Vollständige Version anzeigen : Langdistanz-Training: Die letzten 3 Monate
Klugschnacker
31.03.2016, 12:09
Freunde der Sonne, :Blumen:
in unserer heutigen Sendung mache ich einen Beitrag zum Training auf der Langdistanz. Der Fokus liegt auf dem Training der letzten drei Monate. In weiteren Beiträgen werde ich mich der Ernährung, der Wettkampfgestaltung (Pacing) und zuletzt mentalen Aspekten widmen.
In diesem Thread möchte ich begleitend zu einer Diskussion über das Training der letzten drei Monate anregen, an der ich mich auch selbst beteiligen werde. Auf lebhaftes Beisammensein!
Die Sendung ist heute live ab 19 Uhr über diese Website zu empfangen. Nächste Woche landet sie dann in unserer Mediathek.
Grüße,
Arne
:quaeldich:
Frage:
Wie viele "Big Days" (großes Schwimmprogramm, lange Radfahrt inkl WK Tempo + Lauf) gehören in eine Vorbereitung ?
Soll man sie überhaupt machen?
Wann sollte man sie machen und wieviel Erholung kosten diese Tage?
Welche Erkenntnisse für die weitere Planung bringen "Big Days" ?
Grüsse aus der Mittagspause,
ph1l
Menno, da muss ich noch trainieren. Mach das doch bitte wieder freitags!
swimmingman
31.03.2016, 14:35
Schön dass Bischi heute mal wieder dabei ist !!
anneliese
31.03.2016, 14:40
Die wichtigen Fragen:
- Muss man 3 Monate vor einer LD schon mit dem Training anfangen?
- Wie oft sollte man 180km Rad fahren?
- Muss man wirklich Schwimmen trainieren?
Superpimpf
31.03.2016, 14:57
Die wichtigen Fragen:
- Muss man 3 Monate vor einer LD schon mit dem Training anfangen?
- Wie oft sollte man 180km Rad fahren?
- Muss man wirklich Schwimmen trainieren?
:Cheese:
Super-ich hab zum Glück noch 4 Monate Zeit, war seit letztem Sommer nicht schwimmen-pimpf
3 Monate vor Lanzarote ist Mitte Februar.. :Lachen2:
Vielleicht geht ihr ja auch mal auf so Spezial Termine irgendwie ein..
:Maso:
was soll man sonst dazu sagen... :Blumen:
Viel Spass bei der Sendung, ich bin dabei.. :Huhu:
3 Monate vor Lanzarote ist Mitte Februar.. :Lachen2:
Vielleicht geht ihr ja auch mal auf so Spezial Termine irgendwie ein..
:Maso:
was soll man sonst dazu sagen... :Blumen:
Du kannst das doch. :Huhu:
longtrousers
07.04.2016, 08:42
Vorab: gute Sendung, vor Allem auch das Herausheben von den vier Keysessions pro Woche.
Interessant war auch das Bestimmen der Wettkampfintensität. Heraus kam, dass die richtige Wettkampfintensität nur eine sehr schmale Bandbreite hat. Also man ist ruckzuck entweder zu schnell oder zu langsam. Und man hat keinen direkten gefühlten Rückchluß darauf, ob man zu schnell unterwegs ist, wie bei einer OD wo man als Zeichen das man zu schnell ist die Versäuerung der Beine nehmen kann. Dies tritt dann innerhalb von 30 Sekunden auf und man kann dann langsamer werden. So was gibt es bei der LD nicht.
Also das Gefühl hilft nicht viel. Klar ist, dass die Geschwindigkeit auch nicht hilfreich ist, weil der Wind, die Temperatur und die Strassenbeschaffenheit zu großen Einfluss auf die Geschwindigkeit haben.
Bleibt also entweder die HF (Herzfrequenz: Brustgurt) oder die Leistung (Watt: mit Wattmesser) als Maß für die Wettkampfintensität.
