Vollständige Version anzeigen : Gibt es den perfekten Innen-Fahrradträger?
Hallo zusammen,
nach über einem halben Jahr vergleichen, probieren und abwägen steht Ende der Woche unser neues Vehikel vor der Tür: Ein Caddy.
Und pünktlich zur dunklen Jahreszeit bekomme ich ordentlich Lust darauf, die Flex und die Bohrmaschine wieder in Betrieb zu nehmen und mir einen entsprechenden Fahrradhalter dafür zu kredenzen. Eine Diskussion über drinnen, drauf oder hinten dran will ich hier nocht los treten. Ein Innenraumhalter solls werden. Bisher waren meine Vorstellungen hierüber auch recht simpel:
Winkelprofil mit Halterung auf 45°, Halterung für die Gabel, Vorderrad raus und gut.
Sybenwurz aber schrieb an anderer Stelle:
"Beim Durchfahren von Kurven wird die Gabel in Form einer Parallelogrammverschiebung belastet, sowas tritt beim Radfahren eher nicht auf;- da bewegen sich alle Kräfte in der Längs-Mittelebene."
Das scheint mir verblüffend schlüssig und ich möchte nun doch das Rad im Gesamten im Innenraum transportieren. Allein, wie sollte die optimale und praxistaugliche Befestigung aussehen:
- Schelle an Sattelstütze?
- Schelle an Unterrohr?
- Spannbänder über Sattel und Vorbau?
- Spannbänder über das Oberrohr an den Knotenpunkten?
- ganz anders?
Wie sollte Euer perfekter Fahrradträger für den Innenraum aussehen, wenn Ihr freie Hand am Zeichentisch hättet?
Danke+Gruß
Robert
sybenwurz
22.11.2010, 23:06
Kriegste da n Rad komplett rein?
Dann reinstellen, anlehnen und irgendwo anbinden/dranzurren.
Ich stells immer rein und binds an der B-Säule (vom Auto...)und Sattelstütze mit nem Spanngurt fest, in den Kisten die ich früher hatte, hab ich bestenfalls noch Ringmuttern eingeschraubt, an denen ichs festbinden konnte.
Ja, auch mehrere. War im Sommer mit nem Kumpel in seinem Caddy Life mit zwei Rädern unterwegs. Da haben wir die auch einfach nur rein gestellt, zwei Koffer und zwei Tagesrucksäcke daneben gelegt und sind in die Alpen gefahren.
Eine "technisch schöne" Lösung würde mich in meinem eigenen Auto aber schon reizen...
sybenwurz
23.11.2010, 09:09
Nun gut, es gibt zwei Eckpunkte, an denen du dich orientieren kannst: ausreichende Ladungssicherung und dass deinem Schnittchen nix passiert.
Als dritten Punkt würde ich hinzufügen, dass man auch noch was anderes ausserm Rad ins Auto laden können sollte und bei nem Caddy isses sicherlich sinnvoll, wenn man da bei zwo Rädern drin nicht alles dazwischen stopfen muss.
Fürs Handling ists gut, wenn man nix ausbauen muss, daher würde ich mir zwo (?) Schienen auf den Boden dübeln, ggf. mit Strippen, um die Laufäder zu fixieren, das/die Räder da reinschieben, und an der Sattelstütze mit ner Klemme fixieren.
Prinzipiell sollte das reichen und die Sattelstütze ist normalerweise in alle Richtungen belastbar genug, um die auftretende Kräfte zu vertragen.
Hardcore-Variante: Querstange, das Bike mitm Lenker da drangehängt und mit Riemchen an die Stange gezurrt...
Quick ´n Dirty: rechts und links n Staufach hinzimmern mit halber Lenkerbreite, aussen abpolstern und im Bereich Steuer- sowie Sitzrohr ne Zurr-Öse anbringen.
Rad dranlehnen, festschnallen, fertig.
Thorsten
23.11.2010, 10:39
Wie sollte Euer perfekter Fahrradträger für den Innenraum aussehen, wenn Ihr freie Hand am Zeichentisch hättet?
Kardanische Aufhängung :Cheese:.
Sybenwurz aber schrieb an anderer Stelle:
"Beim Durchfahren von Kurven wird die Gabel in Form einer Parallelogrammverschiebung belastet, sowas tritt beim Radfahren eher nicht auf;- da bewegen sich alle Kräfte in der Längs-Mittelebene."
