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Vollständige Version anzeigen : Datenrettung unter Ubuntu


pioto
16.11.2012, 11:46
Ich hätte da gern mal eine Frage.

Habe meiner Frau gestern ein Word-Dokument zum Übersetzen geschickt. Sie macht das in OpenOffice, und da es schon mehrfach Datenverluste gab wg. Stromausfall bzw. im Browser beim eMail schreiben u.Ä. habe ich ihr gesagt, dass sie regelmäßig zwischenspeichern soll.

Wir haben die Datei geöffnet und da sie schreibgeschützt war unter neuem Namen gesichert. Und zwar - ohne auf den Pfad zu achten oder Böses zu ahnen - ins /tmp Verzeichnis. Das war vermutlich kacke, aber eine Warnung gab es nicht.

Heute früh wollte sie die Datei korrigieren und anschließend mir schicken, aber die Datei war komplett weg. Im "Müll" war auch nichts.

Sie hat Ubuntu 12.04 auf ihrem Laptop. Google schweigt sich zum Thema Datenrettung/Wiederherstellung von Dateien ziemlich aus, was m.E. kein gutes Zeichen ist.

Künftig am besten gleich Datenabgleich mit irgendeiner Cloud... Aber was machen wir mir dieser Datei? Bin für Tipps sehr dankbar, da sonst ein halber Arbeitstag futsch wäre.

3-rad
16.11.2012, 11:51
welches Dateisystem?
ext3, ext4, reiser, etc????

pioto
16.11.2012, 11:59
welches Dateisystem?
ext3, ext4, reiser, etc????

Wie bzw. wo kann man das eruieren?

Ich bin was Linux angeht wie die meisten Frauen bei Autos: "Was für ein Auto hat denn der xyz?" - "Ein blaues."

dominik_bsl
16.11.2012, 12:03
Das Problem ist, dass beim Boot /tmp "aufgeräumt" wird:

/etc/default/rcS
: # delete files in /tmp during boot older than x days.
# '0' means always, -1 or 'infinite' disables the feature
TMPTIME=0

Ich sehe da nicht so viele Chancen, dass Du die Datei zurückrkiegst :-(


Gruss
Dominik

3-rad
16.11.2012, 12:04
In einer Shell den Befehl "mount" eingeben,
vermutlich wird es sich aber bei /tmp um ein tmpfs handeln.
Hier werden keine Dateien auf der Platte angelegt und es gibt keine Möglichkeit diese zu recovern.

tandem65
16.11.2012, 12:08
Hi Pioto,

Wir haben die Datei geöffnet und da sie schreibgeschützt war unter neuem Namen gesichert. Und zwar - ohne auf den Pfad zu achten oder Böses zu ahnen - ins /tmp Verzeichnis. Das war vermutlich kacke, aber eine Warnung gab es nicht.


/tmp wird bei jedem Bootvorgang gelöscht. Das wichtigste ist nun mal nicht mehr von der Platte zu booten. Einfach Ubuntu von der Live CD booten.
http://wiki.ubuntuusers.de/Datenrettung

pioto
16.11.2012, 12:15
Das Problem ist, dass beim Boot /tmp "aufgeräumt" wird:



In einer Shell den Befehl "mount" eingeben, vermutlich wird es sich aber bei /tmp um ein tmpfs handeln.
Hier werden keine Dateien auf der Platte angelegt und es gibt keine Möglichkeit diese zu recovern.

Danke für die Antworten, auch Herrn Tandem. Live CD habe ich keine :(

So was in der Art habe ich befürchtet. Ich finde es aber echt zum Kotzen, dass da bei "Speichern unter" keine Warnung kommt.

Das kommt bei "mount". Ich entschuldige mich schon mal im Vorfeld, dass mein Frau Ausländerin ist :)

minttu@minttu-laptop:~$ mount
/dev/sda1 on / type ext4 (rw,errors=remount-ro)
proc on /proc type proc (rw,noexec,nosuid,nodev)
sysfs on /sys type sysfs (rw,noexec,nosuid,nodev)
none on /sys/fs/fuse/connections type fusectl (rw)
none on /sys/kernel/debug type debugfs (rw)
none on /sys/kernel/security type securityfs (rw)
udev on /dev type devtmpfs (rw,mode=0755)
devpts on /dev/pts type devpts (rw,noexec,nosuid,gid=5,mode=0620)
tmpfs on /run type tmpfs (rw,noexec,nosuid,size=10%,mode=0755)
none on /run/lock type tmpfs (rw,noexec,nosuid,nodev,size=5242880)
none on /run/shm type tmpfs (rw,nosuid,nodev)
binfmt_misc on /proc/sys/fs/binfmt_misc type binfmt_misc (rw,noexec,nosuid,nodev)
gvfs-fuse-daemon on /home/minttu/.gvfs type fuse.gvfs-fuse-daemon (rw,nosuid,nodev,user=minttu)
minttu@minttu-laptop:~$

3-rad
16.11.2012, 12:30
Status: wie zuvor geschrieben.


