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Vollständige Version anzeigen : Welches Fahrradschloss nutzt Ihr in der Wechselzone?


Antracis
20.08.2025, 21:03
Als letztes (oder vorletztes?) Jahr beim Ironman Hamburg Meldungen über die gestohlenen Zeitfahrräder aus der Wechselzone durch die Medien und Foren gingen, hab ich mir zu dem Thema eigentlich noch keine Gedanken gemacht.

Wenig später gab’s dann diese komischen Sabotage Geschichten bei den schnellen Age Groupern in Roth und Hawaii.

Dann gab es Geschichten aus mir persönlich bekannter verlässlicher Quelle über geklaute Radcomputer und entwendete Schaltungs - SRAM Akkus in der Wechselzone in Roth.

Von einem anderen Sportsfreund hörte ich die Geschichte, dass er die automatische Pulsmessung seiner Uhr deaktiviert, damit sie von außen im Wechselbeutel nicht zu erkennen ist für Diebe.

Meine Frau hat dann im letzten Jahr bei ihrer Mitteldistanz erstmals den Rad Computer mit durchsichtigen Klebeband gesichert, dass er nicht so einfach abzuziehen ist. Ich hielt das damals für übertrieben. Dieses Jahr hab ich selbst erstmals meinen Radcomputer festgeklebt. Meine Frau hat ihre SRAM-Akkus am Rad mit Kabelbindern gesichert, damit sie zumindest nicht so ganz easy zu klauen sind,

Als ich jetzt die Geschichten von den gestohlenen Rädern aus der Wechselzone in Kopenhagen gehört habe, frage ich mich, ob wir in den nächsten Jahren standardmäßig alle unsere Räder im Bike Rack anschliessen werden ?

welfe
21.08.2025, 06:20
Seit Hamburg schließe ich mein Rad über Nacht in der Wechselzone an. Morgens nehme ich das Schloss ab und packe den Radcomputer dran. Den nehme ich nach dem Radfahren ab und stecke ihn in den Beutel.
Ich hatte nur mal was zu viel: mir wurde mal eine leere Bananenschale in den Wechselbeutel gestopft. Ich hoffe immer noch, dass es nur ein Irrtum war …:dresche

maddin_kk
21.08.2025, 08:41
Dann gab es Geschichten aus mir persönlich bekannter verlässlicher Quelle über geklaute Radcomputer und entwendete Schaltungs - SRAM Akkus in der Wechselzone in Roth.

Servus, ich baue nach dem Check-in grundsätzlich meine SRAM-Akkus und den Radcomputer ab. Diese montiere ich dann erst frühmorgens kurz vor Rennbeginn wieder – in der Hoffnung, dass bis dahin nichts mehr passiert.


Als ich jetzt die Geschichten von den gestohlenen Rädern aus der Wechselzone in Kopenhagen gehört habe, frage ich mich, ob wir in den nächsten Jahren standardmäßig alle unsere Räder im Bike Rack anschliessen werden ?

Für mich stellt sich die Frage, wer für den entstandenen Schaden haftet: der Veranstalter oder wir als Teilnehmer?

sybenwurz
21.08.2025, 09:44
Motorrad-Bremsscheibenschloss mit 125dB-Alarm ans Kettenblatt.
Da kriegens im Umkreis von 2km alle mit, wenn jemand was am Bike manipuliert.
Nachteil: man muss abends der Letzte und morgens der Erste sein, sonst durfts etwas stressig werden mit all denen, die ihren Bock am/im gleichen Radständer hängen/stehen haben...:Cheese:

Matthias75
21.08.2025, 10:58
Für mich stellt sich die Frage, wer für den entstandenen Schaden haftet: der Veranstalter oder wir als Teilnehmer?

Vermutlich gilt auch hier die Standard-Juristenantwort: "Das kommt darauf an." :Huhu:

Ich vermute, dass die meisten Veranstalter entsprechende Klauseln in den AGBs haben, die sie - soweit möglich - von jeglicher Haftung befreien. Kurt D. hat mal vor 12 Jahren etwas dazu geschrieben (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=26715). Rechtlich wird sich seitdem nicht viel geändert haben.