Das scheint mir verblüffend schlüssig und ich möchte nun doch das Rad im Gesamten im Innenraum transportieren.
Robert
ich glaube, dass das bestimmt richtig ist.
Ich glaube aber auch, dass nur die wenigsten wie Schumi äh Vettel fahren, vor allem, wenns vollbeladen irgendwohin geht.
maifelder
23.11.2010, 10:59
ich glaube, dass das bestimmt richtig ist.
Ich glaube aber auch, dass nur die wenigsten wie Schumi äh Vettel fahren, vor allem, wenns vollbeladen irgendwohin geht.
zumindest nicht mit nem Caddy. :Lachanfall:
Rubberduck
23.11.2010, 11:11
Sybenwurz aber schrieb an anderer Stelle:
"Beim Durchfahren von Kurven wird die Gabel in Form einer Parallelogrammverschiebung belastet, sowas tritt beim Radfahren eher nicht auf;- da bewegen sich alle Kräfte in der Längs-Mittelebene."
:Lachanfall: ja und? :Lachanfall:
Dadurch wird die Lebensdauer ganz sicher nicht weniger. :bussi:
Sybenwurz aber schrieb an anderer Stelle:
"Beim Durchfahren von Kurven wird die Gabel in Form einer Parallelogrammverschiebung belastet, sowas tritt beim Radfahren eher nicht auf;- da bewegen sich alle Kräfte in der Längs-Mittelebene."
Bezweifle ich. Ich weiß jetz nedd wie syby fährt;- aber ich glaube, spätestens im Wiegetritt treten deutlich höhere Querbelastungen auf. Falls es Dir trotzdem zu unsicher ist, könntest Du (die) Lenker oder Steuerrohr(e) ja mit Spannbändern zu den Seiten hin abspannen, sodass die Räder sich nicht zur Seite neigen können und die Gabel über Gebühr "belasten".
Btw. Caddy is ne gute Wahl: billig (auch im Unterhalt), robust und Platz ohne Ende. Zudem wird der sicher nicht geklaut, welcher Pole klaut schon ein polnisches Auto :Cheese:
triabaer
23.11.2010, 11:35
Was hälst Du denn von der Befestigungsvariante: http://www.radfazz.de/
Habe ich im Sharan drin und bisher keine Probleme...
Gruß
Volker
Wassertraeger_HAM
23.11.2010, 17:12
Was hälst Du denn von der Befestigungsvariante: http://www.radfazz.de/
- -
... bekomme ich ordentlich Lust darauf, die Flex und die Bohrmaschine wieder in Betrieb zu nehmen und mir einen entsprechenden Fahrradhalter dafür zu kredenzen.
Sybenwurz aber schrieb an anderer Stelle:
"Beim Durchfahren von Kurven wird die Gabel in Form einer Parallelogrammverschiebung belastet, sowas tritt beim Radfahren eher nicht auf;- da bewegen sich alle Kräfte in der Längs-Mittelebene."
Das scheint mir verblüffend schlüssig und ich möchte nun doch das Rad im Gesamten im Innenraum transportieren. -
ironlollo
23.11.2010, 17:17
Was hälst Du denn von der Befestigungsvariante: http://www.radfazz.de/
Habe ich im Sharan drin und bisher keine Probleme...
Gruß
Volker
Sowas ähnliches in der Art (nur schon etwas älter) habe ich auch in meinem Kangoo und bisher habe ich da keine Probleme mit.
Kangoo, Caddy usw. - echt geil :cool:
Ich merk schon, der heutige Triathlet fährt das typische "Maler Klecksel - Auto" :Lachanfall:
Aber zugegeben....ich fahre auch des Sports wegen einen Kombi
... und an der Sattelstütze mit ner Klemme fixieren.
Prinzipiell sollte das reichen und die Sattelstütze ist normalerweise in alle Richtungen belastbar genug, um die auftretende Kräfte zu vertragen.
Mmh... Ja. Funzt allerdings nicht bei ner Aero-Sattelstütze.
Evtl. Spanngurte statt ner Schelle?
Kardanische Aufhängung :Cheese:.
