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Vollständige Version anzeigen : Wider besseren Wissens


neonhelm
19.03.2009, 11:32
Aus aktuellem Anlass (mein Stiefvater nimmt mittlerweile lieber eine Insulinspritze in Kauf, als seine Lebens-Gewohnheiten umzustellen):

Wir wissen alles, setzen es aber nicht um. (http://www.focus.de/gesundheit/ticker/medizin-verhalten-wider-besseren-wissens_aid_380539.html) Woran liegt's?

a) Es ist mir egal. Das Leben endet sowieso tödlich.
b) Es ist mir egal. Ich bin eine bequeme Sau.
c) Ich würd's gerne ändern, aber wo anfangen? Ich bin so verwirrt...

jens
19.03.2009, 12:16
d) Eine Umstellung verschlechtert meine Lebensqualität drastisch und ich lebe lieber noch 10 Jahre zufrieden als 15 unzufrieden

Ich hab genug fettleibige in der Verwandschaft. Die wollen sich nicht umstellen, ihr Lebensinhalt ist gutes Essen bzw. was sie dafür halten. Also: sollen sie Sahnetorten in sich reinschaufeln, ich gehe lieber ne Runde in den Wald.

neonhelm
19.03.2009, 12:30
d) Eine Umstellung verschlechtert meine Lebensqualität drastisch und ich lebe lieber noch 10 Jahre zufrieden als 15 unzufrieden

Ich hab genug fettleibige in der Verwandschaft. Die wollen sich nicht umstellen, ihr Lebensinhalt ist gutes Essen bzw. was sie dafür halten.

Aber die Lebensqualität würde sich doch eher drastische verbessern: Leichter, müheloser, schneller. Und das ohne grossartigen Verzicht auf Sahnetorte. Und über meine Figur bräuchte ich dann auch nciht merh jammern. Ich kann das nur beschränkt nachvollziehen...

jens
19.03.2009, 12:37
Aber die Lebensqualität würde sich doch eher drastische verbessern: Leichter, müheloser, schneller. Und das ohne grossartigen Verzicht auf Sahnetorte. Und über meine Figur bräuchte ich dann auch nciht merh jammern. Ich kann das nur beschränkt nachvollziehen...

Deine Lebensqualität vermutlich schon.

Zudem: Viele haben doch längst vergessen, wie es ist wenn man rank und schlank ist. Somit wissen sie garnicht, wie es anders wäre.

Mein Nachbar definiert seine Lebensqualität darüber, dass er sein geliebtes Klavier quälen darf, gerne auch öffentich vor (zahlendem) Publikum. Kann ich nicht mal beschränkt nachvollziehen... :Blumen:

mauna_kea
19.03.2009, 13:02
e) mir passiert schon nichts, nur den anderen.
ich fühle mich doch wohl

psyXL
19.03.2009, 13:34
f) Dick? Ich? Nööö, das sind die anderen. Ich habe nur leichtes Übergewicht. :-)

bello
19.03.2009, 13:38
g) Hör Du doch mal auf mit Sport und pass Deine Ernährung dann an, dann weißt Du, daß eine Umstellung langer, wo möglich lebenslanger Gewohnheiten gar nicht so einfach ist.

Außerdem sind Leute mit Übergewicht nicht per se schlechter als Sportler. Dieser Unterton nervt.

garuda
19.03.2009, 14:08
Aber die Lebensqualität würde sich doch eher drastische verbessern: Leichter, müheloser, schneller. Und das ohne grossartigen Verzicht auf Sahnetorte. Und über meine Figur bräuchte ich dann auch nciht merh jammern. Ich kann das nur beschränkt nachvollziehen...