M.

welfe
21.08.2025, 12:11
´
Für mich stellt sich die Frage, wer für den entstandenen Schaden haftet: der Veranstalter oder wir als Teilnehmer?

Ich habe es nur in HH mitbekommen: Ironman haftete nicht, weil kein Verschulden nachweisbar war. Die Täter (Profis) hatten mit entsprechendem Gerät von der Alsterseite aus den Zaun aufgeschnitten und die Räder, die am nächsten standen, mitgenommen; es waren wohl neue Canyon Speedmax; die wussten, was sie taten und wählten. Es gab Security, die nachweislich auf dem Gelände war, aber eben in den paar Sekunden nicht an der Stelle, bei der großen Wechselzone auch nicht machbar.
Also blieben die Bestohlenen auf ihrem Schaden sitzen, soweit eine private Fahrradversicherung nicht griff.

Edit: Ich habe ein AirTag am Rad. Profis wissen auch, wie sie aufspüren und unschädlich machen. Aber ich will es auch nicht zu einfach machen.

iChris
21.08.2025, 12:54
…Es gab Security, die nachweislich auf dem Gelände war, aber eben in den paar Sekunden nicht an der Stelle, bei der großen Wechselzone auch nicht machbar.

Naja die WZ in HH ist ja eigentlich sehr gut einsehbar. Und mit genug Personal dürfte so ein Eindringen nicht unbemerkt möglich sein. Zusätzlich dauert das ja einige Zeit bis du den Zaun auf und die Räder raus getragen hast.

Siebenschwein
21.08.2025, 13:01
...
Edit: Ich habe ein AirTag am Rad. Profis wissen auch, wie sie aufspüren und unschädlich machen. Aber ich will es auch nicht zu einfach machen.

Die interessante Frage ist ja, ob es besser ist, einen AirTag zu haben oder stattdessen einen Kleber draufzupeppen, dass einer drin wäre. Im ersten Fall kannst Du hoffen, dass sie ihn nicht finden und Du das Rad tracken kannst. Im zweiten Fall kannst Du hoffen, dass sie das Rad gar nicht mitnehmen oder da sie ihn nicht detektieren können, sicherheitshalber das Rad doch stehen lassen.

Adept
21.08.2025, 13:04
Die interessante Frage ist ja, ob es besser ist, einen AirTag zu haben oder stattdessen einen Kleber draufzupeppen, dass einer drin wäre. Im ersten Fall kannst Du hoffen, dass sie ihn nicht finden und Du das Rad tracken kannst. Im zweiten Fall kannst Du hoffen, dass sie das Rad gar nicht mitnehmen oder da sie ihn nicht detektieren können, sicherheitshalber das Rad doch stehen lassen.

Pfiffig. :Blumen:

NiklasD
21.08.2025, 13:31
Ich habe es nur in HH mitbekommen: Ironman haftete nicht, weil kein Verschulden nachweisbar war. Die Täter (Profis) hatten mit entsprechendem Gerät von der Alsterseite aus den Zaun aufgeschnitten und die Räder, die am nächsten standen, mitgenommen; es waren wohl neue Canyon Speedmax; die wussten, was sie taten und wählten. Es gab Security, die nachweislich auf dem Gelände war, aber eben in den paar Sekunden nicht an der Stelle, bei der großen Wechselzone auch nicht machbar.
Also blieben die Bestohlenen auf ihrem Schaden sitzen, soweit eine private Fahrradversicherung nicht griff.

Ich dachte in Hamburg hätte Ironman den Schaden im Nachinein für die Beteiligten reguliert. Auch aufgrund des Medienechos. Auf Slowtwitch war für Kopenhagen jetzt ebenfalls ein Artikel, dass Ironman für den Schaden aufkommt & die betroffenen einen Startplatz ihrer Wahl für 2026 bekommen.

