Vollständige Version anzeigen : Der Ironman Vichy Blog
Klugschnacker
26.01.2018, 12:40
Hallo allerseits!
An dieser Stelle werde ich in loser Folge etwas über mein Training dieser Saison schreiben. Saisonziel ist möglichst gesundes Erscheinen beim Ironman Vichy, am 26. August 2018. Der Rest wird sich finden.
Leicht werdet Ihr es hier nicht haben:
Die den ganzen Tag mit anderen zusammenhocken, verantwortungslos reden und Dummheiten aushecken – mit solchen Leuten hat man’s schwer.
- Konfuzius -
:Cheese:
Na dann! :-) Da bin ick dabei... und wenn alles gut geht, starte ich ja am 25. in Vichy. Also einen Tag vor Dir... :Lachen2:
Oh... ein runder Post... Nr. 5.600. Das ist wohl die richtige Stelle dafür :-) Dann mal los!
Lebemann
26.01.2018, 12:56
An dem wir dich hoffentlich alle gut Supporten können :-D
Edith: Ich bin gespannt! Auf dem Weg dorthin toitoitoi.
Klugschnacker
26.01.2018, 15:15
Eigentlich war die Challenge Regensburg genau mein Rennen. Sehr schöne Stadt, in der man gerne ein paar Tage verbringt. Ausreichend Hotels in unmittelbarer Nähe zum Wettkampfzentrum, und vor allem eine Wettkampfstrecke, die mir saumäßig gut gelegen hat, weitgehend ohne Draftingproblem. Anyway, das ist Geschichte.
In der vergangenen Saison bin ich trainingsmäßig bis Oktober ganz gut durchgekommen, was mir für meine bescheidenen Verhältnisse ein gutes Wettkampfergebnis eingebracht hat. 1:01/4:44/3:35//9:25 ist meine bisher zweitbeste Zeit auf der Langdistanz.
Ab Oktober bin ich dann für 8-10 Wochen in ein Loch gefallen. Die näheren Gründe würden Euch langweilen. Jetzt ist aber alles wieder gut, es geht körperlich und seelisch bergauf und ich habe wieder Lust, Pläne zu schmieden. Einziges Haar in der Suppe sind chronische, nicht allzu starke Schmerzen in den Achillessehnen, die ich im Training und im Alltag spüre. Das muss ich wohl einfach hinnehmen, wie knackende Dielen in einer Altbauwohnung.
Der Name Vichy hat in mir zunächst überhaupt nichts ausgelöst. Freunde von mir waren in den letzten Jahren dort am Start und kamen mit überwiegend positiven, teilweise begeisternden Erlebnissen zurück. Zwei Dinge sind für mich wichtig:
Erstens ein nicht zu großes Starterfeld, damit die teilweise unsägliche Lutscherei beim Radfahren nicht ausartet. Insbesondere auch im Bereich der Finisherzeiten um die 11 Stunden, wo das Feld oft besonders dicht ist. Denn ich starte dort nicht allein, sondern mit meiner Freiburg-Münchner Gäng, und ich möchte natürlich, das auch die Mädels ein fairen Rennen haben. Zum Rennen in Vichy habe ich hier sowohl Lob als auch Kritik gehört, wobei die Stimmen der Zufriedenen überwogen haben.
Zweitens ein Wettkampftermin im August, gerne auch September. Es ist einfach viel schöner, wenn man die langen Sommertage für das Training hat. Die wöchentliche BUILD-Keysession mit 3km Schwimmen, 120km Rad und 15km Laufen dauert inklusive der Rüstzeiten immer wieder bis nach 21 Uhr. Außerdem trainiere ich gerne bei warmen Temperaturen.
Die Wettkampfstrecke in Vichy sieht auf den ersten Blick nicht sehr schwer aus, eher im Gegenteil. Doch hier muss man vorsichtig sein. Die hohen Temperaturen haben bereits mehrfach zu einem Schwimmen ohne Neo geführt, der Asphalt ist Frankreich-typisch eher rau, Wind ist ein Thema, und Hitze beim Marathon kann ebenfalls bremsen. Wenn alles passt, kann es trotzdem ein schnelles Rennen werden.
Ich freue mich auf die Location und bin sehr gespannt, was uns dort erwartet.
Zu den sportlichen Zielen schreibe ich später. :Blumen:
Einfach gemacht und kurz gefragt.
Wie es denn in Vichy das Streckenprofil auf der Radstrecke und Laufstrecke ?
Wird die Strecke ähnlich flott angepriesen wie Regensburg :Gruebeln:
Ich bin gespannt und freue mich darauf, von der "alten Leier"zu lesen.
Damit meine ich das Freiburger Samstags Training. Rödel down - 3km im See - rüber nach France und Radintervalle schrubben - anschl. ein 15km Lauf - Rödel up. :Cheese:
War ja in Regensburg ziemlich erfolgreich :cool:
Ich drücke die Daumen für Verletzungsfreiheit und genügend Motivation :Blumen:
P.S. Alle Fragen beantwortet ! Während ich schrieb ...
Klugschnacker
26.01.2018, 15:42
Ich bin gespannt und freue mich darauf, von der "alten Leier"zu lesen.
Damit meine ich das Freiburger Samstags Training. Rödel down - 3km im See - rüber nach France und Radintervalle schrubben - anschl. ein 15km Lauf - Rödel up. :Cheese:
Musst auf jeden Fall mal mitrödeln! :Cheese:
:quaeldich:
Musst auf jeden Fall mal mitrödeln! :Cheese:
:quaeldich:
Im Treppenhaus kann ich vielleicht noch mithalten - im See womöglich auch, aber dann...
Mit 40 Sachen übern Asphalt - Nee, das schaffe ich nicht.
Spargelkoppel
27.01.2018, 17:36
Einziges Haar in der Suppe sind chronische, nicht allzu starke Schmerzen in den Achillessehnen, die ich im Training und im Alltag spüre. Das muss ich wohl einfach hinnehmen, wie knackende Dielen in einer Altbauwohnung.
Ich kann da eine nützliche Sendung aus 2009 in der Mediathek empfehlen:
http://tv.triathlon-szene.de/Detail_Artikel_jump.lasso?JumpID=33618
Zusätzlich nehmen gut gedehnte Waden Druck aus der Achillessehne:Huhu:
Arne klasse das du wieder bloggst! Ich hoffe du kommst oft dazu ihn zu füllen! Alles Gute für die Saison! Ich behalte dich im Auge! :cool:
Im Treppenhaus kann ich vielleicht noch mithalten - im See womöglich auch, aber dann...
Mit 40 Sachen übern Asphalt - Nee, das schaffe ich nicht.
Im meinem Windschatten geht das sicher! Ich hol dich ab. Also auf so ein brutales Programm hätte ich auch mal Bock! (Wir können das aber auch in Bruchsal machen und dann nur 38 km/h fahren :Cheese: )
Microsash
28.01.2018, 09:17
Für die Freiburger Runde bin ich dies Jahr auch zu haben :-)
Klugschnacker
28.01.2018, 11:46
Es fahren nicht alle von uns ihre GA2-Intervalle mit 40 km/h. Zwischen 33 und 40 km/h ist alles vertreten. Da wir auf einer 10km-Pendelstrecke fahren, bleiben wir so oder so zusammen.
Wäre sehr cool, wenn wir uns mal für einen Trainingstag oder ein Trainingswochenende auf meinem Kiez treffen könnten.
:Blumen:
:quaeldich:
x-(
Um welche Uhrzeit und an welchem See startet die Session üblicherweise ?
Im Mai könnte ich mir so etwas vielleicht mal geben. :Hexe:
Das neue Rad mal testen :)
Klugschnacker
28.01.2018, 12:20
Um welche Uhrzeit und an welchem See startet die Session üblicherweise ?