Bis dahin, ist es aber für einige ein langer unangenehmer Weg und die sind einfach nicht bereit umzustellen, oder Verzicht zu üben.
Muss man aktzeptieren, auch wenn ich es aus eigener Sicht nicht nachvollziehen kann. :Holzhammer:

KingMabel
19.03.2009, 14:14
Schonmal als Übergewichtiger Schwimmen gegangen?
Macht das mal, das ist total toll...

neonhelm
19.03.2009, 14:22
g) Hör Du doch mal auf mit Sport und pass Deine Ernährung dann an, dann weißt Du, daß eine Umstellung langer, wo möglich lebenslanger Gewohnheiten gar nicht so einfach ist.

Außerdem sind Leute mit Übergewicht nicht per se schlechter als Sportler. Dieser Unterton nervt.

Das habe ich in keinster Weise gesagt. Ich kann lediglich nicht mehr nachvollziehen, warum ich mir lieber Insulin spritze, als meine Gewohnheiten umzustellen. Mich interessieren die Barrieren.

Schonmal als Übergewichtiger Schwimmen gegangen?
Macht das mal, das ist total toll...

Das mach ich drei mal die Woche. :Cheese:

pioto
19.03.2009, 14:22
Bezugnehmend auf Kampas Posting von heute Vormittag wollte ich nur mal einwerfen, dass es "Wider besseres Wissen" heißt :Holzhammer: Oder heißt der Karnevalsorden jetzt „Wider des tierischen Ernstes“ :Cheese: Falls ich jetzt "wider Erwartens" einen Fehler gemacht habe, kannst du gerne Widerspruch einlegen, aber einen blöden Spruch will ich nicht wieder hören :Huhu:

bello
19.03.2009, 14:28
Das habe ich in keinster Weise gesagt. Ich kann lediglich nicht mehr nachvollziehen, warum ich mir lieber Insulin spritze, als meine Gewohnheiten umzustellen. Mich interessieren die Barrieren.


Das war auch gar nicht so sehr auf Dich bezogen, sondern eher auf die Folgeposts.

Nach den Barrieren fragst Du lieber in einem Psychologieforum, da wirst Du hier wenig brauchbare Antworten kriegen.

neonhelm
19.03.2009, 14:30
Bezugnehmend auf Kampas Posting von heute Vormittag wollte ich nur mal einwerfen, dass es "Wider besseres Wissen" heißt :Holzhammer: Oder heißt der Karnevalsorden jetzt „Wider des tierischen Ernstes“ :Cheese: Falls ich jetzt "wider Erwartens" einen Fehler gemacht habe, kannst du gerne Widerspruch einlegen, aber einen blöden Spruch will ich nicht wieder hören :Huhu:

Arroganter Wichtigtuer: Wer lesen kann ist klar im Vorteil. :Huhu:

Außerdem scheinst du keinen Plan davon zu haben, um was es hier geht... :Cheese:

Paddle
19.03.2009, 16:02
Hallo,

vielleicht kann ich da aus meiner Erfahrung etwas sagen.
Der Prozeß des Zunehmens verlief langsam über Jahre von 80kg mit mitte zwanzig bis 120kg mit 37 Jahren. Immer dessen bewußt dass ich schon Adipostas Stufe 1/2 war. Mit all seinen Konsequenzen. Warum habe ich das nicht geändert?
Es gab keine "bewussten" Einschränkung ... es ging mir gut. Ich habe mir den Alltag langsam angepasst. Warum also abnehmen ?

Erst als ich mich innerhalb von 5 Monaten von 108kg auf 119kg hochgefuttert hatte, spürte ich bewusster die Einschränkungen und zog ich die Reißleine.

Jetzt 3 Jahre später habe ich 90kg und esse eigentlich mehr wie damals. Nur anders und mache die Woche ca. 7-10h Sport. Allerdings ist eine großer Teil meines Bekanntenkreises auf der Strecke geblieben ... ich sei "sportverückt" und "ungesellig" da ich nicht mehr so exessiv mittrinke und -esse.

Auf meiner Habenseite steht dafür aber
- 10k in 45:17
- HM in 1:40:25
- MD in 5:04 und das geilste Erlebnis/Gefühl beim Zieleinlauf.
- usw.
- usw.