Edit: Ich habe ein AirTag am Rad. Profis wissen auch, wie sie aufspüren und unschädlich machen. Aber ich will es auch nicht zu einfach machen.

Der Haken am AirTag ist, dass er nur funktioniert, sofern Apple Geräte in der Nähe sind.Der AirTag an sich sendet kein GPS-Signal. Außerdem sendet er sogar ein Signal an entsprechende Geräte, wenn er sich länger mit ihnen bewegt. Ist zwar nett fürs "Gewissen", aber richtig tracken wird damit nichts, wenn das Rad dann in irgendeinem Keller/Garage steht, wo niemand mit einem Iphone vorbei kommt.

Naja die WZ in HH ist ja eigentlich sehr gut einsehbar. Und mit genug Personal dürfte so ein Eindringen nicht unbemerkt möglich sein. Zusätzlich dauert das ja einige Zeit bis du den Zaun auf und die Räder raus getragen hast.

O-Ton meines Schwiegervaters, der in der Versicherungsbranche tätig ist: "in den meisten Fällen ist sowas ein Inside Job"

Also entweder bekommt wer Geld, um wegzuschauen oder es ist das Sicherheitspersonal selber, welchem der Wert der Räder ja vermutlich auch bekannt ist.

iChris
21.08.2025, 14:16
O-Ton meines Schwiegervaters, der in der Versicherungsbranche tätig ist: "in den meisten Fällen ist sowas ein Inside Job"

Also entweder bekommt wer Geld, um wegzuschauen oder es ist das Sicherheitspersonal selber, welchem der Wert der Räder ja vermutlich auch bekannt ist.

Da würde ich direkt mitgehen. Hab selbst als Student bei einer Wach und Schließfirma eines Verwandten gearbeitet und die ein oder andere Veranstaltung miterlebt. Sowas kann eigentlich unter normalen Umständen nicht passieren.

JENS-KLEVE
21.08.2025, 14:19
Ich sichere nichts, mache den Tacho (so lange er noch neuwertig ist) aber erst kurz vorm Start dran. Schloss finde ich zu umständlich, wenn du in der Aufregung den Schlüssel verlierst oder vergisst (wahrscheinlicher als Diebstahl) ist der Start gelaufen.

gerograph
21.08.2025, 16:19
Das ist u.a.eine Versicherungsfrage....mein Bike ist (leider nicht vollumfänglich) über die Hausrat mitversichert. Auch außerhalb der Garage...aber nur wenn abgeschlossen = Nummernschloss. Verhindert natürlich nicht den Diebstahl an sich....

Meik
21.08.2025, 16:32
Der Haken am AirTag ist, dass er nur funktioniert, sofern Apple Geräte in der Nähe sind.Der AirTag an sich sendet kein GPS-Signal.

Das ist der große Vorteil an den Teilen. Klein, leicht und mit >1 Jahr Batterielebensdauer. Und Leute mit Apple-Geräten hat's überall, ein Rad will auch gefahren oder weiterverkauft werden und steht nicht auf ewig in einem dunklen Keller.

Den Piepser kann man übrigens recht einfach "deaktivieren". Irgendwo im Rahmen, Sattelstütze etc.. bekommt das eh keiner mit.

Wenn ich am Vortag einchecke habe ich auch ein einfaches Kabelschloss, zum einen gegen Diebstahl, zum anderen auch dass keiner der später eincheckt meint mein Platz wäre schöner als seiner ... Schlüssel kommt zum Tacho, dann hat man beides morgens auch dabei. Während der Schwimmzeit sind so viele Leute da, da dürfte das Risiko überschaubar sein.

