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Vollständige Version anzeigen : Mineralwasser: Wie denn jetzt?


radlrob
07.06.2010, 23:43
Hallo zusammen,
da ich am vergangenen Wochenende im Wettkampf ebenfalls mit der Hitze und mit einigen echt fiesen Krämpfen zu kämpfen hatte mach ich mir momentan ein wenig Gedanken über meine Ernährung, vor allem über die tägliche Flüssigkeitsbilanz.
Drei Liter trinken, gut und schön. Aber was?
"Das große Buch vom Triathlon" weiß im Kapitel 20.3. zu berichten:
"Nach sportlichen Belastungen ist zuerst das Flüssigkeitsdefizit auszugleichen. Von den zahlreichen Möglichkeiten der Flüssigkeitsaufnahme haben sich natriumreiche Mineralwässer als günstig erwiesen."

Das Netz berichtet allerdings u.a.:
"Der Mineralgehalt sollte insgesamt möglichst niedrig sein. Denn die im Wasser enthaltenen Mineralien sind anorganischer Herkunft (aus dem Gestein des Bodens und nicht aus einer Pflanze) und können somit vom Körper nicht oder nur minimal in die Zellen aufgenommen werden. Die im Mineralwasser enthaltenen Mineralien werden einfach durch den Körper hindurch geschleust und belasten somit eher den Körper, als dass sie helfen. Liegt der Gesamtgehalt an Mineralien unter 300mg pro Liter, so ist dies wohl noch erträglich."

Was stimmt denn nun, wer weiß mehr?

Danke
Robert

chris.fall
08.06.2010, 00:55
Moin,

obwohl Steinsalz (Halit) ein Mineral ist, hängt die Aufnahme von
Kochsalz (=Natriumchlorid ~ Natrium) im Wesentlichen von
seiner Konzentration im Getränk ab, und nicht von seiner Herkunft.

Zu der Aufnahmen der anderen Mineralien kann ich nichts sagen,
die Mineralogie ist im Wortsinn 'ne Wissenschaft für sich...

Wenn Deine Krämpfe tatsächlich am Kochsalzmangel liegen, reicht
IMHO ein natriumreiches Mineralwasser nicht aus; ich muss immer
kräftig salzen und habe in meinen Getränken auch immer die
berühmte Messerspitze Salz, um damit keine Probleme zu
haben.



Viele Grüße,

Christian

greencadillac
08.06.2010, 06:32
Von wo aus dem Netz? Ich halte diese Aussage für zu verallgemeinernd, deshalb würde ich eher dem Rat, ein mineralreiches Wasser zu finden, vertrauen.

Ausdauerjunkie
08.06.2010, 07:23
Da kann man Minerwasser tinken, bis zum erbrechen, es wird nichts ändern.
Denn von allen Mineralien ist viel zu wenig drin, als daß es was bewirken könnte;)

Rälph
08.06.2010, 08:50
Das große Buch vom Triathlon halte ich für ein recht fundiertes Werk und würde eher darauf vertrauen.

Matthias
08.06.2010, 10:00
Das Netz berichtet allerdings u.a.:
"Der Mineralgehalt sollte insgesamt möglichst niedrig sein. Denn die im Wasser enthaltenen Mineralien sind anorganischer Herkunft (aus dem Gestein des Bodens und nicht aus einer Pflanze) und können somit vom Körper nicht oder nur minimal in die Zellen aufgenommen werden. Die im Mineralwasser enthaltenen Mineralien werden einfach durch den Körper hindurch geschleust und belasten somit eher den Körper, als dass sie helfen. Liegt der Gesamtgehalt an Mineralien unter 300mg pro Liter, so ist dies wohl noch erträglich."
Das ist definitiv esoterischer Bullshit.
Bei verschiedenen Spurenelementen (Zink ist wohl das bekannteste Beispiel) steckt ein Körnchen Wahrheit drin.
Die allgemeinen (nicht sportspezifischen) Empfehlungen für Mineralwasser richten sich ja an Leute, die schon zu viel Salz mit der übrigen Nahrung zu sich nehmen.

phi25
08.06.2010, 11:21
Die Menge an Mineralien die wir über Wasser zu uns nehmen ist gering im Gegensatz zur Nahrung. Interessant im Zusammenhang mit Krämpfen ist eventuell der Gehalt an Magnesium, aber auch da bin ich skeptisch.
Zum Vergleich:
In einem durchschnittlichen Mineralwasser befinden sich meist unter 20 mg Natrium pro Liter.
In einem Big Mac befinden sich ca. 750 mg Natrium.
Welche Mineralien im Wasser gelöst sind ist letztendlich egal, da die Ioen in gelöster Form vorliegen.