Ernsthaft: Die Idee finde ich garnicht schlecht. :)
:Lachanfall: ja und? :Lachanfall:
Dadurch wird die Lebensdauer ganz sicher nicht weniger.
Ganz sicher? Ganz ganz sicher?
So sicher wie einige Kunden von mir die meinen, dass ihr Heizkörper vorm Kondensator der Kälteanlage doch nichts ausrichten kann. Bis man das dritte Mal den Verdichter gewechselt hat weils Kältemittel seit nem halben Jahr bei 23bar kondensiert. Ganz sicher?
Wie gesagt: Über Sinn und Unsinn wollte ich auch gar keine Diskussion lostreten. Sieht sicher jeder anders, und das ist ja auch in Ordnung.
Btw. Caddy is ne gute Wahl: billig (auch im Unterhalt), robust und Platz ohne Ende. Zudem wird der sicher nicht geklaut, welcher Pole klaut schon ein polnisches Auto :Cheese:
So denke ich mir das auch, hoffentlich bestätigt sich das. :Cheese:
Was hälst Du denn von der Befestigungsvariante: http://www.radfazz.de/
Habe ich im Sharan drin und bisher keine Probleme...
Gefällt mir im Prinzip recht gut, nur wie gesagt: Ich möchte es ungern an der Gabel fixieren.
Die Halterung von einigen Montageständern, bei denen nur das Tretlager aufliegt, würden sich doch auch prima eignen.
Einwände?
Danke+Gruß
Robert
sybenwurz
24.11.2010, 00:07
Mmh... Ja. Funzt allerdings nicht bei ner Aero-Sattelstütze.
Evtl. Spanngurte statt ner Schelle?
Spanngurt eh!
Für mein Echtholz-Interieur verwendete ich Dachlatten, die an einer Seite die Kontur der Sattelstütze angefeitl kriegten, ein Polster und dann nen Spanngurt, um den Sitzpfosten daran zu fixieren.
Brauchst aber entweder ne gute Beleuchtung zum Einfädeln der Gurte oder n System für Bewegungslegastheniker.
sybenwurz
24.11.2010, 00:14
Ich weiß jetz nedd wie syby fährt;- ...
Ich schon.
Davon aber vollkommen abgesehen schiele ich bei solchen Dingen, die mich ggf. auch mal über die Klinge befördern könnten, auf die Kenntnisse, die Sachverständige so von sich geben.
Und von denen transportiert garantiert keiner n Fahrrad an der Radaufnahme der Gabel eingespannt, soviel ist sicher.
Besuche mal nen gewissen Ernst B., wennst mal in Schweinfurt vorbeikommst, da haste erstmal n paar Tage zu schaffen, um überhaupt nochmal auf ein Fahrrad zu steigen.
Ich zieh mir das ja nicht aus der Nase, um den Aufspielgott zu spielen.
Rubberduck
24.11.2010, 06:51
Ganz sicher? Ganz ganz sicher?
So sicher wie einige Kunden von mir die meinen, dass ihr Heizkörper vorm Kondensator der Kälteanlage doch nichts ausrichten kann. Bis man das dritte Mal den Verdichter gewechselt hat weils Kältemittel seit nem halben Jahr bei 23bar kondensiert. Ganz sicher?
Wie gesagt: Über Sinn und Unsinn wollte ich auch gar keine Diskussion lostreten. Sieht sicher jeder anders, und das ist ja auch in Ordnung.
:Huhu: Schon mal von einem Gabelbruch gehört der auf so einen Transport zurückzuführen ist? :Cheese:
Die Kräfte die beim Transport im Auto auf einen Gegenstand einwirken, egal wie schnell das Auto um die Ecken fährt, sind im Vergleich zum selber fahren des Velos sehr gering.
Lange Rede kurzer Sinn: Bike mit dem Schnellspanner von der Gabel fixieren ist total unproblematisch.
neonhelm
24.11.2010, 07:12
:Huhu: Schon mal von einem Gabelbruch gehört der auf so einen Transport zurückzuführen ist? :Cheese:
Sagt mal, bisher hatten wir doch immer ohne Ende Maschbau-Studenten hier? Vielleicht mag von denen einer mal prüfen. Ich würd auch zwei Gabeln zur Verfügung stellen. :Huhu:
Rubberduck
24.11.2010, 07:20
da brauchts keine Gabeln, das kann man rechnen :liebe053:
Die Kräfte die beim Transport im Auto auf einen Gegenstand einwirken, egal wie schnell das Auto um die Ecken fährt, sind im Vergleich zum selber fahren des Velos sehr gering.
