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Vollständige Version anzeigen : Brauche Rat in Sachen BU-Versicherung


titansvente
29.11.2012, 12:36
Ahoi :Huhu:

gibt es hier im Forum Versicherungsprofis, die mir objektiv und unabhängig Auskunft in sachen Berufsunfähigkeitsversicherung geben können?

Hinitergund:
Ich beschäftige mich seit ca. zwei Wochen mehr oder weniger intensiv mit dem Thema, da durch die Unisextarife eine massive Prämienerhöhung zu erwarten ist. Dem möchte ich gerne noch zuvorkommen, bin jedoch mittlerweile etwas desillusioniert :(

THX in advance!

Wonderboy
29.11.2012, 14:33
Ich kanns versuchen. Was willst du denn wissen?

Thorsten
29.11.2012, 14:33
Ich kann dir ein paar auch leidvolle Stories erzählen, Aufschreiben dauert mir jetzt gerade zu lange. Samstag abend ist Sauna bei mir - bist du dabei :Huhu:?

Meik
29.11.2012, 19:02
Oha, das hat mich auch diverse graue Haare gekostet. Da gibt es reichlich Unterschiede in den Bedingungen, z.B. ganz wichtig auch das Stichwort Verweisungsrecht. Verweisung heisst man kann auf andere Jobs verwiesen werden, wie weit das geht hängt von den Details der Bedingungen ab. Z.B. könnte jemand der unfallbedingt im Rollstuhl sitzt zwar nicht mehr als Handwerker arbeiten aber im Büro arbeiten und wäre so nicht generell berufsunfähig sondern nur für spezielle Jobs. Dementsprechend ist natürlich das Risiko höher und Tarife wo nicht auf andere Jobs verwiesen werden darf deutlich teurer. Lohnt aber ggf. wenn man keinen Bürojob hat.

Auch lohnt der Vergleich der Risikoeinstufung des eigenen Jobs, die ist komischerweise nicht bei jeder Versicherung gleich. Ich wurde eklatant unterschiedlich von den verschiedenen Gesellschaften eingestuft, entsprechend heftig waren auch die Tarifunterschiede. Alles bei gleichem Job. Verstehe das wer will. Aber viele Jobs finden sich nicht halt nicht in den Standardlisten. :confused:

Lohnt aber, IMHO eine der wichtigsten Versicherungen. Denn auch bei Unfällen oder ähnlichem ist langfristig oft die Berufsunfähigkeit mit schlimmste Folge.

Viel Spaß und nicht zu viele graue Haare, die kriege ich als Laie immer wenn ich mich mit Versicherungen rumärgern muss. :Nee: :

Cruiser
29.11.2012, 21:37
Ich habe mich dafür entschieden BU auszulassen.
Wenn ich annähernd meinen Verdienst deckeln wil, ist das richtig, richtig teuer.
Und ich frage mich, ob es denn tatsächlich zur Auszahlung kommt, die sind unheimlich eifrig im Versuch der Nichtzahlung im Fall der Fälle...

Im Zweifel muss ich es "richtig" machen, damit meine Risikoleben einspringt :cool: :hoho:

Sebastian100
29.11.2012, 22:41
Ahoi :Huhu:

gibt es hier im Forum Versicherungsprofis, die mir objektiv und unabhängig Auskunft in sachen Berufsunfähigkeitsversicherung geben können?

Hinitergund:
Ich beschäftige mich seit ca. zwei Wochen mehr oder weniger intensiv mit dem Thema, da durch die Unisextarife eine massive Prämienerhöhung zu erwarten ist. Dem möchte ich gerne noch zuvorkommen, bin jedoch mittlerweile etwas desillusioniert :(

THX in advance!

