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Vollständige Version anzeigen : Das Geschäft mit den Jedermännern


drullse
02.11.2010, 11:57
Im Frühstücksei ist es schon verlinkt: http://www.zeit.de/sport/2010-10/breitensport-agentur-marathon-triathlon

"Die kleinen Vereine stecken in einem Dilemma. Für sie ist es einerseits kaum möglich, große Veranstaltungen durchzuführen. Es geht um steuerliche Hürden, die private Haftung für Verluste, den riesigen Aufwand. Deshalb richten sie meist nur noch kleinere Läufe aus. Andererseits gibt es einen Trend weg von den kleinen hin zu den großen Rennen. Wenn eine Marktbereinigung einsetzt – und davon gehen die meisten Experten aus – dann bleiben die Platzhirsche übrig: die Agenturen. Die Basis des Sports guckt in die Röhre."

Kleine Bitte von mir dazu: kann die Entwicklung hierzulande noch warten, bis ich alt und gebrechlich bin und keine Wettkämpfe mehr bestreiten will? ;)

ironlollo
02.11.2010, 11:59
Gab es nicht vor ein paar Tagen dazu einen TV-Beitrag bei "SportInside" im WDR? Kommt mir bekannt vor das Thema...

Flitzetina
02.11.2010, 12:00
Gibts einen rechtlichen Unterschied zwischen D und CH?

Hier gibts nämlich unzählige kleinere Tri-Veranstaltungen, die dennoch super organisiert sind und auch relativ ordentlich Teilnehmerfelder aufweisen können...

Aber vermutlich ist hier der ganze Behördenkram weniger kompliziert...

LidlRacer
02.11.2010, 12:22
Gab es nicht vor ein paar Tagen dazu einen TV-Beitrag bei "SportInside" im WDR? Kommt mir bekannt vor das Thema...

Ja, war exakt der gleiche Titel und auch inhaltlich dicht dran:
http://www.wdr.de/tv/sport_inside/sendungsbeitraege/2010/1018/jedermann.jsp

Kein Wunder, ist auch von den gleichen Autoren.

F 18
02.11.2010, 15:08
Kleine Bitte von mir dazu: kann die Entwicklung hierzulande noch warten, bis ich alt und gebrechlich bin und keine Wettkämpfe mehr bestreiten will? ;)

Machs wie ich, ich sch.... auf diese Events, ich mache seit 13 Jahren Triathlon und starte nur bei vereinsorganisierten Veranstaltungen. O.K. bei Langdistanzen wird das schwierig, deshalb lasse ich das auch.

Diese Ganze Show die da drum rum gemacht wird ist mir extrem zuwider. Palmen in Frankfurt, Eventsprecher die zuviel Boxen in RTL gesehen haben, der 598 Finisher der seine Plagen ins Ziel hinterher zerrt, Fahrräder die sich zum Opel Manta des 21 Jahrhunderts gewandelt haben. Im Prinzip ist das alles Sch.....

Trotzdem liebe ich den Sport und werde weitermachen, in der Hoffnung, dass die Schickeria Triathleten demnächst wieder Kickboard moven oder zum Red Bull Canyonjodeln nach Arizona fliegen

dude
02.11.2010, 15:14
Kleine Bitte von mir dazu: kann die Entwicklung hierzulande noch warten, bis ich alt und gebrechlich bin und keine Wettkämpfe mehr bestreiten will? ;)

Zurueckgeben und (mit-)organisieren?
T-R-I statt T-H-W! :Cheese:

drullse
02.11.2010, 15:34
(mit-)organisieren?
Danke, habe ich lange genug gemacht. Vielleicht wenn ich mal woanders wohne, in Berlin ganz sicher nicht mehr...

sybenwurz
02.11.2010, 20:55
Muss man es eigentlich genehmigen lassen, wenn man sich mit 2-300Kumpels zum Radfahren trifft und vor jedem Ortschild einen raushaut?

dude
02.11.2010, 21:04
Ja, da gibt's ne Grenze. Wer das unangemeldet anzettelt, bekommt Aerger.

sybenwurz
02.11.2010, 21:14
Vielleicht treffen die sich ja zufällig..:Cheese:

Wie bei der MzungoMile.
Nach den ersten paarhundert Anrufen, weil sich welche anmelden wollten, hab ich keine weiteren Flyer mehr am Lauftreff verteilt.
Aber nu sind eh die Akkus von meinem Telefon platt.
:Lachanfall:

didi-ffm
03.11.2010, 15:31
Muss man es eigentlich genehmigen lassen, wenn man sich mit 2-300Kumpels zum Radfahren trifft und vor jedem Ortschild einen raushaut?

