Vollständige Version anzeigen : Dopingermittlungen am Olympiastützpunkt Saarbrücken
... Frodeno hatte beim Radfahren mit seinen etwas über 70 Kio beinahe 350 Watt im Schnitt. Einfach Wahnsinn, was die Brownlees da abgezogen haben.
zu dem "Wahnsinn" ein interessanter Gedanke von Arne >hier (http://www.triathlon-szene.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1077&Itemid=20)<
Zum Glück war Frodeno nach einem guten Rennen in London vor Jahresfrist bereits für die Spiele nominiert und musste sich nicht, wie die anderen Kaderathleten, durch Top-Platzierungen in den WM-Rennen empfehlen.
Das klingt so, als hätte Frodo irgendeinen Olympia-Bonus. Das stimmt so aber nicht. Er hat sich letztes Jahr in London genau wie Steffen Justus und Anja Dittmer die Quali geholt. "Wie die anderen Kaderathleten" ist also falsch. Alle Athleten, die sich noch dieses Jahr qualifizieren mussten, taten dies quasi nur im "Nachrückverfahren".
Die Verbindung von Saarbrücken zu Frodeno ist hanebüchen! Frodeno trainiert schon seit Jahren nicht mehr im Stützpunkt. Dann müsste man eher Justus und Co. Doping vorwerfen!
Ich finde Arnes Berichterstattung äußerst einseitig und es ist höchstproblematisch, solche Anschuldigungen allein aufgrund von Vermutungen zu machen. Die Rubrik heißt Rundschau, das Niveau ist allerdings unterster Stammtisch. Es ist übrigens typisch für TS, dass solche Anschuldigungen in dem Rahmen ausgerechnet die Kurzstreckler treffen. Wenn ich noch daran denke, wie ich im Lance Armstrong-Thread angegangen wurde, als ich den anderen Blauäugikeit worwarf, einen Lance Armstrong zu verurteilen und wie Dreck zu behandeln, während man die deutsche Langdistanz-Elite hochjubelte. Um die ranken sich doch ähnliche Gerüchte, ein Jürgen Zäck wird ins Studio eingeladen, etc.
Um auch nochmal konkret zu den Vorwürfen gegen Frodeno Stellung zu nehmen: Frodeno hat die vergangenen Wochen ja durchaus viele Stunden trainiert und sagte, durch das viele Schwimm- und Radtraining sei seine Form dort besser als je zuvor. Rein vom Herz-Kreislauf ist er also voll auf Kurs. Dass es ein Doping-Mittel gibt, das allein verpasste Laufkilometer ersetzt, wäre mir neu.
Das klingt so, als hätte Frodo irgendeinen Olympia-Bonus. Das stimmt so aber nicht. Er hat sich letztes Jahr in London genau wie Steffen Justus und Anja Dittmer die Quali geholt. Alle Athleten, die sich noch dieses Jahr qualifizieren mussten, taten dies quasi nur im "Nachrückverfahren".
Das hat Arne aber doch auch so geschrieben und gemeint :cool:
Den Verweis bzw. die Verbindung zu dem Dopingvorfall finde ich an dieser Stelle auch zu spekulativ und damit unfair dem Athleten gegenüber.
Generell stehe ich Frodeno´s Leistung allerdings auch skeptisch gegenüber...
Klugschnacker
25.06.2012, 13:38
CP60, danke für Deinen kritischen Kommentar! Es ist nicht meine Absicht, Jan Frodeno oder Daniel Unger konkret Doping zu unterstellen. Ich denke, wir sollten uns bemühen, das ganze Bild zu sehen. Dazu gehören neben dem Training und den Wettkampfleistungen auch die aktuellen Vorgänge am Olympiastützpunkt in Saarbrücken.
Die deutschen Langstreckler halte ich entgegen Deiner Wahrnehmung keinesfalls für durchweg sauber. Es gibt Leistungen, die mir verdächtig vorkommen. Das haben wir in unseren Sendungen bereits häufig thematisiert.
Athleten, die unter Dopingverdacht stehen oder bereits überführt wurden, lade ich trotzdem gerne in unsere Sendung ein. Hier haben wir die Chance, nicht nur über sie, sondern mit ihnen zu sprechen. Es bedeutet aber nicht, dass die Zuschauer oder ich sich die Meinungen und Darstellungen dieser Personen zu eigen machen würden.
Viele Grüße,
Arne
Superpimpf
25.06.2012, 13:42
...
like / +1 / Recht haste
Superpimpf
25.06.2012, 13:43
Athleten, die unter Dopingverdacht stehen...lade ich trotzdem gerne in unsere Sendung ein. Hier haben wir die Chance, nicht nur über sie, sondern mit ihnen zu sprechen.
Ich fand die Hawaii Nacht mit JZ eine der furchtbarsten ever.
Jhonnyjumper
25.06.2012, 14:17
Es ist nicht meine Absicht, Jan Frodeno oder Daniel Unger konkret Doping zu unterstellen. Ich denke, wir sollten uns bemühen, das ganze Bild zu sehen. Dazu gehören neben dem Training und den Wettkampfleistungen auch die aktuellen Vorgänge am Olympiastützpunkt in Saarbrücken.
Aber es ist ein äußerst schmaler Grad zwischen konkreter Anschuldigung und skeptischem Verweis auf aktuelle (zumindest in der angegebenen Quelle) mir noch sehr vage erscheinende Ermittlungen aus München im Kontext von Frodenos Leistungen in Deinem Artikel.
Wenn man bedenkt, dass Frodeno flach 30 laufen kann, dann sind da noch Welten, die fehlen. Holt er die in 4-5 Wochen Training heraus, dann muss ich mich wirklich fragen, ob die Skepsis überwiegt.
Grüße
MatthiasR
25.06.2012, 14:27
Was mich immer wundert, dass die Kurz-Distanz-Elite immer längere Pausen einschlagen, man von denen in der Zeit nix hört oder sieht und sich dann mit wahnsinns Leistungen zurück melden.
Auch die machen mal Saisonpause.
Oder sie müssen halt (siehe Frodeno oder A. Brownlee) verletzungsbedingt pausieren.
Oder Sie legen mal einen Trainingsblock ein - wenn man jedes WE in einem anderen Land startet, kommt man ja kaum noch zum Trainieren. Gerade vor Olympia machen viele auch noch mal ein längeres Höhentrainingslager.
Gerade in letzterem Fall ist es ja nicht verwunderlich, wenn sie danach gute Leistungen bringen.
Also das finde ich nun nicht wirklich verdächtig.
Gruß Matthias
alpenfex
25.06.2012, 14:33
Aber es ist ein äußerst schmaler Grad zwischen konkreter Anschuldigung und skeptischem Verweis auf aktuelle (zumindest in der angegebenen Quelle) mir noch sehr vage erscheinende Ermittlungen aus München im Kontext von Frodenos Leistungen in Deinem Artikel.Grüße
1. ist es wohl eher ein "Grat"
2. Frage ich mich bei den "Doping ja/nein" Diskussionen immer, was es am Ende bringt. Ist es die Freude an der Spekulation? Ist es eine Ausrede bzw. eine Form vom Neid, einem "Besseren" unlautere Mittel zu unterstellen? Sind es Erfahrungen oder Tatsachen? Ist es "Moralapostelei" oder "Oberleherergehabe"?
Was isses denn? Nur mal einen Blick nach nebenan: Ich habe auf meinen Bergtouren noch nie einen gehört, der dem anderen Doping unterstellt, wo sich bei Höhenbergsteigern wirklich jeder einen extra Sauerstoff reinbläst und sich teils prophylaktisch Diamox und Co. oder auch nur Aspirin reinzieht. Ich finde, die Dopinggeschichte ist massiv auf den Ausdauersport geeicht. Die Fussballer sind doch auch nicht alle "sauber" denke ich mir bei deren "Genesungszeiten". Aber am Ende muss das jeder mit sich ausmachen, fair oder nicht, interessiert mich schon lange nicht mehr.
Auch die machen mal Saisonpause....
und man darf nicht vergessen, dass im weltcup quasi bei jedem rennen gegen die komplette weltelite angetreten wird. das wäre so, als wenn sich die raelerts und co in jedem wettkampf des jahres mit alexander, lieto, mccormack und co. duellieren würden. da gäbe es dann auch nicht nur topplatzierungen im dauerabo, sondern höhen und tiefen in den platzierungen. wenn der große raelert 2 mal in kraichgau antritt und dort mit der konkurrenz rumspielt, wird das gehypt udn gefeiert, und man vergißt, dass dort die zweite reihe (kienle) und danach eigentlich gar nichts mehr an konkurrenz dabei war. vom niveau her wäre das so, als wenn justus und petzold bei einer regionalen OD aufeinandertreffen und dort vornewegmarschieren. das gibt es sicherlich auch, interessiert nur keinen.
Jhonnyjumper
25.06.2012, 14:39
1. ist es wohl eher ein "Grat"
2. Frage ich mich bei den "Doping ja/nein" Diskussionen immer, was es am Ende bringt. Ist es die Freude an der Spekulation? Ist es eine Ausrede bzw. eine Form vom Neid, einem "Besseren" unlautere Mittel zu unterstellen? Sind es Erfahrungen oder Tatsachen? Ist es "Moralapostelei" oder "Oberleherergehabe"?
Zu 1.:Lachen2:
Zu 2.: In Deinem Fall wohl "Oberlehrergehabe" ;) Es ist, zumindest in dem Artikel von Arne, der Ausdruck kritischer Distanz gegenüber entsprechenden Leistungen. So verstehe ich ihn zumindest. Dass diese mal als Anschuldingung oder als Skepsis ausgelegt wird, liegt ja oft an der Perspektive des Lesers...:Huhu:
Ich habe auf meinen Bergtouren noch nie einen gehört, der dem anderen Doping unterstellt, wo sich bei Höhenbergsteigern wirklich jeder einen extra Sauerstoff reinbläst und sich teils prophylaktisch Diamox und Co. oder auch nur Aspirin reinzieht.
Ist das verboten bei Bergtouren?
alpenfex
25.06.2012, 14:44
Ist das verboten bei Bergtouren?
Also geht es Dir darum, dass betrogen wird?
Aber es ist ein äußerst schmaler Grad zwischen konkreter Anschuldigung und skeptischem Verweis auf aktuelle (zumindest in der angegebenen Quelle) mir noch sehr vage erscheinende Ermittlungen aus München im Kontext von Frodenos Leistungen in Deinem Artikel.
Hör dir mal das mp3-File auf BR-online an ( (http://www.br.de/radio/b5-aktuell/sendungen/der-funkstreifzug/index.html)mit den Original-Tönen der Bayerischen Justizministerin und des Leiters des Saarbrückener OSP. Am Anfang sind es eher die altbekannten Thesen, aber ab etwa 7 Minuten wird der Beitrag zum hochbrisanten Krimi!
Es sind keine Ermittlungen, die da laufen, sondern der Lieferant der Dopingsubstanzen ist bereits rechtskräftig verurteilt und gegen den betroffenen Arzt, der Dopingmittel bezogen hat und der am OSP Saarbrücken Profisportler betreut läuft bereits ein Verfahren und der OSP hat sich bereits von diesem eigentlich "hoch verdienten" Mediziner getrennt.
So einen Schritt macht man nicht auf Verdacht, sondern nur, wenn die intern bekannte Faktenlage sehr eindeutig ist.
Die bayerische Justizministerin spricht auch explizit davon, dass der verurteilte Dopingdealer außer dem Arzt auch mehrere Profisportler direkt beliefert hat und es dafür Belege gibt. Wenn Deutschland ein Anti-Dopinggesetz hätte, würden vermutlich auch längst offizielle Verfahren gegen diese Sportler laufen, aber da der Bezug und Besitz von Dopingmitteln in geringer Menge in Deutschland nicht verboten ist, sind der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Doping diesbezüglich die Hände gebunden, was der Ministerin erkennbares Unbehagen bereitet, zumal sie offensichtlich nichtmal von ihren Parteifreunden richtig unterstützt wird.
Wenn Deutschland ein Anti-Dopinggesetz hätte, würden vermutlich auch längst offizielle Verfahren gegen diese Sportler laufen, [...]
So ist es. Lasst die mal bluten oder sogar ein paar Tage absitzen. Da bekommen die Jungs mit Bewegungsdrang schnell Panik.
Die bayerische Justizministerin spricht auch explizit davon, dass der verurteilte Dopingdealer außer dem Arzt auch mehrere Profisportler direkt beliefert hat und es dafür Belege gibt. Wenn Deutschland ein Anti-Dopinggesetz hätte, würden vermutlich auch längst offizielle Verfahren gegen diese Sportler laufen, aber da der Bezug und Besitz von Dopingmitteln in geringer Menge in Deutschland nicht verboten ist, sind der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Doping diesbezüglich die Hände gebunden, was der Ministerin erkennbares Unbehagen bereitet, zumal sie offensichtlich nichtmal von ihren Parteifreunden richtig unterstützt wird.
Was bedeutet das konkret?
Werden die Sportler, die das bezogen haben, nicht betrachtet, bekanntgegeben und auch nicht belangt?
Das wäre ein Skandal.
Jhonnyjumper
25.06.2012, 15:11
Es sind keine Ermittlungen, die da laufen, sondern der Lieferant der Dopingsubstanzen ist bereits rechtskräftig verurteilt und gegen den betroffenen Arzt, der Dopingmittel bezogen hat und der am OSP Saarbrücken Profisportler betreut läuft bereits ein Verfahren und der OSP hat sich bereits von diesem eigentlich "hoch verdienten" Mediziner getrennt.
So einen Schritt macht man nicht auf Verdacht, sondern nur, wenn die intern bekannte Faktenlage sehr eindeutig ist.
Die bayerische Justizministerin spricht auch explizit davon, dass der verurteilte Dopingdealer außer dem Arzt auch mehrere Profisportler direkt beliefert hat und es dafür Belege gibt. Wenn Deutschland ein Anti-Dopinggesetz hätte, würden vermutlich auch längst offizielle Verfahren gegen diese Sportler laufen, aber da der Bezug und Besitz von Dopingmitteln in geringer Menge in Deutschland nicht verboten ist, sind der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Doping diesbezüglich die Hände gebunden, was der Ministerin erkennbares Unbehagen bereitet, zumal sie offensichtlich nichtmal von ihren Parteifreunden richtig unterstützt wird.
Nur sind die Profisportler, von denen die Rede ist, noch nicht benannt! Wenn die Leistungen eines Sportlers, wie Frodeno, im Atemzug mit der Arbeit der Ermittler genannt werden, drückt dies eine Verdachtsmoment aus. Das ist legitim. Allerdings muss gegen Sportler erst ermittelt bzw. diese Verdachtsmomente erhärtet werden, während gegen andere bereits ein Verfahren eröffnet wurde bzw. Verurteilungen ausgesprochen sind.
Was bedeutet das konkret?
Werden die Sportler, die das bezogen haben, nicht betrachtet, bekanntgegeben und auch nicht belangt?
Das wäre ein Skandal.
Ja, aber meines Wissens ist es leider so. Ich kann es auch nicht nachvollziehen warum wir kein solches Gesetz haben, dass hier eine Straftat sieht.
Der Sport ist für mich Teil meines Lebens und wenn ich dort betrogen werden erwarte ich für den Betrüger vergleichbare Konsequenzen wie in anderen Lebensbereichen.
Insofern kann ich es nachvollziehen bzw. finde es dann auch nicht verkehrt, dass man dann spekuliert. Dies erzeugt zumindest einen gewissen öffentlichen Druck.
Da sind wir dann zwar bei der Lynchjustiz aber wenn die eigentliche Justiz untätig ist, bleibt ja nicht anderes übrig *bewusst zynisch formuliert* ;-)
Was bedeutet das konkret?
Werden die Sportler, die das bezogen haben, nicht betrachtet, bekanntgegeben und auch nicht belangt?
Das wäre ein Skandal.
In dem verlinkten BR-Beitrag heißt es wörtlich, die NADA prüft, ob sie aufgrund der bekannten Verbindungen zwischen (bereits verurteiltem) Dopingdealer und den belieferten Profisportler ein Verfahren eröffnet.
Also im Klartext: die bayerische Staatsanwaltschaft hat bereits gegen den betroffenen Mediziner ein Verfahren eingeleitet, die NADA, die ja nur für die sportrechtliche Seite zuständig ist ,prüft es noch (nebenbei bemerkt: vermutlich ist die NADA ohnehin mit der längst noch nicht aufgearbeiten Erfurter Dopingaffäre ausgelastet...)
Die Bayerische Staatsanwaltschaft hat, das hört man in dem Beitrag deutlich, die eindeutige Rückendeckung der Justizministerin.
Die NADA dagegen hat vor einigen Monaten angekündigt bekommen, dass die Bundespolitik ihr die ohnehin geringen finanziellen Mittel von weniger als 5 Mio € jährlich kürzen will. Dass sie vor diesem Hintergrund, (Jutizministerin Merk kritisiert auch deutlich die Haltung von unserem obersten Sportpolitiker und DOSB-Chef Thomas Bach, der sich heftigst gegen Planungen zu einem Antidopinggessetz wehrt!) sich genau üerlegt, wem sie mit der Einleitung weiterer Verfahren auf die Füße tritt, ist leider ein Stück weit nachvollziehbar.
(P.S: wir können den Thread natürlich auch umbenennen oder den Diskussionsstrang der letzten paar posts in einen anderen Thread abspalten, denn zum jetzigen Zeitpunkt sind diese Ausführungen natürlich auf den Threadtitel bezogen offftopic)
kielkarl
25.06.2012, 16:00
bis jetzt hat noch gar keiner Lance Armstrong erwähnt :liebe053:
Ich wollte auf jeden Fall mit meinem Gruß nicht auf das Thema hinaus.....
Hui, da sind wir aber wirklich etwas abgedriftet :Lachen2: :Blumen:
monte gaga
25.06.2012, 16:09
Nur sind die Profisportler, von denen die Rede ist, noch nicht benannt! Wenn die Leistungen eines Sportlers, wie Frodeno, im Atemzug mit der Arbeit der Ermittler genannt werden, drückt dies eine Verdachtsmoment aus. Das ist legitim. Allerdings muss gegen Sportler erst ermittelt bzw. diese Verdachtsmomente erhärtet werden, während gegen andere bereits ein Verfahren eröffnet wurde bzw. Verurteilungen ausgesprochen sind.
Ich würde die Personalien der Sportler fairerweise erst einmal (!) aussen vor lassen und mir ein Bild über das wirken der treibenden subversiven Kräfte in Leistungszentren bzw. Olympiastützpunkten machen wollen (Entsprechende Spekulationen und Diskussionen halte ich für legitim, immerhin ist es innert relativ kurzer Zeit der zweite Vorfall dieser Art, bei dem sog. "Honorarkräfte" augenscheinlich "leistungsfördernde Behandlungen" an Sportlern durchführen).
Die Auftraggeber (diejenigen, die die Honorare aus Steuer- bzw. Fördergeldern zahlen...) konnten sich im Bedarfsfall ja jeweils schnellstens distanzieren und deuten nun mit den Fingern auf "Aussenstehende".
