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Vollständige Version anzeigen : Welches Rad?


Freeclimber83
31.10.2010, 11:45
Servus Leute,

ich werde nächstes Jahr mein Debut auf der Langdistanz in Regensburg feiern und nachdem ich die ganzen Filmbeiträge zur Aerodynamik etc gesehen habe, bin ich quasi überzeugt davon, dass ich ein Triathlonrad brauche! ;)

Bisher fahre ich ein Red Bull RR (ca 7,2kg) mit Easton Circuit Rädern und bin sehr zufrieden. Was die Aerdodynamik angeht ist da aber natürlich noch einiges zu holen.
Wenn ich das Rad zum Tria-Rad umrüsten wollte, käme ich nach groben Überschlagen auf ca. 1300€ - für einen Kompromiss.

Also wäre der sinnvollere Weg, sich gleich ein Tria-Rad zu kaufen. Ich werfe jetzt einfach mal das Canyon Speedmax AL mit Cosmis Carbon SL Rädern in den Raum. Kostenpunkt: ca. 2300€.

Und jetzt kommt die Frage an Euch: Lohnt sich diese Investition?
Ich wil es ein bisschen konkreter machen:
Wie gesagt ist es meine erste LD, d.h. ich habe keine Quali-Ambitionen. 2300€ lohnen sich mE ab einem Zeitgewinn von 30min gegenüber meinem bisherigen Rad.

Die Voraussetzungen:
180km Strecke mit 1500hm. D.h. bergauf müssten ca. 2,5kg mehr hochgewuchtet werden, bergab hätte ich keine Unterlenkerposition.

Voraussichtlicher Schnitt: 33-35km/h.
Zudem gehöre ich nicht zu den beweglichsten Fahrern. Ich habe das Gefühl, dass ich der möglichen Aeroposition deutlich weniger Kraft auf die Straße bringen kann als in der Bremsgriffposi.

Diese 3 Punkte lassen mich daran zweifeln, dass sich ein Triathlonrad trotz der wahrscheinlich erheblich besseren Aerodynamik für mich lohnt. Was meint ihr dazu?

THX,
Andy

sybenwurz
31.10.2010, 11:51
Die Regensburgstrecke hat 50km Auf- und Abfahrten, der Rest von 130km liegt im Extremfall im Wind.
An deiner Beweglichkeit kannste arbeiten (würde ich auch) allerdings tät ich empfehlen, kein Versenderrad zu bestellen sondern mir was bei nem Händler (mehr oder weniger) vor Ort zu kaufen, wo es eingestellt wird.
Würde mich zB. mal beim Buchstaller umsehen, ggf. zuerst auch mal nur online.

Freeclimber83
31.10.2010, 12:01
Das mit Buchstaller ist ein sehr guter Tip. Zumal ein Tria-Rad ohne gescheite Position eh nichts wert ist.

D.h. Du bist der Meinung, dass sich trotz des Hm-Profils und der vergleichsweise niedrigen Geschwindigkeit ein Aerorad lohnt?

LidlRacer
31.10.2010, 12:22
2300€ lohnen sich mE ab einem Zeitgewinn von 30min gegenüber meinem bisherigen Rad.


30 Min. wird Dir wohl kein Fahrrad bringen.
Vielleicht gegenüber einer sehr aufrechten Position auf dem Rennrad.
Aber wohl nicht gegenüber einem sehr preiswert umgerüsteten Rennrad, wozu vielleicht schon ein Lenkeraufsatz reicht, evtl. noch andere Sattelstütze. Teure Laufräder wären weniger wichtig, Deine sind ja auch nicht ganz schlecht.

Mehr könnte man sagen, wenn wir Deine bisherige Sitzposition mal sehen ...

sybenwurz
31.10.2010, 12:37
D.h. Du bist der Meinung, dass sich trotz des Hm-Profils und der vergleichsweise niedrigen Geschwindigkeit ein Aerorad lohnt?
Die geschwindigkeit ist nicht niedrig.
Die Spitzenjungs waren nur ein paar Minuten langsamer als aufner flacheren Strecke. Nennenswert sind die 19km bergauf vor Brennberg und die 7km bergab danach.
Der Rest ist plattes Land mit toskanischen Anleihen, wenn da der Wind ungünstig steht, wirste wahnsinnig.
Aber

30 Min. wird Dir wohl kein Fahrrad bringen.
Das denke ich auch.
Der von dir angegebene Schnitt ergibt ne Radzeit von ca. 5:15hrs, da muss schon einiges passieren, dass du dann ne 4:45 zurechtbrutzelst.
Das wird nicht alleine das Material hinbiegen.