Im Mai könnte ich mir so etwas vielleicht mal geben. :Hexe:
Das neue Rad mal testen :)
Location: Großer Opfinger See westlich von Freiburg
Uhrzeit: Verhandlungssache. Normalerweise Wasserstart Samstag 14 Uhr.
Was: 2.8 km Schwimmen im See, 80-120km Rad, 4-16km Lauf.
Radfahren: Ca. 30min rüber nach Frankreich zu unserer Pendelstrecke. Einmal hin und her pendeln sind 20km. Wir pendeln normalerweise 4-5x, das sind 80-100km im Wettkampftempo. Es kann aber jeder spontan für sich entscheiden, wie oft und wie schnell er pendelt. Am Schluss treffen wir uns alle wieder am Anfang der Pendelstrecke oder 1km entfernt an der Tanke. Dann 30min locker zurück zum See.
Laufen: Runden um den See. Eine Runde sind 4km. Trinkflaschen sind an den Autos platziert, da kommt man 1x pro Runde dran vorbei. Wir laufen je nach Vorbelastung, Form etc. 2-4 Runden, wie es halt grad passt.
Mai ist für uns noch etwas früh, da wir erst Ende August den Wettkampf haben. So Juni, Juli wird in die Glut geblasen.
---
Die oben beschriebene Äktschn ist normalerweise samstags. Sonntags treffen wir uns am Mittag erneut am See, kraulen etwas die Beine locker und fahren dann eine GA1-Runde mit den Bikes, vielleicht so 3 Stunden.
Location: Großer Opfinger See westlich von Freiburg
Uhrzeit: Verhandlungssache. Normalerweise Wasserstart Samstag 14 Uhr.
Was: 2.8 km Schwimmen im See, 80-120km Rad, 4-16km Lauf.
Radfahren: Ca. 30min rüber nach Frankreich zu unserer Pendelstrecke. Einmal hin und her pendeln sind 20km. Wir pendeln normalerweise 4-5x, das sind 80-100km im Wettkampftempo. Es kann aber jeder spontan für sich entscheiden, wie oft und wie schnell er pendelt. Am Schluss treffen wir uns alle wieder am Anfang der Pendelstrecke oder 1km entfernt an der Tanke. Dann 30min locker zurück zum See.
Laufen: Runden um den See. Eine Runde sind 4km. Trinkflaschen sind an den Autos platziert, da kommt man 1x pro Runde dran vorbei. Wir laufen je nach Vorbelastung, Form etc. 2-4 Runden, wie es halt grad passt.
Mai ist für uns noch etwas früh, da wir erst Ende August den Wettkampf haben. So Juni, Juli wird in die Glut geblasen.
---
Die oben beschriebene Äktschn ist normalerweise samstags. Sonntags treffen wir uns am Mittag erneut am See, kraulen etwas die Beine locker und fahren dann eine GA1-Runde mit den Bikes, vielleicht so 3 Stunden.
Auch wenn bei Euch der Mai zu früh ist, merke ich mir das Training und einen Besuch am Opfinger See im Mai mal vor. Vielleicht überzeugt der Mai mit einer tollen Hochwetterlage und ihr testet schon mal die Strecken, um im Juni und Juli dort richtig einzuschlagen.
Mein Venedig Triathlon ist bereits am 3.Juni. - danach ist erst mal wieder wochenlange Erholung angesagt, gefolgt von wenig Motivation für so lange Trainingseinheiten.
Warten wir es ab. Ich bleib hier am Ball und werde ja sehen, wie sich das entwickelt.
Viele Grüße
FlyLive
P.S: Mirko möchte auch mit - hat er mir gesagt :Cheese:
Die Wettkampfstrecke in Vichy sieht auf den ersten Blick nicht sehr schwer aus, eher im Gegenteil. Doch hier muss man vorsichtig sein. Die hohen Temperaturen haben bereits mehrfach zu einem Schwimmen ohne Neo geführt, der Asphalt ist Frankreich-typisch eher rau, Wind ist ein Thema, und Hitze beim Marathon kann ebenfalls bremsen. Wenn alles passt, kann es trotzdem ein schnelles Rennen werden.
:Blumen:
ist sie auch nicht, aber Regensburg war einfacher. Die Radstrecke in Vichy ist sehr windanfällig, einige scharfe Ecken und zum Ende mit 70 Sachen über die Huppel (No Aerobars-Schild) :Cheese: auch nicht ohne.
Vor allem bisher immer zwischen 30 und 38 Grad zum Marathon, meine temperaturen :cool: , anderst wie in Almere...
carvinghugo
01.02.2018, 16:46
Es fahren nicht alle von uns ihre GA2-Intervalle mit 40 km/h. Zwischen 33 und 40 km/h ist alles vertreten. Da wir auf einer 10km-Pendelstrecke fahren, bleiben wir so oder so zusammen.
Wäre sehr cool, wenn wir uns mal für einen Trainingstag oder ein Trainingswochenende auf meinem Kiez treffen könnten.
:Blumen:
:quaeldich:
x-(
Da wüsste ich auch noch zwei, die da mal dabei wären.
Aber vor Juli
Dr. Koothrappali
03.02.2018, 17:35
Vielen Dank für den Windschatten zwischen Bahlingen und Riegel, ich hoffe ich kann mich mal revanchieren.:Huhu:
Schöne Grüße
der "Feind":dresche auf dem "geilen Scapin MTB" :Cheese:
Klugschnacker
03.02.2018, 18:38
Vielen Dank für den Windschatten zwischen Bahlingen und Riegel, ich hoffe ich kann mich mal revanchieren.:Huhu:
Schöne Grüße
der "Feind":dresche auf dem "geilen Scapin MTB" :Cheese:
Ach, Du warst das? :Lachen2:
Sehr schönes Mountainbike, wir haben später noch eine Weile darüber gesprochen.
Wir sind rund 100km über die Malterdinger Hügel und dann flach nach Hause. Jetzt sitzen wir mit großem Hunger in der Küche und schütteln fassungslos die Köpfe über den sturen Ofen, der in provozierender Gelassenheit das Essen ausbrütet. Immerhin hatte der Nachbarshund, vor dem man sich sonst eher in Acht nehmen muss, Angst vor uns, als wir nach Hause kamen. So ein Tier hat halt noch sichere Instinkte und weiß, wann es gefährlich wird.
:Lachen2:
Da wüsste ich auch noch zwei, die da mal dabei wären.
Aber vor Juli
Ich wäre da auch mal dabei - auch wenn doch keine LD dieses Jahr ansteht
Klugschnacker
10.02.2018, 11:11
Mittlerweile bin ich auch offiziell angemeldet. Irgendwie ist das doch noch einmal ein anderes Gefühl, wenn man schwarz auf weiß dabei ist.
Netterweise wurde mir ein kostenloser "VIP-Startplatz" zur Verfügung gestellt, wie das in den letzten Jahren bei allen Rennen der Fall war, bei denen ich am Start war. Da ich mir jedoch nicht gerne etwas schenken lasse, seht Ihr nun auf der rechten Seite regelmäßig ein Banner, dass auf den Ironman Vichy hinweist. Das ist mein Gegengeschenk, sodass ich mit dem Veranstalter "quitt" bin, und mir bei der Berichterstattung ohne Skrubel auch kritische Töne erlauben darf, wo ich sie für angebracht halte. Geld fließt dabei keines, ebensowenig wie jemals für die Werbung für die Challenge Regensburg oder die Challenge Roth Geld geflossen ist. Danke an Björn Steinmetz für die unkomplizierte Vermittlung an die Jungs von Ironman Vichy.
Sportlich habe ich eine gemischte Woche hinter mir.
Positiv: Meinen Eisenmangel habe ich wohl überwunden und fühle mich so energiegeladen wie lange nicht mehr. Zuvor hatte ich mich über Monate zunehmend so schlapp gefühlt, dass mich große Zweifel plagten, ob nach Regensburg (9:25 Std) irgendwann noch einmal ein schnelles Rennen in mir steckt. Ich fühlte mich wie ein Marienkäfer in Steigeisen am Fuße der Eigernordwand. Das ist viel besser geworden, und ich freue mich wieder auf das Training.
