Vollständige Version anzeigen : Interessanter Aero-Test - Laufräder
Hier ein äußerst interessanter Aerotest von Laufrädern aus der Procycling
hier Teil 1
http://www.procycling.de/assets/magazine/67/621175de9430f754bf486d9c11818fea-biketest.pdf
Hier Teil 2
http://www.procycling.de/assets/magazine/68/1ce4254e73e0c141d1cb87a55c89f935-biketest.pdf
Fulcrum Racing 1 mit unerwarteten Aeroqualitäten!
Das Interview mit Mr. Syntace Jo Klieber finde ich sehr gut.
JENS-KLEVE
05.05.2015, 20:34
Danke, sehr lesenswert!
Zusammengefasst:
Gewichtsparen ist super, aber es muss nicht das Laufrad sein, auch ein anderes Teil oder noch besser der Körper bringt genauso viel. Hier im Forum liest man oft etwas anderes.
Aerodynamische Vorteile kann man einem Laufrad nicht ansehen und auch nicht fühlen.
Verbesserung der aktuellen Sitzposition wirkt sich schon bei 20kmh deutlicher aus, als jede Gewichtsreduktion oder aerodynamische Verbesserung am Material.
Das Interview finde ich auch cool, endlich weiß ich mal wie der Typ aussieht der die bequemsten Aerolenker designed;) und er erklärt nochmal schön, dass sich ein Rad nicht um seine Achse, sondern um den untersten Punkt (6Uhr) des Rades dreht, was den obersten Teil des Rades mit doppelter Geschwindigkeit nach vorne katapultiert. Geil, werde ich morgen den ganzen Tag dran denken, wenn ich fahre!:cool: :cool: :cool:
Silversky
05.05.2015, 20:42
Interessanter Test... so einen bräuchte ich mal um den Vergleich Zipp 808 vs Swiss Side Hadron 800+ vs Citec 8000CX zu sehen :)
Das Interview mit Jo Klieber finde ich auch lesenswert, verstehe aber nicht ganz, warum der neue Syntace-Aero-Laufradsatz, der auf einem Foto mit rumsteht, nicht gleich mitgetestet wurde, wenn man schon Laufräder auf dem Prüfstand von Syntace testet.
Das fragte ich mich auch. Vielleicht weil er gar nicht mal so gut abgeschnitten hat?
Der Test sagt eh wieder nix aus weil der Seitenwind nicht mitgemessen wurde. Windkanal koscht.
Klugschnacker
05.05.2015, 21:35
Herr Klieber vertritt da merkwürdige Ansichten zur Aerodynamik von Laufrädern... fällt das noch jemandem auf?
:confused:
Matthias75
05.05.2015, 22:19
Wer macht eigentlich die Praxistests, wenn Lars Teutenberg irgendwann nicht mehr fahren kann/will/sollte? Irgendwie ist der doch seit 20 Jahren bei jede Aerotest dabei....
...und er erklärt nochmal schön, dass sich ein Rad nicht um seine Achse, sondern um den untersten Punkt (6Uhr) des Rades dreht, was den obersten Teil des Rades mit doppelter Geschwindigkeit nach vorne katapultiert.
Wenn man schon physikalisch genau ist, sollte man anmerken, dass es keine Drehbewegung ist, sondern eine Überlagerung einer Drehbewegung - um die Achse des Rades - mit einer Linearbewegung des gesamten Rades mit der Geschwindigkeit des Fahrrades. Die Gesamtbewegung führt zu dem beschriebenen Ergebnis, ist aber eben keine reine Drehbewegung.
Herr Klieber vertritt da merkwürdige Ansichten zur Aerodynamik von Laufrädern... fällt das noch jemandem auf?
:confused:
Welche meinst du?
Das er mit seiner Formel die Kraft in Windrichtung berechnet, aber nicht in die Komponenten quer und längs zur Fahrrichtung zerlegt (wobei sich die Querkräfte teilweise gegenseitig aufheben können)?
Dass er bei Seitenwind den gleichen CW-Wert ansetzt, obwohl die Felge in Windrichtung betrachtet eine andere Form hat (auch wen ehr es vorher einmal erwähnt)?
