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Vollständige Version anzeigen : Tour de France femmes


svmechow
22.07.2022, 08:09
Der einzige Vorteil von CoVd im Juli 2022 besteht darin, dass man hemmungslos Tour de France kucken kann. Leider werden wohl aber zum Ende der Rundfahrt noch ein paar Viren übrig sein und daher freue ich mich auf die Tour*in der France.
Meine Frage: warum geht die Frankreichrundfahrt der Frauen nur eine Woche lang? Und: weiss jemand, ob die finanzielle Situation der Fahrerinnen vergleichbar ist mit der der TdF-Männer, sowohl im Hinblick auf Preisgelder als auch auf Sponsoring? Oder ist das so eine Nummer wie - Frauenfußball, wo die Spielerinnen ein Teeservice als Hauptpreis erhalten?

AndrejSchmitt
22.07.2022, 08:20
Ich kenn mich zwar nicht aus, aber würde behaupten, die Mädels verdienen nicht mal annähernd so viel wie die Männer. Nicht mal annähernd annähernd. Also weit, weit weg. Vielleicht hat da einer Zahlen, wäre mal interessant.

Ist wohl so wie NBA vs. WNBA. In der NBA verdient wahrscheinlich der Busfahrer mehr, als die TOP3 der WNBA. Hängt dort allerdings auch sehr mit den Zuschauerzahlen zusammen. Die WNBA verfolgt einfach niemand.

LidlRacer
22.07.2022, 08:39
Hab gerade keine Zeit, aber vielleicht ist zum Einstieg dies interessant:

Tour-Direktorin Rousse im Interview: “Ich weiß, wovon ich spreche” (https://www.tour-magazin.de/profi-radsport/tour-de-france/marion-rousse-tour-de-france-frauen-direktorin-interview)

Necon
22.07.2022, 08:43
Bei den Herren gibt es wohl ein Mindestgehalt ~70 kEUR pro Jahr (Brutto), bei den Frauen ist das Mindestgehalt soweit ich weiß eher bei 15-20 kEUR im Jahr.
Die 1 wöchige Rundfahrt bei den Frauen finde ich ist schon ein riesiger Schritt und ein Weg in die richtige Richtung, aber eine 3 wöchige Rundfahrt wird denke ich aus mehreren Gründen schwierig.

1) Finanzierung
2) Urlaub der Fahrerinnen, da viele einen Haupt- oder Nebenberuf haben
3) Leistungsdichte im Feld

Den dritten Punkt möchte ich weiter erklären, da es keineswegs die Leistungsfähigkeit der Fahrerinnen herabsetzen soll, sondern eher dadurch begründet ist, das man mit Nebenberuf einfach nicht so trainieren kann wie Damen die sich zu 100% auf den Sport fokussieren können, das fällt vielleicht in einem Eintagesrennen nicht ganz so ins Gewicht, aber bei längeren Rundfahrten wird sich das sicher stärker zeigen und ich bin skeptisch ob es ein gutes Bild für den Damenradsport wäre, wenn man dort viele Fahrerinnen am Weg nach Paris verliert weil sie die Karenzzeit nicht schaffen oder ständig ein riesiges Grupetto hat weil es nicht nur Sprinter nicht vorne über die Berge schaffen sondern einfach große Teile des Feldes.

svmechow
22.07.2022, 09:12
Bei den Herren gibt es wohl ein Mindestgehalt ~70 kEUR pro Jahr (Brutto), bei den Frauen ist das Mindestgehalt soweit ich weiß eher bei 15-20 kEUR im Jahr.
Die 1 wöchige Rundfahrt bei den Frauen finde ich ist schon ein riesiger Schritt und ein Weg in die richtige Richtung, aber eine 3 wöchige Rundfahrt wird denke ich aus mehreren Gründen schwierig.

1) Finanzierung
2) Urlaub der Fahrerinnen, da viele einen Haupt- oder Nebenberuf haben
3) Leistungsdichte im Feld

Den dritten Punkt möchte ich weiter erklären, da es keineswegs die Leistungsfähigkeit der Fahrerinnen herabsetzen soll, sondern eher dadurch begründet ist, das man mit Nebenberuf einfach nicht so trainieren kann wie Damen die sich zu 100% auf den Sport fokussieren können, das fällt vielleicht in einem Eintagesrennen nicht ganz so ins Gewicht, aber bei längeren Rundfahrten wird sich das sicher stärker zeigen und ich bin skeptisch ob es ein gutes Bild für den Damenradsport wäre, wenn man dort viele Fahrerinnen am Weg nach Paris verliert weil sie die Karenzzeit nicht schaffen oder ständig ein riesiges Grupetto hat weil es nicht nur Sprinter nicht vorne über die Berge schaffen sondern einfach große Teile des Feldes.


Danke vielmals für die differenzierte Darstellung :liebe053:

mrtomo
22.07.2022, 09:22
Bzgl der Gehälter habe ich auf die schnelle einen Artikel gefunden im CyclingMagazine (https://cyclingmagazine.ca/sections/news/this-is-how-much-pro-cyclists-make/):

The minimum for WorldTour is just under $60,000. The UCI has recently created minimum salary requirements for pro women as well, although they are not quite on par with men’s. The minimum salary for WorldTour female riders was around $21,000 in 2020, and was raised to $28,000 in 2021. [...] The women’s minimum will increase to $31,000 in 2022, and ultimately match the men’s UCI ProTeam minimum in 2023.

Etwas ähnliches ist aus den Besenwagen-Folgen mit Fahrerinnen als Gast heraus gekommen.

Ich persönlich versuche gerade meine Freundin für die Frauen-Tour zu begeistern, so dass wir zusammen die Etappen, welche alle bei One/ARD kommen, schauen werden.

tuben
22.07.2022, 10:44
Es ist toll, dass es dieses Projekt gibt und ich hoffe, es hat Erfolg.
Probleme wird es natürlich geben, allein die fehlende Leistungsdichte wird das Feld an jedem Berg zerlegen, aber das sind eben die Dinge, die sich entwickeln müssen.
Vermutlich wird das Rennen sehr stark von wenigen Teams bestimmt werden und vieleicht muss die Karrenzzeit anders definiert werden.
Aber nur so geht es, anfangen und lernen. :)

LidlRacer
22.07.2022, 11:02
Das klingt hier teils so, als wäre das etwas völlig Neues, dass Frauen eine Woche lang Radrennen fahren.

Kürzlich lief der Giro Donne mit 10 Etappen, die im Schnitt wohl bergiger waren als bei der jetzt kommenden Tour.
Hat aber anscheinend praktisch niemanden interessiert, als ich hier beinahe täglich darauf hingewiesen habe:
Frauenradsport (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=48625)

mrtomo
22.07.2022, 11:04
Es ist toll, dass es dieses Projekt gibt und ich hoffe, es hat Erfolg.
Probleme wird es natürlich geben, allein die fehlende Leistungsdichte wird das Feld an jedem Berg zerlegen, aber das sind eben die Dinge, die sich entwickeln müssen.
Vermutlich wird das Rennen sehr stark von wenigen Teams bestimmt werden und vieleicht muss die Karrenzzeit anders definiert werden.
Aber nur so geht es, anfangen und lernen. :)


Ich hoffe auch das neben dem Giro Donne (https://www.giroditaliadonne.it/) eine zweite Rundfahrt etabliert. Den Giro gibt es bereits länger und ist immer sehr attraktiv, weil hier durchaus anders gefahren wird als in einem Männer Pelenton. Und das beziehe ich rein auf die taktische Komponente der Rennen.

Ich fände es sehr cool, wenn zwei große Rundfahrten sich etablieren und auch Medial aufbereitet werden. Das schöne an der TdF kommende Woche wir die Übertragung. Beim Giro Donne ist selten so viel Fernsehzeit vorhanden.
Und Radsportfans aus dem Breisgau oder dem Süd-Westen Deutschlands können zu den finalen beiden Etappen am 30/31.7 sicher hinfahren. Ein Katzensprung über die Grenze.

Kürzlich lief der Giro Donne mit 10 Etappen, die im Schnitt wohl bergiger waren als bei der jetzt kommenden Tour.

War LidlRacer etwas schneller als ich ;)

Necon
22.07.2022, 11:07
Das klingt hier teils so, als wäre das etwas völlig Neues, dass Frauen eine Woche lang Radrennen fahren.

Kürzlich lief der Giro Donne mit 10 Etappen, die im Schnitt wohl bergiger waren als bei der jetzt kommenden Tour.
Hat aber anscheinend praktisch niemanden interessiert, als ich hier beinahe täglich darauf hingewiesen habe:
Frauenradsport (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=48625)

Ich glaube du interpretrierst hier etwas falsch, zumindest bei mir.
Der Giro Donne interessiert mich ebenso viel wie der Giro der Herren oder die Vuelta, nämlich knapp über gar nicht. Darum ist finde ich auch die Tour de France Femmes eine so großen Schritt, da die mediale Aufmerksamkeit der Tour de France so viel größer ist als bei vielen anderen Rundfahrten und der Frauenradsport davon hoffentlich profitieren wird.

svmechow
22.07.2022, 11:10
Und Radsportfans aus dem Breisgau oder dem Süd-Westen Deutschlands können zu den finalen beiden Etappen am 30/31.7 sicher hinfahren. Ein Katzensprung über die Grenze.

Ja das dachte ich auch schon. Und ich freue mich drauf, bei Gelegenheit mal eine dieser Etappen machzufahren. Le Grand Ballon steht ohnehin ganz weit oben auf meiner to do Liste.
Ich werde schön jeden Tag hier auf der Glotze sitzen, die Tour verfolgen und dadurch hoffentlich einen kleinen Teil mit dazu beitragen, dass mittelfristig auch die Gehälter der Fahrerinnen steigen.

Harm
22.07.2022, 11:10
Es ist toll, dass es dieses Projekt gibt und ich hoffe, es hat Erfolg.
Probleme wird es natürlich geben, allein die fehlende Leistungsdichte wird das Feld an jedem Berg zerlegen, aber das sind eben die Dinge, die sich entwickeln müssen.
Vermutlich wird das Rennen sehr stark von wenigen Teams bestimmt werden und vieleicht muss die Karrenzzeit anders definiert werden.
Aber nur so geht es, anfangen und lernen. :)

Das klingt so als ob die TdF Femmes das erste Frauen Etappenrennen ist.
Den Giro-Donne oder Giro Rosa gibt es bereits seit den späten 90er Jahren und die Tour de L´Aude sogar noch länger. Beide Rennen wurden oder werden aber auch nur über max 10 Etappen ausgetragen.

Insofern ist es schade, daß die TdF Femme nicht mutig genug ist die Anzahl der Etappen mehr an die "Grand Tours" der Männer anzunähern. Auch das Vermeiden der Alpen oder Pyreneen in der ersten Auflage der TdF Femme wirkt sagen wir mal befremdlich.

Wie auch immer, es ist ein Anfang und ich hoffe inständig, daß es irgendwann keine Unterschiede in Streckenlängen und Schwierigkeiten zwischen Damen und Herren Radsport gibt. Ein Ironman hat schliesslich auch die selbe Distanz hinter sich gebracht wie eine Ironwoman. :Huhu:

Necon
22.07.2022, 11:13
Ich würde eher hoffen, dass sie die Streckenlänge der Männer an die Frauen anpassen, 220 km flache Etappen sind doch komplett unnötig und Etappen wie gestern also Etappe 18 mit 143 km sind genial zu schauen, die Fahrer können aktiver fahren und einfach deutlich mehr Action.

LidlRacer
22.07.2022, 11:15
Ich glaube du interpretrierst hier etwas falsch, zumindest bei mir.
Der Giro Donne interessiert mich ebenso viel wie der Giro der Herren oder die Vuelta, nämlich knapp über gar nicht. Darum ist finde ich auch die Tour de France Femmes eine so großen Schritt, da die mediale Aufmerksamkeit der Tour de France so viel größer ist als bei vielen anderen Rundfahrten und der Frauenradsport davon hoffentlich profitieren wird.

Im Gegensatz zu früher gab es auch beim Giro Donne sehr gute TV-Berichterstattung, wo es spannende Rennverläufe zu sehen gab.
Finde ich absurd, sich aus irgendeinem Prinzip nicht dafür interessieren zu wollen.

Necon
22.07.2022, 11:27
Im Gegensatz zu früher gab es auch beim Giro Donne sehr gute TV-Berichterstattung, wo es spannende Rennverläufe zu sehen gab.
Finde ich absurd, sich aus irgendeinem Prinzip nicht dafür interessieren zu wollen.

:confused:
Ich kann dir nicht ganz folgen. Kann ich mir nicht selber aussuchen welche Rennen ich schaue und welche nicht. Ich schaue von den Frühjahrsklassiker auch nicht jedes Rennen sondern eigentlich nur Paris-Roubaix, ebenso schaue ich nur die Etappen der Tour de France im Schnelldurchlauf wenn mein Kleiner schläft. Ich schaue bei Skirennen nur die Top 10 Fahrer*innen, ebenso beim Skifahren in den technischen Disziplinen im ersten Durchgang nur die ersten 10 und im zweiten nur die letzten 10 Fahrer*innen. Ich schaue auch nicht jedes Ironmanrennen sondern eigentlich nur Hawaii und Frankfurt und da nur die Zusammenfassung Wochen später auf youtube.
Eigentlich schaue ich nur Biathlon ganze Rennen und hier bei Männer und Frauen.

Ist das in Ordnung für dich, oder muss ich Sport anders konsumiere?

Harm
22.07.2022, 11:31
Ich würde eher hoffen, dass sie die Streckenlänge der Männer an die Frauen anpassen, 220 km flache Etappen sind doch komplett unnötig und Etappen wie gestern also Etappe 18 mit 143 km sind genial zu schauen, die Fahrer können aktiver fahren und einfach deutlich mehr Action.

Ich glaub die langen Flachetappen bei den Grand Tours haben immer noch logistische Gründe, um die Überführungen mit Zug und Flug geringer zu halten und um mehr Regionen im Land in den Genuss zu bringen, eine Tour führt durch sie hindurch.

Bei Eintagesklassikern wie der "Ronde" oder Mailand San Remo ist die Streckenlänge aber ein entscheidendes Kriterium und ich verstehe nicht, warum Frauen nicht über die selbe Distanz fahren sollen.

Thanus
22.07.2022, 13:26
Wer fordert, dass Frauenradrennen an Männderdistanzen oder gar -höhenmeter angepasst werden, hat noch keine Damenradrennen verfolgt. Die Leistungsunterschiede sind derart gravierend, dass nach zwei Alpenetappen wie jetzt bei der Tour der Männer 80% des Teilnehmerfeldes aus der Karenzzeit fliegen würden, wenn van Vleuten vorne Tempo macht und bergab nicht zu Sturz kommt.

Warum man sich für eine Rundfahrt in Frankreich mehr interessieren sollte als für eine in Italien, ist allerdings schleierhaft, zumal der Giro Donne eine jahrzehntelange Tradition hat.

Allerdings kann ich verstehen, dass man sich für beides nicht interessiert, wenn man es einmal gesehen hat.

tridinski
22.07.2022, 13:40
Allerdings kann ich verstehen, dass man sich für beides nicht interessiert, wenn man es einmal gesehen hat.

Es ist ja ein Henne-Ei Poblem: Wenn es keine größeren Events gibt wie zB Rundfahrten oder Eintagesklassiker interessiert sich niemand dafür, es gibt keine Sponsoren und kein Geld, weniger Nachwuchsarbeit, ergo keine Leistungsdichte, und somit ergibt nach der gängigen Logik auch eine Rundfahrt keinen Sinn. Irgendwo muss man diesen Kreis ja mal durchbrechen, wo die Tour jetzt ein weiterer Schritt ist. Wenn sich das in ein paar Jahren hoffentlich etabliert hat und weitere Entwicklungsschritte stattgefunden haben wird sicherlich auch die erste Etappe mit Hochgebirgsanteil dazukommen.

Analogie Fussball: bis vor 10 oder so Jahren fand ich persönlich das bei den Damen teilweise sehr schwierig zum zuschauen, die aktuelle EM ist dagegen richtig klasse mit Tempo, Athletik, Spielverständnis (zudem keine Theatralik, Gemecker, ... wie bei den grotesk überbezahlten Männern). Vor 10 Tagen war zeitgleich Eröffnungsspiel 2.BuLi Männer wo ich beim Zappen zufällig vorbeikam, ein übles Gebolze, dagegen wurde bei der Frauen-EM ne richtig feine Klinge geführt, sehr gut und kurzweilig anzuschauen.

Bin gespannt wie es beim Frauenradsport weitergeht, spätestens seit AnnaK als erste auf dem Ventoux war verfolge ich schon was da so passiert.

svmechow
22.07.2022, 13:41
Grade in der life-Übertragung gelernt: Preisgeld für den Sieger der Tour de France beträgt 500.000 Euro. Die Frau, die das gelbe Trikot nach Hause bringt, bekommt 50.000 Euro.

tridinski
22.07.2022, 13:45
Grade in der life-Übertragung gelernt: Preisgeld für den Sieger der Tour de France beträgt 500.000 Euro. Die Frau, die das gelbe Trikot nach Hause bringt, bekommt 50.000 Euro.

das wird natürlich nicht das Ende der Entwicklung sein können, aber wenn man die Tour-Femmes gleich startet mit den selben Etappen wie bei den Männern, gleiches Preisgeld, alles gleich wären wohl nur 2-3 Teams überhaupt in der Lage da mitzumachen. Mittelfristig wird sich das hoffentlich ändern, der Sport weiter wachsen und dann auch die Paygap schließen.

svmechow
22.07.2022, 13:48
das wird natürlich nicht das Ende der Entwicklung sein können, aber wenn man die Tour-Femmes gleich startet mit den selben Etappen wie bei den Männern, gleiches Preisgeld, alles gleich wären wohl nur 2-3 Teams überhaupt in der Lage da mitzumachen. Mittelfristig wird sich das hoffentlich ändern, der Sport weiter wachsen und dann auch die Paygap schließen.

Ach ich finde es ja schön, dass es jetzt überhaupt die Tour*in gibt. Ich hatte halt heute früh beim Eröffnen dieses thread genau danach gefragt und wollte daher auch die Antwort beisteuern.

Thanus
22.07.2022, 14:03
Das Preisgeld im Radsport ist allgemein lächerlich und spielt eine völlig untergeordnete Rolle und wird in der Regel sogar im Team verteilt. Elizabeth Deignan hat etwa für ihren Paris Roubaix Sieg im Vorjahr 1.535 Euro bekommen. Das ist natürlich ein schlechter Witz. Aber Radsportler auf höchster Wettkampfebene beziehen alle ein Fixum, die Frauen sehr viel weniger als die Männer, aber man kann davon leben zumindest so lange man Rad fährt. Die Topstars der Frauen verdienen schon über 200.000 Euro im Jahr.

Männliche Radprofis verdienen überhaupt sehr gut und gehören hinter den populären Ball- und Motorsportlern zu den Topverdienern im Sport. Mit Pogacar, Sagan und Froome gibt es gar drei Fahrer, die über 5 Millionen € pro Jahr erhalten. Auf World Tour Ebene gehört man mit 200.000 € im Jahr zu den schlechter bezahlten Profis.

Harm
22.07.2022, 14:25
Wer fordert, dass Frauenradrennen an Männderdistanzen oder gar -höhenmeter angepasst werden, hat noch keine Damenradrennen verfolgt. .

Das hab ich so nicht gefordert. Ich denke nur, es sollte in die richtige Richtung gehen.
TdF femme hat in der ersten Auflage weniger und leichtere Etappen als der Giro Donne, der, wie Du sehr richtig schreibst schon eine lange Tradition hat.
Die Leistungsdichte der Topfahrerinnen wird sich angleichen, wenn die Herausforderungen und die Kompensationen (Gehälter und Prämien) steigen.
Die UCI könnte hier auch regelnd eingreifen, indem sie zum Beispiel nur Lizenzen in der höchsten Klasse für Teams vergibt, die auch eine top class Frauen Team anmelden.