Die Sportler ihrerseits berufen sich auf grenzenloses Vertrauen in die Betreuer und das vom OSP bereit gestellt medizinische Personal und deren "Behandlungsmethoden".
Auch wenn sportliche Erfolge "im staatlichen Interesse" sind, so sollte Staatsdoping eigentlich mit dem Untergang der DDR in den Geschichtsbüchern (und Fotoalben...) versunken sein.
Ich fand die Hawaii Nacht mit JZ eine der furchtbarsten ever.
da gab's aber zumindest so etwas wie ein Geständnis.
Sonst gilt aber weiterhin: "Unser Sport ist jung, ist unverbraucht, und auch unverschmutzt!" (Daniel U., Ex-Weltmeister)
bis jetzt hat noch gar keiner Lance Armstrong erwähnt :liebe053:
Nana, der kam doch schon im vierten Beitrag ... http://www.en.kolobok.us/smiles/standart/acute.gif
Wenn ich noch daran denke, wie ich im Lance Armstrong-Thread angegangen wurde, als ich den anderen Blauäugikeit worwarf, einen Lance Armstrong zu verurteilen und wie Dreck zu behandeln, während man die deutsche Langdistanz-Elite hochjubelte.
zu dem "Wahnsinn" ein interessanter Gedanke von Arne >hier (http://www.triathlon-szene.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1077&Itemid=20)<
ich zitiere mal aus Arnes 2. Kommentar: "Nehmen wir als Beispiel den Radprofi Andreas Klöden. Er hatte nie eine positive Dopingprobe und war nie gesperrt. Steht er unter Dopingverdacht? Nein."
Arne, bitte mal schlau machen, für mich gilt Klöden auch nicht als verdächtig, vielmehr ist Eigenblutdoping bei ihm nachgewiesen.
Klugschnacker
25.06.2012, 17:31
Arne, bitte mal schlau machen, für mich gilt Klöden auch nicht als verdächtig, vielmehr ist Eigenblutdoping bei ihm nachgewiesen.
Nein, da bist Du im Irrtum. Es gab "nur" eine Untersuchung innerhalb der Uni Freiburg – eine Expertenkommission zur Aufklärung von Dopingvorwürfen gegenüber Ärzten der Abteilung Sportmedizin des Universitätsklinikums Freiburg. "Dort stellt [man ] als gesichert fest, dass Andreas Klöden neben seinen damaligen Teamkollegen Kessler und Sinkewitz zur Tour de France 2006 mit Eigenblut gedopt wurde" Wikipedia.
Ich möchte nicht arrogant wirken, aber als Freiburger Sportinsider habe ich weitergehende Infos als das, was in der Zeitung steht. Insbesondere über das T-Mobile Team, aber auch darüber hinaus. Einige der involvierten Personen kenne ich seit vielen Jahren persönlich.
Grüße,
Arne
Du stellst deine eigenen Kenntnisse also über den Abschlußbericht von Freiburg 1? (http://www.uniklinik-freiburg.de/presse/live/abschlussbericht/Abschlussbericht.pdf)
Klugschnacker
25.06.2012, 17:45
Du stellst deine eigenen Kenntnisse also über den Abschlußbericht von Freiburg 1? (http://www.uniklinik-freiburg.de/presse/live/abschlussbericht/Abschlussbericht.pdf)
Ja und nein. Dass es gegen Klöden keine offiziellen Verdachtsmomente gäbe, meinte ich in dem Kommentar, auf den Du Dich beziehst, in dem Sinne, dass er rechtlich kein Beschuldigter ist. Trotzdem wird er für alle, die ihre Sinne beisammen haben, nicht als unverdächtig gelten können. Deshalb wählte ich Klöden als Beispiel.
Ja, ich kenne einige Zusammenhänge, die nicht in dem dem Bericht stehen (und dort auch nicht hineingehören). Egal.
Grüße! :Blumen:
Arne
snailfish
25.06.2012, 18:05
Das angebliche, aber nicht rechtsmäßig festgestellte Doping scheint mir für manche unterschiedlich schwer zu wiegen - je nachdem, um welchen Athleten es geht.
Aber schade - dachte, das wäre ein Glückwunsch-Thread. Und dabei finde ich es einfach mal ein Unding, die Leistung eines Athleten - und sei es durch noch so unscheinbare Anmerkungen - subtil zu schmälern.
Außerordentlich gute Leistung kurz nach Rekonvaleszenz - wenn dass schon ein Verdachtsmoment ist...:Nee:
Gottseidank bin ich kein Profisportler.
benjamin3011
25.06.2012, 18:24
Das angebliche, aber nicht rechtsmäßig festgestellte Doping scheint mir für manche unterschiedlich schwer zu wiegen - je nachdem, um welchen Athleten es geht.
Aber schade - dachte, das wäre ein Glückwunsch-Thread. Und dabei finde ich es einfach mal ein Unding, die Leistung eines Athleten - und sei es durch noch so unscheinbare Anmerkungen - subtil zu schmälern.
Außerordentlich gute Leistung kurz nach Rekonvaleszenz - wenn dass schon ein Verdachtsmoment ist...:Nee:
Gottseidank bin ich kein Profisportler.
Tja, so sind wir Deutschen, leider:(
snailfish
25.06.2012, 19:16
Bezüglich
http://www.triathlon-szene.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1078&Itemid=20
@Arne
Eigentlich tuts mir leid, noch mehr vom Kern des Thread abzulenken, aber eigentlich ist es eh schon egal. Man sollte die Überschrift ändern und einen einen Glückwunsch Thread eröffnen, wo alle Gratulanten reinposten und die Skeptiker sich es verkneifen ;)
Aber zu deiner Stellungnahme - das wirkt für mich als Betrachter jetzt schon sehr spitzfindig.
Einerseits stellst du eine Verdächtigung in Abrede - andererseits umschreibst Du das ganze mit "nicht unverdächtig". Also für mich ist das das Selbe - eine Verdächtigung - egal, wie feinfühlig man es umschreibt.
Sicher hast Du Insiderwissen. Damit ist es aber immer eine heikle Sache.
Entweder man packt es aus (das geht verständlicher Weise meist nie) oder es bleibt eben bei den Insidern.
Aber sich in einer Öffentlichen Diskussion darauf zu berufen, ohne näher darauf einzugenen...Du weißt, was ich meine. Da kann ein Betrachter ja kein vollständiges Bild bekommen - muss ja auch nicht sein, Du darfst aber nicht erwarten, dass sich alle so leicht davon überzeugen lassen.
Ist ehrlich nicht bös' gemeint :Blumen:
SG
snailfish
Klugschnacker
25.06.2012, 19:18
Außerordentlich gute Leistung kurz nach Rekonvaleszenz - wenn dass schon ein Verdachtsmoment ist...:Nee:
Die Staatsanwaltschaft ermittelt: Es ist ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz eingeleitet worden. Der Fall wird auch von der NADA geprüft. Leider wirft diese Nachricht einen Schatten auf die Leistungen der Sportler, denn die Ärzte werden sich wohl kaum selbst gedopt haben.
Es wäre aus meiner Sicht unvollständig, ausschließlich über die Leistungen der Sportler zu berichten, während die Nachrichten von den Dopingermittlungen in deren Umfeld heute in allen Zeitungen stehen.
Grüße aus der Dopinghauptstadt Freiburg!
Arne
:Blumen:
Superpimpf
25.06.2012, 20:10
Nur dein Artikel sagt nicht, dass Frodeno ein gutes Ergebnis hatte und zeitgleich ein, mit ihm nicht direkt verbindendes, Dopingverfahren vonstatten geht.
Dein Artikel sagt, dass Frodeno gut war und das bestimmt unter anderem daran liegt, das dort wo er ab und an mal ist wegen Doping ermittelt wird.
m2c
Klugschnacker
25.06.2012, 20:29
Dein Artikel sagt, dass Frodeno gut war und das bestimmt unter anderem daran liegt, das dort wo er ab und an mal ist wegen Doping ermittelt wird.
Nein, das sage ich nicht, das wäre ja auch Unsinn. Man wird ja nicht durch Ermittlungen schneller.
Was ich sagen wollte ist, dass man sich nicht unbeschwert über die sportliche Leistung freuen kann, wenn man am gleichen Tag die Schlagzeilen über Dopingermittlungen am Olympiastützpunkt in Saarbrücken lesen muss.
Grüße,
Arne
Irgendwie hab ich das Gefühl dass wir uns immer weiter vom eigentlichen Sinn des Freds entfernen.
Auch habe ich irgendwie die Befürchtung, dass dies nicht der letzte Dopingskandal sein wird. Bezeichnend finde ich, dass es sich bei beiden (Erfurt und Saarbrücken) um Leistungszentren handelt die dem DSV unterhalten werden. Haben wir etwa noch Staatsdoping?
Hab dazu mal nen neuen Fred aufgemacht -> http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=24033
Klugschnacker
25.06.2012, 20:40
In diesen Thread werden die Postings aus dem Glückwunsch-Thread verschoben.
Was isses denn? Nur mal einen Blick nach nebenan: Ich habe auf meinen Bergtouren noch nie einen gehört, der dem anderen Doping unterstellt, wo sich bei Höhenbergsteigern wirklich jeder einen extra Sauerstoff reinbläst und sich teils prophylaktisch Diamox und Co. oder auch nur Aspirin reinzieht.
Also ich bin der Meinung, dass es immer noch eine Menge Bergfreunde gibt, die ohne Medikamente unterwegs sind, auch an höheren Bergen. Ob etwas unethisch ist, ist zutiefst subjektiv. Ohne eine lange Diskussion darüber anzetteln zu wollen, jeder muss nach seiner Facon glücklich werden, erst recht bei eigentlich nebensächlichen Dingen.
Arne Artikel hab ich so verstanden, dass wir halt in einer Welt leben, in der es leider schwer geworden ist, vorbehaltlos Ergebnisse hinzunehmen. Schade eigentlich. Da dies so ist, sollten wir alle zu Egozentrikern werden und uns nur noch mit unseren eigenen Leistungen beschäftigen. Deren Zustandekommen sollte einen selbst zumindest bekannt sein.
Aber es ist ein äußerst schmaler Grad zwischen konkreter Anschuldigung und skeptischem Verweis auf aktuelle (zumindest in der angegebenen Quelle) mir noch sehr vage erscheinende Ermittlungen aus München im Kontext von Frodenos Leistungen in Deinem Artikel.
Wenn man bedenkt, dass Frodeno flach 30 laufen kann, dann sind da noch Welten, die fehlen. Holt er die in 4-5 Wochen Training heraus, dann muss ich mich wirklich fragen, ob die Skepsis überwiegt.
Grüße
Frodeno hat eben angekündigt in 5 Wochen 29:20 laufen zu wollen....
... Da dies so ist, sollten wir alle zu Egozentrikern werden und uns nur noch mit unseren eigenen Leistungen beschäftigen. Deren Zustandekommen sollte einen selbst zumindest bekannt sein.
Dann bräuchten wir auch an keinen Wettkämpfen mehr teilnehmen.
Wenn ich wissen will, wie schnell ich laufen kann, kann ich ich auch auf eine Bahn gehen und 25 Runden gegen die Uhr laufen.
Wenn ich an einem Wettkampf teilnehme, dann will ich auch und v.a. wissen, wie ich im direkten Vergleich mit anderen abschneide und das macht natürlich nur Sinn, wenn ich und alle anderen sich an die relevanten Regeln halte.
(am Berg gibt es diese Regeln so nicht, da ist es eine rein philosophische Frage wieviel Hilfen (Sherpas, O2, Medikamente etc. man für die Besteigung eines 8000er in Anspruch nehmen will, für den Leistungssport gibt es aber ein ausgefeiltes Regelwerk, an das man sich zu halten hat und deshalb kann man letzteren weder mit dem normalen Leben noch mit dem Bergsport vergleichen)
malihini2011
25.06.2012, 22:22
CP60, danke für Deinen kritischen Kommentar! Es ist nicht meine Absicht, Jan Frodeno oder Daniel Unger konkret Doping zu unterstellen. Ich denke, wir sollten uns bemühen, das ganze Bild zu sehen. Dazu gehören neben dem Training und den Wettkampfleistungen auch die aktuellen Vorgänge am Olympiastützpunkt in Saarbrücken.
Die deutschen Langstreckler halte ich entgegen Deiner Wahrnehmung keinesfalls für durchweg sauber. Es gibt Leistungen, die mir verdächtig vorkommen. Das haben wir in unseren Sendungen bereits häufig thematisiert.
Athleten, die unter Dopingverdacht stehen oder bereits überführt wurden, lade ich trotzdem gerne in unsere Sendung ein. Hier haben wir die Chance, nicht nur über sie, sondern mit ihnen zu sprechen. Es bedeutet aber nicht, dass die Zuschauer oder ich sich die Meinungen und Darstellungen dieser Personen zu eigen machen würden.
Viele Grüße,
Arne
Deine "Rundschau" handelt doch seit Monaten nur von irgendwelchen Dopinggeschichten - sicher ist das wichtig, aber man könnte meinen, es geht Dir mehr darum irgend etwas über Doping zu schreiben, als über Triathlon.
Vor allem solltest Du mit Vermutungen vorsichtiger umgehen, die schon Richtung "Hexenjagd" gehen. Das ist einfach schlechter Journalismus.
Klugschnacker
25.06.2012, 22:42
In der Rundschau schreibe ich, was mich gerade selber interessiert. Du hast mir dem tri-mag, tri2b und triathlon ausreichend Alternativen für triathletische Kurzweil.
Die Rundschau ist als persönliche Meinungsäußerung zu verstehen. Ich akzeptiere es zu 100%, wenn meine Sicht auf die Dinge nicht geteilt wird. Ich möchte niemanden bekehren oder überzeugen. Ich steuere meine Meinung zur allgemeinen Diskussion bei, und das war’s.
Grüße!
Arne
Dann bräuchten wir auch an keinen Wettkämpfen mehr teilnehmen.
Wenn ich wissen will, wie schnell ich laufen kann, kann ich ich auch auf eine Bahn gehen und 25 Runden gegen die Uhr laufen.
Wenn ich an einem Wettkampf teilnehme, dann will ich auch und v.a. wissen, wie ich im direkten Vergleich mit anderen abschneide und das macht natürlich nur Sinn, wenn ich und alle anderen sich an die relevanten Regeln halte.
(am Berg gibt es diese Regeln so nicht, da ist es eine rein philosophische Frage wieviel Hilfen (Sherpas, O2, Medikamente etc. man für die Besteigung eines 8000er in Anspruch nehmen will, für den Leistungssport gibt es aber ein ausgefeiltes Regelwerk, an das man sich zu halten hat und deshalb kann man letzteren weder mit dem normalen Leben noch mit dem Bergsport vergleichen)
Das mit dem Egozentrisch war in seiner Schärfe eher augenzwinkernd gemeint. Trotzdem sind Wettkämpfe gut, denn:
Auf der heimischen Radrunde reicht mir keiner Zuckerwasser.
Beim Start spielt keiner über ne fette Anlage "Final Countdown".
Ich treffe da zu wenig "positiv Verrückte".
Ich muss auf weniger Ampeln achten.
Vergleich mit der eigenen Vorjahresleistung.
...
Denke, dass dies die Motivationspunkte für die Meisten von uns treffend sein sollten.
Der direkte Vergleich ist für den Großteil der Aktiven auch im Triathlon völlig wurscht, bzw. sollte es sein. Erst wenn man zur Spitze aufschließt wird er von Bedeutung. Aber selbst da ist das nur eine subjektive Sache, wenn man mal von Weltmeisterschaften absieht. Was kann ich mir denn davon kaufen, wenn ich in einem Rennen einer immer noch Randsportart starte und da passabel abschneide? Nichts, außer ein bissel Beifall von den anderen "Bekloppten" :)
Am Start sind dann bei einem Hauptwettkampf evtl. 10% (Spitzenbereich) der Leute die diesen Sport in Deutschland halbwegs ernst bestreiten. Mit wem vergleiche ich mich also? Mit den paar anderen Menschen, die auch irgendwie genau diesen Sport halbwegs passabel beherrsche. Mir ist irgendwie nicht klar, was das für einen Wert da die Platzierung haben soll. Das was werthaltig ist, ist die Freude an der Bewegung, das sich fordern, ja auch das Gefühl des sich Messens, aber die Platzierung an sich?
Von daher unterschiedet sich Triathlon nicht wirklich von Bergsteigen. An der Spitze gab und gibt es Wettkämpfe, der Rest sollte es aus anderen Motivationsgründen machen. All jene, die es nicht selbst betreiben schütteln eh nur den Kopf.
Aber ja, Doping ist Scheiße, der offizielle Gedanke von Sport ist damit nicht Kompatibel. Leider ist "bye fair means" ein hehrer Gedanke. Ein ausgeklügeltes Regelwerk setzt eigentlich einen Allwissenden Kontrolleur vorraus. Nur mir fällt spontan rein garnichts auf der Welt ein, bei der es um etwas lohnendes geht, bei der nicht ein Großteil der Teilnehmer trickst.
ps: Sag mal dem Messner, dass die Alpinethikdisskussionen nur philosophisch sind.
pps: Seilbahnen gehören abgeschafft!
zu dem "Wahnsinn" ein interessanter Gedanke von Arne >hier (http://www.triathlon-szene.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1077&Itemid=20)<
So eine 10km-Zeit sollte er auch mit einem Minimallauftraining hinbekommen, wird er wahrscheinlich auch. Vor ein paar Wochen habe ich mal irgendwo in einem Interview gelesen, dass er auf dem Laufband 400er im 3min-Tempo trainiert.
Ein ungutes Gefühle habe ich schon jeher bei diesen Kaderzentren, die über Jahre Nachwuchs züchten. Die Frage ist für mich also eher, wie weit wird da grundsätzlich nachgeholfen und wie weit ist Doping schon verflochten? Dopingfälle auf der Langstrecke hatten wir schon bis hinauf zu einer deutschen Hawaiisiegerin und bei den Männern den einen oder anderen Verdacht oder Fall. Bei den Kurzstrecklern ist es irgendwie so verdächtig ruhig, fast cliquenhaft.
amontecc
25.06.2012, 23:21
Der direkte Vergleich ist für den Großteil der Aktiven auch im Triathlon völlig wurscht, bzw. sollte es sein. Erst wenn man zur Spitze aufschließt wird er von Bedeutung. Aber selbst da ist das nur eine subjektive Sache, wenn man mal von Weltmeisterschaften absieht.
Hast du ne Ahnung, wieviele Leute ihre Zeit auf die Sekunde mitstoppen und meckern, wenn sie nicht genau gleich in der Ergebnisliste auftaucht... Wie wichtig die korrekte Plazierung für viele ist, bekommst du knallhart mit, wenn du mal ne Zeitnahme, Ergebnisse und Urkunden für nen Volkstriathlon machst....
Daher würde ich deiner These komplett widersprechen. Ausnahmen mag es da wohl geben.
Ausserdem: Wo ist die Spitze? 2. (oder 3.) Platz in der AK55?