Matthias
08.06.2010, 11:28
Zum Vergleich:
In einem durchschnittlichen Mineralwasser befinden sich meist unter 20 mg Natrium pro Liter.
Hier eine umfangreiche Liste:
http://www.ernaehrung.de/tipps/hypertonie/blut14.php

phi25
08.06.2010, 11:35
Hier eine umfangreiche Liste:
http://www.ernaehrung.de/tipps/hypertonie/blut14.php

Rund 13 g Natrium auf einen Liter :confused:
Is wohl eher zum Einreiben, oder?

Danke für den Link, mir war garnicht klar, das es Mineralwasser mit so hohen Gehalten gibt.

Matthias
08.06.2010, 11:53
Rund 13 g Natrium auf einen Liter :confused:
Is wohl eher zum Einreiben, oder?

Danke für den Link, mir war garnicht klar, das es Mineralwasser mit so hohen Gehalten gibt.

Das ist sogar mehr als im Meerwasser:
http://de.wikipedia.org/wiki/Meerwasser

Joersch
08.06.2010, 12:30
Leitungswasser und ne Brise Salz tut es auch, oder? Das ist auf jeden ^Fall am günstigsten, am besten für die Umwelt und wen Du Dir ganz grosse sorgen um die Ernährung machst, kannst für das ersparte ab und zu noch was elektrolytmässiges nehmen...

Zu Mineralwasser ist noch zu sagen, dass, auch wenn Du die geogenen Salze aufnehmen kannst (ich bin kein Ernährungswissenschaftler), hängt es noch arg von der Quelle ab, wie viel drin ist. Aber das versteht sich ja eh von selbst, wenn das alles von den jeweils geologischen gegebenheiten abhängt...

Skorod
08.06.2010, 13:01
Also die Annahme das anorganische Substanzen perse den Körper nur belasten halte ich für nicht haltbar oder auch das Erdalkalielemente wie sie im Trinkwasser vorkommen und damit den °dH bestimmen einfach durch durch Zellen "durchsausen" und damit der Körper einen höheren Aufwand bescheren soll um damit seinen Stoff- und Energiewechsel aufrecht zu erhalten ist naja sagen wir so es erzeugt ein Grinsen in mein Gesicht, dass selbst Batmans Joker übertrifft. Nicht desto trots gibt es solche Dinge, dass Verbindungen durch die Zellen regelrecht "schlüpfen" ohne das sie vom Körper wahrgenommen werden. Dort befindet man sich aber in Nanobereich, zwar liegen Mineralstoffe auch als Ionen vor aber nicht so vereinzelt. Bisher wird das nur bei weinigen Produkten verwendet und hautsächlich in den USA und Japan bei Jogurt aber dort mehr mit Argoninonen oder Goldionen um die Mikrobiologie unter kontrolle zuhalten. Ist aber nicht das Thema, ich persönlich kann die empfehlen isotonische Getränke zu trinken, wie alk. freies Bier, eigene Zusammenstellungen oder "Rohrperle". Zum selbstanrühren von Mg-Tagbelltenn oder ähnliches wie Vitamintabletten sei aber gesagt, dass Ökotest sehr unzufrieden ist mit solchen Präperaten, da die Resorption durch die Begleitstoffen in den Tabletten nur sehr gering ist und somit fast gar kein effekt hat.
Bleib lieber bei Milchprodukten wenn du sie verträgst wie Molke usw. und den schon erwähnten alk. freien Bier und Leitungswasser.Es ist schließlich nur eine kurze und recht intensive temporäre Belastung so schnell kann der Körper das nicht ersetzen selbst bei Ausgleich.