Schwimmen: Hier ist reden definitiv nur Silber. Ich habe es diese Woche einfach nicht geschafft, zu den empfehlenswerten Zeiten im Schwimmbad aufzukreuzen. Für die weniger empfehlenswerten Zeiten reicht meine Motivation noch nicht aus. Das ist der große Vorteil des Schwimmens im See: Du kannst kommen wann Du willst und hast Platz. Anyway, ich gelobe Besserung.
Negativ: Bei einem Routinelauf mit Peter habe ich mir eine Zerrung in der rechten Wade eingefangen. Flaches Gelände, moderates Tempo, ebener Weg, Ruhetag davor. Keine Ahnung, warum. Es ist keine schlimme sondern nur eine ganz kleine Zerrung, jedoch mit klar tastbarem Druckschmerz. Rund um die verletzte Stelle macht der Muskel zu und ist sehr fest. Ich dehne das jetzt mehrmals täglich und hoffe, bald wieder on track zu sein.
Meinen ursprünglichen Plan, über den Herbst und den Winter intensiv an meinen Lauffähigkeiten zu arbeiten, ging nicht auf. Zuerst wurde ich aufgrund des oben erwähnten Eisenmangels immer schlapper und bewältigte mit Müh und Not das nötigste Standardprogramm. Dieses Problem habe ich gelöst, dafür bin ich aktuell durch die kleine Wadenverletzung gebremst. Es sieht also danach aus, als würde ich wieder eine ganz normale Drama-Saison hinlegen.
Radfahren klappt ganz gut. Die Temperaturen liegen knapp über dem Gefrierpunkt, ab und zu fällt ein Flöckchen oder ein Tröpfchen, aber insgesamt handelt es sich um unauffälliges Wintergrau. Ich spule meine Kilometer ab. Das Tageslicht reicht bereits bis nach halb sechs Uhr, sodass ich hoffe, heute Nachmittag hundert Kilometer abzuspulen. Der Winter nähert sich dem Ende, sodass allmählich die Basis von 1000 Radkilometern pro Monat in den Blick rückt. Von dort aus entwickelt sich alles andere, schließlich bin ich Langstreckler.
Sobald die Tage etwas wärmer werden, steige ich auf dem Rad in die ersten EB-Intervalle ein. Hier möchte ich saisonal frühe Reize setzen, nachdem ich in der vergangenen Saison mit der Umfangskeule draufgeschlagen* habe.
*Auf wen oder was? Auf mich selbst natürlich. Das ist ja der Mist am Individualsport. :Lachen2:
:quaeldich:
sabine-g
10.02.2018, 11:15
Zuerst wurde ich aufgrund des oben erwähnten Eisenmangels immer schlapper und bewältigte mit Müh und Not das nötigste Standardprogramm. Dieses Problem habe ich gelöst,
wie hast du das angestellt?
Klugschnacker
10.02.2018, 11:20
wie hast du das angestellt?
Taxofit Eisentabletten, 100mg am Tag. Außerdem 2000-3000 Einheiten Vitamin D pro Tag. Vitamin B12 nehme ich ernährungsbedingt ohnehin.
Das Eisen hat bereits nach 3 Tagen deutlich angeschlagen.
Hast Du den Mangel durch ein Blutbild feststellen lassen?
Und dass die Eiseneinnahme bereits nach drei Tagen gewirkt hat, hast Du an Deinem Befinden festgemacht? Lässt Du es nochmal überprüfen?
Ich bin seit über 20 Jahren Vegetarier, Frau und Ausdauersportler und warte eigentlich seitdem nur mal drauf, dass ich auch einen Eisenmangel hätte. Ist aber komischerweise nie der Fall...
Hast Du den Mangel durch ein Blutbild feststellen lassen?
Und dass die Eiseneinnahme bereits nach drei Tagen gewirkt hat, hast Du an Deinem Befinden festgemacht? Lässt Du es nochmal überprüfen?
Ich bin seit über 20 Jahren Vegetarier, Frau und Ausdauersportler und warte eigentlich seitdem nur mal drauf, dass ich auch einen Eisenmangel hätte. Ist aber komischerweise nie der Fall...
Naja... es ist immer schwierig von sich selbst auf andere zu schließen. :Blumen: ;) Der / die eine hats, der / die andere nicht.
Eisenmangel kenne ich auch... durch mehrere Blutbilder so bestätigt. Ich liege immer im unteren Bereich so ganz knapp über dem Mangelwert. Bei mir wirkt es nur nicht so schnell. Das dauert ewig, bis da etwas passiert. Ich nehme täglich eine Ferro Sanol irgendwas 100mg...
Klugschnacker
10.02.2018, 12:25
Hast Du den Mangel durch ein Blutbild feststellen lassen? Und dass die Eiseneinnahme bereits nach drei Tagen gewirkt hat, hast Du an Deinem Befinden festgemacht? Lässt Du es nochmal überprüfen?
Ich war nicht beim Arzt, sondern bei Tante Google. Meine Do-it-yourself-Therapie mit dem Eisen hat aber so gut angeschlagen, dass der Fall dann für mich klar war. Ich fühlte mich wie ausgewechselt. Hätte es nicht so funktioniert, wäre ich zum Arzt gegangen.
Ich habe mir dennoch vorgenommen, mein Blut mal durchchecken zu lassen. Wann, habe ich für mich offen gelassen, um meiner Natur als faule Sau nicht unnötig gegen den Strich zu bürsten.
Ich bin seit über 20 Jahren Vegetarier, Frau und Ausdauersportler und warte eigentlich seitdem nur mal drauf, dass ich auch einen Eisenmangel hätte. Ist aber komischerweise nie der Fall...
Ja, Du bist auf jeden Fall eine Top-Kandidatin. Ich habe Caroline Rauscher gebeten, demnächst zu uns ins Studio zu kommen, um ums nochmal auf den neuesten Stand zu bringen.
Mich haben die Erfahrungen mit dem Eisen motiviert, als veganer Lehrling die nächste Stufe zu erklimmen und eisenreicher kochen zu lernen.
Verspricht die Verwendung von unbeschichteten Gusseisenpfannen einen Vorteil bei der Eisenversorgung oder ist das ein Mythos?
Mittlerweile bin ich auch offiziell angemeldet. Irgendwie ist das doch noch einmal ein anderes Gefühl, wenn man schwarz auf weiß dabei ist.
Netterweise wurde mir ein kostenloser "VIP-Startplatz" zur Verfügung gestellt, wie das in den letzten Jahren bei allen Rennen der Fall war, bei denen ich am Start war. Da ich mir jedoch nicht gerne etwas schenken lasse, seht Ihr nun auf der rechten Seite regelmäßig ein Banner, dass auf den Ironman Vichy hinweist. Das ist mein Gegengeschenk, sodass ich mit dem Veranstalter "quitt" bin, und mir bei der Berichterstattung ohne Skrubel auch kritische Töne erlauben darf, wo ich sie für angebracht halte. Geld fließt dabei keines, ebensowenig wie jemals für die Werbung für die Challenge Regensburg oder die Challenge Roth Geld geflossen ist. Danke an Björn Steinmetz für die unkomplizierte Vermittlung an die Jungs von Ironman Vichy.
:quaeldich:
Hi Arne,
ich finde gut das du das mit den kostenlosen "Vip-Startplätzen" schreibst.
Ich denk auch das durch deine Werbung, die Interviews usw. wirklich gerechtfertigt ist. :)
Ich wünsch Dir viel Erfolg beim IM Vichy
Gruß triduma
sabine-g
10.02.2018, 13:52
ich hatte auch mal Eisenmagel.
1996
Ich bin in Eindhoven Marathon gelaufen und nach ca. 3h ins Ziel.