Ich akzeptiere was ich damals gewesen bin, bereue aber die verschwendeten Jahre.

Gruß
Paddle

gizmo2000
19.03.2009, 22:06
mir ist in den letzten tagen aufgefallen wie viel fläche in supermärkten mit total ungesundem zeug ausgefüllt wird. ein bis zwei ganze regale voll mit süßigkeiten... noch eins mit keksen und kuchen, noch eins mit chips, riesiege alkohol abteilungen... was da an wein rumsteht... dann regale voll mit fertig zeug...

und wie klein plötzlich die obst und gemüseabteilung wirkt...

Ausdauerjunkie
19.03.2009, 22:14
mir ist in den letzten tagen aufgefallen wie viel fläche in supermärkten mit total ungesundem zeug ausgefüllt wird. ein bis zwei ganze regale voll mit süßigkeiten... noch eins mit keksen und kuchen, noch eins mit chips, riesiege alkohol abteilungen... was da an wein rumsteht... dann regale voll mit fertig zeug...

und wie klein plötzlich die obst und gemüseabteilung wirkt...

Solltest du mal das TV anstellen, wird dir vielleicht noch auffallen, daß >90% der beworbenen Lebensmittel ungesunder Schrott ist.
Merke: je mehr versprochen wird, je bunter die Verpackung, usw. desto :Kotz:
Märkte die so, wie von dir bescchrieben sind, lieber meiden und zu einem Biomarkt gehen, auch aldi und lidl sind da noch besser als der von dir beschriebene;)

Gürkchen
19.03.2009, 22:33
"Lebensqualität" liegt immer im Auge des Betrachters. Und für manche Menschen ist Essen auch eine Art Sucht, ohne das sie etwas davon ahnen. Ich kenne mehrere für die Essen "Liebesersatz" ist.

Einer meiner früher guten Freunde ist mittlerweile bei ca. 140 bis 150 kg Lebendgewicht angelangt. Als 50-jähriger hat er seinen Freundeskreis von früher sein Alter auf jetzt 10 bis 20 Jahre ältere Menschen verändert und erklärt das damit, das die so "jung geblieben" sind. Einer der Freunde ist 75 und erklärt ihm regelmäßig das er ganz schön träge wäre für sein Alter. Er macht da völlig zu. Die Botschaft kommt nicht an. Selbst Familie und Freunde die es gewagt haben ihn darauf im Gespräch zum Nachdenken zu bringen werden "abgebügelt".

Leider ein gut funktionierender Schutzmechanismus der ohne ärztliche Hilfe und des guten Willens des Patienten etwas zu ändern völlig erfolgreich funktioniert :( :Nee:

Er raucht auch mittlerweile wie ein Schlot und wir können alle nur traurig zusehen wie die Leibesfülle immer extremer wird (seine Blutwerte sind ja sooo top!!! :Nee: ). Ich fürchte die Geschichte eines gemeinsamen guten Freundes (sein bester Freund!) der vor Jahren mit 150 Kilo Gewicht gestorben ist an den Folgen der Fettleibigkeit, war ihm nur ganz kurz eine Lehre. Danach gings direkt aufwärts mit seinem Gewicht :(

Das macht traurig und man beginnt sich zu entfernen... Ich mag ihm nicht beim sterben zusehen...

Ratlose Grüße
Corinna

jürsche
20.03.2009, 00:19
Hört sich ja übel an. Leider stimmt genau, was du schreibst - wenn er nicht will, wirds nix werden.