Aha.
Um die Ecke will ich mit meinem Caddy ja auch gar nicht fahren, Kurven reichen schon.
Das ist sicherlich richtig, allerdings steht bei einem Rad mit eingespanntem Vorderrad die Gabelscheide senkrecht zur Achse. Auch in Kurvenfahrten, da die Achse samt Nabe ja ebenfalls in Schräglage kommt. Beim Transport im Kfz bleibt die Achse aber wo sie ist während sich das Steuerlager den Fliehkräften entsprechend bewegt. Das das ungesund für so manche Gabel ist kann ich mir vorstellen. Aber: Was ich mir vorstelle und was Du Dir vorstellst ist ohnehin alles Banane, da eben diese Vorstellungen auf Annahmen beruhen. "Ganz sicher" und "sehr gering" sind keine validen Daten, auf die sich eine GAU-Betrachtung stützen sollte. Und so lange mir keiner das Gegenteil vorrechnet und mir glaubhaft versichert, dass das alles Käse ist, bin ich eben vorsichtig.
sybenwurz
24.11.2010, 09:03
Was ich mir vorstelle und was Du Dir vorstellst ist ohnehin alles Banane, da eben diese Vorstellungen auf Annahmen beruhen. "Ganz sicher" und "sehr gering" sind keine validen Daten, auf die sich eine GAU-Betrachtung stützen sollte.
Das ist ne sehr gesunde Einstellung im Sinne des Überlebens.
Rubberduck: kontaktiere doch mal ein beliebiges Sachverständigenbüro/Materialprüfungsinstitut der Fahrradbranche à la Zedler, Brust oder efBe.
Solltest und da andere Auskünfte kriegen als ich oder meine Informationen in den letzten 5Jahren überholt worden sein, ziehen wir das Thema hier einfach nochmal neu auf.
Rubberduck
24.11.2010, 09:39
Das meint ihr doch nicht allen Ernstes!?
Die auf die Gabel einwirkenden Kräfte sind im Auto oder meinetwegen auch auf dem Auto um ein vielfaches geringer als wenn dur drauf sitzt und, ne Vollbremsung machst oder ein riesen Schlagloch erwischst.
Ich geb in dem Punkt recht, dass die Gabel bei einer Kurvenfahrt mit dem Auto seitlich belastet wird. Aber stellt euch mal vor: Ihr fahrt aufm Radl und legt es seitlich so weit wie möglich runter, einfach nur so um mal zu schauen wie geschickt ihr auf dem Rad seit. Oder würdet ihr das etwa nicht ausprobieren weil die Gabel brechen könnte!?:Lachanfall:
Ihr könnt das ja mal nachrechnen, ungefähr, um eine Ahnung zu bekommen von was für Kräften wir hier sprechen.
Falls das ein Problem sein sollte, ein Fahrrad zum Transport an der Gabel einzuspannen (mit Schnellspanner, nicht Schraubzwinge), glaubt ihr nicht, dass das die Fahrradhersteller verbieten würden oder zumindes darauf hinweisen ;)
So, ich hab geschlossen :Huhu: :Cheese: :Blumen:
MatthiasR
24.11.2010, 09:45
:Huhu: Schon mal von einem Gabelbruch gehört der auf so einen Transport zurückzuführen ist? :Cheese:
Die Kräfte die beim Transport im Auto auf einen Gegenstand einwirken, egal wie schnell das Auto um die Ecken fährt, sind im Vergleich zum selber fahren des Velos sehr gering.
Lange Rede kurzer Sinn: Bike mit dem Schnellspanner von der Gabel fixieren ist total unproblematisch.
Scheint mir auch so. Ich habe früher mein Rad und auch die meiner Kumpels immer an der Gabel eingespannt auf dem Autodach (!) zu Wettkämpfen gefahren. Ich hatte nie den Eindruck, dass das zu irgendwelchen Problemen führen könnte und es ist auch nie was passiert. Und auf dem Dach herrschen aufgrund des Fahrtwindes ganz andere Kräfte als im Auto.