Wurde das Notebook schon mal gebootet?
Wenn ja ist eh Sense, wein nein könntest du eine Live CD selber basteln.
Einfach runterladen und auf cd brennen und von dort booten.
Du solltest natürlich in der Lage sein Filesystem zu mounten, in diesem Falle das tmp.
Wenn du das nicht kannst, vergiss es und geh zu jemandem der sich damit auskennt.
Du kannst nämlich damit jede Menge kapuut machen.

edit:


Habe meiner Frau gestern ...

Heute früh wollte sie die Datei korrigieren

vergiss es, ist futsch

sbechtel
16.11.2012, 12:32
Das Problem mit einer Warnung ist, dass Linux (also der Kernel) eigentlich nur ein Werkzeugkasten ist, der solche Dinge wie Speichermanagement, Dateisysteme, Prozesse usw usf. zur Verfügung stellt aber das eigentlich System (was man landläufig als Betriebssystem bezeichnet) kann man sich zusammen bauen, wie man will (siehe linux from scratch). Du musst also kein /tmp haben, welches ein Verzeichnis mit temporärem Filesystem ist. Du könntest dein System auch so konfigurieren, dass /tmp als reiserfs gemountet wird oder dein tmpfs unter /muellhalde einhängen, der Fanasie sind keine Grenzen gesetzt. Jetzt könnte man natürlich sagen, als Programmentwickler berücksichtige ich solche Konventionen wie /tmp = temporäres Verzeichnis, aber das ist dann wieder blöd für die Leute, die auf /tmp ihr reiserfs eingehängt haben :Cheese: :Cheese:

Ok, dass ist keine aufbauende Antwort ;)

tomerswayler
16.11.2012, 12:32
Bezieht sich zwar auf Windows, aber eventuell liegt ne Backup Datei vor. Suchen kostet nix.

OO Sicherung (http://www.ratschlag24.com/openoffice-automatisch-sicherungen-und-sicherungskopien-anlegen_000037384)

pioto
16.11.2012, 12:35
Status: wie zuvor geschrieben.


Wurde das Notebook schon mal gebootet?
Wenn ja ist eh Sense, wein nein könntest du eine Live CD selber basteln.
Einfach runterladen und auf cd brennen und von dort booten.
Du solltest natürlich in der Lage sein Filesystem zu mounten, in diesem Falle das tmp.
Wenn du das nicht kannst, vergiss es und geh zu jemandem der sich damit auskennt.
Du kannst nämlich damit jede Menge kapuut machen.

Danke dir! :bussi:

Es wurde gestern Abend ausgeschaltet und heute Morgen frisch gestartet. Somit wurde es bereits gebootet. Mir ist komplett neu, dass es kein vernünftiges Undelete-Tool für Linux gibt. Ziemliches Killerargument gegen das Betriebssystem :(

Dann muss sie eben die 4h wieder investieren, weil das ganze Rumgeeier auch lange dauern würde und vermutlich eh nix bringt. Kann ich den Fred irgendwo schließen, muss ja deswegen nicht noch mehr Zeit verplempert werden.

Carlos85
16.11.2012, 12:45
Gibt es denn bei Linux nicht sowas wie automatisches speichern? Apple (sicher) und Windows (denk ich mal) haben das, finde ich sehr hilfreich, da ich auch nie ans Speichern denke, außer am Ende ;)

3-rad
16.11.2012, 12:49
es gibt eines.
Falls nicht, kannst du ganz einfach erstmal ein Alias machen, welcher das "rm" Datei durch "mv" Datei irgendwohin ersetzt

pioto
16.11.2012, 12:50
Gibt es denn bei Linux nicht sowas wie automatisches speichern? Apple (sicher) und Windows (denk ich mal) haben das, finde ich sehr hilfreich, da ich auch nie ans Speichern denke, außer am Ende ;)

Doch gibt's, bloß wenn man in einem bestimmten Verzeichnis arbeitet, hilft das offenbar nicht viel, weil das beim nächsten Runter- bzw. Rauffahren komplett dem Erdboden gleichgemacht wird.