In der Sendung wurde eigentlich am meisten die HF hervorgehoben. Man bestimmt die Wettkampf-HF während der Trainingswochen und fährt diese im Wettkampf, wobei höchstens in Steigungen man ein Paar Prozent drauflegen kann.
Es gab eine Zuschauerfrage, dass die HF doch ungenau ist wegen der Temperatur. Hier antwortete Arne, dass bei erhöhter Temperatur auch der Wettkampf schwerer ist, wodurch man langsamer fahren sollte um so doch wieder zur Ziel-HF zu gelangen. Aus dieser Antwort könnte man schon schußfolgern, dass man die HF nehmen sollte zur Wettkampfintensität, und nicht die Leistung.
Interessant hierbei ist auch, dass Faris Al Sultan früher bei Wettkämpfen die Leistung auf seinem Display abklebte. Es konnte sie nur nachher auswerten. Einmal war die Leistung bedeutend niedriger als erwartet und er war froh wegen des Abklebens, sonst wäre er zu schnell gefahren ( er hatte wahrscheinlich ein grippaler Infekt an dem Tag).
Also bei der perfekten Wettkampfintensität ist die Leistung niedriger bei höherer Temperatur aber auch bei einer schlechteren Körperlichen Verfassung.
Ein gutes Maß für die Wettkampfintensität auf der LD ist nach meiner Meinung somit eher die HF als die Leistung. Deshalb verstehe ich z.B. Die Aussage von Jo Friel: "racing with a wattmeter is almost like cheating" nicht. (Weil er mit dieser Aussage meint, dass Wettkämpfe mit Leistungsmesser das Beste sein soll).
Ich verstehe also auch nicht, weshalb viele Leute für einen Wettkampf eine bestimmte Leistungsbandbreite heausfinden (z.B. Mit FTP-Tests die andauernd gemacht werden müssen weil sich die FTP in der Buildphase andauernd verbessert) und dann während des Wettkampfes sich genau an diese Leistungsbandbreiet halten wollen. Die tägliche Form und die Tagestemperatur kann dann dazu führen, dass man sich dann weit außerhalb der optimalen Intensität befindet.
(Am Anfang von Anstiegen kann eine Leistungsmessung natürlich hilfreich sein, weil man dort schnell eine zu hohe Intensität fährt die sich nicht sofort in der HF zeigt).
.....Die tägliche Form und die Tagestemperatur kann dann dazu führen, dass man sich dann weit außerhalb der optimalen Intensität befindet......
das glaube ich nicht. die bestimmung einer renn-HF wird natürlich bei guter form und mittleren europäischen klimabedingungen vorgenommen. die tägliche form sollte dann bei normalem trainings- und vorbereitungsverlauf nicht groß anders sein. und selbst wenn nicht ist ja der witz bei der HF, dass diese immer noch verwendet werden kann.....nur eben das tempo bei der HF ist dann ein anderes.
und klimaschwankungen von plötzlich 10 grad mehr als im durchscnitt oder 10 grad weniger als im durchschnitt sind in europa vll mal vorhanden, aber auch eher selten.
ich denke, dass eine vorher ermittelte renn-HF zu 95% hinkommt. wenn man sich natürlich im europäischen winter vorbereitet und daraus heraus zb IM australien macht, könnte die sache anders aussehen. aber das bedenkt dann sicherlich jeder.
FLOW RIDER
07.04.2016, 09:03
... Man bestimmt die Wettkampf-HF während der Trainingswochen und fährt diese im Wettkampf ...