Es gibt den $ 29 StVO (übermäßige Straßennutzung):

http://www.gesetze-im-internet.de/stvo/__29.html

Näheres hierzu regelt die entsprechende Verwaltungsvorschrift:

http://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de/bsvwvbund_26012001_S3236420014.htm#ivz27

Interessant ist hier:

Weitere Veranstaltungen:

Erlaubnispflichtig sind

a) Radrennen, Mannschaftsfahrten und vergleichbare Veranstaltungen,

b) Radtouren, wenn mehr als 100 Personen teilnehmen oder wenn mit erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen (i. d. R. erst ab Landesstraße) zu rechnen ist


Ich hoffe, etwas zur Unklarheit beigetragen zu haben. ;)


Didi

Campeon
03.11.2010, 16:00
Es gibt den $ 29 StVO (übermäßige Straßennutzung):

http://www.gesetze-im-internet.de/stvo/__29.html

Näheres hierzu regelt die entsprechende Verwaltungsvorschrift:

http://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de/bsvwvbund_26012001_S3236420014.htm#ivz27

Weitere Veranstaltungen:
Erlaubnispflichtig sind
a) Radrennen, Mannschaftsfahrten und vergleichbare Veranstaltungen,

b) Radtouren, wenn mehr als 100 Personen teilnehmen oder wenn mit erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen (i. d. R. erst ab Landesstraße) zu rechnen ist


da fällt mir immer das Lied von den "Prinzen" ein....

das alles ist Deutschland,
das alles sind wir,
das gibt es nirgendwo anders
nur hier, nur hier..................

Was´n Quatsch!!!

didi-ffm
03.11.2010, 17:40
da fällt mir immer das Lied von den "
Was´n Quatsch!!!

Inwiefern ist das Quatsch? Du möchtest Rennen mit Kraftfahrzeugen, die Durchführung von Radrennen, Mannschaftsfahrten, Radtouren, Volksläufen und Umzüge bei Volksfesten einfach so ohne Regelwerk durchführen lassen?

Rhing
03.11.2010, 19:31
Ist aber einfach und schnell populär, sowas zu schreiben. Ist zumindest in Belgien auch so, nur findet dort keine Koordination zwischen den francophonen und den nederlands Landesteilen statt. Mit der Folge, dass die Umleitungen für den Straßenverkehr nicht aufeinander abgestimmt sind und sich gegenseitig verweisen. Das wird wohl auch in Spanien so sein. Jedenfalls hab ich micht nicht gefreut, als ich von der Tankstelle übern Puc major nach Soller gefahren bin und dann der Col de Soller wegen Autorennen bis kurz vor dem Dunkelwerden gesperrt war. Einige "Koordinationsmaßnahme" war, dass die Polizei drauf hingewiesen hat, dass man nicht durch den Tunnel fahren darf und dass auch überprüft hat. Hat uns dann ein paar Mehrkm über Valdemossa eingebracht.

dude
03.11.2010, 19:48
da fällt mir immer das Lied von den "Prinzen" ein....

das alles ist Deutschland,
das alles sind wir,
das gibt es nirgendwo anders
nur hier, nur hier..................

Was´n Quatsch!!!

Das gibt es fast ueberall, auch in Spanien. :)

barbossa
03.11.2010, 20:33
Das ist jetzt etwas OT geraten (wo eine Verwaltung existiert, denkt sie sich immer neue Vorschriften aus, sonst könnte sie sich ja auch abschaffen.)