Tja, warum verhalten sich Menschen unvernünftig und wissen doch ganz genau, wie sehr sie sich schaden? Das hat, wenn ich mich da an das bisschen Psychologie aus meinem Studium richtig erinnere, damit zu tun, dass die unmittelbare Befriedigung durch Essen, Rauchen etc viel verstärkender auf das Verhalten wirkt als eine nur mit dem Verstand erfasste mögliche negative Konsequenz in ungewisser Zukunft. Das ist ein unbewusster Prozess und lässt sich mit dem Verstand nicht steuern, wie wir im Alltag an uns selbst und anderen immer wieder feststellen. Wahrscheinlich haben wir alle irgendwelche Verhaltensweisen, die wir gerne abstellen würden, es aber aus unerklärlichen Gründen nicht schaffen. In der Regel ist es so, dass dieses Verhalten das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert und sich somit selbst verstärkt. Man hat lediglich Glück gehabt, wenn diese Verhaltensweisen nicht so selbstzerstörerisch sind wie übermäßiges Essen, Rauchen, Saufen & Co.

Ich wage übrigens zu behaupten, dass die meisten von uns den Sport nicht betreiben, weil wir vernünftig genug sind, uns gesund zu verhalten, sondern weil er uns Spaß macht und somit das gleiche Belohnungssystem aktiviert, wie das Essen beim Fettleibigen. Ich für mein Teil würde wahrscheinlich auch Triathlon machen, wenn er ungesund wäre. Es gibt also imho wenig Grund, sich irgendwelchen übergewichtigen Zeitgenossen überlegen zu fühlen.

Großen Respekt habe ich vor allen, die es schaffen, sich selbst so "umzuprogrammieren", dass sie von einem ungesunden Lebensstil zu einem gesunden finden - ich finde, die haben mehr geleistet als unsereiner mit so und so vielen Ironman- oder-was-auch-immer-Finishes.

Nachdenkliche Grüße vom jürsche

Raimund
20.03.2009, 00:35
Im Grunde sind wir alle Sklaven unseres Limbischen Systems!

Leider kann es nicht überlistet werden...

Ich bin froh, erkannt zu haben, dass ich ein Drogenabhängiger meines Körpers bin. Das macht es mir möglich die eine Sucht (Faulheit...) durch eine andere (Sport) zu besiegen...:Cheese:

barbossa
20.03.2009, 08:31
Am Ende neigen wir zur Beharrung: einmal eingebaute Verhaltensweisen lassen sich nur schlecht auflösen.
Wo werden sie eingebaut?
Im Kindergarten.
Schaut man genauer hin, stellt man fest, daß die meisten auf dem Niveau von 6 Jährigen stehengeblieben sind, den Rest machen die Hormone (boa geil ey) und die peer-group (wie ungeil)... Drauf noch ein bißchen Lack aus der Werbung (sicher in die Zukunft) und fertig ist der erwachsene Mitteleuropäer.
Größtmögliche Zielgruppe: ALLE

Guckt Euch mal die Alten an, die ganz Alten, die bei denen der Lack richtig ab ist. Das was die von sich geben (mit Ausnahmen versteht sich) stammt aus ihrer grauen Vorzeit. Das hat gehalten und jede Gehirnverkalkung überdauert.

Na ja, und bei den meisten wäre eine Verlängerung der Arbeitszeit durchaus hilfreich. :Cheese:
Viele essen und rauchen aus Langeweile.
Mal wieder Fick*** wär auch nicht schlecht. :bussi:

neonhelm
20.03.2009, 08:37
Mal wieder Fick*** wär auch nicht schlecht. :bussi:

Meinste, dass würd ich bei ner Kasse als Präventions-Seminar durchkriegen? :Lachen2:

bello
20.03.2009, 09:03
Schaut man genauer hin, stellt man fest, daß die meisten auf dem Niveau von 6 Jährigen stehengeblieben sind

Wie gut, daß es die Anderen gibt.

In einer Befragung gaben übrigens 80% aller Befragten an, besser als der Durchschnitt zu sein. Mathematisch ein durchaus interessantes Problem.

Oder eher psychologisch?

keko
20.03.2009, 09:19
Der Prozeß des Zunehmens verlief langsam über Jahre von 80kg mit mitte zwanzig bis 120kg mit 37 Jahren.