Hast du ne Ahnung, wieviele Leute ihre Zeit auf die Sekunde mitstoppen und meckern, wenn sie nicht genau gleich in der Ergebnisliste auftaucht... Wie wichtig die korrekte Plazierung für viele ist, bekommst du knallhart mit, wenn du mal ne Zeitnahme, Ergebnisse und Urkunden für nen Volkstriathlon machst....
Daher würde ich deiner These komplett widersprechen. Ausnahmen mag es da wohl geben.
Ausserdem: Wo ist die Spitze? 2. (oder 3.) Platz in der AK55?
Mir ist klar, dass viele den Sport zu Ernst nehmen. Daher auch die Formulierung "sollte es sein". Dein Kommentar selbst liest sich doch auch so, als würdest Du die Manie übertrieben finden.
Spitze ist ausdrücklich overall. Allein schon, dass wir Wettkämpfe haben, an denen Alle, von der Wiege bis zur Barre, starten müssen, zeigt doch wie sehr Triathlon eine Randsportart ist. Das Tolle: man trifft die unterschiedlichsten Menschen, mit unterschiedlichsten Hintergründen, quer durch die Altersgruppen hindurch.
amontecc
25.06.2012, 23:39
Du meinst, man sollte den Volkslauf-Gedanken wieder hervorkramen, wo in den 60'ern, jeder, der innerhalb einer Stunde wieder von der 10km-Runde zurückkam, ne Urkunde in die Hand gedrückt bekam. Zeitnahme gab es nicht.
Oder den Volkstriathlon wieder nach dem Reglement aus den 90'ern betreiben, wo eine Zeitnahme auch ausdrücklich nicht stattfinden musste?
Dann bekommt jeder eine "Bestanden"-Urkunde und alle sind glücklich. Man hat ja selbst ne Stoppuhr, wenn man die Zeit wissen will...
Du meinst, man sollte den Volkslauf-Gedanken wieder hervorkramen, wo in den 60'ern, jeder, der innerhalb einer Stunde wieder von der 10km-Runde zurückkam, ne Urkunde in die Hand gedrückt bekam. Zeitnahme gab es nicht.
Oder den Volkstriathlon wieder nach dem Reglement aus den 90'ern betreiben, wo eine Zeitnahme auch ausdrücklich nicht stattfinden musste?
Dann bekommt jeder eine "Bestanden"-Urkunde und alle sind glücklich. Man hat ja selbst ne Stoppuhr, wenn man die Zeit wissen will...
Was, nur eine Stunde Zeit? Da bleiben aber viele Hände leer. :)
Nein, Zeitnahmen sind heutzutage gut möglich und ein nettes Feature. Die Frage ist, was man damit macht. Die objektive Größe nutzen um sich mit der objektiven Größe aus dem Vorjahr zu vergleichen, oder aber irgendwelchen abstruse Vergleiche mit anderen Menschen anstellen.
OnTopic: Wird in anderen Ländern in ähnlicher Weise gegen nationale Sportstätten ermittelt? Wenn ja, ist es in gewisser Weise ja doch ein fairer Wettstreit. Falls nicht, ein Grund mehr Leistungssport nicht mehr Ernst zu nehmen.
amontecc
26.06.2012, 00:06
Was, nur eine Stunde Zeit? Da bleiben aber viele Hände leer. :)
Ist ne Tatsache. Früher war man der Meinung, dass Fitness bei unter ner Stunde anfängt. Heute will jeder, der auch länger dafür braucht, seine Zeit auf der Liste sehen. (Und nen Pokal für eine Altersklassenplazierung)
Nein, Zeitnahmen sind heutzutage gut möglich und ein nettes Feature.
Sobald die Zeit genommen wird, entsteht der Leistungsgedanke und die Plazierungen, Bestzeiten, das beste Material etc. werden wichtig.
Wenn es zusätzlich Geld zu gewinnen gibt, entsteht Doping.
Also geht es Dir darum, dass betrogen wird?
Wer betrügt in Deinem Beispiel denn wen? Redest Du von Wettkämpfen am Berg oder von was?
Ja - es geht mir um den Betrug.
amontecc
26.06.2012, 00:07
Ja - es geht mir um den Betrug.
Welcher Regelverstoß im Sport ist denn Betrug und welcher nicht?
naja... täuschung und vermögensschaden
wenn man vom juristischen vermögensbegriff ausgeht ist auch ein nicht erhaltenes preisgeld, sponsoring etc ein vermögensschaden.
die täuschungshandlung wäre für mich als blauäugiger ganz einfach zu begründen darin, dass ich regelkonform um ein preisgeld kämpfe und jemand anderes mir, obwohl er in die regels eingewilligt hat, heimlich und hinterrücks durch regelwidriges verhalten mir dieses preisgeld vor der nase weg schnappt.
in der praxis sieht das wahrscheinlich nen bissel anders aus und hier ist vor allem die grenze zwischen betrug und einfachem regelverstoß nicht zu ziehen. also ist auch eigentlich jede disq ein versuchter betrug?
Welcher Regelverstoß im Sport ist denn Betrug und welcher nicht?
Eben: REGELverstoß - welche Regeln gibt es bei Bergtouren?
amontecc
26.06.2012, 00:21
also ist auch eigentlich jede disq ein versuchter betrug?
Demnach wäre Windschattenfahren, Strecke Abkürzen (Ecken schneiden), Startnummer auf der falschen Seite tragen und diverse andere Sachen auch Betrug? (und damit strafrechtlich zu verfolgen)
irgendwie kann das ja nicht sein.
Dann würde ein Paketdienstfahrer, der zu schnell fährt auch betrügen, denn im Zweifelsfall bekommt er mehr Aufträge dadurch als seine regelkonform sich verhaltende Konkurrenz.
amontecc
26.06.2012, 00:23
Eben: REGELverstoß - welche Regeln gibt es bei Bergtouren?
Wen interessieren Bergtouren?
Wenn es ne Rangliste im ohne Sauerstoff-Besteigen gäbe, wäre der O2-Inhalierer sicherlich nicht gerne gesehen....
Demnach wäre Windschattenfahren, Strecke Abkürzen (Ecken schneiden), Startnummer auf der falschen Seite tragen und diverse andere Sachen auch Betrug? (und damit strafrechtlich zu verfolgen)
Wenn Windschattenfahren und abkürzen für Dich kein Betrug sind, dann weiß ich auch nicht.
irgendwie kann das ja nicht sein.
Dann würde ein Paketdienstfahrer, der zu schnell fährt auch betrügen, denn im Zweifelsfall bekommt er mehr Aufträge dadurch als seine regelkonform sich verhaltende Konkurrenz.
In meinen Augen tut er das. Ich kenne Deinen Job nicht aber auch bei Dir wird es Möglichkeiten geben, wie man Dich übervorteilen kann und Dir damit einen Schaden zufügen kann - auch und grade finanzieller Natur.
Wen interessieren Bergtouren?
Wenn es ne Rangliste im ohne Sauerstoff-Besteigen gäbe, wäre der O2-Inhalierer sicherlich nicht gerne gesehen....
Alpenfex fing damit an.
amontecc
26.06.2012, 00:40
Betrug vielleicht im Volksmund. Du kannst aber doch nicht einen Regelverstoß im Sport mit der Straftat Betrug gleichsetzten. Genausowenig wie ne Geschwindigkeitsüberschreitung im Straßenverkehr.
Dann würden die Athleten erst ne 2-minütige Zeitstrafe bekommen und anschließend nochmal mit dem Staatsanwalt verhandeln?
Es ist ja noch nichtmal richtig Betrug, wenn du deine Bewerbungsunterlagen frisierst, (glaub ich) sondern du kannst "nur" halt wieder entlassen werden.
TriBlade
26.06.2012, 08:55
Betrug vielleicht im Volksmund. Du kannst aber doch nicht einen Regelverstoß im Sport mit der Straftat Betrug gleichsetzten. Genausowenig wie ne Geschwindigkeitsüberschreitung im Straßenverkehr.
Also angenommen der Sportler dopt bewußt um schneller zu werden, gibt an er würde sich an die AntiDoping Regeln halten, was er mit Unterschrift auf dem Startpaß macht, und erreicht eine Platzierung mit welcher er Preisgeld gewinnt, dürfte ein Betrug möglich sein. Denn der Veranstalter trifft eine Vermögensverfügung zu Gunsten des Gedopten, die auf einem Irrtum beruht, der vom Gedopten bewußt herbeigeführt wurde und auch kausal für den Irrtum ist.
Problematisch ist halt die Beweislage, Betrug nur dann, wenn die "Einnahme", also das bewußte nutzen der Dopingsubstanz NACHGEWIESEN werden kann. Nicht wie bei den Dopingregeln das vorhandensein im Körper, sondern man muß die bewußte Einnahme beweisen. Deshalb kennen die "Freunde" ja auch alle den Mann mit der flaschen Flasche, aus der man versehentlich getrunken hat, oder jetzt halt die Schwiegermutter deren Medikamente man versehentlich ohne "Wissen und Wollen" (Vorsatz), sich per Nadel in den Hintern gejagt hat.
Zusammenfassend, natürlich ist es Betrug, aber leider wird man den fast nie beweisen können. Jedenfalls nicht so wie man ihn gerade ermittelt.
Wenn man jetzt ketzerisch ist, könnte man behaupten, der Betrug funktioniert nicht, weil der Veranstalter sich ja nicht mehr gutgläubig irren kann über den Umstand das der Sportler nicht gedopt ist. Jedem Sportveranstalter dürfte inzwischen klar sein, dass absolute Spitzenleistungen fast ausschließlich mit Doping erreicht werden. Daher ist der Irrtum schon kaum noch möglich also geht eben auch der Betrug nicht mehr. Soweit sind wir aber glaube ich noch nicht.
Betrug vielleicht im Volksmund. Du kannst aber doch nicht einen Regelverstoß im Sport mit der Straftat Betrug gleichsetzten. Genausowenig wie ne Geschwindigkeitsüberschreitung im Straßenverkehr.
Klar, die Geschwindigkeitsüberschreitung ist ne Ordnungswidrigkeit und wird dementsprechend geringer geahndet. So gesehen hast Du Recht - ich meinte den Betrug auch nicht im strafrechtlich relevanten Sinne sondern einfach als "Betrug am Konkurrenten". Und das ist für mich Abkürzen oder Windschattenfahren.
Triblade hat es ja wesentlich fachgerechter ausgeführt (Dank dafür!).
über betrug im strafrechtlichen sinne (mit einhergehender "echter" strafverfolgung würde ich dann reden, wenn es um geld (preis- oder sponsorengelder usw.) geht. da ist aus meiner sicht dann auch egal ob doping oder windschattenfahren.
im breitensportbereich sehe ich das eher als unsportliches verhalten, dass sportdisziplinarisch, aber nicht strafrechtlich verfolgt und geahndet werden sollte.
amontecc
26.06.2012, 09:34
Wenn man das zu Ende denkt, müsste bei jedem zweiten Foul im Fußball der Staatsanwalt ermitteln oder beim Boxen der Gegner auf Körperverletzung verklagt werden.
Dem ist aber nicht so.
Der Sport an sich stellt sich Regeln auf, für die er Organe (Schiedsrichter oder auch die Nada) hat, die Verstöße ahnden können. Im Falle von Doping sind es halt jahrelange Sperren.
Im Falle Windschattenfahren oder anderen Delikten gibt es ja auch einen Stafenkatalog.
Damit ist dann der Verstoß abgegolten.
Beim Fußball existiert ja sogar der Begriff "taktisches Foul", was soviel heißt, wie bewusst einen Regelverstoß herbeiführen, da die zu erwartende Strafe ein geringeres Übel darstellt, als das Ergebnis, wenn man diesen Verstoß nicht herbeiführt. Als Konsequenz gibt es dann einen Elfmeter und ne rote Karte. Wäre eurer Meinung ja auch Betrug. Da das sonst entstandene Tor zum sicheren Sieg geführt hätte.
Dass über diesem hinaus noch Straf- oder Zivilrechtliche Folgen entstehen, sind Ausnahmen.
Der Sportler gibt ja auch einen Teil seiner persönlichen Feiheit auf, wenn er sich diesen Sport-Regularien unterwirft. Es wird ihm Blut abgenommen (Körperverletzung) und sein Aufenthaltsort wird verfolgt. Ich glaube, so manchem hier im Forum wäre das nicht recht.
Also angenommen der Sportler dopt bewußt um schneller zu werden, gibt an er würde sich an die AntiDoping Regeln halten, was er mit Unterschrift auf dem Startpaß macht, und erreicht eine Platzierung mit welcher er Preisgeld gewinnt, dürfte ein Betrug möglich sein. Denn der Veranstalter trifft eine Vermögensverfügung zu Gunsten des Gedopten, die auf einem Irrtum beruht, der vom Gedopten bewußt herbeigeführt wurde und auch kausal für den Irrtum ist.
So ist das.
Und Windschattenfahren und Fouls beim Fußball sind zwar Regelverstöße, aber kein Betrug, weil es an einer Täuschungshandlung fehlt.
Der Doper täuscht, weil er wahrheitswidrig vorgibt, nicht zu dopen.
Der Windschattenfahrer und der foulende Fußballer täuschen aber nicht, sodern begehen eben nur Regelverstöße.
... kein Betrug, weil es an einer Täuschungshandlung fehlt.
Ok - ich stelle fest, dass mein Verständnis von "Betrug" nicht korrekt ist, wenn da zwingend eine Täuschungsabsicht hinter stehen muss.
Ok - ich stelle fest, dass mein Verständnis von "Betrug" nicht korrekt ist, wenn da zwingend eine Täuschungsabsicht hinter stehen muss.
lol - das der Unterschied zwischen Beschiss und Betrug....
Ok - ich stelle fest, dass mein Verständnis von "Betrug" nicht korrekt ist, wenn da zwingend eine Täuschungsabsicht hinter stehen muss.
Dein Verständnis von Betrug ist ein sportliches / umgangssprachliches.
Insofern hast du natürlich - moralisch gesehen - schon Recht.
Nur der strafrechtliche Betrugsbegriff ist ein anderer.
amontecc
26.06.2012, 10:40
Der Doper täuscht, weil er wahrheitswidrig vorgibt, nicht zu dopen.
Wie ist das bei ner Schwalbe im Fußball?
Wie ist das, wenn bei einer ausgesprochenen Zeitstrafen oder Disqualifikationen in der (Landes)Liga hinterher das Ergebnis nach Meinung der entsprechenden Mannschaft korrigiert werden soll, weil angeblich die Leue ihre Chips vertauscht haben wollen (ja, der disqualifizierte war schneller als der andere), was nachweislich nicht der Fall war?
In unserem Volkssport wird mit allen Mitteln gekämpft.
Das mit der Täuschung ist ein Argument. Es ist aber noch fetzustellen wessen Vermögen da rechtswidrig beschädigt wurde.
Provokativ: Der Veranstalter hat keinen Schaden, da er die Preisgelder in jedem Fall irgendwem ausgezahlt hätte.
Der Konkurrent nicht, da es zuvor nicht sein Vermögen war...
Und am Schluss muss es rechtswidrig sein. Das wird wahrscheinlich nur über Einzelverträge zwischen zwei Parteien bzgl. Doping so sein können. Die Dopingregeln sind ja kein für die gesamte Bevölkerung geltendes Recht.
Für mich wird in der Diskussion immer mehr die Notwendigkeit eines Gesetzes deutlich, welches Doping auch als Straftat sieht.
Erst mit einem solchen Gesetz sind dann auch Maßnahmen möglich die ggf. für Abschreckung sorgen.
Wenn regelmäßig bekannte Sportgrößen im Gefägnis landen wäre das schon ein anderes Kaliber wie wenn sie "nur" eine Sportpause von 2 Jahren einlegen müssten.
Nach meinem persönlichen Rechtsempfinden finde ich auch Doping im Sport keine Kleinigkeit. Wenn man es weiterdenkt führt dies dazu, dass Erwachsene und ggf. auch Jugendliche sich körperlich schädigen um Ihren Traum zu leben.
Da ist mir ehrlich gesagt lieber jemand besch... bei den Kilometern in seiner Steuererklärung. :Cheese:
Eigentlich sollte mann 2 "Liegen" haben. In der einen darf hemmungslos gedopt werden. Alles was geht. Stellt ja nur im schlimmsten Falle eine selbstzerstörerische Handlung dar.
In der anderen MUSS sauber gestartet werden. Und es gibt drakonische Strafen - den "aufstieg" in die doperliega!!
Wäre interessant wo die Medienaufmerksamkeit hinwandern würde und das Kapital.
Also ich würde lieber bei den Dopern zusehen und beim anderen Starten!
Eigentlich sollte mann 2 "Liegen" haben. In der einen darf hemmungslos gedopt werden. Alles was geht. Stellt ja nur im schlimmsten Falle eine selbstzerstörerische Handlung dar.
In der anderen MUSS sauber gestartet werden. Und es gibt drakonische Strafen - den "aufstieg" in die doperliega!!
Wäre interessant wo die Medienaufmerksamkeit hinwandern würde und das Kapital.
Also ich würde lieber bei den Dopern zusehen und beim anderen Starten!
ist halt wie bei der fazination motorsport oder skispringen. eigentlich langweilig aber man wartet darauf dass sich einer ablegt.
Dein Verständnis von Betrug ist ein sportliches / umgangssprachliches.
Insofern hast du natürlich - moralisch gesehen - schon Recht.
Nur der strafrechtliche Betrugsbegriff ist ein anderer.
Bin halt kein Jurist und wie Du sagst: ich meinte den "umgangssprachlichen Betrug". Da geht es dann mehr um's Prinzip. Wenn ich einen AK55-Läufer sehe, der an jeder Ecke im Wald abkürzt und sich dann auf dem Treppchen feiern lässt, widert mich das einfach an. Auch wenn der Zweite nur mit den Schultern zuckt, weil er eh nicht mehr weiß, wohin mit den Pokalen.
Also ich würde lieber bei den Dopern zusehen und beim anderen Starten!
Interessant - warum?
amontecc
26.06.2012, 11:28
Wenn ich einen AK55-Läufer sehe, der an jeder Ecke im Wald abkürzt und sich dann auf dem Treppchen feiern lässt, widert mich das einfach an.
Zu Recht.:Huhu:
Aber diese Dinge werden per Tatsachenentscheidung durch den Schiri (Kampfrichter) geahndet.
Der kann nu mal nicht überall sein und so wird geschummelt solange keiner hinguckt. Wenn der erste anfängt, ziehen sie alle nach (da kann man sich relativ sicher sein).
Von Unsportlichkeiten nach dem Wettkamp ganz zu Schweigen. Wenn Leute den Zielbereich blockieren oder beim Check-Out irgendwelche Zu- und Abgänge oder die Wechselzone selbst blockieren. In dem Moment ist sich jeder selbst der nächste und die, die noch auf der Strecke sind, sind ja eh Luschen.
Hab ich alles schon erlebt, weil ich auch gerne mal zuschaue, wenn ich Zeit und Lust habe und Fotos mache. Von Einsicht ist da meist keine Spur. Die armen Ordner sind da schnell überfordert ob der Sturheit vieler. In den Momenten wünsch ich mir manchmal, dass man die Leute nachträglich noch disqualifiziert.