Auch bei den Männern können jeweils nur 1-3 pro Team in der absoluten Spitze mitfahren
Selbst ein WvA hat derzeit 1h33 Rückstand auf Vingegaard:Huhu:

LidlRacer
22.07.2022, 14:27
Grade in der life-Übertragung gelernt: Preisgeld für den Sieger der Tour de France beträgt 500.000 Euro. Die Frau, die das gelbe Trikot nach Hause bringt, bekommt 50.000 Euro.

Hätteste auch heute Morgen schon aus dem verlinkten Interview mit der Tour-Chefin lernen können. :)

Wer mag, kann auch schon mal einige der Hauptakteurinnen ein wenig näher kennenlernen:
https://www.youtube.com/results?search_query=%22femmes+du+tour%22

Interessant finde ich die Situation im Team FDJ:
Während es vor ein paar Tagen noch hieß, Cecilie Uttrup-Ludwig und Marta Cavalli würden eine Doppelspitze bilden
Uttrup Ludwig, Cavalli co-lead FDJ's 'most competitive team possible' at Tour de France Femmes (https://www.cyclingnews.com/news/uttrup-ludwig-cavalli-co-lead-fdjs-most-competitive-team-possible-at-tour-de-france-femmes)
soll nun wohl doch Marta die Chefin Cecilie unterstützen, also vertauschte Rollen ggü. dem Giro, wo Cecilie als Martas Edelhelferin selbst auf Platz 6 fuhr.
Marta Cavalli doesn’t know yet just how good she can be (https://www.velonews.com/events/tour-de-france-femmes/tour-de-france-femmes-marta-cavalli-doesnt-know-yet-just-how-good-she-can-be)
"She could be a dark horse for the overall classification, but Cavalli says that her primary intention is to support Cecilie Uttrup Ludwig in her GC ambitions."

Harm
22.07.2022, 14:35
.....FDJ...., Cecilie Uttrup-Ludwig

Dann sollte man ich Post Race Interviews bei Siegen von ihr nicht entgehen lassen

z.B.: https://www.youtube.com/watch?v=DjqY1h4HXRE

und noch besser hier: https://www.youtube.com/watch?v=ctzzeFEqnXA

Thanus
22.07.2022, 14:50
Die Leistungsdichte der Topfahrerinnen wird sich angleichen, wenn die Herausforderungen und die Kompensationen (Gehälter und Prämien) steigen.

Auch bei den Männern können jeweils nur 1-3 pro Team in der absoluten Spitze mitfahren
Selbst ein WvA hat derzeit 1h33 Rückstand auf Vingegaard:Huhu:
Bei den Männern fahren nur ganz wenige um die Gesamtwertung, der Rest hat andere Aufgaben zu erledigen und dazwischen ist Kraftsparen angesagt unter Einhaltung des Zeitlimts. Deshalb ergeben sich große Zeitabstände.

Im Frauenradsport wird es wie in allen anderen Ausdauersportarten niemals zu einer Angleichung der Leistungen kommen. Aus meiner Sicht sogar noch weniger, weil neben all den Anforderungen, die der Ausdauersport mit sich bringt, bei Frauen dieser gewisse Todesmut, den das Fahren im engen Peloton, bei hohen Geschwindigkeiten von Pässen mit drohenden Schluchten und engen Kopf- an Kopfsprints erfordert, selten zu finden ist. (siehe Kiesenhofer)

Bei Tagesveranstaltungen spielen die Niveauunterschiede nicht so eine große Rolle, siehe den Ironman auf Hawaii, aber bei Etappenrennen mit aus verkehrssicherheitstechnischen Gründen erforderlichen Zeitlimits sehr wohl.

LidlRacer
22.07.2022, 14:57
Im Frauenradsport wird es wie in allen anderen Ausdauersportarten niemals zu einer Angleichung der Leistungen kommen. Aus meiner Sicht sogar noch weniger, weil neben all den Anforderungen, die der Ausdauersport mit sich bringt, bei Frauen dieser gewisse Todesmut, den das Fahren im engen Peloton, bei hohen Geschwindigkeiten von Pässen mit drohenden Schluchten und engen Kopf- an Kopfsprints erfordert, selten zu finden ist. (siehe Kiesenhofer)

Von einer der außergewöhnlichsten Radsportlerinnen überhaupt irgendwelche Verallgemeinerungen auf DEN Frauenradsport abzuleiten, ist selbstverständlich absurd.

Harm
22.07.2022, 15:33
Im Frauenradsport wird es wie in allen anderen Ausdauersportarten niemals zu einer Angleichung der Leistungen kommen. Aus meiner Sicht sogar noch weniger, weil neben all den Anforderungen, die der Ausdauersport mit sich bringt, bei Frauen dieser gewisse Todesmut, den das Fahren im engen Peloton, bei hohen Geschwindigkeiten von Pässen mit drohenden Schluchten und engen Kopf- an Kopfsprints erfordert, selten zu finden ist. (siehe Kiesenhofer)


Kannst Du uns bitte an Deiner Weisheit teilhaben lassen welches Gen auf dem y-Chromosom für den von Dir zitierten "Todesmut" kodiert?

Klingt nach nem zukünftigen medizinischen Nobelpreis.

LidlRacer
22.07.2022, 15:40
Da gerade von Anna die Rede war, fiel mir beim Blick in die TDFF-Startliste auf, dass ihr kurzzeitiges (2017) Pro-Team Lotto Soudal Ladies nicht dabei ist.
Mit denen ging's offenbar deutlich bergab, wie man z.B. hier unten rechts an der Punktestatistik ablesen kann:
www.procyclingstats.com/team/lotto-soudal-ladies-2022

Cecilies altes Team Bigla gibt es gar nicht mehr.

Necon
22.07.2022, 15:56
Kannst Du uns bitte an Deiner Weisheit teilhaben lassen welches Gen auf dem y-Chromosom für den von Dir zitierten "Todesmut" kodiert?

Klingt nach nem zukünftigen medizinischen Nobelpreis.

Sieht man doch auch im Damenskisport die rutschen dort die Abfahrten alle im Schneepflug runter

Thanus
22.07.2022, 15:58
"Todesmut" ist überspitzt formuliert, aber dass Frauen weniger risikobereit sind (ob anerzogen oder angeboren ist dann nebensächlich), ist nun wirklich keine neue Erkenntnis. Und ich betrachte das als positive Eigenschaft, aber mit Straßenradsport außerhalb von Einzelzeitfahren wird's dann eher nix.

Wahrscheinlich seid ihr noch nie mit Frauen Rad gefahren, ich seit 30 Jahren und das mit allen Leistungsgruppen.

Es ist auch keine Ausnahme sondern vielmehr bezeichnend, dass eine der leistungsstärksten Frauen sich nicht im Peloton fahren traut und die leistungsstärkste Radsportlerin überhaupt auch nach 20 Jahren Radsport noch nicht bergab fahren kann.

Thanus
22.07.2022, 16:32
Sieht man doch auch im Damenskisport die rutschen dort die Abfahrten alle im Schneepflug runter
Der professionelle Damenskisport weltweit beschränkt sich auf ein Feld von unter 100 Personen und die Leistungsunterschiede sind enorm. Der größte Unterschied zum Damenradsport ist zudem der, dass nahezu alle Spitzenskifahrerinnen mit Skiern gleichsam geboren werden und im Gegensatz zu Radsportlerinnen mit dem Risiko groß werden. Dennoch werden Damenabfahrten nicht auf Herrenstrecken ausgetragen, von der Autobahn Lake Louise einmal abgesehen.

Necon
22.07.2022, 19:06
Der professionelle Damenskisport weltweit beschränkt sich auf ein Feld von unter 100 Personen und die Leistungsunterschiede sind enorm. Der größte Unterschied zum Damenradsport ist zudem der, dass nahezu alle Spitzenskifahrerinnen mit Skiern gleichsam geboren werden und im Gegensatz zu Radsportlerinnen mit dem Risiko groß werden. Dennoch werden Damenabfahrten nicht auf Herrenstrecken ausgetragen, von der Autobahn Lake Louise einmal abgesehen.

Das Damen nicht auf den Herrenstrecken fahren, hat aber andere Gründe als das Damen der Todesmut fehlt, sondern schlicht und einfach 10-15% Muskelmasse und das macht beim Skifahren den Unterschied ob man durch den eine Traverse stehend fährt oder schwer stürzt.
Das man Skifahren früher beginnt ist kein Argument, mein kleiner bekommt jetzt ein Laufrad und im Winter die ersten Ski. Wo ist der Unterschied und was hält die nächste und Übernächste Generation das ähnlich zu tun und dann Damen im Radsport zu haben die technisch besser fahren können.

Ich würde dich gerne mal auf der "Autobahn" Lake Louis sehen bei 120 km/h auf einer Skipiste für die die meisten Skifahrer Eislaufschuhe brauchen.

Ganz nebenbei hast du in keinem Sport mehr als 100 Athleten*innen und selbst unter den Top 100 sind immer enorme Sprünge egal ob Tennis, Rennrad, Triathlon, Ski, Biathlon, usw

Deine Argumente sind nicht sehr ausgefeilt

Hafu
22.07.2022, 19:17
...
Wahrscheinlich seid ihr noch nie mit Frauen Rad gefahren, ich seit 30 Jahren und das mit allen Leistungsgruppen.
...

Wow, bin beeindruckt.

Du fährst seit 30 Jahren "mit allen Leistungsgruppen" (also somit auch mit weiblichen Weltklasse-Radprofis) Rad.

Verrätst du uns vielleicht auch mit welchen der Teilnehmerinnen von nächster Woche du dich schon wagemutig in Abfahrten gestürzt hast, so dass man deine Expertise etwas besser beurteilen kann?

Thanus
22.07.2022, 19:29
@Necon

Ich hab das Argument des Alpinen Skisports nicht aufgebracht. Du wolltest ein neues Fenster aufmachen, weil du gemerkt hast, dass du im alten schlecht aussiehst.

Die genetisch bedingte fehlende Muskelmasse ist ein Grund. Tatsache ist aber auch, dass die Topathletinnen der Neuzeit durch viel besseres und umfangreicheres Training ein höheres Kraftgewichtsverhältnis haben als die männlichen Kollegen aus den 70er Jahren und dennoch noch immer nicht auf den klassischen Herrenabfahrtspisten der 70er Jahre fahren.

Der Niveauunterschied besteht aber tatsächlich in allen Sportarten, aber es gibt eben nicht in allen Sportarten ein Zeitlimit oder ein Peloton mit einer großen Anzahl an Athletinnen, die ein und denselben Wettbewerb gleichzeitig absolvieren sollen.

Ich verfolge den Damenradsport seit langem, seit den Tagen einer Maria Canins, und obwohl sich medial in den letzten Jahren einiges getan hat, ist das Niveau in der Breite nur wenig gestiegen, obgleich es an der Spitze sehr hoch ist. Van Morsel ist aber schon vor 20 Jahren beim Stundenweltrekord ohne jedes Aeromaterial über 46km gefahren.

Um an den Ausgangspunkt der Diskussion zurückzukommen. Ich halte es für nicht möglich, dass man auf absehbare Zeit eine Tour für Frauen mit den gleichen Distanzen und Höhenmeter wie eine Tour für Männer sinnvoll veranstalten kann aus den eben genannten Gründen.

Necon
22.07.2022, 20:07
Jaja seit den 70er Jahren hat sich auch kaum etwas getan in Puncto Material, Pistenpräperation, Streckenführung und schon gar nichts was G-Kräfte erhöht hätte, aber wem erklär ich das.

Ich gebe dir aber Recht, dass eine 3 Wochen Tour mit gleichen Strecken die nächsten Jahre keinen Sinn ergibt, aber fehlender Todesmut ist sicher kein Grund

Thanus
22.07.2022, 20:18
Wow, bin beeindruckt.

Du fährst seit 30 Jahren "mit allen Leistungsgruppen" (also somit auch mit weiblichen Weltklasse-Radprofis) Rad.

Verrätst du uns vielleicht auch mit welchen der Teilnehmerinnen von nächster Woche du dich schon wagemutig in Abfahrten gestürzt hast, so dass man deine Expertise etwas besser beurteilen kann?
Sogar mit männlichen World-Tour-Profis. Ergibt sich aus der geographischen Lage und dem Umstand, dass man als Hobbysportler dank des Windschatteneffekts auch mit viel leistungsstärkeren Athleten trainieren kann, vor allem wenn sie Grundlagenausdauertraining absolvieren.

Erstaunlich, dass dir als altem Hasen das alles neu sein dürfte. :Huhu:

Thanus
22.07.2022, 20:23
Ich gebe dir aber Recht, dass eine 3 Wochen Tour mit gleichen Strecken die nächsten Jahre keinen Sinn ergibt, aber fehlender Todesmut ist sicher kein Grund
Die deutlich geringer ausgeprägte Risikobereitschaft bei Frauen gegenüber Männern ist ein Grund, warum man im Damenradsport aus einem viel kleineren Pool schöpfen kann, als in anderen Ausdauersportarten, wie etwa dem Laufsport.

In nahezu allen Sportarten kann man das Risiko selber bestimmen, das man einzugehen bereit ist. Im Triathlon auf der Langstrecke kann man jederzeit bremsen, im Skisport jederzeit aufmachen. Beim Fahren im Peloton hingegen ist man völlig ausgeliefert und muss darauf vertrauen, dass keiner einen Fehler begeht. Für die meisten Frauen ist schon Radfahren mit Klickpedalen ein Horror.

Hafu
22.07.2022, 23:04
Sogar mit männlichen World-Tour-Profis....

Ich hatte eigentlich sehr konkret nach Namen von akuellen weiblichen Tour-de-France-Teilnehmerinnen gefragt (deine Aussage; "Frauen aller Leistungsgruppen), weil nur das deine abenteuerliche Thesen belegen könnte.

Keine Antwort (bzw. thematisch komplett abdriftende Antwort) ist aber natürlich auch eine Aussage.

... Für die meisten Frauen ist schon Radfahren mit Klickpedalen ein Horror.

Das ist der misogynste Satz, den ich hier im Forum seit langem gelesen habe. :Maso:

Und darüberhinaus eine abenteuerlich falsche Behauptung, wie sich beim Blick auf jede beliebige Triathlonwechselzone oder RTF belegen lässt.

Thanus
22.07.2022, 23:33
Ich hatte eigentlich sehr konkret nach Namen von akuellen weiblichen Tour-de-France-Teilnehmerinnen gefragt (deine Aussage; "Frauen aller Leistungsgruppen), weil nur das deine abenteuerliche Thesen belegen könnte.

Keine Antwort (bzw. thematisch komplett abdriftende Antwort) ist aber natürlich auch eine Aussage.



Das ist der misogynste Satz, den ich hier im Forum seit langem gelesen habe. :Maso:

Und darüberhinaus eine abenteuerlich falsche Behauptung, wie sich beim Blick auf jede beliebige Triathlonwechselzone oder RTF belegen lässt.
Du meinst, für meine These ist es unabdingbar, dass ich mit einer Dame aus dem aktuellen Starterfeld der Tour de France Femmes gefahren sein muss! Das ist lachhaft!

Und zum Rest deiner Aussage kann ich nur sagen, dass ich verwundert bin, dass jemand mit deiner Bildung und Erfahrung zu solchen Aussagen kommt. Vielleicht solltest du einmal die Damenstarterfelder bei Laufveranstaltungen und Radmarathons vergleichen. Ich habe jahrelang selber einen Radmarathon veranstaltet, da lag das Verhältnis von Frauen zu Männern bei 1 zu 100, obwohl schon Sonderpreise für alle teilnehmenden Frauen ausgeschrieben wurden.

Noch in den 90er Jahren war es eine Sensation, wenn man auf den Straßen eine Frau mit einem Rennrad gesehen hat. Das hat sich glücklicher Weise gewandelt, aber zum Rennsport findet kaum eine.

anna.runner
23.07.2022, 11:17
... Für die meisten Frauen ist schon Radfahren mit Klickpedalen ein Horror.


:-((
Gehts noch?


Noch in den 90er Jahren war es eine Sensation, wenn man auf den Straßen eine Frau mit einem Rennrad gesehen hat. Das hat sich glücklicher Weise gewandelt, aber zum Rennsport findet kaum eine.

Das liegt aber nicht am fehlenden Mut, sondern hat andere Gründe (Sozialisation zum Sport).

Thanus
23.07.2022, 12:03
:-((
Gehts noch?



Das liegt aber nicht am fehlenden Mut, sondern hat andere Gründe (Sozialisation zum Sport).
Vielleicht liegt da ein Missverständnis vor, sonst kann ich mir dieses Unverständnis nicht erklären, da es derart offensichtlich ist und der Erfahrung eines jeden Radsportlers und einer jeden Radsportlerin entspricht, mit denen ich jemals über dieses Thema diskutiert habe. Zudem bin ich mit einer Radsportlerin seit 20 Jahren verheiratet.

Diejenigen, die bereits Rennrad mit Klickpedalen fahren, haben selbstverständlich keine Angst davor, sonst würden sie ja nicht fahren. Der Großteil, also die überwiegende Mehrheit der Frauen ist aber nicht zum Rennrad fahren mit Klickpedalen zu bewegen. Und ich meine das sogar einschränkend nur für jene Frauen, die schon regelmäßig Rad fahren.

Sozialisation ist selbstverständlich ein Grund, der gilt aber für alle Frauensportarten. Ich habe mir Gedanken gemacht, warum der Frauenradrennsport so wenig Zulauf findet im Vergleich zu anderen Ausdauerwettkampfsportarten.

anna.runner
23.07.2022, 13:21
Alle Frauen, die ich kenne, fahren problemlos Rennrad mit Klickpedalen, ich selbst übrigens seit 10 Jahren und ich hatte nie Angst davor

Necon
23.07.2022, 13:23
Alle Frauen, die ich kenne, fahren problemlos Rennrad mit Klickpedalen, ich selbst übrigens seit 10 Jahren und ich hatte nie Angst davor

Nein Nein Nein
Tut mir leid Anna.runner das geht gar nicht, Thanus ist mit allen Frauen die Rennradfahren Rad gefahren und weiß, dass Klickpedale bei euch einfach nicht gehen und dass ihr nicht bergab fahren könnt weil euch etwas fehlt.
BITTE AKZEPTIERE DAS!

Thanus
23.07.2022, 14:13
Alle Frauen, die ich kenne, fahren problemlos Rennrad mit Klickpedalen.
Nur für die Statistik, wie groß ist dein Bekanntenkreis?

lyra82
23.07.2022, 18:22
@Thanus:
Wie du hier die Frauen runtermachst, finde ich unerträglich!

Geh weg.

Thanus
23.07.2022, 18:43
@Thanus:
Wie du hier die Frauen runtermachst, finde ich unerträglich!

Geh weg.
Als unerträglich kann man das nur empfinden, wenn man die Tatsache der geringeren Risikobereitschaft und höheren Ängstlichkeit bei Frauen als negativ ansieht.

Tatsächlich wirkt sich die geringere Risikobereitschaft in fast allen Lebensbereichen positiv aus, sei es im Straßenverkehr oder beim Umgang mit Geld, etc..

LidlRacer
23.07.2022, 19:03
Vielleicht könnten wir uns wieder dem im Titel genannten Rennen zuwenden.

Etwa zu der Zeit, die wir für den Start der Männer-TdF Übertragungen gewohnt sind, geht's morgen mit den Frauen los:
13 Uhr Eurosport
13:20 One
Rennstart 13:30
www.letourfemmes.fr/en/stage-1
https://twitter.com/LeTourFemmes

Die Ladies fahren dann lediglich 12 mal einen Rundkurs in Paris mit knapp 82 km.
In der 10. Runde gibt's dann auch ne "Berg"-Wertung.

