Vollständige Version anzeigen : Schmerzmittel erhöhen Herzinfarktrisiko
Da ich auch bei Sportlern öfter den Gebrauch von Schmerzmitteln wahrnehme, poste ich mal den Link dieser Studie über Schmerzmittel und Infarktrisiko.
Schmerzmittel und Infarktrisiko (http://idw-online.de/de/news403960)
-qbz
Da ich auch bei Sportlern öfter den Gebrauch von Schmerzmitteln wahrnehme, poste ich mal den Link dieser Studie über Schmerzmittel und Infarktrisiko.
Schmerzmittel und Infarktrisiko (http://idw-online.de/de/news403960)
-qbz
Wir haben ja auch Doctores hier, was ist unter regelmäßig zu verstehen? Hab mal zwei Wochen lang Ibuprofen genommen, oder eine Woche Diclofenac, wegen Tendopathien. Muss ich jetzt Angst haben? Gibts (hier?) wirklich Leute die ein ganzes Jahr lang jeden Tag 3x400mg Ibuprofen nehmen?
So wie ich das lese sterben bei regelmäßiger vermutlich täglicher Einnahme von Diclofenac 4 von 100 Patienten statt rund einem von 100 an einer Herz-Kreislauferkrankung. Find ich jetzt nicht besonders beunruhigend.
Ich würde mir bei regelmäßiger Einnahme eher Sorgen um den Magen die Leber oder die Nieren machen.
Ich persönlich hatte nach vierwöchiger Einnahme von Ibuprofen wegen einer Entzündung im Fuß stark erhöhte Leberwerte.
LidlRacer
12.01.2011, 20:34
So wie ich das lese sterben bei regelmäßiger vermutlich täglicher Einnahme von Diclofenac 4 von 100 Patienten statt rund einem von 100 an einer Herz-Kreislauferkrankung. Find ich jetzt nicht besonders beunruhigend.
Bei kurzfristigen Verletzungen ist das nicht sonderlich beunruhigend. Aber wenn ich chronische Schmerzen hätte und solche Schmerzmittel ständig nehmen würde, fände ich es nicht lustig, nach 10 Jahren 40%ig tot zu sein.
Nach schnellem Durchlesen des Artikels:
1. Die Wirkung eines Medikamentes ohne Nebenwirkungen steht grundsätzlich in Frage. Dass es der Regelfall ist, wenn man über einen langen Zeitraum täglich Medikamente nimmt und diese ausschließlich positive Wirkungen haben, glaubt hier hoffentlich niemand.
2. @LidlRacer:Bis zu vierfach erhöhte Herz-Kreislauf-Sterblichkeit
Die Forschenden haben die Nebenwirkungen von Naproxen, Ibuprofen, Diclofenac, Celecoxib, Etoricoxib, Rofecoxib und Lumiracoxib zusammengetragen. Diese Medikamente kommen oft bei älteren Patienten zum Einsatz, welche neben ihren muskuloskelettalen Beschwerden häufig auch mit Herz-Kreislaufproblemen vorbelastet sind. Ohne Medikamente stirbt daran im Durchschnitt während eines Jahres einer von hundert Patienten.Ich verstehe das eher so, dass sich die Sterblichkeit auf eben diese Patientengruppe, die der kardial vorbelasteten, älteren Patienten, bezieht. Ein herzgesunder, 30 Jahre alter Triathlet (;)) wird wohl kaum mit 40%-iger Wahrscheinlichkeit seinen vierzigsten Geburtstag nicht erleben, nur weil er jetzt täglich NSAR nimmt und dann an einer Herz-Kreislauferkrankung stirbt.
3. Auch jene alten, kardial vorbelasteten Patienten werden wohl einen Grund haben, diese Medikamente zu nehmen. In der Studie geht es ja um "muskuloskelettale Gesundheit". Da muss man eben die gewonnene Lebensqualität durch Schmerzlinderung gegenüber den Nebenwirkungen wie eben einer vierfach erhöhten Herz-Kreislauf-Sterblichkeit abwägen. Sterben müssen wir alle mal und die Statistiken zeigen, dass bei denen, welche keinen Unfall erleiden, eben am häufigsten die Pumpe schlapp macht. Die zweithäufigste Alternative heißt Krebs und auch sowas wie Nieren- oder Leberversagen ist nicht schön.
