kupferle
13.08.2010, 07:04
Diesen Text hab ich bei RR-News gefunden und find ihn ganz interessant Pjotr, der Verfasser dieses Textes, ist in Trainingslehre recht fit....was kann ich in Bezug auf ne Tria-Vorbereitung aus diesem Text ableiten?Doch mit mehr Zug fahren?
Hier der Text:
Wie Du dem kleinen Zitat von Andrew Coggan in meiner Signatur entnehmen kannst ist es nicht erforderlich, zur Verbesserung der Fettverbrennung im Training durch eine niedrige Intensität besonders viel Fett zu verbrennen. Es ist zwar eine in Deutschland noch weit verbreitete Meinung, dass der Fettstoffwechsel durch Fettstoffwechselfahrten bei niedriger Intensität optimiert werden könne, das ist aber wissenschaftlich nicht gesichert. Anders gesagt, ob es für den Fettstoffwechsel besser ist, 4 Stunden im GA1 rumzufahren anstatt 2h im GA2 oder 3*20 min. Intervalle an der Schwelle zu machen weiß keiner so genau, die Zweifel sind jedenfalls erheblich.
Beim Grundlagentraining geht es ja insb. darum, die mitochondriale Enzymaktivität zu verbessern. Mitchondrien werden gerne als "Kraftwerke" der Zellen bezeichnet und nehmen die zentrale Rolle beim Stoffwechsel in der Zelle ein, je höher die Mitchondirendichte des höher die mögliche Dauerleistung und desto mehr Fett wird bei niedrigeren Intensitäten verbrannt (stark vereinfacht, es gibt natpürlich noch ein paar andere Falktoren). Die Mitchondriendichte lässt sich aber keinesweg nur durch GA1 verbessern, vielmehr kann man sich den Stoffwechsel unterhalb der anaeroben Schwelle als ein "Kontinuum" vorstellen, d.h. dass der Stoffwechsel z.B. im GA2-Bereich zwar in Details anders ist als im GA1-Bereich - z.B. verändern sich eben die Anteil der verstoffwechselten Substrate - aber die Grundprinzipien sind immer noch die gleichen. Für die Trainingspraxis bedeutet das, dass es keinen himmelweiten Unterschied macht ob Du z.B am oberen GA1-Bereich fährst oder im GA2. Die gesamte Einteilung in Trainingszonen ist letztlich nur eine Orientierungshilfe, man darf solche Zonen aber aber nicht zu genau nehmen. GA1 hat natürlich seine Bedeutung, wenn man längere Strecken als Trainingsziel hat. Es ist aber nicht erforderlich, sich dabei zu einem niedrigem Tempo zu zwingen. Umgekehrt wäre es natürlich Blödsinn, so über Hügel drüberzudrücken, dass vor Ende der Einheit "die Lichter ausgehen", aber einen Berg mit etwas Druck fahren geht auch im Grundlagentraining, denn es sollte bei dem vorher gesagten klar geworden sein, dass es kein Problem ist, wenn Du dabei den GA2-Bereich erreichst (übrigens würde bei kurzen Hügel möglicherweise der Puls aufgrund seiner Trägheit gar nicht anzeigen, dass man im GA2 fährt obwohl die Leistung am Pedal schon längst nicht mehr GA1 ist).
Entscheidend ist NICHT die strenge Einhaltung der Pulszonen, sondern dass man die beabsichtige Trainingsdauer mit einer halbwegs gleichmäßigen Intensität und einem ebensolchen Tempo absolviert und am Ende nicht ausgebrannt ist. Athur Lydiard, eine australische Lauftrainer-Ikone, der seinen Läufern egal ob Mittel- oder Langstreckler vorwiegend Tempo-Training (entsprich etwa GA2) als Grundlagentraining verordnet hatte und damit zahllose Medaillien gewann, hatte als Orientierung für die Trainingsintensität seiner Sportler gesagt, nach dem Training müsste man "angenehm kaputt" ("pleasantly tired") sein. Wenn man das schafft, dann hat man einen ordentlichen Trainingsreiz gesetzt aber sich auch nicht überbeansprucht. Wie man das Tempo auf dem Rad zu wählen hat, um den Zustand "angenehm kaputt" zu erreichen, muss man lernen. Die Orientierung an der HF kann da helfen, man darf sich aber auch nicht verrückt machen lassen. Wenn man über X Stunde schneller fahren könnte als irgewelche HF-Zonen es vorgeben und man dabei am Ende den Zustand "pleasantly tired" erreicht, kann man die HF getrost bei Seite lassen.
