PDA

Vollständige Version anzeigen : Verringert Sportgetränk Fettstoffwechseltraining?


summon
09.02.2015, 09:50
Hallo,

Bisher trinke ich bei fast allen Einheiten, auch bei 45 min oder 1h Grundlagenausdauer, ein Sportgetränk (Gatorade).

Habe jetzt von manchen gehört, die gerne auch mal eine GA Einheit morgens auf nüchternen Magen absolvieren, angeblich um den Fettstoffwechsel besser zu trainieren.

Daher meine Frage: Verhindert mein Sportgetränk einen möglichen größeren Trainingseffekt, den ich ohne Getränk bekommen könnte?

Hafu
09.02.2015, 09:59
Hallo,

Bisher trinke ich bei fast allen Einheiten, auch bei 45 min oder 1h Grundlagenausdauer, ein Sportgetränk (Gatorade).

Habe jetzt von manchen gehört, die gerne auch mal eine GA Einheit morgens auf nüchternen Magen absolvieren, angeblich um den Fettstoffwechsel besser zu trainieren.

Daher meine Frage: Verhindert mein Sportgetränk einen möglichen größeren Trainingseffekt, den ich ohne Getränk bekommen könnte?

Mach dich mal mit der Suchfunktion des Forums vertraut; zu dem Thema haben wir schon seitenelang diskutiert und es gibt auch unter erfahrenen Trainern und Sportmedizinern durchaus unterschiedliche Ansätze zu der von dir angesprochenen Kernproblematik.

Grundsätzlich gilt aber: Fette verbrennen im Feuer der Kohlenhydrate. Ein Training des Fettstoffwechsels mit komplett leeren Kohlenhydratspeichern ist zweifellos Unsinn und endet in einer unbefriedigenden Leistungsentwicklung.

Nüchterntraining heißt aber nicht, dass die KH-Speicher (in Muskulatur und Leber) leer sind, sondern heißt nur, dass der Magen leer ist und die letzte Mahlzeit vor dem Training schon sehr lange zurück liegt. Das kann man duchaus machen, aber es kommt halt darauf an, wie lange und wie intensiv.

Bei 45 Minuten bis 1 Stunde brauchst du normalerweise keinen Zucker zuführen, egal wie intensiv du trainierst, es sei denn es ist die dritte oder vierte Trainingseinheit des Tages und es gab zwischendurch noch keine Hauptmahlzeit.

summon
09.02.2015, 15:41
Bei 45 Minuten bis 1 Stunde brauchst du normalerweise keinen Zucker zuführen, egal wie intensiv du trainierst, es sei denn es ist die dritte oder vierte Trainingseinheit des Tages und es gab zwischendurch noch keine Hauptmahlzeit.

Danke! Aber schadet es denn dem Trainingserfolg? Falls nicht, würde ich es trotzdem weiter machen, da es zumindest einen merklichen Einfluss auf die Regeneration bei mir hat (und ich nach dem Laufen auch gleich wieder fit bin für andere Aufgaben...).

captain hook
09.02.2015, 16:09
Danke! Aber schadet es denn dem Trainingserfolg? Falls nicht, würde ich es trotzdem weiter machen, da es zumindest einen merklichen Einfluss auf die Regeneration bei mir hat (und ich nach dem Laufen auch gleich wieder fit bin für andere Aufgaben...).

Du merkst bei einer normalen 1h Einheit (also jetzt kein Wettkampf oder besonders hartes Training) einen Unterschied zwischen mit und ohne KH?! Isst Du sonst keine KH? Kommt mir seltsam vor.

Es gibt Untersuchungen zu diesem Thema, dass zumindest der RQ (gibt Auskunft über den Stoffwechselzustand) erhöht ist, wenn man kurzkettige KH während des Trainings zuführt, was für einen stärkeren Anteil des KH Stoffwechsel spricht. Der Unterschied wird größer, je mehr KH man zuführt. Allerdings ist der Unterschied nicht soooo besonders groß.

Hier ein Link zu der Untersuchung:

http://www.zeitschrift-sportmedizin.de/fileadmin/content/archiv2003/heft01/stint_01_03.pdf

Meiner Meinung nach ist es bedenklich, wenn man keine Stunde normal Sport machen kann, ohne das man KH einfährt dabei. Weil mit irgendeiner Speicherentleerung oder so kann das nie im Leben zusammenhängen wenn man ansonsten normal ernährt ist und keine 30h die Woche trainiert und immer am Speicherlimit agiert.

NBer
09.02.2015, 16:23
......da es zumindest einen merklichen Einfluss auf die Regeneration bei mir hat (und ich nach dem Laufen auch gleich wieder fit bin für andere Aufgaben...).

dann trainierst du komisch. es gibt kein getränk auf der welt, dass zb lange läufe oder kurze bis mittlere intensive läufe wieder ausgleichen kann. wenn man natürlich nur kurze oder mittellange läufe im mittleren bis unteren GA1 abdaddelt, merkt man natürlich nicht viel. aber dann liegts auch nicht am getränk, dass man sich sofort wieder fit fühlt.
ansonsten hats HAFU eigentlich auf den punkt gebracht.
aber was deine ausgangsfrage betrifft
......Daher meine Frage: Verhindert mein Sportgetränk einen möglichen größeren Trainingseffekt, den ich ohne Getränk bekommen könnte?
.....MIT getränk hast du garantiert keinen größeren trainingseffekt. wie der captain schon schrieb KANN aber ein trainingseffektz OHNE getränk möglich sein.

von daher: weglassen.