Dot bin ich auf einer Bank eingeschlafen (nach dem Umziehen).
Läufe im Anschluss waren nur im unteren Tempo dafür im oberen Pulsbereich möglich.
Nie wäre ich damals auf Eisennagel gekommen.
Ein Blutbild hat das dann bestätigt, nach 3 Wochen Therapie war wieder alles roger.
Warum es dazu kam, keine Ahnung.
Ich würde ja gerne mal erleben wie du auf umgekehrte Periodisierung (https://www.trainingsworld.com/training/umgekehrte_periodisierung-drehen-sie-ihr-training-einfach-mal-um-1278463) ansprechen würdest. Reizt dich das als Sportler und Trainer nicht? Also mal zu testen wie du darauf anschlagen würdest und welche Ergebnisse du erzielen würdest? Oder hast du schon Erfahrungen damit gemacht?
Darauf gekommen bin ich gerade durch deinen Bericht über das viele Radfahren. Ich hab diese Woche 2 Touren knapp unter 3h gemacht und für mich ist das nix. Zu kalt, zu nass, zu trist. Ich bin ziemlich froh, dass ich durch die umgekehrte Periodisierung jetzt viel kurzes, hartes Geballer auf dem Plan stehen hab.
Verspricht die Verwendung von unbeschichteten Gusseisenpfannen einen Vorteil bei der Eisenversorgung oder ist das ein Mythos?
Ui, vielleicht ist das bei mit der geheime Grund, warum ich keinen Eisenmagel habe :Gruebeln:
Ich würde ja gerne mal erleben wie du auf umgekehrte Periodisierung (https://www.trainingsworld.com/training/umgekehrte_periodisierung-drehen-sie-ihr-training-einfach-mal-um-1278463) ansprechen würdest. Reizt dich das als Sportler und Trainer nicht? Also mal zu testen wie du darauf anschlagen würdest und welche Ergebnisse du erzielen würdest? Oder hast du schon Erfahrungen damit gemacht?
Darauf gekommen bin ich gerade durch deinen Bericht über das viele Radfahren. Ich hab diese Woche 2 Touren knapp unter 3h gemacht und für mich ist das nix. Zu kalt, zu nass, zu trist. Ich bin ziemlich froh, dass ich durch die umgekehrte Periodisierung jetzt viel kurzes, hartes Geballer auf dem Plan stehen hab.
Ständiges ballern geht bei vielen älteren Sportlern irgendwann nicht mehr. Die Anfälligkeit für Verletzungen nimmt irgendwann zu und die Regeneration dauert länger. Ein Ballern würde z. B. bei mir in Stückwerk münden.
Ab ca. 45 Jahre muss man froh sein, wenn der Körper je ein hartes Lauf und Radtraining wöchentlich verkraftet.
Das ist nicht allgemein gültig, aber tendenziell bestimmt.
Klugschnacker
12.02.2018, 22:51
Heute bin ich seit einiger Zeit mal wieder länger auf dem Rad gesessen. Ich wohne direkt in der Freiburger Innenstadt. Genau an der Straße, wo das Line-Up des Fastnachtsumzugs stattfindet. Da heißt es Reißaus nehmen, solange man noch vom Hof kommt. Später ist dort alles von Menschenmassen verstopft, von der ungefähr die Hälfte in unseren Eingang pinkelt. Also: Tschüssinger!
Der Wetterbericht hatte vor Schneeschauern gewarnt. Als ich losfuhr, stand das digitale Quecksilber bei 2°C, der Wind schnitt über die nassbraunen Äcker, aber die Straßen waren trocken. Das genügt, um von guten Verhältnissen zu sprechen.
Die Wolken am Himmel waren ein Spektakel. Hochaufgetürmt, wie groteske Fregatten in einem riesigen Bild von Salvador Dali zogen sie über das Land. Schwarz und finster die Rümpfe, aber gleißend weiß, dramatisch aufgewühlt und unglaublich oben die Segel. Dazwischen blauer Himmel. Eine ganze Flotte trieb dahin, darunter ich auf meinem treuen Pferd, winzig wie eine Blattlaus.
Die Beine drehten gut, ich kam zügig voran. Teils im Schatten der Wolkentürme, teils in der Sonne bohrte ich mich Richtung Süden. Mehrmals hatte ich knappes Glück, doch dann ging es los. Innerhalb weniger hundert Meter änderte sich das Wetter dramatisch. Gerade noch bei Sonnenschein unterwegs, wurde es schlagartig viel dunkler. Rechts von mir, nur noch vielleicht zweihundert Meter entfernt, rauschte ein Unwetter heran. Ich prüfte den Himmel auf Fluchtmöglichkeiten, dann entschied ich mich für die Taktik "Augen auf und durch".
Milliarden kleiner Schneekügelchen, wie kleine Styroporkugeln, peitschten und schwirrten auf den Boden und auf mich selbst. Im Handumdrehen war ich auf der Windseite komplett weiß. Die Straße ebenso. Starker Wind zwang mich auf das kleine Kettenblatt und warf mich mal nach links, mal nach rechts. Gefährlich auf glatten Rennradreifen, die sich knirschend durch das Styropor fraßen. "Keep the rubberside down!", dachte ich mir, leg Dich jetzt nicht auf’s Maul!
Nach vielleicht 10 Minuten konnte ich bereits das hintere Ende des kleinen Schneesturms erkennen: Blauer Himmel nicht weit vor mir. Zack, war das Licht wieder angeknipst. Ich fuhr wie in einem anderen Kontinent, als würde Grönland an Australien grenzen. Der Blick zurück war spektakulär: Ich war einem schwarzen Inferno entkommen. Läuft.
In der anschließenden Dreiviertelstunde war ich bemüht, die nassen Klamotten wieder trocken zu fahren. Nicht leicht bei 3°C, aber irgendwann ging’s dann wieder. Einmal mehr bemerke ich im Stillen (zum wievielten Mal eigentlich?), dass sich gute Qualität bei Radklamotten auszahlt.
Der Rest ist Routine. Treten. Tankstelle Cola Brezel. Treten. Supermarkt dunkle Schokolade Cola. Treten. Hier und da schneit es kurz und harmlos, andernorts rolle ich über trockene Straßen im gleißenden Sonnenlicht. Vier Stunden sind bereits geschafft, die Stadt liegt vor mir. Am Flussufer entlang, dann hakenschlagend durch den Verkehr.
Als ich nach Hause komme, zieht gerade das Ende des Karnevalsumzugs an meiner Wohnung vorbei. Es ist ein besonderes Ende: Die städtische Straßenreinigung. Mit schätzungsweise 20 Mann und 5 Fahrzeugen holen sie allen Dreck wieder von den Straßen, den Wiesen und Hecken. Unmengen Papier, geborstene Flaschen und so weiter.
Ich weiß nicht warum, aber mich als Anwohner begeistern die Jungs in dem Moment sehr. Als Innenstadtbewohner hat man nach Straßenfesten oft Ärger mit deren Überbleibseln, vor allem mit Glasscherben. Besonders Grünflächen sind gefährlich, in denen schwer sichtbare, schafkantige Flaschenreste liegen.
Daumen hoch!, signalisiere ich ihnen beim Vorbeirollen. Sie sehen es und lächeln zurück. Ein schöner Moment.
Nach knapp viereinhalb Stunden bin ich dann doch recht müde, als ich den Schlüssel im Schloss umdrehe. Aber genau das ist Radlerglück.
Taxofit Eisentabletten, 100mg am Tag. Außerdem 2000-3000 Einheiten Vitamin D pro Tag. Vitamin B12 nehme ich ernährungsbedingt ohnehin.
Das Eisen hat bereits nach 3 Tagen deutlich angeschlagen.
Eisen- und Vitamin D-Mangel sollte man ärztlich abklären lassen.
Dass das Eisen nach 3 Tagen schon gewirkt haben soll, heisst entweder Du hast Nägel gegessen oder der Eisenwert ist schon im "Minus".