In NRW stelle ich jedoch fest, daß es eine ganze Reihe von Veranstaltern gibt, die auf den Umstand mit dem Großevent verzichten und dafür lieber eine kleine feine Jedermannveranstaltung (ach ja, heißt ja jetzt Breitensport, s.o.) anbieten.
Solang es genügend Leute gibt, die etwas Kaffee und Kuchen verzehren und den einen oder anderen Sponsor, der etwas dazugibt, wird das weiterlaufen.

HeinB
03.11.2010, 21:37
Im Frühstücksei ist es schon verlinkt: http://www.zeit.de/sport/2010-10/breitensport-agentur-marathon-triathlon

"... Andererseits gibt es einen Trend weg von den kleinen hin zu den großen Rennen. Wenn eine Marktbereinigung einsetzt – und davon gehen die meisten Experten aus – ..."


Ich hab den Beitrag bei Sport inside gesehen, war ja dasselbe in grün. Meine Gedanken im Anschluss daran:
Gibt es diesen Trend wirklich, und woran lässt er sich festmachen? Kennt z.B. jemand nen kleinen Triathlon/Volkslauf der mangels Zulauf dichtmachen musste? Und wegen einem ist es noch kein Trend, das müsste massenhaft geschehen. Aber dann müsste jeder mindestens einen Fall kennen. Einzig was mir einleuchten würde ist, dass die überwiegende Anzahl neuer Wettbewerbe vom eher größeren Schlage ist und von Agenturen durchgeführt wird. Aber ist das wirklich schlimm? Damit sind wir beim zweiten Punkt:

Warum wird es zwingend zu einer Marktbereinigung kommen? Welche "Experten" sagen das? Die kleinen Wettbewerbe sind doch in manchen Punkten auch attraktiver, eben gerade kein Event (mag ja nicht jeder, immer), und im Allgemeinen auch günstiger, vielleicht familiärer, oder einfach näher.

Entscheidend ist aber, dass es ohne große Events überhaupt nicht mehr geht. Triathlon und Laufen boomt. Der dadurch erhöhte Bedarf an Startplätzen lässt sich über traditionelle Vereinswettbewerbe überhaupt nicht decken, das geht nur durch professionelle Agenturen, aus den angesprochenen Gründen.

Deshalb ist für mich der Aufhänger des Artikels / des Beitrags "die Großen machen die Kleinen kaputt" überhaupt nicht schlüssig, es spricht nichts gegen ein Nebeneinander. Spannender sind die Fragen nach den Verbandsabgaben, welche die Agenturen nicht zahlen müssen oder wollen, und besonders die nach der Gewinnverteilung zwischen Agenturen, Kommunen und den freiwillige Helfer stellenden Vereinen und anderen NGOs (Feuerwehr, Sani etc.).

Stefan
03.11.2010, 21:39
Kennt z.B. jemand nen kleinen Triathlon/Volkslauf der mangels Zulauf dichtmachen musste?

Ja, ich kenne sehr viele Duathlons und Triathlons die mangels Teilnehmern irgendwann eingestellt wurden.

Stefan

simutiger
03.11.2010, 21:53
Ja, ich kenne sehr viele Duathlons und Triathlons die mangels Teilnehmern irgendwann eingestellt wurden.

In der Schweiz kenne ich keinen Triathlon, der mangels Teilnehmer nicht mehr durchgeführt wird. Zu wenige freiwillige Helfer oder das Abspringen eines Hauptsponsors war oft der Grund für das Verschwinden von Triathlons.

kaiserswerther kenianer
03.11.2010, 22:04
Ich hab den Beitrag bei Sport inside gesehen, war ja dasselbe in grün. Meine Gedanken im Anschluss daran:
Gibt es diesen Trend wirklich, und woran lässt er sich festmachen? Kennt z.B. jemand nen kleinen Triathlon/Volkslauf der mangels Zulauf dichtmachen musste? Und wegen einem ist es noch kein Trend, das müsste massenhaft geschehen. Aber dann müsste jeder mindestens einen Fall kennen. Einzig was mir einleuchten würde ist, dass die überwiegende Anzahl neuer Wettbewerbe vom eher größeren Schlage ist und von Agenturen durchgeführt wird. Aber ist das wirklich schlimm? Damit sind wir beim zweiten Punkt:

Warum wird es zwingend zu einer Marktbereinigung kommen? Welche "Experten" sagen das? Die kleinen Wettbewerbe sind doch in manchen Punkten auch attraktiver, eben gerade kein Event (mag ja nicht jeder, immer), und im Allgemeinen auch günstiger, vielleicht familiärer, oder einfach näher.

