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Vollständige Version anzeigen : Temporäre Überforderung?


Stahlhase
11.01.2011, 09:59
Mir fiel am Wochenende auf dass ich sehr gereizt auf Alles und Jedes reagierte und ich konnte mir so gar nicht vorstellen zu meinem sonntäglichen 90min Lauf zu starten. Die Trainingseinheiten vom Vortag, Schwimmen + 3*2km in 10km Renntempo, waren mir aber gut von der Hand gegangen, Leistung, Motivation und Spass waren da.

Erstmal Ruhepuls gemessen, war ca. 15 Schläge erhöht, also Achtung, aber keine Erkältung, Infektion o.ä.
Ich habe dann mal auf die abgelaufende Woche zurückgeblickt und gesehen, dass doch einige Besonderheiten waren, die für sich gesehen unbedeutend wären, aber aus meiner Sicht in Summe vielleicht doch zu viel: Kalorienreduktion von rd. 1000 Kcal pro Tag (weniger Fett, weniger KH), zwei stressige Ereignisse, die mich beschäftigt haben (dadurch 2 nicht so tolle Nächte) und nrmales Trainingsaufkommen.

Ich hab das jetzt mal als temporäre Überforderung eingestuft, von Übertraining würde ich nicht sprechen.

Den 90min Lauf habe ich auf 45 min REKOM umgewandelt und mir erstmal 5 ruhige Tage verordnet. Heute war der Ruhepuls schon wieder normal.

Was ich gerne fragen würde:

1. Reichen die ruhigen Tage aus, welche Anzeichen außer Gereizheit und Ruhepuls muss ich berücksichtigen?

2. Geht Euch das auch von Zeit zu Zeit so und was tut Ihr dann?

3. oder bin ich aufgrund einer insgesamt hohen Anforderung (siehe unten) trotz nicht allzuviel Training grenzwertig und mache zu viel (also doch mehr als temporäre Überforderung)?

P.S. Ich trainiere für Kurzdistanz, ca. 6h die Woche, habe einen 45-50h Job, der zumindestens vom Kopf her anstrengend ist und drei Jungs zwischen 1 und 5, die mich auch fordern.

FinP
11.01.2011, 10:05
Mal ganz kurz und oberflächlich:
Es kann gut sein, dass Du Dich insgesamt überfordert hast. Job, Familie und Hobby unter einen Hut zu bekommen, ist manchmal (oder immer) schwierig.

ABER: Mit 6h Training die Woche solltest Du meilenweit von Übertraining entfernt sein.
Das heißt natürlich nicht, dass Du richtig trainierst, aber wirkliches Übertraining meine ich ausschließen zu können.

alpenfex
11.01.2011, 10:07
Hi,
sicher kein Übertraining, aber vielleicht stresst Du Dich selbst zu viel. 6h Training ist sicher nicht zu viel, der Job klingt mir auch nicht wirklich wild (wobei man das eben nur quantitativ beurteilen kann) und 3 Jungs hast Du ja auch schon zumindest 1 Jahr um Dich herum. Ich denke, es ist eben mal ein "Stress-Peak" und Du machst das genau richtig, wenn Du einfach mal "durchatmest". Vor allem finde ich, dass Du an der richtigen Stelle "atmest" - nämlich beim Hobby! Also: sit back and relax oder "hang loose".
Gruss und alles Gute,
FLo

janosch
11.01.2011, 10:07
Mir fiel am Wochenende auf dass ich sehr gereizt auf Alles und Jedes reagierte und ich konnte mir so gar nicht vorstellen zu meinem sonntäglichen 90min Lauf zu starten. Die Trainingseinheiten vom Vortag, Schwimmen + 3*2km in 10km Renntempo, waren mir aber gut von der Hand gegangen, Leistung, Motivation und Spass waren da.

Erstmal Ruhepuls gemessen, war ca. 15 Schläge erhöht, also Achtung, aber keine Erkältung, Infektion o.ä.
Ich habe dann mal auf die abgelaufende Woche zurückgeblickt und gesehen, dass doch einige Besonderheiten waren, die für sich gesehen unbedeutend wären, aber aus meiner Sicht in Summe vielleicht doch zu viel: Kalorienreduktion von rd. 1000 Kcal pro Tag (weniger Fett, weniger KH), zwei stressige Ereignisse, die mich beschäftigt haben (dadurch 2 nicht so tolle Nächte) und nrmales Trainingsaufkommen.

Ich hab das jetzt mal als temporäre Überforderung eingestuft, von Übertraining würde ich nicht sprechen.

Den 90min Lauf habe ich auf 45 min REKOM umgewandelt und mir erstmal 5 ruhige Tage verordnet. Heute war der Ruhepuls schon wieder normal.