Dass es nach seiner Ansicht sinnvoller ist, im Bereich der größten Geschwindigkeit (also oben) aerodynamisch optimierte Speichen zu haben also eine geschlossene Fläche, wie sie Hochprofillaufräder haben?
Dass er der der Ansicht ist, dass im Laufradbereich immer noch das klassische Tropfenprofil präferiert wird?
...
M.
Herr Klieber vertritt da merkwürdige Ansichten zur Aerodynamik von Laufrädern... fällt das noch jemandem auf?
:confused:
Ja. .
captain hook
06.05.2015, 07:12
Welche Erkenntnis ist jetzt so interessant an dem Test?
Das Laufräder bei reiner frontaler Anströmung (wie auf der Bahn) mehr oder weniger die gleichen Ergebnisse produzieren deckt sich zu 100% mit allen anderen Tests die ich mich erinnere gesehen zu haben. Nur, dass man das in freier Wildbahn so selten antrifft. Nur, dass das unterschiedliche Verhalten bei Seitenwindeinflüssen (wie sie quasi immer auftreten) genauso einvernehmlich nachgewiesen wurde und das es da durchaus Laufräder gibt, die davon profitieren und welche die das nicht tun. Unabhängig davon, ob ggf der Gesamtwiderstand der "Fuhre" ansteigt wenn der Wind mit 12° von vorne anströmt.
Das der enorme aeroUnterschied der manchmal herausgetestet wird in der Realität häufig geringer ausfällt hatten wir ja auch schon das eine oder andere Mal. Das betrifft Wunderanzüge, Wunderüberschuhe, Wunderrahmen und Wunderlaufräder gleichermaßen.
Treten muss der Fahrer am Ende immernoch alleine.
Welche Erkenntnis ist jetzt so interessant an dem Test?
Das Laufräder bei reiner frontaler Anströmung (wie auf der Bahn) mehr oder weniger die gleichen Ergebnisse produzieren deckt sich zu 100% mit allen anderen Tests die ich mich erinnere gesehen zu haben. Nur, dass man das in freier Wildbahn so selten antrifft. Nur, dass das unterschiedliche Verhalten bei Seitenwindeinflüssen (wie sie quasi immer auftreten) genauso einvernehmlich nachgewiesen wurde und das es da durchaus Laufräder gibt, die davon profitieren und welche die das nicht tun. Unabhängig davon, ob ggf der Gesamtwiderstand der "Fuhre" ansteigt wenn der Wind mit 12° von vorne anströmt.
Das der enorme aeroUnterschied der manchmal herausgetestet wird in der Realität häufig geringer ausfällt hatten wir ja auch schon das eine oder andere Mal. Das betrifft Wunderanzüge, Wunderüberschuhe, Wunderrahmen und Wunderlaufräder gleichermaßen.
Treten muss der Fahrer am Ende immernoch alleine.
Ein wichtiger Grundgedanke im Triathlonsport war mal, das jeder die Teilstrecken möglichst aus eigener Kraft bewältigt. Wer ein hochwertiges Zeitfahrrad benutzt hat einen erheblichen Vorteil gegenüber jemandem der ein herkömmliches Rennrad fährt. Mir scheint es so, dass recht viele Triathleten über ein relativ großes Einkommen verfügen können. Diesen Eindruck gewinnt man zumindest, wenn man sich das Material von vielen Hobbytriathleten anschaut. Ich weiß, dass es ziemlich unrealistisch ist, aber wenn man die Schraube zurückdrehen und versuchen würde den Einfluß des unterschiedlich großen Geldbeutels zu verringern, fände ich das sehr gut. Die Unterschiede zwischen Zeitfahrrädern sind im Vergleich zu den Unterschieden zwischen herkömmlichen Rennrädern und Zeitfahrrädern in der Regel minimal. Es gab da mal einen interessanten Test von Uwe Peschel. Ich suche mal danach.