Entscheidend ist aber, dass es ohne große Events überhaupt nicht mehr geht. Triathlon und Laufen boomt. Der dadurch erhöhte Bedarf an Startplätzen lässt sich über traditionelle Vereinswettbewerbe überhaupt nicht decken, das geht nur durch professionelle Agenturen, aus den angesprochenen Gründen.

Deshalb ist für mich der Aufhänger des Artikels / des Beitrags "die Großen machen die Kleinen kaputt" überhaupt nicht schlüssig, es spricht nichts gegen ein Nebeneinander. Spannender sind die Fragen nach den Verbandsabgaben, welche die Agenturen nicht zahlen müssen oder wollen, und besonders die nach der Gewinnverteilung zwischen Agenturen, Kommunen und den freiwillige Helfer stellenden Vereinen und anderen NGOs (Feuerwehr, Sani etc.).

...und ich hatte exakt denselben Eindruck wie du. Es wurde auch gar nicht die Frage gestellt, ob ein Verein eine Veranstaltung wie Hamburg, Köln etc. und den diversen Stadtmarathons überhaupt bewältigen kann. Solche Großveranstaltungen gehören doch schon aus Haftungsgründen in professionelle Hände.
Ich denke auch, dass der Bericht nur Schwarz-Weiß gemalt hat. Da die guten Vereine, dort die bösen professionellen Veranstalter. Das wird der Sache nicht gerecht. Ich kenne hier in NRW auch noch viele Vereinsveranstaltungen die gut funktionieren.
Ich denke, vom Triathlonboom profitieren im Moment alle und als Athlet kann man ja noch mit den Füßen abstimmen, wo man starten will.

Hungerast
03.11.2010, 22:24
Probleme mit Streckengenehmigungen und Helfermangel sind das Hauptproblem. Der wunderbare Tutzinger Triathlon ist an beidem zu Grunde gegangen.

Es gibt aber auch gut organisierte Triathlons, denen die Teilnehmer ausgehen. Crailsheim ist so ein Beispiel.

Ich persönlich muss sagen, dass ich sowohl familiäre Wald- und Wiesentriathlons als auch gut organisierte Großveranstaltungen wie im Rhein-Neckar-Cup oder bei Challenge mag. Ob die jetzt von einer Agentur oder einem Verein organisiert werden, ist mir egal. In beiden Fällen stecken zumeist Leute hintendran, die Herzblut reinstecken.

Ich hoffe die Vielfalt an Veranstaltungen bleibt erhalten.

JENS-KLEVE
03.11.2010, 22:43
oh hoppla, da wurde aber kurzsichtig gedacht...

Beispiel Kleve:
Es gibt einen Laufverein, Schwimmvereine und einen Radverein.
-Schwimmwettbewerbe
-Stadtlauf
-Radrennen (Kriterium)

Ein triathlon wäre ja schön...
... eine MArketingfirma richtet im kommenden jahr tatsächlich einen aus
- startgebühr mehr als doppelt so teuer wie üblich
- termin doppelung mit anderem triathlon in der nähe
- vermutlich bescheiden geplant und entsprechend in der durchführung

besser ein doofer wettkampf als keiner, ok - aber:
-was ist wenn da öffentliche mittel fließen, die die vereine nie bekamen?
- was ist wenn sponsoren professionell überredet wurden und nun die vereine weniger sponsoren?

ein bisschen sorgen mach ich mir da schon, auch wenn ich selber an solchen vernastaltungen teilnehme.

drullse
03.11.2010, 22:54
Kennt z.B. jemand nen kleinen Triathlon/Volkslauf der mangels Zulauf dichtmachen musste?
Ja - diverse. Und das unter anderem deshalb, weil der SCC hier die Starter seiner Läuft im Herbst mit einem dicken Heft versorgt, wo alle seine Veranstaltungen drin sind. Da wird dann fleißig für teuer Geld auf langweiligen Strecken gemeldet und viele bekommen so gar nicht mehr mit, dass es noch andere Läufe gibt.