Was ich gerne fragen würde:

1. Reichen die ruhigen Tage aus, welche Anzeichen außer Gereizheit und Ruhepuls muss ich berücksichtigen?

2. Geht Euch das auch von Zeit zu Zeit so und was tut Ihr dann?

3. oder bin ich aufgrund einer insgesamt hohen Anforderung (siehe unten) trotz nicht allzuviel Training grenzwertig und mache zu viel (also doch mehr als temporäre Überforderung)?

P.S. Ich trainiere für Kurzdistanz, ca. 6h die Woche, habe einen 45-50h Job, der zumindestens vom Kopf her anstrengend ist und drei Jungs zwischen 1 und 5, die mich auch fordern.

Kann dir nicht wirklich weiterhelfen, kann nur aus meiner Erfahrung raus sagen, dass ich alle 9-10 Tage einen kompletten Tag Trainingsfrei brauche.

Und heute ist genau der :liebe053:

:Lachen2:

Nordexpress
11.01.2011, 10:25
zwei stressige Ereignisse, die mich beschäftigt haben (dadurch 2 nicht so tolle Nächte) und nrmales Trainingsaufkommen.



Spielt bei mir auch ne große Rolle. Ich werde müde und launig. Rausnehmen, ausschlafen und mal nen Tag mit Familie was ganz anderes machen hilft mir da sehr.

NBer
11.01.2011, 10:34
2. Geht Euch das auch von Zeit zu Zeit so und was tut Ihr dann?

geht mir zb bei jeder radeinheit so, bei der ich zuwenig esse. da gibts bei mir einen ganz klaren zusammenhang zwischen unterzuckerung und gereiztheit.

Nepumuk
11.01.2011, 11:02
1. Reichen die ruhigen Tage aus, welche Anzeichen außer Gereizheit und Ruhepuls muss ich berücksichtigen?

2. Geht Euch das auch von Zeit zu Zeit so und was tut Ihr dann?

3. oder bin ich aufgrund einer insgesamt hohen Anforderung (siehe unten) trotz nicht allzuviel Training grenzwertig und mache zu viel (also doch mehr als temporäre Überforderung)?

P.S. Ich trainiere für Kurzdistanz, ca. 6h die Woche, habe einen 45-50h Job, der zumindestens vom Kopf her anstrengend ist und drei Jungs zwischen 1 und 5, die mich auch fordern.

Das geht mir auch manchmal so. Insbesondere einer erhöhte Reizbarkeit ist bei mir ein schlechtes Zeichen. Das ist eindeutig eine Indiz für zuviel und ungesunden Streß. Schnell wird in einer solchen Situation das Training zu zusätzlichem Streß und verschlimmert die Lange.

Sobald ich die Situation erkannt habe (was nicht immer sofort gelingt) versuche ich gegenzusteuern. Auf der Arbeit werden nicht so wichtige Meeting verschoben. Auch Trainingseinheiten werden dann gestrichen oder entschärft. Der Sport ist doch nur ein Hobby und die Saison ist noch weit. Da macht es keinen Sinn, sich jetzt schon so unter Druck zu setzen.

Immer locker bleiben, das wird schon. Ab du nacher 5 oder 10min schneller oder langsamer auf der KD bist, ist im Endeffekt nicht so wichtig.

Gruß,
Thomas

42k2
11.01.2011, 11:03
Schlaf dich mal aus..
5 ruhige Tage sind sicher nicht notwendig - aber wenn du Bock drauf hast, dann solltest du sie dir geben.

Training ist ein Wechselspiel aus temporärer Überforderung und anschließender Regeneration. Also: Don't worry..

mauna_kea
11.01.2011, 11:13
45 min REKOM
sowas gibts nicht. REKOM ist maximal 20Minuten und das noch im Schneckentempo.

wenn du müde bist, dann pausiere einfach. der Körper meldet sich schon nicht ohne Grund.

Duafüxin
11.01.2011, 11:30
Wieviel Kalorien nimmst Du denn noch zu Dir? Auf einmal 1000 cal weniger als vorher ist ganz schön heftig, oder?

An den 6 h Training kann nicht liegen, wenn Du das Training einigermassen sinnvoll strukturierst.

Wenn Dir alles über den Kopf wächst, mach einfach mal ne (Sport)Pause. Irgendwann gehts wieder und macht doppelt soviel Spass.

dude
11.01.2011, 11:30
Ach komm' jetzt MK, Du haettest sagen muessen, dass er nur kurz und hart trainieren soll, waehrend ich sage, dass er einfach zu soft ist.