Du hast Eisen im Blut und einen Eisenspeicher hauptsächlich in der Leber. Diesen füllt man nicht in 3 Tagen auf, da vergehen Wochen und Monate. Und wenn Du zuviel Eisen nimmst, wirkt es toxisch.
Bei mir ging das ca. 3 Monate und ich ernähre mich nicht vegan.
Beim Vitamin D sollte man gleichzeitig Vitamin K2 einnehmen, sonst lagert sich das Calcium an den falschen Orten ab.
Auch hier ist die Dosis wichtig. Als mein Wert unten war, habe ich 5000 E am Tag eingenommen für ca. 4 Wochen und dann reduziert. Ist aber eine Frage wo der Vit D-Spiegel steht.
Zu den o.g. Präparat, nun ja 100mg Eisen in einem "Wurf"? Den Magen freuts....
Ohne Werbung zu machen, mir hat Lactoferrin von Dr. Feil sehr gut geholfen. Da geht es allerdings hauptsächlich darum, dass das aufgenomme Eisen besser absorbiert wird, d.h. man kann die Dosis reduzieren und ist daher verträglicher.
Meistens hat ein Eingriff mit Supplementen eine "Nebenwirkung". Z.B. Mg <-> Ca 1:3
Wenn man zuviel Mg extra zu sich nimmt, stimmt eventuell das Verhältnis zu Ca nicht mehr und es folgt ein Rattenschwanz.
Außerdem, wenn man meint dem Körper etwas Gutes zu tun und prophylaktisch Ergänzungsmittel schluckt, kann der Schuß nach hinten losgehen. Der Körper gewöhnt sich an diese Einnahme und das Absorptionsverhältnis der normalen Nahrung kann sich verschlechtern.
Alles erlebt. Nimm mal 6 Monate täglich Zink prophylaktisch und setze es ab, das rast in den Keller...
Seitdem nehm ich es erst und nur ab und zu, wenn sich die ersten Symptome des Mangels bemerkbar machen.
Laut mehreren Blutbilder neige ich übrigens zu Zink- und Calcium-Mangel, ist also nicht aus der Luft gegriffen.
Servus Arne,
wie läuft die Vorbereitung für Vichy?
Du hast hier seit drei Monaten nichts mehr von dir hören lassen.
Hoffe alles i.O.
Gruß
tom81de
Klugschnacker
18.06.2018, 23:06
Mahlzeit. :dresche
So, ich habe den ersten Trainingsblock von drei Wochen Dauer hinter mir. Davor war ich quasi beruflich drei Wochen auf Mallorca zum Radfahren und kam wie üblich ordentlich platt nach Hause. Es folgten zwei Wochen sportliches Nichtstun, und dann der erwähnte dreiwöchige Block, auf den ich jetzt zurückschaue.
First of all, ich bin wieder verletzungsfrei und kann normal trainieren. Laufen ist noch etwas zäh, da fühle ich mich im Moment bei einem 5:05er Schnitt wohl, mit positiver Tendenz. Das Gewicht ist mit aktuell 75,5 kg auch in Ordnung, allerdings will ich wegen des erwarteten Hitzerennens in Vichy noch dem ein oder andere Speckröllchen den Garaus machen.
Schwimmtraining mache ich auch seit zwei Wochen oder so, allerdings ausschließlich im Freiwasser. Fische habe ich noch keine gesehen, vermutlich machen sie sich peinlich berührt vom Acker, wenn ich angebadet komme. Irgendwo soll da ein zwei Meter langer Wels im See sein... Angst habe ich vor den Jungs von der DLRG, die ein Motorboot besitzen und damit über den See brausen. Ich trage ihretwegen eine pinke Badehaube und ziehe eine orangefarbene Boje hinter mir her. Neulich fingerten sie genervt ein paar Schlingpflanzen aus der Schiffsschraube, oder ein paar Skalpe, wer weiß das schon.
Radfahren war ich auch, allerdings habe ich die letzten 6 Wochen nichts richtig Langes gemacht. Es hat sich irgendwie nicht ergeben, zumal es hier nachmittags oft gewittert. Dafür bin ich am Wochenende brav meine Intervalle mit Urs und Peter gefahren, sodass ich einen ersten Anhaltspunkt habe. Für Nerds die Zahlen der Koppeleinheit:
3km Anschwimmen
120km Rad mit 4x 20km in 40 km/h
12km joggen in 5:00 min/km
Die Nacht danach habe ich, wie es uralter Brauch ist, miserabel geschlafen und wankte heute durch die Flure wie ein Taucher auf dem Meeresgrund.
Es gibt noch viel zu tun. Für eine Langdistanz fehlt es mir noch an Ausdauer, was mir zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Saison nicht gut gefällt. Richtig schnell bin ich aber andererseits auch nicht, vor allem zu Fuß (vom Schwimmen reden wir nicht). Es scheint ein Fluch auf mir zu liegen: ich bin ein Spätzünder. Was soll’s, jetzt bohre ich mich halt drei Wochen weiter und dann werden wir sehen.
Klugschnacker
18.06.2018, 23:29
Achtung, extrem nerdig:
Die 20km-Intervallstrecke bin ich in den Jahren 2016 und 2017 immerhin 57 mal gefahren und habe die jeweiligen Zeiten dokumentiert (Strava). Gestern dann zum 58. Mal.
An jedem Tag, an dem ich mich dort blicken ließ, bin ich die 20km-Runde 4x gefahren, ganz selten 5x. Nie aber nur 1x. Es waren also keine typischen Bestzeitversuche "all-out", sondern Intervalle im Rahmen eines Langdistanz-Trainings, bei dem anschleißend noch ein Koppellauf wartet.
Meine schnellsten Runden habe ich ich jeweils kurz vor den Hauptwettkämpfen 2016 und 2017 gedreht. In meinem bisher besten Radjahr, 2016, hatte ich als zwei schnelle Runden direkt vor der Challenge Regensburg:
41,6 km/h und 41,7km/h
(259 Watt, Puls 159)
Zum Vergleich gestern:
39.5, 40.1, 41.2 und 40.4 km/h
(238 Watt, Puls 131 für die letzte Runde, man bemerke die Müdigkeit am letzten Tag des 3-Wochen-Blocks)
Damit bin ich erstmal ganz zufrieden. :Blumen:
captain_hoppel
19.06.2018, 01:02
Hallo Arne,
du hattest doch bei deiner letzten Langdistanz eine Trinkflasche beim Laufen dabei, mit Schraubverschluss zum „Getränkesammeln“ an den Verpflegungsstationen. Kannst du mir bitte sagen, was für eine das ist?
Diese elastischen Flaschen wie zb Flask taugen bei mir zum Einklemmen in den Einteiler leider nicht und eine 500ml Flasche scheint mir arg „sperrig“?
Hallo Arne,
kommt auch mal was kurzes und hartes? Also 30/30, 4x4 ... es sind ja noch 10 Wochen Zeit und in deinem Regensburg Resümee hattest Du ja glaube ich mal gesagt das du das gefühl hattest in dieser Richtung wäre zu wenig passiert.
Ich wünsche jedenfalls viel Erfolg!
Lebemann
19.06.2018, 19:45
Hey Arne, gehst du/ihr euch noch die Strecke anschauen? Bin am überlegen ob ich das noch mache. Alleine ist mir das aber zu langweilig ;-)
Klugschnacker
09.07.2018, 10:46
Hallo allerseits,
es wird Zeit, dass ich mich hier mal wieder melde (oder endgültig die Klappe halte, je nach dem, wo Eure Sympathien liegen).
