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Vollständige Version anzeigen : Wettkampfberichte: "Zusammenarbeiten" trotz Windschattenverbot?


salvo1914
27.08.2010, 17:40
Hallo Forumsgemeinde!

Oft lese oder höre ich in Berichten (Text oder Video) über Wettkämpfe der Profis, dass z.B. Bracht und Co. "auf dem Rad gut zusammengearbeitet haben". Oder aber, dass sich ein McCormack beim IM Frankfurt 2009 darüber beschwert hat, dass die anderen auf dem Rad nicht ordentlich "mitgearbeitet haben".

Jedesmal, wenn ich das höre, frage ich mich, wovon hier die Rede ist? :confused: :Gruebeln:
Windschattenfahren ist ja nun verboten, oder etwa nicht?

Anders bei den ITU Wettkämpfen über die olympische Distanz:
Hier ist Windschattenfahren ausdrücklich erlaubt und ich kann nachvollziehen, dass eine Gruppe Radfahrer ausbricht und dem Feld durch "Zusammenarbeiten" beim Radfahren davonfährt.

Also, wer weiß Bescheid?
Danke für hilfreiche Erklärungen!! :)
:Cheese:
Philipp

*markus
27.08.2010, 17:48
Du hast auch bei zehn Metern Abstand noch einen positiven Effekt vom Windschatten.
Dazu kommt, dass es einfacher ist jemandem hinterher zu fahren und nicht selbst für das Tempo sorgen zu müssen. (Vgl. "Hasen" beim Solo-Marathon")
Wenn man sich dann in der Führungsarbeit abwechselt kommt eine bessere Zeit raus, als wenn man die ganze Zeit alleine fährt.

dmnk
27.08.2010, 22:22
genau. und noch viel effektiver wird der windschatten, wenn 3 oder mehr vor dir sind. auch wenn sie alle regulär fahren, gibt das einen schönen windtunnel, der richtig körner spart..

merz
27.08.2010, 22:35
Kopfsachen, sich gegenseitig pushen, kann man ganz sauber machen und ist IMO legitim.
Kennt man auch als "last of the pack" und Freizeitrumschlapper, oder? Die Einheiten, egal ob S, B oder R mit anderen kann man meist viel intensiver gestalten als solo, geht zumindest mir so


m.

salvo1914
28.08.2010, 14:24
Vielen Dank für eure Antworten!!

Jetzt macht das Ganze schon etwas mehr Sinn und auf manche Ideen wäre ich gar nicht gekommen. :)

beckenrandschwimmer
28.08.2010, 17:16
wobei man davon ausgehen kann, dass die 10m in der praxis auch mal etwas schrumpfen können, z.B. wenn der vordermann das tempo nicht halten kann und der nächste nicht selber führen will. wenn das jedesmal geahndet würde, wären die penaltyboxen voller. ein guter kampfrichter sollte vorsätzliches, dauerndes draften unterscheiden können vom "hinten reinrollen".

für dieses reinrollen wurde ich noch nie bestraft (bin aber auch nicht so weit vorne unterwegs), aber ich höre dann auch immer brav auf zu treten und warte, bis der abstand wieder stimmt. die bremse gebrauche ich nur wenn es wirklich nicht anders geht.