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Vollständige Version anzeigen : Schwimmen: Krampf wird zur Zerrung?


tridinski
25.06.2015, 17:19
Moin,
unser Vereins-Schwimmtraining findet aktuell im Freibad statt, unbeheizt, aber immerhin 50m Bahn. Wir schwimmen je nach Temperatur mit oder ohne Neo.

Grundsätzlich bin ich beim Schwimmen krampfanfällig in der Wade. Wie stark, hängt von folgenden Faktoren ab:
* Wassertemperatur (je kälter desto höher die Krampfanfälligkeit)
* Dauer des Trainings (je länger desto gefühlt kälter desto höher die Krampfanfälligkeit)
* eingesetzte Kraft beim Abstoß nach der Wende (je kräftiger desto krampfanfälliger)

einen akuten Krampf kann ich an der nächsten Wende meist ganz gut rausdrücken, allerdings kommt er dann auch meist recht schnell wieder, wenn ich weiter kräftig abstoße. Was hilft dagegen:
- mit weniger Kraft abstoßen, wenn es ganz schlimm ist stoße ich fast gar nicht mehr ab
- mit mehr Salz vor dem Training hab ich keinen Unterschied gespürt

Manchmal ist der Krampf so heftig, dass ich ihn zwar wieder wegdehnen kann, aber danach die Stelle deutlich spüre. Dies dauert nicht nur bis das Training zu Ende ist, sondern ggf. mehrere Tage. Aktuell (Donnerstag) habe ich das auch wieder vom letzten Training (Montag, immerhin vor 3 Tagen), die Wade fühlt sich an wie bei einer mittleren Zerrung, Abrollen beim Gehen gerade nach vorne geht gut, 'um die Kurve gehen' geht gar nicht. Dehnen hilft, Fortschritte sind aber langsam, scheint also ein 'echte' Verletzung zu sein, nicht nur eine Verspannung (dafür sind die Schmerzen auch zu punktuell und stark wenn ich die falsche Bewegung mache):
=> Kann es sein, dass der Krampf eine Zerrung verursacht?
=> Wenn keine Zerrung was dann?
=> Was könnte ich präventiv gegen die Krämpfe tun wenn Salz nicht hilft?

Ich habe das ganze auch nicht zum ersten Mal so heftig.

TriAlex
25.06.2015, 17:22
... kenne ich, ich bin mal gespannt was da hilft.
..

uruman
25.06.2015, 17:57
Ja ein krampf ,kann einen Zerrung verursachen :-(

Mit wenig kraft anstoßen oder irgendwelche Sache halb Herzlich zu machen finde ich quatsch
Du sollst der Training nur weiter machen so lange wie du es gut machen kannst
Ich habe der Eindruck dass schwimmen, wenn aus irgendwelche Grunde nicht sauber gemacht wird , mach überhaupt kein Sinn und kann sogar schädlich sein

(bin auch krampf anfällig und warm Duscher )

Lebemann
25.06.2015, 17:58
Viel trinken, auch während dem Training Wasser, ordentliche Landerwärmung. Direkt nach dem Training Recoveryshake oder zumindest was kleines zum essen.
Ich tauf das ganze mal Muskelverhärtung. Blackroll, Eis und Dehnen hilft bei mir :-)

SwimAlex
26.06.2015, 11:07
Witzig! Mir ist genau dasselbe gestern auch passiert und ich habe hier im Forum danach gesucht.

Bin harte 100er geschwommen und dann kam ziemlich am Schluss beim Abstoßen der Krampf. Habe ihn rausgedehnt. Wade schmerzt aber immernoch wie Hölle und fühlt sich hart an. Treppen runter tut ziemlich weh, Laufen geht.

Ich hatte jetzt heute eher Wärme vor, um den Muskel zu entkrampfen und dann Tiger Balm oder Franzbranntwein drauf.

Was meint Ihr, ist Kälte oder Wärem hier jetzt besser?

Matthias75
26.06.2015, 11:20
Kenne ich auch, interessanterweise nur, wenn ich abends nach der Arbeit trainiere, also nach 8-10h Schreibtisch und mehreren Espresso (am Tag, nicht während des Schwimmens. Meistens am Ende des Trainings, wenn ich noch ein bisschen sprinte und mich kraftvoller abstoße. Aus dem Krampf wird dann eine Muskelverhärtung, die sich 2-3 Tage zieht.