4. Ich finde es gut, dass hier vor den Gefahren auch scheinbar "harmloser", nicht rezeptpflichtiger Medikamente gewarnt wird. Wer ansonsten gesund ist, den wird natürlich die berühmte "Kopfschmerztablette" dann und wann nicht direkt umbringen, bevor man aber irgendwas zur Dauermedikation macht, sollte man seinen Arzt konsultieren.
Ein herzgesunder, 30 Jahre alter Triathlet (;)) wird wohl kaum mit 40%-iger Wahrscheinlichkeit seinen vierzigsten Geburtstag nicht erleben, nur weil er jetzt täglich NSAR nimmt und dann an einer Herz-Kreislauferkrankung stirbt.
Und wie sieht es mit einem 50 jährigen Triathleten aus?
Dieser Typ hat ständig Rückenschmerzen, ausgelöst durch einen Bandscheubenvorfall vor 15 Jahren und dagegen nimmt er Schmerzmittel.
Jetzt hat er sich für Roth angemeldet und kann eigentlich ohne diese Pillen kein gescheites Training durchziehen.
Ist das krank, oder macht das noch kränker???
Und wie sieht es da mit ner Herz-Kreislauferkrankung aus?
Gruß
Das sind gute Fragen, die aber nur der Patient selbst mit seinem Arzt beantworten kann. Schmerzmittel des Typs NSAR sind auf Dauer nicht gesund, das steht außer Frage. Ob man sich dem Risiko für seinen Sport nun aussetzen will oder nicht muss wohl jeder für sich selbst beantworten.
cyberpunk
13.01.2011, 13:19
Ich frage mich, wie die sich mit Schmerzmittel im Bauch überhaupt belasten können. Bei mir bringt das Übelkeit und Magen/Darm Probleme.
Das sind gute Fragen, die aber nur der Patient selbst mit seinem Arzt beantworten kann.
Eben, in Absprache mit einem Arzt. Es ist eine Nutzen-Risiko-Abwägung. Fragt doch mal jemanden mit chronischen Schmerzen ob er freiwillig auf seine Schmerzmittel verzichtet. Wenn man selber nicht betroffen ist sagt es sich leicht dass man so Zeug nicht dauerhaft nehmen soll.
Und warum soll jemand der aus welchen Gründen auch immer Schmerzmittel nimmt oder nehmen muss keinen Sport mehr machen? Ist es gesünder mit Schmerzen bewegungslos zu Hause zu bleiben?
...Und warum soll jemand der aus welchen Gründen auch immer Schmerzmittel nimmt oder nehmen muss keinen Sport mehr machen? Ist es gesünder mit Schmerzen bewegungslos zu Hause zu bleiben?
Sport in der richtigen Dosierung und mit einer entsprechend angepassten Disziplin- und Übungsauswahl ist ein wichtiges Element der Schmerztherapie, d.h. es hilft mittel- und langfristig (und zwar nachweisbar), Schmerzmittel bei chronischen Schmerzpatienten einzusparen.
Wenn es aber so läuft, wie es Campeon beschreibt, dass jemand nur mit regelmäßigem Einsatz von Schmerzmitteln eine Ironman-Vorbereitung überhaupt durchsteht, er also- so habe ich es verstanden- mit Sport mehr Schmmerzmittel einnimmt/ braucht als ohne bzw. mit weniger Sport, dann läuft etwas von Grund auf verkehrt!
Es gibt zwar ganz wenige seltene Fälle, in denen sich ein Schmerz verselbständigt und eine eigene Krankheit bildet (bspw. bei Nervenschädigungen), aber in mehr als 95% der Fälle ist der Schmerz (v.a. der Schmerz unter Bewegung und bei Belastung) ein ganz wichtiges und ernstzunehmendes Signal des Körpers, um strukturelle Schäden an Gelenken, Bändern oder/und Muskulatur zu verhindern bzw. zu minimieren.
Wer außerhalb genau defnierter medizinischer Situationen mit dann auch klarer zeitlicher Limitierung Schmerzmittel einnimmt, beraubt sich dieser von der Natur aus gutem Grund eingebauter Belastungsgrenze und begeht dann Raubbau an der eigenen Gesundheit.
