Vollständige Version anzeigen : Supersapiens Glucose Monitoring
Itchybod
21.05.2021, 09:06
Ich werde gerade auf Facebook zugeschüttet mit der Werbung für Supersapiens.
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann versucht der Hersteller die Blutzuckermessung, die eigentlich für Diabetiker entwickelt wurde, auch für Sportler attraktiv zu machen.
Man soll damit wohl seine Ernährung im Training und Wettkampf unglaublich optimieren können.
In diesem Blog wurde das mal andiskutiert.
https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=45036
Ansonsten hat die SuFu hier nix ergeben. Daher dachte ich, dass ich mal einen Thread aufmache.
Vielleicht wurde hier auch schon erwähnt, dass Supersapiens auch Titelsponsor vom IM Hawaii ist.
Hier mal kurz mein Eindruck / Meinung:
Das System ist sehr teuer und arbeitet mit Einweg Sensoren (2 Wochen). In jedem Sensor ist eine kleine Batterie drin. Das finde ich nicht sehr nachhaltig. Mir erschließt sich auch der Nutzen nicht so ganz.
Bei einer Langdistanz kämpft man ja sowieso damit, dass man gar nicht so viel Glucose aufnehmen kann, wie man verbraucht. Von daher verstehe ich nicht, warum ich das auch noch als zusätzliche Info brauche.
Wenn ich vor harten Trainingseinheiten ca. 30 min vorher eine Banane, Riegel o.ä. esse, sollte ich doch auch auf der sicheren Seite sein
Aber vielleicht bin ich auch nur ignorant und das ist die geilste Erfindung seit geschnitten Brot.
Hier mal kurz mein Eindruck / Meinung:
Das System ist sehr teuer und arbeitet mit Einweg Sensoren (2 Wochen). In jedem Sensor ist eine kleine Batterie drin. Das finde ich nicht sehr nachhaltig.
Das ist sicherlich nicht so der Knüller, aber ich vermute dass es produktionstechnisch einfacher ist. Du musst ja bedenken, dass es als Medizinprodukt, mit Kontakt zu deinem Blut, hohe Hygiene Richtlinien erfüllen muss. Du steckst dir den Sensor aktuell halt einfach nur dran und machst ihn dann nach zwei Wochen wieder ab, so dass es im Prinzip "Narrensicher" ist. Würdest du selber einen Akku tauschen, müsstest du trotzdem auch den Teil mit der Nadel regelmäßig austauschen.
Bei einer Langdistanz kämpft man ja sowieso damit, dass man gar nicht so viel Glucose aufnehmen kann, wie man verbraucht. Von daher verstehe ich nicht, warum ich das auch noch als zusätzliche Info brauche.
CGM ist in erster Linie ein Trainingstool und kann (nicht muss!) hilfreich sein bei der Optimierung von Trainingszeiten und Mahlzeiten vor Trainingseinheiten. Hast du bspw. eine Unterzuckerung zu Beginn deiner Trainingseinheit, kann sich dies negativ auf die Qualität oder zumindestens mal dein wohlbefinden während dieser Trainingseinheit haben.
Wenn ich vor harten Trainingseinheiten ca. 30 min vorher eine Banane, Riegel o.ä. esse, sollte ich doch auch auf der sicheren Seite sein
Ist natürlich ein individuelles Thema. Die Studienlage ist hier in den Ergebnissen aber eindeutig. Im Zeitraum von 15 - 75 Minuten vor der Trainingseinheit riskiert man mit KH eine Hypoglykämie zu Beginn der Trainingseinheit/des Wettkampfes. Das Risiko steigt dabei bis 75 Minuten an. Ab 90 sinkt es wieder und ab 2 h ist es kein Thema mehr.
Siehe bspw.
Jentjens & Jeukendrup. Int J Sports Nutr 12 (4): 398-413, 2002
Jentjens et al. Eur J Appl Physiol 88: 459-465, 2003
Jentjens et al. Eur J Appl Physiol 88: 444-452, 2003
Moseley et al. Eur J Appl Physiol 88: 453-458, 2003
Dies betrifft aber nur das Thema Hypoglycämie. Es gibt nahezu keine Studien, welche einen negativen Effekt auf die Leistung nachweisen, unabhängig vom Zeitpunkt und der Menge der KH.
Jeukendrup and Killer Nutrition & Metabolism 57: 18-25, 2010
Aber vielleicht bin ich auch nur ignorant und das ist die geilste Erfindung seit geschnitten Brot.
Bier???
Spaß beiseite. Es ist natürlich ein Optimierungstool für ein hohes Level. Es wurde sicherlich v. a. für Profis entwickelt und ich denke, dass es sich langfristig durchsetzen wird. Zu positiv sind die Rückmeldungen aus dem Profisport. Man sollte aber sicherlich bei der Bewertung der Daten aufpassen. Es ist ein Thema bei dem man sich entweder sehr viel selbst informieren muss, oder jemanden hat Trainer/Ernährungsberater, der einem bei der Bewertung der Daten und Interventionen hilft.