Die Doping-Problemaik ist natürlich weitreichender, weil man sie nicht per Schiri-Pfeife lösen kann. Da könnte sich natürlich irgendwie ein (neues) Gesetz dazwischenschalten, mit dem man mehr Hebellänge gewinnt. Hätte sicher Vorteile.
Zu Recht.:Huhu:
Wenn der erste anfängt, ziehen sie alle nach (da kann man sich relativ sicher sein).
...und schon ist die Chancengleichheit wieder hergestellt, ja? das ist die Argumentation der Doper, eine Unterstellung und definitiv falsch, es ziehen nicht alle nach!
Für mich wird in der Diskussion immer mehr die Notwendigkeit eines Gesetzes deutlich, welches Doping auch als Straftat sieht.
Erst mit einem solchen Gesetz sind dann auch Maßnahmen möglich die ggf. für Abschreckung sorgen.
Einem solchen Gedanken stehe ich mit gemischten Gefühlen gegenüber.
Einerseits hat es natürlich schon etwas Verlockendes, das Dopingproblem so anzugehen.
Andererseits würde das aber einem Grundgedanken des (deutschen) Strafrechts widersprechen, der da lautet, dass jeder sich selbst schädigen darf.
So ist ja der Konsum von Drogen auch nicht verboten (Nein, ich meine nicht die Geschichte, dass die Staatsanwaltschaft bei geringer Menge nicht verfolgen muss. Drogenkonsum selbst ist nicht unter Strafe gestellt).
Das Problem beim Doping ist aber etwas Weiteres, weswegen vielleicht der Gedanke mit dem Antidopinggesetz doch nicht so schlecht wäre:
Beim Doping schadet der jeweilige Sportler ja nicht nur sich selbst (was er in meinen Augen machen dürfte), sondern davon sind ja auch seine Konkurrenten im Wettkampf beeinträchtigt.
Auf jeden Fall wäre ein solches Gesetz schwierig zu formulieren, weil es da noch ein paar Probleme gibt:
- Wie behandelt man deutsche Sportler, die gedopt im Ausland Rennen bestreiten?
- Wie andersherum ausländische Sportler, die gedopt in Deutschland starten?
- Wie behandelt man einen Sportler, dem man im Rennen keinen Dopingeinfluss nachweisen kann, wohl aber im Training davor (Stichwort: erlaubte Selbstschädigung)
- Die Definition von Doping. Man müsste da ja dann irgendwie eine Liste verbotener Stoffe anhängen. Alles, was nicht auf dieser Liste steht, müsste straffrei sein. Dann müsste aber die Liste ständig aktualisiert werden, weil ja dauernd etwas Neues "erfunden" wird.
- Das Strafmass. Wie soll es denn aussehen: Eher so wie beim Betrug (also eher nicht so hoch) oder wie beim Betäubungsmittelgesetz (also eher höher)
Und dann noch die Frage: Würde es denn wirklich etwas bringen?
Ich glaube aus Erfahrung nicht (mehr) an die abschreckende Wirkung von Strafen.
Ich glaube nicht daran, dass z.B. jemand nur aus dem Grund nicht betrügt, weil er sich vor einer Strafe fürchtet. Entweder hält ihn seine eigene Moral davon ab oder eben nicht.
Um zum Doping zurückzukommen: Für Profisportler ist ja bereits eine Sperre eine schwerwiegende Strafe. Trotzdem gibt es dopende Profisportler.
Und ich glaube nicht, dass die sich davon abhalten lassen würden, wenn noch zusätzlich eine Strafandrohung bestünde.
Sie vertrauen - ob mit oder ohne Strafandrohung - eben darauf, nicht erwischt zu werden.
amontecc
26.06.2012, 11:41
...und schon ist die Chancengleichheit wieder hergestellt, ja? das ist die Argumentation der Doper, eine Unterstellung und definitiv falsch, es ziehen nicht alle nach!
Das von mir war keine Argumentation, und ich finde es auch nicht Richtig, dass es so passiert, wie ich es beobachtet habe.
Ich habe halt beobachtet, dass, wenn der erste anfängt, eine Ecke abzukürzen, es mit der Zeit immer mehr werden (nein, nicht alle, das stimmt). Das scheint in der Natur des Menschen zu liegen....
(Und ich würde sogar wetten, dass wenn derjenige, der genau vor dir herläuft, eine kleine Ecke abkürzt, du mit großer Wahrscheinlichkeit es ebenso tuen wirst.)
So wird es beim Doping sicher auch sein, nur nicht so öffentlich.
amontecc
26.06.2012, 11:46
Um zum Doping zurückzukommen: Für Profisportler ist ja bereits eine Sperre eine schwerwiegende Strafe. Trotzdem gibt es dopende Profisportler.
Man muss "nur" die efizienz und effektivität erhöhen, mit der erwischt wird.
Wenn viele hart pfeifende Kampfrichter im Einsatz sind, wird auch nicht mehr so viel beschi...en wie ohne.
Interessant - warum?
War eine Bauchentscheidung. Um krassere Leistungen zu sehen, egal wie sie entstanden sind.
Hat was von Gladiatorentum....
Aber ich glaub mit der Zeit würde das Interesse nachlassen und man auch mehr mit den sauberen Mitfiebern, da man dort startet, sich misst, soziale beziehungen entstehen und man eh vor Ort ist.
Man muss "nur" die efizienz und effektivität erhöhen, mit der erwischt wird.
Genau DAS dürfte der richtige Ansatz sein!
- Wie behandelt man einen Sportler, dem man im Rennen keinen Dopingeinfluss nachweisen kann, wohl aber im Training davor (Stichwort: erlaubte Selbstschädigung)
Aber genau das wäre doch dann Betrug (oder liege ich wieder falsch?) und damit strafrelevant. Die Gegner gehen davon aus, der Athlet bereitet sich sauber vor und genau das tut er nicht.
Joerg aus Hattingen
26.06.2012, 12:16
Ein Vorteil eines Gesetzes wäre, dass vom Sport unabhängige Ermittler solche Fälle bearbeiten und es nicht zu Interssenkonflikten käme, ein Nachteil, dass der zusätzliche Peronalbedarf mit Sicherheit nicht gedeckt würde.
Eine Möglichkeit, die Wahrscheinlichkeit des Erwischtwerdens zu erhöhen wäre, mehr Proben zu nehmen als tatsächlich getestet werden.
Also z.Bsp die ersten 3 eines WK, dazu aber noch 20 weitere zufällig gewählte, von denen 3 oder 5 Proben untersucht werden. So können sich die Getesteten nie sicher sein, ob nicht doch ihre Probe in die Untersuchung einbezogen wird. Deponiert man dann alle Proben, hätte man sogar die Möglichkeit, im Nachhinein bei einem weiteren Verdacht gezielt deren Proben zu untersuchen.
Alles Wunschdenken, ich weiß. :)
Genau DAS dürfte der richtige Ansatz sein!
Interessante Gedanken. :Blumen:
Bezüglich der Effizienz und Effektivität von Kontrollen sehe ich keine große Chance.
Ich würde vermuten, dass hier die Kontrollen immer den aktuellen Praktiken hinterher hängen. Hinzu kommen die komplexen juristischen Verfahren die sich teils Jahre hinziehen.
Am Beispiel Contador kann man da ja fast keine Strafe mehr erkennen. Er gilt 1,5 Jahre als Toursieger und erhält dadurch Sponsoren, Ruhm, etc.
Dann wird er verurteilt, die Titel aberkannt und kann nach 6 Monaten wieder starten. Da hat er vermutlich sogar noch alle seine Sponsoren :(
Vermutlich ist der ganze Sumpf einfach zu groß um Ihn trocken zu legen und irgendwie ist man ja sogar Auslöser.
Man will erfolgreiche Heimsportler sehen anstelle sich zu freuen, dass sie ggf. hinterherrennen aber dafür sauber sind. :Nee:
Aber genau das wäre doch dann Betrug (oder liege ich wieder falsch?) und damit strafrelevant. Die Gegner gehen davon aus, der Athlet bereitet sich sauber vor und genau das tut er nicht.
Jaja, Betrug wäre es.
Ich meinte aber im Rahmen eines (neuen) Antidopinggesetzes, das, sagen wir mal vorsichtig, die Teilnahme an Sportveranstaltungen in (engem) zeitlichem Zusammenhang mit der Einnahme von Dopingmitteln unter Strafe stellt.
Dann stellt sich nämlich die Frage, wie eng der zeitliche Zusammenhang sein muss.
Die Einnahme von Dopingmitteln selbst würde man von verfassungsrechtlicher Seite aus wohl kaum immer und in jedem Fall unter Strafe stellen können. Eben nur im Zusammenhang mit der Teilnahme an Wettkämpfen.
Jetzt stellt sich aber das Problem, dass Doping ja auch im Training im Vorfeld von Wettkämpfen wirksam ist.
Und genau darin steckt das Dilemma der zeitlichen Zuordnung im Strafrecht.
Krasses Beispiel: Wenn ich immer nur für mich laufen will und niemals an einem Wettkampf teilnehmen will und mir trotzdem Dopingmittel reinpfeife, weil ich den Ehrgeiz habe, meine Strecke, die ich immer nur allein laufe, immer schneller zu laufen, dann müsste das auf jeden Fall straffrei sein. Denn damit schädige ich nur mich selbst.
Die Frage, die sich stellt, ist dann aber: Wann überschreite ich die Grenze der Straflosigkeit?
...Die Frage, die sich stellt, ist dann aber: Wann überschreite ich die Grenze der Straflosigkeit?
Man muss das Rad nicht neu erfinden, sondern nur sich andere Länder ansehen, die bereits ein Anti-Doping-Gesetz haben.
Österreich z.B. hat mittlerweile auch eins. Anwendung findet es in der Rechtspraxis nur bei Profi- und Kadersportlern, d.h. Hobby-Bodybuilder, die Steroide konsumieren werden nicht verfolgt (soonst müsste man auch Alkoholiker und Nikotinsüchtige bestrafen), wohl aber eventuelle Dealer.
mit einem Anti-doping-Gesetz löst man das Dopingproblem nicht, aber man gibt den Ermittlungsbehörden ganz andere Möglichkeiten, weil diese sich dann eben nicht immer nur auf Urin- oder Blutproben konzentrieren müssen, sondern im verdachtsfall auch mal eine Festplatte durchsuchen, ein Postpäckchen mit verdächtigem Absender öffnen oder eine Person überwachen dürfen.
TriBlade
26.06.2012, 12:42
Jaja, Betrug wäre es.
Die Frage, die sich stellt, ist dann aber: Wann überschreite ich die Grenze der Straflosigkeit?
Nein, Doping im Training ist eher kein Betrug.
Die Grenze ist die Beendigung der straflosen Vorbereitungshandlung. Da wird es lustig, ist es der Beginn des Wettkampfes? Eher das durchs Ziel laufen, weil bis dahin wohl noch kein Versuch vorliegt. Könnten die Juristen bestimmt ganze Bücher drüber schreiben. Alles Bullshit, der Konsument kann Doping ausreichend bekämpfen. Die Hersteller von Sportartikeln könnten ja an Umsatzzahlen ablesen ob es sich lohnt Doper zu unterstützen oder nicht. Betrachten wir mal die NFL, dort ist Doping ein offenes Geheimnis und es interessiert keine Sau. Im übrigen gibt es dort auch genug Eltern die ihre Kinder nur zu gern in der NFL sehen würden.
Ich fürchte der Anti-Doping Kampf ist nicht ganz so einfach.
Krasses Beispiel: Wenn ich immer nur für mich laufen will und niemals an einem Wettkampf teilnehmen will und mir trotzdem Dopingmittel reinpfeife, weil ich den Ehrgeiz habe, meine Strecke, die ich immer nur allein laufe, immer schneller zu laufen, dann müsste das auf jeden Fall straffrei sein. Denn damit schädige ich nur mich selbst.
Die Frage, die sich stellt, ist dann aber: Wann überschreite ich die Grenze der Straflosigkeit?
Interessante Fragestellungen hier. Ne Antwort hab ich dazu auch nicht parat, zeigt aber wieder mal, wie schwierig der Sache wohl beizukommen sein wird (wenn überhaupt).
Krasses Beispiel: Wenn ich immer nur für mich laufen will und niemals an einem Wettkampf teilnehmen will und mir trotzdem Dopingmittel reinpfeife, weil ich den Ehrgeiz habe, meine Strecke, die ich immer nur allein laufe, immer schneller zu laufen, dann müsste das auf jeden Fall straffrei sein. Denn damit schädige ich nur mich selbst.
Das schon. Die Frage ist, warum es straffrei sein sollte, dieses Zeug überhaupt zu besitzen.
Österreich z.B. hat mittlerweile auch eins. Anwendung findet es in der Rechtspraxis nur bei Profi- und Kadersportlern, d.h. Hobby-Bodybuilder, die Steroide konsumieren werden nicht verfolgt (soonst müsste man auch Alkoholiker und Nikotinsüchtige bestrafen), wohl aber eventuelle Dealer.
Ich hab mal beim zitieren die entscheidenden Worte dick gemacht ;)
Genau das wäre mir jetzt zu viel des Guten. Und man sieht hierbei, wo das Problem steckt.
Das Gesetz (dessen Wortlaut ich leider nicht finden konnte :( ) scheint demnach das Dopen allgemein unter Strafe zu stellen.
Dann scheint es in der Rechtspraxis in den Händen der Staatsanwaltschaft zu liegen, ob im Einzelfall verfolgt wird oder nicht.
Würde mich jetzt nicht ungemein glücklich machen, eine solche Lösung.
Während ich den österreichischen Text gesucht habe, habe ich aber das hier gefunden, einen Referentenentwurf für Deutschland aus dem Jahr 2009: http://jensweinreich.de/wp-content/uploads/2009/11/referentenentwurf-sportschutzgesetz.pdf
Im Prinzip nicht so schlecht. Aber leider genau in den entscheidenden Punkten halt nicht so toll.
Anstatt immer von "Doping im Sport" zu reden, sollte man besser von "Doping zur Steigerung der Leistungsfähigkeit für sportliche Wettkämpfe" oder so ähnlich reden.
Denn genau bei Doping im Sport wäre die Einnahme von Dopingmitteln durch den immer alleinlaufenden Sportler ja auch verboten, da auch er Sport betreibt.
Dass aber die Definition schwierig ist, zeigt die unfreiwillige Komik in § 1 Abs. 5:
"(5) Als sportlicher Wettkampf im Sinne dieses Gesetzes gilt ein sportlicher Wettkampf, an dem Sportler ihres Vermögensvorteils wegen teilnehmen." :Lachanfall:
amontecc
26.06.2012, 14:12
"(5) Als sportlicher Wettkampf im Sinne dieses Gesetzes gilt ein sportlicher Wettkampf, an dem Sportler ihres Vermögensvorteils wegen teilnehmen." :Lachanfall:
Soll das heißen:
Preisgeld (Oder Sachpreise) = sportlicher Wettkamp im Dopingsinne
keine Preise = im Dopingsinne nicht zu betrachten = Hobbysport
Im Sinne der Definition von Betrug ist so eine Weiche ja impliziert.
Aber man sieht, wie schwer die Dinge voneinander abzugrenzen sind...
Joerg aus Hattingen
26.06.2012, 14:17
Preisgeld (Oder Sachpreise) = sportlicher Wettkamp im Dopingsinne
keine Preise = im Dopingsinne nicht zu betrachten = Hobbysport
Im Sinne der Definition von Betrug ist so eine Weiche ja impliziert.
Also der gemeine Hobbyathlet, der seine Leistung durch Medikamente steigert, um die Quali für Hawaii zu erhalten, erzielt mit seinem Start keine Vermögensvorteile, i.Ggs, er zahlt ja noch zusätzlich Startgeld und Reisekosten etc, der kann dann nicht belangt werden, weil er im rechtlichen Sinne nicht dopt?
amontecc
26.06.2012, 14:18
Also der gemeine Hobbyathlet, der seine Leistung durch Medikamente steigert, um die Quali für Hawaii zu erhalten, erzielt mit seinem Start keine Vermögensvorteile, i.Ggs, er zahlt ja noch zusätzlich Startgeld und Reisekosten etc, der kann dann nicht belangt werden, weil er im rechtlichen Sinne nicht dopt?
Doch, es gibt ja Preisgelder bei diesen Wettkämpfen. Muss er erst mal argumentieren, dass er angetreten ist, aber kein Preisgeld wollte...?
Superpimpf
26.06.2012, 14:20
Doch, es gibt ja Preisgelder bei diesen Wettkämpfen. Muss er erst mal argumentieren, dass er angetreten ist, aber kein Preisgeld wollte...?
IMs zahlen nur Profis Startgelder (afaik). Also auch wenn du in Frankfurt gewinnst - wenn du als AG startest ist nix mit Geld. Du weißt also vorher, dass du nichts bekommst - ist also in diesem Sinne einfach zu begründen.
Auch ein ambitionierter Age Grouper kann aus einem Wettkampf, bei dem er als Age Grouper kein Anrecht auf Preisgeld hat, aber doch einen Vermögensvorteil schöpfen, wenn ihm das in diesem Wettkampf erzielte Ergebnis z.B. ermöglicht, gesponsort zu werden. Oder gilt das dann nicht als Vermögensvorteil ?
Auch ein ambitionierter Age Grouper kann aus einem Wettkampf, bei dem er als Age Grouper kein Anrecht auf Preisgeld hat, aber doch einen Vermögensvorteil schöpfen, wenn ihm das in diesem Wettkampf erzielte Ergebnis z.B. ermöglicht, gesponsort zu werden. Oder gilt das dann nicht als Vermögensvorteil ?
Das ist es doch!
Genau deshalb ist eine Definition unglaublich schwierig.
Es gibt zig Beweggründe, auch finanzieller Art, um an Wettbewerben teilzunehmen.
Es muss nicht immer nur das Preisgeld sein.
amontecc
26.06.2012, 14:51
Und der finanzielle Schaden lässt sich doch bei so etwas gar nicht beziffern...
Das Gesetz (dessen Wortlaut ich leider nicht finden konnte :( ) scheint demnach das Dopen allgemein unter Strafe zu stellen.
Wäre hier denn das große Problem? (Ernst gemeinte Frage)
Ich bekomme ja auch vorgeschrieben beim Motorradfahren einen Helm zu tragen auch wenn es mein Problem ist, wenn am Ende die Omme hin ist.
(ich weiß nicht alles was hinkt eignet sich als Vergleich :Lachen2: )
Natürlich muss es ggf. möglich sein aus medizinischen Gründen auch Mittel zu nehmen die ggf. auch leistungssteigernd wirken. Dies könnte aber ja durch medizinische Erlaubnis erfolgen.
amontecc
26.06.2012, 15:05
Natürlich muss es ggf. möglich sein aus medizinischen Gründen auch Mittel zu nehmen die ggf. auch leistungssteigernd wirken. Dies könnte aber ja durch medizinische Erlaubnis erfolgen.
Wer soll das denn erlauben?