Was wird aus der Welt, wenn nichteinmal mehr auf uns Verlass ist?

mauna_kea
11.01.2011, 11:51
Ach komm' jetzt MK, Du haettest sagen muessen, dass er nur kurz und hart trainieren soll, waehrend ich sage, dass er einfach zu soft ist.

Was wird aus der Welt, wenn nichteinmal mehr auf uns Verlass ist?

naja, ich bin halt flexibel.

Stahlhase
11.01.2011, 11:54
Danke erstmal soweit für Eure Antworten.

Mir ist es wichtig ein Gefühl zu bekommen wann muss ich aufpassen, wann verlasse ich die Balance in den drei Diziplinen "Familie/Freunde" "Beruf" und "Sport". Also welche guten Indikatoren gibt es (Gereizheit und Ruhepuls ohne Krankheit hatte ich ja schon angeführt).

@Duafüxin: ich bin 1,91 und z. Z. 93 kg (die 9 vorne muss noch weg...) Da bleiben bei meinem Umsatz trotz 1000 Kcal weniger eigentlich noch genug über...

dude
11.01.2011, 12:12
naja, ich bin halt flexibel.

Das machst Du Dir doch selbst nur vor. Du schreibst "es gibt kein 45min REKOM" und sagst damit "alles laenger als 20min ist BS".

:Cheese: :Huhu:

mauna_kea
11.01.2011, 12:25
was ist BS?

chrishelmi
11.01.2011, 12:30
Bullshit?

Duafüxin
11.01.2011, 12:33
was ist BS?

BrutalstSport :Lachen2:

@ Stahlhase: Denn isses ja OK. Manche kommen nur auf abstruse Ideen, wie man Gewicht abbauen könnte und essen fast nix mehr und das geht dann meist nach hinten los.

schoppenhauer
11.01.2011, 13:24
Was sind 6h Training die Woche gegen 3 Jungs in dem Alter?

Duafüxin
11.01.2011, 13:39
Was sind 6h Training die Woche gegen 3 Jungs in dem Alter?

Mir hat mal ne Mutter von vier Kindern erzählt, sie macht Triathlon nur, damit sie mal ihre Ruhe hat :Cheese:

Stahlhase
11.01.2011, 13:43
Was sind 6h Training die Woche gegen 3 Jungs in dem Alter?

zumindest spart man das Krafttraining :)

KernelPanic
11.01.2011, 14:17
geht mir zb bei jeder radeinheit so, bei der ich zuwenig esse. da gibts bei mir einen ganz klaren zusammenhang zwischen unterzuckerung und gereiztheit.

Jep, das kenne ich. Wenn alles anfängt zu nerven - die Autofahrer, der nächste Anstieg, die mitfahrenden Kollegen usw. - ist das für mich ein sicheres Zeichen, dass ich dringend etwas essen sollte.
Etwas Ähnliches passiert auch, wenn ich an mehreren Tagen hintereinander weniger als fünf Stunden schlafe.

Klugschnacker
11.01.2011, 15:15
Ich habe für einen Sendebeitrag einen Schnelltest "entwickelt". Man kann mit seiner Hilfe Übertraining erkennen, aber auch testen, ob das aktuelle Belastungsniveau für die Phasen BASE, BUILD und PEAK angemessen ist. Der Schnelltest dauert etwa eine Minute, sollte aber regelmäßig durchgeführt werden. Hier der Film dazu:

http://tv.triathlon-szene.de/Titel/427_Uebertraining.jpg (http://tv.triathlon-szene.de/Detail_Artikel_jump.lasso?JumpID=33729)

Übertraining rechtzeitig erkennen
Von Arne Dyck

Übertraining ist im Ausdauersport ein verbreitetes Phänomen und tritt besonders häufig bei erfahrenen Sportlern mit hoher Belastbarkeit und hohem Trainingsfleiß auf. Übertraining ist ein langfristiges Syndrom und ruiniert in der Regel ein komplettes Trainingshalbjahr. Es äußert sich durch eine anhaltende Müdigkeit des Körpers und ist schwer abzuschütteln. Besonders tückisch am Übertraining ist, dass es sich schleichend aus der normalen Trainingsmüdigkeit entwickelt. In diesem Beitrag geht es um konkrete und praktikable Möglichkeiten, erste Anzeichen eines sich anbahnenden Übertrainings zu erkennen. Ein Zeitaufwand von einer Minute täglich kann die Trainingsarbeit einer ganzen Saison retten.
» Direkt zum Film (http://tv.triathlon-szene.de/Detail_Artikel_jump.lasso?JumpID=33729)

Stahlhase
11.01.2011, 16:25
Danke für den Hinweis, habe ich mir angesehen und konnte was mitnehmen auch wenn es offenbar bei mir mehr um eine temporäre Reaktion auf Stress ging...