Du musst so extrem viel bei einer BU beachten, das meiner Meinung nach das zeitlich gar nicht mehr zu machen ist. Unisex wird als Vertriebsaktion von den Versicherungen gerne angenommen. Die Rate ändert sich um rund 5 % wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Wegen dieser Beitragserhöhung würde ich mich somit nicht unter zeitlichen Druck setzen. Stell dir vor du stellst einen Antrag und eine Versicherung schließt bei dir eine Erkrankung aus - mal angenommen Knie. Damit hast du nun ein lebenlang einen Ausschluss. Wenn du nun z. B. aufgrund eines Bandscheibenschaden BU wirst war es natürlich die folge der Knie. Sämtliche Versicherungen nehmen gerne dein Geld, zahlen wollen sie dann natürlich nicht.

titansvente
30.11.2012, 07:04
Vielen Dank für die Antworten und PN´s :Blumen:

Für micht stellen sich auch noch zwei elementaren Fragen, die jedoch nur sehr schwer zu beantworten sein werden:

wieviele Versicherungsnehmer nehmen diese Versicherung auch in Anspruch?
Wieviele davon kommen auch zur tatsächlich Auszahlung?Schade ist halt auch, dass die Kohlen bei Nichtinanspruchnahme schlicht futsch sind :Weinen:

Superpimpf
30.11.2012, 07:37
Schade ist halt auch, dass die Kohlen bei Nichtinanspruchnahme schlicht futsch sind :Weinen:

Das ist aber bei allen Versicherungen so. Produkte, wo irgendein Sparanteil mit dabei ist sind im Endeffekt teurer als wenn man die reine Risikoversicherung nimmt (egal welche) und das restliche Geld sinnvoller investiert!

Zur BU kann ich dir auch nix sagen, als Bürojobber muss es da schon sehr schlimm aussehen und dann hoffe ich auch eher auf meine Risiko LV für die Familie...

nabenschalter
30.11.2012, 08:45
Ich mach das beruflich, objektiv und unabhängig bin ich allerdings nicht, da ich damit Geld verdiene. Beratung nach besten Wissen und Gewissen allerdings schon!

Wenn Interesse, dann alles weitere per Pn. Ohne persönlichen Kontakt geht das Ganze sowieso nicht.

Nabenschalter

Faul
30.11.2012, 10:32
Das ist aber bei allen Versicherungen so. Produkte, wo irgendein Sparanteil mit dabei ist sind im Endeffekt teurer als wenn man die reine Risikoversicherung nimmt (egal welche) und das restliche Geld sinnvoller investiert!

Zur BU kann ich dir auch nix sagen, als Bürojobber muss es da schon sehr schlimm aussehen und dann hoffe ich auch eher auf meine Risiko LV für die Familie...

Wär mir unbekannt, dass die bei Burn-Out zahlt. Aber kannste ja mal versuchen. Oder bei Depressionen oder bei irgendwelchen Rückenleiden. Burn-Out und Depressionen sind vermutlich die stärksten "wachsenden" Krankheiten, die auch eine lange Gehaltseinbuße nach sich ziehen können. Wenn du mal zwei Jahre nur noch von 60% leben musst, denkst du vermutlich anders.

Muss ja nicht immer gleich alles ab sein. Für den Bürojobber ist die Psyche der Knackpunkt. Und das trifft mehr als man glauben mag. Du arbeitest doch auf einer Uni, richtig? Vielleicht gelingt es dir durch vorsichtiges Umhören herauszufinden, wie viele da ein Burn-Out hatten. Ich war bei unserer geschockt.

