Vollständige Version anzeigen : Rat in Sachen Knie…
Hallo,
vor einigen Tagen lief ich auf meiner Lieblingsrunde (bergig, 50%Asphalt/50% Wald) und hatte gerade eine steile Bergabpassage (mehrere sehr steile Bergaufs zuvor) hinter mir. Diese ging wie die gesamten bisherigen 15 Kilometer richtig gut, es lief einfach perfekt… bis zu dem Punkt, als ich kurz an der Apotheke ein Wasser trank und wieder anlief…
Nach ca. 20 Metern schoß mir ein Schmerz durchs Knie wie ein Messer durch die Kniescheibe. Relativ weit oben auf dem Knie (Richtung Oberschenkel), aber stechend grell.
Ich musste sofort stoppen und hab etwas massiert, gedehnt, bin gegangen, mal kurz hingehockt u.s.w… und wieder angelaufen. 60 m gingen, dann kam der Schmerz wieder.
Dasselbe noch mal… und so bin ich auf dem kürzesten Weg nach Hause.
Nun frage ich mich natürlich was das sein kann.
Hab beim Gehen keine Schmerzen (nur ein komisch dumpfes Gefühl), war gestern auf dem Laufband (20min) – dort auch kein Schmerz , aber sowie ich draußen – vor allem bergab laufe kommt der stechende Schmerz wieder.
Treppen gehen geht eigentlich gut. Ein komisches (instabiles) Gefühl habe ich nach langem Sitzen wenn ich aufstehe. Kann auch Einbildung sein.
Vorige Woche habe ich 300 Radkilometer (stark bergig und mit viel Wind) gemacht und die Woche davor ebenso.
Hab ich durch das Berge kneten das Knie überlastet? Fahre ja immer in recht großen Gängen
(blöde Angewohnheit).
Gelaufen bin ich in den letzten Wochen gar nicht sooo viel. Mein Lauffocus war im Frühjahr und erst in den letzten Wochen habe ich viele Radkilometer gemacht.
Läuferisch habe ich in 14 Jahren nie Knieprobleme gehabt, bin Vorfußläufer. Wenn dann muckt eher ISG/Ischias und so.
Besteht die Möglichkeit, dass es vom Oberschenkel-Muskel kommt und ich das aber nur im Knie so spüre, es ausstrahlt oder so?
Momentan ist meine rechte Seite (Rückenstrecker, Gluteus, Hüftmuskulatur) sehr angespannt und etwas verhärtet, bin gerade in Physio-Behandlung (allerdings in großen Abständen).
Oder muss ich mir echt Sorgen machen bezüglich Gelenk, Meniskus u.s.w?
Vielleicht weiß jemand von Euch etwas mehr über Knie als ich…
Liebe Grüße
Marion
Oberhalb des Knies sitzt die Patellasehne, evt ist die gereizt worden. Da der Schmerz wohl aber plötzlich gekommen ist, dürfte es eigentlich die Muskulatur sein. Evt ein Faserris.
Würde jetzt mal etwas kühlen und das WoEnde mal abwartern. Sollte es nicht besser werden, am Montag zum Arzt. Hast du einen Dehnungsschmerz? Wenn ja, erstmal nicht dehnen, die Sache etwas beruhigen lassen.
Ich selbst habe mit einem Arztbesuch auch recht lange gewartet und mußte dann 2 Wettkämpfe absagen, wegen zu spät begonnender richtigen Behandlung.
Oberhalb des Knies sitzt die Patellasehne, evt ist die gereizt worden. Da der Schmerz wohl aber plötzlich gekommen ist, dürfte es eigentlich die Muskulatur sein. Evt ein Faserris.
Würde jetzt mal etwas kühlen und das WoEnde mal abwartern. Sollte es nicht besser werden, am Montag zum Arzt. Hast du einen Dehnungsschmerz? Wenn ja, erstmal nicht dehnen, die Sache etwas beruhigen lassen.