Die Männer starten dann ca. ne Stunde nachdem die Damen im Ziel sind ihre Ehrenrunden.

bergflohtri
23.07.2022, 20:48
Habe den Thread nicht nachgelesen, falls es schon gepostet wurde - die neuen Cannondale Slice Zeitfahrräder schauen ziemlich cool aus
https://www.radsport-news.com/markt/marktnews_130779.htm

bergflohtri
23.07.2022, 21:05
Sorry, ich dachte die Räder kommen jetzt auch bei der Tdf femmes groß raus

svmechow
24.07.2022, 16:01
Warum, WARUM hatte Lorena Wiebes bei der Siegerehrung ein plärrendes Kind auf dem Arm????

tuben
24.07.2022, 16:16
War es ein Mädchen ?

svmechow
24.07.2022, 16:22
War es ein Mädchen ?

Keine Ahnung. Es hatte eine gelbe Windel um. Ich hatte eigentlich erwartet, dass Femke Markus dann bei ihrer Ehrung ein Baby mit Masern oder Windpocken auf dem Arm bekommt.

svmechow
24.07.2022, 16:33
Ach was juckt es mich.
….ich habe das aber noch nie verstanden, warum so viele Leute immer ihre Gören mit ins Bild schleifen müssen…bei der hochfestlichen Verleihung der Doktortitel hat auch ungefähr die Hälfte meiner Mit-Doktorand*innen ihre Brut unterschiedlichen Alters mit auf die Bühne geschleppt…ich habe versucht, mir vorzustellen, wie passend da wohl die Anwesenheit meines zu dem Zeitpunkt 17-jährigen Sohnes gewesen wäre…so mit Jogginghosenpennerlook und seit Tagen nicht geduscht…das hätten besimmt auch alle weird gefunden. Aber so ein greinendes Baby oder ein lärmender Toddler, das finden alle süss.
Aber: was juckt es mich. Von irgendwoher bekam Lorena Wiebes ein gelbhosiges Baby übergeholfen, wahrscheinlich muss-das-so, wo doch gestern auch Vingegooooooooood seins dabei hatte. Sah zumindest so aus, als hätte er das selbst gemacht.
Don‘t get me wrong: es gibt keinen Menschen auf dieser Welt, den ich mehr liebe, als meinen Sohn. Aber wir beide hätten es zutiefst schräg gefunden, in den großen Momenten des jeweils anderen mit auf der Bühne zu stehen.

Hafu
24.07.2022, 17:36
Warum, WARUM hatte Lorena Wiebes bei der Siegerehrung ein plärrendes Kind auf dem Arm????


Gegenfrage: Wo hätte sie es hinlegen sollen, gerade wenn es schon plärrt, wie im konkreten Fall?;)
Auf dem Arm der (aktuell gerade überglücklichen) Mama zu plärren ist da noch die gesellschaftlich am besten akzeptable Lösung gegenüber Ablegen im Kinderwagen bzw. Übergabe des plärrenden Knirps an irgendwelche Dritte.

Wir hatten vor 20 Jahren bei Triathlon-Wettkämpfen, die wir gemeinsam bestritten haben meist die Großeltern als Babysitter dabei, die das auch ganz gerne gemacht haben, solange die Kids ausgeschlafen, gut gelaunt und satt waren.
Sobald ein Baby aber müde/hungrig oder sonstwie unleidlich ist und dieses temporäre Unwohlsein dann auch stets ausdrucksvoll in der Lage ist der gesamten Umwelt ungefragt mitzuteilen, bekommt man sie in der Regel als Eltern sehr schnell in den Arm gedrückt, relativ egal ob es einem gerade passt oder nicht.

Ich würde also, ohne die genauen Hintergründe des weinenden Babies bei der Siegerehrung zu kennen, eher zurückhaltend bei der Interpretation sein.
Am faszinierendsten am Siegerehrungsbild fand ich (neben der gelben Windel) die gelb-lackierten Fingernägel der Mama: da war sich jemand anscheinend schon vor der Etappe sehr sicher, den Schlusssprint für sich zu entscheiden

Thanus
24.07.2022, 18:02
Warum, WARUM hatte Lorena Wiebes bei der Siegerehrung ein plärrendes Kind auf dem Arm????
Die Erklärung ist denkbar einfach: Die Siegerin erwartet sich von dieser Aktion wie ihre männlichen Kollegen, die das seit Jahren vorexerzieren, erhöhte Medienaufmerksamkeit.

Die Annahme von Hafu, dass sie ihr Kind augenblicklich nach Zieleinlauf in die Arme gedrückt bekommen hat, weil die Eltern, die das Kind in Verwahrung hatten, sich die Siegerehrung nicht auch noch antun wollten, ist eher unrealistisch.

tridinski
24.07.2022, 18:22
Überfällig die TdF-Femmes! Den Start in Paris am selben Tag des Finales der Männer haben sie jedenfalls promomässig sehr gut getimed.

Die meisten Etappen liegen im Bereich 120-130km, sehe ich sehr positiv. Dazu einmal 80 (heute) und einmal 175, sieht gut aus. (Auch bei den Männern ist ein Start um 13 Uhr ja völlig ausreichend und niemanden interessierts so recht ob die von 11-13 Uhr auch schon irgendwo langerollt sind.)

Schlussetappe geht auf die Super Planche des belles filles :Lachen2:
Ob die letzten 20% über Schotter unbedingt sein müssen hab ich mich bei den Männern schon gefragt.

Weiteres Entwicklungspotential gibts jedenfalls für die Damen satt und genug, ohne Gewichtung:
* Hochgebirge
* EZF, TZF
* Ausland
* länger als eine Woche
* Preisgeld
* Leistungsdichte
* Kopfsteinpflaster
* etc.

Bin gespannt wie die Stimmung an der Strecke sein wird, ob in den Orten genauso was los ist wie bei den Männern, also zB auch die 'Kunstwerke' der örtlichen Handwerker, Landwirte etc. die auf dem Feld ihren Schriftzug bzw. Produkt mit Heuballen, Treckern, Fahrrädern usw. aufbauen.

svmechow
24.07.2022, 18:24
Gegenfrage: Wo hätte sie es hinlegen sollen, gerade wenn es schon plärrt, wie im konkreten Fall?;)
Auf dem Arm der (aktuell gerade überglücklichen) Mama zu plärren ist da noch die gesellschaftlich am besten akzeptable Lösung gegenüber Ablegen im Kinderwagen bzw. Übergabe des plärrenden Knirps an irgendwelche Dritte.

Wir hatten vor 20 Jahren bei Triathlon-Wettkämpfen, die wir gemeinsam bestritten haben meist die Großeltern als Babysitter dabei, die das auch ganz gerne gemacht haben, solange die Kids ausgeschlafen, gut gelaunt und satt waren.
Sobald ein Baby aber müde/hungrig oder sonstwie unleidlich ist und dieses temporäre Unwohlsein dann auch stets ausdrucksvoll in der Lage ist der gesamten Umwelt ungefragt mitzuteilen, bekommt man sie in der Regel als Eltern sehr schnell in den Arm gedrückt, relativ egal ob es einem gerade passt oder nicht.

Ich würde also, ohne die genauen Hintergründe des weinenden Babies bei der Siegerehrung zu kennen, eher zurückhaltend bei der Interpretation sein.
Am faszinierendsten am Siegerehrungsbild fand ich (neben der gelben Windel) die gelb-lackierten Fingernägel der Mama: da war sich jemand anscheinend schon vor der Etappe sehr sicher, den Schlusssprint für sich zu entscheiden

Man sieht doch eigentlich schon daran, wie sie das Baby hält, dass es nicht ihres ist: es ist das Kind einer ehemaligen Teamkollegin. Aber was solls. Ich finde das weiterhin weird.

Für meine Ehrerbietung hätte dieser furiose Sprint vollkommen ausgereicht.

tridinski
24.07.2022, 18:31
Die Erklärung ist denkbar einfach: Die Siegerin erwartet sich von dieser Aktion wie ihre männlichen Kollegen, die das seit Jahren vorexerzieren, erhöhte Medienaufmerksamkeit.



Höhere Medienaufmerksamkeit als die erste Gelbträgerin der Geschichte zu sein ... geht das? Denke eher das ist einfach so passiert, Mama ist nach vielen Stunden endlich wieder da, ab auf den Arm, will nicht wieder runter, und schon waren sie auf der Bühne. Offensichtlich wars dem Wurm zu viel, aber nicht bei Mama auf den Arm zu dürfen hätte vermutlich zum selben Ergebnis geführt.

(Bei einem LD-Finish wollte meine Tochter mit ins Ziel einlaufen, da war sie 7 und fand das ganz toll. Ich hätte sie aber nicht aus eigenem Antrieb mitgeschleppt, als Baby schon gar nicht. Mein Sohn fand den Trubel da im Zielbereich immer doof und war am liebsten weit weg)

Man sieht doch eigentlich schon daran, wie sie das Baby hält, dass es nicht ihres ist: es ist das Kind einer ehemaligen Teamkollegin. Aber was solls. Ich finde das weiterhin weird.
echt jetzt? das ist wirklich strange

Hafu
24.07.2022, 18:34
Man sieht doch eigentlich schon daran, wie sie das Baby hält, dass es nicht ihres ist: es ist das Kind einer ehemaligen Teamkollegin. Aber was solls. Ich finde das weiterhin weird.
...

Ach was, es ist nicht ihr eigenes, sondern nur ein gemietetes Baby?
Das ist wirklich ein wenig weird.:Blumen:

Man sieht: ich bin mit den aktuellen Stars der weiblichen Radsportszene nicht gerade im Detail vertraut.:Maso:

Trotzdem werde ich mir jeden Abend als Sportfan die Etappen ansehen und insgeheim noch auf ein Zielinterview mit Cecilie Uttrop Ludwig hoffen. (https://www.youtube.com/watch?v=ctzzeFEqnXA)

Thanus
24.07.2022, 18:39
Höhere Medienaufmerksamkeit als die erste Gelbträgerin der Geschichte zu sein ... geht das? strange
Geh bitte, eine Tour de France für Frauen gab es schon etliche Male, auch wenn sie früher Grande Boucle Féminine (https://de.wikipedia.org/wiki/Grande_Boucle_F%C3%A9minine) hieß.

1986 standen Maria Canins und Jeannie Longo gemeinsam mit Bernard Hinault und Greg LeMond in Paris auf dem Treppchen (https://static.dw.com/image/62525422_403.jpeg).

svmechow
24.07.2022, 18:39
Ach was, es ist nicht ihr eigenes, sondern nur ein gemietetes Baby?
Das ist wirklich ein wenig weird.:Blumen:

Man sieht: ich bin mit den aktuellen Stars der weiblichen Radsportszene nicht gerade im Detail vertraut.:Maso:

Trotzdem werde ich mir jeden Abend als Sportfan die Etappen ansehen und insgeheim noch auf ein Zielinterview mit Cecilie Uttrop Ludwig hoffen. (https://www.youtube.com/watch?v=ctzzeFEqnXA)

Ich hab COVID und auf Gottes Welt nix besseres zu tun, als TdF glotzen. Deshalb weiß ich so belanglosen Kram :Maso:

tridinski
24.07.2022, 18:50
Geh bitte, eine Tour de France für Frauen gab es schon etliche Male, auch wenn sie früher Grande Boucle Féminine (https://de.wikipedia.org/wiki/Grande_Boucle_F%C3%A9minine) hieß.

1986 standen Maria Canins und Jeannie Longo gemeinsam mit Bernhard Hinault und Greg LeMond in Paris auf dem Treppchen.

Danke für den Link, Zitat Wikipedia: "Die Grande Boucle Féminine oder Grande Boucle Féminine Internationale war ein französisches Etappenrennen im Straßenradsport der Frauen.

Das Rennen wurde erstmals von 1984 bis 1989 durch die Societé du Tour de France, der späteren Amaury Sport Organisation, unter dem Namen Tour de France Féminin organisiert. Nachdem sich dieser Veranstalter aus geschäftlichen Gründen zurückzog,[1] wurde das Rennen in den Folgejahren unter wechselnden Namen und mit wechselnden Veranstaltern, Tour of the EEC, Tour Cycliste Féminin und schließlich nachdem die Amaury Sport Organisation eine Markenrechtsverletzung durch die Verwendung des Begriffs Tour geltend machte, seit 1999 Grande Boucle Féminine Internationale.[2]

Nachdem das Rennen mehr und mehr an Bedeutung verlor, fand 2009 die letzte Austragung statt. Mit der Tour de France Femmes wurde 2022 eine neue Frankreichrundfahrt für Frauen in den Radsportkalender aufgenommen"

Hieß also zwischendurch irgendwann auch mal zufällig TOUR, hab ich aber nie so wirklich wahrgenommen, obwohl radsportinteressiert. Mal sehn wie es sich jetzt entwickelt auch für nicht Radsport-Insider wie mich.

speedskater
24.07.2022, 19:06
War jetzt zu faul, alles durchzulesen.
Daher die Frage: Fährt "unsere Anna" mit?
Wenn ja, in welchem Team?

LidlRacer
24.07.2022, 19:17
War jetzt zu faul, alles durchzulesen.
Daher die Frage: Fährt "unsere Anna" mit?
Wenn ja, in welchem Team?

Dann hast Du offenbar lange nicht verfolgt, was "unsere Anna" so treibt.

Nein, sie fährt hier nicht mit und ist in keinem professionellen Team - aber in einem eher unbedeutenden Team (Cookina Graz).
Sie ist quasi selbständige Profi-Frau, die nur noch fährt, was sie will.

Wenn's zu Anna was Neues gibt, steht's höchstwahrscheinlich hier:
Anna ist Olympiasiegerin! (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=46200)

speedskater
24.07.2022, 19:28
mea culpa ...
Bin mittlerweile ausdauersportmäßig medial überfordert.

Danke für die Info.

Harm
24.07.2022, 19:32
Weiteres Entwicklungspotential gibts jedenfalls für die Damen satt und genug, ohne Gewichtung:
* Hochgebirge
* EZF, TZF
* Ausland
* länger als eine Woche
* Preisgeld
* Leistungsdichte
* Kopfsteinpflaster
* etc.

.

Unter etc. würde ich Teams mit acht Fahrern nennen.
Sind derzeit nur sechs pro Team dafür aber mehr Teams als bei den Mönnern. Zu

Harm
25.07.2022, 10:37
Noch in den 90er Jahren war es eine Sensation, wenn man auf den Straßen eine Frau mit einem Rennrad gesehen hat. Das hat sich glücklicher Weise gewandelt, aber zum Rennsport findet kaum eine.

...und wenn viele Leute weiterhin so denken wie Du, wird sich das auch nie ändern!

Wie sagte schon meine Mutter in den frühem 80er Jahren:
"Frauen, lasst uns mit diesen Männern nicht allein"!

Es ist wirklich noch viel zu tun!:-((

Thanus
25.07.2022, 10:43
...und wenn viele Leute weiterhin so denken wie Du, wird sich das auch nie ändern!

Wie sagte schon meine Mutter in den frühem 80er Jahren:
"Frauen, lasst uns mit diesen Männern nicht allein"!

Es ist wirklich noch viel zu tun!:-((
Durch Denken allein ist noch niemandem geholfen. Ich habe mehr Frauen zum Radsport gebracht als jeder andere, den ich kenne. Wenn alle so handeln würden wie ich, hätte sich vielleicht schon was geändert.

svmechow
25.07.2022, 13:06
Es wäre schon mal viel gewonnen, wenn Eurosport das Rennen genauso komplett und vollständig übertragen würde. Sie werben zwar damit, jede Etappe zu übertragen, Beginn der Übertragung ist aber eine Stunde nach dem départ. Was ist das denn für eine Scheiße. Peinlich. Man bekommt dann schön eine kastrierte Zusammenfassung über drei Stunden.

svmechow
25.07.2022, 13:13
Highlights. Man bekommt nur die highlights gezeigt. Alles andere ist hinter der Paywall. Pornos der übelsten Sorte findet man umsonst und ohne irgendwelche Kontrollen. Aber Tour de France femmes befindet offenbar kein Sender für übertragungswürdig. Ich kann gar nicht damit aufhören, mich aufzuregen. Was für eine Heuchelei von Eurosport, die ganze Woche über damit zu werben, dass jede Etappe übertragen wird und in Echt ist es dann ein kastrierter highlight-Zusammenschnitt. Schön den Frauen eins in die Fresse. Wie frustrierend.

LidlRacer
25.07.2022, 13:15
Hier kannste das Rennen ein wenig verfolgen:
https://racecenter.letourfemmes.fr/en
https://twitter.com/search?q=tdff&f=live

Aber die erste Stunde einer Flachetappe ist selten sonderlich sehenswert.

Thanus
25.07.2022, 13:21
Es wäre schon mal viel gewonnen, wenn Eurosport das Rennen genauso komplett und vollständig übertragen würde. Sie werben zwar damit, jede Etappe zu übertragen, Beginn der Übertragung ist aber eine Stunde nach dem départ. Was ist das denn für eine Scheiße. Peinlich. Man bekommt dann schön eine kastrierte Zusammenfassung über drei Stunden.

Live ist die Übertragung schon, zusammengefasst wird nur der Teil, der nicht zu sehen war. Das ist aber normal, dass bei Rundfahrten nicht alle Etappen vom Start weg übertragen werden, sondern in der Regel nur die Bergetappen. Bei der Tour der Männer wurden heuer ausnahmsweise viele Etappen vom Start weg gezeigt. Aber ganz ernsthaft, wen soll der neutralisierte Start oder die ersten zwei Rennstunden einer Flachetappe interessieren, wenn er nicht gerade mit Corona zuhause sitzt?

LidlRacer
25.07.2022, 13:23
Highlights. Man bekommt nur die highlights gezeigt. Alles andere ist hinter der Paywall. Pornos der übelsten Sorte findet man umsonst und ohne irgendwelche Kontrollen. Aber Tour de France femmes befindet offenbar kein Sender für übertragungswürdig. Ich kann gar nicht damit aufhören, mich aufzuregen. Was für eine Heuchelei von Eurosport, die ganze Woche über damit zu werben, dass jede Etappe übertragen wird und in Echt ist es dann ein kastrierter highlight-Zusammenschnitt. Schön den Frauen eins in die Fresse. Wie frustrierend.

Die Sender produzieren nicht selbst das Bildmaterial sondern bekommen das vom Veranstalter. Und wenn der das erst ab 14 Uhr oder so anbietet, kann das sonst keiner ändern.

svmechow
25.07.2022, 13:24
Hier kannste das Rennen ein wenig verfolgen:
https://racecenter.letourfemmes.fr/en
https://twitter.com/search?q=tdff&f=live

Aber die erste Stunde einer Flachetappe ist selten sonderlich sehenswert.

Danke vielmals.
Ich finde das trotzdem ätzend, weil dadurch halt so offenbar zum Ausdruck kommt, welcher Stellenwert den Tour-Fahrerinnen eingeräumt wird. Die Kaffeefahrt der Herren gestern bis zur Ankunft an den Champs Elysées war jetzt auch nicht soooooo interessant und trotzdem wäre Eurosport nicht in den Sinn gekommen, das zu kürzen. Es zeigt einfach ganz klar, wo sich die Frauen einzusortieren haben: eins über Teeservice.

Necon
25.07.2022, 13:43
Danke vielmals.
Ich finde das trotzdem ätzend, weil dadurch halt so offenbar zum Ausdruck kommt, welcher Stellenwert den Tour-Fahrerinnen eingeräumt wird. Die Kaffeefahrt der Herren gestern bis zur Ankunft an den Champs Elysées war jetzt auch nicht soooooo interessant und trotzdem wäre Eurosport nicht in den Sinn gekommen, das zu kürzen. Es zeigt einfach ganz klar, wo sich die Frauen einzusortieren haben: eins über Teeservice.