Machen die das bei der TdF nicht auch so?
Inzwischen transportiere ich die Räder im Auto, aber immer noch an der Gabel eingespannt. Grund ist Bequemlichkeit, man hat hinterher nicht so viele tote Fliegen am Rad kleben :Cheese:
Außerdem habe ich jetzt genug Platz (Ford S-MAX).
Gruß Matthias
Rubberduck
24.11.2010, 09:51
...wir haben das früher auch gemacht, zu Rennen die Räder aufm Dach. Es gibt sogar welche, auch bei den Profiteams, die ihre Räder quer zur Fahrtrichtung an der Gabel einspannen, wohlgemerkt, aufm Dach!
Rubberduck
24.11.2010, 10:05
Hier noch Bilder...
http://img32.imageshack.us/img32/5893/benwidth678maxheight360.jpg
http://img6.imageshack.us/img6/4869/mavic1width678maxheight.jpg
neonhelm
24.11.2010, 10:20
Die fahren ihre Räder aber auch nur eine Saison.
Aber solange keiner vorrechnet, ist die Disskussion müssig.
Ihr könnt das ja mal nachrechnen, ungefähr, um eine Ahnung zu bekommen von was für Kräften wir hier sprechen.
Also ich kann es mangels Sachkompetenz leider nicht.
Aber solange keiner vorrechnet, ist die Disskussion müssig.
So ist es.
Wer kanns rechnen?
Und ich bau einen Dauerprüfstand in den wir dann eine Gabel einspannen... ;)
sybenwurz
25.11.2010, 00:22
Scheint mir auch so. Ich habe früher mein Rad und auch die meiner Kumpels immer an der Gabel eingespannt auf dem Autodach (!) zu Wettkämpfen gefahren.
Jou, hab ich früher auch immer gemacht.
Ehe ich oft genug mit Gutachtern und Sachverständigen zu tun hatte.
Da gibts auch nicht viel zu rechnen, bzw. man bräuchte dazu Angaben, die so gut wie nie vorliegen und die kein Hersteller rausrücken wird: Material, Verarbeitung, Nachbehandlung (Tempern bei Alu usw.), genaue Wandstärken, Berechnungsgrundlagen, aufgrund derer das Material konstruiert und gebaut wurde.
Natürlich unterliegt ein Fahrrad im Fahrbetrieb auch gewissen Kräften.
Die sind aber mittlerweile absolut bekannt und danach werden sie auch konstruiert.
Probleme treten vorallem bei Alu, aber auch bei Carbon auf, wenn Kräfte und Belastungen in ner Grössenordnung und Richtung vorkommen, die nicht vorgesehen und mit eingerechnet sind.
Natürlich spannen die Rennteams die Karren auch aufs Dach, aber sie blasen im Allgemeinen damit keine paarhundert Kilometer über die Autobahn und die Landstrasse, sondern gurken mit 40 Sachen hinterm Feld her und versuchen, dabei nicht einzuschlafen.
Da widerfahren den Rädern bei schnellen Tausch- oder Reparaturaktionen ganz andere Belastungen und wie einer schon schrieb, fliegen die Kisten nach n paar Rennen oder spätestens nach der Saison raus.
Gut, wo ist nun das Problem: die Seitenkräfte, die bei Kurvenfahrt am Rad zerren sind vielleicht noch das Geringste, aber auch bei nem guten Autofahrwerk treten Stossbelastungen beim Durchfahren von Bodenwellen oder Überfahren von Kanten usw. auf, die ne heftige Querbeschleunigung am Rad verursachen können.
Und die sind halt gerade inner Gabel weder vorgesehen noch berücksichtigt und eingerechnet.
Nu sind diese Belastungen geeignet, bei Carbon ne Delaminierung hervorzurufen, womit die Verklebung der Gabelbeine und Ausfallenden gefährdet ist, weil die nimmer von allen (miteinander verklebten) Faserlagen getragen wird, sondern nur noch von der obersten, wo der Kleber Kontakt hat.
Alu ist eh n Spezialfall mit seinem Elefantengedächtnis.
So bezeichnet man vereinfacht die Eigenart, dass Aluminium nur ne begrenzte Menge Belastungen nur begrenzt oft verträgt, auch wenn man ihm äusserlich keine Ermüdung ansieht.