Stefan
09.02.2015, 16:23
Bisher trinke ich bei fast allen Einheiten, auch bei 45 min oder 1h Grundlagenausdauer, ein Sportgetränk (Gatorade).

Bei 1 Stunde GA trinke ich normalerweise überhaupt nichts.
Stefan

summon
09.02.2015, 19:51
Danke für die Meinungen!
Nochmal um klar zu stellen: ich kann auch gut eine Stunde laufen nur mit Wasser. Allerdings hab ich den Eindruck, dass sich dann die Regeneration anders anfühlt. Vielleicht auch ein Teil Placebo.

Stefan
09.02.2015, 20:20
Danke für die Meinungen!
Nochmal um klar zu stellen: ich kann auch gut eine Stunde laufen nur mit Wasser.
Warum trinkst Du bei einem einstündigen GA Lauf?

summon
09.02.2015, 20:44
Warum nicht? Dann ist mein Körper garantiert nicht dehydriert. Ein bisschen Schwitzen ist nämlich schon, vor allem im Studio auf dem Laufband...

MarionR
09.02.2015, 21:19
Ob du Wasser trinkst oder nicht ist im Prinzip Geschmackssache, im evtl. überwärmten Studio, bei trockener Heizungsluft, ist es vielleicht wirklich kein Nachteil.
Nur das Zucker-Zeug würde ich weglassen, das schadet mehr als es nutzt.

Stefan
09.02.2015, 21:51
Ich ging von einem "normalen" Lauf aus.

ellivetil
09.02.2015, 22:08
Ist dieses "Ich brauch' bei 60/90/120 minütigen Läufen nichts zu trinken" eigtl. so was wie der 3er BMW bei jungen Männern? Ich hör' das so oft und sehe keinen Grund der dagegen spricht auch auf einem <60 minütigen Lauf einfach eine kleine Flasche Wasser mitzunehmen, wenn es einem gut tut.

Adept
10.02.2015, 00:16
Was einem individuell gut tut, kann natürlich jeder für sich entscheiden. In der Wissenschaft ist man sich einig, dass ein ca. 10%iges KH-Getränk mit am besten resorbiert wird und somit der Dehydration am schnellsten entgegenwirkt und dazu noch etwas die KH-Speicher auffüllt. Siehe zB. Moosburger.at

trithos
10.02.2015, 00:31
Ist dieses "Ich brauch' bei 60/90/120 minütigen Läufen nichts zu trinken" eigtl. so was wie der 3er BMW bei jungen Männern? Ich hör' das so oft und sehe keinen Grund der dagegen spricht auch auf einem <60 minütigen Lauf einfach eine kleine Flasche Wasser mitzunehmen, wenn es einem gut tut.

Ich hab zwar keinen 3er-BMW, bin aber ohnehin auch kein junger Mann mehr:) . Natürlich kann und soll jeder so viel zu trinken mitnehmen, wie er will. Notwendig ist es aber meiner Meinung nach bei Belastungen bis zu einer Stunde und halbwegs normalen äußeren Bedingungen nicht. Und zwar weder ein Sportgetränk noch Wasser.

Erstens reichen im Normalfall (wie ja schon geschrieben wurde) die Kohlehydratspeicher im Körper, so sie nicht völlig geleert sind.

Zweitens binden gespeicherte Kohlehydrate Wasser im Körper, das freigegeben wird, wenn die Kohlehydrate verstoffwechselt werden. Dieser freigegebene "Wasservorrat" steht dem Körper also auch ohne Trinken zur Verfügung.

Drittens verkraftet der Körper durchaus einen gewissen Flüssigkeitsverlust ohne Leistungseinbußen. Im Sportstudium haben wir damals gelernt, dass erst ein Flüssigkeitsverlust von ca. 2 Prozent des Körpergewichts wirklich leistungsmindernd wirkt. Selbst wenn das zu hoch angesetzt sein sollte: ein einstündiger Lauf geht sich sicher ohne Einbruch aus.

Und viertens zeigt auch meine Erfahrung als Langdistanzler (für Kurzdistanzler schaut das vielleicht anders aus), dass man problemlos eine Stunde sporteln kann - z.B. Wettkampftempo schwimmen, ohne komplett zu dehydrieren.

Ich wüsste also nicht, was es bringen sollte, bei kurzen Läufen ein Sportgetränk oder Wasser mitzunehmen. Auch das Argument, dass der Körper die Flüssigkeitsaufnahme unter Belastung lernen soll, gilt mMn nicht. Denn die entsprechenden Probleme fangen ja erst viel später an, meistens beim Marathon, wenn der Körper ans Limit kommt. Das kann man daher auch nicht bei einer kurzen Belastung trainieren.

NBer
10.02.2015, 12:00
es ist wie mit 3000 oder 6000 euro rädern. sind die teuren nötig? nein. aber ein bischen luxus macht spaß. so ist das auch mit trinken. fühlt sich n bischen erfrischung nach 45min laufen gut an? klar! aber nötig ist es nicht.

Campeon
10.02.2015, 12:20
fühlt sich n bischen erfrischung nach 45min laufen gut an? klar! aber nötig ist es nicht.

+1:)