brandiruns
06.05.2015, 07:51
Ein wichtiger Grundgedanke im Triathlonsport war mal, das jeder die Teilstrecken möglichst aus eigener Kraft bewältigt. Wer ein hochwertiges Zeitfahrrad benutzt hat einen erheblichen Vorteil gegenüber jemandem der ein herkömmliches Rennrad fährt. Mir scheint es so, dass recht viele Triathleten über ein relativ großes Einkommen verfügen können. Diesen Eindruck gewinnt man zumindest, wenn man sich das Material von vielen Hobbytriathleten anschaut. Ich weiß, dass es ziemlich unrealistisch ist, aber wenn man die Schraube zurückdrehen und versuchen würde den Einfluß des unterschiedlich großen Geldbeutels zu verringern, fände ich das sehr gut. Die Unterschiede zwischen Zeitfahrrädern sind im Vergleich zu den Unterschieden zwischen herkömmlichen Rennrädern und Zeitfahrrädern in der Regel minimal. Es gab da mal einen interessanten Test von Uwe Peschel. Ich suche mal danach.
Ich bin schockiert! Wie sollen sich Triathleten denn zukünftig ohne ihre zigtausendeuro teuren Carbonhobel profilieren? :Lachanfall:
Viele Grüße,
der Brandi (stolzer Besitzer eines normalen Rennrads ;) )
Ein wichtiger Grundgedanke im Triathlonsport war mal, das jeder die Teilstrecken möglichst aus eigener Kraft bewältigt. Wer ein hochwertiges Zeitfahrrad benutzt hat einen erheblichen Vorteil gegenüber jemandem der ein herkömmliches Rennrad fährt. Mir scheint es so, dass recht viele Triathleten über ein relativ großes Einkommen verfügen können. Diesen Eindruck gewinnt man zumindest, wenn man sich das Material von vielen Hobbytriathleten anschaut. Ich weiß, dass es ziemlich unrealistisch ist, aber wenn man die Schraube zurückdrehen und versuchen würde den Einfluß des unterschiedlich großen Geldbeutels zu verringern, fände ich das sehr gut. Die Unterschiede zwischen Zeitfahrrädern sind im Vergleich zu den Unterschieden zwischen herkömmlichen Rennrädern und Zeitfahrrädern in der Regel minimal. Es gab da mal einen interessanten Test von Uwe Peschel. Ich suche mal danach.
Bahn Tempo 45 km/h, Fahrer Uwe Peschel:
Unterlenker Rennrad 406 W
optimiertes Zeitfahrrad 293 W
406/293 * 100 % = rd. 139 %
Quelle: http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CCIQFjAA&url=http%3A%2F%2Fcontent.delius-klasing.de%2Finterfaces%2Fpayment%2F%3Fid%3D2322&ei=qKpJVdmdHIWwsAH5qIDYDw&usg=AFQjCNG3Gcj_w6Or4EKj3YbeeWUBmBMM4w&sig2=IPQz8PDE6A7ua6QhhVMQYQ&bvm=bv.92291466,d.bGg&cad=rja
captain hook
06.05.2015, 07:54
Ein wichtiger Grundgedanke im Triathlonsport war mal, das jeder die Teilstrecken möglichst aus eigener Kraft bewältigt. Wer ein hochwertiges Zeitfahrrad benutzt hat einen erheblichen Vorteil gegenüber jemandem der ein herkömmliches Rennrad fährt. Mir scheint es so, dass recht viele Triathleten über ein relativ großes Einkommen verfügen können. Diesen Eindruck gewinnt man zumindest, wenn man sich das Material von vielen Hobbytriathleten anschaut. Ich weiß, dass es ziemlich unrealistisch ist, aber wenn man die Schraube zurückdrehen und versuchen würde den Einfluß des unterschiedlich großen Geldbeutels zu verringern, fände ich das sehr gut. Die Unterschiede zwischen Zeitfahrrädern sind im Vergleich zu den Unterschieden zwischen herkömmlichen Rennrädern und Zeitfahrrädern in der Regel minimal. Es gab da mal einen interessanten Test von Uwe Peschel. Ich suche mal danach.
Wenn Du mit dem Gedanken bei ein paar anachronistischen UCI Vorsitzenden, die inzwischen wegen dieser Haltung selbst im Radsport aussortiert wurden vorstellig wirst, hast Du direkt zwei neue Freunde. Wir erinnern uns: Genau deshalb hat man den Stundenrekord gute 10 Jahre auf Rädern fahren lassen, wie sie der gute Eddi seiner Zeit benutzte. Folge: hat sich keine Sau für interessiert. :Cheese:
Am Ende machts die Position. Das dürfte klar sein, oder?
Wenn Du da was machen willst, musst Du es ebenfalls machen wie die UCI und zahlreiche Messpunkte am Rad festlegen und vor jedem Start kontrollieren. Viel Spass dabei. Und... die Probleme wenn einer nicht dem Rechenbeispiel entsprechen (1,80m, normallange Arme und Beine) kannst Du dann auch gleich bei der UCI erfragen.
Ansonsten baust Du den Leuten den Aerolenker ab und sie gehen mit dem selben Aufwand hin und optimieren jede andere zulässige Position und der Unterschied ist wieder genau der selbe. Dann gibts eben Anzüge die 3000€ kosten, noch ausgefeiltere Helme und noch ausgefeiltere Anbauteile.
Grade im Triathlon mit Beschränkungen zu kommen, der als Vorreiter der technischen Entwicklungen am Rad herumstolziert (wir sind schon Aufsätze gefahren, als die bei der Tour noch um Unterlenker angefasst haben) wird vermutlich gegen eine 99% Wand laufen.
Ein wichtiger Grundgedanke im Triathlonsport war mal, das jeder die Teilstrecken möglichst aus eigener Kraft bewältigt. Wer ein hochwertiges Zeitfahrrad benutzt hat einen erheblichen Vorteil gegenüber jemandem der ein herkömmliches Rennrad fährt. Mir scheint es so, dass recht viele Triathleten über ein relativ großes Einkommen verfügen können. Diesen Eindruck gewinnt man zumindest, wenn man sich das Material von vielen Hobbytriathleten anschaut. Ich weiß, dass es ziemlich unrealistisch ist, aber wenn man die Schraube zurückdrehen und versuchen würde den Einfluß des unterschiedlich großen Geldbeutels zu verringern, fände ich das sehr gut. Die Unterschiede zwischen Zeitfahrrädern sind im Vergleich zu den Unterschieden zwischen herkömmlichen Rennrädern und Zeitfahrrädern in der Regel minimal. Es gab da mal einen interessanten Test von Uwe Peschel. Ich suche mal danach.
Wenn man diesen Gedanken weiter spinnt müsste man aber auch sicherstellen das jeder Athlet gleich viel Zeit zum Trainieren hat, die gleichen Trainingsmöglichkeiten...
Insgesamt wird dieses Thema einfach überschätzt. Der unterschied zwischen einem durchschnitts TT und einem Superbike ist auf der LD realistisch gesehen wohl eher im Sekundenbereich als im Minutenbereich.
brandiruns
06.05.2015, 07:58
Bahn Tempo 45 km/h, Fahrer Uwe Peschel:
Unterlenker Rennrad 406 W
optimiertes Zeitfahrrad 293 W
406/293 * 100 % = rd. 139 %
Quelle: http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CCIQFjAA&url=http%3A%2F%2Fcontent.delius-klasing.de%2Finterfaces%2Fpayment%2F%3Fid%3D2322&ei=qKpJVdmdHIWwsAH5qIDYDw&usg=AFQjCNG3Gcj_w6Or4EKj3YbeeWUBmBMM4w&sig2=IPQz8PDE6A7ua6QhhVMQYQ&bvm=bv.92291466,d.bGg&cad=rja
Total unaussagekräftig:
Erstens ist es wieder ein Bahntest, zweitens kann man die Sitzpositionen nicht vergleichen, auch die Kleidung nicht.
Rennrad mit Trialenker/Aufsatz vs. Carbonzeitfahrbock bei gleicher Kleidung + Sitzposition auf der Straße wäre interessant...
Viele Grüße,
der Brandi
Ich hätte gernen mal
Wenn Du mit dem Gedanken bei ein paar anachronistischen UCI Vorsitzenden, die inzwischen wegen dieser Haltung selbst im Radsport aussortiert wurden vorstellig wirst, hast Du direkt zwei neue Freunde. Wir erinnern uns: Genau deshalb hat man den Stundenrekord gute 10 Jahre auf Rädern fahren lassen, wie sie der gute Eddi seiner Zeit benutzte. Folge: hat sich keine Sau für interessiert. :Cheese:
Am Ende machts die Position. Das dürfte klar sein, oder?
Wenn Du da was machen willst, musst Du es ebenfalls machen wie die UCI und zahlreiche Messpunkte am Rad festlegen und vor jedem Start kontrollieren. Viel Spass dabei. Und... die Probleme wenn einer nicht dem Rechenbeispiel entsprechen (1,80m, normallange Arme und Beine) kannst Du dann auch gleich bei der UCI erfragen.
Ansonsten baust Du den Leuten den Aerolenker ab und sie gehen mit dem selben Aufwand hin und optimieren jede andere zulässige Position und der Unterschied ist wieder genau der selbe. Dann gibts eben Anzüge die 3000€ kosten, noch ausgefeiltere Helme und noch ausgefeiltere Anbauteile.
Grade im Triathlon mit Beschränkungen zu kommen, der als Vorreiter der technischen Entwicklungen am Rad herumstolziert (wir sind schon Aufsätze gefahren, als die bei der Tour noch um Unterlenker angefasst haben) wird vermutlich gegen eine 99% Wand laufen.
Du dürftest Dich in solchen Fragen wesentlich besser auskennen als ich und Dich damit viel intensiver beschäftigt haben. Den Eindruck gewinnt man ja schon, wenn man sich Deinen obigen Beitrag durchliest und berücksichtigt, wie leicht und schnell der Dir von der Hand gegangen ist. Es ist wohl unmöglich für Chancengleichhheit zu sorgen bezüglich der zu überwindenden Fahrwiderstände, aber ich glaube schon, dass es da Möglichkeiten gäbe die Bedingungen fairer zu gestalten. Man könnte eine Art Triathlonrad festlegen. Wichtige Kenndaten werden vorgegeben. Es werden Leute sich darum bemühen solche Fahrräder im Rahmen der Möglichkeiten zu optimieren und wohl auch nach Lücken suchen. Als ich mit Triathlon angefangen habe (1986), konnte ich mit einem herkömmlichen Rennrad kommen (naja - es hatte eine Bereifung wie ein Traktor 700 * 28 C, war mir viel zu groß und war verdammt schwer (schätzungsweise 12 kg)) und fiel nicht auf. Das war wenige Jahre später schon anders und heute wäre ich ein Exot.
captain hook
06.05.2015, 08:20
Du dürftest Dich in solchen Fragen wesentlich besser auskennen als ich und Dich damit viel intensiver beschäftigt haben. Den Eindruck gewinnt man ja schon, wenn man sich Deinen obigen Beitrag durchliest und berücksichtigt, wie leicht und schnell der Dir von der Hand gegangen ist. Es ist wohl unmöglich für Chancengleichhheit zu sorgen bezüglich der zu überwindenden Fahrwiderstände, aber ich glaube schon, dass es da Möglichkeiten gäbe die Bedingungen fairer zu gestalten. Man könnte eine Art Triathlonrad festlegen. Wichtige Kenndaten werden vorgegeben. Es werden Leute sich darum bemühen solche Fahrräder im Rahmen der Möglichkeiten zu optimieren und wohl auch nach Lücken suchen. Als ich mit Triathlon angefangen habe (1986), konnte ich mit einem herkömmlichen Rennrad kommen (naja - es hatte eine Bereifung wie ein Traktor 700 * 28 C, war mir viel zu groß und war verdammt schwer (schätzungsweise 12 kg)) und fiel nicht auf. Das war wenige Jahre später schon anders und heute wäre ich ein Exot.
Ich bin garnicht so abgeneigt was deine Idee angeht. Inzwischen kann man ja kaum noch beim Volkstri um die Ecke ohne Hightech erscheinen ohne aufzufallen. Andererseits, wo willst du anfangen und wo aufhören? Genau das was du beschreibst hat die uci versucht beim Stundenrekord. Sie haben das Rad von 1975 genommen und gesagt: sowas musst du nehmen. Runde Rohre, Bügellenker, flache Speichenlaufraeder usw... Dazu musst du dann die Position genau fixieren. Begründung: Chancengleichheit. Selbiges beim Gewicht der Raeder. 6,8kg als Minimum. Was passiert? Sie wiegen 6,8kg. Hat man die Kohle halt in aero Optimierungen gesteckt. Es muss immer alles mehr, besser, weiter, schneller. Ich glaube nicht, dass man diesen allgemeinen Trend aus dem Sport heraushalten kann.