Und wo liegt die optimale HF? Oberes GA1 oder höher?
longtrousers
07.04.2016, 09:15
das glaube ich nicht. die bestimmung einer renn-HF wird natürlich bei guter form und mittleren europäischen klimabedingungen vorgenommen. die tägliche form sollte dann bei normalem trainings- und vorbereitungsverlauf nicht groß anders sein. und selbst wenn nicht ist ja der witz bei der HF, dass diese immer noch verwendet werden kann.....nur eben das tempo bei der HF ist dann ein anderes.
und klimaschwankungen von plötzlich 10 grad mehr als im durchscnitt oder 10 grad weniger als im durchschnitt sind in europa vll mal vorhanden, aber auch eher selten.
ich denke, dass eine vorher ermittelte renn-HF zu 95% hinkommt. wenn man sich natürlich im europäischen winter vorbereitet und daraus heraus zb IM australien macht, könnte die sache anders aussehen. aber das bedenkt dann sicherlich jeder.
:confused: Genau das habe ich doch geschrieben. An die HF kann man sich halten. Aber an die Leistung (also in Watt, mit Wattmesser) nicht.
longtrousers
07.04.2016, 09:20
Und wo liegt die optimale HF? Oberes GA1 oder höher?
Das wurde in der Sendung auch sehr gut beschrieben. Kurz zusammengefasst: irgendwo im GA1 bei Anfänger, an der Grenze GA1/GA2 oder kurz drüber bei Fortgeschrittenen. Aber schau dir die Sendung an, die ist zu empfehlen.
Die Sendung werd ich mir noch ansehen.
Hier schon mal meine Meinung:
Ein gutes Maß für die Wettkampfintensität auf der LD ist nach meiner Meinung somit eher die HF als die Leistung. Deshalb verstehe ich z.B. Die Aussage von Jo Friel: "racing with a wattmeter is almost like cheating" nicht. (Weil er mit dieser Aussage meint, dass Wettkämpfe mit Leistungsmesser das Beste sein soll).
..
Wattspitzen:
Du hast (so meint Joe) so und so viel Streichhölzer zum Abfackeln in den Beinen.
Du siehst an der HF überhaupt nicht, wenn du ein einzelnes Streichholz abbrennst. Am Wattmesser siehst du es sofort, wenn die Flamme aufleuchtet, in den Beinen merkst du es erst verzögert.
Gleichmäßgkeit:
Für's gemittelte pacing ist die Beobachtung der aktuellen HF schon gut, damit bin ich bisher genausogut klargekommen wie mit dem Wattmesser.
Das liegt aber auch an meinem ruhigen und ausgeglichenen Wesen und einer gewissen Trägheit im Bein:Lachen2:.
(Die durchschnittliche HF ist vielleicht zu grob, dafür erscheint es mir besser den Intensitätsfaktor zu beobachten.
Wenn du bisher mit IF 0,7 die LD fährst und nach 30 km mit 0,8 aufwachst, dann solltest du dich dringend bremsen)
Sind nicht einige in Frankfurt letztes Jahr böse erwacht, weil sie strikt nach Watt gefahren sind, der Körper aber aufgrund der hohen Temperaturen dann früher als erwartet am Limit und darüber war?
Die Frage bei der Sendung kam übrigens von mir. Ich glaube es kam nicht ganz rüber was gemeint war, nachdem ich keinen Roman schreiben konnte.
Immer heißt es, dass Pulswerte ungenau sind. An einem Tag sind sie bei gleicher Belastung 5 Schläge höher, wie am Vortag weil es wärmer ist, man schlecht/wenig geschlafen hat, man zu viel gegessen hat, zu warm oder zu kalt angezogen ist etc. etc.
Und dann soll ich auf den Schlag genau Puls 145 meinetwegen fahren. Da bin ich wahrscheinlich ständig am korrigieren, damit der Puls genau da bleibt. Ich stell mir das in der Praxis schwierig vor.
Was mich auch wundert sind die Pulswerte die Arne immer als Beispiel anführt. Mir ist schon klar, dass da jeder anders ist von den Werten. Aber Arne nennt immer so extrem niedrige Werte, bei denen ich schon fast umfalle vor lauter langsam.