HeinB
03.11.2010, 22:59
Es gibt aber auch gut organisierte Triathlons, denen die Teilnehmer ausgehen. Crailsheim ist so ein Beispiel.

War die letzten beiden Jahre da, war ungefähr gleich viel los dachte ich. Gabs da früher wesentlich mehr Teilnehmer, war mal ausgebucht?

Ansonsten wollen die wohl auch nicht viele Teilnehmer: Sehr schwere Radstrecke in Verbindung mit "engen" cutt-off Zeiten (die dann nicht immer so umgesetzt werden, aber das liest man in der Ausschreibung ja nicht raus), dazu der Termin Ende August.

Hungerast
03.11.2010, 23:07
War die letzten beiden Jahre da, war ungefähr gleich viel los dachte ich. Gabs da früher wesentlich mehr Teilnehmer, war mal ausgebucht?


Ich war nur letztes Jahr da, da waren es 150, dieses Jahr habe ich in der Ergebnisliste nur noch 80 gefunden. Das im vorletzten Jahr könnte aber auch das Zugpferd Timo Bracht gewesen sein, der viele nach Crailsheim gelockt hat.

HeinB
03.11.2010, 23:43
Ich war nur letztes Jahr da, da waren es 150, dieses Jahr habe ich in der Ergebnisliste nur noch 80 gefunden. Das im vorletzten Jahr könnte aber auch das Zugpferd Timo Bracht gewesen sein, der viele nach Crailsheim gelockt hat.

Ok, jetzt hab ich nachgesehen und du hast recht, das wurde entsprechend weniger bei der OD (JD übrigens fast gleich). Letztes Jahr ist auch angeklungen (WK-Besprechung?), das es die Veranstaltung vielleicht nicht mehr gibt - Problem: Alle Arbeit bei einer Person. Wurde jetzt besser verteilt.

Zurück zum Thema, es ging um einen vermeintlichen Trend (!) von kleinen zu großen Veranstaltungen. Andere Poster meinten, das kommt durchaus vor das Veranstaltungen wegsterben. Könnt ihr das noch konkretisieren? Nicht jeder Tri den es vor 20 Jahren mal gab und jetzt nicht mehr ist den Events zum Opfer gefallen, es gibt offensichtlich auch eine natürliche Fluktuation, die eng mit der Entwicklung der austragenden Vereine zusammenhängt.

sybenwurz
03.11.2010, 23:47
.
.
.
Erlaubnispflichtig sind

a) Radrennen, Mannschaftsfahrten und vergleichbare Veranstaltungen,

b) Radtouren, wenn mehr als 100 Personen teilnehmen oder wenn mit erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen (i. d. R. erst ab Landesstraße) zu rechnen ist.

Gut, gehen wir halt zu Fuss...:Cheese:

(mir sind die Regularien weitestgehend schon klar. Unser EisMän hatte fast mehr Bewilligungs- und Versicherungskosten in Hundert Euro als Teilnehmer. Ich hab nur deswegen so ketzerisch gefragt, weil mir die Kleinen Dinger eh am besten gefallen und wenns sonst keiner mehr macht, dann veranstalten wirs halt im Freundeskreis und der Kurs geht nur rechtsrum zwecks einfacherem Abbiegen, oder so...)

barbossa
04.11.2010, 09:08
Andere Poster meinten, das kommt durchaus vor das Veranstaltungen wegsterben. ................................, es gibt offensichtlich auch eine natürliche Fluktuation, die eng mit der Entwicklung der austragenden Vereine zusammenhängt.

Natürlich sterben auch Veranstaltungen weg. Man sollte sich da nicht ins Hemd machen.
Und aus eigener Erfahrung ist es nicht das Großevent, sondern eine Mischung aus vielen Gründen.

Wenn ich lese, daß in einem Ort drei Vereine zu den drei Disziplinen existieren, die dann 1 professionellen Veranstalter brauchen, um einen "pipi"-Triathlon durchzuführen, dann ist das arm.

