuhen.
Sohlen mittels Infrarot Thermometer (mapping) messen.
x links y rechts anziehen
15 min. 200 Watt
Sohlen erneut messen
y rechts, x links anziehen
Sohlen erneut messen
Damit ist der in Wärme umgesetzte, für den Vortrieb verlorene Energieanteil (Biegung, Rückstellung = innere Reibung) als potentieller Unterschied zwischen hart und weich erfassbar.

Trillerpfeife
22.08.2018, 13:18
mal abgesehen vom Thema Comfort.
Versuchsaufbau:
zuverlässiger ergometrischer Trainer
2 Paar x+y Schuhe, eines härter, eines weicher, Adaptation an Zimmertemperatur.
Person, die nachgewiesermaßen beidseits (beidbeinig) gleich stark fährt.
Warmfahren 10 min 200 Watt mit anderen Schuhen.
Sohlen mittels Infrarot Thermometer (mapping) messen.
x links y rechts anziehen
15 min. 200 Watt
Sohlen erneut messen
y rechts, x links anziehen
Sohlen erneut messen
Damit ist der in Wärme umgesetzte, für den Vortrieb verlorene Energieanteil (Biegung, Rückstellung = innere Reibung) als potentieller Unterschied zwischen hart und weich erfassbar.

lustige Idee. Ich vermute aber das spielt sich im 1- 2 Grad Bereich ab.

und eigentlich braucht man nur ein gutes Infrarot Termometer. Ob die Beine unterschiedlich treten oder ob der Trainer anstatt 200 300 Watt anzeigt ist auch egal. Er muss nur konstant falsch anzeigen.

Ich bin immer noch am Rechnen. bzw. auffrischen meines Kräfteberechnungs Wissens. Freimachen und so...

Mein Ziel ist es rauszubekommen wieviel Kraft an der Ferse ankommt und dann ein Gewicht an die Ferse zu hängen um die Durchbiegung zu messen.

Das alles natürlich nur laienhaft und völlig unwissenschaftlich. Neugier sozusagen.

Eloxiert
22.08.2018, 14:46
Vielleicht Schuh umdrehen, an der Ferse und der Spitze auflegen, großen Baueimer mit Sand nehmen, an einer Schlinge befestigen. Direkt Hinter dem Cleat einen Laserpointer mit Klebeband QUER festkleben. Die Schlinge mit dem schweren Eimer über Mitte des Cleats legen und Biegung mit dem Pointer angezeigt an der nächsten Wand ablesen, vorher ohne Last danach mit Last.

Trillerpfeife
22.08.2018, 16:49
Vielleicht Schuh umdrehen, an der Ferse und der Spitze auflegen, großen Baueimer mit Sand nehmen, an einer Schlinge befestigen. Direkt Hinter dem Cleat einen Laserpointer mit Klebeband QUER festkleben. Die Schlinge mit dem schweren Eimer über Mitte des Cleats legen und Biegung mit dem Pointer angezeigt an der nächsten Wand ablesen, vorher ohne Last danach mit Last.

Gute Idee,

wobei die Cleats ja durch den Fussballen ein Auflagepunkt sind.

Wenn die Kraft komplett durch das Fussgewölbe auf den Ballen übertragen wird biegt sich der Schuh nicht.

Eloxiert
22.08.2018, 17:07
Weil das nicht so ist, deswegen gibt es mehr oder weniger steife Sohlen. Besonders deutlich wird das Sohlenproblem bei Kletterschuhen. Der menschliche Fuß ist eben weich und hat sogar Muskeln, die beansprucht werden um ihn bei jedem Schritt weich und wieder hart zu machen.

Trillerpfeife
22.08.2018, 17:47
Weil das nicht so ist, deswegen gibt es mehr oder weniger steife Sohlen. Besonders deutlich wird das Sohlenproblem bei Kletterschuhen. Der menschliche Fuß ist eben weich und hat sogar Muskeln, die beansprucht werden um ihn bei jedem Schritt weich und wieder hart zu machen.

Über Kletterschuhe hab ich auch schon nachgedacht.

Kletterschuhe haben aber eine ganz andere Aufgabe. Sie sollen im Extremfall das ganze Körpergewicht auf dem ersten cm der Sohle halten. Da darf sich die Sohle nicht viel durchbiegen.


Bei Radschuhen ist aber die Auflagefläche im ersten drittel der Sohle und direkt darüber ist der Ballen.

Mit Kletterschuhen meine ich sowas:

https://www.bfgcdn.com/600_600_90/020-0098-0111/lowa-tibet-ll-bergschuhe.jpg


Oder meinst du diese mit der weichen Sohle die für Freeclimbing verwendet werden.

Helmut S
22.08.2018, 19:33
Mei Oida, des han doch koane Gleddaschua! Des han Bergschua. :Cheese: :Blumen:

Trillerpfeife
22.08.2018, 21:01
Mei Oida, des han doch koane Gleddaschua! Des han Bergschua. :Cheese: :Blumen:

i hob doch kei ohnung vona dera zeigs