Ich kann sechsstündige MTB-Rennen mit einem Durchschnittspuls von 170 fahren und kann es mir noch nicht vorstellen, das ich auf dem Rad beim Ironman im GA-Bereich rumgondeln soll...
Angst vorm Marathon danach habe ich natürlich schon :cool:
Vor allem befürchte ich dass trotz GA-Belastung auf der Radstrecke der Puls allein durch die Dauer der Belastung beim Laufen schon zu Beginn höher ist als normal im Vergleich zum angeschlagenen Tempo.
ich weiss nicht, ob man das so einfach erklären kann:
der körper geht bei sportlicher belastung in unterschiedlichen intensitäten in unterschiedliche stoffwechselbereiche. ab einem bestimmten punkt ist der aufenthalt in dem stoffwechselbereich zeitlich limitiert.
bei einer langstrecke versucht man möglichst dicht an den punkt heranzukommen, an dem der aufenthalt theoretisch unlimitiert ist (natürlich abhängig vom stützapperat, verpflegungszustand usw). diesem punkt wird in einer leistungsdiagnostik eine bestimmte herzfrequenz oder ein kleiner herzfrequenzbereich zugeordnet.
für mich bleibt diese herzfrequenz dann mehr oder weniger immer gleich, egal ob es stürmt, die sonne mit 40 grad runterkracht oder was auch immer. WAS sich natürlich dann ändern kann, ist das tempo an diesem punkt. aber der körper fängt nicht auf einmal an aufgrund äußerer umstände den stoffwechselbereich 20 schläge tiefer zu ändern. man erreicht bei widrigen umständen eben nur den punkt früher. das ist ja das gute an der HF, dass sie auf äußere umstände reagiert.
Das ist mir auch schon aufgefallen...
bei meiner ersten LD habe ich im Training , anhand der Intervalle meine Radpace bestimmt... das war so, dass man zb. 4x20 WKT macht, sich da langsam hocharbeitet und den Puls beobachtet. Können alle IVs im Tempo gehalten werden und das Laufen läuft hinterher, dann bekommt man so sein WK Puls. Damals habe ich bei 185hfmax einen WKPuls von 165 auf dem Rad ermittelt.
Dann im Wettkampf bin ich zu schnell los mit 171-175... dann wars mir ein bissle kotzelig, dann habe ich auf 165 reduziert und alles lief perfekt, kein Einbruch beim laufen usw. .
Dann habe ich dieses Jahr ein Film von Arne anschaut, bei der es um das Erreichen des SUB 10 geht. Da wird dann GA2 empfohlen... Das wäre laut Tabelle maximal 153bpm.
Da wäre ich doch deutlich langsamer unterwegs...
Das ist mir auch schon aufgefallen...
bei meiner ersten LD habe ich im Training , anhand der Intervalle meine Radpace bestimmt... das war so, dass man zb. 4x20 WKT macht, sich da langsam hocharbeitet und den Puls beobachtet. Können alle IVs im Tempo gehalten werden und das Laufen läuft hinterher, dann bekommt man so sein WK Puls. Damals habe ich bei 185hfmax einen WKPuls von 165 auf dem Rad ermittelt.
Dann im Wettkampf bin ich zu schnell los mit 171-175... dann wars mir ein bissle kotzelig, dann habe ich auf 165 reduziert und alles lief perfekt, kein Einbruch beim laufen usw. .
Dann habe ich dieses Jahr ein Film von Arne anschaut, bei der es um das Erreichen des SUB 10 geht. Da wird dann GA2 empfohlen... Das wäre laut Tabelle maximal 153bpm.
Da wäre ich doch deutlich langsamer unterwegs...
Ja genau, das mein ich.
Bei meinen MDs bin ich bis Puls 170 geradelt, war überhaupt kein Thema.
Natürlich ist mir klar, dass ich das nicht die doppelte Zeit durchhalte, aber dass ich dann um die 145 oder so fahren müsste ist schon arg langsam.
longtrousers
07.04.2016, 16:42
Bei mir ist das alles auch etwas komisch.