Ich finde da wird die "Frauenfeindlichkeit" Keule etwas vorschnell ausgepackt.
Okay gut, dein Vorwurf ist jetzt nicht wirklich, dass es hier um Frauenfeindlichkeit geht, aberschon, dass Frauen hier stark benachteiligt und abgewertet werden.
Im Fernsehen geht es aber einfach um Zuschauerquote und wenn es keine gibt, wird auch nichts übertragen.
Gutes Beispiel ist für mich als Österreicher Tennis. Spielt bei uns ein Tennisspieler vorne mit werden Matches übertragen, wenn nicht dann nicht.
Also im öffentlichen österreichischen Fernsehen hast du Spiele gesehen von Thomas Muster (90er Jahre), bisschen Alex Antonitsch, und seit ein paar Jahren wieder Dominik Thiem, dazwischen hat Tennis nicht existiert.
Ebenso wurde bei uns früher Langlaufen übertragen dank ALois Stadlober und Kollegen, also die Rennen der Männer, auch das war in den 90er, seit ein paar Jahren sieht man wieder die Rennen, aber eher die der Frauen dank der Tochter von Alois Stadlober.

Die Message ist für mich hierbei einfach, je mehr Interesse wahrgenommen wird an Frauenradrennen, desto früher werden sie im Fernsehen voll gezeigt werden. Also muss der Damenrennradsport seien Zielgruppe aktivieren.

Skisport wird z.Bsp bei uns komplett gleichwertig übertragen.

rookie2003
25.07.2022, 14:15
Es ist sehr begrüßenswert, dass die Tour Femmes großteils live übertragen wird.

Der Vergleich mit der Tour der Männern hinkt an allen Ecken und Enden, aber das ist ein anderes Thema.

Wer das nicht versteht (verstehen will) - klar, es wird und soll sich was in die richtige Richtung ändern - dem geht es mehr um die Sache, und weniger um den Sport oder die Sportlerinnen.

Ich würde es eher positiv sehen, nämlich, dass es stetig besser wird.

Ein Sport - um beim Radsport zu bleiben - der sich über ein Jahrhundert bei den Männern entwickelt hat, wird nicht innerhalb von ein paar Jahren auf dem gleichen Niveau sein können.
Viele Sportarten - um beim Sport zu bleiben - sind prozentuell stark männerfokussiert (was die Ausübenden und Zielgruppen/Interessenten betrifft). Rad ca. 80/20, Triathlon geht's Richtung 75/25%.

LidlRacer
25.07.2022, 15:50
Fuck!

Diese Mördercrashes sind nicht gerade beste Werbung für den Radsport!

AndrejSchmitt
25.07.2022, 15:59
Schräger Unfall. Strasse war eigentlich breit genug. Das Feld bremst, eine kommt aber brutal angeschossen von hinten... entweder nicht aufgepasst, oder die Bremse nicht gefunden. Sah ziemlich übel aus, auch die Dame die den Hang runter ist. Hoffentlich sind alle heil.

svmechow
25.07.2022, 15:59
Ja scheiße. Was ist da los? Sind das mehr Stürze als üblich? Und: mehr als bei den Männern im Schnitt?
Wie interpretieren das die Profis unter Euch? Ich bin ja in meiner ersten Radsportfernsehsaison und daher totaler Rookie.
Fahren die zu eng, zu unkonzentriert oder, das ist nur eine Frage und keine Aussage, fahren die einfach nicht gut?

svmechow
25.07.2022, 16:23
Was für ein spannender Sprint! Hoffentlich ist es morgen auch ohne Stürze so spannend wie heute zum Schluss.

LidlRacer
25.07.2022, 16:24
Ja scheiße. Was ist da los? Sind das mehr Stürze als üblich? Und: mehr als bei den Männern im Schnitt?
Wie interpretieren das die Profis unter Euch? Ich bin ja in meiner ersten Radsportfernsehsaison und daher totaler Rookie.
Fahren die zu eng, zu unkonzentriert oder, das ist nur eine Frage und keine Aussage, fahren die einfach nicht gut?

Schwer zu sagen - ist wohl multifaktoriell.
Die ersten Tage sind oft auch bei den Männern sturzintensiv.
Beim wichtigsten Rennen der Welt geht's sicherlich noch etwas enger und kompetiver zu als bei vielen anderen Rennen. Und manche haben mehr und manche weniger Erfahrung mit solchen Situationen.

Aber so viele Stürze auf so kurzer Strecke hab ich selten bis nie gesehen.
Und auch nicht, dass irgendwer von weit hinten völlig ungebremst über schon am Boden liegende brettert.

LidlRacer
25.07.2022, 16:28
Von FDJ wird wohl weder Cecilie noch sonstwer noch ganz vorne mitspielen können.
Marta Cavalli ist ganz raus, heißt es gerade. Sie sollte die edelste Helferin für Cecilie sein.

speedskater
25.07.2022, 16:30
Aber so viele Stürze auf so kurzer Strecke hab ich selten bis nie gesehen.
Und auch nicht, dass irgendwer von weit hinten völlig ungebremst über schon am Boden liegende brettert.

War auch sehr verwundert.

svmechow
25.07.2022, 16:30
[QUOTE=LidlRacer;1672490]Schwer zu sagen - ist wohl multifaktoriell.
Die ersten Tage sind oft auch bei den Männern sturzintensiv.
Beim wichtigsten Rennen der Welt geht's sicherlich noch etwas enger und kompetiver zu als bei vielen anderen Rennen. Und manche haben mehr und manche weniger Erfahrung mit solchen Situationen.

Aber so viele Stürze auf so kurzer Strecke hab ich selten bis nie gesehen.
Und auch nicht, dass irgendwer von weit hinten völlig ungebremst über schon am Boden liegende brettert.[/

Danke für die flinke Antwort und Einschätzung

LidlRacer
25.07.2022, 18:53
Die gestern auf den Champs-Élysées schwer gestürzte Belgierin Alana Castrique hat wohl einen Beckenbruch erlitten.
https://www.bfmtv.com/grand-lille/replay-emissions/bonsoir-lille/on-suspecte-une-fracture-au-niveau-du-bassin-les-dernieres-nouvelles-d-alana-castrique-apres-sa-chute_VN-202207250414.html
Hoffe, sowas heilt gut!?

Marta Cavalli ist wegen dieses Horror-Crashes, wo die Australische Meisterin Nicole Frain full speed über die schon am Boden Liegende drüber knallte, ausgeschieden. Sie hat sich zwar noch ins Ziel gequält, aber das sah nicht gut aus.
Mit Video, das man eigentlich nicht sehen will:
https://www.sudinfo.be/id476175/article/2022-07-25/violente-chute-au-tour-de-france-

Ich glaube, sie hat ne Gehirnerschütterung, Schleudertrauma o.ä., ihr Helm soll wohl zerstört sein.

PS:
"Hier sieht man die Entwicklung vom Crash aus einer Perspektive von hinter Nicole Frain (#163). Für mich nicht nachvollziehbar, warum sie nicht stärker bremst."
https://twitter.com/RNBWCV/status/1551603309638819842

Thanus
25.07.2022, 19:10
Unvermögen und völlige Überforderung mancher Fahrerinnen führen zu solchen Stürzen, wie wir sie auch in den nächsten Tagen sehen werden. Da kann man schon verstehen, dass Kiesenhofer da nicht dabei sein möchte. Schade, dass mit Cavalli schon eine der Stärksten aus dem Bewerb ist.

LidlRacer
25.07.2022, 19:23
Marta Cavalli ist wegen dieses Horror-Crashes, wo die Australische Meisterin Nicole Frain full speed über die schon am Boden Liegende drüber knallte, ausgeschieden.

Noch mal genauer geschaut:
Cavalli lag nicht am Boden, sondern 2 Fahrerinnen vor ihr.
Sie hatte gut dahinter gebremst, wurde dann aber umgenietet.

tridinski
25.07.2022, 19:23
Die gestern auf den Champs-Élysées schwer gestürzte Belgierin Alana Castrique hat wohl einen Beckenbruch erlitten.
Hoffe, sowas heilt gut!?


Wünsche in jedem Fall gute und vollständige Heilung!
(Das wird anspruchsvoll genug, bei Beloki war danach die Karriere zu Ende. Froome ist auch nicht mehr der alte - kann sehr schwierig sein)

LidlRacer
25.07.2022, 21:42
Noch mal genauer geschaut:
Cavalli lag nicht am Boden, sondern 2 Fahrerinnen vor ihr.
Sie hatte gut dahinter gebremst, wurde dann aber umgenietet.

Und noch mal zu diesem unglaublichen Crash:

Ich war zunächst davon ausgegangen, dass Frain den Unfall vor ihr einfach nicht wahrgenommen hat und es dann nicht mehr geschafft hat, zu bremsen.
Das ist zwar schwer vorstellbar, aber alles andere schien mir noch schwerer vorstellbar.

Tatsächlich hat sie sich aber bewusst entschieden, nicht zu bremsen und sich stattdessen durchzuschlängeln, weil sie glaubte, da wäre eine Lücke. Da war aber keine.
Die gehört gesperrt!

https://www.eurosport.nl/wielrennen/tour-de-france-femmes/2022/tour-de-france-femmes-ik-dacht-een-gaatje-te-zien.-frain-over-aandeel-in-grote-valpartij_sto9060266/story.shtml
https://www.ad.nl/tour-de-france/tour-favoriete-marta-cavalli-na-idiote-actie-collega-naar-ziekenhuis-voor-scans-ik-dacht-een-gaatje-te-zien~a389d633/

LidlRacer
25.07.2022, 22:04
Halbwegs beruhigend zu Martas Zustand:
https://twitter.com/FDJ_SUEZ_Fut/status/1551643750128050176

Schon vor Ort wurde festgestellt:
"Marta suffered a head and lower body trauma"

Im Krankenhaus wurde darüber hinaus nichts gefunden.

ritzelfitzel
26.07.2022, 07:56
...und Laura Süßemilch mit zwei gebrochenen Wirbeln. :(

https://www.eurosport.de/radsport/tour-de-france-femmes/2022/schwere-sturze-uberschatten-2.-etappe-sorge-um-laura-sussemilch_sto9060146/story-amp.shtml

sabine-g
26.07.2022, 08:19
Meine Frage: warum geht die Frankreichrundfahrt der Frauen nur eine Woche lang?
Seit gestern weiß ich es. Die würden das nie drei Wochen durchhalten.
Bei den Grüppchen gestern möchte ich nicht wissen wie das im Gebirge aussieht.
Dazu noch diese Fahrkünste bei manch einer.

AndrejSchmitt
26.07.2022, 08:39
Uiuiui, jetzt wirst du aber die Feminist*innen auf den Plan rufen :Cheese:

sabine-g
26.07.2022, 08:41
Uiuiui, jetzt wirst du aber die Feminist*innen auf den Plan rufen

Ich glaube wer gestern die Etappe gesehen hat, kommt zwangsläufig zum selben Schluss.
Wer sie nicht gesehen hat und trotzdem antwortet, tja.

AndrejSchmitt
26.07.2022, 08:43
Also eine derartige Fehleinschätzung wie bei dem Crash gestern, puh, was soll man dazu sagen. Zu meinen man könne durch mehrere gestürzte Fahrerinnen einfach durchfahren. Mann, Mann, Mann... Ich denke den Mädels fehlt es einfach an Erfahrung, das dürfte der größte Unterschied sein.

Steppison
26.07.2022, 08:44
Ich habe nur die letzten 25km gesehen und war schon schockiert über die Unfälle und vielen Unsicherheiten, Schlenker, Verbremser. Ist meiner Frau auch ohne mein Zutun sofort aufgefallen.

Der Unfall mit der unaufmerksamen Fahrerin, die ungebremst in die Gruppe reingeknallt ist. Ufff, das war schwierig anzuschauen. Hoffen wir, dass die Verletzungen nicht schlimm sind.

AndrejSchmitt
26.07.2022, 08:51
Scheinbar war sie ja gar nicht unaufmerksam, sondern sah irgendwo ein Lücke wo definitiv keine war. Also mit voller Absicht da rein gefahren. Das ist ja das Schlimme. Ich sag ja, völlige Fehleinschätzung der Situation mit üblen Konsequenzen.

Hafu
26.07.2022, 09:47
Und noch mal zu diesem unglaublichen Crash:

Ich war zunächst davon ausgegangen, dass Frain den Unfall vor ihr einfach nicht wahrgenommen hat und es dann nicht mehr geschafft hat, zu bremsen.
Das ist zwar schwer vorstellbar, aber alles andere schien mir noch schwerer vorstellbar.

Tatsächlich hat sie sich aber bewusst entschieden, nicht zu bremsen und sich stattdessen durchzuschlängeln, weil sie glaubte, da wäre eine Lücke. Da war aber keine.
Die gehört gesperrt!

https://www.eurosport.nl/wielrennen/tour-de-france-femmes/2022/tour-de-france-femmes-ik-dacht-een-gaatje-te-zien.-frain-over-aandeel-in-grote-valpartij_sto9060266/story.shtml
https://www.ad.nl/tour-de-france/tour-favoriete-marta-cavalli-na-idiote-actie-collega-naar-ziekenhuis-voor-scans-ik-dacht-een-gaatje-te-zien~a389d633/


Getriggert von dem Beitrag habe ich mir, nachdem ich die Etappe gestern nicht live ansehen konnte, den besagten Unfall nochmal neugierig im Replay angesehen.

Dass Frain rückblickend die falsche Entscheidung getroffen hat, darüber braucht man angesichts ihres Sturzes, der aufgrund des hohen Geschwindigkeitsüberschusses für sie genauso wie für die beiden anderen Fahrerinnen, mit denen sie kollidierte, schlimmer hätte ausgehen können, nicht zu diskutieren.

Allerdings kann ich zumindest ihre Begründung nach dem Anblicken der Bilder nachvollziehen. Sie hat aus meiner Sicht im Tunnelblick nur die durchaus vorhandene Lücke (siehe erstes Bild zwischen den am Boden liegenden weiß-blauen und roten Fahrerinnen) gesehen und übersehen, dass die langsamer auf den Unfall zurollende Fahrerin in blau in wenigen Augenblicken diese Lücke zumachen und Frain den Weg versperren wird.

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Kurz bevor Frain in die schon am Boden liegende Fahrerin reingerauscht ist, wurde sie von der Fahrerin rechts von ihr leicht touschiert und konnte somit nicht die Lücke nutzen, die sie sich ausgeguckt hat.
Ohne sie näher zu kennen würde ich vermuten, dass sie Querfeldein- oder Mountainbike-Erfahrung hat, denn im Gelände muss man sich auf schnellen Abfahrten oft in Sekundenbruchteilen für eine Fahrlinie zwischen zwei oder drei Felsen, also statischen Hindernissen entscheiden, ohne die Möglichkeit zu haben groß nachzudenken und bremsen ist im Gelände fast immer die falsche Entscheidung, denn mit dann meist unmittelbar blockierenden Reifen kann man auch nicht mehr steuern.
Nur hat man es im Gelände meist mit statischen Hindernissen zu tun, die sich nicht bewegen, während Fahrerinnen im Straßenradsport eben sich bewegende Hindernisse sind und sich vorhandenen Lücken auch in Sekundenbruchteilen wieder schließen können.

Auf Asphalt greift dagegen die Bremse wegen der viel höheren Haftreibung viel besser, so dass in so einer Situation angesichts der unkalkulierbaren Risiken eines Sturzes Bremsen auf jeden Fall die sinnvollere Option ist.

Sperren muss man sie sicher nicht. Sie hat eine rückblickend falsche Entscheidung getroffen und die Aufschürfungen am Ellbogen, die sie im Zielinterview hat, werden sie die nächsten Tage noch schmerzhaft an diese Entscheidung erinnern.
Bekanntlich machen solche Situationen Flachetappen erst richtig interessant, so falsch sich das auch anhören mag, aber das ist wie bei der Formel1, beim Skiabfahrtslauf und vielen anderen klassischen Risikosportarten mit hohen Einschaltquoten: im Unterbewusstsein warten sehr viele Zuschauer darauf einen Unfall zu sehen, auch wenn man sich das offen nie eingestehen würde.

LidlRacer
26.07.2022, 09:57
...und Laura Süßemilch mit zwei gebrochenen Wirbeln. :(

https://www.eurosport.de/radsport/tour-de-france-femmes/2022/schwere-sturze-uberschatten-2.-etappe-sorge-um-laura-sussemilch_sto9060146/story-amp.shtml

Merde! :(

Hatte zwar gestern spät ne englische (?) Meldung dazu gelesen, aber dummerweise "vertebrae" als Rippen fehlinterpretiert, was weniger kritisch als Wirbel klänge.

Mir scheint, es hat gravierende Nebenwirkungen, dass die TdF Femmes als DAS ultimative Rennen vermarktet und betrachtet wird, bei dem fast alle unbedingt Erfolge erreichen wollen/müssen.

Vom Giro Donne sind mir keine derartigen Crashorgien in Erinnerung.

LidlRacer
26.07.2022, 10:31
Kurz bevor Frain in die schon am Boden liegende Fahrerin reingerauscht ist, wurde sie von der Fahrerin rechts von ihr leicht touschiert und konnte somit nicht die Lücke nutzen, die sie sich ausgeguckt hat.

Das "leichte Touchieren" ist der brutale Crash, der Marta Cavalli so schwer verletzt hat, dass sie das Rennen aufgeben musste.

Bei der Betrachtung aus der Hubschrauberperspektive könnte man den Eindruck haben, dass Frain vielleicht wirklich durchgekommen wäre, wenn Cavalli kurz vorm Stillstand nicht noch einen kleinen Schlenker nach links gemacht hätte.

Aber bei der Betrachtung von hinten wird die Unmöglichkeit ihres Verhaltens m.E. deutlicher, denn die Straße ist auf ganzer Breite gefüllt mit gestürzten oder stark abbremsenden Fahrerinnen. Da ungebremst durchzupflügen, ist eine saudumme und völlig unverantwortliche Idee.

Hätte sie gebremst, hätte sie einen Crash zwar auch nicht mehr verhindern können, aber er wäre wahrscheinlich weitgehend folgenlos geblieben.

ritzelfitzel
26.07.2022, 11:05
Merde! :(

Hatte zwar gestern spät ne englische (?) Meldung dazu gelesen, aber dummerweise "vertebrae" als Rippen fehlinterpretiert, was weniger kritisch als Wirbel klänge.

Mir scheint, es hat gravierende Nebenwirkungen, dass die TdF Femmes als DAS ultimative Rennen vermarktet und betrachtet wird, bei dem fast alle unbedingt Erfolge erreichen wollen/müssen.

(...)

Sofern es "nur" bei gebrochenen Wirbeln bleibt, kann man aber mit Sicherheit noch von Glück im Unglück sprechen. Musste da gestern sofort an Kristina Vogel denken...

Ich denke auch, dass es dieser ultimative Hype um die historische Chance Schuld ist, dass übermäßig viel Risiko gefahren wird. Also über die eigenen Fähigkeiten hinaus, ohne despektierlich klingen zu wollen.

NiklasD
26.07.2022, 11:20
Ich denke auch, dass es dieser ultimative Hype um die historische Chance Schuld ist, dass übermäßig viel Risiko gefahren wird. Also über die eigenen Fähigkeiten hinaus, ohne despektierlich klingen zu wollen.

Würde nicht mal unbedingt sagen über den eigenen Fähigkeiten. Wenn man sich die TdF der Männer anschaut, dann sind die ersten Etappen eigentlich auch generell immer sehr hektisch, weil noch viele Teams & fahrer die Möglichkeit auf das gelbe Trikot haben.

Man muss sich nur an die Regenetappe in Nizza erinnern, als die reihenweise gestürzt sind und trotzdem noch Teams, wie Astana auf Attacke vorne gefahren sind (Bis deren eigener Fahrer im Straßenschild landete)

ritzelfitzel
26.07.2022, 11:42
Würde nicht mal unbedingt sagen über den eigenen Fähigkeiten. Wenn man sich die TdF der Männer anschaut, dann sind die ersten Etappen eigentlich auch generell immer sehr hektisch, weil noch viele Teams & fahrer die Möglichkeit auf das gelbe Trikot haben.

Man muss sich nur an die Regenetappe in Nizza erinnern, als die reihenweise gestürzt sind und trotzdem noch Teams, wie Astana auf Attacke vorne gefahren sind (Bis deren eigener Fahrer im Straßenschild landete)

Stimmt.