Thorsten
30.11.2012, 11:15
Das ist aber bei allen Versicherungen so. Produkte, wo irgendein Sparanteil mit dabei ist sind im Endeffekt teurer als wenn man die reine Risikoversicherung nimmt (egal welche) und das restliche Geld sinnvoller investiert!
Und wenn dir jemand die Vorteile einer kombinierten Rürup-Rente + BU erklären will: Bei der Version kannst du die Beiträge zwar steuerlich absetzen, musst sie im Falle einer Inanspruchnahme aber auch deutlich höher versteuern als bei einem nicht absetzbaren reinen Risikoprodukt. Damit musst du für gleiche BU-Rente eine deutlich höhere Summe abschließen. Die Sparprodukte ziehen dir erstmal soviel Geld aus der Tasche, dass sie länger unrentabel bleiben als du lebst. Geschätzt 20% deines Rürup-Anteils fließen in andere Taschen und bis du mit 3-4% Rendite nur wieder auf der Ausgangsbasis bist, ist die Rente nicht mehr weit. Ich habe diesen Fehler gemacht (damals mit Aufkommen dieser Rürup-Kombi umgestellt), die Nachteile und Verkaufsverarsche (sie ging plötzlich nur noch bis 60 statt 65 Jahre, was den Preis lukrativ erscheinen ließ usw.) erst später erfahren und jetzt hänge ich an der Police quasi fest und muss das beste draus machen. Würde von dieser Version ganz pauschal von abraten!

MattF
30.11.2012, 11:33
Würde von dieser Version ganz pauschal von abraten!

Grundsätzlich nie verschiedene Sachen miteinander kombinieren!

Das ist sicher eine Pauschalaussage die man treffen kann.


Das war früher schon mit den Kombistereoanlagen so. War das Tapedeck defekt musste man alles einschicken und hatte nichts mehr ;-)


Es ist halt ein Denkfehler, dass bei einer reine Risikoversicherung das Geld weg ist, bei einer Kombinierten mit wg. Sparanteil, das Geld aber hinten wieder rauskommt. Das Geld für den Risikoanteil kommt nie wieder raus.
Es ist auch ein Irrglaube, dass sich eine Versicherung nur gelohnt hat, wenn man entsprechend auch Versicherungsfälle produziert hat und das Geld am Schluss über Schäden wieder ausgezahlt wird.
Eine Versicherung nimmt mir das Risiko ab, sie ist nicht dafür da kostenneutral zu sein und froh bin ich, wenn ich keinen Schaden habe.

Eine Risikoversicherung ist ein Dienstleistung die Geld kostet und das muss man immer zahlen.

Superpimpf
30.11.2012, 12:00
Es ist auch ein Irrglaube, dass sich eine Versicherung nur gelohnt hat, wenn man entsprechend auch Versicherungsfälle produziert hat und das Geld am Schluss über Schäden wieder ausgezahlt wird.
Eine Versicherung nimmt mir das Risiko ab, sie ist nicht dafür da kostenneutral zu sein und froh bin ich, wenn ich keinen Schaden habe.

Eine Risikoversicherung ist ein Dienstleistung die Geld kostet und das muss man immer zahlen.

Sehr treffend formuliert. Als Zusatz: Deswegen versichert man im Regelfall nur das, was man ohne größere Anstrengungen nicht ersetzen könnte und einem das Risiko groß genug erscheint, damit sich das Versichern lohnt.

MattF
30.11.2012, 12:13
Sehr treffend formuliert. Als Zusatz: Deswegen versichert man im Regelfall nur das, was man ohne größere Anstrengungen nicht ersetzen könnte und einem das Risiko groß genug erscheint, damit sich das Versichern lohnt.

Genau man versichert das was einen oder die Familie finanziell ruinieren kann.

Also Risikolebensversicherung als Abdeckung der Familie,
Haftpflicht als Abdeckung sehr großer Schäden für die man haften müsste,
Berufsunfähigkeit, weil es hier evtl. um jahrzehntelange Zahlungen gehen kann

Bei Unfallversicherungen fängt es schon an. Ich hab z.b. keine.

Versicherungen die irgendwas abdecken bis z.b. 10000 € die hab ich persönlich nicht, weil ich mir das im Notfall leisten könnte, wo die Grenze ist hängt natürlich von jedem selbst ab, also sowas wie Gepäckversicherungen, Glasversicherungen, Reiserücktritt (bei einem Familienurlaub evtl. aber schon sinnig) was weiß ich was es da alles gibt.