Wer außerhalb genau defnierter medizinischer Situationen mit dann auch klarer zeitlicher Limitierung Schmerzmittel einnimmt, beraubt sich dieser von der Natur aus gutem Grund eingebauter Belastungsgrenze und begeht dann Raubbau an der eigenen Gesundheit.
Ganz deiner Meinung :)
Deswegen sagte ich ja auch "in Absprache mit einem Arzt" und nicht einfach selber haufenweise einwerfen. Zumal man wenn möglich versuchen sollte die Ursache der Schmerzen zu beseitigen und nicht das Symptom Schmerz zu unterdrücken.
Ganz deiner Meinung :)
Deswegen sagte ich ja auch "in Absprache mit einem Arzt" und nicht einfach selber haufenweise einwerfen. Zumal man wenn möglich versuchen sollte die Ursache der Schmerzen zu beseitigen und nicht das Symptom Schmerz zu unterdrücken.
Ich wollte auch nicht deinen Beitrag kritisieren, sondern allgemein den grundsätzlichen zusammenhang zwischen Schmerz und individueller Belastbarkeit noch einmal aufzeigen.
Mir begegnen immer wieder Patienten, die einfach nicht für sich akzeptieren können, dass nicht jeder in jedem Alter für jede Sportart geeignet ist. Und der Trend auch in meinem Bereich der Medizin zur "Ersatzteilmedizin" (wenn ein Gelenk verschlissen ist, baut man halt einfach ein neues ein) verstärkt dieses Denken zum Teil noch.
Natürlich gibt es 50- und auch 60jährige, die gesund genug sind, um noch einen Ironman zu absolvieren, aber es gibt leider auch viel mehr, die sich mit einem solchen Projekt keinen Gefallen tun (und dies oftmals nicht wahrhaben wollen)!
Ich frage mich, wie die sich mit Schmerzmittel im Bauch überhaupt belasten können. Bei mir bringt das Übelkeit und Magen/Darm Probleme.
Zum Beispiel eine chronische Darmentzündung ist möglich.
Die merkt man manchmal gar nicht (abgesehen von ab und an mal Bauchweh) und sie wird schleichend schlimmer, durch die Schwellung entstehen Verengungen die platzen können = Lebensgefahr!
Ich spreche aus Erfahrung. Nicht mit Schmerzmitteln, aber mit der Darmsache...
LG
Marion
Sport in der richtigen Dosierung und mit einer entsprechend angepassten Disziplin- und Übungsauswahl ist ein wichtiges Element der Schmerztherapie, d.h. es hilft mittel- und langfristig (und zwar nachweisbar), Schmerzmittel bei chronischen Schmerzpatienten einzusparen.
Wenn es aber so läuft, wie es Campeon beschreibt, dass jemand nur mit regelmäßigem Einsatz von Schmerzmitteln eine Ironman-Vorbereitung überhaupt durchsteht, er also- so habe ich es verstanden- mit Sport mehr Schmmerzmittel einnimmt/ braucht als ohne bzw. mit weniger Sport, dann läuft etwas von Grund auf verkehrt!
Es gibt zwar ganz wenige seltene Fälle, in denen sich ein Schmerz verselbständigt und eine eigene Krankheit bildet (bspw. bei Nervenschädigungen), aber in mehr als 95% der Fälle ist der Schmerz (v.a. der Schmerz unter Bewegung und bei Belastung) ein ganz wichtiges und ernstzunehmendes Signal des Körpers, um strukturelle Schäden an Gelenken, Bändern oder/und Muskulatur zu verhindern bzw. zu minimieren.
Wer außerhalb genau defnierter medizinischer Situationen mit dann auch klarer zeitlicher Limitierung Schmerzmittel einnimmt, beraubt sich dieser von der Natur aus gutem Grund eingebauter Belastungsgrenze und begeht dann Raubbau an der eigenen Gesundheit.
Ich wollte auch nicht deinen Beitrag kritisieren, sondern allgemein den grundsätzlichen zusammenhang zwischen Schmerz und individueller Belastbarkeit noch einmal aufzeigen.