Kann mich aber auch an Aussagen erinnern von Kämna oder Schachmann (?), der das (zu) risikoreiche Fahrverhalten von Jumbo Visma anprangerte. So im Sinne von "die fahren wie die Kaputten und können es nicht."

Da ging es ja noch darum, Roglic eine Chance auf den Sieg zu verschaffen (seine letzte Möglichkeit wahrscheinlich).

LidlRacer
26.07.2022, 14:13
Ellen van Dijk schreibt offenbar mit Bezug auf Nicole Frain:

"We’re racing @LeTourFemmes AVEC @GoZwift. Not ON Zwift. Let’s hope the peloton will remember we can’t ride through people here 🤞🏻
Big shout out to the race organisation for the safety though, this is next level! 👏🏻👍🏻"

Übrigens hat Nicole Frain schon jemanden mit dem Auto totgefahren:
Tasmanian driver gets suspended sentence for fatal crash as judge impressed by 'honesty' (https://www.abc.net.au/news/2015-12-01/tas-driver-gets-suspended-sentence-for-fatal-crash/6991264)

Daraus scheint sie wenig gelernt zu haben.

NiklasD
26.07.2022, 14:50
Übrigens hat Nicole Frain schon jemanden mit dem Auto totgefahren:
Tasmanian driver gets suspended sentence for fatal crash as judge impressed by 'honesty' (https://www.abc.net.au/news/2015-12-01/tas-driver-gets-suspended-sentence-for-fatal-crash/6991264)

Daraus scheint sie wenig gelernt zu haben.

Das ist jetzt doch ein wenig weit hergeholt bei einem Vorfall aus 2015...

Stürze passieren und gehören zum Radsport. Und gerade bei den Geschwindigkeiten müssen Entscheidungen innerhalb von Sekunden getroffen werden und es können natürlich auch Fehler passieren. Die betreffende Fahrerin ist sicherlich nicht voller Absicht da rein gebrettert, sondern hat ne Lücke gesehen, die nicht da war. Gibt auch genug Beispiele, bei denen ähnliche Situationen gut ausgegangen sind.

LidlRacer
26.07.2022, 15:12
Das ist jetzt doch ein wenig weit hergeholt bei einem Vorfall aus 2015...

Stürze passieren und gehören zum Radsport. Und gerade bei den Geschwindigkeiten müssen Entscheidungen innerhalb von Sekunden getroffen werden und es können natürlich auch Fehler passieren. Die betreffende Fahrerin ist sicherlich nicht voller Absicht da rein gebrettert, sondern hat ne Lücke gesehen, die nicht da war. Gibt auch genug Beispiele, bei denen ähnliche Situationen gut ausgegangen sind.

Die einzig denkbare Entscheidung, wenn die Straße komplett blockiert und außen rum fahren unmöglich ist:
Erst mal bremsen! Wie alle anderen.

Zeig mir ne vergleichbare Situation, wo da jemand mit 50(?) erfolgreich und ohne unverantwortliche Fremdgefährdung durchbrettert!

Thanus
26.07.2022, 15:37
Das ist jetzt doch ein wenig weit hergeholt bei einem Vorfall aus 2015...

Stürze passieren und gehören zum Radsport. Und gerade bei den Geschwindigkeiten müssen Entscheidungen innerhalb von Sekunden getroffen werden und es können natürlich auch Fehler passieren. Die betreffende Fahrerin ist sicherlich nicht voller Absicht da rein gebrettert, sondern hat ne Lücke gesehen, die nicht da war. Gibt auch genug Beispiele, bei denen ähnliche Situationen gut ausgegangen sind.
Wenn vor dir mehrere Leute auf der Straße liegen ist bremsen angesagt und nicht Entscheidungsfindung!

Das Problem bei Damenrennen ist dieser enorme Leistungsunterschied unter den Fahrerinnen. Bei Flachetappen versuchen die Leistungsschwächeren mit allen Mitteln den Anschluss zu halten und wenn man völlig am Limit unterwegs ist, ist im Tunnelblick auch kein klarer Gedanke mehr zu fassen.

Mit einem vernünftigen Streckenprofil, wo es rasch zu entsprechend kleineren Gruppen kommt und nicht jeder an einen Etappensieg glaubt, könnte man dem entgegenwirken. Das ist bei dieser Tour völlig verabsäumt worden. Das Streckenprofil dieser Tour ist gelinde gesagt unverantwortlich. Ich bin ja gespannt, welche Bergfahrerin überhaupt bis nächsten Samstag, wenn's wirklich losgeht, noch dabei ist.

Hafu
26.07.2022, 16:11
...sondern hat ne Lücke gesehen, die nicht da war. Gibt auch genug Beispiele, bei denen ähnliche Situationen gut ausgegangen sind.

Die Lücke, um an den gestürzten Fahrern vorbei bzw. zwischendurch zu fahren, war da, wie ich mit den oben eingestellten Bildern belegen konnte, sie wurde nur, bis Frain an der Unfallstelle war von einer bremsenden anderen Fahrerin verstellt.

Aber Frain zu unterstellen sie wäre absichtlich gestürzt, wie von lidlracer angedeutet, mit dem ich doch sonst ziemlich oft einer Meinung bin, halte ich für weit hergeholt.

Wie schon von dir geschrieben: sie musste eine Entscheidung treffen, die im Nachhinein zweifellos die verkehrte war, aber wenn es ihr gelungen wäre, an den gestürzten Fahrerinnen vorbeige zu fahren (wofür es unzählige andere Beispiele bei Massenstürzen gibt, denn ein paar schaffen es fast immer ohne Sturz an Unfallstellen vorbei zu lenken), dann hätte jeder ihre Lenkkünste und Radbeherrschung gepriesen.

Man braucht schon grundsätzlich ein weit unterdurchschnittlich ausgeprägtes Risikobewusstsein, um überhaupt freiwillig an Straßenradrennen teilzunehmen, denn wenn man eine normal ausgeprägte Angst vor Stürzen hat, dann macht man es entweder wie Anna Kiesenhofer und konzentriert sich auf Zeitfahren und Ausreißversuche und hält beim Fahren im Peloton Sicherheitsabstand zu den vorausfahrenden Fahrerinnen oder man macht es wie wir und wird Triathlet.

Stefan
26.07.2022, 16:26
Aber Frain zu unterstellen sie wäre absichtlich gestürzt, ...
Die Folgen von Radstürzen sind unkalkulierbar. Kein klar denkender Mensch würde absichtlich stürzen. Deshalb stimme ich Dir voll zu.

NiklasD
26.07.2022, 16:27
Die einzig denkbare Entscheidung, wenn die Straße komplett blockiert und außen rum fahren unmöglich ist:
Erst mal bremsen! Wie alle anderen.

Zeig mir ne vergleichbare Situation, wo da jemand mit 50(?) erfolgreich und ohne unverantwortliche Fremdgefährdung durchbrettert!

Das kann man von zuhause sehr einfach sagen. Ich würde auf alle Fälle nur in seltensten Fällen einem Sportler eine Absicht unterstellen. Nicole Frain hat mehr als Glück, dass der Sturz für sie selber nicht übler ausgegangen ist.

EDIT: Es war sicherlich sehr gewagt und nicht wirklich rational in die Lücke versuchen rein zu fahren, aber in einem Rennen können solche falschen Entscheidungen passieren.

Du musst dir nur mal von Velon auf Youtube die Videos zu "near crashes" von den on-board Kameras ansehen. Da gibt es eine Vielzahl von Situationen, die ähnlich gelagert sind und ähnlich übel ausgehen, wie der vorliegende.

LidlRacer
26.07.2022, 16:29
CECILIE!!!!! :Blumen:

Das gibt ein Interview ...

Harm
26.07.2022, 16:30
CECILIE!!!!! :Blumen:

Das gibt ein Interview ...

Ick freu mir auch schon.
Du warst einfach schneller!:Blumen:

Harm
26.07.2022, 16:40
"...after such a fuc**ng shitty day yesterday...."
Das lässt doch auf mehr hoffen:Cheese:

Michael Skjoldborg
26.07.2022, 18:15
Interview gibt's hier (https://www.feltet.dk/nyheder/lykellig_uttrup_i_taarer_efter_tour-triumf/).

LidlRacer
26.07.2022, 23:38
Hier noch eins auf Dänisch:
https://sport.tv2.dk/cykling/2022-07-26-fucking-lortedag-vendt-til-uttrup-i-taarer-det-bliver-ikke-bedre

Sagt sie da noch was Bemerkenswertes?

Ich hatte sie überhaupt nicht auf der Rechnung, da sie an den vorigen Anstiegen nie vorne war.
Aber besser so als andersrum! :Lachen2:

Hafu
26.07.2022, 23:50
Hier noch eins auf Dänisch:
https://sport.tv2.dk/cykling/2022-07-26-fucking-lortedag-vendt-til-uttrup-i-taarer-det-bliver-ikke-bedre

Sagt sie da noch was Bemerkenswertes?
...

Was sie sagt ist ja eigentlich egal. Interessant ist bei ihr v.a. wie sie es sagt.

zu Beginn des dänischen interviews dachte ich mir noch: Hurra, jetzt lacht sie endlich wieder (ihre Augen leuchten dann so phänomenal und ausdrucksstark) und eine Frage später kamen die Tränen schon wieder.

(no offense)

LidlRacer
27.07.2022, 01:24
Was sie sagt ist ja eigentlich egal. Interessant ist bei ihr v.a. wie sie es sagt.

Stimmt weitgehend.
Aber trotzdem gut, z.B. ihren "happy dead fish" zu verstehen.
Hier in einer schönen Sammlung auf einer japanischen Website:

www.wildto.com/news/53204.html

Nebenbei:
Dass Annemiek van Vleuten gesundheitlich angeschlagen war, war heute offensichtlich.
Hier äußert sie sich ausführlicher dazu:

'COULDN’T EAT, COULDN’T DRINK' - ANNEMIEK VAN VLEUTEN CHARGE HIT BY STOMACH BUG AT TOUR DE FRANCE FEMMES (https://www.eurosport.co.uk/cycling/tour-de-france-femmes/2022/couldnt-eat-couldnt-drink-annemiek-van-vleuten-charge-hit-by-stomach-bug-at-tour-de-france-femmes_sto9061712/story.shtml)

Krass, dass sie sich damit trotzdem noch so gut halten konnte!

lepeters
27.07.2022, 07:53
Heute wird es hügelig bei der TDFF. Ich vermute, dass es heute große Abstände im Klassement geben wird, da die Stärke der Fahrerinnen doch schon recht unterschiedlich ist. Zudem soll die Etappe technisch schwer zu fahren sein und einige Gravel Abschnitte erhalten. Vergleichbar mit einem Ein-Tages-Klassiker im Frühjahr...
Die Favoriten sind aus meiner Sicht Elisa Longo-Borghini, Marianne Vos oder auch Annemiek van Vleuten, wenn sie sich von gestern gut erholen konnte.

Das gelbe Trikot wird wohl bei Vos bleiben, alles andere wäre aus meiner Sicht auch überraschend.
Ich freue mich auf die Etappe!
Mein Tagestipp: Elisa Longo Borghini, nachdem sie bereits Flandern und Strade gewinnen konnte

Michael Skjoldborg
27.07.2022, 08:01
Sagt sie da noch was Bemerkenswertes?


Nope. Tenor ist, dass es bisher ein recht gebrauchtes Jahr für sie gewesen ist, der Tag gestern kam dann noch hinzu, alles war bisher eher "sch....e". Von daher war es toll mit dem Sieg, wobei sie natürlich ihrem Team dafür dankt, weiterhin an sie geglaubt zu haben.

Insgesamt könnte man fast den Eindruck bekommen, dass die Corona-Pause und der Murks zuvor eher gut für sie gewesen sind, denn den Landesmeistertitel direkt danach hat sie sehr souverän herausgefahren. Und endlich konnte sie zum Schluss dabei sein, wenn es dann eigentlich ihr Terrain und der Rest der Weltspitze auch dabei ist. Bin von daher gespannt auf heute und insbesondere Garcia.

Bis denne, Michael

kiwii
27.07.2022, 08:27
Heute wird es hügelig bei der TDFF. Ich vermute, dass es heute große Abstände im Klassement geben wird, da die Stärke der Fahrerinnen doch schon recht unterschiedlich ist. Zudem soll die Etappe technisch schwer zu fahren sein und einige Gravel Abschnitte erhalten. Vergleichbar mit einem Ein-Tages-Klassiker im Frühjahr...
Die Favoriten sind aus meiner Sicht Elisa Longo-Borghini, Marianne Vos oder auch Annemiek van Vleuten, wenn sie sich von gestern gut erholen konnte.

Das gelbe Trikot wird wohl bei Vos bleiben, alles andere wäre aus meiner Sicht auch überraschend.
Ich freue mich auf die Etappe!
Mein Tagestipp: Elisa Longo Borghini, nachdem sie bereits Flandern und Strade gewinnen konnte

Ich bin dafür, dass es hyggelig wird. Hoch lebe Cecilie!

Harm
27.07.2022, 08:34
ist zwar total off topic aber seit gestern geht mir ein Gedicht von Christian Morgenstern nicht mehr aus dem Kpf, welches mein Vater immer zitiert hat:

Zäzilie
Zäzilie soll die Fenster putzen,
sich selbst zum Gram, jedoch dem Haus zum Nutzen.

„Durch meine Fenster muss man“, spricht die Frau,
„so durchsehn können, dass man nicht genau,
erkennen kann, ob dieser Fenster Glas
Glas oder bloße Luft ist. Merk dir das."
Zäzilie ringt mit allen Menschen-Waffen ...
Doch Ähnlichkeit mit Luft ist nicht zu schaffen.
Zuletzt ermannt sie sich mit einem Schrei -
und schlägt die Fenster allesamt entzwei!
Dann säubert sie die Rahmen von den Resten,
und ohne Zweifel ist es so am besten.
Sogar die Dame spricht zunächst verdutzt:
"So hat Zäzilie ja noch nie geputzt"

Doch alsobald ersieht man, was geschehn,
und sagt einstimmig: "Diese Magd muss gehn!"

Thanus
27.07.2022, 12:41
Wie schon von dir geschrieben: sie musste eine Entscheidung treffen, die im Nachhinein zweifellos die verkehrte war, aber wenn es ihr gelungen wäre, an den gestürzten Fahrerinnen vorbeige zu fahren (wofür es unzählige andere Beispiele bei Massenstürzen gibt, denn ein paar schaffen es fast immer ohne Sturz an Unfallstellen vorbei zu lenken), dann hätte jeder ihre Lenkkünste und Radbeherrschung gepriesen.
Was du schilderst is ein Massensturz in einem Herrenpeloton, wo für Viele keine Zeit zum Bremsen bleibt. Im vorliegenden Fall allerdings war mehr als genug Zeit zu bremsen, was auch jeder Profi mit Verstand tut, weil man nie abschätzen kann, wie die Gestürzten sich verhalten. Wenn sie durchgekommen wäre, hätte auch niemand mit Verstand diese Aktion bejubelt, weil es schlicht und einfach hirnrissig war.

lyra82
27.07.2022, 13:41
Hier gibt es so eine Art Lifeview der Tour:
https://racecenter.letourfemmes.fr/en/4

LidlRacer
27.07.2022, 14:45
Tatsächlich hat sie [Frain] sich aber bewusst entschieden, nicht zu bremsen und sich stattdessen durchzuschlängeln, weil sie glaubte, da wäre eine Lücke. Da war aber keine.
Die gehört gesperrt!

Der FDJ Chef sieht's ähnlich:

FDJ boss calls for Frain's removal from Tour de France Femmes after Cavalli crash (https://www.cyclingnews.com/news/fdj-boss-calls-for-frains-removal-from-tour-de-france-femmes-after-cavalli-crash)

Im Haupttext klingt's ne Spur anders als in der Überschrift.
Da meint er:
"If I was Nicole Frain, I would not be starting the race today," Delcourt told Cyclingnews at the start of stage 3 in Reims on Tuesday.

"But I am not her, nor her director, nor the organisation."

Harm
27.07.2022, 15:38
aktuelles Renngeschehen:
Kann mir jemand erklären, warum Ceclilie sich nur das Hinterrad Ihrer Kollegin hat geben lassen und nicht das ganze Rad? Am Ende der Schotterpassage steht doch sicher ein Manschaftsfahrzeug mit passendem Ersatzrad.
So hat der Spass mehr als ne halbe Minute gekostet....

LidlRacer
27.07.2022, 15:51
aktuelles Renngeschehen:
Kann mir jemand erklären, warum Ceclilie sich nur das Hinterrad Ihrer Kollegin hat geben lassen und nicht das ganze Rad? Am Ende der Schotterpassage steht doch sicher ein Manschaftsfahrzeug mit passendem Ersatzrad.
So hat der Spass mehr als ne halbe Minute gekostet....

Ich habe leichte Zweifel, dass die werweißwieviele Fahrzeuge haben, die man strategisch überall platzieren kann, wo man will.

Höchstwahrscheinlich haben die genau eines, und dem wird vorgeschrieben, wo es zu sein hat - nämlich i.d.R. hinter dem Feld

Harm
27.07.2022, 16:03
Hat ja alles gut geklappt. Hinter dem Feld wäre genau da gewesen, wo es gebraucht worden wäre....:Blumen:

LidlRacer
27.07.2022, 16:05
Hm, ich könnte auf diesen Schotterkram gut verzichten.
Nehme an, die meisten Fahrerinnen auch.
Und die Mechaniker erst recht.

Michael Skjoldborg
27.07.2022, 16:12
Bin von daher gespannt auf heute und insbesondere Garcia.

Hmm, hätte sich eleganter einfädeln lassen...

LidlRacer
27.07.2022, 16:13
Autsch!!!

Fieser Sturz von Mavi Garcia nach Kontakt mit eigenem Teamfahrzeug.
Und das nach mehreren Defekten, die schon scheiße genug waren.

Harm
27.07.2022, 16:14
geht mir ähnlich.
Kopfsteinpflaster erscheint mir aus meinen eigenen Erfahrungen kräftezehrender und daher sportlich interessanter. Dieser Schotterkram ist irgendwie nur rutschig und Radtechnik-fordernd.

LidlRacer
27.07.2022, 16:19
geht mir ähnlich.
Kopfsteinpflaster erscheint mir aus meinen eigenen Erfahrungen kräftezehrender und daher sportlich interessanter. Dieser Schotterkram ist irgendwie nur rutschig und technik-fordernd.

Ich finde, ein Kopfsteinpflasterrennen reicht.
Man muss nicht in jedes Rennen eine Lotteriekomponente einbauen.

LidlRacer
27.07.2022, 16:21
Denke, die Reusser kommt durch ...

LidlRacer
27.07.2022, 17:45
Autsch!!!

Fieser Sturz von Mavi Garcia nach Kontakt mit eigenem Teamfahrzeug.
Und das nach mehreren Defekten, die schon scheiße genug waren.

Hm, habt Ihr das auch so klar gesehen wie der Spiegel?

Topfahrerin García wird von eigenem Teamfahrzeug zu Sturz gebracht
Als Sechste der Gesamtwertung ging Mavi García auf die vierte Etappe der Tour de France Femmes – und erlebte einen Albtraum. Erst erlitt sie zwei technische Defekte, dann räumte ihr Teamfahrzeug sie vom Rad. (https://www.spiegel.de/sport/tour-de-france-femmes-topfahrerin-mavi-garcia-wird-von-eigenem-teamfahrzeug-zum-sturz-gebracht-a-663343ce-2a75-4cd9-a467-158db76363c0)

Ich hätte nicht ausgeschlossen, dass ihre eigene Unachtsamkeit zumindest dazu beigetragen hat, aber ich muss es mir später noch mal in Ruhe anschauen ...

rookie2003
27.07.2022, 18:02
Wenn fachfremde (Massen)Medien versuchen auf den grad schicken Zug aufzuspringen, muss man immer vorsichtig sein. Das ganz allgemein.