Bei einer Leistungsdiagnostik in 2012 wurde als GA1 109-125 und als GA2 125-130 ermittelt. Als HFmax 160 (höchste Wert bei der Stufentest).
(Jetzt habe ich nachher verstanden, dass die HFmax bei einem Stufentest anscheinend niedriger ist als die wirkliche Hfmax. Aber 165 habe ich noch nie gesehen, höchstens 162 am Ende eines Läufchens.)
Jedenfalls habe ich beim HF beim Ironman Schweden in 2012 "meistens 134" notiert. Laufen ging dann prima.In 2014 hatte ich beim Ironman Austria eine Durchschnitts HF von 139 und beim Ironman Schweden 137. Laufen ging auch wieder jeweils prima.
Also die definition von GA1 und GA2 ist mir ein Bisschen schleierhaft. Vielleicht hat es sich bei mir geändert, oder fängt GA2 bei mir laut einer gewissen Definition jetzt bei HF 135 an. Ich weiss es nicht.
Ich glaube aber, dass HF 140 auf der LD für mich zu hoch wäre: habe das letztes Jahr bei der MD in Ingolstadt gemacht und lief dann die ersten 10 km ziemlich beschissen.
hm...
ich habe früher fast mehr auf den pulser geschaut wie auf die strasse...;-)
seit knapp 4 jahren alles nach gefühl - sowohl im training als auch im wettkampf.
ich versuche ganz einfach in den körper "reinzuhorchen" und das scheint auch recht gut zu klappen.
ok - vielleicht wäre ich "schneller" wenn ......
nur weiss man das bekanntlich ja nie.....
achja: ausdauersport betreibe ich seit knapp 35 jahren - einmal mehr und einmal weniger wobei weniger rund 2 bis 3 mal pro woche bedeutet. zurzeit eher wieder mehr, da vorbereitung auf ironman switzerland.
Klugschnacker
07.04.2016, 17:34
Bitte Groß- und Kleinschreibung beachten, Sportsfreunde! :Blumen:
Klugschnacker
07.04.2016, 18:06
Die Herzfrequenz ist ein Indikator für die Arbeitsleistung der Muskulatur und damit der Stoffwechsellage der Muskulatur. Bei Hitze wird Blut in die peripheren Hautschichten gepumpt, was die Herzfrequenz zusätzlich ansteigen lässt. Der Pulsmesser zeigt dann beispielsweise GA2 an, die Muskeln arbeiten jedoch im GA1/2-Übergangsbereich.
Man könnte also den höheren Puls einfach ignorieren, jedoch sinkt mit zunehmendem Puls die Arbeitsleistung des Verdauungssystems. Denn auch das Verdauungssystem braucht Sauerstoff, zieht aber gegenüber der Arbeitsmuskulatur und der Kühlung der Kürzeren. Aus diesem Grund steht dem Langstreckler bei ansonsten gleicher Intensität bei höheren Temperaturen weniger Energie zur Verfügung. Deshalb muss man ein geringeres Tempo wählen, um es bis ins Ziel zu schaffen.
Individuelle Unterschiede sind allerdings auch hier erheblich.
Grüße, :Blumen: Arne
Thomasinho
07.04.2016, 19:05
[QUOTE=longtrousers;1215648]Bei mir ist das alles auch etwas komisch.
Bei einer Leistungsdiagnostik in 2012 wurde als GA1 109-125 und als GA2 125-130 ermittelt. Als HFmax 160 (höchste Wert bei der Stufentest).
....
QUOTE]
Ich glaube, mit der in der Sendung vorgestellten Formel ist es, wie mit allen Faustformeln. Die kann passen oder aber auch nicht. Mein Eindruck ist, dass es gerade bei Personen mit einem niedrigen Maximalpuls eher nicht passt.