Und Wiederherstellung ist nicht vorgesehen. Bis jetzt war mir das Ubuntu ganz sympathisch, aber so was geht gar nicht!

3-rad
16.11.2012, 12:50
Gibt es denn bei Linux nicht sowas wie automatisches speichern? Apple (sicher) und Windows (denk ich mal) haben das, finde ich sehr hilfreich, da ich auch nie ans Speichern denke, außer am Ende ;)

das hat mit Linux nichts zu tun, sondern mit dem genutzten Office System

dominik_bsl
16.11.2012, 12:58
Naja, um hier mal ein bisschen Klarheit reinzubringen:

- /tmp ist ein legitimer Speicherort aber wie der Name es schon sagt, ist es ein temporäres Filesystem. Dort speichern ist OK, aber man muss sich halt der Konsequenzen bewusst sein
- Wenn überhaupt wäre es eine Angelegenheit der Applikation (in diesem Falle OpenOffice) dem Benutzer eine Warnung zu präsentieren. "Linux != OpenOffice", genauso wie "Windows != Word for Windows"
- Undelete unter DOS bzw dem FAT Filesystem ist lediglich darum möglich, weil MS eine sehr "kreative" Art nutzte, ein File zu löschen (Den ersten Buchstaben des Dateinamens mit einem "?" zu versehen). Primitiv und eine Bastellösung. UNIX und damit auch Linux vertreten den Ansatz, dass der Benutzer weiss was er macht, und wenn er es falsch macht, dann hat er Pech gehabt. Für die Datensicherheit im Falle eines versehentlichen Dateilöschens wäre also ein kluges Backupkonzept verantwortlich und nicht der Dateisystemtreiber.

Eine Frage am Rande: Wieso speichert ihr überhaupt in /tmp und nicht einfach unter neuem Dateinamen im Homedirectory des Users?

Liebe Grüsse von der Console
Dominik

3-rad
16.11.2012, 13:02
Eine Frage am Rande: Wieso speichert ihr überhaupt in /tmp und nicht einfach unter neuem Dateinamen im Homedirectory des Users?

deswegen:


Wir haben die Datei unter neuem Namen gesichert. Und zwar - ohne auf den Pfad zu achten oder Böses zu ahnen - ins /tmp Verzeichnis.

pioto
16.11.2012, 13:15
Eine Frage am Rande: Wieso speichert ihr überhaupt in /tmp und nicht einfach unter neuem Dateinamen im Homedirectory des Users?

Ich habe meiner Frau die Datei per Mail geschickt. Sie hat die Anlage geöffnet, das war schreibgeschützt. Sie hat der Datei einen neuen Namen zugewiesen und anschließend gespeichert.

Dass OpenOffice dafür einen Pfad vorschlägt, auf dem beim Runterfahren das große Reinemachen stattfindet, kann man a) schon mal übersehen und b) ist es m.E. auch nicht gerade sinnvoll. Und wer weiß schon immer, was er tut...

Edit: dass /tmp ein vorläufiges Verzeichnis ist, weiß ich natürlich auch. Der Name deutet es quasi an. Das muss aber nicht bedeuten, dass es täglich komplett gelöscht wird, finde ich.

Danke jedenfalls allen, auch wenn nix dabei raus gekommen ist.

dominik_bsl
16.11.2012, 13:27
Edit: dass /tmp ein vorläufiges Verzeichnis ist, weiß ich natürlich auch. Der Name deutet es quasi an. Das muss aber nicht bedeuten, dass es täglich komplett gelöscht wird, finde ich.

Nee, die Files in /tmp werden lediglich beim Neustart des Rechners gelöscht, sonst nicht.

Gruss
Dominik

pioto
16.11.2012, 13:37
Nee, die Files in /tmp werden lediglich beim Neustart des Rechners gelöscht, sonst nicht.

Gruss
Dominik

Lediglich ist gut. Die meisten Anwender machen doch abends den Rechner aus. Das Betriebssystem könnte das Tmp-Verzeichnis ja auch wöchentlich ausmisten. Wir tragen unseren Müll auch nicht täglich in die Tonne.

Und das soll's zu dem Thema von mir gewesen sein.

Schönes Wochenende miteinander.

dominik_bsl
16.11.2012, 13:59
Lediglich ist gut. Die meisten Anwender machen doch abends den Rechner aus. Das Betriebssystem könnte das Tmp-Verzeichnis ja auch wöchentlich ausmisten. Wir tragen unseren Müll auch nicht täglich in die Tonne.