Ich bin garnicht so abgeneigt was deine Idee angeht. Inzwischen kann man ja kaum noch beim Volkstri um die Ecke ohne Hightech erscheinen ohne aufzufallen. Andererseits, wo willst du anfangen und wo aufhören? Genau das was du beschreibst hat die uci versucht beim Stundenrekord. Sie haben das Rad von 1975 genommen und gesagt: sowas musst du nehmen. Runde Rohre, Bügellenker, flache Speichenlaufraeder usw... Dazu musst du dann die Position genau fixieren. Begründung: Chancengleichheit. Selbiges beim Gewicht der Raeder. 6,8kg als Minimum. Was passiert? Sie wiegen 6,8kg. Hat man die Kohle halt in aero Optimierungen gesteckt. Es muss immer alles mehr, besser, weiter, schneller. Ich glaube nicht, dass man diesen allgemeinen Trend aus dem Sport heraushalten kann.
Gefällt mir was Du da geschrieben hast :-). Ja - es ist nicht leicht, aber man könnte schon für ein wenig mehr Chancengleichheit oder Fairness sorgen im Triathlon- oder Duathlonsport und man könnte den Einfluß der Größe des Geldbeutels deutlich verringern. Ich meine der Unterschied zwischen Rennrad und Zeitfahrrad bei Tempo 45 km/h ist ja schon gewaltig. Er dürfte etwa so groß sein wie bei einer Solofahrt bei dem Tempo im Vergleich zu einer Fahrt in einem großen Pulk. Das ist schon krass finde ich :-O. Gut - mir würde wahrscheinlich auch kein Zeitfahrrad helfen, wenn Du mit dem Mountainbike um die Ecke kommst. Wenn es sein muss, hängst Du mich auch damit locker ab. So gesehen kommt es halt doch auf die Beine an und diesbezüglich herrscht ja auch nicht wirklich Chancengleichheit! ;-)
JENS-KLEVE
06.05.2015, 08:41
Es ist doch mittlerweile superleicht an billiges Aeromaterial zu kommen, billige Rahmen (Rose etc.), billige Laufräder (Planet X etc.) - also ist die Chancengleichheit doch besser als vor 15 Jahren. Zudem ist inzwischen der Gebrauchtwarenmarkt voll mit geilen Teilen. Ich hab gute Zipp 404 und 303 im Satz für je 500 euro bekommen und meine Scheibe war auch nicht teurer. Wer sparen viel kann trotzdem geile aerodynamische Bikes fahren.
popolski
06.05.2015, 09:48
Schaut doch mal an mit was für ollen Hobeln die Cracks teilweise in der Liga unterwegs sind.
Ich schliesse daraus:
1: Der Effekt von Aeromaterial und Superleichtmaterial wird gnadenlos überschätzt.
2: Die wichtigste Komponente bei einem Zeitfahrrad sind der Lenker und die Sitzposition.
3: Der Motor sitzt obendrauf.
Und mal angenommen es würde wirklich einen messbaren Unterschied bewirken -
Erst am Wochenende in Rheinfelden war wieder mal schön zu beobachten, dass die Kombination
sauteures Superrad + völlige Unfähigkeit flüssig vom Rad abzusteigen (vom Aufspringen will ich jetzt gar nicht reden)
doch recht weit verbreitet ist.
Da sind die 10 Sekunden, die der hochgerüstete Kollege ggf. bei gleicher Anstrengung schneller war, schon mehrfach vernichtet, noch bevor er überhaupt über den Wechselbalken weg ist.
Silversky
06.05.2015, 11:08
Schaut doch mal an mit was für ollen Hobeln die Cracks teilweise in der Liga unterwegs sind.
Ich schliesse daraus:
1: Der Effekt von Aeromaterial und Superleichtmaterial wird gnadenlos überschätzt.