Ich selbst habe mit einem Arztbesuch auch recht lange gewartet und mußte dann 2 Wettkämpfe absagen, wegen zu spät begonnender richtigen Behandlung.
Aha, man lernt nie aus. Könnte sein.
Dehnungsschmerz habe ich nicht.
Was hat Dein Arzt Dir geraten? Wie war die Therapie?
Liebe Grüße
Marion
pinkpoison
11.08.2011, 22:27
Existenz von Triggern schon gecheckt? So wie Du es schilderst, tippe ich mal auf den Vastus Medialis, da hab ich auch gern mal einen drin, wenn ich lange bergige Einheiten gefahren bin:
http://triggerpoints.net/triggerpoints/Vastus_Med.jpg
Möglich wären aber auch Rectus Femoris:
http://triggerpoints.net/triggerpoints/Rect_Femoris.jpg
sowie Adduktoren:
http://triggerpoints.net/triggerpoints/Adductor_Longus--Brevis.jpg
Mal schön auf die Blackroll und auf nen Tennisball legen... wenn Du an die Decke gehts, dann sinds Triggerpunkte. In wenigen Minuten ist das Problem gelöst, wenn man weiß, wie es geht. Wenn Du es nicht weißt, ab zum Physio.
photonenfänger
12.08.2011, 00:26
Die Patellarsehne sitzt unterhalb der Patella, verbindet quasi Kniescheibe und Schienbein. Würde ich ausschließen. Da ist ja eher die Verbindung zum Quadrizeps. Weißt du, ob deine Patella richtig sitzt? Kann in der falschen Position bei plötzlicher Belastung über was drüberrutschen, das den Schmerz verursacht, optional eine stark angegriffene Stelle die etwas Hyaluron vertragen könnte?
Gruß
Alex
Mann Robert, ich glaue die ersten beiden Bilder treffen es genau!
Ne Blackroll besitze ich nicht, was kann ich alternativ nehmen?
Habe halt so einen noppigen Massageroller... geht der? Oder Nudelholz?:Cheese:
Tennisball? Bäuchlings drauf rumrollen?
Kann das so einen stechenden Schmerz auslösen?
Komisch fand ich ja wirklich, dass es gar nicht beim steilen bergab kam, sondern 10min später auf gerader Strecke...
Blöderweise ist bei meiner Physio nächste Woche alles voll, bei der Alternative auch, aber ich stehe schon auf der Abrufliste für Ausfall.
Wäre toll wenn ich es selber lösen könnte.
Hatte wie gesagt noch nie was mit dem Knie. Hatte vor etlichen Monaten auch mit Kniebeugen angefangen, dass aber in den letzten 3 Wochen schleifen lassen und nun aus Vorsicht nicht gemacht.
@Alex: Quadrizeps, genau das hatte ich beim Googeln gefunden...
Liebe Grüße und danke schon mal!
Marion
pinkpoison
12.08.2011, 07:24
Vastus Medialis und Rectus Femoris sind beide Bestandteil der "Quadrizeps"-Muskulatur.
Wenn Du keine Blackroll hast, dann versuchs mit einem Nudelholz auf dem Du dann ebenso wie auch dem Tennisball bäuchlings rummrollst. Harte Bälle jeder Größe findet man übrigens beim Hundespielzeug im Tierfachmarkt. Wenn es richtig weh tut, dann für 30-90 Sekunden drauf bleiben, tief atmen, relaxen ... meist lässt der Schmerz dann schon ein wenig und mit etwas Glück komplett nach und ist Geschichte. Falls nicht, dann das Ganze 3-5 mal täglich wiederholen. Nicht stundenlang am Stück - jeweils kurz aber häufig! Auch Dein Partner kann Dich mit dem Nudelholz oder händisch an den Verhärtungen im Muskel effektiv bearbeiten.