Und was heißt hier "Professionell"?? Ich kenne eine Reihe von großen Vereinen, die nicht nur finanzstark genug sondern auch mit ausreichend Profis jedweden Berufsstandes bestückt sind, um eine Veranstaltung durchzuführen. Diese Profigerede geht mir gehörig auf den Keks.
Selbst im kleinen Verein findet sich der eine oder andere "Profi", der das kann.
Aber statt die Kohle selbst zu reißen, streiten sich die Vereinskollegen und überlassen den Geiern das Feld.
Macht das noch Sinn? Aber die Sinnfrage stellt sich Triathleten ja ohnehin nicht.

Rhing
04.11.2010, 09:23
Selbst im kleinen Verein findet sich der eine oder andere "Profi", der das kann.
Aber statt die Kohle selbst zu reißen, streiten sich die Vereinskollegen und überlassen den Geiern das Feld.
Macht das noch Sinn? Aber die Sinnfrage stellt sich Triathleten ja ohnehin nicht.

Um's können geht's nicht. Es geht eher darum, dass auf meiner Prioritätenlisten oben Partnerschaft/Familie, Beruf und mit etwas Abstand das eigene Training stehen. Dann kommt lange nix und dann der Verein. Und dann benötigt man noch einige Verantwortungsträger und ne Menge Helfer. Das ist auch nicht in jedem Verein so, teilweise wegen der Mitgliederzahl, teilweise wegen der Mitglieder.
So'n bisschen weiß ich, wovon ich rede. Unsere Abteilung organisiert 2 Läufe und 1 Swimathlon mit jeweil über 300 Teilnehmern und bin "früher" in nem anderen Verein gewesen, bei dem wir 2 Veranstaltungen jährlich hatten (Segelregatten). Aber ein wirkliches Großevent ist einfach ne andere Nr.
Für mich stellt sich höchstens die Frage, ob ich als Teilnehmer den Aufwand brauche.

HeinB
04.11.2010, 10:45
Und was heißt hier "Professionell"?? Ich kenne eine Reihe von großen Vereinen, die nicht nur finanzstark genug sondern auch mit ausreichend Profis jedweden Berufsstandes bestückt sind, um eine Veranstaltung durchzuführen. Diese Profigerede geht mir gehörig auf den Keks.

Professionell bezieht sich nicht auf die Qualifikation der Ausführenden, sondern meint Gegenteil von Freiwillig/Volunteer.

barbossa
04.11.2010, 11:16
Professionell bezieht sich nicht auf die Qualifikation der Ausführenden, sondern meint Gegenteil von Freiwillig/Volunteer.

Ja, so wird das euphemistisch verwendet. Besser sollte da stehen:
kommerziell oder meinetwegen business.
Dann würde auch klar, worum es geht: nämlich ums Geldverdienen und nicht ums Engagement.

sybenwurz
04.11.2010, 11:37
Und dann benötigt man noch einige Verantwortungsträger und ne Menge Helfer. Das ist auch nicht in jedem Verein so, teilweise wegen der Mitgliederzahl, teilweise wegen der Mitglieder.

Ach komm!
Vielleicht sollten sich die Vereine nur mal was überlegen, um den Benefit aus ner Veranstaltung an die Mitglieder zurückfliessen zu lassen oder denen mehr dafür zu überreichen, als ne Einladung zur Helferfete danach.
Oder woher kriegen kommerziell ausgerichtete Veranstalter ohne eigenen Verein in der Hinterhand die ganzen benötigten Helfer her?

Flitzetina
04.11.2010, 15:15
Ach komm!
Vielleicht sollten sich die Vereine nur mal was überlegen, um den Benefit aus ner Veranstaltung an die Mitglieder zurückfliessen zu lassen oder denen mehr dafür zu überreichen, als ne Einladung zur Helferfete danach.
Oder woher kriegen kommerziell ausgerichtete Veranstalter ohne eigenen Verein in der Hinterhand die ganzen benötigten Helfer her?