Willst du die Allgemeinheit mit einem Problem belasten, dass nur den Sport betrifft?
Wäre hier denn das große Problem? (Ernst gemeinte Frage)
Ich finde schon.
Grundsätzlich bin ich ja der Meinung, dass es jedem freigestellt werden sollte, was er sich einwirft.
So lange er damit keine anderen benachteiligt oder schädigt.
Mit einer Formulierung, die Doping zur Leistungssteigerung bei Wettkämpfen verbietet, könnte ich aber leben.
Wobei ich der Meinung bin, dass das allermeiste, was wir hier schreiben, im Rahmen des Ausdauersports Theorie ist. Ich sehe den systematisch dopenden Hobbysportler in diesen Sportarten einfach nicht.
Anders dürfte es z.B. im Bodybuilding aussehen.
Vermutlich ist der ganze Sumpf einfach zu groß um Ihn trocken zu legen und irgendwie ist man ja sogar Auslöser.
Man will erfolgreiche Heimsportler sehen anstelle sich zu freuen, dass sie ggf. hinterherrennen aber dafür sauber sind. :Nee:
Selbstverständlich sind wir Teil des Systems. Direkt, indem wir z.B. den Zweitplatzierten als 1. Verlierer beschimpfen. Indirekt, indem wir z.B. die Produkte kaufen, für die siegende Berufssportler werben oder zur Fernbedienung greifen und umschalten, wenn Ulle hinterherfährt.
Wir wollen den sauberen, reinen Sportvergleich, wo der wahrhaft Bessere gewinnt. Davon träumen wir. Aber auch von Weltrekorden und Bestzeiten, sind dann aber beleidigt und regen uns auf, wenn unser schönes Weltbild zerstört wird. Hochleistungssport, Kommerz und Rekorde lassen sich meiner Meinung nach nur schwer auf ehrliche Art und Weise vereinen.
Selbstverständlich sind wir Teil des Systems. Direkt, indem wir z.B. den Zweitplatzierten als 1. Verlierer beschimpfen. Indirekt, indem wir z.B. die Produkte kaufen, für die siegende Berufssportler werben oder zur Fernbedienung greifen und umschalten, wenn Ulle hinterherfährt.
Wir wollen den sauberen, reinen Sportvergleich, wo der wahrhaft Bessere gewinnt. Davon träumen wir. Aber auch von Weltrekorden und Bestzeiten, sind dann aber beleidigt und regen uns auf, wenn unser schönes Weltbild zerstört wird. Hochleistungssport, Kommerz und Rekorde lassen sich meiner Meinung nach nur schwer auf ehrliche Art und Weise vereinen.
Das ist echt ein Jammer :(
Erstaunlicherweise hat mir die ganze Dopingthematik die Freude am Radsport im Fernsehen genommen.
Fußball, Biathlon, etc. kann ich mir aber noch anschauen.
Das ist irgendwie unlogisch :Nee:
Klugschnacker
26.06.2012, 16:13
Zufällig stoße ich gerade darauf, dass ein Athlet des OSP Saarbrücken seine Website korrigiert hat.
> Neue Version (http://andreaswaschburger.de/?p=136)
> Ursprüngliche Version (http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:XMcCJo52YesJ:andreaswaschburger.de/%3Fp%3D136+thorsten+albers+olympia&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de)
Grüße,
Arne
Erstaunlicherweise hat mir die ganze Dopingthematik die Freude am Radsport im Fernsehen genommen.
Fußball, Biathlon, etc. kann ich mir aber noch anschauen.
Das ist irgendwie unlogisch :Nee:
So geht es doch aber Vielen. Wäre mal interessant zu wissen, warum eigentlich.
Zufällig stoße ich gerade darauf, dass ein Athlet des OSP Saarbrücken seine Website korrigiert hat.
> Neue Version (http://andreaswaschburger.de/?p=136)
> Ursprüngliche Version (http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:XMcCJo52YesJ:andreaswaschburger.de/%3Fp%3D136+thorsten+albers+olympia&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de)
Grüße,
Arne
Da fällt es aber wirklich schwer, nicht sofort einen starken Verdacht zu haben.
Klugschnacker
26.06.2012, 16:21
Da fällt es aber wirklich schwer, nicht sofort einen starken Verdacht zu haben.
Ja, vielleicht hat der Athlet aber einfach keinen Bock auf Ärger. Egal, fiel mir nur grad auf.
Grüße! :Blumen:
Arne
monte gaga
26.06.2012, 16:22
Zufällig stoße ich gerade darauf, dass ein Athlet des OSP Saarbrücken seine Website korrigiert hat.
> Neue Version (http://andreaswaschburger.de/?p=136)
> Ursprüngliche Version (http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:XMcCJo52YesJ:andreaswaschburger.de/%3Fp%3D136+thorsten+albers+olympia&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de)
Grüße,
Arne
Hallo Arne,
DA VERSCHWINDEN LEUTE !!!
ich hatte es im anderen Thread ja gerade schon geschrieben, es gab Ernährungsberatung und "Sonstiges"....
Ja, vielleicht hat der Athlet aber einfach keinen Bock auf Ärger. Egal, fiel mir nur grad auf.
Grüße! :Blumen:
Arne
Gerade wenn ich ein reines Gewissen hätte, würde ich einen solchen Eintrag nicht stillschweigend löschen, sondern erst recht belassen und im Detail kommentieren, den Umfang der Zusammenarbeit darlegen etc.
Es dauert ohnehin mehrere Wochen bis ein gelöschter Text aus den google-Caches verschwunden ist und als Olympiateilnehmer wird der o.g. Athlet sowieso von zahlreichen Journalisten zu der Zusammenarbeit befragt werden.
Zufällig stoße ich gerade darauf, dass ein Athlet des OSP Saarbrücken seine Website korrigiert hat.
> Neue Version (http://andreaswaschburger.de/?p=136)
> Ursprüngliche Version (http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:XMcCJo52YesJ:andreaswaschburger.de/%3Fp%3D136+thorsten+albers+olympia&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de)
Grüße,
Arne
Warum auch immer, aber jedefalls scheint da jemand nervös geworden zu sein.
Zufällig stoße ich gerade darauf, dass ein Athlet des OSP Saarbrücken seine Website korrigiert hat.
> Neue Version (http://andreaswaschburger.de/?p=136)
> Ursprüngliche Version (http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:XMcCJo52YesJ:andreaswaschburger.de/%3Fp%3D136+thorsten+albers+olympia&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de)
Grüße,
Arne
Zufällig, naja....aber wie schon im Einzelfall-Fred gesagt: Was gibt's denn da neu abzustimmen? Tut sich denn soviel in Sachen Ernährung, dass man da so flexibel sein muss? Neue Lebensmittel, neue Vitamine, neue Mineralstoffe vielleicht? Danke, reicht mir, aber es gilt wie immer die Unschuldsvermutung!
@Hafu: Ob da viele Journalisten nachfragen bleibt erstmal abzuwarten: die Handvoll kritischen Leute im Heer von Fans, die es über die Absperrung geschafft haben, können nicht überall sein.
LidlRacer
26.06.2012, 18:15
Zufällig, naja....aber wie schon im Einzelfall-Fred gesagt: Was gibt's denn da neu abzustimmen? Tut sich denn soviel in Sachen Ernährung, dass man da so flexibel sein muss? Neue Lebensmittel, neue Vitamine, neue Mineralstoffe vielleicht? Danke, reicht mir, aber es gilt wie immer die Unschuldsvermutung!
Hast Du verfolgt, was Arne mit der Ernährungsexpertin Caroline Rauscher macht?
Das ist ein ständiges hin und her.
Sie macht ne Mischung für einen Energiedrink, er probiert aus, berichtet Probleme, sie passt die Mischung an usw.
Alles individuell passend für ihn.
Kann ja sein, dass der Doping-Professor ähnliches anbietet.
Und ich gehe auch nicht davon aus, dass jeder, der Kontakt mit ihm hatte, gedopt hat.
Nicht auszuschließen, dass er doch nur für den Eigenbedarf und vielleicht ein paar Bodybuilding-Kumpels Stoff besorgt hat.
Nicht auszuschließen, dass er doch nur für den Eigenbedarf und vielleicht ein paar Bodybuilding-Kumpels Stoff besorgt hat.
Das halte ich für sehr wahrscheinlich, nachdem ich dies hier las - hatten wir das schon?:
Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft München I vom 30.05.2012 (http://www.justiz.bayern.de/sta/sta/m1/presse/archiv/2012/03500/index.php) (übrigens ein heftiges Strafmaß!)
Der Verurteilte hat in seinem Keller Steroide hergestellt. Das ist ja erbärmlich. Bitte sagt mir, dass sich unsere Olympia-Teilnehmer ordentliche Medikamente aus der Apotheke leisten können.
Hast Du verfolgt, was Arne mit der Ernährungsexpertin Caroline Rauscher macht?
Das ist ein ständiges hin und her.
Sie macht ne Mischung für einen Energiedrink, er probiert aus, berichtet Probleme, sie passt die Mischung an usw.
Alles individuell passend für ihn.
Kann ja sein, dass der Doping-Professor ähnliches anbietet.
Und ich gehe auch nicht davon aus, dass jeder, der Kontakt mit ihm hatte, gedopt hat.
Nicht auszuschließen, dass er doch nur für den Eigenbedarf und vielleicht ein paar Bodybuilding-Kumpels Stoff besorgt hat.
Nein, hab ich nicht verfolgt, aber bringt hoffentlich was ein! Das ist es wohl exakt, was ein Langstreckenschwimmer braucht, in Rennminute 27 exakt 125ml 7,8%iger Lösung zu sich zu nehmen. Ohne eigenen Apotheker wird's scheinbar in Zukunft noch schwieriger.
Ich gehe ohnehin davon aus, dass der Pumping Professor nur so aussieht, weil er sich für Studienzwecke zum Thema "Internistisch-kardiologische Langzeitschäden nach mehrjähriger Einnahme von anabolen Steroiden" selbst zur Verfügung gestellt hat. Ein wahrer Anti-Doping-Kämpfer eben, der seinen Bodybuilding-Kumpels Stoff besorgt, aber seinen Hochleistungssportlern erzählt: "Dein Land erwartet von Dir die Gioldmedaille, also dope Dich nicht, Du musst gesund bleiben!"
...Der Verurteilte hat in seinem Keller Steroide hergestellt. Das ist ja erbärmlich. Bitte sagt mir, dass sich unsere Olympia-Teilnehmer ordentliche Medikamente aus der Apotheke leisten können.
Leisten schon, aber in der Apotheke gibt es nur die Steroide, die die NADA auch kennt und auf die bei jeder Dopingprobe auch getestet wird.
Hat sich noch keiner gefragt, warum jemand das Risiko eingeht, sich dopingmittel aus einer solchen Quelle zu besorgen?
Die Aufarbeitung des Balco-Skandals in den USA ist ja erst ein paar Jahre her und das besondere an dem damaligen Fall war, dass die Firma Balco an ein eigentlich in der Szene weit verbreites Steroid ein oder zwei Alkoholgruppen extra rangehängt hat, wodurch die Substanz zwar biologisch genauso wirksam war, wie davor, aber bei Dopingkontrollen nicht mehr auffiel, weil man dort immer nur nach bekannten Substanzen suchen kann. Stichwort Designerdrogen.
Eine kleine pharmakologische Modifikation verändert die Wasserlöslichkeit, das Molekulargewicht und schon verändert sich das komplette Verhalten des Steroids im Gaschromatographen.
Marion Jones und diverse Baseballer aus dem Balco-Skandal waren in ihrer gesamten Sportkarriere randvoll mit Anabolika, wurden aber nie positiv getestet und zwar nicht, weil sie es vor jeder Kontrolle rechtzeitig abgesetzt hätten, sondern weil die Kontrolleure gar nicht wussten, auf welche Substanz sie den Urin eigentlich hätten testen müssen.
Hier noch ein geradezu skurriler Link:
"Auch trafen wir meinen Freund Torsten Albers und seine Frau Yvonne, die, wie wir, auch mit VIP-Pässen ausgestattet waren, um sich das Pre-Judging sitzend ansehen zu können." (http://www.peak.ag/blog/body-coaches-goes-to-las-vegas-mr-olympia)
:Nee: :Nee:
Unbedingt auch die Bilder ansehen. Man muss sich das vorstellen, ein Medizin-Professor fährt nach Las Vegas, um sich dort mit VIP-Pässen ausgestattet die Mr.- Olympia-Wahl anzusehen.
Wie muss man sich das vorstellen? Stellt man dafür bei der "Deutschen Hochschule für Gesundheit und Prävention" oder beim OSP einen Dienstreiseantrag und reicht die verauslagten Spesen danach ein (Stichwort Fortbildung), so wie bei einem medizinischem Auslands-Fachkongress?
Hat sich noch keiner gefragt, warum jemand das Risiko eingeht, sich dopingmittel aus einer solchen Quelle zu besorgen?
Doch, natürlich. Ich dachte bisher immer es liegt am Geld.
Du bist der Fachmann, aber kann das wirklich ein "Kaufmann aus Rosenheim", in seinem Keller ein neues Molekül entwickeln? Bei Balco hatten sie dazu Chemiker, iirc.
ironlollo
26.06.2012, 23:31
Du bist der Fachmann, aber kann das wirklich ein "Kaufmann aus Rosenheim", in seinem Keller ein neues Molekül entwickeln? Bei Balco hatten sie dazu Chemiker, iirc.
Mein Schwager ist Chemiker und er meinte, dass es angeblich kein großer Akt ist, das Molekül so zu ändern, dass es bei keinem Test auffällt. Ich weiß allerdings nicht, ob das aus seiner Sicht als Experte gilt oder auch aus Sicht von mir, der kaum Ahnung hat. Und eigentlich will ich das auch nicht wissen.
Doch, natürlich. Ich dachte bisher immer es liegt am Geld.
...
Geld ist mit Sicherheit der Grund, warum irgendwelche heruntergekommene Bodybuilder auf Hartz4 sich Stoff aus solchen Quellen besorgen, wobei Steroide im Vergleich zu Wachstumshormon oder Epo ja ohnehin billig sind. Eine 20er-Packung Dianabol kostet glaube ich in der Apotheke um die 40 €, also 2€ pro Tablette, was will man da noch groß sparen?
Aber warum greift ein vernünftig bezahlter Arzt mit C3-Professur auf solche Quellen zurück?
...
Du bist der Fachmann, aber kann das wirklich ein "Kaufmann aus Rosenheim", in seinem Keller ein neues Molekül entwickeln? Bei Balco hatten sie dazu Chemiker, iirc.
Bin eigentlich kein Fachmann für sowas bei gerade 4 Semestern Chemie im Medizinstudium, aber das reicht für Grundkenntnisse.
Wie Ironlollo schon schreibt, ist eine leichte Veränderung eines Moleküls, z.B. durch Anlagern einer OH-Gruppe oder einer Methylgruppe kein Hexenwerk und was anderes hatten sie bei Balco auch nicht gemacht. Wer die Gerätschaften hat, um Anabolika zu synthetisieren (Anleitungen dafür gibt es vermutlich im Internet), der kann es auch noch mit einem Zusatzschritt verändern.
Und da stellt sich mir auch noch die Frage: Warum ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen besagten Mediziner, während andere Kunden des verurteilten Kaufmanns unbehelligt davon kommen? Es muss, vermutlich aufgrund der bezogenen Mengen, eindeutige Hinweise darauf geben, dass hier nicht nur Dopingmittel zum Eigengebrauch bezogen wurden, (der ja in Deutschland straffrei ist) sondern die bezogenen Steroide weitergegeben wurden.
Eine 20er-Packung Dianabol kostet glaube ich in der Apotheke um die 40 €, also 2€ pro Tablette, was will man da noch groß sparen?
Das Zeug kostet 50 bis 60 Cent im Internet, eine "Kur" kommt dann statt 200.- nur noch auf 50.- oder so.
Aber warum greift ein vernünftig bezahlter Arzt mit C3-Professur auf solche Quellen zurück?
Es ist bestimmt nicht für ihn, das ist klar.
Wenn das ein deutsches Balco wird, hätten wir einen Hammer. Ich glaube es nur irgendwie noch nicht. Hat die Dopinganalytik aus Balco nichts gelernt? Hier ein auf die Schnelle gefundenes Paper dazu:
PDF (www.dgsp.de/_downloads/allgemein/12_uebersicht_thevis1.pdf)
Und da stellt sich mir auch noch die Frage: Warum ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen besagten Mediziner, während andere Kunden des verurteilten Kaufmanns unbehelligt davon kommen? Es muss, vermutlich aufgrund der bezogenen Mengen, eindeutige Hinweise darauf geben, dass hier nicht nur Dopingmittel zum Eigengebrauch bezogen wurden, (der ja in Deutschland straffrei ist) sondern die bezogenen Steroide weitergegeben wurden.
es gibt tatsächlich eine Liste ab wann es erst Strafbar wird und es einen Grund für Ermittlungen gibt
http://www.umwelt-online.de/cgi-bin/parser/Drucksachen/drucknews.cgi?texte=0677_2D07#h15
..... Eine 20er-Packung Dianabol kostet glaube ich in der Apotheke um die 40 €, also 2€ pro Tablette......
....Das Zeug kostet 50 bis 60 Cent im Internet, eine "Kur" kommt dann statt 200.- nur noch auf 50.- oder so.....
was ihr so alles wisst. ich kenn nicht mal namen von dopingmitteln, außer epo, was ja kein wunder ist. aber einzelne steroide oder aufputschmittel......dafür interessiere ich mich nicht einmal.
was ihr so alles wisst. ich kenn nicht mal namen von dopingmitteln, außer epo, was ja kein wunder ist. aber einzelne steroide oder aufputschmittel......dafür interessiere ich mich nicht einmal.
Es gibt auch Leute, die wissen nicht was eine Pleuelstange ist (und interessieren sich nicht dafür) und fahren dennoch 30.000 km im Jahr. :Huhu:
PowerSchlumpf
27.06.2012, 09:17
Es gibt auch Leute, die wissen nicht was eine Pleuelstange ist (und interessieren sich nicht dafür) und fahren dennoch 30.000 km im Jahr. :Huhu:
Der Vergleich hinkt meiner Meinung nach ein wenig... Muesste eher so sein: Es gibt Leute die Wissen was eine Pleuelstange ist, haben aber garkein Auto...
Wobei ich dann nicht weiss, wieviel Wahrheit da noch drinsteckt...
tandem65
27.06.2012, 09:44
Die Einnahme von Dopingmitteln selbst würde man von verfassungsrechtlicher Seite aus wohl kaum immer und in jedem Fall unter Strafe stellen können. Eben nur im Zusammenhang mit der Teilnahme an Wettkämpfen.
Weshalb möchtest Du Doping im Training freigeben? Das wäre doch das Gegenteil von Verschärfung! :Huhu:
tandem65
27.06.2012, 09:48
Dann scheint es in der Rechtspraxis in den Händen der Staatsanwaltschaft zu liegen, ob im Einzelfall verfolgt wird oder nicht.
Würde mich jetzt nicht ungemein glücklich machen, eine solche Lösung.