Viel habe ich leider nicht zu erzählen. Die literarische Ausbeute der Trainingswochen von Langstrecklern ist naturgemäß gering. Was soll ich sagen? Ich spule meine Kilometer ab, that’s it. Vorgestern bin ich geschwommen, gefahren und gelaufen, gestern geschwommen und gefahren, heute werden ich schwimmen und fahren, morgen schwimmen, fahren und laufen. Mal kurz, mal lang. Beispiel: Morgens schwimmen, abends 90 Minuten auf’s Laufband und direkt im Anschluss 30-60 Minuten auf dem Ergometer die Beine auskurbeln. Stoff für einen packenden Abenteuerroman! *zwinker*
Liest noch jemand mit, oder sind alle Leser an Gähnkrämpfen verendet? Ruhet in Frieden! Für alle, die noch atmen, fasse ich hier den aktuellen sportlichen Stand kurz zusammen.
Was: Ich bereite mich auf den Ironman Vichy vor. Warum, habe ich vergessen. Termin ist der 26. August.
Schwimmen: Ich habe vor 6 Wochen mit dem Schwimmtraining begonnen, da ich nur im See schwimme. Der Anfang war natürlich zäh, aber mittlerweile habe ich die Ausdauer für die 3.8 Kilometer wohl wieder drauf. Ich arbeite unterwegs viel an meiner Wasserlage, indem ich sie immer wieder bewusst verliere und dann wieder einnehme. Für die kommenden Wochen werde ich den Neo bei Sonnenschein immer weglassen und dieselben Übungen machen. Intensitäten: Ich schwimme die ersten 600 Meter bis zu einer seichten Stelle sehr schnell (für meine bescheidenen Verhältnisse) und den Rest dann im GA1. In den nächsten Wochen muss ich im intensiven Bereich mehr machen.
Rad: Ich bekomme es zeitlich nicht hin, länger als 4:30 Stunden zu fahren. Irgendwas kommt immer dazwischen. Egal, das muss halt reichen. Wichtiger ist mir die Koppeleinheit, die immer samstags ansteht, bei der wir alle drei Disziplinen hintereinander weg abspulen. Anstrengend ist für mich dabei vor allem das Radfahren, weil hier über längere Abschnitte zügiges Fahren (unteres GA2) gefordert ist.
3 Kilometer schwimmen,
120 Kilometer Rad, davon 80 Kilometer zügig,
16 Kilometer Koppellauf im letzten Licht des Tages.
Die zügigen Abschnitte (4x 20 Kilometer) bewältigen wir derzeit in einem Schnitt von 40,2 bis 40,5 km/h. Mit statistischer Gewalt lässt sich eine leichte Leistungssteigerung belegen. Nach der reinen Lehre ist das Tempo zu hoch, ich weiß. Doch für 38 km/h reicht meine Motivation nicht mehr aus nach all den Jahren. Ich brauche da einfach etwas Krawall. Zum Ausgleich absolviere ich auch regenerative Radeinheiten, zum Beispiel gestern 75 Kilometer im 26er Schnitt mit einem Puls im zweistelligen Bereich.
Ich experimentiere mit geringen Luftdrücken in den Radreifen. Je schlechter der Belag, desto geringer der Druck. Aktuell bin ich bei 6 bar in einem Conti GP 4000 SII 25mm auf breiter ZIPP-Felge.
Laufen ist nach längerer Verletzungspause (mal wieder) das Problemkind. Ich laufe seit 6 Wochen wieder regelmäßig und bin jetzt bei einem Tempo von 5:05 min/km stagniert, bei dem ich mich ganz wohl fühle. Tendenz steigend, doch es ist schwer, diese Tendenz wahrzunehmen. Denn in der aktuellen Trainingsphase komme ich kaum mal mit frischen Beinen in die Laufschuhe. Die Länge des wöchentlichen langen Laufs haben Peter und ich auf aktuell 2 Stunden gesteigert. Die letzte halbe Stunde ist immer zäh, doch ich bin zufrieden mit der Entwicklung. Ein Schritt nach dem anderen.
Ob ich es Ende Juli nach Vichy schaffe, um mir die Strecken vorab mal genauer anzuschauen, weiß ich derzeit noch nicht. Wir werden das dieses Wochenende im Kreis meiner Trainingsgruppe besprechen.
So long, danke für’s Lesen bzw. schlaft gut! :Blumen:
Helmut S
09.07.2018, 11:07
Liest noch jemand mit,[...]?
Ja, mach mal ruhig weiter. ;) Evtl. mit einem ganz kleinen Tick höherer Frequenz. :Blumen:
LG H.
Ich lese auch noch mit, da ich aber in keiner Richtung kompetent etwas beitragen kann, halte ich üblicherweise lieber den Mund. :Cheese:
Weiter so und viel Erfolg! :Blumen:
airsnake
09.07.2018, 12:00
.........
Ich experimentiere mit geringen Luftdrücken in den Radreifen. Je schlechter der Belag, desto geringer der Druck. Aktuell bin ich bei 6 bar in einem Conti GP 4000 SII 25mm auf breiter ZIPP-Felge.
..........
Da die Zipp recht breit sind vor allem die Innenweite kannst du noch weiter runter gehen. Ich fahre ein paar ENVE 3.4 neuste Generation am RR mit vorne 5.2 und hinten 5.5 bei gleichen Gewicht. Der Komfort ist schon wesentlich besser und schlechter Rollen mh das ist schwierig zu beurteilen.
Rob Pawbaer
10.07.2018, 09:24
Was sind denn die Eindrücke nach den ersten Luftdruck-Analysen?
Das ist jetzt vielleicht ein krasser Quervergleich, aber bei Paris-Roubaix wurde wohl z.T. mit weniger als 4 Bar gefahren. Und dort geht es ja nicht nur über Kopfsteinpflaster. Also kann es soviel langsamer ja doch nicht sein? :-)
Klugschnacker
14.07.2018, 20:19
„Lerne, zu leiden, ohne zu klagen.“
Preußische Militärtugend
„Ohne Leiden bildet sich kein Charakter.“
Ernst Freiherr von Feuchtersleben
Der heutige Trainingstag war nicht einfach für mich. Er begann morgens um 9 Uhr am See. Meine kleine Trainingsgruppe war fast vollständig anwesend, nur Yvonne fehlte. Es war noch windstill, ein wolkenloser Sommerhimmel wölbte sich blau über dem spiegelglatten, grünen Wasser. Ich fühlte mich blendend.
Gemeinsam kraulten wir los. Das Wasser war griffig, die Arme drehten gut, und so propellerten wie vergnügt-konzentriert durch den See, der noch zu schlafen schien. Nur träge machten sich unter mir ein paar Fische vom Acker, und ein Haubentaucher war noch so unausgeschlafen und faul, dass ich ihn ums Haar unterpflügte. Okay, der Kerl ist vom Fach, dachte ich mir.
Nach vielleicht 3.5 Kilometern liefen wir wieder auf Grund, verwandelten uns von Fischen in Amphibien, erhoben uns schließlich auf unsere Hinterbeine, staksten aus dem Uferschlamm, und standen als Homo sapiens, Krone der Schöpfung, am Ufer. Jedesmal eine ergreifende Metamorphose. Niedergeschmettert ob diesen Anblicks machten Fische und Haubentaucher kehrt, wühlen sich tiefer in den Schlamm als sonst und senken beschämt den Blick.
Lieber Leser, wie wird dieser Trainingstag wohl weitergehen? Der Volksmund weiß es:
„Am ärgsten fällt der Größenwahn,
die kleinen Kreaturen an.“
Und so geschah es: Die Rückverwandlung von der Krone der Schöpfung in ein Sabber sabberndes, Schweiß schwitzendes, Flüche fluchendes, Schlürf schlürfendes, Rotz rotzendes, Fäkalien defäkierendes, Undenkbares denkendes, Unsägliches sagendes, salzberändertes, tropfendes, ekliges Irgendwas, in der Evolution zurückkatapultiert durch 80 Radkilometer an der aeroben Schwelle bei 32 Grad im Schatten.