Die Trigger im unteren Teil des Vastus Medialis kannst Du aber auch sehr effektiv über Ausübung ischiämischen Drucks mit den Daumen für 30-90 Sekunden eliminieren. So funktionierts bei mir am besten. Oft reicht eine Behandlung und die Knieschmerzen, die sich so anfühlen, als wäre unter der Patella eine Entzündung sind weg.
Ich behaupte, dass in den meisten Fällen in denen zb eine Chondropathia Patellae (oder Chondromalacia Patellae) diagostiziert wird lediglich ein paar Triggerpunkte die Ursache sind. In einem Bekanntenkreis habe ich (als Laie!) jemanden mal innerhalb von 10 Minuten schmerzfrei gemacht, der seit 2 Jahren ohne nennenswerten Erfolg in orthopädischer Behandlung mit Cortison und allem pipapo und ob der Laufabstinenz völlig demoralisiert war. Kannst Dir vorstellen, wie glücklich der ob der - für ihn - Wunderheilung war und was sich sein Orthopäde (Tour-Leser kennen ihn...) anhören durfte? Schulmedizin im Blindflug, kann ich da nur sagen....
Ich finde es gibt keine sinnvollere Investition für einen Sportler, als sich mit dem Thema "Myofasziale Triggerpunkte" eingehend zu beschäftigen, denn so lassen sich in gut 80% der Fälle typischer Wehwehchen auf eigene Faust die Probleme in kurzer Zeit eingrenzen und meist auch selbst lösen. Ohne Medikamente und nahezu kostenlos (es sei denn man lässt es einen Physio machen, was ich einem Anfänger in dem Thema dringend raten. Der Physio sollte allerdings kompetent in "Manueller Therapie" sein).
Hier ein Buchtipp für alle, die sich einlesen und selbst helfen wollen:
http://www.amazon.de/Arbeitsbuch-Triggerpunkt-Therapie-bew%C3%A4hrte-Linderung-Muskelschmerzen/dp/3873876779/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1313126618&sr=1-1
Danke Dir Robert!
Ich werde das alles probieren.
Hab schon mal auf einige Stellen am Oberschenkel (oben, ziemlich außen) gedrückt und dort schmerzt es höllisch.
Allerdings habe ich heute das Gefühl ich habe einen Druckknopf direkt unter der Kniescheibe.
Hauptsächlich im gebeugten Zustand. Durchgedrückt fühlt es sich noch am besten an.
Am blödesten ist das Gefühl wenn ich nur ganz minimal beuge.:(
Werde weiter probieren und berichten.
Liebe Grüße
Marion
P.S. Könnte ich Dich nicht als persönlichen Berater sozusagen adoptieren? Oder als Zweitmann :Cheese: :Cheese: :Cheese:
Glaube ich brauche gerade manualtherapeutische Unterstützung und Seelenpflege.
Hab jetzt echt Schiß den nächsten Sch... am Hacken zu haben.
Dabei war ich jahrelang so schon knieschmerzimmun.
pinkpoison
12.08.2011, 19:59
Danke Dir Robert!
Ich werde das alles probieren.
Hab schon mal auf einige Stellen am Oberschenkel (oben, ziemlich außen) gedrückt und dort schmerzt es höllisch.
Allerdings habe ich heute das Gefühl ich habe einen Druckknopf direkt unter der Kniescheibe.
Hauptsächlich im gebeugten Zustand. Durchgedrückt fühlt es sich noch am besten an.
Am blödesten ist das Gefühl wenn ich nur ganz minimal beuge.:(
Werde weiter probieren und berichten.
Liebe Grüße
Marion
P.S. Könnte ich Dich nicht als persönlichen Berater sozusagen adoptieren? Oder als Zweitmann :Cheese: :Cheese: :Cheese:
Glaube ich brauche gerade manualtherapeutische Unterstützung und Seelenpflege.
Hab jetzt echt Schiß den nächsten Sch... am Hacken zu haben.
Dabei war ich jahrelang so schon knieschmerzimmun.