Meine HFmax liegt noch niedriger. Wenn ich davon oder von dem Wert aus dem 20 Minutentest meinen Puls ableite, kann ich das Rad schieben, aber nicht mehr fahren (oder vielleicht noch Windschattenfahren...).
Was letztes Jahr auf der Mitteldistanz bei mir gut funktioniert hat, war die Steuerung nach Wattwerten entsprechend der Ergebnisse aus dem 20 Minutentest. Allerdings sind auch die Ergebnisse stark schwankend und von Tagesform abhängig.
Der entscheidende Punkt aus meiner Sicht in der Sendung war, dass man über die Rennsimulationen versuchen muss herauszufinden, was gerade noch geht und was nicht mehr. Dazu braucht es halt auch Körpergefühl. Von daher passt auch der oben erwähnte Fall von Faris ganz gut.
Die Herzfrequenz ist ein Indikator für die Arbeitsleistung der Muskulatur und damit der Stoffwechsellage der Muskulatur. Bei Hitze wird Blut in die peripheren Hautschichten gepumpt, was die Herzfrequenz zusätzlich ansteigen lässt. Der Pulsmesser zeigt dann beispielsweise GA2 an, die Muskeln arbeiten jedoch im GA1/2-Übergangsbereich.
Man könnte also den höheren Puls einfach ignorieren, jedoch sinkt mit zunehmendem Puls die Arbeitsleistung des Verdauungssystems. Denn auch das Verdauungssystem braucht Sauerstoff, zieht aber gegenüber der Arbeitsmuskulatur und der Kühlung der Kürzeren. Aus diesem Grund steht dem Langstreckler bei ansonsten gleicher Intensität bei höheren Temperaturen weniger Energie zur Verfügung. Deshalb muss man ein geringeres Tempo wählen, um es bis ins Ziel zu schaffen.
Individuelle Unterschiede sind allerdings auch hier erheblich.
Grüße, :Blumen: Arne
Hallo Arne,
ein toller Beitrag mal wieder.:Blumen:
Doch gestatte folgenden Einwand aus dem hohlen Bauch geschossen:
bist du sicher, dass der Sauerstoff irgendeine begrenzende Rolle bei der LD spielt, ich denke hier mal an den Radsplit.
In Frankfurt 2015 oder in Roth 2014, war es zwar heiss, aber dennoch konnte der Fahrtwind kühlen.
Selbst in Extremsituationen (wie sie in den Tropen, bei Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit auftreten) wo der Puls wesentlich schneller ansteigt, kommt man da irgendwie mehr außer Atem?
(Ehrlich gesagt ist meine bescheidene Erfahrung mit großer Hitze so unangenehm gewesen, dass ich komplett vergessen habe ob ich da jemals außer Atem war:Lachen2: )
Ich meine, wenn mehr Blut zur Kühlung abgezogen wird, und womöglich das Blut selbst noch dickflüssiger wird, wegen starkem Wasserverlust, dann fehlt es im Verdauungstrakt und es kann dort also in doppelter Hinsicht nicht so schnell Kohlenhydrate abtransportieren und u.a. den Muskeln zuführen.
Das erscheint mir plausibler, als irgendeine Sauerstofftheorie...
Bei mir ist das alles auch etwas komisch.
Bei einer Leistungsdiagnostik in 2012 wurde als GA1 109-125 und als GA2 125-130 ermittelt. Als HFmax 160 (höchste Wert bei der Stufentest).
(Jetzt habe ich nachher verstanden, dass die HFmax bei einem Stufentest anscheinend niedriger ist als die wirkliche Hfmax. Aber 165 habe ich noch nie gesehen, höchstens 162 am Ende eines Läufchens.)
Jedenfalls habe ich beim HF beim Ironman Schweden in 2012 "meistens 134" notiert. Laufen ging dann prima.In 2014 hatte ich beim Ironman Austria eine Durchschnitts HF von 139 und beim Ironman Schweden 137. Laufen ging auch wieder jeweils prima.