Für das Radtraining (20km ein, 80km schnell, 20km aus) hatte ich mir einiges vorgenommen. Marcus und Oli waren dabei, was stets bedeutet, dass es sehr zügig werden wird. Es ist zwar nur Training, aber dennoch riecht die Luft auf dem Parkplatz am See, wo wir uns nach dem Schwimmen die Einteiler und Radschuhe anziehen, nach Wettkampf und Bewährungsprobe. Jeder hat sich etwas vorgenommen, will wissen, wo er steht. Scheibenräder und Aerohelme werden aus dem Kofferräumen geholt. Eine Dreiviertelstunde locker einrollen, dann geht planmäßig das Geballer los.
Ich habe hervorragende Beine, die mich bereits auf den ersten schnellen Kilometern an die Spitze des Feldes chauffieren. Die anderen folgen zunächst in Abständen von je 20m, doch als ich mich nach 10 Kilometern das erste mal umschaue, sehe ich eine Lücke von mehreren hundert Metern. „Läuft!“ denke ich mir zufrieden. Hauptsache den anderen den Tag versauen!
Das ist schon geil, geht es mir durch Kopf und Herz, wie mein EMWEE-Bike tief unter mir über das Asphaltband fliegt. Ich fühle mich einfach wohl auf dem Ding, zumindest im natürlichen Lebensraum dieser Spezies: flach und geradeaus. Mit steigender Sonne wirft der Wind einige Böen über die Felder und Straßen, ohne sich für eine Richtung entscheiden zu können. Ich mache mich ganz klein und höre mich unter dem Aerohelm gleichmäßig und tief atmen.
Intensive Ausdauerbelastungen sind eine seltsame Mischung aus Nichtsdenken und konzentriert sein. Gedankenfetzen ziehen vorbei, ohne verweilen und sich entfalten zu können. Mein Gehirn tut jetzt genau eine Sache und sonst nichts. Ein tolles Gefühl.
Nach 20 Kilometern nehme ich die erste Zwischenzeit. 40.4 km/h ist der Schnitt gewesen. Nanu, nicht mehr? Eigentlich habe ich ziemlich hart dafür schuften müssen. Eigentlich mehr, wie mir jetzt auffällt, als mir auf Dauer lieb ist. Der Schweiß rinnt an mir herab, außerdem läuft seit dem Seeschwimmen meine Nase, als gäbe es kein Morgen. Während allerlei Körperflüssigkeiten das Weite suchen, muss ich mal dringend etwas trinken. Dieses Durcheinander von Fließrichtungen und Flüssigkeiten, mit denen man im echten Leben nicht viel zu tun haben möchte, geht mir auf den Wecker. Es hat etwas Embryonales, wo man unverkrampft sein Breichen futtert und gleichzeitig in die Windel kackt. Ich habe zu kämpfen.
Oli führt die nächsten 20 Kilometer und macht seine Sache besser. 41.6 km/h zeigt der GPS-Tacho jetzt im Schnitt. Trotzdem geht Marcus nach vorne, und es wird noch schneller. Ich fahre einige Minuten an meiner anaeroben Schwelle, um noch mitzukommen. Teils begeistert es mich, dass ich dazu überhaupt in der Lage bin. Teils macht es mich jedoch ein wenig fertig, denn das ist wirklich eine Scheißplackerei und wir haben noch nicht einmal die Hälfte geschafft.
Den nächsten Abschnitt, Ballerkilometer 40-60, geht es munter durcheinander, jeder überholt jeden. Wer sich gerade gut fühlt, macht das Tempo, die anderen fliegen in einem Abstand von 10-20 Meter hinterher. 40.7 km/h im Schnitt für dieses Segment.
Die letzte Teilstrecke, Ballerkilometer 60-80, führt Urs. 40.3 km/h fährt er durchschnittlich, eigentlich eine machbare Aufgabe. Doch wir sind bereits alle so paniert, dass er uns auf den letzten Kilometern davon fährt. Nächstes Jahr startet er in der M55. Da sieht man mal wieder: Einen alten Hasen darf man nie unterschätzen.
Insgesamt ergibt sich so ein Schnitt von 40.7 km/h für die 80 Kilometer. Damit sind wir alle zufrieden.
Unfassbar für uns Jungs ist die mentale Leistung von Sabine. Sie ballert die 80 Kilometer nämlich alleine, da heute keine gleich starke Trainingspartnerin da war. Unvorstellbar für mich. Yvonne fehlt uns.
Die Tankstelle, die wir traditionell nach getaner Arbeit für einen Zwischenstopp ansteuern, sieht uns in einem Zustand, für den selbst das Neandertal sich geschämt hätte. Verschwitzt, verklebt, verrotzt, verkrustet, von Mückenleichen verunstaltet, erschöpft und durchgevögelt sitzen wir debil grinsend auf dem Randstein und genießen kalte Cola wie einen Chateau Sage-Bavard Jahrgang 69. Nur schneller. Also viel schneller. Nach 10 Minuten trage ich mit Peter so viel Leergut zur ratlosen Tankwartin, dass der dafür vorgesehene Behälter, ein kniehoher Zementkübel, überquillt.
Den anschließenden Koppellauf durfte ich aufgrund familiärer Verpflichtungen schwänzen, werde aber morgen entsprechend nachsitzen.
Ist das, was wir hier machen, das schlauste Training der Welt?
Ganz gewiss nicht, wenn es auch nicht das schlechteste ist. Doch abseits aller Lehrbücher und Theorien lehrt es uns klassische Ausdauertugenden. Nämlich Selbsteinschätzung, also die Balance aus Bescheidenheit und Selbstvertrauen, sowie – bitte entschuldigt das altmodische Wort – die Tapferkeit, ohne die gute Rennen einfach nicht zu machen sind.
Ein verwegener Haufen von Radrowdies :Blumen:
Eine sehr unterhaltsame Geschichte deines Tages. Ich bin froh das nicht erlebt zu haben. :Cheese:
kris camper
14.07.2018, 20:42
Sehr amüsant!!
Toll geschrieben und krasses Training! Super! :Blumen:
Herrlich :Cheese: ich kanns mir zu gut vorstellen
darkcruiser
14.07.2018, 23:36
Strava ?
„Lerne, zu leiden, ohne zu klagen.“
Preußische Militärtugend
...
Super geschrieben!:Blumen:
Perfekt fürs Frühstück, wenn man gerade sowieso nachdenkt, was man heute denn so trainieren könnte.
(jetzt weiß ich es zwar immer noch nicht so genau, aber ich gehe auf jeden Fall erstmal open water-Schwimmen und dann irgendwas auf dem Bike, wenn auch sicher nicht euer Programm)
Super geschrieben!:Blumen:
Perfekt fürs Frühstück, wenn man gerade sowieso nachdenkt, was man heute denn so trainieren könnte.
(jetzt weiß ich es zwar immer noch nicht so genau, aber ich gehe auf jeden Fall erstmal open water-Schwimmen und dann irgendwas auf dem Bike, wenn auch sicher nicht euer Programm)
dto.
Ich leg mich allerdings nun noch mal ins Bett...:cool:
tandem65
15.07.2018, 10:22
Ich leg mich allerdings nun noch mal ins Bett...:cool:
Puh, nur gut daß ich meine gut 17km mit knapp 300hm jetzt schon abgespult habe.
So kann ich über Deinen Vorschlag beruhigt nachdenken.:Cheese:
@Klugschnacker: Testosteron schient noch keine Mangelware bei Euch alten Säcken zu sein. :Cheese:
Helmut S
15.07.2018, 10:34
Respekt! Ihr gebt es euch ja ausreichend :cool:
Wie lange wäre denn der Koppellauf noch gewesen?
Klugschnacker
15.07.2018, 10:39
Respekt! Ihr gebt es euch ja ausreichend :cool:
Wie lange wäre denn der Koppellauf noch gewesen?
16 Kilometer, also vier Runden um den See. Das ist unser wöchentliches Samstagspaket in der direkten Vorbereitung auf einen längeren Wettkampf.