Wie schon oben geschrieben steht es Dir doch frei, das ganze auf Dein persönliches Bedürfnis anzupassen:

/etc/default/rcS
: # delete files in /tmp during boot older than x days.
# '0' means always, -1 or 'infinite' disables the feature
TMPTIME=0

Ändere den Wert auf -1 und die Files in /tmp bleiben bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag dort liegen. Cool, oder?


Gruss
Dominik

sbechtel
16.11.2012, 15:05
Lediglich ist gut. Die meisten Anwender machen doch abends den Rechner aus.

Ich mache mein Laptop fast nie "aus". Dafür gibt es ja Hibernate (aka. Suspend to disk). Da ist der Rechner zwar physikalisch aus, aber der Zustand wird auf die Festplatte geschrieben und wenn du den Rechner wieder startest, ist alles genau so wie vor dem Hibernate und ergo wird dann, da es kein normaler Boot ist, auch kein /tmp geleert.

Und das dir /tmp als Pfad vorgeschlagen wird, liegt wohl daran, dass der Anhang zum anzeigen nach /tmp heruntergeladen wurde. Ist auch im Browser so, wenn du eine Datei anklickst und auf "Öffnen mit" anstatt speichern klickst, dann wird die Datei auch nach /tmp geladen und von dort geöffnet.

arist17
16.11.2012, 15:35
Das Betriebssystem könnte das Tmp-Verzeichnis ja auch wöchentlich ausmisten. Wir tragen unseren Müll auch nicht täglich in die Tonne.


:bussi:

Ich mag solche Vergleiche, so versuche ich auch immer, meiner Mutter was zu erklären, was mit dem PC zu tun hat. :Cheese:

pioto
16.11.2012, 15:54
Wie schon oben geschrieben steht es Dir doch frei, das ganze auf Dein persönliches Bedürfnis anzupassen:

/etc/default/rcS
: # delete files in /tmp during boot older than x days.
# '0' means always, -1 or 'infinite' disables the feature
TMPTIME=0

Ändere den Wert auf -1 und die Files in /tmp bleiben bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag dort liegen. Cool, oder?


Gruss
Dominik
Wollte ja eigentlich nichts mehr schreiben, aber da sich hier alle so ins Zeug legen...

Das ist natürlich super toll, dass man alles einstellen kann. Und jetzt für arist17: das ist ungefähr so, als ob man bei einem Auto die Bremse ab Werk nicht anklemmt und nach einem Unfall sagt, dass kann doch jeder Fahrer selber konfigurieren. Weiß doch jeder.

...
Ist schon klar, bloß will ich das alles gar nicht wissen müssen. Die Grundeinstellungen sollten sinnvoller sein. Klar KANN man es wissen. Aber ein Autofahrer muss auch nicht die Kurbelwelle selbst einstellen (können). Und hibernate heißt überwintern. Der Laptop ist doch kein Eichhörnchen.

:bussi:

Ich mag solche Vergleiche, so versuche ich auch immer, meiner Mutter was zu erklären, was mit dem PC zu tun hat. :Cheese:
Ich glaube, meine Frau und deine Mutter könnten gute Freunde werden
:bussi:

Guru
16.11.2012, 16:02
bitte nicht aufhören, ich würde gerne noch ne Weile mitlesen und mich amüsieren. Ich mag solche Vergleiche auch :Lachen2:

arist17
16.11.2012, 16:12
Und hibernate heißt überwintern. Der Laptop ist doch kein Eichhörnchen.


:bussi:

sbechtel
16.11.2012, 16:15
Und hibernate heißt überwintern. Der Laptop ist doch kein Eichhörnchen.

Oder "In den Ruhezustand wechseln"

dominik_bsl
16.11.2012, 17:52
Wollte ja eigentlich nichts mehr schreiben, aber da sich hier alle so ins Zeug legen...

Das ist natürlich super toll, dass man alles einstellen kann. Und jetzt für arist17: das ist ungefähr so, als ob man bei einem Auto die Bremse ab Werk nicht anklemmt und nach einem Unfall sagt, dass kann doch jeder Fahrer selber konfigurieren. Weiß doch jeder.


Gegenfrage: Hast Du schon jemals mehr an Deiner Windows-Installation verändert als nur das Hintergrundbild zu ändern? Wenn ja: Dann kommt es auf das gleiche heraus. Es gibt Grundeinstellungen und dann gibt es eben die Möglichkeit, jene zu nach eigenem Gusto zu verändern. Der Vergleich mit der Bremse hinkt, da gemäss der Filesystem-Philisophie von UNIX und Linux Dateien jeweils *ausschliesslich* im Homedirectory des betreffenden Users oder aber auf einem gemeinsam genutzten Mountpoint gespeichert werden sollen. Du fährst ja auch nicht Auto ohne die Betriebsanleitung zu lesen, oder?