Hab' schon überlegt, ob es im Zusammenhang mit dem Tagesablauf steht, ob also das Schreibtischsitzen vorher das Problem ist (gibt aber keine wirkliche Alternative dazu...) oder ob's am Kaffee liegt. Die Krämpfe bekomme ich aber auch ohne Kaffee. Früher mit weniger zeit am Schreibtisch hatte ich die Probleme nie, auch wenn ich unmittelbar vor'm Schwimmen laufen oder radfahren war.

Ich denke, die Muskelverhärtung kommt aber auch so heftig, weil man nicht sofort aufhört und erstmal kräftig ausdehnt, sondern versucht, irgendwie das Training noch zu beenden. Den Wadenmuskel zu schonen, wenn man den Fuß dauerhaft in der Streckung hat, klappt eigentlich nicht.

M.

floehaner
26.06.2015, 11:31
Was meint Ihr, ist Kälte oder Wärem hier jetzt besser?

Ist individuell. Angeblich ist es mittlerweile egal, ob man Wärme oder Kälte nimmt.

Ich mach Wechselduchen. Und am besten immer leicht bewegen. 30-45 min Spaziergang wirkt bei mir Wunder.

Hafu
26.06.2015, 12:01
Ich habe desöfteren Problem mit Krämpfen beim Schwimmen wenn ich vorher hart Rad gefahren bin und im Schwimmplan dann auch noch relativ viel Beinschlagtraining oder Kaul ganze Lage drin steht. Sind dann meistens Oberschenkelkrämpfe.

--> Bessert sich im Lauf der Saison, wenn der Trainingszustand insgesamt besser geworden ist und GA2-Anteile auf dem Rad problemloser vertragen werden.

Wenn, wie beim TE ein eindeutig erkennbarer Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Wadenkrämpfen und der Stärke des Abstoßes zu erkennen ist, würde ich auf das Abstoßen vom Beckenrand komplett verzichten, weil das für einen Triathleten ja komplett irrelevant ist.

Mein Sohn schwimmt oft (unabhängig von irgendwelchen Krämpfen) im Schwimmbecken als Trainervorgabe 100er, 200er oder 400er komplett ohne Abstoß, um die Freiwassersituation und die Richtungswechsel an Bojen zu üben: man beginnt dann das intervall einen halben Meter vom Beckenrand entfernt, aus dem Wassertreten und macht keine Rollwenden, sondern schwimmt an jedem Ende der Bahn um eine "gedachte Boje" komplett ohne Berührung des Beckenrandes herum.

Natürlich sind dann die Zeiten langsamer als bei Rollwenden mit Abstoß, aber im Triathlon gibt es (außer bei den seltenen Schwimmbad-Triathlons) auch nicht alle 50m einen Abstoß mit anschließender Gleitphase und Entspannungsphase der Arm-Schultermuskulatur, sondern es muss dort ununterbrochen gearbeitet werden.

popolski
26.06.2015, 13:09
ich würde mal Golgi-Apparat als Stichwort in den Raum werfen.


Ich bin mir nicht sicher ob das Thema hier drin behandelt wird. Aber Arne hat mal etwas Interessantes zu dem Thema vorgetragen.

http://tv.triathlon-szene.de/Detail_Artikel_jump.lasso?JumpID=34123

Letztlich geht es um ein neuro-muskuläres Phänomen.
Gut Aufwärmen vor dem Schwimmen sollte die Situation verbessern.

Ich kann mir gerne mal unverhofft so etwas einfangen:
Ruckartig- explosive ausgeführte Beinbewegungen
z.B. Wende oder Brustbeinschlag. Vor allem wenn das Wasser recht frisch und die Vorermüdung gross ist.

SwimAlex
26.06.2015, 14:49
Jap. Genauso passiert es. Schnelle Wenden, mit max. Abdruck und viel beinschlag aus der Wand raus. Wobei ich sagen muss, dass es bei mir nichts mit Wassertemperatur oder Tageszeit zu tun hat.

Ist nicht weiter tragisch, wird schon wieder weggehen, dachte nur, ich könnte es ein bissl lindern, da am wochenende doch einiges an Training ansteht. :Huhu: