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Vollständige Version anzeigen : Und täglich grüßt das Beschwerden-Murmeltier


Mr.A
05.06.2011, 08:43
Um rückblickend auf den bisherigen Trainingsverlauf zu schauen, muss ich sagen, dass ich fast 6 Monate komplett beschwerdenfrei geblieben bin.

Meine massiven Beschwerden am M.Tibialis ant. +Loge und Sehnenscheiden-Entzündung, vor allem am Retinaculum m.fl. und aufwärts prox., war dank myofaszialer Manuell-Therapie binnen 2er PT-Sitzungen wie weggeblasen. Zuvor konnte ich 5 Monate(!) nicht laufen wegen Schmerzen. Geiler Scheiß.

Dann vor 3 Tagen DIESES Video. http://www.youtube.com/watch?v=0BaDYnpTA2Y Ich denke mir so, KLAR! Laufen? Deine Schokoladen-Disziplin, LaufABC? Immer. Also mache ich nach einer letzten schnellen Koppeleinheit (-first 1,5km volle Rotze ca. 3er Schnitt) am Donnerstag nach lockerem Auslaufen noch ein LaufABC. Zur Krönung habe ich noch 3-4 Sessions der Übung gemacht, die bei 0:36 im Video sehen könnt.

Das Resultat: Am Folgetag kann ich nicht mehr richtig gehen. Höllische Schmerzen am linken Fußrücken - an den Mittelfußknochen, ausgehend vom Os cuboideum radiär strahlend bis zu den Zehengrund-Gelenken.Dorsalflexion tat sehr weh. Dann noch extrem giftige Schmerzen an den rechten Hüft-Adduktoren, extremer Spannungsschmerz bis zum Ansatz am Innenknie (-Pes ans.supf., für die die es genauer wissen wollen)

PT konsultiert und nach schmerzhaften Hüft-und Beckenverrenkungen sowie ganz wenig myofasz.Therapie am linken Unterschenkel Beschwerden losgeworden. Ordentlich rügen bekommen, er hat was von Scherkräften und unsauberer Ausführung der Übung gesprochen.

Lektion erteilt bekommen und daraus gelernt. Für den Folgetag komplett frei genommen. Dann gegen Nachmittag beginnt der nächste Streich - jetzt tut der GANZE M.tibialis ant. und M.extensor dig.longus weh, und zwar am gesunden LINKEN Fuß. An meinem rechten hat sich ein ausgeprägter Knick-Spreizfuß entwickelt, aber dort NULL Probleme. Auch nach dieser Scheiß-Übung nicht. Dorsalextension schmerzbedingt eingeschränkt möglich.

Kann das ein funktionelles Kompartment-Syndrom sein? Nach so kurzer Zeit? Denn das typische Sehnenknirschen, wie's bei der Sehnenscheidenentzündung der Fall war im letzten Jahr, gibt es jetzt NICHT. Auch habe ich keine Taubheitsgefühle, was auf eine Einengung des Fibularis-Nervens (R.superficialis) in der Extensorenloge hindeuten könnte. Ist das einfach nur eine Überbelastung gewesen? Ich muss nämlich bis Mittwoch auf meinen nächsten PT Termin warten und morgen weiß ich nicht, ob irgend jemand im letzten Moment absagt.

Kinesio-Tape vllt. selber kleben? Falls ja, dann gebt mir Ratschläge. Ansonsten was noch tun?

PS: Ich bin ein Idiot und eigtl. sollte ich jetzt nach 3 Jahren Ausdauersport mal wissen, was man tun sollte, und was nicht. Das war fern von dem, was man als professionell bezeichnet.

mauna_kea
05.06.2011, 09:37
Bist du Arzt? Oder willst du nur den preis für die meisten Fremdwörter bekommen? :Nee:

Lauf ABC macht man im ausgeruhten Zustand.

Ansonsten überdenke mal deine instellung zum Sport. Schraub mal zurück, mach Pausen, hab Apsß.
Es sei denn du musst davon leben.

Mr.A
05.06.2011, 11:10
Bist du Arzt? Oder willst du nur den preis für die meisten Fremdwörter bekommen? :Nee:

Lauf ABC macht man im ausgeruhten Zustand.

Ansonsten überdenke mal deine instellung zum Sport. Schraub mal zurück, mach Pausen, hab Apsß.
Es sei denn du musst davon leben.

Jetzt mach dir mal nicht ins Hemd, reicht schon wenn ich es mir tue, weil ich mir Sorgen mache. Und seit Heuer morgen eine leichte Schwellung am Fußrücken, und das kleine Zehengrund-Gelenk tut auch a bissle' weh.

Das Problem ist - ich kenne die ganzen Deutschen Namen dafür nicht. Und diese ganzen Strukturen sind schon hilfreich, wenn man es präzise erklären will, wo es genau hakt.

Und nein, kein Arzt. Als Arzt werde ich es auch auf "normal", und nicht auf schlau erklären können. Wir lernen es halt im Studium noch so. Sorry. Liegt daran, dass Anatomen keine Ärzte, sondern Humanbiologen sind. Zumindest die meisten.

,,Oh, moment, M.tibialis ant.= vorderer Fußheber-Muskel. Danke Wikipedia."

Thorsten
05.06.2011, 16:38
Die Lösung heißt Triggerpunkte!!!

Weiß zwar nicht, welche genau, aber das hilft immer gegen alles, passt super zum Thread-Titel "Murmeltier" und ich habe es hier als erster geschrieben :Lachen2:.

Mr.A
05.06.2011, 16:57
Die Lösung heißt Triggerpunkte!!!

Weiß zwar nicht, welche genau, aber das hilft immer gegen alles, passt super zum Thread-Titel "Murmeltier" und ich habe es hier als erster geschrieben :Lachen2:.

Trigger-Punkte sind doch nichts anders als myofasziale Punktierungs-Orte von Muskeln. Also eigtl. mit myofaszialer Manuell-Therapie vergleichbar, oder NICHT?

Es hört sich für mich manchmal nur zu banal und einfach an - der Körper ist recht komplex, auch der UE-Bewegungsablauf. Es gibt spezielle Fußchirurgen. Und dann kann man mit einfachen Handgriffen einfach solche Probleme aus der Welt schaffen? Ich meine, wenn es wirkt, ist es mir nur RECHT!

Aber man muss sich damit auch kritisch auseinandersetzen dürfen.

Wasserträger
05.06.2011, 17:09
Nicht selber tapen. "Davos" ist in der Richtung nicht hilfreich. Abwarten, Tee trinken, auf Physiotermin warten, da dann nach Untersuchung evtl. zur Unterstützung tapen lassen...

Lauf-ABC nach hartem Laufen is Murks - sagt er ja noch nichtmal im Video! Schließe mich deinem PS in Post #1 an, warte halt mal ab (PT, Heilung etc), geh statt dessen lieber häufiger schwimmen... Da tuste dir maximal am Beckenrand weh! :cool:

Mr.A
05.06.2011, 18:03
[...] Da tuste dir maximal am Beckenrand weh! :cool:



[...] und langfristig der Konkurrenz, denn ich habe noch Defizite im Schwimmen.

Vllt. sollte ich mich damit doch abfinden dass 2011 nur ein Aufbau-Jahr sein soll. Wie ich es auch eigtl. geplant habe nach der langen Verletzungs-Odyssee des Vorjahres. Nur ich will ENDLICH zeigen, dass aus dem Grünschnabel mit dem Hang zum "trainings-weltmeistern" ein ernsthafter Athlet gereift ist.

Es ist v.a. ein mentaler Rückschlag für mich. Weil ich in meinem Verein ein wenig unter Druck stehe, hat man in mich doch einen Senkrecht-Starter gesehen. Und aus einstiger Überzeugung werden immer mehr Zweifel. Ich wollte NIE den Großen raushängen lassen, lieber bescheiden bleiben, denn bei Rückschlägen ist die Enttäuschung umso größer.

PS: WT ich habe Dir eine PM geschrieben.