Wenn Du im gebeugten Zustand des Knies die Schmerzen hast, dann arbeitet in diesem Moment die Quadrizeps Muskulatur antagonistisch (vorderer OS) und die etwaigen Trigger senden ihren Übertragungsschmerz direkt unter die Kniescheibe. Allerdings wäre bei einer Entündung unter der Kniescheibe bei gebeugtem Zustand auch der Anpressdruck größer und würde Schmerzen hervorrufen. Ich tippe trotzdem zunächst einmal auf Trigger, zumal Du ja selbst schon muskuläre "Herde" identifiziert hast. Such dort wo die Kreuze in den Charts sind speziell nach Verhärtungen, die von Stecknadelkopfgröße bis Haselnussgröße reichen und auf Druck höllisch weh tun. Dann draufbleiben, bis der Schmerz schwächer wird.... wie beschrieben.
Gegen die "Zweitmann-Variante" hätten sowohl ich, als auch meine Liebste allerdings etwas einzuwenden :bussi:
:Huhu: Robert
Hallo "pinkpoison"/ Robert,
Hilfe in Foren zu geben ist manchmal ein undankbarer Dienst: Viel mehr Personen als der/die Thread-Steller(in) profitieren davon, Rückmeldung gibt's aber nur von wenigen.
Deshalb möchte ich Dir an dieser Stelle für Deine Ratschläge in Sachen "Knie" ganz, ganz herzlich danken! Ich hatte enorme Knieschmerzen, eine Ursache dafür konnte der Orthopäde nie finden und schickte mich immer wieder nach Hause. Dann las ich Deine Tips bzgl. Triggerpunkte. Ich war mir sehr unsicher wie ich als Laie das am Besten anstellen sollte und begann deshalb einfach mal mit intensivem Dehnen des Oberschenkels (was zu Beginn richtig schmerzhaft war). Resultat: Nach zwei Tagen waren die Schmerzen so gut wie weg. Seitdem dehne ich täglich und habe keine Probleme mehr.
Also nochmals recht herzlichen Dank, auch "stille Mitleser" profitieren von Deiner Hilfe :)
fluvius sanus
15.08.2011, 08:12
Ein herzliches Hallo an Alle,
habe mit Interesse diesen Thread gelesen - als Therapeut (HP, Schmerztherapeut) und Sportler mit gemischten Gefühlen. Ist mit Gesundheitsfragen aus der Ferne immer so eine Sache. "Begeisterung" jedoch bei dem Aspekt der Triggerpunkte und deren Erfolge. Allerdings gibt es noch viele weitere Ursachen, die auch von der Schulmedizin stiefmütterlich (wenn überhaupt) akzeptiert und entsprechende Therapieformen meist überhaupt nicht angenommen werden. Es gibt noch viele weitere gute Techniken, die jedoch nicht wirklich selbst oder als Laie durchgeführt werden können/sollten, die jedoch sehr (!) schnelle und "spektakuläre" Erfolge erzielen können. Spektakulär deshalb, weil viele Arztbesuche ohne Erfolg blieben und hier innerhalb von einer Behandlung bereits deutliche Erfolge bringen.
So, viel geschrieben. Mein Tipp an dieser Stelle: Sucht Euch einen Therapeuten, der den Behandlungsschwerpunkt Bewegungsapparat hat und Techniken zur Behandlung von Muskelapparat, Binde- u. Stützgewebe und Gelenke einsetzt. Dazu gehören Triggerpunkttechnik, Tiefengewebsmassage/Rolfing bzw. Faszientechniken, Chiropraktik (amerikanische C. oder strukturelle Osteopathie - ist quasi das selbe) und Orthopathie. Gerade letzteres ist suuuper gut, findet sich leider nur sehr selten ;-(
Die Kombination von vorgenannten Techniken ist genial und bringt SEHR schnelle Ergebnisse, sodass Trainingspausen auf ein Minimum verkürzt werden können. Gerade Verstauchung, Prellungen, Muskelfaser(an)risse können im Heilungsprozess extrem beschleunigt werden und das "PECH" Prinzip mit Pause, Kühlen, Hochlegen u. Kompression gehört der Vergangenheit an.