Ich erschrecke jedes Mal, wenn ich mit meinen Kindern ins Hallenbad gehen (Familientag etc.) und dort entsprechend viele Väter in meinem Alter sehe. Schätzungsweise 75% haben einen (dicken) Bauch, 50% sind einfach nur noch "fett". Draussen, in Hemd/Pullover und Hose sieht man das gar nicht: Viele haben untrainierte Beinchen und Oberkörper und sehen dann sogar schlank aus. Aber in Badehose sieht man das ganze Malleur. Kein Wunder, dass deutsche Frauen keine Kinder mehr wollen. Da hätte ich auch keine Lust. ;)

jens
20.03.2009, 09:22
Kein Wunder, dass deutsche Frauen keine Kinder mehr wollen. Da hätte ich auch keine Lust. ;)

dafür wurde der Lichtschalter erfunden :Cheese: Vorteil: wirkt in beide Richtungen

keko
20.03.2009, 09:26
dafür wurde der Lichtschalter erfunden :Cheese: Vorteil: wirkt in beide Richtungen

Auch im Dunkeln spürst du doch den ganzen Schwabbel. :cool:

FuXX
20.03.2009, 09:40
Aber die Lebensqualität würde sich doch eher drastische verbessern: Leichter, müheloser, schneller. Und das ohne grossartigen Verzicht auf Sahnetorte. Und über meine Figur bräuchte ich dann auch nciht merh jammern. Ich kann das nur beschränkt nachvollziehen...Die Schwester meiner Freundin ist auch viel zu dick, behauptet sie wuerde alles versuchen um abzunehmen, beluegt sich aber die ganze Zeit selbst, indem sie literweise Saefte trinkt anstatt Wasser - auf den Hinweis, dass in Apfelsaft mehr Zucker ist, als in Cola reagiert sie nicht, sei ja Saft und gesund. Anscheinend ist der Verzicht auf Suesses etc. nicht so einfach. Aber so richtig ueberraschend ist das ja eigentlich nicht. Wenn ich die letzten 4 Wochen vor wichtigen Rennen weniger Suesskrams esse, bzw. auf Pommes und Burger verzichte, dann freu ich mich auch immer auf den Tag nach dem Rennen. Man kennt das ja auch aus anderen Lebensbereichen, wo man sich vll wuenscht etwas zu aendern. Sowas erfordert extrem viel Disziplin - denn der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

Rauchen ist ja noch was anderes, wer da mal mit angefangen hat, der ist halt nach ner Weile suechtig. Da muss man eher daran arbeiten, dass niemand mehr damit anfaengt. Ist halt bloed, wenn es auf einmal cool ist zu rauchen und Kids nachziehen muessen, wenn die coolen "outlaw" Kumpel rauchen. Wer anfaellig ist fuer solchen Gruppenzwang, der zieht dann nach.

FuXX

FinP
20.03.2009, 09:48
In einer Befragung gaben übrigens 80% aller Befragten an, besser als der Durchschnitt zu sein. Mathematisch ein durchaus interessantes Problem.

Wenn von hundert Menschen neunundneunzig 1000 Euro verdienen und einer 500 Euro, dann verdienen 99% mehr als Durchschnitt. Mathematisch ist das kein Problem. Man muss halt auf ein paar negative Ausreißer hoffen.

neonhelm
20.03.2009, 09:48
Rauchen ist ja noch was anderes, wer da mal mit angefangen hat, der ist halt nach ner Weile suechtig. Da muss man eher daran arbeiten, dass niemand mehr damit anfaengt. Ist halt bloed, wenn es auf einmal cool ist zu rauchen und Kids nachziehen muessen, wenn die coolen "outlaw" Kumpel rauchen. Wer anfaellig ist fuer solchen Gruppenzwang, der zieht dann nach.

FuXX

Ob ich nun einen Janker nach Nutella oder nach ner Fluppe hab, ist egal. Janker ist Janker. Ich vermute, es ist einfach eine generelle Prädisposition, ob man "suchtanfällig" ist oder nicht.

jürsche
20.03.2009, 10:06
Wenn von hundert Menschen neunundneunzig 1000 Euro verdienen und einer 500 Euro, dann verdienen 99% mehr als Durchschnitt. Mathematisch ist das kein Problem. Man muss halt auf ein paar negative Ausreißer hoffen.