Gruss
Dominik

pioto
16.11.2012, 18:37
Gegenfrage: Hast Du schon jemals mehr an Deiner Windows-Installation verändert als nur das Hintergrundbild zu ändern? Wenn ja: Dann kommt es auf das gleiche heraus. Es gibt Grundeinstellungen und dann gibt es eben die Möglichkeit, jene zu nach eigenem Gusto zu verändern. Der Vergleich mit der Bremse hinkt, da gemäss der Filesystem-Philisophie von UNIX und Linux Dateien jeweils *ausschliesslich* im Homedirectory des betreffenden Users oder aber auf einem gemeinsam genutzten Mountpoint gespeichert werden sollen. Du fährst ja auch nicht Auto ohne die Betriebsanleitung zu lesen, oder?

Gruss
Dominik

Äußere mich später dazu. Wenn wir so weiter machen, knacken wir hier noch die Seitenaufrufe von 3-rads "BMW"-Thread.

Ich will hier auch keinen religiösen Krieg anzetteln. Fortsetzung folgt nach dem Abendessen oder morgen nach dem Frühstück.

HeinB
16.11.2012, 20:26
Wir haben die Datei geöffnet und da sie schreibgeschützt war unter neuem Namen gesichert. Und zwar - ohne auf den Pfad zu achten oder Böses zu ahnen - ins /tmp Verzeichnis.

Welches E-Mail Programm legt denn die Anhänge in /tmp ab? Ich meine, da liegt doch der Hunde begraben. Der Speichern-Unter Dialog von Openoffice startet halt in dem Ordner, in dem die Datei aktuell liegt.

Und war die Datei wirklich schreibgeschützt? Openoffice graut das Speichern-Icon auch aus, so lange noch keine Änderung vorgenommen wurde.

Stefan
16.11.2012, 20:32
Welches E-Mail Programm legt denn die Anhänge in /tmp ab?

Mal ehrlich: Genau da will man sie doch haben, wenn man sich den Anhang nur kurz ansehen will. Der Anhang ist ja zusätzlich noch im Mailprogramm und wenn ich mich entscheide die Datei irgendwo sonst auf der Platte haben zu wollen, dann wähle ich gezielt einen Ordner aus.

Stefan

HeinB
16.11.2012, 20:43
Mal ehrlich: Genau da will man sie doch haben, wenn man sich den Anhang nur kurz ansehen will.

Ok ja hat was. Und der Email-Client kann es auch nicht einfach irgendwo im /home-Verzeichnis speichern. Aber, du siehst ja was passiert, und das kommt öfter vor als man denkt.

Der Mail-Client in Ubuntu ist jetzt Thunderbird, und der macht das tatsächlich so: "Öffnen" schreibt die Datei schreibgeschützt (das ist der Schutz bzw. die Warnung an den Benutzer) nach /tmp, und "Speichern" macht was man denkt.

pioto
16.11.2012, 21:00
Ok ja hat was. Und der Email-Client kann es auch nicht einfach irgendwo im /home-Verzeichnis speichern. Aber, du siehst ja was passiert, und das kommt öfter vor als man denkt.

Der Mail-Client in Ubuntu ist jetzt Thunderbird, und der macht das tatsächlich so: "Öffnen" schreibt die Datei schreibgeschützt (das ist der Schutz bzw. die Warnung an den Benutzer) nach /tmp, und "Speichern" macht was man denkt.

Liebe Sportsfreunde,

ich sehe, es gibt auch eine ganze Menge anderer Leute, die nicht besseres zu tun haben, als hier Zeit zu vertrödeln.

Grundsätzlich gibt es nichts dagegen einzuwenden, dass die Datei in einem Tmp-Ordner aufgerufen wird (es war aus dem Webmailer von GMX heraus). Ist i.O. Was ich nicht so toll finde ist

1) dass das OpenOffice zum Speichern standardmäßig diesen Tmp-Pfad vorschlägt, das kann man im Eifer des Gefechts schon mal übersehen. Gerade als vielbeschäftigter Triathlet.

2) dass Linux standardmäßig so eingestellt ist, dass alle Dateien in dem tmp-Verzeichnis bei jedem Bootvorgang getilgt werden.