p.s. Nicht das es falsch rüber kommt, natürlich kann man vieles zuhause "machen" bei kleineren Wehwehchen, jedoch nutzen die 5 Gramm Gewichtseinsparung beim Material (teuer erkauft) nur wenig wenn der Mensch oben drauf nicht fit ist ;-)
pinkpoison
15.08.2011, 09:30
Hallo "pinkpoison"/ Robert,
Hilfe in Foren zu geben ist manchmal ein undankbarer Dienst: Viel mehr Personen als der/die Thread-Steller(in) profitieren davon, Rückmeldung gibt's aber nur von wenigen.
Deshalb möchte ich Dir an dieser Stelle für Deine Ratschläge in Sachen "Knie" ganz, ganz herzlich danken! (...)
Also nochmals recht herzlichen Dank, auch "stille Mitleser" profitieren von Deiner Hilfe :)
Freut mich sehr, dass meine Beiträge einen Anstoß leisten konnten, dass Du Dein Problem dadurch selbst lösen konntest. Im speziellen Fall hätte ich Dir wahrscheinlich nicht geraten zu dehnen, da TRiggerpunkte meistens recht beleidigt auf Dehnen reagieren, aber was solls... um Helmut Kohl zu zitieren: "Entscheidend ist, was hinten raus kommt" ;)
Ein herzliches Hallo an Alle,
habe mit Interesse diesen Thread gelesen - als Therapeut (HP, Schmerztherapeut) und Sportler mit gemischten Gefühlen. Ist mit Gesundheitsfragen aus der Ferne immer so eine Sache. "Begeisterung" jedoch bei dem Aspekt der Triggerpunkte und deren Erfolge. Allerdings gibt es noch viele weitere Ursachen, die auch von der Schulmedizin stiefmütterlich (wenn überhaupt) akzeptiert und entsprechende Therapieformen meist überhaupt nicht angenommen werden. Es gibt noch viele weitere gute Techniken, die jedoch nicht wirklich selbst oder als Laie durchgeführt werden können/sollten, die jedoch sehr (!) schnelle und "spektakuläre" Erfolge erzielen können. (...)
p.s. Nicht das es falsch rüber kommt, natürlich kann man vieles zuhause "machen" bei kleineren Wehwehchen, jedoch nutzen die 5 Gramm Gewichtseinsparung beim Material (teuer erkauft) nur wenig wenn der Mensch oben drauf nicht fit ist ;-)
Ich stimme Dir absolut zu in dem, was Du schreibst. Ich bin ja selbst medizinischer Laie und aufgrund enttäuschender Erfahrungen mit schulmedizinischen Heilungsversuchen zum Autodidakten geworden, was insbesondere meine eigenen Beschwerdebilder angeht. Dass ich mich insbesondere mit Triggerpunkten intensiv auseinandergesetzt habe, ist einfach dem Umstand geschuldet, dass deren Identifikation und (Selbst-)behandlung sehr einfach zu erlernen ist und sensationell häufig zu einem schnellen Erfolg führt, wo schulmedizinisches Gestümpere mit sündteueren Diagnoseverfahren, Schmerz- und Entzündungsmitteln, die vor allem Nebenwirkungen hervorrufen etc und letztlich doch nichts bewirken nur Frust und Depression zur Folge haben. Das Buch (eines von vielen guten Büchern zum Thema), das ich ein paar Beiträge weiter oben empfohlen habe, ist wirklich Gold wert - gerade für Sportler! Ich kanns jedem nur empfehlen. Mich persönlich hat Klaus Eder, der Physio der deutschen Fußballnationalmannschaft, der bei Regensburg seine Praxis hat mit dem Thema Triggerpunkttherapie vertraut gemacht, als ich bei ihm in Behandlung war. Das hat mich sofort fasziniert und infiziert und hat mir und den Menschen meines privaten Umfeld letztlich viel geholfen, die mutig genug sind, sich von mir Schmerzen zufügen zu lassen ;)
Auch mit Osteopathie habe ich persönlich sehr gute Erfahrungen gemacht, wobei die Behandlung von Triggerpunkten im Grunde Teil einer osteopathischen Behandlung darstellt bzw. diese nicht ignoriert werden. Auch Fazientechniken und Rolfing setzen im Grunde sehr ähnlich an und können - m.E. - vor allem in Kombination mit einer ziegerichteten Ernährung auch hartnäckigste chronische Beschwerden im Bewegungsapparat aufbrechen und die Selbstheilung in Gang setzen. Letztlich - das sollte man nie vergessen - ist es nie der Arzt und Therapeuth, der heilt, sondern immer der Körper sich selbst. Von außen kann immer nur ein Impuls gesetzt werden, ohne den das Ganze aber häufig nicht in Gang kommt.