Aus jahrelanger Erfahrung würde ich sagen, dass die Fahrerin die Hauptschuld am Crash trägt. Wo soll der Wagen hin? Er hält die Spur und sie hat ihn ja vorhin auch bemerkt. Schert einfach zu früh ein. Ein mix aus Unachtsamkeit, Müdigkeit, Frust (über den bisherigen Verlauf der Etappe, etc.).

Die Tour ist aus meiner Sicht bis jetzt nicht nur eine Werbung für den Frauenradsport.

ritzelfitzel
27.07.2022, 18:08
Hm, habt Ihr das auch so klar gesehen wie der Spiegel?

Topfahrerin García wird von eigenem Teamfahrzeug zu Sturz gebracht
Als Sechste der Gesamtwertung ging Mavi García auf die vierte Etappe der Tour de France Femmes – und erlebte einen Albtraum. Erst erlitt sie zwei technische Defekte, dann räumte ihr Teamfahrzeug sie vom Rad. (https://www.spiegel.de/sport/tour-de-france-femmes-topfahrerin-mavi-garcia-wird-von-eigenem-teamfahrzeug-zum-sturz-gebracht-a-663343ce-2a75-4cd9-a467-158db76363c0)

Ich hätte nicht ausgeschlossen, dass ihre eigene Unachtsamkeit zumindest dazu beigetragen hat, aber ich muss es mir später noch mal in Ruhe anschauen ...

Das Teamfahrzeug fährt ganz klar auf, ohne abzubremsen bzw erst nach dem Kontakt. In meinen Augen eindeutige Unachtsamkeit des Autofahrers. Immerhin bremst er direkt danach, sonst hätte er sie überrollt. :(

rookie2003
27.07.2022, 18:17
Das Teamfahrzeug fährt ganz klar auf, ohne abzubremsen bzw erst nach dem Kontakt. In meinen Augen eindeutige Unachtsamkeit des Autofahrers. Immerhin bremst er direkt danach, sonst hätte er sie überrollt. :(

Dass er danach bremst ist ein natürlicher, menschlicher Reflex. Gott sei Dank.

Im Konvoi soll man eigentlich nur im Notfall bremsen und man kann als Autofahrer auch auf eine "normale" Reaktion der Radsportler vertrauen. Meist geht das ja gut.
Als Radler im Feld ist bremsen ja auch meist die letzte aller Lösungen. Reflex von Außenstehenden würden erst mal was anderes vermuten, aber die lernen das (im besten Fall) von der Pike auf.

lepeters
27.07.2022, 18:54
Gott sei Dank ist da nichts schlimmeres passiert. Leider ist es ja immer sau gefährlich, wenn die Fahrerinnen durch den Konvoi fahren und nicht jeder zu 100% bei der Sache ist.

Gab bei der Tour der Männer ja auch einige Szenen - ich glaube sogar WvA innerhalb einer Etappe 2x - wo es beinahe zum Crash Fahrer mit Auto kam.
Einmal hat er das ja gerade noch so aussteuern können.

Ich will nicht Fahrer eines Wagens im Konvoi sein, dass muss extrem anstrengend sein, vor allem auf so einer Etappe wie heute

lepeters
27.07.2022, 18:55
Die Etappe selber fand ich mal wieder richtig gut. Das Rennen bietet auf jeden Fall viele Überraschungen und ist echt spannend zu verfolgen. #WatchTheFemmes hat mich voll abgeholt, macht super viel Spaß zu schauen!

Klugschnacker
27.07.2022, 22:07
Die Etappe selber fand ich mal wieder richtig gut. Das Rennen bietet auf jeden Fall viele Überraschungen und ist echt spannend zu verfolgen. #WatchTheFemmes hat mich voll abgeholt, macht super viel Spaß zu schauen!

Finde ich auch! Bitte mehr Frauen-Radsport in der ARD. Lob auch an den Sender, die mediale Arbeit und Moderation sind top!

LidlRacer
27.07.2022, 22:57
Hm, habt Ihr das auch so klar gesehen wie der Spiegel?

Topfahrerin García wird von eigenem Teamfahrzeug zu Sturz gebracht
Als Sechste der Gesamtwertung ging Mavi García auf die vierte Etappe der Tour de France Femmes – und erlebte einen Albtraum. Erst erlitt sie zwei technische Defekte, dann räumte ihr Teamfahrzeug sie vom Rad. (https://www.spiegel.de/sport/tour-de-france-femmes-topfahrerin-mavi-garcia-wird-von-eigenem-teamfahrzeug-zum-sturz-gebracht-a-663343ce-2a75-4cd9-a467-158db76363c0)

Ich hätte nicht ausgeschlossen, dass ihre eigene Unachtsamkeit zumindest dazu beigetragen hat, aber ich muss es mir später noch mal in Ruhe anschauen ...


Aus jahrelanger Erfahrung würde ich sagen, dass die Fahrerin die Hauptschuld am Crash trägt. Wo soll der Wagen hin? Er hält die Spur und sie hat ihn ja vorhin auch bemerkt. Schert einfach zu früh ein. Ein mix aus Unachtsamkeit, Müdigkeit, Frust (über den bisherigen Verlauf der Etappe, etc.).

Die Tour ist aus meiner Sicht bis jetzt nicht nur eine Werbung für den Frauenradsport.

Das Teamfahrzeug fährt ganz klar auf, ohne abzubremsen bzw erst nach dem Kontakt. In meinen Augen eindeutige Unachtsamkeit des Autofahrers. Immerhin bremst er direkt danach, sonst hätte er sie überrollt. :(

Bin jetzt erst dazu gekommen, mir das noch mal genauer anzuschauen - hier
https://www.ardmediathek.de/video/sportschau/4-etappe-komplette-uebertragung/das-erste/Y3JpZDovL3Nwb3J0c2NoYXUuZGUvc3BvcnRzY2hhdS1mZm1wZW ctdmlkZW8tNjY1MTczMQ
ab 1:51:30

Nein, man kann nicht sagen, dass das eigene Teamfahrzeug auffährt.
Sie zieht nach rechts und berührt dabei das Fahrzeug, von dem sie eigentlich wusste, dass es zumindest kurz vorher noch da war. Sie hat ja (mindestens) eine Flasche daraus angenommen.

Es wäre vom Fahrer schlau gewesen, wenn er idealerweise schon vorhergesehen hätte, dass Mavi wieder auf die rechte Spur in den Windschatten der anderen Fahrerinnen wollen wird, so dass er etwas vom Gas gegangen wäre, um ihr dafür Platz zu geben.

Es wäre auch noch gut gewesen, wenn er mitbekommen hätte, dass sie rechts rüber zieht, so dass er immer noch hätte vom Gas gehen können.

Aber war es schlau von ihr, sich darauf zu verlassen, dass das Fahrzeug nicht mehr da ist?

Also ohne die Sitten im Rennen genauer zu kennen, würde ich die Schuldverteilung etwa bei 50:50 sehen. Dumm gelaufen. :(

PS:
Im Gegensatz zum deutschen hält sich der englische Kommentar hier
https://tiz-cycling.io/video/tour-de-france-femmes-2022-stage-4-full-stage-ladies
ab 2:09:30
mit Schuldzuweisungen zurück - etwa nach dem Motto:
Sowohl Fahrerinnen als auch Sportliche Leiter sind gestresst und daher nicht voll konzentriert - shit happens.

Thanus
28.07.2022, 07:32
Solche Schotter- oder Pflaster-Etappen sind für den Zuseher sehr spektakulär, aber für die Rennfahrer purer Stress und oftmals ein Glücksspiel. Ich brauche sie bei Rundfahrten genau so wenig wie Mannschaftszeitfahren (das eigentlich nur überflüssig ist, außer bei einem Großerereignis als Nationenbewerb), da es nicht selten passiert, dass ein Favorit unverschuldet ins Hintertreffen gelangt.

Für Garcia ist es gestern besonders blöd gelaufen. Aber ihre Form scheint ausgezeichnet zu sein und sofern sie sich die nächsten zwei Tage gut erholen kann, hat sie in den beiden letzten Etappen noch immer alle Chancen. Denn dort geht es nicht mehr um Sekunden, sondern um viele Minuten.

Topfavoritin van Vleuten hat ihre Magenprobleme offenbar auch überstanden und findet langsam zu gewohnter Stärke zurück.

lepeters
28.07.2022, 08:06
Solche Schotter- oder Pflaster-Etappen sind für den Zuseher sehr spektakulär, aber für die Rennfahrer purer Stress und oftmals ein Glücksspiel. Ich brauche sie bei Rundfahrten genau so wenig wie Mannschaftszeitfahren (das eigentlich nur überflüssig ist, außer bei einem Großerereignis als Nationenbewerb), da es nicht selten passiert, dass ein Favorit unverschuldet ins Hintertreffen gelangt.


Sehe ich anders. Ich denke - wenn eine Landesrundfahrt oder Mehrtagesrennen - so ein Profil anbietet, warum nicht? Klar ist es ein Sicherheitsrisiko, aber auch diese Etappenprofile und Anforderungen gehören aus meiner Sicht dazu, um einen Sieger der Rundfahrt zu ermitteln.
Es muss ja nicht immer nur der 60min Bergpass sein, der über den Sieger entscheidet.
Vor allem die Kopfsteinpflasteretappen haben ja in der Vergangenheit bei der Tour auch schon früh im Rennen für Selektionen gesorgt und einige Favoriten ins Wanken gebracht.

Natürlich sollte die Sicherheit der Fahrer im Vordergrund stehen und nicht um jeden Preis für spektakuläre Bilder sorgen. Es ist ja immer ein Zusammenspiel von Profil, Fahrer, Wetter und den Umständen des Rennens, was die Etappe gefährlich machen kann.

lepeters
28.07.2022, 08:14
Heute steht mit der 5. Etappe auch die bisher längste Etappe im Frauenradsport an. 175km mit 1700hm sind heute zu bewältigen.
Ich bin gespannt, wie sich das Rennen entwickelt wird.
Die Frauenteams sind ja maximal mit 6 Fahrerinnen am Start, sodass es hier schwieriger als bei den Männern mit 8 Fahrern die Ausreißer zu kontrollieren.

Ich denke jedoch, dass hier auch wieder die Favoriten Vos, Balsamo, Kopecky oder Wiebes zuschlagen werden. Trotz der Unerfahrenheit über solche Etappenlängen denke ich, dass Trek, Jumbo und DSM die Ausreißer kontrollieren werden.

Ich freue mich auf die Etappe!

Mein Tipp ist heute Vos

ritzelfitzel
28.07.2022, 09:39
Bin jetzt erst dazu gekommen, mir das noch mal genauer anzuschauen - hier
https://www.ardmediathek.de/video/sportschau/4-etappe-komplette-uebertragung/das-erste/Y3JpZDovL3Nwb3J0c2NoYXUuZGUvc3BvcnRzY2hhdS1mZm1wZW ctdmlkZW8tNjY1MTczMQ
ab 1:51:30

Nein, man kann nicht sagen, dass das eigene Teamfahrzeug auffährt.
Sie zieht nach rechts und berührt dabei das Fahrzeug, von dem sie eigentlich wusste, dass es zumindest kurz vorher noch da war. Sie hat ja (mindestens) eine Flasche daraus angenommen.

Es wäre vom Fahrer schlau gewesen, wenn er idealerweise schon vorhergesehen hätte, dass Mavi wieder auf die rechte Spur in den Windschatten der anderen Fahrerinnen wollen wird, so dass er etwas vom Gas gegangen wäre, um ihr dafür Platz zu geben.

Es wäre auch noch gut gewesen, wenn er mitbekommen hätte, dass sie rechts rüber zieht, so dass er immer noch hätte vom Gas gehen können.

Aber war es schlau von ihr, sich darauf zu verlassen, dass das Fahrzeug nicht mehr da ist?

Also ohne die Sitten im Rennen genauer zu kennen, würde ich die Schuldverteilung etwa bei 50:50 sehen. Dumm gelaufen. :(



Du hast Recht.

Hatte es nur im Live-Bild gesehen und mir eben in deinem Link nochmals angeschaut. Da sah es so aus, dass das Fahrzeug einfach mit konstantem Tempo in sie reinfährt. Aber klar, der Abstand Auto Fahrerin ist sowieso schon mega gering in der Szene, da ist das dann primär eine Unachtsamkeit von Garcia, dass sie so rüberlenkt aber andererseits auch etwas fahrlässig, dass das Teamfahrzeug so nah von hinten dran ist.

lyra82
28.07.2022, 09:50
Gibt es eine Komplettübertragung, ohne sich irgendwie anmelden zu müssen?
Sportschau startet immer erst um 14:15 Uhr.

Kraichgauner
28.07.2022, 10:03
Fiel mir auf bei der Überlegung, ob ich zum Gucken hinfahre: in der gleichen Gegend findet in diesen Tagen auch die "Tour Cycliste Professionnel Alsace" statt.

lepeters
28.07.2022, 10:19
Gibt es eine Komplettübertragung, ohne sich irgendwie anmelden zu müssen?
Sportschau startet immer erst um 14:15 Uhr.

Die Übertragung auf GCN+ beginnt auch erst um 14 Uhr. In der Regel wird dort auch nicht direkt ins Geschehen gegangen, sondern erst 15-20 im Studio gesprochen.

Ich denke, dass es vorher noch gar keine Livebilder geben wird, also vom Veranstalter aus. Ist im Radsport ja Gang und Gäbe, dass die Livebilder erst im Verlaufe der Etappe zur Verfügung stehen. Insofern sollte die Sportschau da gegenüber den Bezahldiensten zeitlich keinen Nachteil haben

lyra82
28.07.2022, 13:18
Es hat sich eine Führungsgruppe abgesetzt mit 3'30'' Abstand.
Victoire Berteau
Antri Christoforou
Anya Louw
Emily Newsom

Hafu
28.07.2022, 15:10
Gibt es eine Komplettübertragung, ohne sich irgendwie anmelden zu müssen?
Sportschau startet immer erst um 14:15 Uhr.

Wenn es ein Sport-Abo gibt, das sein Geld wert ist (sofern man irgendein klitzekleines Interesse an Profiradsport, Triathlon oder Frauenradsport hat) , dann ist es GCN+. Das kostet 3€ im Monat und bietet fast jeden Tag Live-Rennen (sehr oft mehrere gleichzeitig) und man kann v.a. auch jedes Rennen im Re-Live zeitversetzt ansehen mit genau den Passagen ungekürzt, die einen interessieren.
Und der Kommentar ist auch wesentlich sachkundiger, als das was die Öffentlich-Rechtlichen in der Regel bieten, sofern sie überhaupt mal was live übertragen.

svmechow
28.07.2022, 15:22
Und schon wieder: Massencrash. Maaaaaaaaan Ladies. Passt doch auf Euch auf:(

LidlRacer
28.07.2022, 15:23
Puh, krasser Massencrashhaufen!

lepeters
28.07.2022, 15:42
Puh, krasser Massencrashhaufen!

Habe es nur auf einem Auge gesehen, aber hat sich eine Fahrerin mit einem Bein in einem Laufrad aufgehangen? Also es sah so aus, als würde ihr Unterschenkel irgendwie im Laufrad stecken!?

svmechow
28.07.2022, 15:45
Habe es nur auf einem Auge gesehen, aber hat sich eine Fahrerin mit einem Bein in einem Laufrad aufgehangen? Also es sah so aus, als würde ihr Unterschenkel irgendwie im Laufrad stecken!?

Ja:(
Musste man erst rausbasteln.
Wobei irgendwie (mir zumindest) nicht so ganz klar wird, wie sowas immer wieder scheinbar aus dem nichts passiert.
Hoffentlich nicht wieder so schwerwiegende Verletzungen:(

Schlafschaf
28.07.2022, 18:36
Beim Anfahren des Zielsprints falsch abbiegen war richtig gefährlich. Wenn die Fahrerin hinten dran das nicht rechtzeitig gesehen hätte und gefallen wäre, wäre wohl das halbe Feld drüber gerauscht! War aber auch echt nicht gut abgesperrt!

Ansonsten war das aber echt gute Unterhaltung, hab die letzten 10 Kilometer geschaut, ist schon spannend und gut anzuschauen!

Thanus
28.07.2022, 20:09
Regie bei der Rundfahrt führt übrigens Louis de Funès.

LidlRacer
28.07.2022, 20:28
Beim Anfahren des Zielsprints falsch abbiegen war richtig gefährlich. Wenn die Fahrerin hinten dran das nicht rechtzeitig gesehen hätte und gefallen wäre, wäre wohl das halbe Feld drüber gerauscht! War aber auch echt nicht gut abgesperrt!

Das ist immer so, dass kurz vorm Ziel Autos und Motorräder abbiegen. Kann man also gar nicht absperren, und daher kann's recht leicht passieren, dass man/frau wie vorher im ganzen Rennen blind nem Fahrzeug folgt ...

LidlRacer
28.07.2022, 20:32
Ja:(
Musste man erst rausbasteln.
Wobei irgendwie (mir zumindest) nicht so ganz klar wird, wie sowas immer wieder scheinbar aus dem nichts passiert.
Hoffentlich nicht wieder so schwerwiegende Verletzungen:(

Mindestens eine ist aufgrund dieses Chrashes ausgeschieden.
Irgendwas mit Schulter/Schlüsselbein(?).

Sowas passiert superleicht in dichten Feldern und nicht nur bei Frauen.
Wahrscheinlich mit Vorderrad am Hinterrad der Vorderfrau aufgehängt.
Und wenn irgendwer mitten im Feld stürzt, stürzen fast zwangsläufig viele andere daneben und dahinter mit. Sowohl Bremsen als auch Ausweichen führen ziemlich sicher zum Kontakt mit anderen. Nicht-Bremsen und Nicht-Ausweichen auch.

merz
28.07.2022, 20:41
Wenn es ein Sport-Abo gibt, das sein Geld wert ist (sofern man irgendein klitzekleines Interesse an Profiradsport, Triathlon oder Frauenradsport hat) , dann ist es GCN+. ....

guter Tip, Danke - (ich habe das irgendwie jahrelang übersehen/ignoriert).

Es sind nicht nur die Rennen sonder auch die Dokus, ein Einzelmonat momentan 6,99


m.

Thanus
28.07.2022, 22:09
Der EurosportPlayer kostet als Einzelmonat auch 6,99 € und bietet neben Radsport eine ganze Menge anderer Sportarten.

Hafu
29.07.2022, 06:36
guter Tip, Danke - (ich habe das irgendwie jahrelang übersehen/ignoriert).

Es sind nicht nur die Rennen sonder auch die Dokus, ein Einzelmonat momentan 6,99
...

Hatte ich vergessen, mit dazu zu schreiben: die von mir angegebenen 3€ waren auf das Jahres-Abo für 39,-€ runtergebrochen auf den Monatspreis bezogen.:Blumen:

lepeters
29.07.2022, 14:23
... und die Übertragung der Etappe läuft. 2 Deutsche Fahrerinnen aktuell in der Ausreißergruppe (Koch und Hammes).
Denke aber der Sieg wird heute wieder über Wiebes oder Vos gehen. Die sind leider zu stark für alle anderen :)

ritzelfitzel
29.07.2022, 15:48
Uff...nächster Sturz. Dieses Mal das grüne Trikot um Lorena Wiebes. :( Die sah echt geschockt aus, sitzt aber wieder aufm Rad.

svmechow
29.07.2022, 16:23
La Grande Dame. Marianne Vos macht es.:Blumen:

Thanus
29.07.2022, 17:45
Wie hoch das Niveau an der Damenspitze ist, kann man an den 1300 Watt (https://www.strava.com/activities/7544013474/overview) ermessen, die Lorena Wiebes gestern im Sprint kurzfristig mit ihren 60kg nach 180km getreten hat. Das schaffen nicht viele Herren mit dem Körpergewicht. Kein Wunder, dass da auch eine Vos im direkten Duell ohne jede Chance ist.