Freeclimber83
31.10.2010, 13:22
Auf 4:45 allein aufgrund des Materials wäre in der Tat etwas vermessen. Ich dachte da eher an von 5:45 auf 5:15.

Ich frage mich halt immer, ob der Aufpreis nicht sinnvoller in 4-5 Traininglager investiert wäre... Und für mein studentisches Budget ist das tatsächlich ein entweder oder.

Anbei habe ich mal ein (leider nur sehr schlechtes Bild) von meiner Sitzposition auf dem RR. (Die Oberkörperneigung lässt sich zumindest erahnen.)

Ein weiterer Punkt, der evlt noch zu bedenken wäre, ist inwiefern eine (gute) Aeorposition Einfluss auf den Marathon hat.

kury
31.10.2010, 14:36
Wenn Du die ganzen 180 auf dem Rennrad in Aeropositon fahren kannst, anstelle eines ZF-Rad wo Du ab und zu an den Basebar greifst hast Du mit dem RR schon gewonnen.

Freeclimber83
31.10.2010, 15:35
Wenn Du die ganzen 180 auf dem Rennrad in Aeropositon fahren kannst, anstelle eines ZF-Rad wo Du ab und zu an den Basebar greifst hast Du mit dem RR schon gewonnen.

Was meinst Du mit Aeroposi auf dem RR? Bremshebel oder Lenkeraufsatz?

Meik
31.10.2010, 17:18
Der sinnvollste Weg wäre der: Vermessen lassen, Aeroposition die du auch fahren kannst bestimmen und gucken ob du die irgendwie mit anderem Vorbau und/oder vorversetzter Sattelstütze und Lenkeraufsatz auf deinem Renner hinbekommen kannst. Dann erstmal ein paar Monate fahren und gut trainieren, an die Position muss man sich erst gewöhnen.

Wenn es passt dann quasi zur Belohnung für das Training und als weitere Motivation in ein neues Rad investieren.

Das tollste Rad bringt nichts wenn die Position nicht passt oder du eine hast die du nicht über die Distanz durchhälst.

LidlRacer
31.10.2010, 18:04
Der sinnvollste Weg wäre der: Vermessen lassen, ...

Ich denke, diese ganze Vermesserei wird übertrieben. Gerade, wenn man noch gar keine Aero-Position gewohnt ist, kann man auch nicht erwarten, mittels Vermessung gleich die optimale zu finden. Einfach mal relativ hoch anfangen und dann langsam runterarbeiten - falls da noch Spielraum mit Spacern und evtl. Vorbau-Umdrehen ist.
Beim Lenkeraufsatz wäre wichtig, dass er einige Verstellmöglichkeiten hat - insbesondere in der Länge. Sonst wäre das ein Glücksspiel, ob der passt.

Thorsten
31.10.2010, 19:58
Volle Zustimmung zu Meiks Beitrag.

Um ein Rennrad halbwegs tria-/aeropositionstauglich zu machen, braucht es grob gesprochen einen Aufsatz, einen kürzeren Vorbau (auf gleiche Klemmhöhe am Gabelschaft achten!), eine Sattelstütze ohne Versatz (oder so ein hässliches aber zweckdienliches Profile FastForward-Teil).

Wenn das passt, kannst du in Nullkommanix zwischen beiden Einsatzzwecken wechseln. Aufsatz abschrauben: 2 min. Vorbau wechseln: 4 min. Sattelstütze (mit Zweitsattel, dann entfällt das Umschrauben und gerade ausrichten des Sattels) wechseln: 1 min.

Kosten: Vermessung plus Kosten für Vorbau, Sattelstütze, Sattel, Aufsatz. Wenn du alles beim Buchstaller kaufst, wird die Vermessung bestimmt teilweise verrechnet für einen guten Preis.

Kommt viel billiger als 1300 oder 2300 €, wenn du nicht gerade noch für 1000 € einen tollen Laufradsatz eingeplant hattest.