Das Material "speichert" sämtliche, ihm jemals widerfahrenen Belastungen und man versucht (das gelingt auch, sofern man von bekannten Belastungen in einem Fahrrad- oder Bauteilleben ausgeht), den Zeitpunkt des Exitus´ konstruktiv soweit nach hinten zu verlegen, dass man davon ausgehen kann, dass das Bauteil oder Rad nicht mehr benutzt wird.
Es ist bei Alu NIE die Frage, ob es brechen/versagen wird, sondern nur WANN.
Daher spricht man bei Aluminiumkonstruktionen von "betriebsfest" (dh. man legt ne Zeitdauer fest, innerhalb derer ein Bauteil unter normalen Bedingungen betrieben wird, multipliziert nen bestimmten Sicherheitsfaktor für unvorhergesehene Belastungen und Betriebsdauerüberschreitungen und konstruiert das Bauteil, in unserm Fall ne Gabel oder n Fahrrad, so, dass es innerhalb dieser Spanne nicht versagt), während Stahlbauteile "dauerfest" (man wählt die maximalmögliche, normale Belastung aus, konstruiert so, dass das Bauteil dies ne bestimmte, ich glaub ne million Mal, aber das wissen Maschinenbauer sicher besser als ich, Menge an Malen aushält und kann davon ausgehen, dass das Bauteil diese Belastungen ne unendliche Anzahl von Malen länger aushält, wenn es die million Belastungszyklen aushält.
Das kann man durchaus auf nem Prüfstand testen, mittlerweile liegen aber auch ausreichende Erfahrungswerte vor, mit denen man da ganz gut arbeiten kann.
Ich hab, als ich noch Rahmen gebaut hab, auch nedd rumgerechnet oder -getestet, sondern die Rohrsätze verwendet, für die Columbus - sachgerechte Verarbeitung vorausgesetzt- die erforderlichen Werte angibt und die mit den Loten verarbeitet, von denen bekannt ist, dass sie den Anforderungen genügen) konstruiert werden können.
Äusserlich manifestiert sich das so, dass man davon ausgehen kann, dass ein Stahlbauteil nicht beschädigt und unbegrenzt weiter einsatzfähig ist, solange es nicht durch Überlastung bleibend verformt wurde und dass man Alu im Extremfall gar nix ansieht, ehe es unvermittelt und ohne Vorwarnung versagt.
Man stelle sich einfach ein Fass vor: der Konstrukteur hat die benötigte Grösse berechnet und nu füllt es sich Tröpfchen für Tröpfchen. Gehsteig rauf, runter, sanftes Dahinrollen, hups, ein Umkipper, autsch, voll aufn Lenker...
Jedesmal n paar Tropfen oder Schlücke mehr.
Dummerweise sieht man nicht, wie voll das Fass ist, aber sicher ist: es wird irgendwann vollsein und auf unser Alubauteil bezogen: es wird irgendwann brechen.
Die Profiteams verchecken halt die Tonne, wenn sie erst zur Hälfte voll ist, während ein Durchschnittsfahrer dafür 10 Jahre reinhalten muss.
Oder sie aufs Autodach spannt und jedes Wochenende damit über die Bahn oder Landstrassen zu RTFs oder Wettkämpfen schaukelt...
Ok, nu passiert ja meistens genau gar nix, aber ich würde daraus keine Unbedenklichkeitsbescheinigung ableiten.
Erstens hab ich selbst genug mit Leuten zu tun, denen irgendein Bauteilversagen am Rad zum Verhängnis wurde und zweitens kenne ich genug, die sich beruflich damit befassen, dieses Versagen aufzuklären und ich schwöre: das ist kein Spass.
Ich sauge mir den Mist hier nicht aus den Fingern, um mich aufzuspielen, sondern um jene vor eventuell Schlimmerem zu bewahren, die sich mangels Überblick und (Fach-)Wissen eventuell ner Gefahr für Leib und Leben aussetzen.
Nur, dass ein Hersteller keine explizite Warnung ausspricht (oder es auch nur vergisst;- es gibt sehr wenige, die wirklich gute "Betriebsanweisungen" zu ihren Rädern oder Bauteilen dazupacken), bedeutet nicht, dass es keinen Grund für ne Warnung gäbe.