:)
Puh, nur gut daß ich meine gut 17km mit knapp 300hm jetzt schon abgespult habe.
So kann ich über Deinen Vorschlag beruhigt nachdenken.:Cheese:
@Klugschnacker: Testosteron schient noch keine Mangelware bei Euch alten Säcken zu sein. :Cheese:
:Blumen: Früher hatte man das Schulbuch unterm Kopfkissen, heute nehme ich Pläne und Geschichten mit ins Bett...Manchmal auch die eigenen:Cheese:
Edit: War nun aber nach dem Schläfchen auch noch aufm Rad, nur lange nicht mit so viel Druck wie Arne und Kollegen..
Intensive Ausdauerbelastungen sind eine seltsame Mischung aus Nichtsdenken und konzentriert sein. Gedankenfetzen ziehen vorbei, ohne verweilen und sich entfalten zu können. Mein Gehirn tut jetzt genau eine Sache und sonst nichts. Ein tolles Gefühl.
I h mag diesen Zustand sehr.
Manchmal habe ich die Befürchtung, dass ich dadurch vergesse wieder stärker anzutreten, wenn es mal der Fall sein muss, aber andererseits ist es auch ein Einteilen der Kräfte: Entspannung bei Anspannung.
Mental und körperlich.
Einen fiesen Anstieg so wegzukurbeln, statt ihn zu erleiden erspart mir auch mal Härte, die ich an anderer Stelle einsetzen kann.
Schöner Bericht :Blumen:
Malibran
16.07.2018, 15:24
„Lerne, zu leiden, ohne zu klagen.“
Preußische Militärtugend
...
Also, wenn Du mal ein Buch schreibst, sag Bescheid! Ich kauf‘s. :Lachanfall:
carolinchen
24.08.2018, 09:43
Arne, startst du jetzt eigentlich?
Mich würde mal interessieren, was trainierst du bei der LD Vorbereitung am Sonntag, wenn du am Samstag das Schwimmen/RAD IV / Laufen durchziehst. Kommt da die 5h Radeinheit oder diese erst zur Mitte der Woche? Wann machst du dann den langen Lauf?
Und natürlich will ich auch unbedingt wissen ob du startest!!
Klugschnacker
24.08.2018, 12:09
Hallo allerseits!
Übermorgen startet der Ironman Vichy. Ich werde nicht starten.
Ich bin ganz gut in Form, habe mein Training absolviert, und auch das Gewicht stimmt. Tatsächlich war ich zuletzt während meines Zivildienstes so leicht. Das war um das Jahr 1741, zumindest ungefähr.
Ich bin vor etwa 5 Wochen seelisch in ein Loch gefallen. Unerwartet, was den Zeitpunkt und die Heftigkeit betrifft. Das Training hat mich ab diesem Moment nicht mehr interessiert. Ich habe dennoch weiter trainiert, ein hartes Programm wie immer, zusammen mit meinen Freunden Urs, Sabine und Peter. Das wird schon wieder, dachte ich mir. Wurde es aber nicht.
Triathlontraining ist hart und fordernd. Ich kann mehrere Stunden 40km/h fahren, wenn ich weiß, warum ich das mache. Je härter es wird, desto berauschender und befriedigender kann ich das empfinden, desto glücklicher macht die Erschöpfung. Jeder von Euch kennt das. Aber wenn man nicht weiß oder nicht spürt, warum man das macht, ist es eine ganz andere Sache. Es ist sinnlos anstrengend, und es gibt Dir nichts zurück.
Ich habe dennoch weiter trainiert. Immer wieder raus zum See, 3km schwimmen, dann das Rad aus dem Kofferraum, kurbeln, danach ein Koppellauf oder auch nicht. Unterwegs Gespräche mit den Kumpels, Scherze, nette Sticheleien, erwartungsvolle Erörterungen über über die Form und den nahenden Renntag. Ein unsichtbarer schwarzer Rabe stets auf meiner Schulter, der mir beim Schauspielern zuschaut. Und dazu die ständige Hoffnung, die verdammte sinnlose Trainingseinheit oder der Trainingstag möge bitte bald vorbei sein, und gleichzeitig die Angst davor, dass er vorbei ist, und ich mit dem Raben alleine bin.
Am letzten Sonntag, vor fünf Tagen, habe ich meinem Freund und Trainingspartner Urs gesagt, dass ich nicht nach Vichy mitkommen werde. Das war schwer. Für uns beide. Ein Jahr lang haben wir uns gemeinsam vorbereitet. Er hat mich zuerst nicht verstanden. „Eine Zeit unter 10 Stunden schaffst Du doch auch ohne voll bei der Sache zu sein, und dafür lohnt es sich doch!“ sagte er. Damit hat er recht, doch es trifft nicht den Punkt. Es ist nicht wie bei einer mäßigen körperlichen Form, wo man mit Willenskraft doch noch etwas erreichen kann, und anschließend glücklich ist. Was mir gerade fehlt ist der Wille. Ich war immer ein Wettkampftyp, ein Racer, der im Rennen seine besten Leistungen abruft. Aber im Moment bin ich das nicht. Außerdem fehlt mir die Fähigkeit, Glück zu empfinden. So geht das nicht.
Bevor Ihr fragt: Ja, ich war beim Doc und habe Unterstützung gesucht und erhalten. Das hat geholfen.
Was nervt ist, dass man sehr häufig und reflexartig, wenn man mit Freunden oder Bekannten spricht, eine angebliche Midlife-Crisis diagnostiziert bekommt. Ein Freund brachte mich so weit, dass ich mir schließlich das Buch kaufte „Wer bin ich? Wohin gehe ich? Und mit wem?“ von Jorge Bucay.
Ich habe es gelesen. Aber das ist totaler Quatsch, zumindest für mich. Ich weiß, wer ich bin. Ich weiß nicht genau, wohin ich gehe, aber immerhin, wohin ich gehen möchte. Wer weiß schon, was die Zukunft bringt? Und ich weiß, mit wem ich gehen will.
Wie jetzt weiter? Zunächst einmal tut es gut, am Sonntag kein Rennen über die Langdistanz bestehen zu müssen. Bestehen meint: Mich vor meine eigenen Ansprüchen zu bewähren. Es tut gut, das gegenüber Urs, Sabine und Peter ausgesprochen und damit besiegelt zu haben. Urs und Sabine sind heute bereits in Frankreich, und ich werde ihnen am Sonntag von Herzen die Daumen drücken. Ich bin sicher, Urs wird am Samstag eine SMS schreiben, ich solle doch noch schnell kommen. Peter rockt eine Woche später in Zofingen. Danke, dass Ihr für mich da wart.
„Krisen sind die Wachstumsphasen der Liebe“ las ich einmal in eine Buch, in dem es um die Liebe zwischen zwei Menschen geht. Vielleicht gilt das ja auch für mich persönlich. Vielleicht kann ich daran wachsen. Oder weniger feierlich formuliert: Für irgendwas muss der Scheiß ja gut sein (Rabe: „Nö, muss er nicht“). Ihr seht, ich mache schon wieder schlechte Witze, also geht es bergauf.
In Erinnerung wird mir ein Schwimmtraining der letzten Wochen bleiben. Allein draußen im See. Die Sonne ist schon weg, es wird dunkel, der Sommerwind wühlt auf dem Wasser, als ich immer weiter hinaus kraule. Wie rau und ungestüm und feindlich das Wasser ist, dort an der Oberfläche, wo man Luft holt. Wo es nur zwei Richtungen gibt die zählen, oben oder unten, zwei Zustände, atmen oder nichtatmen, festhalten oder loslassen, kämpfen oder aufgeben. Und nur wenige Zentimeter darunter: Der dunkle See, das ruhige, tiefe Wasser, schwarz und still, ohne Richtungen und Horizonte. Wie das lockt. Schön wie der Schlaf. Ich kraulte an Land und stand noch lange am Ufer.
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