Also für die Helferei beim Ironman Zürich gibts nen Rucksack und eine Lunch-Bag..
:Cheese:
DAS war jetzt wirklich nicht der Grund, warum ich da 12h an der Strecke gestanden hab...

Rhing
04.11.2010, 15:30
Hab grad noch mal geguckt: 220, 346 und 386 Teilnehmer hatten unsere Veranstaltungen. Da ist in der Tat einiges für die Abteilungskasse übrig geblieben.
Es geht auch nicht um Helfer, die Du angesprochen hast. Da ist zwar vorher immer das große Zittern, weil sich keiner festlegen will, aber am Veranstaltungstag sind immer genug da. Da geht's um diejenigen, die verantwortlich die Vorbereitung treffen. Das geht in der Größenordnung noch gut so nebenbei. Bei 5000 Teilnehmern aber holt dich jeder Fehler bei der Planung gnadenlos ein, zusätzlich zu den Dingen, die sowieso immer mal passieren. Termin koordinieren, Poster drucken, Strecke klären, Schwimmbadverfügbarkeit klären, Sponsoring, Homepage und Anmeldung, EDV, usw., obwohl wir eigentlich gute Bedingungen haben: Stadion und Schwimmbad direkt nebeneinander mit direktem Zugang.
Die Knete fließt auch an die Mitglieder zurück, natürlich! Wir haben 4 Schwimmzeiten wöchentlich, wöchentlich einen Lauftermin im Stadion für Intervalle, einen festen Termin für TDL, Rumpfstabi, kurz: Du kannst Dich jeden Tag bespaßen lassen, außer Sonntags, da ist im Winter nur die MTB-Gruppe. Es gibt einen fest angestellten Trainer, weitere Übungsleiter, ne Jugendabteilung, die den Namen verdient. Ich will jetzt nicht weitermachen, sonst schmeißt Arne mich noch wegen eines kommerziellen Angebotes raus. ;) Wegen dieses Angebotes kommen die Leute auch und helfen (im Gegensatz zum früheren Verein), aber da hat jeder nachvollziehbare Grenzen.
Klar, wenn eine der Veranstaltungen wachsen würde, dann könnte man dafür Leute einstellen. Aber so'n Ding aus dem Boden stampfen, ne, seh ich nicht. Auch wenn's für die Kasse gut wäre.

Gelbbremser
04.11.2010, 17:56
P.............. Crailsheim ist so ein Beispiel.


Na ja, da waren es noch nie so viele, da der Termin mitten in den Sommerferien liegt. Denk ich zumindest, dass es darin liegen kann. Letztes jahr war der Termin am letzten Augustwochenende, da waren´s ein paar mehr. Ist halt einfach nicht der optimalste Termin, und etwas ab vom Schuss.

barbossa
04.11.2010, 19:11
.........................Da geht's um diejenigen, die verantwortlich die Vorbereitung treffen. Das geht in der Größenordnung noch gut so nebenbei. Bei 5000 Teilnehmern aber holt dich jeder Fehler bei der Planung gnadenlos ein, zusätzlich zu den Dingen, die sowieso immer mal passieren. Termin koordinieren, Poster drucken, Strecke klären, Schwimmbadverfügbarkeit klären, Sponsoring, Homepage und Anmeldung, EDV, usw............

Und genau das kann ich nicht nachvollziehen: Wenn einer keine Helfer oder keine Kohle hat, ok, dann ist das nicht zu stemmen.
Aber Fehler wirken sich immer aus...und 5 T ist das nicht ein wenig hoch für Tria? Wer 2000 Teilnehmer hat, ist schon wirklich gut besucht.
Das Problem bei den Vereinen ist mE mehr, daß man sich nach jeder Veranstaltung bequem zurücklehnt und sagt: Mensch, prima, alles gut. Und dann hängt es. Wer das ganze Jahr zur Vorbereitung nutzt, kriegts auch hin.
Gut, wenn der Verein an letzter Stelle steht nicht. Is klar.
Ich häng hier jetzt nicht raus, wieviel Jahrzehnte Veranstaltungserfahrung ich hab. Geh mal davon aus, daß ich weiß wovon ich schreibe.