Wer n Vierteljahr auf Reha war, seine Familie nur noch sieht, wenn sie zur Grabpflege kommt oder seinen Job aufgrund eines Unfalls nicht mehr ausüben kann, kann sich vor dieser harten Realität dann nicht damit herausreden und befreien, er(sie) habe es nicht gewusst.
Es ist noch nicht allzulange her, dass ich hier relativ alleine damit dastand, gegen die 'Spinergy Rev X' zu wettern und vor ihnen zu warnen.
Dann haben einige angefangen, den Link zu den ganzen Unfällen wirklich mal zu lesen und haben nachgedacht, später kamen welche hinzu, die nen Unfall mit den Dingern selbst erlebt oder im Bekanntenkreis hatten und mittlerweile wird jeder, der so Dinger anbieten will, niedergebügelt.
Das ist für den zwar nicht schön, aber er lebt noch und ist noch gesund und ein potentieller Käufer ist es vielleicht auch noch.
Mir isses prinzipiell vollkommen wurscht, wenn jemand sein Rad an der Forke aufs oder ins Auto spannen mag;- die Wahrscheinlichkeit, dass mich einer infolgedessen mal abräumt, wenn die Gabel brechen sollte, ist sicher geringer, als dass mich irgendwann der Blitz trifft oder ne Wildsau zu Fuss plattwalzt, aber viele geben einerseits unglaublich Kohle für irgendwelche Versicherungen aus, die ihre Familien, Hütten oder sonstwas durchbringen sollen, wenn ihnen was passiert, gehen aber andererseits ein derartig sinnloses Risiko mit solch banalen Gefahren ein.
Es liegt mir fern, das nun zum Totschlagargument stilisieren zu wollen, aber der Fred hier ist in seinem Verlauf auch wieder ein Tropfen in dem Fass, mit dessen zunehmender Füllung mir ebenso zunehmend die Lust vergeht, mich hier einbringen und engagieren zu wollen.
Aber danke fürs Durchhalten bis hierher und allseits gute Fahrt mitm Rad und mitm Auto mit Rad darin oder darauf.
... mit dessen zunehmender Füllung mir ebenso zunehmend die Lust vergeht, mich hier einbringen und engagieren zu wollen.
In diesem Thread oder im Forum?
Ohje, das wollte ich nu aber nicht anrichten.
Und, wie anfangs gesagt, um die Frage ob ja und wenn warum nicht an der Gabel ins Auto ging es ja auch garnicht.
Ich werde mal den Vorschlag vom Thorsten weiterverfolgen und mich damit über die dunklen Wochen retten.
Wie schön es wohl im Rückspiegel aussieht, wenn sich das eingespannte Rad mit in die Kurve legt... :Cheese:
cheers
Robert
Achso: Das Vehikel steht mittlerweile in der Auffahrt, aber: Sooo groß wie ich das in Erinnerung hatte, ist der gar nicht. T5 wäre doch geiler gewesen...
aussunda
26.11.2010, 05:53
Ich habe auch den Radfazz. Da liegt ein Spanngurt bei und lt. Betriegsanleitung soll so das Rad verzurrt werden. Danach ist geht die seitliche Bewegung gegen null.
Ist damit das Problem gelöst?
neonhelm
26.11.2010, 06:42
Achso: Das Vehikel steht mittlerweile in der Auffahrt, aber: Sooo groß wie ich das in Erinnerung hatte, ist der gar nicht. T5 wäre doch geiler gewesen...
Aber mit dem kommst du nicht in die Tiefgarage... Sollte ich mit irgendwann mal wieder ein Auto kaufen, wird's ein Caddy Maxi Life mit 4Motion, DSG, Rückfahr-Pieper, Standheizung und AHK... :)
Damit kommst du zwar in die TG rein, aber drinnen nicht mehr um die Ecke... :Lachen2:
Ist damit das Problem gelöst?
Nein. Nur abgemildert.