Ich glaub aber, dass in bellos Umfrage mit "Durchschnitt" eher so etwas wie "Mehrheit" oder "breite Masse" gemeint war. Der rein mathematische Durchschnitt wäre ja in deinem Beispiel nur rechnerisch vorhahnden und es gäbe gar keine Durchschnittsverdiener.

Erinnert mich irgendwie an die Aussage eines Lehrers von mir, der meinte, wenn man sich die eine Hand verbrennt und die andere erfriert, ist das durchschnittlich Wohlfühltemperatur...:Cheese:

FinP
20.03.2009, 10:14
Natürlich ist der Durchschnitt nur begrenzt aussagefähig. Genau das ist doch der Punkt.

Mafalda_Pallula
20.03.2009, 10:15
Am Ende neigen wir zur Beharrung: einmal eingebaute Verhaltensweisen lassen sich nur schlecht auflösen. Ich denke, das Problem liegt auch darin, dass die Leute glauben, sie müssten von heute auf morgen ihre komplette Ernährung umstellen und statt Süßigkeiten nur noch Grünzeug essen. So wird es halt immer propagiert. Da kann ich gut nachvollziehen, dass das ein großes Hemmnis ist. Aber dass man auch in kleinen Schritten seine Ernährung langsam umstellen kann und sollte ... das hat sich wohl noch nicht so rumgesprochen.

FinP
20.03.2009, 10:18
Ich glaube, dass die schrittweise Änderung noch schwerer ist als die vollständige. Es ist dann wieder nicht klar, was "erlaubt" ist und was nicht.

Es ist sicherlich wie mit anderen Suchtbereichen: Es bedarf einer äußerst starken inneren Motivation, die das Leben vollständig und dann dauerhaft umkrempeln lässt.

Mafalda_Pallula
20.03.2009, 10:27
Ich glaube, dass die schrittweise Änderung noch schwerer ist als die vollständige. Es ist dann wieder nicht klar, was "erlaubt" ist und was nicht. Wir lassen uns Trainingspläne erstellen, andere gehen zum Therapeuten, zur Super-Nanny, zum Steuer- oder Schuldnerberater. In vielen Lebensbereichen lässt man sich inzwischen helfen. Warum nicht zur Ernährungsberatung gehen??

FinP
20.03.2009, 10:31
Warum zur Ernährungs- und nicht zur Suchtberatung? Ich vermute, die Tipps würden sich deutlich unterscheiden.

Mafalda_Pallula
20.03.2009, 10:33
Warum zur Ernährungs- und nicht zur Suchtberatung? Ich vermute, die Tipps würden sich deutlich unterscheiden.
Sicher, aber schlechte Ernährung ist ja nicht immer bei allen gleich krankhaft.

FinP
20.03.2009, 10:35
Wir reden hier ja nicht über die kleinen Moppel, sondern über Adipositas.

bello
20.03.2009, 10:37
Natürlich ist der Durchschnitt nur begrenzt aussagefähig. Genau das ist doch der Punkt.

Hast ja recht, es ging auch eher um die Mehrheit als den Durchschnitt. Die Aussage bleibt aber: Der Einzelne ist seinem Selbstbild nach in der Regel besser als der Rest.

KingMabel
20.03.2009, 10:42
Das erinnert mich hier gerade etwas an diese "merkwürdige" Sendung auf RTL. Biggest Looser oder wie das hiess...

Da stellt sich eine durchtrainierte 50kg Dame vor einen 170kg Menschen und sagt ihm, wie er was zu machen hat...

Mich würde ja mal interessieren, wieviele hier wirklich nachvollziehen können, was es Überhaupt heisst so zu sein wie ihr es beschreibt.

