Vollständige Version anzeigen : Erhöhter Energieverbrauch bei Kälte?
ArminAtz
03.12.2015, 07:31
Es ist ja oft zu lesen, dass bei kalten Temperaturen (unter 5 Grad) der Energieverbrauch höher ist, als bei "normalen" (ca. 20 Grad).
Da ich auch im Winter gern mit dem Rad (RR oder Mtb) unterwegs bin, frag ich mich, ob das wohl auch stimmt, oder nur dann zutrifft, wenn man nicht adäquat gekleidet ist und dadurch friert.
Der erhöhte Energieverbrauch wird ja damit begründet, dass der Körper für die Erhaltung seiner Körperkerntemperatur Energie aufwenden muss, und dadurch der Energiemehrverbrauch zustande kommt.
Wenn ich jedoch angemessen gekleidet bin, und mit etwas Zug auf der Kette unterwegs bin, wird mir auch bei -5 Grad nicht kalt. Weiters brauch ich auch nicht mehr Nahrung als bei Einheiten derselben Intensität im Sommer.
Kann es sein, dass somit der erhöhte Energieverbrauch bei kalten Temperaturen eher ein Mythos bzw. nicht zwingend ist?
longtrousers
03.12.2015, 07:46
Wenn ich mal meine GA1-Einheiten über mehrere Stunden im Sommer und im Winter vergleiche, die ich durchaus im gleichen Intensitätsbereich mache, bemerke ich im Winter nicht mehr Nahrungsbedarf als im Sommer.
Also nein.
Ich denke das bezieht sich wirklich eher auf eine schlechte Bekleidung also wenn die Wärme vom Körper kommen muss und nicht durch die Kleidung erhalten wird
Geht mal laufen mit Einer zu dünnen Hose ich finde schon das man merkt wie die Beine schwer werden und alles mühsam wird wenn die Beine auskühlen.
ArminAtz
03.12.2015, 08:01
Ich denke das bezieht sich wirklich eher auf eine schlechte Bekleidung also wenn die Wärme vom Körper kommen muss und nicht durch die Kleidung erhalten wird
Geht mal laufen mit Einer zu dünnen Hose ich finde schon das man merkt wie die Beine schwer werden und alles mühsam wird wenn die Beine auskühlen.
Ja, nur lustigerweise passieren mir solche Sachen eher im Frühjahr oder Herbst, dass ich mich bei der Bekleidung vergreif und dadurch fast abfrier.
Im Winter ist man da meißt realistischer und warm angezogen :-)
Schwarzfahrer
03.12.2015, 08:15
Ich habe im Winter schon das Gefühl von einigen % weniger Leistung (festzustellen an durchschnittlichen Fahrzeiten zur Arbeit, u. ä.).
Ich habe das Gefühl, daß Training im Winter (egal ob Rad oder Lauf) hauptsächlich wegen der wärmeren, dickeren Kleidung etwas mehr Energie verbraucht - weil diese Kleidung die Bewegung leicht behindert, und man leicht gegen Widerstand arbeitet (spüre ich besonders bei langen Laufhosen).
Dazu kommt auf dem Rad etwas mehr Luftwiderstand, sowohl weil die meisten Winterklamotten weniger windschlüpfrig sind, wie auch der erhöhte Luftwiderstand von kalter, Feuchter Luft (habe ich von einem Physiker-Kollegen, der aber den Effekt auch nicht genau quantifizieren konnte, obwohl es uns beide interessiert hat).
Was ich mich noch frage: ist der "Wirkungsgrad" der Atmung bei kalter Luft gleich wie im Sommer, oder hat man da auch Einbußen?
Ich habe im Winter schon das Gefühl von einigen % weniger Leistung (festzustellen an durchschnittlichen Fahrzeiten zur Arbeit, u. ä.).
....
Was ich mich noch frage: ist der "Wirkungsgrad" der Atmung bei kalter Luft gleich wie im Sommer, oder hat man da auch Einbußen?
Nach dem Programm ergeben 30°C mehr ~ 1 km/h mehr:
http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm
Ansonsten müsste im Winter der Wirkungsgrad der Atmung aufgrund der höheren Dichte eher höher sein, Man bekommt mehr Sauerstoff in die Lunge pro Atemzug.
Muss auf der anderen Seite die Luft aber erwärmen, was wieder einen höheren Verbrauch bedeuten würde.
Thorsten
03.12.2015, 08:45
Dazu musst du in der dichteren Luft aber auch mehr Luftwiderstand überwinden, was sich auch im Energieverbrauch niederschlägt. Flugzeuge fliegen nicht nur aus Spaß in 10 km Höhe.