Weshalb nicht? Es obliegt immer der Staatsanwaltschaft zu entscheiden ob öffentliches Interesse besteht und Anklage erhoben wird. Warum jetzt ausgerechnet in diesem Punkt nicht?
Das Zeug kostet 50 bis 60 Cent im Internet, eine "Kur" kommt dann statt 200.- nur noch auf 50.- oder so.
selbst die 200€ sind ein Witz wenn man bedenkt, wieviel Zeit und Geld man so schon in den Sport steckt.
Das Problem ist doch einfach auch, dass man son Zeug ganz einfach im Internet bestellen kann. Klar gibt es dort abzocker vllt. mehr als bei anderen Sachen, aber die wahrscheinlichkeit das man etwas bekommt ist relativ hoch. Meistens sind die Sachen schon innerhalb der EU so wird die Post kaum bis garnicht mehr kontrolliert.
Falls etwas kommt kann man alles von sich weisen die Server wo gekauft wird sitzten meist irgendwo im Ausland wo die Beamten mit den deutschen Beschlüssen nicht weiter kommen werden. Es ist halt gut organisierter Bereich.
Wenn man manchmal hört, dass die Polizei 2kg Kokain oder so etwas beschlangnahmt alle 1-2 Jahre dann machen die einen heiden Hehl daraus, aber ich möchte nicht wissen wieviel jeden Tag nach Deutschland oder in die EU wandert. Genau das selbe Problem haben wir mit den Dopingmitteln. Was hier rumschwirrt und man quasie in jeden Fitnessstudio wo BB'ler rumhängen kaufen kann.
Ich stelle mir gerade die Frage wieviel Beamten speziel in diesen Bereichen zur Aufklärung etc. tätig sind. Es sind doch bestimmt Millionen Beträge. Wenn die Sachen unter Arzeimittel fallen dann wohl noch viel mehr.
es gibt tatsächlich eine Liste ab wann es erst Strafbar wird und es einen Grund für Ermittlungen gibt
http://www.umwelt-online.de/cgi-bin/parser/Drucksachen/drucknews.cgi?texte=0677_2D07#h15
Dass es erst ab dieser Menge strafbar wird, stimmt so nicht ganz.
Grund für diese Liste ist § 6a Arzneimittelgesetz, der da lautet:
"(1) Es ist verboten, Arzneimittel zu Dopingzwecken im Sport in den Verkehr zu bringen, zu verschreiben oder bei anderen anzuwenden.
(2a) Es ist verboten, Arzneimittel oder Wirkstoffe, die im Anhang zu diesem Gesetz genannte Stoffe sind oder enthalten, in nicht geringer Menge zu Dopingzwecken im Sport zu besitzen, sofern das Doping bei Menschen erfolgen soll. Das Bundesministerium bestimmt im Einvernehmen mit dem Bundesministerium des Innern nach Anhörung von Sachverständigen durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die nicht geringe Menge der in Satz 1 genannten Stoffe"
Das bedeutet:
Das In den Verkehr bringen, verschreiben und bei anderen anwenden der Dopingmittel ist immer verboten, unabhängig von der Menge (Abs. 1)
Der alleinige Besitz dieser Mittel ist nur dann verboten, wenn es sich um eine nicht geringe Menge handelt, also die Werte dieser Liste überschritten werden.
Grund für diese Unterscheidung ist wohl die gesetzliche Vermutung, dass jemand, der Dopingmittel in diesen Mengen besitzt, sie nicht nur zum Eigenbedarf, sondern auch zur Weitergabe besitzt.
Das nun angewandt auf die Ermittlungen im Fall des Professors:
Bei ihm gehen wohl die Ermittlungsbehörden davon aus (aus welchen Gründen auch immer), dass er Dopingmittel weitergegeben hat. Daher ermitteln sie (mal völlig losgelöst von der Menge, die uns ja nicht bekannt ist) gegen den Professor.
Bei den anderen Kunden des Kaufmanns wird es wohl so sein, dass es sich um keine Mediziner handelt (sonst würde ich davon ausgehen, dass da auch ermittelt würde). Auch sonst wird man wohl die Weitergabe nicht nachweisen können.
Und es wird wohl auch kein Beweis zu führen sein, dass sie diese nicht geringe Menge (auf einmal!) besessen haben.
amontecc
27.06.2012, 09:52
Der Vergleich hinkt meiner Meinung nach ein wenig... Muesste eher so sein: Es gibt Leute die Wissen was eine Pleuelstange ist, haben aber garkein Auto...
Wobei ich dann nicht weiss, wieviel Wahrheit da noch drinsteckt...
Ich hab jahrelang an Geschirrspülern konstruiert und hatte keine. Hat aber alles funktioniert... :)
Weshalb nicht? Es obliegt immer der Staatsanwaltschaft zu entscheiden ob öffentliches Interesse besteht und Anklage erhoben wird. Warum jetzt ausgerechnet in diesem Punkt nicht?
Stimmt auch nicht so ganz.
Die Staatsanwaltschaft ist immer verpflichtet, bei Straftaten zu ermitteln und - wenn der Verdacht ausreicht - auch anzuklagen.
Es gibt einzelne Delikte, in denen das Gesetz ausdrücklich vorschreibt, dass sie das nur machen soll, wenn öffentliches Interesse besteht. Das muss aber das Gesetz ausdrücklich vorsehen.
Mich würde es deshalb nicht glücklich machen, weil dadurch auch diejenigen Leute, die ausschließlich sich selbst und keinen anderen schädigen, im Grunde kriminalisiert würden.
Ich glaube nicht, dass das mit dem Grundgesetz vereinbar wäre.
tandem65
27.06.2012, 09:56
Wer soll das denn erlauben?
Wer erlaubt momentan z.B. die Einnahme von Asthmamitteln!? Das Regelwerk und der Arzt, der das Asthma attestiert. Letztendlich nix neues.
amontecc
27.06.2012, 09:56
Weshalb möchtest Du Doping im Training freigeben? Das wäre doch das Gegenteil von Verschärfung! :Huhu:
Was für den einen Doping ist (nämlich bei Wettkampfteilnehmern mit Siegprämienambitionen) ist für den anderen vielleicht nur ein Medikament gegen eine Krankheit. Diese Person betreibt vielleicht noch nicht mal Sport bzw. bestreitet keinerlei Wettkämpfe.
Das gilt es per Gesetz abzugrenzen, denn Gesetze gelten für alle!
"Sportgesetze" wie die (Anti-)Dopingordnung und die Sportordnung gelten nur für Sportler, die dem Verband angeschlossen sind.
amontecc
27.06.2012, 09:58
Wer erlaubt momentan z.B. die Einnahme von Asthmamitteln!? Das Regelwerk und der Arzt, der das Asthma attestiert. Letztendlich nix neues.
Im Moment braucht der Arzt das Regelwerk nicht zu kennen, denn sein Patient ist vielleicht gar kein Leistungssportler.
Wenn es in der Hand des Arztes liegt, ein dopingfähiges Mittel aus medizinischen Gründen zu erlauben, freuen sich die Teams, denn die haben ihre eigenen Ärzte... Dann bist du nen großen Schritt zurück gegangen.
tandem65
27.06.2012, 10:00
Grundsätzlich bin ich ja der Meinung, dass es jedem freigestellt werden sollte, was er sich einwirft.
Ähh, sind wir da nicht beim BTMG? Du willst Koks, Crack, H ... freigeben?
Interessante Idee.
amontecc
27.06.2012, 10:02
nicht freigeben, sondern die armen Kranken (denn das sind Drogenabhängige) nicht auch noch bestrafen.
Die Dealer gehören bestraft.
Ähh, sind wir da nicht beim BTMG? Du willst Koks, Crack, H ... freigeben?
Interessante Idee.
Das ist keine Idee, sondern Wirklichkeit.
Der bloße Konsum und der Besitz zum sofortigen Konsum auch von Koks, Crack, H... usw. sind nicht strafbar!
Weshalb möchtest Du Doping im Training freigeben? Das wäre doch das Gegenteil von Verschärfung! :Huhu:
Das habe ich nicht gesagt.
Ich habe gesagt "im Zusammenhang mit Wettkämpfen".
Da zählt natürlich das Training für diese Wettkämpfe dazu.
Wer aber nur für sich und nicht auf Wettkämpfe trainiert, der sollte natürlich dopen dürfen, wenn er will.
Er würde ja nur sich selbst schaden.
... Eine 20er-Packung Dianabol kostet glaube ich in der Apotheke um die 40 €, also 2€ pro Tablette, was will man da noch groß sparen?
...
was ihr so alles wisst. ich kenn nicht mal namen von dopingmitteln, außer epo, was ja kein wunder ist. aber einzelne steroide oder aufputschmittel......dafür interessiere ich mich nicht einmal.
Sorry, typischer Fall von Halbwissen meinerseits. Ich hab' das beim Frühstück aus dem Gedächtnis runtergeschrieben, um ein konkretes Beispiel zu nennen.
Hab' aber gerade nochmal genau nachgesehen: Dianabol gibt's gar nicht mehr legal in der Apotheke, weil es das Standard-Anabolikum in der DDR und den Ostblockstaaten war.(in der BB-Szene wird es aber nach wie vor genutzt)
Hab' gerade mal in der Roten Liste nachgesehen, die natürlich nicht daheim am Frühstückstisch steht. In Deutschland legal erhältlich sind z.B. Andriol oder Androcur und die kosten rund 1,50€ pro Tablette. Die heute früh angegebene Größenordnung stimmt also trotzdem und am Geld kann es also schwerlich liegen, wenn jemand trotzdem den Schwarzmarkt bevorzugt.
was ihr so alles wisst.
Du meinst das sicher nicht so, aber: Hier soll kein falscher Eindruck entstehen. Ich weiss da nichts aus eigener Erfahrung. Den Preis kann man mit google und "Dianabol kaufen" leicht ermitteln.
Troedelliese
27.06.2012, 10:34
Wenn es in der Hand des Arztes liegt, ein dopingfähiges Mittel aus medizinischen Gründen zu erlauben, freuen sich die Teams, denn die haben ihre eigenen Ärzte... Dann bist du nen großen Schritt zurück gegangen.
Wenn man es nicht erlaubte, dürfen dann Patienten, die dieses Mittel benötigen, nicht an Wettkämpfen teilnehmen? Ohne das Mittel können sie ja evtl. gar nicht an Wettkämpfen teilnehmen.
Und was ist z.B. mit all den Frauen, denen Hausärzte ohne vorherige endokrinologische Tests die Pille oder Hormonersatz gegen Wechseljahresbeschwerden verschrieben haben?
Die dürfen dann natürlich auch auf keine Wettkämpfe mehr.
Eine Grenze zu ziehen ist nicht so einfach, wie es Vielen hier erscheinen mag.
amontecc
27.06.2012, 10:39
Eine Grenze zu ziehen ist nicht so einfach, wie es Vielen hier erscheinen mag.
Ganz genau.
+1
Das ist keine Idee, sondern Wirklichkeit.
Der bloße Konsum und der Besitz zum sofortigen Konsum auch von Koks, Crack, H... usw. sind nicht strafbar!
das ist so nicht korrekt! wenn ich einen deutschen antreffe, der ein kfz führt und dabei positiv auf thc amph meth und co getestet wird, haben ich neben dem ordnungswidrigkeitenverfahren nach 24a StVG oder Strafverfahren nach 315 oder 316 StGB ein weiteres Strafverfahren wegen Besitz von Betäubungsmitteln nach 1,3,29 BtMG einzuleiten, da nach Rechtsprechung der Konsum von BtM deren vorherigen Besitz indiziert.
Klar werden diese Verfahren immer eingestellt. Aber das heißt ja nicht dass es nicht strafbar ist
das ist so nicht korrekt! wenn ich einen deutschen antreffe, der ein kfz führt und dabei positiv auf thc amph meth und co getestet wird, haben ich neben dem ordnungswidrigkeitenverfahren nach 24a StVG oder Strafverfahren nach 315 oder 316 StGB ein weiteres Strafverfahren wegen Besitz von Betäubungsmitteln nach 1,3,29 BtMG einzuleiten, da nach Rechtsprechung der Konsum von BtM deren vorherigen Besitz indiziert.
Klar werden diese Verfahren immer eingestellt. Aber das heißt ja nicht dass es nicht strafbar ist
Doch, ist korrekt. Mal auf die Schnelle hierzu das OLG München (man beachte Abs. 1 des Tenors!). Dieser Abs 1 spricht korrekter Weise davon, dass der Erwerb zum sofortigen Konsum nicht tatbestandsmäßig, also nicht strafbar sei!
http://www.judicialis.de/Oberlandesgericht-M%C3%BCnchen_4St-RR-75-05_Beschluss_13.05.2005.html
Das, was du sagst, ist natürlich auch korrekt, weil zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht feststeht bzw. noch nicht ermittelt wurde, wie die Sache lief.
Sollte der Fahrer aber behaupten - und man könnte ihm das nicht widerlegen - dass er den Stoff erworben, sofort konsumiert und sich dann ins Auto gesetzt hat, ist er nach dem BtMG straffrei.
Es ist also nicht nur eine Einstellung wegen Geringfügigkeit, sondern er hätte sich schlicht nicht strafbar gemacht.
Anders wäre es, wenn er den Stoff Nachmittags erworben hätte, um ihn abends in die Disco mitzunehmen und dort zu konsumieren.
Dann hätte er sich strafbar gemacht (Erwerb von Betäubungsmitteln) und die Staatsanwaltschaft müsste überlegen, ob sie einstellt oder nicht.
@Tomx: wer ist in solch einem Fall in der Beweispflicht?
Jeder sonst so dolle Anwalt könnte einen dann ja raushauen, fall die Beamten beweisen müssten wann er es konsumiert hat.
@Tomx: wer ist in solch einem Fall in der Beweispflicht?
Jeder sonst so dolle Anwalt könnte einen dann ja raushauen, fall die Beamten beweisen müssten wann er es konsumiert hat.
Ist auch so. Natürlich muss die Staatsanwaltschaft beweisen, dass es anders war.
Zugegebener Weise gibt es aber nicht oft solche Fälle, die dann tatsächlich auf dem Richtertisch landen, weil meistens sowieso vorher eingestellt wird.
Der klassische Fall wäre ja der: Die Polizei kommt dazu, wie jemand an einer schon halb gerauchten Haschzigarette zieht. Wie diese Zigarette nun in die Hand des Konsumenten gelangt ist, konnte die Polizei nicht feststellen, weil sie da noch nicht vor Ort war.
Wenn der Konsument sich jetzt dahingehend einlässt, er habe die Zigarette soeben erworben und sie sich sofort angezündet und geraucht, wird dieser Konsument straffrei bleiben.
Wenn man es nicht erlaubte, dürfen dann Patienten, die dieses Mittel benötigen, nicht an Wettkämpfen teilnehmen? Ohne das Mittel können sie ja evtl. gar nicht an Wettkämpfen teilnehmen.
Und was ist z.B. mit all den Frauen, denen Hausärzte ohne vorherige endokrinologische Tests die Pille oder Hormonersatz gegen Wechseljahresbeschwerden verschrieben haben?
Die dürfen dann natürlich auch auf keine Wettkämpfe mehr.
Eine Grenze zu ziehen ist nicht so einfach, wie es Vielen hier erscheinen mag.
Die sportrechtliche Grenze zieht der WADA-Code mit den verbotenen Wirkstoffen und Methoden und sie ist daher sehr eindeutig definiert
Sämtliche Ovulationshemmer (Pille) und auch die gängigen Östrogen- und Gestagen-/Östrogen-Kombinationen gegen Menstruationsbeschwerden und Wechselsjahrsbeschwerden sind laut WADA-Code erlaubt.
Fast alle üblichen Dopingmittel spielen in der medizinischen Praxis kaum eine Rolle, so dass Abgrenzungsprobleme zwischen therapeutischer (=medizinisch notwendiger) Nutzung und Missbrauch kaum auftreten. Probleme gibt es im medizinischen Alltag eigentlich nur bei manchen Asthmamitteln und beim Spritzen von Cortison, weshalb man in diesem Fall bei Sportlern entsprechende Atteste oder ausnahmegenehmigungen braucht.
Epo ist zwar auch ein wichtiges Medikament, aber die Patienten, diev es wirklich benötigen sind i.d.R. zu krank für Leistungssport, also kann da auch kein Versehen passieren.
DeRosa_ITA
27.06.2012, 11:50
Die sportrechtliche Grenze zieht der WADA-Code mit den verbotenen Wirkstoffen und Methoden und sie ist daher sehr eindeutig definiert
Sämtliche Ovulationshemmer (Pille) und auch die gängigen Östrogen- und Gestagen-/Östrogen-Kombinationen gegen Menstruationsbeschwerden und Wechselsjahrsbeschwerden sind laut WADA-Code erlaubt.
Fast alle üblichen Dopingmittel spielen in der medizinischen Praxis kaum eine Rolle, so dass Abgrenzungsprobleme zwischen therapeutischer (=medizinisch notwendiger) Nutzung und Missbrauch kaum auftreten. Probleme gibt es im medizinischen Alltag eigentlich nur bei manchen Asthmamitteln und beim Spritzen von Cortison, weshalb man in diesem Fall bei Sportlern entsprechende Atteste oder ausnahmegenehmigungen braucht.
Epo ist zwar auch ein wichtiges Medikament, aber die Patienten, diev es wirklich benötigen sind i.d.R. zu krank für Leistungssport, also kann da auch kein Versehen passieren.
Vielleicht kann man noch hCG nennen. Hat z.B. meine bessere Hälfte am Anfang der Schwangerschaft bekommen, damit unser damals in Gefahr schwebende Baby im Bauch gut über die Runden kommt :-) Wäre sie Leistungssportlerin hätte es da sicher Probleme gegeben :-)
amontecc
27.06.2012, 12:12
Bisher konnte es dem Arzt egal sein, wer da vor ihm saß, und er konnte behandeln, wie es erforderlich war, Doping hin oder her. Wenn es dem Patienten wichtig war, musste er sich zu erkennen geben.
Wenn es jetzt ein Gesetz (für alle, also auch für nicht-Sportler) gibt, so müsste ja jeder Patient zu einem Mittel eventuell auch ein Attest bekommen, denn sonst könnte er ja bestraft werden.
Übertrieben gesehen würde dann ne Polizeistreife einen daherlaufenden Jogger anhalten und auf Doping untersuchen?
Sprich: Es belastet jetzt die Allgemeinheit, obwohl das Interesse ausschließlich im Sportbereich zu suchen ist.
Ein normaler Fahrrad-Fahrer wird ja auch nicht daraufhin untersucht, ob sein Rad UCI-konform ist.
Bisher konnte es dem Arzt egal sein, wer da vor ihm saß, und er konnte behandeln, wie es erforderlich war, Doping hin oder her. Wenn es dem Patienten wichtig war, musste er sich zu erkennen geben.
Wenn es jetzt ein Gesetz (für alle, also auch für nicht-Sportler) gibt, so müsste ja jeder Patient zu einem Mittel eventuell auch ein Attest bekommen, denn sonst könnte er ja bestraft werden.