Ein Gewindefahrwerk am Sportwagen hat auch unendlich viele Einstellmöglichkeiten, teilweise sogar Härteverstellung. Das interessiert aber 99% der Autofahrer nicht. Die wollen einfach von A nach B, ohne Schwierigkeiten. Und was Bedienungsanleitungen von Kraftfahrzeugen angeht, halte ich es mit Axel Fowley alias Beverly Hills Cop: "A car is a car". Nee, mal ehrlich wer liest die Bedienungsanleitung von einem Auto? Außer, wenn's mal nicht so funktioniert wie es soll? Ich jedenfalls nicht.

Wünsche eine gute Nachtruhe allerseits. Morgen können wir das Thema vertiefen, gerne auch mit Vergleichen aus anderen Lebenslagen. Vielleicht wäre das auch einen Blog wert, überlege ich mir noch :Huhu:

sbechtel
16.11.2012, 21:10
1) dass das OpenOffice zum Speichern standardmäßig diesen Tmp-Pfad vorschlägt, das kann man im Eifer des Gefechts schon mal übersehen. Gerade als vielbeschäftigter Triathlet.


Tut es nicht, es schlägt standardmäßig das Verzeichnis vor, in dem gearbeitet wird (ergo wo die Datei liegt, die du aktuell bearbeitest) und wenn die halt in /tmp liegt und du sie bearbeitest, geht OO halt erst mal davon aus, dass du es auch wieder in /tmp abspeichern willst. Wenn du eine Datei in ~/docs öffnest, willst du ja auch, dass er dir ~/docs beim speichern vorschlägt und nicht ~ oder ~/music oder /root oder sonstwas :Cheese:

pioto
16.11.2012, 21:15
Tut es nicht, es schlägt standardmäßig das Verzeichnis vor, in dem gearbeitet wird (ergo wo die Datei liegt, die du aktuell bearbeitest) und wenn die halt in /tmp liegt und du sie bearbeitest, geht OO halt erst mal davon aus, dass du es auch wieder in /tmp abspeichern willst. Wenn du eine Datei in ~/docs öffnest, willst du ja auch, dass er dir ~/docs beim speichern vorschlägt und nicht ~ oder ~/music oder /root oder sonstwas :Cheese:

Das mag ja sein, aber beim Verzeichnis /tmp müsste es eine Ausnahme machen, weil man das einmal kurz übersieht, den ganzen Abend speichert und am nächsten Morgen ist alles futsch. Du bist ja ein junger Hupfer und kennst die Geschichte von Beuys und dem Butter"fleck" vermutlich nicht. So ähnlich kommen wir uns hier gerade vor.

http://de.wikipedia.org/wiki/Fettecke :Cheese:

sybenwurz
16.11.2012, 21:37
Du bist ja ein junger Hupfer und kennst die Geschichte von Beuys und dem Butter"fleck" vermutlich nicht. So ähnlich kommen wir uns hier gerade vor.

http://de.wikipedia.org/wiki/Fettecke :Cheese:

Jaja, der Joseph und seine Fettecke...:Lachen2:


http://www.taz.de/digitaz/.tom/gif.t,tom.d,1352847600

maifelder
16.11.2012, 21:52
Liebe Sportsfreunde,

ich sehe, es gibt auch eine ganze Menge anderer Leute, die nicht besseres zu tun haben, als hier Zeit zu vertrödeln.

Grundsätzlich gibt es nichts dagegen einzuwenden, dass die Datei in einem Tmp-Ordner aufgerufen wird (es war aus dem Webmailer von GMX heraus). Ist i.O. Was ich nicht so toll finde ist

1) dass das OpenOffice zum Speichern standardmäßig diesen Tmp-Pfad vorschlägt, das kann man im Eifer des Gefechts schon mal übersehen. Gerade als vielbeschäftigter Triathlet.

2) dass Linux standardmäßig so eingestellt ist, dass alle Dateien in dem tmp-Verzeichnis bei jedem Bootvorgang getilgt werden.

Ein Gewindefahrwerk am Sportwagen hat auch unendlich viele Einstellmöglichkeiten, teilweise sogar Härteverstellung. Das interessiert aber 99% der Autofahrer nicht. Die wollen einfach von A nach B, ohne Schwierigkeiten. Und was Bedienungsanleitungen von Kraftfahrzeugen angeht, halte ich es mit Axel Fowley alias Beverly Hills Cop: "A car is a car". Nee, mal ehrlich wer liest die Bedienungsanleitung von einem Auto? Außer, wenn's mal nicht so funktioniert wie es soll? Ich jedenfalls nicht.