Mr.A
05.06.2011, 23:29
Jetzt brennt aber die Hütte, scheiße. Aufnahme von heuer Mittag, jetzt ist es sogar noch dicker.

Schöne Schwellung, for fuck sake.

http://photos-h.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-ash4/247079_214198008620901_100000921093079_640877_1067 977_s.jpg

X S 1 C H T
06.06.2011, 06:13
Das Bild ist arg klein.

Vercingetorix
09.06.2011, 22:21
Hallo,
ohne jetzt aushohlen zu wollen, eine kurze Einleitung!
Mir geht es mit den Beinen genauso wie dir, nur der zeitliche Ablauf ist ein anderer. Ironman 70.3 in Californien gut überstanden. Im Mai 2010 erste Symptome am rechten Unterschenkel die auf shin-splints hindeuten. Ende Mai bei einem Wettkampf nach dem Radsplit starke, krampfartige Schmerzen im rechten Gesäßmuskel. Am nächsten Tag Massagen und im weiteren Verlauf viele Dehnübungen. Ende Juni dann im Koppeltraining nach 2 km plötzlich starker Schmerz im linken Fuß (Symptome wie bei dir), Muskellodge am vorderen Schienbeinmuskel steht unter starker Spannung und der Muskel ist etwas dicker als rechts. Alle Symptome sind bis heute unverändert geblieben. Bin seit August 2010 auch nur 10x max. 25 min fürs Lauf-ABC gelaufen. Bin bis heute 4 Orthopäden und 5 Physios und 1 Laufanalyse + 1 Chiropraktiker durch.
Ergebnisse:
letzter und bester Physio: funktioneller Beckenschiefstand, und shin-splint bds. Dehnübungen und Kräftigungsübungen besonders auf dem Kippelbrett
letzete Orthopäde: fehlgeschlagene Kortisonbehandlung
09.06.11 chiropractic in Hamburg: hat mir Mut gemacht, habe am 10.6. Zweituntersuchung, mal sehen

Alle bis auf der Einlagenhersteller und Laufbandanalysist haben alle dringend von den Einlagen abgeraten!
Hast du irgendwas an deiner Sitzposition auf dem Rad verändert?
Würde mich freuen, wenn wir uns hier gegenseitig auf dem Laufenden halten!

Gruß

pinkpoison
10.06.2011, 08:06
Schon mal dran gedacht den Piriformis eingehender zu untersuchen? Möglicherweise ist er verkürzt/verdickt/vertriggert und drückt auf den Ischiasnerv, der in seinem Bereich das Becken nach unten in den OS verlässt. Dadurch kann es dann in den unteren Extremitäten zu diversen "sonderbaren" Problemen kommen, weil die neuronale Feinsteuerung nicht mehr optimal funktioniert. Inklusive Stau des Lymphflusses, was dann zu Schwellungen führt, die wiederum die neuronalen Funktionen beeiträchtigen kann. In diesem Fall würde ich es mal mit Lymphdrainage versuchen.

Generell mal "Piriformis-Syndrom" googeln, aber die einschlägigen Hauptsymptome im Gesäßbereich eher außer acht lassen und die Implikationen für die Beine studieren.

Auch der Gluteus Minimus könnte durch primäre Trigger Satellitentrigger in den unteren Extremitäten unterhalten und Lymphstau, Schmerzen etc. aufrechterhalten.

Wie Wasserträger geschrieben hat: Die Davos-Methode hilft hier sicher nicht weiter. Ich würde die Schulmedizin außen vor lassen und eher zu einem Osteopathen gehen - die wissen wenigstens über die komplexen Gesamtzusammenhänge Bescheid und pfuschen nicht an jedem Problem mit Cortison oder dem Skalpell rum, ohne dass es was hilft.

Sollten die Ursachen tatsächlich in Triggern in Piriformis und oder Gluteus Minimus u.w.m. liegen, sollte man auch dringend die Ernährung überarbeiten und sie deutlich basenlastiger gestalten, sonst flammen die Trigger schneller wieder auf, als einem lieb ist.

@Mr. A: Myofasciale Triggerpunkte haben mit "Punktierungspunkten" null komma nichts zu tun.