Nogi87
21.08.2025, 17:08
Ich fahre ein Cube, der Ruf reicht mir als Diebstahlschutz.
Tacho und Akkus für Schaltung kommen erst kurz vor Start ran.
Dass die Dinge geklaut werden hatte ich bis zum IM Kraichgau letztes Jahr, als die Durchsage kam ob noch jemand welche übrig hat weil weg, gar nicht auf dem Schirm.

sybenwurz
21.08.2025, 19:29
Den Piepser kann man übrigens recht einfach "deaktivieren". Irgendwo im Rahmen, Sattelstütze etc.. bekommt das eh keiner mit.


Es zeigts aber auch aufm Händi an, wenn der Tag ne Weile 'mitreist'.
Davon ab gibts die auch für Android, sie funktionieren halt entweder mit dem einen oder dem anderen System.

Letztlich sind sie halt kein Diebstahlschutz sondern helfen nach nem Diebstahl im Idealfall nur, das Bike (oder was auch immer) wiederzubekommen bzw. für ne gewisse Weile orten zu können.
Da nun aber nicht jede/r selbst seinem geklauten Bike hinterherfahren dürfte, sondern sich an die entsprechende Behörde wenden wird, dass die die Fährte aufnimmt, kommts auch ein wenig auf die Willigkeit an. Sicher wird man nicht auf der Stelle ne achtköpfige Sonderkommission auf heisser Spur wegen nem geklauten Triarad (Ebike, MTB, you name it) bilden.
Die Storys hier reichen von Achselzucken, weil ja eh Versicherungsschaden, bis hin zu packenden Verfolgungskrimis ins Ausland, nach denen dann ganze Hallen oder auch nur Container voller geklauter Bikes hopsgenommen wurden.

keane
21.08.2025, 21:49
Ich denke auch das die Diskussion hier total übertrieben ist, man hat ohnehin so viele Sachen in die Wechselzone zu schleppen und da bringe ich noch eben einen Schloss mit für alle Fälle, ist klar nee, als wäre jetzt auf einmal das normalste auf der Welt das die Räder aus der Wechselzone geklaut werden, gerade in HH ist das nahezu unmöglich, ständig kommen Menschen aus der Stadt raus und welche die runter von der Brücke in Richtung Mall/Innenstadt laufen, wie soll das gehen.

Es sind definitiv Insider, also das Sicherheitspersonal im Fall HH, in der Nacht wenn die Orga im Hotel ist schlagen die zu, heben das Gitter aus dem Block hoch oder machen die Sperre an der Seite auf, dann schieben die so viele Räder raus wie im Transporter passen (in der Regel 6 bis 8) und weg sind sie, später wird aus dem Verkauf gemeinsame Kasse gemacht, wo Wertsachen oder Geld ist wird das immer wieder passieren.

Ein gutes Beispiel gestern bei Aktenzeichen xy das ältere Ehepaar denen die 180.000 Euro abgezockt wurden, das waren entweder Mitarbeiter aus der Bank oder Mitarbeiter aus der Sicherheitsfirma (Disponent, Fahrer) die den Auftrag gegeben haben da sie wussten das diese Summe abgeholt wird.

Koru
22.08.2025, 13:06
...gerade in HH ist das nahezu unmöglich, ständig kommen Menschen aus der Stadt raus und welche die runter von der Brücke in Richtung Mall/Innenstadt laufen, wie soll das gehen.

...

Du überschätzt leider die Wahrnehmung der Menschen.

Teures MTB von einem Freund, gesichert mit einem großen Schloss von Abus direkt vor einem Einkaufszentrum bei uns. Ihm ist der Schlüssel abgebrochen und er ist nach Hause um eine Flex zu holen.

Strom gab es vom Stand eines Radiosenders (da gab es keine Rückfrage wofür) und es sind mindestens 30 Leute seelenruhig vorbei gelaufen während er das Schloss aufgebrochen hat. Rückfragen 0. Und das ist 25 Jahre her. Ich bin mir nicht sicher ob das in letzter Zeit besser geworden ist.

Wenn da jemand mit einem Sportshirt oder einem Radmarken Shirt ein Rad durch die Wechselzone schiebt wird das kaum jemand hinterfragen. Zumindest bei den großen Veranstaltungen.