Also nach ner kalten Radausfahrt (kommt bei mir eher so im April/Mai vor, wenn ich morgens fahre), bin ich VIEL VIEL mehr k.o. als nach der gleichen Fahrt bei normalen Temperaturen. Aber mehr Hunger habe ich nicht.
schoppenhauer
03.12.2015, 09:17
Ich muss mehr essen, bilde ich mir zumindest ein. 3h gehen im Sommer mit etwas Apfelsaftschorle, im Winter nicht.
ArminAtz
03.12.2015, 12:25
Also nach ner kalten Radausfahrt (kommt bei mir eher so im April/Mai vor, wenn ich morgens fahre), bin ich VIEL VIEL mehr k.o. als nach der gleichen Fahrt bei normalen Temperaturen. Aber mehr Hunger habe ich nicht.
Logisch. Ich sprach ja davon, wenn man angemessen gekleidet ist. Wenn ich bei 30Grad mit dem Skioverall aufs Bike steige, werd ich auch einen erhöhten Verbrauch haben.
Ich bin angemessen gekleidet- bei 5 Grad wird mir auf dem Rennrad aber trotzdem irgendwann kalt.
Ich denke Kleidung alleine reicht nicht um das zu kompensieren.
Selbst mit Handschuhen, Überschuhen, etc. sind ja noch Gesicht weitestgehend frei und es wird ja dennoch nach 3 Stunden bei unter 0 Grad irgendwann kalt.
Bei mir ist das auch deutlich merkbar. Wenn ich rein mich aufs Gefühl verlasse würde ich bei 30 Grad + fast nur trinken während ich bei 0 Grad etwas essen würde aber die Flasche kaum nutze.
Schwarzfahrer
04.12.2015, 11:23
..Selbst mit Handschuhen, Überschuhen, etc. sind ja noch Gesicht weitestgehend frei und es wird ja dennoch nach 3 Stunden bei unter 0 Grad irgendwann kalt.
Geht mir genauso, wobei meine Toleranzgrenze bei etwas über 2 Stunden auf dem Rad beginnt, meistens durch Kälte, die von unten durch die Klickies in die Füße geht (da helfen Überschuhe auch wenig).
Laufen geht eher länger (da habe ich nur kalte Finger), und beim Skifahren bin ich 6 - 7 Stunden auf den Skiern, ohne in eine Hütte zu gehen, und habe keine Probleme. Ich schätze, auf dem Rad schlägt Kälte schlimmer zu, weil nur ein Teil des Körpers schafft, während andere Muskeln (Rumpf, Arme) eher nur statisch beansprucht sind.
Gefühlt ist die Leistungsfähigkeit bei Kälte, zumindest richtiger Kälte, nicht das Lauwarm, das wir gerade haben, schon geringer. Und entsprechend der Energieverbrauch höher.
Zumindest bei langen Ausfahrten kommt die Kälte bei egal welcher Kleidung irgendwann auch durch. Die kalte Atemluft macht auch zu schaffen. Und ein Großteil der Körperwärme geht ja über den Kopf verloren...
Habe einige Jahre als Fahrradkurier gearbeitet. Von daher auch viel Erfahrung was Fahren bei jedem(!) Wetter angeht. Und wenn es wirklich kalt ist, dauert einfach alles etwas länger...
runningmaus
13.12.2015, 14:01
hi ,
im MTB-Forum haben sie sich auch auf die dichtere Luft in der Kälte auf die Ursache für den Performance-Verlust geeinigt :)
http://www.mtb-news.de/forum/t/geringere-leistungsfaehigkeit-bei-niedrigen-temperaturen-im-herbst-winter.775016/
:Huhu:
War jetzt im Dezember schon für 4x 3 Std. auf dem Rad bei rund 4-5°
Bei den ersten zwei Einheiten habe ich noch ein Gel gebraucht.
Die zwei anderen Fahrten gingen ohne Energiezufuhr.
Bei Minustemperaturen merke ich schon einen leicht erhöhten Energiebedarf.
phonofreund
13.12.2015, 20:44
War jetzt im Dezember schon für 4x 3 Std. auf dem Rad bei rund 4-5°
Bei den ersten zwei Einheiten haben ich noch ein Gel gebraucht.
Die zwei anderen Fahrten gingen ohne Energiezufuhr.
Bei Minustemperaturen merke ich schon einen leicht erhöhten Energiebedarf.
Eins ist ziemlich sicher, bei gleichem Kraftaufwand bin ich bei höheren Temperaturen schneller! Ich kann zwar auch 100 km bei minus 3 Grad fahren, aber das fällt mir viel schwerer als im Sommer. Aber ich bin auch Asthmatiker und somit macht mir die Kälte Luft das Leben schwerer. Somit bekommen meine Beine einfach etwas weniger Sauerstoff. Ich könnte mir vor jeder Ausfahrt auch einen Schuß Symbicordt reinziehen, aber das wäre schon wieder so was wie gedopt. (hab ein Attest dafür)
Also weitestgehend ohne.
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