Übertrieben gesehen würde dann ne Polizeistreife einen daherlaufenden Jogger anhalten und auf Doping untersuchen?
Sprich: Es belastet jetzt die Allgemeinheit, obwohl das Interesse ausschließlich im Sportbereich zu suchen ist.
Ein normaler Fahrrad-Fahrer wird ja auch nicht daraufhin untersucht, ob sein Rad UCI-konform ist.
Ist es wirklich so kompliziert? Der Arzt stellt einem für das Medikament ja ein Attest aus. Parallel könnte man diese Verschreibung ja auch in einer zentralen Datenbank archivieren (hier ist natürlich Datenschutz ein Thema) und so kann jeder die medizinische Notwendigkeit nachweisen.
Wie dann der Staat mit den Straftaten umgeht und ob sie Jogger auf offener Straße untersuchen ist ja dann wieder eine andere Geschichte.
Wenn sie aber bei einem Medziner Hinweise finden könnten sie sämtliche Sportler entsprechend sanktionieren.
Mir ist schon klar, dass es weder einfach noch ideal ist. Ein sauberer Sport wäre mir persönlich aber auch einiges Wert und mit unseren bisherigen Gesetzen kommen wir da meines Erachtens ganz sicher nicht hin. :(
Sorry, typischer Fall von Halbwissen meinerseits. Ich hab' das beim Frühstück aus dem Gedächtnis runtergeschrieben, um ein konkretes Beispiel zu nennen.
Hab' aber gerade nochmal genau nachgesehen: Dianabol gibt's gar nicht mehr legal in der Apotheke, weil es das Standard-Anabolikum in der DDR und den Ostblockstaaten war.(in der BB-Szene wird es aber nach wie vor genutzt)
Hab' gerade mal in der Roten Liste nachgesehen, die natürlich nicht daheim am Frühstückstisch steht. In Deutschland legal erhältlich sind z.B. Andriol oder Androcur und die kosten rund 1,50€ pro Tablette. Die heute früh angegebene Größenordnung stimmt also trotzdem und am Geld kann es also schwerlich liegen, wenn jemand trotzdem den Schwarzmarkt bevorzugt.
Quelle:http://www.team-andro.com/andriol.html
Zitat:
"Andriol ist ein teures Produkt. Wenn man wieder von der theoretischen Rechnung mit den 24 Kapseln Andriol/Tag ausgeht und einen Schwarzmarktpreis von 50 Cent/Kapsel annimmt, dann würden sich pro Woche 24 * 7 * 50 Cent = 84 EUR ergeben. Eine Ampulle Testosteron Enantat ist dagegen um die 5 EUR zu haben."
Da ging es darum, wie viel nötig Andriol nötig ist um einen Vergleichbaren spiegel Testosteron im Blut zu bekommen, als wenn das Testosteron 250mg pro Woche gespritzt wird.
Also laut der Studie ist es also defnitiv nicht günstig(wenns um den reinen Geld aspekt geht) mit Andriol zu dopen, wie Hafu im voherigen post aus dem Preis einer Andriol tablette folgerte.
Klugschnacker
27.06.2012, 12:59
Mein Gott, was für [Edit: Darmausgänge]!!
amontecc
27.06.2012, 13:04
Ist es wirklich so kompliziert? Der Arzt stellt einem für das Medikament ja ein Attest aus. Parallel könnte man diese Verschreibung ja auch in einer zentralen Datenbank archivieren (hier ist natürlich Datenschutz ein Thema) und so kann jeder die medizinische Notwendigkeit nachweisen.
Ja, ist so kompliziert, und deshalb wird so ein Gesetz auch kompliziert werden müssen.
Willst du wirklich so weit gehen? Ist ja bedenklich.
Wie dann der Staat mit den Straftaten umgeht und ob sie Jogger auf offener Straße untersuchen ist ja dann wieder eine andere Geschichte.
Das war ja nur ein provokantes Beispiel. Wäre dann aber theoretisch denkbar, wie ne allgemeine Verkehrskontrolle. Wenn es ein Gesetz gibt, muss es auch jemanden geben, der prüft, ob es eingehalten wird, sonst macht es keinen Sinn.
Drogenkonsumenten werden ja auch überprüft, wenn man auf sie stößt?
Wenn sie aber bei einem Medziner Hinweise finden könnten sie sämtliche Sportler entsprechend sanktionieren.
Eben, du willst Sportler sanktionieren und daher muss man Sportler von nicht-Sportler abgrenzen. Und das ist das komplizierte.
Bisher passiert die Trennung dadurch, dass die Sportler im Verband organisiert sind und so den Kontrollen und den Sanktionen zugestimmt haben. Ist doch gut, oder?
Muss man doch nur diesen Hebel stärken.
Mir ist schon klar, dass es weder einfach noch ideal ist. Ein sauberer Sport wäre mir persönlich aber auch einiges Wert und mit unseren bisherigen Gesetzen kommen wir da meines Erachtens ganz sicher nicht hin. :(
Dir persönlich ist es für einen sauberen Sport wert, auf einige deiner Rechte zu verzichten (Datenschutz) und der Allgemeinheit Kosten aufzubürden. Der Allgemeinheit wird es das nicht Wert sein.
kuestentanne
27.06.2012, 13:16
Ich war ja mal grosser Dopinggegner (und tief in mir drin bin ich es auch immer noch) und war auch daher unbedingt fuer ein Antidoping-Gesetz.
Je länger ich darueber nachdachte, kam mir das aber nicht besonders praktikabel vor.
Denn das gegenwärtige Antidopingsystem sorgt fuer mehr Ungerechtigkeiten als wenn´s gar keins gäbe und die Sportler sind von dubiosen Leuten abhängig, es fördert korrupte Funktionäre, Leute wie Ferrari oder Fuentes verdienen sich ne goldene Nase ...
Ich glaube, das einzige, was ein solches Gesetz bewirkt, ist, dass die Schwarzmarktpreise steigen (mit Steuergeldern und Personal, dass dann an wichtigeren Stellen fehlt) und damit noch mehr kriminelle Energien freigesetzt werden. Kennt man ja schon aus anderen Bereichen.
Dann frage ich mich, mit welcher Begruendung man das fuer einen Teil strafbar machen soll, während Opernsängern, anderen Kuenstlern, Models, Managern, Studenten, Handwerkern, Arbeitern, sprich allen anderen, das Ganze nicht verboten wird?
Eben, du willst Sportler sanktionieren und daher muss man Sportler von nicht-Sportler abgrenzen. Und das ist das komplizierte.
Naja, warum diese Abgrenzung? Von einem Hobbyjogger will ich doch (auch als Gesellschaft) wissen, von welchem Arzt er das HGH und von welcher Apotheke das Epo bekommen hat und von welchem Untergrundlabor die Steroide.
Aber das bedeutet ja aber nicht, dass man sofort jeden Läufer verdächtigen, sein Telefon abhören und die Bude auf den Kopf stellen wird.
Letztlich müsste sich doch nur das Strafmaß erhöhen, wenn diese Mittel 'betrügerischer' Absicht angewendet wurden. Die Unterscheidung zwischen 2km-Spendenlauf und Olympiarennen werden die jeweiligen Stellen ja wohl treffen können.
Mein Gott, was für [Edit: Darmausgänge]!!
??
wer??
warum??
amontecc
27.06.2012, 13:40
Mal nen Proktologen fragen...:)
Dann frage ich mich, mit welcher Begruendung man das fuer einen Teil strafbar machen soll, während Opernsängern, anderen Kuenstlern, Models, Managern, Studenten, Handwerkern, Arbeitern, sprich allen anderen, das Ganze nicht verboten wird?
Stimmt, wenn Musiker mit Doping bzw. Drogen vollgepumpt auf der Bühne stehen, werden sie sogar noch bejubelt und gefeiert, auch wenn sie danach tot umfallen.
Aber die wurden ja auch nicht vorher gefragt, ob sie sauber sind, das will bei denen ja keiner wissen.
Ja, ist so kompliziert, und deshalb wird so ein Gesetz auch kompliziert werden müssen.
Willst du wirklich so weit gehen? Ist ja bedenklich.
Das war ja nur ein provokantes Beispiel. Wäre dann aber theoretisch denkbar, wie ne allgemeine Verkehrskontrolle. Wenn es ein Gesetz gibt, muss es auch jemanden geben, der prüft, ob es eingehalten wird, sonst macht es keinen Sinn.
Drogenkonsumenten werden ja auch überprüft, wenn man auf sie stößt?
Eben, du willst Sportler sanktionieren und daher muss man Sportler von nicht-Sportler abgrenzen. Und das ist das komplizierte.
Bisher passiert die Trennung dadurch, dass die Sportler im Verband organisiert sind und so den Kontrollen und den Sanktionen zugestimmt haben. Ist doch gut, oder?
Muss man doch nur diesen Hebel stärken.
Dir persönlich ist es für einen sauberen Sport wert, auf einige deiner Rechte zu verzichten (Datenschutz) und der Allgemeinheit Kosten aufzubürden. Der Allgemeinheit wird es das nicht Wert sein.
Nur ganz schnell, da ich in einer TelKo hänge :Cheese:
Ist die Diskussion denn nicht sehr theoretischer Natur? Faktisch pfeifen sich doch Dopingmittel im wesentlichen auch nur Sportler rein.
Scheinbar ist die Schnittmenge zwischen Doping und Medizin ja sehr gering (bin aber kein Mediziner um das zu beurteilen).
Naja, warum diese Abgrenzung? Von einem Hobbyjogger will ich doch (auch als Gesellschaft) wissen, von welchem Arzt er das HGH und von welcher Apotheke das Epo bekommen hat und von welchem Untergrundlabor die Steroide.
Aber das bedeutet ja aber nicht, dass man sofort jeden Läufer verdächtigen, sein Telefon abhören und die Bude auf den Kopf stellen wird.
Letztlich müsste sich doch nur das Strafmaß erhöhen, wenn diese Mittel 'betrügerischer' Absicht angewendet wurden. Die Unterscheidung zwischen 2km-Spendenlauf und Olympiarennen werden die jeweiligen Stellen ja wohl treffen können.
Na ja, ohne die Abgrenzung würde ich mich, hätte ich z.B. Asthma und würde ein entsprechendes Spray mit den entsprechenden Inhaltsstoffen benutzen, grundsätzlich strafbar machen, wenn ich - auch als Hobby-Jogger - an einem Marathon teilnehme.
Ich müsste mir dann sagen: Ich mache mich permanent strafbar, darf aber davon ausgehen, nicht verfolgt zu werden, weil ich ja Hobbyjogger bin.
Wär jetzt kein so toller Gedanke für mich.
Übrigens fällt mir da im Moment noch etwas anderes ein, hab ich aber noch nicht ganz zu Ende durchdacht:
Das Interesse der Strafverfolgungsbehörden gilt ja vor allem den Händlern der verbotenen Substanzen. Siehe den Professor und den "Kaufmann".
Jetzt brauchen die Strafverfolgungsbehörden in der Regel aber die Zeugenaussagen der Abnehmer, um die Tatsache des Verkaufs und / oder dessen Umfang nachweisen zu können.
Wenn aber alle Abnehmer (auch die Hobbybodybuilder, die es ja meist sind, die beliefert werden) sich aber grundsätzlich auch strafbar gemacht hätten, hätten diese ein Zeugnisverweigerungsrecht.
Und jetzt? Könnte gut sein, dass der Schuss nach hinten losgehen würde und die Ermittlungen dadurch sogar erschwert werden könnten.
Na ja, ohne die Abgrenzung würde ich mich, hätte ich z.B. Asthma und würde ein entsprechendes Spray mit den entsprechenden Inhaltsstoffen benutzen, grundsätzlich strafbar machen, wenn ich - auch als Hobby-Jogger - an einem Marathon teilnehme.
Bei ärztlicher Verordnung sehe ich das Problem nicht. Das kann man doch regeln wie bei den jetzigen Antidopingregeln auch schon: einiges kann man verordnet nehmen, anderes nur außerhalb von Wettkämpfen und der große Rest ist einfach verboten bzw. bei Anwendung ist an Sport eh nicht zu denken.
Wenn aber alle Abnehmer (auch die Hobbybodybuilder, die es ja meist sind, die beliefert werden) sich aber grundsätzlich auch strafbar gemacht hätten, hätten diese ein Zeugnisverweigerungsrecht.
Und jetzt? Könnte gut sein, dass der Schuss nach hinten losgehen würde und die Ermittlungen dadurch sogar erschwert werden könnten.
Mhmm, und wie viele Sportler haben bislang ihre Hintermänner genannt? Dann kann sich derjenige eben überlegen, ob er strafmildernd davonkommen will oder nicht.
Mhmm, und wie viele Sportler haben bislang ihre Hintermänner genannt? Dann kann sich derjenige eben überlegen, ob er strafmildernd davonkommen will oder nicht.
Bei den Dopingfällen bekannter Sportler würde ich das Problem auch nicht sehen. Die tendieren im eigenen Intresse sowieso dazu, zu leugnen (wäre oftmals besser, sie würden überhaupt nichts sagen).
Das Problem sehe ich da, wo ein Dealer von z.B. Anabolika an den Hobbysportler als Endabnehmer verkauft. Und diese Fälle sind ja die weitaus häufigeren, so z.B. wohl auch der diesem Thread zu Grunde liegende Fall.
Die Hobbysportler, die mangels Beschuldigteneigenschaft bisher nur Zeugen waren, wären jetzt auch Beschuldigte mit einem entsprechenden Zeugnisverweigerungsrecht.
Ich glaube, von diesen Abnehmern haben bisher viele ihre Lieferanten benannt.
Na ja, ohne die Abgrenzung würde ich mich, hätte ich z.B. Asthma und würde ein entsprechendes Spray mit den entsprechenden Inhaltsstoffen benutzen, grundsätzlich strafbar machen, wenn ich - auch als Hobby-Jogger - an einem Marathon teilnehme.
In dem Fall finde ich es aber auch richtig so (keine zwingende medizinische Notwendigkeit bzw. Genehmigung vorausgesetzt).
Immerhin nimmt man ja an einer Sportveranstaltung teil und konkurriert mit anderen.
Aktuell ist die Situation in einem solchen Fall ja auch katastrophal. Der Hobbysportler wird an den Pranger gestellt und kann sich auch nicht mehr bei einem Volkslauf blicken lassen.
Auf alle Fälle sind wir uns einig, dass medizinische Notwendigkeiten Vorrang haben und erlaubt sein müssen. :Blumen:
amontecc
27.06.2012, 14:25
Ich finde, ihr übertreibt ein bischen mit diesen ganzen Ausprägungen.
Ihr wollt per Gesetz etwas für alle regeln und damit die Allgemeinheit belasten, was eigentlich nur im (Prodi-)Sport Relevanz hat?
Der Profisport hat ja bereits Regelungen dafür.
tandem65
27.06.2012, 14:26
Ein normaler Fahrrad-Fahrer wird ja auch nicht daraufhin untersucht, ob sein Rad UCI-konform ist.
Ja und ab und an wird es auf STvZO Konformität geprüft. Trotzdem ist er dann noch lange nicht kriminell, wenn er ohne Licht fährt. ;)
Ich verstehe das Problem wohl einfach gar nicht. Wer Therapiert wird, hat keine Probleme und würde keine Probleme bekommen.
Wer zum Spaß dopt ohne an Wettkämpfen teilzunehmen würde mit Sicherheit ähnlich verfolgt wie der Kiffer heutzutage. Nicht wirklich gewünscht von Vater Staat aber auch nicht wirklich verboten.
So what?
In dem Fall finde ich es aber auch richtig so (keine zwingende medizinische Notwendigkeit bzw. Genehmigung vorausgesetzt).
Immerhin nimmt man ja an einer Sportveranstaltung teil und konkurriert mit anderen.
So gesehen hast du Recht :Blumen:
Mir lag bei der Formulierung noch das Mittagessen im Magen :Cheese:
tandem65
27.06.2012, 14:34
Na ja, ohne die Abgrenzung würde ich mich, hätte ich z.B. Asthma und würde ein entsprechendes Spray mit den entsprechenden Inhaltsstoffen benutzen, grundsätzlich strafbar machen, wenn ich - auch als Hobby-Jogger - an einem Marathon teilnehme.
Nein würdest Du nicht da es ja medizinisch indiziert ist. Nicht mal Profi's würden dafür belangt werden. Es sei denn die Gesetze würden so gestaltet wie Du das denkst. Ist zwar denkbar aber aktuell ist im Sportrecht die Lage eben anders.
amontecc
27.06.2012, 14:34
Wer Therapiert wird, hat keine Probleme und würde keine Probleme bekommen.
Das ist ja ds eigentliche Problem (in meinen Augen).
So ein Teamarzt ist auch ein Arzt und therapiert dann munter seine Schützlinge.
Dadurch hast du doch nichts gewonnen!
Du must dann die gleichen Dinge tun, wie jetzt auch, um nen Doper zu überführen, hast aber ein Gesetz mehr, mit der du die Allgemeinheit belastest. Sieht so eine win-win-Situation aus?
amontecc
27.06.2012, 14:38
Es sei denn die Gesetze würden so gestaltet wie Du das denkst.
Ich dachte, wir diskutieren genau das seit einiger Zeit?
Hab ich wohl nicht aufgepasst. :Blumen:
tandem65
27.06.2012, 15:05
Ich dachte, wir diskutieren genau das seit einiger Zeit?
Hab ich wohl nicht aufgepasst. :Blumen:
Ja das denke ich. :Blumen:
Ich glaube z.B. nicht, daß der Gesetzgeber Asthmasprays verbieten will. Warum sollte er das denn wollen?
amontecc
27.06.2012, 16:00
Weil mindstens Kruemel, Meggele und TomX ein Doping-Gesetz vorgeschlagen haben und weil u.a. solche Mittel irgendwie zum Thema gehören...
Es wäre halt zu ergründen, was und wen so ein Gesetz regeln soll und wie es aussehen müsste.
Ich dachte, die Diskussion geht ein bischen in diese Richtung..?
Weil mindstens Kruemel, Meggele und TomX ein Doping-Gesetz vorgeschlagen haben und weil u.a. solche Mittel irgendwie zum Thema gehören...
Es wäre halt zu ergründen, was und wen so ein Gesetz regeln soll und wie es aussehen müsste.
Ich dachte, die Diskussion geht ein bischen in diese Richtung..?
Ich? Eigentlich nicht unbedingt.
"Eigentlich" deshalb, weil ich der Meinung bin, dass dann, WENN man ein solches Gesetz machen würde, klarere Definitionen herangezogen werden müssen, wer und was strafbar ist.
Wenn man es dann noch auf die Reihe bringen würde, die bisherigen, sehr verstreuten Regelungen zu entwirren und zusammenzufassen, dann, aber auch nur dann, würde ich ein Antidopinggesetz begrüßen.
Ein solches Andidopinggesetz müsste für Klarheit und Rechtssicherheit sorgen. Sonst braucht man es nicht.
Aber gerade die Definitionen sind, zugegeben, extrem schwierig zu formulieren.
Sollte es nicht heute eine Pressekonferenz geben?
tandem65
27.06.2012, 17:46
Das ist ja ds eigentliche Problem (in meinen Augen).