Also die definition von GA1 und GA2 ist mir ein Bisschen schleierhaft. Vielleicht hat es sich bei mir geändert, oder fängt GA2 bei mir laut einer gewissen Definition jetzt bei HF 135 an. Ich weiss es nicht.
Ich glaube aber, dass HF 140 auf der LD für mich zu hoch wäre: habe das letztes Jahr bei der MD in Ingolstadt gemacht und lief dann die ersten 10 km ziemlich beschissen.
Also ich komme bei so Tests schon immer sehr hoch. Puls 190 ist da kein Problem. So hoch komme ich im Training selten im Wettkampf schon eher.
Noch eine Frage meinerseits: diesen 20 Minuten Test brauche ich aber nur, wenn ich keine Leistungsdiagnostik gemacht habe oder? Denn da habe ich meine Werte ja sehr genau bestimmt, man müsste sie wahrscheinlich nur öfter wiederholen.
Die Sendung gestern konnte ich leider nicht live verfolgen, werde ich aber nachholen, sobald sie in der Mediathek ist.
Die Herzfrequenz ist ein Indikator für die Arbeitsleistung der Muskulatur und damit der Stoffwechsellage der Muskulatur. Bei Hitze wird Blut in die peripheren Hautschichten gepumpt, was die Herzfrequenz zusätzlich ansteigen lässt. Der Pulsmesser zeigt dann beispielsweise GA2 an, die Muskeln arbeiten jedoch im GA1/2-Übergangsbereich.
Man könnte also den höheren Puls einfach ignorieren, jedoch sinkt mit zunehmendem Puls die Arbeitsleistung des Verdauungssystems. Denn auch das Verdauungssystem braucht Sauerstoff, zieht aber gegenüber der Arbeitsmuskulatur und der Kühlung der Kürzeren. Aus diesem Grund steht dem Langstreckler bei ansonsten gleicher Intensität bei höheren Temperaturen weniger Energie zur Verfügung. Deshalb muss man ein geringeres Tempo wählen, um es bis ins Ziel zu schaffen.
Individuelle Unterschiede sind allerdings auch hier erheblich.
Grüße, :Blumen: Arne
Das klingt logisch und deckt sich mit meinen Finisher-Zeiten über die LD (bei 35 Grad = langamer wie bei 22 "kühlen" Temperaturen).
Spannend wäre jetzt die Frage wie viel langsamer "man" im Schnitt jetzt ist auf LD bei einer Temperatur-Differenz von 15 Grad (angenommen, dass "sonst" alles identisch ist).
longtrousers
08.04.2016, 09:41
Das klingt logisch und deckt sich mit meinen Finisher-Zeiten über die LD (bei 35 Grad = langamer wie bei 22 "kühlen" Temperaturen).
Spannend wäre jetzt die Frage wie viel langsamer "man" im Schnitt jetzt ist auf LD bei einer Temperatur-Differenz von 15 Grad (angenommen, dass "sonst" alles identisch ist).
Zunächst mal sorgt eine 15° höhere Temperatur für 1 km/h höhere Geschwindigkeit wegen der niedrigeren Luftwiderstand. In wie weitem man wieviel Watt treten kann bei welcher Temperatur, und bei welcher Temperatur sich diesen zwei Effekten aufheben ist eine andere Frage.
AndiQ2.0
14.04.2016, 08:42
:Cheese:
Super-ich hab zum Glück noch 4 Monate Zeit ....
Ich auch.
Zwei kleinerei Rückschläge beim Training, aber die richtig heisse Phase beginnt erst in 4 Wochen. Bis dahin heisst es noch ordentlich an der Grundlage zu feilen.
Wann passen solche Wochenenden am besten in den 12 h Mittwöchler? Wie viele sollte man davon machen und ich welchem Abstand?
Hab ich das schon richtig verstanden, dass alles im GA1 sein soll?
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