Auch wenn ich mir damit bei den wirtschaftlichen Interessengruppen keine Freunde mache: Ich würde immer dazu raten einen weiten Bogen um orthopädische Praxen zu machen um gravierende Schädigungen der Gesundheit durch die Behandlungsversuche dort zu vermeiden und bei Bedarf stets erstmal einen Osteopathen aufzusuchen. Viele Orthopäden denken, dass ein Patient, der nicht mehr in die Sprechstunde kommt, von ihnen geheilt wurde und sonnen sich in ihrer Selbstherrlichkeit - Pustekuchen. Die meisten kommen nicht mehr, weil sie die Schnauze von der Stümperei und Abzocke voll haben, die sie dort erleben. Kein Wunder, dass alternative Heilansätze (wobei sicher nicht alle als seriös zu bezeichnen sind!) in den letzten Jahren derart boomen und sich immer mehr (vor allem chronisch Kranke) entäuscht und desillusioniert von der Schulmedizin abwenden. Schulmdizin ist super, wenn man sich einen Knochen gebrochen hat oder Opfer eines Unfalles wurde und mit dem Tod ringt - aber ansonsten ...?!
Mit etwas Glück kann man auch einen Osteopathen mit schulmedizinischer Grundausbildung auftun, was sicher auch keine schlechte Alternative ist, wenn man den "alternativen" Heillehren skeptisch gegenüber steht. Diese Skepsis verfliegt spätestens mit der ersten eigenen positiven Erfahrung. So wars zumindest bei mir.
:Huhu: Robert
fluvius sanus
15.08.2011, 10:05
Hallo Robert, schöner hätte ich es nicht schreiben können. Deine Erfahrungen kann ich nur teilen (das empfohlene Buch habe ich natürlich auch...) und das hat mich vor ein paar Jahren dazu gebracht, mich komplett dem Thema zu widmen und so habe ich meine Karriere geopfert und statt Stellenabbau, Outsourcing etc. helfe ich nun den Menschen, genau denen, die Du so schön beschrieben hast.
Fälle, bei denen Leute morgens nicht gehen können und 4 Stunden nach der Behandlung wieder anfangen zu trainieren sind keine Seltenheit und haben mit Hokuspokus nichts zu tun, sondern mit Therapien, die Du u.a. beschrieben hast.
Kopf hoch an Alle, die gerade mit Wehwehchen rumlaborieren...
Wenn Du im gebeugten Zustand des Knies die Schmerzen hast, dann arbeitet in diesem Moment die Quadrizeps Muskulatur antagonistisch (vorderer OS) und die etwaigen Trigger senden ihren Übertragungsschmerz direkt unter die Kniescheibe. Allerdings wäre bei einer Entündung unter der Kniescheibe bei gebeugtem Zustand auch der Anpressdruck größer und würde Schmerzen hervorrufen. Ich tippe trotzdem zunächst einmal auf Trigger, zumal Du ja selbst schon muskuläre "Herde" identifiziert hast. Such dort wo die Kreuze in den Charts sind speziell nach Verhärtungen, die von Stecknadelkopfgröße bis Haselnussgröße reichen und auf Druck höllisch weh tun. Dann draufbleiben, bis der Schmerz schwächer wird.... wie beschrieben.