Wünsche eine gute Nachtruhe allerseits. Morgen können wir das Thema vertiefen, gerne auch mit Vergleichen aus anderen Lebenslagen. Vielleicht wäre das auch einen Blog wert, überlege ich mir noch :Huhu:


Verzeih, aber dann bist Du der falsche Adressat für ein Linux-OS. Wenn Du Nutzer sein willst, dann brauchst Du definitiv was anderes.

pioto
16.11.2012, 22:13
Verzeih, aber dann bist Du der falsche Adressat für ein Linux-OS. Wenn Du Nutzer sein willst, dann brauchst Du definitiv was anderes.

Brauchst nicht um Verzeihung zu bitten :)
Bis heute waren wir sehr zufrieden mit der Kombination Laptop & Ubuntu. Genauer gesagt: bis gestern Abend. Taugt zum Browsen, eMails schreiben, Textverarbeitung, alles was man für gewöhnlich so macht. Vor allem sammelt sich kein lästiger Datenmüll an wie bei Windows :Cheese:

Der Fehler passiert uns wahrscheinlich nicht mehr. Tröstlich war, dass ich gerade festgestellt habe, dass es "Google Drive" für Linux noch nicht gibt.

Zum Ubuntu Handbuch habe ich Folgendes gefunden: "Die 1118 Seiten starke Druckausgabe mit zwei DVDs kostet im Buchhandel 39,90 Euro (ISBN 978-3-8362-1765-1)."

Viel Spaß beim Schmökern :Lachen2:

sbechtel
17.11.2012, 08:33
Verzeih, aber dann bist Du der falsche Adressat für ein Linux-OS. Wenn Du Nutzer sein willst, dann brauchst Du definitiv was anderes.

Das würde ich gar nicht so sagen. Im Grunde kann ein Ubuntu, Fedora oder schlag mich tot jeder benutzen. Ein bisschen sollte man halt wissen, was man tut. Solange man keine Root-Rechte hat, kann man auch nicht viel kaputt machen. Wenn man das Root-Passwort eingeben soll, sollte man sich halt vorher informieren, was man da jetzt tut und was man da falsch machen kann.

Gut, dass mit dem /tmp war jetzt blöd, dass man seinen Output, den man nutzen möchte, nicht nach /dev/null schickt, ist auch noch ein Fallstrick über den man als User stürzen kann aber danach fallen mir echt nicht mehr viele Sachen ein, die man mit einem Nutzeraccount kaputt machen kann.

Ubuntu ist ja im Grunde auch stark auf den einfachen Nutzer oder Windowsumsteiger ausgerichtet, deshalb mag ich es auch nicht und nutze Gentoo :P

3-rad
17.11.2012, 09:24
Ich glaube nich das der Pioto weiß, wer dieser root ist und was man mit dem alles noch kaputtmachen kann.

Zum Speicherort:
Das Attachement wurde von der Mail Software dort abgelegt, ergo hat die Office Software auch von dort geöffnet.
Das ist erst mal nichts verwerfliches.
Blöd ist halt, dass der Nutzer nicht weiß, dass der Kram dort gelöscht wird wenn er ihn dort speichert.
Auf der anderen Seite ist der Nutzer auch selber Schuld, wenn er nicht darauf achtet wo seine Dateien gespeichert werden, wenn er diese 4h lang bearbeitet hat.
Zumindest ich würde mir dann 10sek lang überlegen, wo die Datei am Besten aufgehoben ist, egal ob ich Kenne von Ubuntu hab oder nicht.

sbechtel
17.11.2012, 09:50
Ich glaube nich das der Pioto weiß, wer dieser root ist und was man mit dem alles noch kaputtmachen kann.

Nennen wir das Kind einfach Administrator ;) Wenn ich irgendwas in einer großen Desktopumgebung (Gnome, KDE, weiß der Kuckuck ...) mache, dass als root ausgeführt werden soll, kommt ein Pop-Up das mich darauf hinweist, dass ich wissen sollte, was ich tue und mich nach dem entsprechenden Passwort fragt. Da sollte also keiner etwas kaputt machen können ohne dass er vorher darauf aufmerksam gemacht wurde. So gesehen ist man schon informiert wenn man gerade dabei ist, potentiell etwas kaputt zu machen womit man dann wieder sagen kann, dass Linux auch für den normalen User geeignet ist, sofern er eben nichts anfasst, wovon er a) keine Ahnung hat und b) gesagt bekommen hat, dass es jetzt potentiell gefährlich wird.