So ein Teamarzt ist auch ein Arzt und therapiert dann munter seine Schützlinge.
Genau das passiert ja auch momentan schon. Das ist ja keine Fiktion. Wer Asthma bescheinigt bekommt darf Asthmaspray nehmen. Wer das Attest nicht hat darf das Spray nicht nehmen. Das ist auch eine Ungleichbehandlung. Die Frage ist doch z.B. bei Epo ob mit der Entsprechenden Diagnose der Sport vom Patienten überhaupt ausgeführt werden kann. Das wurde hier im Faden ja schon mal negiert. Warum sollte ich denn als Nicht wettkämpfender Hobbysportler eine "Epotherapie" machen dürfen wenn keine medizinische Indikation vorhanden ist?
amontecc
27.06.2012, 17:51
Ich? Eigentlich nicht unbedingt.
"Eigentlich" deshalb, weil ich der Meinung bin, dass dann, WENN man ein solches Gesetz machen würde, klarere Definitionen herangezogen werden müssen, wer und was strafbar ist.
Wenn man es dann noch auf die Reihe bringen würde, die bisherigen, sehr verstreuten Regelungen zu entwirren und zusammenzufassen, dann, aber auch nur dann, würde ich ein Antidopinggesetz begrüßen.
Ein solches Andidopinggesetz müsste für Klarheit und Rechtssicherheit sorgen. Sonst braucht man es nicht.
Aber gerade die Definitionen sind, zugegeben, extrem schwierig zu formulieren.
Schön gesagt. Und das, dachte ich, wäre so ein bischen hier in der Diskussion...
Weil manche scheinen da schon ein schritt weiter zu sein.
LidlRacer
27.06.2012, 18:04
Es wäre halt zu ergründen, was und wen so ein Gesetz regeln soll und wie es aussehen müsste.
Ich dachte, die Diskussion geht ein bischen in diese Richtung..?
Ich finde diese Diskussion ziemlich überflüssig.
Es gibt doch Länder mit (mehr oder weniger) funktionierenden Anti-Doping-Gesetzen.
Dort wird keinem Asthmatiker sein Spray weggenommen und dort wird auch kein harmloser Jogger im Wald von der Polizei zur Dopingprobe gebeten.
Aber wirkliche Doper können dort wesentlich wirksamer verfolgt werden.
Bei Bedarf könnte man sich also an den dortigen Gesetzen orientieren und evtl. noch an der einen oder anderen Stelle nachbessern.
Sollte es nicht heute eine Pressekonferenz geben?
Das scheint mir auch interessanter.
Dazu gibt es dies
www.salue.de/nachrichten/indexAudioArchivTagSaarland.phtml
und das
www.swr.de/landesschau-aktuell-rp/-/id=233240/did=9951826/pv=video/nid=233240/ocb84y/index.html
Der Name Torsten A. wird bestätigt. 10 Bundeskaderathleten sollen Kontakt zu ihm gehabt haben, darunter 2 Olympiateilnehmer, nämlich der hier bereits bekannte Schwimmer und ein Badmintonspieler - angeblich nur in Ernährungsfragen.
Obwohl es um Dopingmittel geht, deren Mengen den Eigenbedarf überschreiten, deutet anscheinend bisher nichts darauf hin, dass diese außerhalb der Bodybuildingszene verbreitet wurden.
amontecc
27.06.2012, 18:15
Ich finde diese Diskussion ziemlich überflüssig.
Es gibt doch Länder mit (mehr oder weniger) funktionierenden Anti-Doping-Gesetzen.
...
Bei Bedarf könnte man sich also an den dortigen Gesetzen orientieren und evtl. noch an der einen oder anderen Stelle nachbessern.
gut kopiert ist halb selbst gemacht. Und die andere Hälfte müsste man eben diskutieren. Aber wahrscheinlich nicht hier, da hast du sicher Recht.
Obwohl es um Dopingmittel geht, deren Mengen den Eigenbedarf überschreiten, deutet anscheinend bisher nichts darauf hin, dass diese außerhalb der Bodybuildingszene verbreitet wurden.
Um mal vom Formaljuristischen wegzukommen:
Genau das glaube ich auch nicht.
Unser Professor steckte offenbar tief in der Bodybuildingszene drin. Und dafür hat er sich von einem Dealer die entsprechenden Stoffe besorgt.
Ausdauersportler brauchen aber andere Stoffe.
Und ich wäre sehr überrascht, wenn er es geschafft hätte, noch eine andere Bezugsquelle aufzutun, die ihm Mittel für Ausdauersportler liefert.
Es gibt nicht sehr viele Bezugsquellen für diese Produkte.
Da scheint ein Spezialist für Anabolika aufgeflogen zu sein, nicht mehr und nicht weniger.
Eine andere Sache ist natürlich, warum man jemanden, der in der Bodybuiling-Szene steckt und entsprechende Ernährungslehren vertritt, zum Ernährungsberater für Ausdauersportler macht.
Ich glaube, das war ein Eigentor, aber nicht mehr.
...
Obwohl es um Dopingmittel geht, deren Mengen den Eigenbedarf überschreiten, deutet anscheinend bisher nichts darauf hin, dass diese außerhalb der Bodybuildingszene verbreitet wurden.
Deutet denn irgendetwas darauf hin, dass die Mittel des Professors in der Bodybuildingszene verteilt wurden???
In jedem Fitnessstudio, in dem ambitionierte Bodbuilder verkehren gibt es doch Adressen, wo man das gewünschte Zeug beziehen kann, wenn es nicht ohnehin vom Betreiber direkt unter der Ladentheke verramscht wird.
Wenn man den Thread aus dem Bodybuildingforum verfolgt, den Speiche vorgestern hier verlinkt hat, bekommt man nicht den Eindruck, dass irgendeiner der Bodybuilder (inklusiver der Einstieger der BB-Szenem von denen dort auch die Rede war) Probleme hatte, an Stoff zu kommen. Die brauchen keinen Professor als Zwischenhändler.
Außerdem sollte man sich nochmal die Aussage des zuständigen Bayerischen Staatsanwaltschaft aus dem BR-Beitrag vom Samstag anhören: dort war die Rede davon, dass in der Kundenliste des aufgeflogenen und verurteilten Dealers neben dem besagten Professor auch Profi-Sportler waren. Gegen den Professor wurde direkt ein Verfahren eingeleitet, die Unterlagen die die Profi-Sportler betrafen wurden der NADA übergeben, die -so wörtlich- noch prüft, ob sie ein sportrechtliches Verfahren einleitet.
Bodybuilder sind (in Deutschland) keine Profisportler und die NADA interessiert sich nicht die Bohne für Bodybuilding.
Also solange diese offenen Fragen (welche Profisportler sind als direkte Bezieher betroffen, welche Sportarten) nichtmal ansatzweise beantwortet sind, ist die Affäre für mich nicht ausgestanden.
Ausdauersportler brauchen aber andere Stoffe.
Und ich wäre sehr überrascht, wenn er es geschafft hätte, noch eine andere Bezugsquelle aufzutun, die ihm Mittel für Ausdauersportler liefert.
Wäre im 1. Satz "noch" enthalten, fände ich es zutreffend. Bei Radfahrern der TdF wurde desöfteren Anabolika in Proben nachgewiesen. Oder Clenbuterol ;-) .
Ausserdem scheint er mind. einen für Olympia qualifizierten Schwimmer beraten zu haben.
Und meine Lebenserfahrung sagt mir noch, dass Leute mit Eigenkonsum von Doping bzw. Drogen oft Stoff an andere weitergeben oder anderen mit Bezugsquellen behilflich sind.
Muss natürlich für diesen Einzelfall nicht zutreffen.
-qbz
...
Ausdauersportler brauchen aber andere Stoffe.
...
Das ist doch ein Mythos, auf den sich jeder erwischte Ausdauersportler versucht zu berufen, wenn er behauptet anabole Dopingmittel (Steroide, Anabolika, Nandrolon, Testosteron etc.) würden im Ausdauersport nichts bringen.
Selbstverständlich bringen Steroide dopenden Ausdauersportlern Vorteile: mehr Kraft, schnellere Regeneration; wer ernsthaft glaubt, dass das z.B. Kraft oder Regenerationsgeschwindigkeit beim Schwimmen oder Radfahren irrelevant ist, hat sich noch nie ernsthaft mit den Leistungsvoraussetzungen im Ausdauersport beschäftigt.
(Vermutlich ist Epo noch effektiver, aber Doping mit Steroiden schließt ja Doping mit Epo nicht aus, wie wir aus den Geständnissen von Jacksche oder Jaermann lernen konnten/ mussten)
Wenn man diesem Facebook-Eintrag glauben darf, war Albers 2011 auch noch für den Olympiastützpunkt in Thüringen zuständig:
http://www.facebook.com/media/set/?set=a.257095427651087.79763.203145103046120&type=3
" dr torsten albers, beendete sein humanmedizinstudium 1998 und bekam anschliessend für seine dissertation, den wissenschaftspreis des saarlandes.mit 36 wurde er bereits durch seine beeindruckenede geschichte bzw leistungen zum professor ernannt. heutzutage ist er an der deutschen hochschule für prävention und gesundheitsmanagemnet tätig und betreut unteranderem den olympiastützpunkt in thüringen. seine zahlreichen leistungen sind zuviele um sie hier aufzuführen, deswgen führte ich nur die mit mir auf. zb das training mit den thaiboxweltmeistern siehe bilder. bis zum heutigen tage, steht er mir bei fachligen fragen mit rat und tat zur seite.ich freue mich darüber ihn kennegelernt zu haben und ziehe meinen hut vor seinem werdegang, leistung sowei vor seiner sozialen einstellung......":(
Wäre im 1. Satz "noch" enthalten, fände ich es zutreffend. Bei Radfahrern der TdF wurde desöfteren Anabolika in Proben nachgewiesen. Oder Clenbuterol ;-) .
Das ist doch ein Mythos, auf den sich jeder erwischte Ausdauersportler versucht zu berufen, wenn er behauptet anabole Dopingmittel (Steroide, Anabolika, Nandrolon, Testosteron etc.) würden im Ausdauersport nichts bringen.
Ups, das wusste ich nicht.
Wenn das so ist, könnte es spannend werden.
Also solange diese offenen Fragen (welche Profisportler sind als direkte Bezieher betroffen, welche Sportarten) nichtmal ansatzweise beantwortet sind, ist die Affäre für mich nicht ausgestanden.
Dazu kommen die Beteuerungen, dass es keinerlei Anhaltspunkte, dass irgendwelche Dopingvergehen am Olympiastützpunkt begangen wurden gäbe - dies widerspricht der Erfahrung. Die Tatsache, dass plötzlich Webseiten geändert werden mussten, um eine Verbindung zwischen Olympiastartern und T.A. zu verstecken / verschleiern, ist für mich ein eindeutiger Anhaltspunkt, der erst einmal erläutert gehört.
Ich würde ja gerne den Beteuerungen glauben, es gäbe keine Anhaltspunkte, allein - ich finde kein Argument dafür, mit dem ich mich dazu überzeugen könnte. Die Erfahrung spricht für das Gegenteil (Springstein dürfte hier eines der prominenteren Beispiele sein).
Die Tatsache, dass plötzlich Webseiten geändert werden mussten, um eine Verbindung zwischen Olympiastartern und T.A. zu verstecken / verschleiern, ist für mich ein eindeutiger Anhaltspunkt
Wenn du ein zukünftiger Olympiateilnehmer wärst und auf deiner Website deinem Ernährungsberater gedankt hättest (der dich, angenommen, nicht mit Dopingmitteln versorgt hätte, sondern dir Low Carb verschrieben hätte ;) ), was würdest du tun, wenn er in Dopingskandale verstrickt wäre, mit denen du aber nichts zu tun hast?
Ich würde ihn in diesem Fall auch von meiner Website löschen.
Wenn du ein zukünftiger Olympiateilnehmer wärst und auf deiner Website deinem Ernährungsberater gedankt hättest (der dich, angenommen, nicht mit Dopingmitteln versorgt hätte, sondern dir Low Carb verschrieben hätte ;) ), was würdest du tun, wenn er in Dopingskandale verstrickt wäre, mit denen du aber nichts zu tun hast?
Ich würde ihn in diesem Fall auch von meiner Website löschen.
Ich hab's schon mal geschrieben: in dem Fall muss man damit offensiv umgehen, weil man die Verbindung ohnehin nicht leugnen kann.
Er müsste ausführlich begründen, worin die Beratung durch Albers bestanden hat, was genau er an seiner Ernährung geändert hat und natürlich ein klares Andidopingstatemend abgeben.
DAs hektische Löschen ist nur verdächtig und ein Indiz, dass er sich ertappt fühlt.
Der für Olympia qualifizierte Badminton-Spieler, der bei SWR vor der Kamera auftrat hat auch eine (ungewollt) unglaubwürdige Figur abgegeben: die Aussage "Ich bin seit 2011 8mal getestet worden und war immer negativ" haben wir doch schon in unzähligen Variationen von verdächtigen Profiradsportlern gehört, zuletzt sogar vpm "massimo leader".
Die Anzahl negativer Dopingkontrollen ist nichtmal ansatzweise ein Indiz dafür, wie sauber ein Sportler ist, sondern eher dafür, wie professionell seine Dopingberater sind.
LidlRacer
27.06.2012, 22:58
Wenn du ein zukünftiger Olympiateilnehmer wärst und auf deiner Website deinem Ernährungsberater gedankt hättest (der dich, angenommen, nicht mit Dopingmitteln versorgt hätte, sondern dir Low Carb verschrieben hätte ;) ), was würdest du tun, wenn er in Dopingskandale verstrickt wäre, mit denen du aber nichts zu tun hast?
Ich würde ihn in diesem Fall auch von meiner Website löschen.
Ich hätte ihn auch gelöscht - zumindest wenn ich geglaubt hätte, so lästigen Fragen aus dem Weg gehen zu können. Aber "leider" geht das ja dank des Gedächtnisses von Google etc. nicht so leicht.
Und wenn ich von ihm gedopt worden wäre, hätte ich ihn gar nicht erst erwähnt.
...
Und wenn ich von ihm gedopt worden wäre, hätte ich ihn gar nicht erst erwähnt.
Bedenkenswerter Einwand, über den ich auch schon nachgedacht habe, aber T-mobile bzw. Team Telekom hat auch nie ein Geheimnis um Lothar Heinrich und Andreas Schmid und die Betreuung durch die Uni Freiburg gemacht, sondern vielmehr sogar noch irgendwann frech Lothar Heinrich die offizielle Verantwortung für ein Anti-Dopingprogramm übertragen.
Bedenkenswerter Einwand, über den ich auch schon nachgedacht habe, aber T-mobile bzw. Team Telekom hat auch nie ein Geheimnis um Lothar Heinrich und Andreas Schmid und die Betreuung durch die Uni Freiburg gemach....
das ging ja auch schlecht, waren sie doch teilweise mitten im tourtross mit dabei.
LidlRacer
28.06.2012, 00:13
Bedenkenswerter Einwand, über den ich auch schon nachgedacht habe, aber T-mobile bzw. Team Telekom hat auch nie ein Geheimnis um Lothar Heinrich und Andreas Schmid und die Betreuung durch die Uni Freiburg gemacht, sondern vielmehr sogar noch irgendwann frech Lothar Heinrich die offizielle Verantwortung für ein Anti-Dopingprogramm übertragen.
Wenn die Jungs bei jedem wichtigen Rennen dabei sind, kann man sie ja schlecht verheimlichen. Und vielleicht waren sie ja auch nicht von Anfang an für's Doping zuständig.
In der Frankfurter Rundschau stellt man sich auch die offenen Fragen, die hier im Thread schon aufgetaucht sind und beleuchtet darüberhinaus auch die bemerkenswerte Verbindung zwischen Professor Albers und der umstrittenen Eminenz der deutschen Sportmedizin Wilfried Kindermann, sowie der allgemeinen Nähe zwischen dem OSP Saarbrücken und der dubiosen BSA-Akademie:
http://www.fr-online.de/sport/dopingverdacht-pumping-professor,1472784,16493164.html
Und Prof. Werner Franke redete in der saarbrücker Zeitung gestern (wie man es von ihm gewohnt ist) auch Klartext:
http://www.saarbruecker-zeitung.de/sz-berichte/sport/Verbal-Angriff-auf-Olympiastuetzpunkte;art2820,4344987
Flitzetina
28.06.2012, 11:10
Wenn ich auf der einen Seite höre, dass es eine neue nicht nachweisbare Dopingmethode mit Epo gibt, die aber sehr sehr teuer ist - und ich dann sehe, dass auf einmal unsere Leichtathleten auf der Mittel- und Langstrecke wieder konkurrenzfähig (zumindest mal in Europa) sind, dann macht mich das skeptisch.
Und auch weltweit werden auf einmal wieder Zeiten in der Reichweite von Weltrekorden gelaufen, die aus den absoluten EPO-Hochzeiten stammen.
Da ist doch was im Busch...
LidlRacer
28.06.2012, 17:53
Teils witziger Artikel in der Frankfurter Rundschau:
Pumping Professor (http://www.fr-online.de/sport/dopingverdacht-pumping-professor,1472784,16493164.html)
... auch im Saarland verfügt man inzwischen über Internet-Anschlüsse und hätte sich leicht ein Bild davon machen können, wen man da ins Boot holt.
Die Rede ist nicht von herkömmlichen Athleten, sondern von jenen, die auf den Bühnen von Bodybuilding-Wettkämpfen posieren. In der hochgradig dopingverseuchten Szene verkehren ungeniert auch Dozenten der Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement. Präventiv bekämpft man dort offenbar vor allem die Vorstellung, das Leben sei auch ohne Rezeptur für den Monsterbizeps lebenswert.
Und Prof. Werner Franke redete in der saarbrücker Zeitung gestern...
Ist es eigentlich normal, dass man so unvorteilhafte Bilder von einem Gesprächspartner veröffentlicht?
"dubiosen BSA-Akademie"
Erstaunlich, dass die zwar abeitstäglich ihre News aktualisieren, aber zu dem Thema kein Wort schreiben.
Stefan
sybenwurz
28.06.2012, 23:46
Erstaunlich, ...
Wirklich?
:Cheese:
Honi soit qui mal y pense...
LidlRacer
08.08.2012, 22:27
Im Zusammenhang mit diesem Fall gab es Ende Juli umfangreiche Razzien.
Münchner Staatsanwaltschaft führte Dopingrazzien durch
Umfangreiche Ermittlungen in neun Bundesländern (http://www.dradio.de/dlf/sendungen/sport/1833167/)
Es ist zwar auch von EPO die Rede, aber
"Nach derzeitigem Ermittlungsstand waren die bei den Razzien sichergestellten Präparate zum Muskelaufbau im Fitness-, Bodybuilding- und Kraftsportbereich bestimmt."
Wird das Zeug auch dort verwendet und wenn ja - warum?
Wird das Zeug auch dort verwendet und wenn ja - warum?
Wenn ein BB mal nen 10er mitmachen will.. ne ich glaube nicht.
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