Viel Text von mir, ich hoffe er dient zur Klarheit.
Gruß P.
Hier der Text:
Wie Du dem kleinen Zitat von Andrew Coggan in meiner Signatur entnehmen kannst ist es nicht erforderlich, zur Verbesserung der Fettverbrennung im Training durch eine niedrige Intensität besonders viel Fett zu verbrennen. Es ist zwar eine in Deutschland noch weit verbreitete Meinung, dass der Fettstoffwechsel durch Fettstoffwechselfahrten bei niedriger Intensität optimiert werden könne, das ist aber wissenschaftlich nicht gesichert. Anders gesagt, ob es für den Fettstoffwechsel besser ist, 4 Stunden im GA1 rumzufahren anstatt 2h im GA2 oder 3*20 min. Intervalle an der Schwelle zu machen weiß keiner so genau, die Zweifel sind jedenfalls erheblich.
Beim Grundlagentraining geht es ja insb. darum, die mitochondriale Enzymaktivität zu verbessern. Mitchondrien werden gerne als "Kraftwerke" der Zellen bezeichnet und nehmen die zentrale Rolle beim Stoffwechsel in der Zelle ein, je höher die Mitchondirendichte des höher die mögliche Dauerleistung und desto mehr Fett wird bei niedrigeren Intensitäten verbrannt (stark vereinfacht, es gibt natpürlich noch ein paar andere Falktoren). Die Mitchondriendichte lässt sich aber keinesweg nur durch GA1 verbessern, vielmehr kann man sich den Stoffwechsel unterhalb der anaeroben Schwelle als ein "Kontinuum" vorstellen, d.h. dass der Stoffwechsel z.B. im GA2-Bereich zwar in Details anders ist als im GA1-Bereich - z.B. verändern sich eben die Anteil der verstoffwechselten Substrate - aber die Grundprinzipien sind immer noch die gleichen. Für die Trainingspraxis bedeutet das, dass es keinen himmelweiten Unterschied macht ob Du z.B am oberen GA1-Bereich fährst oder im GA2. Die gesamte Einteilung in Trainingszonen ist letztlich nur eine Orientierungshilfe, man darf solche Zonen aber aber nicht zu genau nehmen. GA1 hat natürlich seine Bedeutung, wenn man längere Strecken als Trainingsziel hat. Es ist aber nicht erforderlich, sich dabei zu einem niedrigem Tempo zu zwingen. Umgekehrt wäre es natürlich Blödsinn, so über Hügel drüberzudrücken, dass vor Ende der Einheit "die Lichter ausgehen", aber einen Berg mit etwas Druck fahren geht auch im Grundlagentraining, denn es sollte bei dem vorher gesagten klar geworden sein, dass es kein Problem ist, wenn Du dabei den GA2-Bereich erreichst (übrigens würde bei kurzen Hügel möglicherweise der Puls aufgrund seiner Trägheit gar nicht anzeigen, dass man im GA2 fährt obwohl die Leistung am Pedal schon längst nicht mehr GA1 ist).
Entscheidend ist NICHT die strenge Einhaltung der Pulszonen, sondern dass man die beabsichtige Trainingsdauer mit einer halbwegs gleichmäßigen Intensität und einem ebensolchen Tempo absolviert und am Ende nicht ausgebrannt ist. Athur Lydiard, eine australische Lauftrainer-Ikone, der seinen Läufern egal ob Mittel- oder Langstreckler vorwiegend Tempo-Training (entsprich etwa GA2) als Grundlagentraining verordnet hatte und damit zahllose Medaillien gewann, hatte als Orientierung für die Trainingsintensität seiner Sportler gesagt, nach dem Training müsste man "angenehm kaputt" ("pleasantly tired") sein. Wenn man das schafft, dann hat man einen ordentlichen Trainingsreiz gesetzt aber sich auch nicht überbeansprucht. Wie man das Tempo auf dem Rad zu wählen hat, um den Zustand "angenehm kaputt" zu erreichen, muss man lernen. Die Orientierung an der HF kann da helfen, man darf sich aber auch nicht verrückt machen lassen. Wenn man über X Stunde schneller fahren könnte als irgewelche HF-Zonen es vorgeben und man dabei am Ende den Zustand "pleasantly tired" erreicht, kann man die HF getrost bei Seite lassen.
Viel Text von mir, ich hoffe er dient zur Klarheit.
Gruß P.