Hallo Robert,
ich habe in den letzten Tagen Deinen Rat befolgt und hoffe immer noch sehr Du hast Recht.
Am Freitag hatte ich die Trigger so bearbeitet, dass mir den ganzen Tag der Oberschenkel schmerzte.
Irgendwie war ich unsicher weil der Knieschmerz irgendwie zu wandern schien.
Mal unter der Kniescheibe, mal innen/oben seitlich.
Samstag bin ich mit dem MTB nur mal kurz in die Stadt und irgendwie taten plötzlich beide Knie weh. Ob das nun schizophren oder von der 80km-Belastung am Vortag war... keine Ahnung, jedenfalls habe ich das Radeln komplett sein lassen und bin in saukaltem Wasser schwimmen gegangen.
Brust und Kraul ging komplett schmerzfrei.
Alltags hab ich kaum was gespürt, nur so als ob das Knie muskulär irgendwie fest war...
Sonntag wollte ich es dann wissen.
Die Laufbandproben waren ja immer schmerzfrei, aber ich hatte mich ja immer nicht rausgetraut (nirgends Handyempfang im Wald).
So habe ich meinen Freund gebeten mich mit dem Rad zu begleiten und bin auf meine Hausrunde (11km hügelig) gegangen.
Bergauf ging komplett schmerzfrei und auch schön rund.
Vor dem Wechsel ins Bergab hatte ich Panik. Und richtig! Ein stechender Schmerz schoß durchs Knie... war aber Sekunden später wieder weg.
Ich lief vorsichtig bergab (hatte eine seichte Bergabstrecke gewählt) und versuchte schön gleichmäßig zu laufen.
Und es ging. Ich war anfangs verkrampft ohne Ende, konnte aber zunehmend runder laufen und hab am Ende sogar noch 4km angehängt, die richtig bergauf und ab inne hatten.
Fazit: 15km gelaufen mit einem 10sec. Schmerz, der dann aber weg war.
Heute fühle ich keinen punktuellen Schmerz, nur so als ob der Muskel am innern Knie (obendrauf) so wie vermuskelkatert ist.
Kein richtiger Schmerz, nur ein "festeres" Gefühl.
Soll ich die Triggerpunkte weiter bearbeiten?
Oder mal den Muskel am Knie massieren?
Samstag war ich noch in der Wanne und hatte das Gefühl es tat gut.
Mein Rücken war zuvor auch knüppelhart verspannt (Rückenstrecker/Hüftregion).
Bin erstmal froh, denn ich denke eine krasse Knieverletzung hätte mich nicht so lange laufen lassen.
Daher hoffe ich wirklich es ist eine temporäre Muskelsache, die ich (hoffentlich schnell) wieder in den Griff kriege.
1000Dank für Deine Hilfe Robert.
Immer wieder finde ich es klasse wie doll Du Dir Mühe hier für uns alle machst.
Schließlich kosten solche Ausführungen ja Zeit und Gedanken.
Dafür wollte ich mich mal ganz herzlich bedanken.:Blumen:
Liebe Grüße
Marion (immer wieder und weiter offen für Tipps!)
pinkpoison
15.08.2011, 12:40
Gib den Triggern ruhig mal ein, zwei Tage Ruhe und arbeite dort mit Wärme (Wärmflasche, Finalgonsalbe). Wahrscheinlich hast Du dort einfach die Folgen der harten Massage zu spüren. Trotzdem drauf achten, dass die Trigger tatsächlich eliminiert wurden und ggfls. weitere Durchgänge machen, sobald der gereizte Gewebezustand sich gegeben hat, bis dort keine Verhärtungen mehr zu spüren sind. Weiche Muskulatur macht keinerlei Schmerzen, wenn man sich auf nen Tennisball legt.