/tmp ist wie gesagt hier ein Spezialfall und das ist jetzt unglücklich gelaufen. Prinzipiell ist man aber, sofern man unterhalb von ~/ bleibt und nicht als root Aktionen ausführt, unter Linux gut beschützt vor Selbstzerstörung.

pioto
17.11.2012, 10:24
Moin 3-rad & al.,

ich kenne den Herrn root seit dem warmen Herbst 1992. Damals gab es m.W. noch nicht einmal Linux. Allerdings habe ich die lose Bekanntschaft kaum gepflegt und erst vor drei Jahren ein wenig aufgefrischt. Bis vorgestern war alles gut, aber das man von einem alten Bekannten so hintergangen wird, ist schon bitter.

Leute, ihr habt ja alle soweit Recht. Ich muss mich da, in bester PP Manier, nochmals selbst zitieren. Mich stört, dass die Standard-Aufräumzeit für das tmp Verzeichnis auf täglich (=nach jedem Boot) gestellt ist und dass OpenOffice für eine im TMP Verzeichnis geöffnete Datei als Speicherort nicht das normale Dokumenten-Verzeichnis anbietet. Nicht mehr und nicht weniger. Das mag für bestimmte Anwender alles seine Vorteile haben, für uns hier aber nicht.

In diesen Fred ist jetzt schon fast genau so viel Zeit investiert worden, wie in die Übersetzung der verloren gegangenen Datei. Das macht aber nichts, denn dieses wichtige Thema sollte unbedingt von allen Seiten beleuchtet werden.

Schönes Wochenende allerseits.

qbz
17.11.2012, 10:26
Dass ein Betriebssystem so voreingestellt ist, dass es bei einem Neuboot die Dateien in dem temporären Ordner löscht, nützt m.E. der Sicherheit.
Als Hacker würde ich nämlich immer auch TEMP bzw. TMP nutzen, da jedermann in diesem Ordner Schreibrecht hat.
Und man findet dort öfters interessante Daten, die mal zwischengespeichert wurden, und die der Anwender bei seinen eigenen Dateien schon lange gelöscht hatte.

Ubuntu könnte höchstens bei der Installation den Anwender auffordern, aus verschiedenen Sicherheitsleveln auszuwählen.

-qbz

sbechtel
17.11.2012, 10:40
dass OpenOffice für eine im TMP Verzeichnis geöffnete Datei als Speicherort nicht das normale Dokumenten-Verzeichnis anbietet.

Was ist denn das normale Dokumentenverzeichnis? ;)

Bei Gnome vielleicht ~/Dokumente oder so, aber ich habe z.B. Gentoo ohne Desktopumgebung sondern nur mit MonsterWM als Windowmanager (musst du nicht verstehen), der Punkt ist, da gibt es keine "Standardverzeichnisse" im Home, da bekommst du ein leeres Home und kannst das organisieren wie du willst.

Mein home ist somit zu einer Müllhalde verwahrlost und ich werde vermutlich so schnell auch nicht mehr Herr der Lage, aber dafür darf ich mir selbst aussuchen, ob und wo ich ein Dokumentenverzeichnis habe. :Cheese:

tandem65
19.11.2012, 09:36
Hi Pioto,

ich kenne den Herrn root seit dem warmen Herbst 1992. Damals gab es m.W. noch nicht einmal Linux. Allerdings habe ich die lose Bekanntschaft kaum gepflegt und erst vor drei Jahren ein wenig aufgefrischt. Bis vorgestern war alles gut, aber das man von einem alten Bekannten so hintergangen wird, ist schon bitter.

Herr root hat eine Adresse in der Linux-Straße seit 1991.
Ich habe Herrn root 1993 in der SCO-Straße kennengelernt. Das war noch eine sehr rustikale Hütte. ;)

Ich finde wirklich Du solltest Ubuntu keine grossen Vorwürfe machen. Es ist besser zu wissen, daß der Fehler bei einem selbst lag als daß das System versagt hat. Ich speichere z.B. sehr gerne aktiv in /tmp, damit ich mich nicht um das löschen kümmern muß. Ich kämpfe übrigens mit Frau tandem65 auch immer wieder damit, Daten nicht nur sinnvoll zu benennen, sondern auch noch systematisch sinnvoll abzulegen. Der erste Punkt macht natürlich, daß man mit einer Suchfunktion an Daten wieder rankommen kann. Der ist für mich selbstverständlich, da ich nach wichtigen Daten erst gar nicht suchen möchte. Dementsprechend solltet ihr das unter Lehrgeld verbuchen und euch gemütlich im Hause Ubuntu einrichten. ;)