Mir begegnen immer wieder Patienten, die einfach nicht für sich akzeptieren können, dass nicht jeder in jedem Alter für jede Sportart geeignet ist. Und der Trend auch in meinem Bereich der Medizin zur "Ersatzteilmedizin" (wenn ein Gelenk verschlissen ist, baut man halt einfach ein neues ein) verstärkt dieses Denken zum Teil noch.
Natürlich gibt es 50- und auch 60jährige, die gesund genug sind, um noch einen Ironman zu absolvieren, aber es gibt leider auch viel mehr, die sich mit einem solchen Projekt keinen Gefallen tun (und dies oftmals nicht wahrhaben wollen)!
Hafu hat mit seinen Beiträgen absolut recht. ;)
Es ist meiner Ansicht nach sehr bedenklich, wenn man sich hochdosiert schmerzmittel verabreichen muss, nur um seiner freizeitbeschäftigung nach zu gehen. :Nee:
im profisport ist es zwar üblich, schmerzmittel einzunehmen aber die sportler leben immerhin von dem was sie da tun. ich denke nicht, dass viele handballer bei der laufenden wm bei fortgeschrittenem turnierverlauf noch ohne ibuprofen oder diclofenach auskommen.
Zum Beispiel eine chronische Darmentzündung ist möglich.
Die merkt man manchmal gar nicht (abgesehen von ab und an mal Bauchweh) und sie wird schleichend schlimmer, durch die Schwellung entstehen Verengungen die platzen können = Lebensgefahr!
Ich spreche aus Erfahrung. Nicht mit Schmerzmitteln, aber mit der Darmsache...
LG
Marion
Hi, das soll aber nicht heissen, das ein kurzfristiger, bedarfgerechter gebrauch von schmerzmittel häufiger zu solchen ernsten komplikationen führt. wie immer gilt natürlich: die dosis macht das gift! ;)
Hafu hat mit seinen Beiträgen absolut recht. ;)
Es ist meiner Ansicht nach sehr bedenklich, wenn man sich hochdosiert schmerzmittel verabreichen muss, nur um seiner freizeitbeschäftigung nach zu gehen. :Nee:
im profisport ist es zwar üblich, schmerzmittel einzunehmen aber die sportler leben immerhin von dem was sie da tun. ich denke nicht, dass viele handballer bei der laufenden wm bei fortgeschrittenem turnierverlauf noch ohne ibuprofen oder diclofenach auskommen.
Hört man öfter diese Meinung und Umfragen scheinen das zu belegen. Auf der anderen Seite: Schmerzmedikamente setzen die Reaktionsgeschwindigkeit und Konzentrationsfähigkeit herab, die das Handballspiel entscheiden, und Profihandballer sind recht hart im Nehmen.
In meiner aktiven Zeit spielte ich noch ein ganzes Turnier mit angebrochenem Mittelhandknochen bis zum Ende, als Torhüter, ohne lokale Betäubung oder Medikamente.
-qbz
Hafu hat mit seinen Beiträgen absolut recht. ;)
Es ist meiner Ansicht nach sehr bedenklich, wenn man sich hochdosiert schmerzmittel verabreichen muss, nur um seiner freizeitbeschäftigung nach zu gehen. :Nee:
im profisport ist es zwar üblich, schmerzmittel einzunehmen aber die sportler leben immerhin von dem was sie da tun. ich denke nicht, dass viele handballer bei der laufenden wm bei fortgeschrittenem turnierverlauf noch ohne ibuprofen oder diclofenach auskommen.
Gutes Beispiel.
Dafür brauchst Du im Handball nicht erst in die höchsten Ligen zu schauen, schon in der 2. Buli Damen z. B. ist das übliche Praxis mit den Schmerzmitteln. Da sind 25 jährige Ladies, die ohne so n Zeugs ihren Sport nicht mehr ausüben könnten unterwegs und das für 400 Euronen im Monat.. :(
Hi, das soll aber nicht heissen, das ein kurzfristiger, bedarfgerechter gebrauch von schmerzmittel häufiger zu solchen ernsten komplikationen führt. wie immer gilt natürlich: die dosis macht das gift! ;)
Natürlich, das hast Du Recht. Und vor allem auch die DAUER.
LG
Marion
vBulletin v3.6.1, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.