FinP
20.03.2009, 10:44
Eben, da hilft "lass die Cola weg und geh mal joggen" nicht. Das zu ändern ist ein schmerzreicher, schwieriger und vor allem langwieriger Prozess - wenn es überhaupt langfristig zu ändern ist.

Mafalda_Pallula
20.03.2009, 10:46
Das erinnert mich hier gerade etwas an diese "merkwürdige" Sendung auf RTL. Biggest Looser oder wie das hiess...

Da stellt sich eine durchtrainierte 50kg Dame vor einen 170kg Menschen und sagt ihm, wie er was zu machen hat...

Mich würde ja mal interessieren, wieviele hier wirklich nachvollziehen können, was es Überhaupt heisst so zu sein wie ihr es beschreibt. Als ob alle Drogenberater vorher süchtig waren?

KingMabel
20.03.2009, 10:50
Als ob alle Drogenberater vorher süchtig waren?

Ich hoffe aber für ihn, dass er sich längerfristig mit der Problematik beschäftigt hat und hinreichend geschult worden ist...
Und die Rückfallquote ist ja auch nicht gering oder?

Sollte keinen Vorwurf darstellen, aber mich würde das einmal interessieren.

barbossa
20.03.2009, 10:54
Als ob alle Drogenberater vorher süchtig waren?

Manchmal hilfts ja auch... zumindest fällt es viel leichter, sich in den Entzug hineinzuversetzen als wenn man immer und in allen Lebensbereichen "clean" war.
Diese absoluten Saubermänner haben doch auch nicht alle Nadeln an der Tanne...;)

Mafalda_Pallula
20.03.2009, 10:56
Ich hoffe aber für ihn, dass er sich längerfristig mit der Problematik beschäftigt hat und hinreichend geschult worden ist... Das hoffe ich bei jedem Berater ;)
Also, Du würdest Dich wohler fühlen, wenn (D)ein Ernährungsberater früher selbst mal dick war?

bello
20.03.2009, 10:57
Als ob alle Drogenberater vorher süchtig waren?

Nein, aber das Thema Abnehmen wird viel zu oft einfach nur mit "Der muß sich einfach zusammenreißen" übersetzt. Es wäre in vielen Fällen hilfreicher, wenn man mal ein bischen tiefer schauen würde.

Falsches Essverhalten und damit Übergewicht hat seine Ursachen häufig in Streß, mangelndem Körpergefühl, mangelndem Selbstwertgefühl und ähnlichen Dingen. Sich dann hinzustellen und zu sagen: Du mußt einfach nur ... Hilft den Betroffenen nicht wirklich.

FinP
20.03.2009, 10:57
Das macht doch auch den Erfolg von den Anonymen .... aus.

KingMabel
20.03.2009, 11:02
Das hoffe ich bei jedem Berater ;)
Also, Du würdest Dich wohler fühlen, wenn (D)ein Ernährungsberater früher selbst mal dick war?

Solange er versteht, wie man sich so fühlt und welche Ursachen das Übergewicht hat kann er sein was er will :Cheese:

bello hat mir aber gerade mein weiteres Posting geklaut :cool:

Mafalda_Pallula
20.03.2009, 11:27
Falsches Essverhalten und damit Übergewicht hat seine Ursachen häufig in Streß, mangelndem Körpergefühl, mangelndem Selbstwertgefühl und ähnlichen Dingen. Sich dann hinzustellen und zu sagen: Du mußt einfach nur ... Hilft den Betroffenen nicht wirklich. Ich stimmme Dir absolut zu. Ich meine ja nur, dass man, um helfen zu können, nicht unbedingt schon einmal selbst in der Lage gewesen sein muss.

jürsche
20.03.2009, 13:17
Hast ja recht, es ging auch eher um die Mehrheit als den Durchschnitt. Die Aussage bleibt aber: Der Einzelne ist seinem Selbstbild nach in der Regel besser als der Rest.

Genauso hatte ich das auch verstanden. Mehrheit ist wohl der treffendere Begriff als Durchschnitt.