LidlRacer
29.07.2022, 19:18
War jetzt zu faul, alles durchzulesen.
Daher die Frage: Fährt "unsere Anna" mit?
Wenn ja, in welchem Team?

Ergänzend dazu:

Anna: Gelbes Trikot? Brauch ich nich, hab ich schon!

2016 gewonnen vor Mavi Garcia, die wir jetzt in Frankreich in Action sehen.

https://3.bp.blogspot.com/-ink912Fvh88/V_bjsTBED4I/AAAAAAABAfs/wgyO1ouIQGEfPaU0OO6PNBXY2gTBumtUQCLcB/s1600/DSC_0957%2B%2528Copiar%2529.JPG
https://www.purociclismo.es/2016/10/ii-trofeo-ria-de-marin-2016.html

https://1.bp.blogspot.com/-1qU2PrGySzI/V7sxwFdlZqI/AAAAAAAAA4o/W9Gtz4weagkT_mUkDp3H6tPq-Kpb_eoqgCLcB/s640/13895125_1634604380183332_3768092719494460042_n.jp g
http://ciclismosobreletras.blogspot.com/2016/08/entrevista-anna-kiesenhofer.html
spanisches Interview mit Anna von damals

Thanus
29.07.2022, 20:22
Auch beim Sprint heute ist die Spitze im Zielsprint beim völlig hirnlosen Schwenker von Persico nur knapp einem Massensturz entgangen. Hat aber offenbar niemanden tangiert, weil die Jury hat nicht reagiert.

LidlRacer
29.07.2022, 21:12
Auch beim Sprint heute ist die Spitze im Zielsprint beim völlig hirnlosen Schwenker von Persico nur knapp einem Massensturz entgangen. Hat aber offenbar niemanden tangiert, weil die Jury hat nicht reagiert.

Ja, das sieht sehr gefährlich aus!
Ich glaube, sie touchiert sogar Confalonieris Vorderrad, oder?

https://twitter.com/Cyclingtimenews/status/1553041467974848513

Thanus
30.07.2022, 08:21
Nach einem fast einwöchigen Geplänkel mit Szenen, die am Verstand mancher Teilnehmerinnen zweifeln lassen, beginnt heute mit der ersten Vogesenetappe (https://img.aso.fr/core_app/img-cycling-trf-jpg/7/27164/0:0,1500:904-960-0-90/14149) die Tour der Damen so richtig. Bereits am ersten Berg wird sich eine kleine Gruppe formieren und wir werden aller Voraussicht schon heute einen völligen Umsturz im Gesamtklassement erleben.

qbz
30.07.2022, 08:32
Nach einem fast einwöchigen Geplänkel mit Szenen, die am Verstand mancher Teilnehmerinnen zweifeln lassen, beginnt heute mit der ersten Alpenetappe (https://img.aso.fr/core_app/img-cycling-trf-jpg/7/27164/0:0,1500:904-960-0-90/14149) die Tour der Damen so richtig. Bereits am ersten Berg wird sich eine kleine Gruppe formieren und wir werden aller Voraussicht schon heute einen völligen Umsturz im Gesamtklassement erleben.

Die Alpen sehen schon etwas anders aus. Das sind die Vogesen, Mittelgebirge in Südostfrankreich, nur knapp über 1000 Meter hoch, wo die Tour durchfährt.

svmechow
30.07.2022, 08:37
Nach einem fast einwöchigen Geplänkel mit Szenen, die am Verstand mancher Teilnehmerinnen zweifeln lassen, beginnt heute mit der ersten Alpenetappe (https://img.aso.fr/core_app/img-cycling-trf-jpg/7/27164/0:0,1500:904-960-0-90/14149) die Tour der Damen so richtig. Bereits am ersten Berg wird sich eine kleine Gruppe formieren und wir werden aller Voraussicht schon heute einen völligen Umsturz im Gesamtklassement erleben.

Alpen. Du wirst mich sicher gleich wortreich belehren, warum die heutige Etappe trotz eindeutiger Lokalisation in den Vogesen dennoch eine Alpenetappe ist. Sportlich hattest Du ja mit Frauen aller Leistungsklassen zu tun, intellektuell bestimmt auch.

lepeters
30.07.2022, 08:37
Nach einem fast einwöchigen Geplänkel mit Szenen, die am Verstand mancher Teilnehmerinnen zweifeln lassen, beginnt heute mit der ersten Alpenetappe (https://img.aso.fr/core_app/img-cycling-trf-jpg/7/27164/0:0,1500:904-960-0-90/14149) die Tour der Damen so richtig. Bereits am ersten Berg wird sich eine kleine Gruppe formieren und wir werden aller Voraussicht schon heute einen völligen Umsturz im Gesamtklassement erleben.

Gelb wird aber bei Vos bleiben :)

Thanus
30.07.2022, 08:42
Die Alpen sehen schon etwas anders aus. Das sind die Vogesen, Mittelgebirge in Südostfrankreich, nur knapp über 1000 Meter hoch, wo die Tour durchfährt.
danke, mein Fehler

Thanus
30.07.2022, 08:46
Gelb wird aber bei Vos bleiben :)
extrem unwahrscheinlich

Thanus
30.07.2022, 08:57
Alpen. Du wirst mich sicher gleich wortreich belehren, warum die heutige Etappe trotz eindeutiger Lokalisation in den Vogesen dennoch eine Alpenetappe ist.
Na bitte, du hast die Chance, endlich einmal was Vernünftiges zu posten, genutzt. Gratuliere!

svmechow
30.07.2022, 09:11
Na bitte, du hast die Chance, endlich einmal was Vernünftiges zu posten, genutzt. Gratuliere!

Ein Lob von Thanus. Das macht mich sehr, sehr glücklich.

lyra82
30.07.2022, 14:32
Lorena Wiebes hat wohl aufgegeben.
Sie ist noch angetreten (mit 2 verbundenen Armen), aber konnte wohl doch nicht so, wie sie wollte. Sehr schade!

Insgesamt inspiriert mich die Tour sehr!
Fahre jetzt los! :)

Thanus
30.07.2022, 15:00
Van Vleuten hat das Tempo am ersten Anstieg erhöht, Vollering is mitgegangen, eine halbe Minute dahinter 6 Verfolger, das Gelbe bereits 3 Minuten zurück.

15:00 Live TV Einstieg.

lepeters
30.07.2022, 15:10
Ich glaube das wird sehr spannend heute. Ich sitze mit Kaffee und Kuchen vor dem Fernseher! :)

Thanus
30.07.2022, 15:23
Jetzt wo die Tour endlich beginnt, gibt's keine Livebilder mehr.

edit: 15:26 endlich live

lepeters
30.07.2022, 15:28
extrem unwahrscheinlich

oh ja, da habe ich mich ja mal derbe verhauen! Man lernt nie aus :Cheese:

lepeters
30.07.2022, 15:46
AVV legt los. Und das 62km vor dem Ziel. Wahnsinn

Thanus
30.07.2022, 15:48
Van Vleuten is alles wurscht, die Abstände sind schon so groß, dass sie sich entschließt, alles alleine zu fahren.

merz
30.07.2022, 15:56
Auch beim Sprint heute ist die Spitze im Zielsprint beim völlig hirnlosen Schwenker von Persico nur knapp einem Massensturz entgangen. Hat aber offenbar niemanden tangiert, weil die Jury hat nicht reagiert.

Na doch
Persico wurde für die Etappe auf den letzten Platz gesetzt

https://www.cyclingnews.com/news/silvia-persico-relegated-for-dangerous-sprint-at-tour-de-france-femmes/

m.

Thanus
30.07.2022, 16:13
Na doch
Persico wurde für die Etappe auf den letzten Platz gesetzt

https://www.cyclingnews.com/news/silvia-persico-relegated-for-dangerous-sprint-at-tour-de-france-femmes/

m.
Ja, haben sie gerade auch auf Eurosport erwähnt. Alles andere wäre ein Witz gewesen.

LidlRacer
30.07.2022, 16:15
Hoffe, die Gruppe mit Cecilie kommt noch mal näher an die 3 Einzelfahrerinnen an der Spitze. Wird ja gleich ein Stück recht flach, so dass die Gruppe Vorteile haben sollte, wenn sie gut zusammenarbeiten.

Hätte ich nicht gedacht, dass es so früh so große Abstände gibt.
Unschön, dass diese Entwicklung nicht live zu sehen war - und womöglich auch nicht aufgezeichnet.

Thanus
30.07.2022, 16:38
Unschön, dass diese Entwicklung nicht live zu sehen war - und womöglich auch nicht aufgezeichnet.
Laut Livestats von Procycling war das Feld bei der Anfahrt zum Berg zweigeteilt, aber kurz nach Beginn der Steigung geschlossen, ehe van Vleuten sofort aufs Tempo gedrückt hat und nur Vollering folgen konnte. Seither vergrößern sich bergauf die Abstände stetig und alle fahren mehr oder weniger am Limit.

svmechow
30.07.2022, 17:54
Darf denn das Gelbe Trikot bei den Frauen am letzten Tag angegriffen werden?
…oh was freue ich mich für Annemiek van Vleuten. Auch mit knapp 40 liefert die da eine derartige Performance ab. Und noch dazu erscheint sie mega sympathisch und in erfreulicher Weise selbstbewusst, will sagen: ihrer selbst bewusst. Was für ein Vorbild. :liebe053: :liebe053: :liebe053:

Thanus
30.07.2022, 18:02
Machtdemonstration von van Vleuten. Völlig außer Reichweite für die Konkurrenz. Wenn es im Damenradsport länger bergauf geht und van Vleuten am Start steht, besteht die Spannung nur darin, ob die Dominatorin auch heil hinunter kommt.

Sollte der Damenradsport durch die Tour jetzt auch noch einen zusätzlichen medialen Schub erhalten, und die tollen Zuseherzahlen am Streckenrand sprechen dafür, wird sie ihr angekündigtes Karriereende im kommenden Jahr noch mal überdenken.

Thanus
30.07.2022, 18:14
Die ersten 3km am ersten Anstieg (https://www.strava.com/segments/17330671?filter=overall), als das Peloton völlig auseinandergeflogen ist, ist van Vleuten mit rund 1600 VAM unterwegs gewesen. Das ist für Damen ein sehr hoher Wert und da kann jeder im Training auf seinem Hausberg (sofern er im Bereich von 9% Steigung liegt) einmal probieren, wie lang er so ein Tempo durchhält.

LidlRacer
30.07.2022, 23:33
Die ersten 3km am ersten Anstieg (https://www.strava.com/segments/17330671?filter=overall), als das Peloton völlig auseinandergeflogen ist, ist van Vleuten mit rund 1600 VAM unterwegs gewesen. Das ist für Damen ein sehr hoher Wert und da kann jeder im Training auf seinem Hausberg (sofern er im Bereich von 9% Steigung liegt) einmal probieren, wie lang er so ein Tempo durchhält.

VAM musste ich mir kurz ergoogeln:

"Aus dem italienischen velocità ascensionale media (VAM) steht für die durchschnittliche Steiggeschwindigkeit pro Stunde und ist ein Leistungswert im Radsport."

D.h. mit dieser Steiggeschwindigkeit wäre sie in einer Stunde 1600 m hoch gekommen.
Das klingt sehr viel (und ist es auch), dauerte aber auch nur 10 Minuten.

Schön, dass meine Hoffnung aufgegangen ist, dass Cecilie wenigstens noch um Platz 3 kämpfen und ihn sogar erreichen konnte! :Blumen:
Viel Energie für ein (dänisches) Interview war aber offenbar nicht übrig:
https://sport.tv2.dk/cykling/2022-07-30-jeg-gav-alt-jeg-kunne-ikke-goere-mere-siger-uttrup

Thanus
31.07.2022, 06:13
VAM sollte jedem ambitionierten Radsportler und vor allem Strava-Nutzer ein Begriff sein und ist einer der wichtigsten und aussagekräftigsten Parameter, wenn man Leistungen im Gebirge vergleichen möchte und keine Wattwerte und Gewichtsdaten der Athleten zur Verfügung hat. Je höher und vor allem gleichmäßiger die Steigungsprozente, desto leichter lassen sich zwar auch hohe VAM erreichen, aber speziell im Hobbybereich pendelt sich das ab einer Steigung von 8% ziemlich ein. Auch im Profisport sind die erzielten Unterschiede ab solchen Steigungsprozenten nur gering. Für eine Dauer von 30min gilt alles über 1800 VAM bei den Herren als Weltklasse, bei den Damen alles über 1500 VAM. Je kürzer die Strecke und desto höher die anaerobe Energiebereitstellung, desto höher auch die VAM. Evenepoel etwa hat gestern bei der Clasica San Sebastian bei seiner Attacke für 12min über 2100 VAM erzielt, was ein absolut irrer Wert ist.

Kiesenhofer war etwa bei der Bergstaatsmeisterschaft zuletzt bei ähnlicher Steigung mit 1500 VAM für 20min unterwegs. Sie hätte also absolut das Potential, sehr weit vorne mitzufahren. Ich traue ihr bei einer solchen Etappe wie gestern sogar die erste Verfolgergruppe zu, wenn alles passen würde.

bergflohtri
31.07.2022, 06:33
Wieder etwas dazugelernt, der Wert sagt aber nicht viel aus wenn man die Windverhältnisse auf der Strecke nicht kennt.

Thanus
31.07.2022, 06:40
Wieder etwas dazugelernt, der Wert sagt aber nicht viel aus wenn man die Windverhältnisse auf der Strecke nicht kennt.
Es spielen einige Faktoren eine Rolle, dazu gehört auch der Wind, der Windschatten, die Vorbelastung, die Temperatur und die absolute Höhe. Im Hochgebirge werden aufgrund des geringeren Sauerstoffgehalts immer niedrigere Werte erzielt.

Dennoch hat sich dieser Parameter über die Jahre als Vergleichsmöglichkeit vor allem seiner eigenen Leistungen bewährt. So lassen sich bei etwas Erfahrung mit hoher Genauigkeit Voraussagen auf unterschiedlichsten Anstiegen treffen, auch wenn man kein Wattmesssystem zur Verfügung hat.

Thanus
31.07.2022, 12:41
Darf denn das Gelbe Trikot bei den Frauen am letzten Tag angegriffen werden?
Falls das überhaupt ernst gemeint war, gilt ein Nichtangriffspakt nur für eine letzte Etappe, sofern es sich um kein Zeitfahren oder eine Bergetappe handelt. Fignon könnte ein Lied davon singen.

Bei den Damen wird heute noch mal voll auf Angriff gefahren. Das wird gegen van Vleuten zwar wenig nützen, aber nach den gestrigen Anstrengungen kann es heute durchaus den einen oder anderen Einbruch gegen, der noch zu deutlichen Verschiebungen im Gesamtklassement führen könnte.

lepeters
31.07.2022, 13:59
Bei den Damen wird heute noch mal voll auf Angriff gefahren. Das wird gegen van Vleuten zwar wenig nützen

Dieser Satz gefällt mir :) Ich freue mich auf die Etappe. AVV in der Form von gestern an der SuperPlanche wird bestimmt ein Genuss!

lepeters
31.07.2022, 14:14
AVV's Canyon in Sonderlackierung (https://twitter.com/Movistar_Team/status/1553707060197527555)

AVV's Rad für heute. Sieht schon sehr geil aus!

Hafu
31.07.2022, 14:25
...Für eine Dauer von 30min gilt alles über 1800 VAM bei den Herren als Weltklasse, bei den Damen alles über 1500 VAM. Je kürzer die Strecke und desto höher die anaerobe Energiebereitstellung, desto höher auch die VAM. Evenepoel etwa hat gestern bei der Clasica San Sebastian bei seiner Attacke für 12min über 2100 VAM erzielt, was ein absolut irrer Wert ist.
...

Rechne besser mal die Watt aus, die für "VAM" von 1800 und" VAM" von 2100 nötig sind. Der Unterschied zwischen einer Steigungsgeschwindigkeit von 1800 und 2100 sind gerade mal 16,6%, d. h. Evenepoel hat für 12 Minuten gerade mal 16,6% mehr Watt getreten, als er es für 30 Minuten höchstwahrscheinlich kann. Das ist alles andere als ungewöhnlich und ganz sicher kein "absolut irrer Wert" (ein semantisch unangebrachter Ausdruck der IMHO schon wieder zu unangebrochten Spekulationen einlädt)
Dass Evenepoel (gerade bei einwöchigen Rundfahrten) zur absoluten Weltklasse gehört sollte unstrittig sein, so dass ihm also auch ohne Diskussionen der von dir genannte 1800 hm-Wert/h für 30 Minuten zuzutrauen ist.

Jeder gut trainierter Radfahrer (auch Amateure) kann in einem Zeitraum von 12 Minuten in der Größenordnung von 16% mehr Watt treten als es ihm bei 30 Minuten möglich ist. Bei wem der Unterschied in der 10 Minutenleistung zur 30 Minutenleistung wesentlich kleiner ist, der hat hier Defizite in der Laktatbildungsrate, an denen er dringend arbeiten sollte (sofern er Triathlon- oder Radsportrennen bestreiten nöchte; es gibt natürlich auch Diziplinen wie Brevets oder RAAM, wo die Laktatbildungsrate bewusst niedrig gehalten werden soll und das Training entsprechend ausgerichtet ist.

(Sorry für OT allen Mitlesern, die hier Beiträge zur Frauen-TdF erwarten)

Necon
31.07.2022, 14:38
Danke Hafu für deine Analyse!

svmechow
31.07.2022, 14:49
Falls das überhaupt ernst gemeint war, gilt ein Nichtangriffspakt nur für eine letzte Etappe, sofern es sich um kein Zeitfahren oder eine Bergetappe handelt. Fignon könnte ein Lied davon singen.

Bei den Damen wird heute noch mal voll auf Angriff gefahren. Das wird gegen van Vleuten zwar wenig nützen, aber nach den gestrigen Anstrengungen kann es heute durchaus den einen oder anderen Einbruch gegen, der noch zu deutlichen Verschiebungen im Gesamtklassement führen könnte.

Danke. Und ja: die Frage war durchaus ernst gemeint. Ich bin vollkommener Rookie im Fernsehradsportbusiness. Konkret habe ich hiervor noch nie in meinem Leben eine Etappe eines Radrennen verfolgt.

svmechow
31.07.2022, 14:55
La Super Planche des Belles Filles. Das Superbügelbrett der schönen Mädchen. Manchmal wäre es besser, nicht französisch zu können ;)

Michael Skjoldborg
31.07.2022, 15:04
Zur Etymologie des Etappenziels geht's hier (https://en.wikipedia.org/wiki/La_Planche_des_Belles_Filles).

svmechow
31.07.2022, 15:11
Zur Etymologie des Etappenziels geht's hier (https://en.wikipedia.org/wiki/La_Planche_des_Belles_Filles).