Da aber bei mir noch kein neues Auto ansteht, habe ich mich mit der Problematik noch nicht übermäßig beschäftigt. Bislang gibt es für mich nur eine brauchbare Transportart im Innenraum (habe keinen T5, Caddy o.ä.): Gepäck rein, nach unten hin sichern, nach oben hin Polsterebene, Schutzfolie, Rad (ohne Vorderrad - Fahrzeug ist zu kurz) rauf, Schutzfolie, Vorderrad in gepolsterter Tasche rein. Das Päckchen Rad/Vorderrad wird noch gegen Verrutschen gesichert, dann passt es. Bei zwei Rädern geht es auch noch so, es muss halt mehr auf Polsterung/Rutschsicherung geachtet werden, zudem ist das untere Rad in einer Transporttasche, und bei beiden Rädern müssen Vorder- und Hinterrad ausgebaut sein (Fahrzeug ist zu kurz).
Aber mit dem kommst du nicht in die Tiefgarage...
Einspruch :Lachen2:
Fahre beruflich nen T5 (langer Radstand) und mit dem komme ich auch in die meisten Tiefgaragen. Super Sache, nur meine Liebste kann sich damit nicht so anfreunden, Caddy Maxi war da tatsächlich das "Maximum".
Wendefreundlich wie ein Twingo ist der allerdings wirkich nicht. Aber komischerweise kann ich den besser einparken als unsere Mittelkasse-Hutsche die wir vor dem Caddy hatten.
Die Piepsdinger hat unser auch. Ist wie mit nem Navi:
Erst braucht man so nen Schnickschnack nicht, aber wenn mans hat, fragt man sich, wies denn bisher ohne ging.
Was ist DSG?
neonhelm
26.11.2010, 09:33
Einspruch :Lachen2:
Fahre beruflich nen T5 (langer Radstand) und mit dem komme ich auch in die meisten Tiefgaragen. Super Sache, nur meine Liebste kann sich damit nicht so anfreunden, Caddy Maxi war da tatsächlich das "Maximum".
...
Was ist DSG?
Werd ich sofort ausdrucken und meiner Liebsten vorlegen. :Cheese:
DSG ist Automatik ohne Zugkraftunterbrechung. (http://de.wikipedia.org/wiki/Doppelkupplungsgetriebe)
Ah, OK. Feine Sache, dann schmiert der Schalthebel auch nich immer so mit der McRib-Sauce voll.
sybenwurz
26.11.2010, 10:29
Ich habe auch den Radfazz. Da liegt ein Spanngurt bei und lt. Betriegsanleitung soll so das Rad verzurrt werden. Danach ist geht die seitliche Bewegung gegen null.
Ist damit das Problem gelöst?
Gute Frage!
Ich würde sagen, der Gurt hilft, das Bauteilversagen nach hinten in Richtung des Bereiches zu verschieben, der eh vorgesehen war.
Ich hab mal n paar Magazine nach Fahrradtransport im Auto durchforstet. Da werden allgemein nur die Systeme vorgestellt und in keinster Weise die Gefahren angesprochen.
Was steht denn im Manual des Radfazz dazu drin?
Gar nix, ne depperte Floskel à la "fragen Sie Ihren Fahrradhersteller", oder weissen sie explizit auf die Gefahren des Systems hin?
aussunda
26.11.2010, 13:08
Gute Frage!
Was steht denn im Manual des Radfazz dazu drin?
Hab auf der Webseite nix gefunden. Eigentlich dient es nur zur Sicherung des Rades. Und meine Bedienungsanleitung,moment, gleich hab ich sie, ne, wo ist sie nur hin....
Ich kram das mal wieder hervor, weil ich gerade ein ähnliches "Problem" habe:
Der Anbieter vom "Bikeinside" sagte auf telefonische Anfrage sinngemäß, dass es noch keinerlei negatives Feedback oder Reklamationen gegeben hat. Bei Radfazz werde ich die Tage noch anrufen.
Die Alternative, bis zu 3 Räder lose stehend, verzurrt mit Spanngurten zu transportieren gefällt mir aber auch nicht wirklich. Ich glaube nicht, dass Carbonrahmen die Belastung von Spanngurten bei Kurvenfahrten gut vertragen. Und nur an der Sattelstütze befestigen... keine Ahnung ob das reicht. :confused: Auch besteht so "lose" immer die Möglichkeit, dass die Fahrräder (wenn auch mit Decken dazwischen) aneinander schlagen, was auch zu unschönen Beschädigungen führen kann.
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