Über Nacht kannst Du durchaus auch mal nen Salbenverband mit Voltaren-Gel machen (dick eincremen, Frischhaltefolie rumwickeln) um das von der harten Massage gereizte Gewebe zu beruhigen.
Ansonsten Danke fürs Danke :bussi:
:Huhu: Robert
pinkpoison
15.08.2011, 22:57
Zwar ein wenig OT, aber hab ich grad gefunden und passt zur Diskussion um Sinn und Unsinn der Schulmedizin/Orthopädie:
http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/neues-aerzteportal-gegen-unnoetige-operationen-12091.php
Das Knie ist scheinbar wieder gut.
Alles hat so geholfen wie Du es geraten hast Robert, DANKE!
Ich habe einen 14 und einen schnellen 5km Lauf schmerzfrei machen können. Alles gut....
Bis heute!
Heute kam nun was neues.
Hab ja öfter mal (Pseudo)ischias Probleme. Meistens rechts.
Lange Zeit nun keine weil ich bei jedem Anzeichen gedehnt habe und regelmäßig zur Physio gehe.
Heute bei meinem Waldlauf schoß es mir plötzlich messerscharf durchs linke Bein.
Ein Schmerzpunkt saß/sitzt genau links am Muskel der am ISG anfängt.
Weiter am Po noch einer und ich Richtung Hüfte auch.
Im Bein (hinterer Oberschenkel + Kniekehle) zieht es als wäre eine Stromleitung dadurch - oder als hätte man sich gerade am Musikantenknochen gestoßen.
Wenn ich große, schnelle Schritte machen (gehen) zuckt es so, dass ich den Halt auf dem Bein verliere.
Bandscheibe schließe ich wie immer aus, bin schon zig Mal in der Röhre gewesen und immer war es muskulär. Irgendein Gluteus oder Pirisformis drückt auf den Ischiasnerv und so weiter...
Heute habe ich im Gegensatz zu all meinen anderen Läufen folgendes anders gemacht:
Ich bin mit Trinkgürtel gelaufen.
Und weil der in der Taille reibt und ich ihn auch nicht auf meiner erst ein dreiviertel Jahr alten Bauch-OP-Narbe haben kann ziehe ich mir den immer auf die Hüftknochen runter. Dort zurre ich ihn saufest und dann bleibt er auch da.
Lange hab ich das nicht mehr gemacht - ich hasse es einfach. Heute halt schon weil es warm werden sollte und ich einen längeren Lauf vorhatte.
Der Lauf hat geklappt, aber ich habe mich in der Hüftbewegung schon sehr eingeschränkt gefühlt und plötzlich dieser Schmerz...:Nee:
Dabei fiel mir ein, dass ich schon 2 Jahre diese Probleme nicht hatte, davor oft - und eben davor auch diesen Gürtel getragen habe und dann monatelang nicht mehr. Vermutlich also die Ursache.
Was mache ich am besten?
Dehnen und Triggerpunkte malträtieren?
Morgen hätte ich eigentlich einen Wettkampf mit 5km-Lauf und dann im Urlaub wollte ich auch laufen. :(
Wie kriege ich das möglichst schnell weg?
Kann mich erinnern daran immer wochenlang laboriert zu haben.
Liebe Grüße
Marion
felix__w
21.09.2011, 13:18
Die Patellarsehne sitzt unterhalb der Patella, verbindet quasi Kniescheibe und Schienbein. Beim Suchen nach Knieschmerzen habe ich gerade das gefunden.
Meine Frau hat seit einiger Zeit Schmerzen im Knie d.h. auf der unteren Hälfte der Kniescheibe. Die treten vor allem beim Knien und Treppen gehen auf.
Von dem her könnte es schon die Patellarsehne sein. Kann jemand mehr dazu sagen?
Felix
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