2: Die wichtigste Komponente bei einem Zeitfahrrad sind der Lenker und die Sitzposition.
3: Der Motor sitzt obendrauf.
Und mal angenommen es würde wirklich einen messbaren Unterschied bewirken -
Erst am Wochenende in Rheinfelden war wieder mal schön zu beobachten, dass die Kombination
sauteures Superrad + völlige Unfähigkeit flüssig vom Rad abzusteigen (vom Aufspringen will ich jetzt gar nicht reden)
doch recht weit verbreitet ist.
Da sind die 10 Sekunden, die der hochgerüstete Kollege ggf. bei gleicher Anstrengung schneller war, schon mehrfach vernichtet, noch bevor er überhaupt über den Wechselbalken weg ist.
Ligarennen sind ein komplett anderes Feld da dort mit Windschattenfreigabe gefahren wird. Völlig andere Vorraussetzungen. Es geht ja in der Diskussion inzwischen um RR vs TT wenn ichs richtig verstanden habe? Und die unterschiedlichen Vorraussetzungen die gegeben sind wenn jemand mit dem RR und Oberlenker gegen jemanden mit ner guten TT Position antritt
Klugschnacker
06.05.2015, 11:18
Also eigentlich geht es um den eingangs verlinkten Laufradtest. Die ethischen Überlegungen zur Materialschlacht sind eher offtopic.
:Blumen:
aber woran kann es liegen, dass ein relativ einfach gebauter Fulcrum Racing 1 (jetzt wohl Racing Zero) im Vergleich zu den hochgepriesenen Aerolaufrädern (Zipp usw.) so grandios abschneidet???
Lassen wir uns alle von den Werbeversprechen zu sehr täuschen?
captain hook
06.05.2015, 14:07
Hier kann man zb genau das sehen, was dieser doch eher langweilige Test ja auch herausbringt. Bei frontaler Anströmung (wie auf der Bahn) liegen fast alle Laufräder gleichauf. Das was die Aerolaufräder schlussendlich können, sich nämlich über die entsprechenden Yaw Winkel positiv zu verhalten, kann in so einem Test nicht nachgewiesen werden, wurde aber anderenort mehrfach nachgewiesen.
Quelle für das Bild:
http://www.andrewstarykowicz.com/wp-content/uploads/drag_yaw.jpg
captain hook
06.05.2015, 14:13
aber woran kann es liegen, dass ein relativ einfach gebauter Fulcrum Racing 1 (jetzt wohl Racing Zero) im Vergleich zu den hochgepriesenen Aerolaufrädern (Zipp usw.) so grandios abschneidet???
Lassen wir uns alle von den Werbeversprechen zu sehr täuschen?
http://www.bontrager.com/technology/aeolus_d3_white_paper
Auf Seite 13 des PDFs in dem Link kannst Du dann sehen, was mit dem Flachprofil passiert wenn der Wind nicht wie auf der Bahn direkt von vorne kommt. Liegen die Werte bei frontaler Anstömung bei fast allen Profilen und Formen eng beisammen, gibt es im üblichen Bereich von rd. 10-15° Anströmung erhebliche Unterschiede. Allerdings fallen diese Unterschiede in der Praxis eher nicht so groß aus wie in den Tests beworben (meine Erfahrung).
Die Bahntests sind eigentlich keine Aerotests sondern eher ein Gesamttest des Laufrads. Mitgemessen (ich bin der Meinung dass das sogar der Hauptmesswert ist) wird ja der Rollwiderstand des Reifens und auf breiten Felgen können sich zumindest Drahtreifen breiter machen, bekommen dadurch mehr Volumen und dadurch sinkt ja nach allgemeinen Wissensstand der Rollwiderstand. Jetzt bin ich mir auch äußerst unsicher dass alle Reifen die gleichen Rollwiderstandswerte haben. Ich glaube bei dem Dreck was wir da immer angedreht bekommen, gibt es gewaltige Schwankungen. Eigentlich müsste erstmal jeder Schlauch und Reifen auf Rollwiderstand gemessen werden und dann die eng zusammenliegenden verbaut werden. Der Test sagt eigentlich gar nichts aus und das was man erfährt, ist eigentlich allseits bekannt.
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