Weiss ich doch. La super planche à repasser ist aber lustiger :Lachanfall:

lepeters
31.07.2022, 17:13
So langsam gehts in Richtung Planche. Aktuell ist Liane Lippert in der Spitzengruppe. Aber die Planche ist ja - wie wir bei den Männern gesehen haben - einfach nur brutal.

lepeters
31.07.2022, 17:22
... und ab gehts. 7 km bergauf, die ersten Attacken werden am Fuß des Berges gezündet. Lippert auf 3 aktuell

lepeters
31.07.2022, 17:24
Es kommt sofort zum Zusammenschluss von Ausreißern und Feld mit dem Maillot Jaune. Würde mich wundern wenn AVV nicht gleich allen davon fährt

lepeters
31.07.2022, 17:31
AVV zieht jetzt einfach ihre Bahnen vorne weg. 4,4km bis zum Ziel, 20 Sekunden vorn. Der Tour Sieg ist damit sicher, der Tagessieg zwar noch nicht, aber alles andere wäre auch überraschend. Sackstarker Auftritt von ihr

Liane Lippert in der Verfolgergruppe, sieht aber schon gut angeschlagen aus

lepeters
31.07.2022, 17:45
AVV mit einer saustarken Leistung im Ziel. Verdienter Toursieg, Chapeau!
Die Tour de France der Frauen hat richtig Spaß gemacht. Ich glaube, das muss ich mein GCN Abo doch wohl mal ausführlicher nutzen und mehr Frauenradsport schauen. :Huhu:

lyra82
31.07.2022, 17:55
Was für eine tolle, fiese Zieleinfahrt!

svmechow
31.07.2022, 17:56
:liebe053: :liebe053: :liebe053:

LidlRacer
31.07.2022, 18:18
Schade, dass Cecilie um 2 Plätze auf 7 abgerutscht ist. Und Mavi um einen auf 10.

lyra82
31.07.2022, 19:10
https://pbs.twimg.com/media/FZAlgvSWYAIHHkn.jpg

https://pbs.twimg.com/media/FY_mQFkXkAAJPRO.jpg

Thanus
31.07.2022, 20:45
Rechne besser mal die Watt aus, die für "VAM" von 1800 und" VAM" von 2100 nötig sind. Der Unterschied zwischen einer Steigungsgeschwindigkeit von 1800 und 2100 sind gerade mal 16,6%, d. h. Evenepoel hat für 12 Minuten gerade mal 16,6% mehr Watt getreten, als er es für 30 Minuten höchstwahrscheinlich kann. Das ist alles andere als ungewöhnlich und ganz sicher kein "absolut irrer Wert" (ein semantisch unangebrachter Ausdruck der IMHO schon wieder zu unangebrochten Spekulationen einlädt)
Dass Evenepoel (gerade bei einwöchigen Rundfahrten) zur absoluten Weltklasse gehört sollte unstrittig sein, so dass ihm also auch ohne Diskussionen der von dir genannte 1800 hm-Wert/h für 30 Minuten zuzutrauen ist.

Jeder gut trainierter Radfahrer (auch Amateure) kann in einem Zeitraum von 12 Minuten in der Größenordnung von 16% mehr Watt treten als es ihm bei 30 Minuten möglich ist. Bei wem der Unterschied in der 10 Minutenleistung zur 30 Minutenleistung wesentlich kleiner ist, der hat hier Defizite in der Laktatbildungsrate, an denen er dringend arbeiten sollte (sofern er Triathlon- oder Radsportrennen bestreiten nöchte; es gibt natürlich auch Diziplinen wie Brevets oder RAAM, wo die Laktatbildungsrate bewusst niedrig gehalten werden soll und das Training entsprechend ausgerichtet ist.

(Sorry für OT allen Mitlesern, die hier Beiträge zur Frauen-TdF erwarten)

Je niedriger der Trainingszustand und das Leistungsniveau ist, desto höher sind in der Regel die Leistungsunterschiede in unterschiedlichen Zeitbereichen. Rund 17% Unterschied im genannten Bereich wird man unter ambitionierten Radsportlern sehr selten finden.

Bergfahrer auf Weltklasseniveau weisen hingegen in der Regel (Pogacar als Paradeausnahme) eine geringe anaerobe Kapazität auf und bei ihnen liegt der Leistungsunterschied von 12 zu 30 Minuten Belastungen deutlich unter 10%. Das ist auch der Grund, warum gute Puncheure auf kurzen Anstiegen sogar Weltklassebergfahrer abhängen können.

Vergleiche einmal 5000 und 10.000m Lauf um abschätzen zu können, wie geringfügig die prozentuell höhere anaerobe Energiebereitstellung auf der kürzeren Distanz sich auf die Laufgeschwindigkeit im Vergleich zur längeren Distanz auswirkt.

@Evenepoel:
Vorweg, ich habe die 2100 VAM nicht verifiziert, aber man wird keinen höheren Wert für einen solchen Zeitraum finden, der innerhalb eines Straßenrennens erreicht wurde. Mir ist auch kein Zeitfahren bekannt, wo jemals ein solcher Wert über eine solche Zeitdauer erreicht wurde. Unabhängig davon, ob die VAM jetzt tatsächlich korrekt sind, ist es extrem außergewöhnlich auf einem kurzen 12min Anstieg, der regelmäßig von Weltklasseprofis gefahren wird, den bestehenden KOM um 45sek zu verbessern und das mit 180km in den Beinen. Lediglich beim 9min Anstieg nach Mende, wo der Rekord von Pantani zuletzt eingestellt wurde, konnten höhere VAM erreicht werden, allerdings mit perfekter Vorarbeit, während Evenepoel alles von vorne gefahren ist.

Thanus
31.07.2022, 20:48
@Tour

Ich bin froh, dass die stärkste Radsportlerin aller Zeiten die erste mehr als turbulente Woche unbeschadet überstanden hat und noch zweimal zeigen konnte, was sie drauf hat.

Harm
01.08.2022, 10:03
Über die Tour der Frauen wurde alles gesagt.

Da sind wir aber froh, daß Du das so entschieden hast!:liebe053:

Thanus
01.08.2022, 12:32
Die UCI bewertet den Toursieg für die Weltrangliste mit 400 Punkten übrigens nur genau so hoch wie einen Eintagesklassiker.

Und Procyclingstats schießt den Vogel ab und vergibt für den Toursieg 150 Punkte, während Eintagesklassiker mit 275 Punkten belohnt werden.

:Traurig:

LidlRacer
01.08.2022, 13:26
Die UCI bewertet den Toursieg für die Weltrangliste mit 400 Punkten übrigens nur genau so hoch wie einen Eintagesklassiker.

Und Procyclingstats schießt den Vogel ab und vergibt für den Toursieg 175 Punkte, während Eintagesklassiker mit 275 Punkten belohnt werden.

:Traurig:

Oh, war doch noch nicht alles gesagt!?

Ich sehe hier 150. Nicht 175:
https://www.procyclingstats.com/race/tour-de-france-femmes/2022/gc

Ist damit identisch zum etwas längeren Giro Donne bewertet:
https://www.procyclingstats.com/race/giro-d-italia-femminile/2022/gc

Zu den Punkten für den Gesamtsieg kommen ja auch noch Punkte für die Etappen-Platzierungen hinzu, dann wird das schon irgendwie passen.

Ist aber eh weitgehend willkürlich und interessiert mich nicht wirklich.

Harm
01.08.2022, 13:43
Die UCI bewertet den Toursieg für die Weltrangliste mit 400 Punkten übrigens nur genau so hoch wie einen Eintagesklassiker.

Und Procyclingstats schießt den Vogel ab und vergibt für den Toursieg 175 Punkte, während Eintagesklassiker mit 275 Punkten belohnt werden.

:Traurig:

Wie sieht denn das bei den Männern aus: Also UCI oder Procyclingstats Punkte für den Gesamtsieg TdF gegenüber Ronde z.B..
Thanus, Du hast das sicher im Kopf....

Thanus
01.08.2022, 14:10
Wie sieht denn das bei den Männern aus: Also UCI oder Procyclingstats Punkte für den Gesamtsieg TdF gegenüber Ronde z.B..
Thanus, Du hast das sicher im Kopf....
Ebenfalls unterbewertet, aber schon deutlich höher. Die UCI (https://de.wikipedia.org/wiki/UCI_WorldTour) vergibt 1000 für den Toursieg und 300 bis 500 für World Tour Eintagesrennen (Roubaix und Quebec in einem Topf :confused: ), PCS 500 für den Toursieg und 125 bis 275 (Monumente) für World Tour Eintagesrennen.

lyra82
01.08.2022, 17:53
Demi Vollering (Team SD Worx):
"Ich habe gestern alle meine Rekorde gebrochen, also denke ich, dass ich in der Form meines Lebens war. Ich habe mich auch wirklich gut und sehr stark gefühlt, also gibt es für mich nichts zu bereuen. Ich bin sehr zufrieden damit, wie die letzten zwei Tage gelaufen sind. Natürlich wollte ich näher an ihr (van Vleuten, d. Red.) sein. Vor allem, als ich gestern so viel Zeit verlor, dachte ich zuerst‚ `wie ist das möglich?’, weil ich so hart gefahren war. Aber dann dachte ich, dass ich wirklich stolz darauf sein kann, wie ich gefahren bin, weil es das Beste war, was ich tun konnte.“

Anna van der Breggen (DS Team SD Worx):
"Es war ein wirklich guter Tag und ein spezieller noch dazu. Denn Demi (Vollering, d. Red.) lebt nicht weit von hier entfernt. Sie hat sich den Berg einige Male angeschaut und kannte ihn sehr gut. Sie hat wirklich für einen Etappensieg gekämpft. Sie fuhr wirklich stark im Vergleich zu gestern. Sie war wirklich stark und gab am Ende alles. Demi kann wirklich zufrieden sein, wie sie heute fuhr. Das ganze Team ist glücklich, die Tour so beendet zu haben. Ein Etappensieg und das Trikot des besten Bergfahrers und Platz zwei in der Gesamtwertung. Ja, ein guter Tag.“

Annemiek van Vleuten:
"In Gelb die Etappe zu gewinnen, ist wirklich ein Traum, der wahr wurde. Es war kein einfacher Tag, es war keine einfache Woche. Aber hier in Gelb und solo zu siegen, ist das Beste! Ich bin sehr stolz, die erste Gewinnerin des Gelben Trikots der Tour de France der Frauen zu sein. Wenn es das früher schon mal gab, dann die erste Siegerin der neuen Version der Frauen-Tour. Ich hoffe, das ist der Start zu weiteren großen Rennen für Frauen. Schon gestern war ein unglaublicher Tag. Ich habe versucht, fokussiert zu bleiben. Aber jetzt kann ich sagen: Ja, Eiscreme und Pizza für heute Nacht. Das gilt auch für mein Team. Heute Nacht kann ich feiern, ohne an morgen zu denken.“

Silvia Persico (Valcar – Travel & Service):
“Ich bin so glücklich. Ich habe das nach den ersten Kilometern nicht so erwartet. Ich konnte nicht wirklich gut essen und habe mich auch nicht gut gefühlt. Am zweiten Anstieg habe ich mir gesagt, gib alles was du hast und dann schauen wir auf den letzten Berg. Da konnte ich sehen, wie die anderen Vollgas fuhren. Ich habe versucht, mein Tempo bis zum Gipfel zu halten. Das konnte ich und auf den letzten Kilometern habe ich eine wenig Cyclocross gemacht. Morgen gehen wir an den Strand. Da möchte ich mich bei meinem ganzen Team für die tolle Unterstützung in den letzten acht Tagen bedanken.“

Evita Music (FDJ – Suez- Futuroscope):
“Es war so ein harter Tag. Jeder war so müde. Heute hatten wir mit Grace (Brown, d. Red.) eine in der Gruppe und ich dachte, wir könnten vielleicht um den Sieg mitkämpfen. Aber einige Fahrerinnen wollten, dass das Tempo härter wird. Und dann mussten wir auch noch nach dem Klassement für Cecile (Uttrup Ludwig, d. Red.) schauen. Wir haben diese Woche alles für sie getan. Es war ein großartiges Finale und ein toller Anstieg. Das Publikum hat uns so toll unterstützt. Ich habe zu Cecile gesagt, du bist so super gefahren, es gibt nichts zu bereuen, es wird auch wieder eine Tour de France geben.“

Cecile Uttrup Ludwig (FDJ – Suez- Futuroscope):
“Ich bin gerade ein wenig enttäuscht. Ich bin nicht hierhergekommen, um Siebte in der Gesamtwertung zu werden. Wir hatten etwas Pech mit dem Sturz während der zweiten Etappe. Auf der anderen Seite bin ich sehr stolz, wie wir jeden Tag gekämpft haben und einige Podiumsplatzierungen eingefahren haben. Wir sind eine Kampftruppe. Ja, wir kommen zurück!

Kasia Niewiadoma (Canyon - SRAM):
"Um ehrlich zu sein, habe ich das Gefühl, dass ich noch nicht genug Zeit hatte, um es sacken zu lassen. Aber unter den Top 3 in der Gesamtwertung der Tour de France Femmes zu landen, ist etwas, wovon ich geträumt habe, seit ich erfahren habe, dass wir dieses Rennen in unserem Kalender haben werden. Ich würde definitiv sagen, dass es eines der härtesten Rennen war, das wir je gefahren sind, besonders die gestrige Etappe", sagte Niewiadoma nach der achten Etappe. "Heute ging es nur darum zu überleben und einfach nur über die Grenzen hinauszugehen."

Quelle:
https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_130902.htm

Hafu
01.08.2022, 19:25
Je niedriger der Trainingszustand und das Leistungsniveau ist, desto höher sind in der Regel die Leistungsunterschiede in unterschiedlichen Zeitbereichen. Rund 17% Unterschied im genannten Bereich wird man unter ambitionierten Radsportlern sehr selten finden.
...

Wo nimmst du nur immer die Selbstsicherheit für derartige kenntnisfreie Aussagen her?

Von wieviel Weltklasse-Radprofis kennst du denn überprüfbar die Zehn- und Dreißig-Minuten-Peakleistung und woher?

Du kannst mir glauben, dass diese in einem Bereich von 15% liegt, ja geradezu liegen muss, oder du kannst es bleiben lassen. Letztlich ist es mir egal.

Ohne eine ausreichend große Laktatbildungskapazität, nur mit aerobem Leistungsvermögen, kommt man in keine Ausreißergruppe und kann in der Schlussphase eines Rennens, in dem die Plazierungen gemacht werden, nicht mehr an Leistung zulegen. Aerobe und anaerobe Energiebereitstellungsfähigkeiten müssen bei guten Radprofis stets in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen.

Thanus
01.08.2022, 20:18
Wo nimmst du nur immer die Selbstsicherheit für derartige kenntnisfreie Aussagen her?

Ohne eine ausreichend große Laktatbildungskapazität, nur mit aerobem Leistungsvermögen, kommt man in keine Ausreißergruppe und kann in der Schlussphase eines Rennens, in dem die Plazierungen gemacht werden, nicht mehr an Leistung zulegen. Aerobe und anaerobe Energiebereitstellungsfähigkeiten müssen bei guten Radprofis stets in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen.

Das tun sie, aber nicht so, wie du dir das vorstellst und vor allem ist das Verhältnis abhängig vom Fahrertyp. Wenn deine aerobe Kapazität die aller Konkurrenten übersteigt, musst du am Ende eines langen Berges die anaerobe Kapazität gar nicht bemühen, weil kein Konkurrent mehr da ist. Und der klassische Bergfahrer ist bei einem hügeligen Rennen gegen den Puncheur ohnehin chancenlos, weil dessen Summe aus aerober und anaerober Leistungsfähigkeit bis zu einer bestimmten Zeitdauer die des Bergfahrers übersteigt. Pogacar ist der erste Welklassebergfahrer seit Ewigkeiten, der bei der Flandernrundfahrt reüssieren konnte, weil die anaerobe Kapazität des klassischen Bergfahrers in der Regel für solche Anstiege nicht ausreicht.

Um in eine Spitzengruppe zu kommen, benötigt man neben der anaeroben Kapazität vor allem eine gewisse Antrittsleistung und tatsächlich fällt es dem klassischen Bergfahrer ohnehin sehr schwer, im noch flachen bis leicht hügeligen Terrain in eine Spitzengruppe der Tour zu kommen, weil es ihm an beidem mangelt.

Die Wattverläufe, die deine absurde These voraussetzt, sind selten, sowohl beim Profi als auch beim ambitionierten Hobbysportler, siehe Strava. Ein Blick auf den Power Profiling Chart (https://user-images.githubusercontent.com/22800635/31544246-846eff42-b022-11e7-826b-8b9e1a825474.gif) von Coggan reicht aber auch. Nachzulesen im Standardnachschlagwerk "Wattmessung im Radsport und Triathlon".

lyra82
02.08.2022, 18:08
Zum Thema sich nichts schenken:

(Per Google translator)

Demi Vollering hat eine sehr ehrliche Reaktion auf das Schnellerfahren von SD Worx gegeben, als Annemiek van Vleuten auf der achten Etappe der Tour de France zurückblieb. Vollerings Team fuhr weiter, als Van Vleuten einen Reifenschaden hatte.

„Ja, Annemiek ist so stark, ... „Wir wurden immer dafür kritisiert, dass wir es nicht getan haben, als sie bei dieser Tour krank war. Jetzt haben wir es rechtzeitig herausgefunden, weil ich gesehen habe, wie es vor mir passiert ist. Lotte ging sofort in Führung.'

Van Vleuten kehrte schließlich auf dem Fahrrad eines Teamkollegen zurück, nahm aber noch ein paar Änderungen vor. SD Worx nutzte diese Momente weiter, um den Träger des Gelben Trikots zu erschöpfen, erklärt Vollering. „Du solltest versuchen, Annemiek zu brechen, und indem du dort Druck auf sie ausübst, hoffst du, sie müde zu machen und das am letzten Anstieg auszunutzen. Aber sie war immer noch die Stärkste“, seufzt sie.

Auf die Frage, wie sie den erfahrenen Weltstar schlagen soll, kann Vollering keine Antwort geben.

https://nos.nl/collectie/13908/video/2439001-vollering-eindigt-als-tweede-in-de-tour-gevochten-maar-was-net-niet-genoeg

lyra82
02.08.2022, 18:22
Auf die Frage, wie sie den erfahrenen Weltstar schlagen soll, kann Vollering keine Antwort geben.

Man muss sich mit Wout van Aert zusammen tun: :)
Jumbo Visma rider Wout van Aert won the post-Tour criterium in Roosendaal. He beat Fabio Jakobsen and Mathieu van der Poel in a sprint to secure the victory.

He also won the pairs time trial in which he partnered with the green jersey winner of Tour de France Femmes, Marianne Vos. The duo of Jumbo-Visma beat the duo Ellen van Dijk and Bauke Mollema, while the third place went to the duo Mathieu van der Poel and Annemiek van Vleuten.

https://cyclinguptodate.com/cycling/wout-van-aert-beats-fabio-jakobsen-and-mathieu-van-der-poel-to-secure-victory-in-post-tour-criterium-roosendaal

svmechow
02.08.2022, 18:26
https://www.spiegel.de/sport/tour-de-frances-femmes-radfahrerin-laura-suessemilch-schwerer-verletzt-als-angenommen-a-d1e2645c-2550-4330-8159-937af5b66a69

Grad gesehen: zu den bereits vorbekannten Verletzungen Laura Süssemilchs kommt noch eine dritte Wirbelkörperfraktur und eine Rippen- sowie Schädelfraktur :Traurig:
Die allerärmste :(

LidlRacer
05.09.2022, 20:36
Und noch mal zu diesem unglaublichen Crash:

Ich war zunächst davon ausgegangen, dass Frain den Unfall vor ihr einfach nicht wahrgenommen hat und es dann nicht mehr geschafft hat, zu bremsen.
Das ist zwar schwer vorstellbar, aber alles andere schien mir noch schwerer vorstellbar.

Tatsächlich hat sie sich aber bewusst entschieden, nicht zu bremsen und sich stattdessen durchzuschlängeln, weil sie glaubte, da wäre eine Lücke. Da war aber keine.
Die gehört gesperrt!

https://www.eurosport.nl/wielrennen/tour-de-france-femmes/2022/tour-de-france-femmes-ik-dacht-een-gaatje-te-zien.-frain-over-aandeel-in-grote-valpartij_sto9060266/story.shtml
https://www.ad.nl/tour-de-france/tour-favoriete-marta-cavalli-na-idiote-actie-collega-naar-ziekenhuis-voor-scans-ik-dacht-een-gaatje-te-zien~a389d633/

Update:
Aufgrund dieses verantwortungslosen Horrorcrashes wird Marta Cavalli die Weltmeisterschaften verpassen und hat wohl bisher noch kein Rennen absolviert. Gestern schrieb sie:

"Sadly I’ve to say goodbye to Australia, I won’t be at World Championship in Wollongong.

My recovery is taking more time than expected and I’m still struggling after the crash in Tour de France. My team and me did the maximum but we’ve to take care about my health.

It’s hard but I hope to come back before the end of the season.

Thanks to my team @fdj_suez_fut and Italian team for the support 🥰"
www.instagram.com/p/CiGFlbdsby9