Entwickelt wurde das Tool unter dem Namen Freestyle Libre für Diabetiker. Da es von den meisten Gesundheitssystemen aber nur für Typ 1 Diabetiker von den Kassen (oder von anderen Kostenträgern) übernommen wird, ist der Markt irgendwann gesättigt. Daher sucht man nun einfach zusätzliche Anwendungen.
Da sind finanziell potente Ausdauersportler doch ein guter Ansatz..... :Huhu:
Steppison
21.05.2021, 12:48
Ich habe das System von Freestyle knapp 2 Jahre genutzt. Natürlich ist es ein Medizinprodukt und hat einen ursprünglich anderen Sinn als in der aktuellen Vermarktung. Da war es auch nur als Scan-Version mit NFC-Sensor ausgestattet.
Jeder Körper reagiert anders auf die Zufuhr von Energie. Hier kann man halt mittels Messung des Glycosespiegels im Blut (etwas zeitversetzt, Abweichung auch entsprechend) der Verlauf von Anstieg und Abfall gut nachvollziehen.
Ihr würdet Euch wundern was im Körper passiert, wenn es 2h vor dem Wettkampf ist und wie sich der Blutzucker entwickelt, jedenfalls bei mir. Alleine die Aufregung und der Adrenalinausstoss vorm Wettkampf treibt den BZ dermaßen in die Höhe, dass ich mir so mehrfach ein Gel vorab verkneifen musste, um nicht deutlich zu hoch in den Wettkampf einzusteigen. Bei mir wird mangels Insulinproduktion dann vom Körper nicht korrigiert und es gibt keinen Abfall nach Adrenalin oder Energiezufuhr.
Im Wettkampf oder Training kann man sehr gut erkennen, wann bei langen Einheiten der Zeitpunkt da ist, wo man mit Energie anfangen sollte. Oder ab wann man die Leistung reduzieren muss, damit der Körper nicht dauerhaft am Glukose-Minimum-Blutzucker unterwegs ist. Denn gerade wenn man hart weitertrainiert, aber eigentlich schon auf dem Weg in die Unterzuckerung ist und das durch die Belastung nicht richtig wahrnimmt, dann kann es eben auch mal zu Situationen kommen, wo Entscheidungen länger dauern oder eben einfach nicht getroffen werden. Oder manch Athlet dann auch auf der Straße landet.
Wer viel Zeit und Geld hat und sich penibel mit allem möglichen beschäftigen will, für den macht das vielleicht Sinn. Ich persönlich wäre froh, wenn ich es nicht bräuchte. Da ich nun ein anderes Produkt (CGM) nutze kann ich entspannt den Verlauf des BZ am Smartphone ablesen oder dann auf meiner Laufuhr. Beim Radfahren gibt es mir durch Alarme die Sicherheit, dass ich nicht irgendwann untauglich für den Straßenverkehr bin.
btw: es gibt schöneres als 10/14 Tage einen Sensor am Arm zu tragen. Die kleine Kunststoffkanüle muss ins Muskelgewebe, ich meine mindestens 5 mm, eher 7 mm. Und dann bleibt die da auch die ganze Zeit. Das merke ich bei jedem neuen Sensor (Freestyle und nun auch Dexcom) die ersten 1 - 2 Tage wenn es in den Muskeln stört. Da ist auch nix mir Liegestütz oder so. Beim Schlafen merkt man es auch sehr gerne, wenn der Sensor am Triceps angebracht wurde. Beim Setzen kann es bluten und gerade bei den Freestyle hatte ich häufig Probleme den Sensor über 14 Tage ab Körper zu behalten. Klebekraft war so moderat, häufig noch extra fixiert, habe auch ein paar im Schwimmbecken wiedergefunden. Ich hoffe die haben es in den Griff gekriegt.
Moin.
Ich habe euch einmal den Post rausgesucht: 576 (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1595979&postcount=576) in meinem Blog.
Da steht schon alles drin, was ich dazu sagen kann. Acula und ich (indirekt mein Coach) haben darüber auch schon diskutiert in den Beiträgen davor und danach.
Viele Grüße
Tom
Zwei Ergänzungen noch:
Man kann wenn man das Handy mitführt und eine Garmin Uhr hat sich das ganze auch auf der Uhr in Echtzeit auf einem Datenfeld ansehen.
Dann soll demnächst ein Gerät eingeführt werden das die Daten direkt in Echtzeit anzeigt. Sieht aus wie eine Uhr.
Zwei Ergänzungen noch:
Man kann wenn man das Handy mitführt und eine Garmin Uhr hat sich das ganze auch auf der Uhr in Echtzeit auf einem Datenfeld ansehen.
Dann soll demnächst ein Gerät eingeführt werden das die Daten direkt in Echtzeit anzeigt. Sieht aus wie eine Uhr.
Garmin kann das auch, die Funktion ist nur noch für jeden freigeschaltet. Sollte aber auch irgendwann passieren.
"rein zufällig" wird gerade auch eine Online-Umfrage zum Thema "Kohlenhydratverzehr von Ausdauersportlern während des Trainings" durchgeführt (University of Stirling Sport in Schottland betreut durch Stuart Galloway und Corinne Mäder Reinhard)
Link zur Umfrage: https://www.surveymonkey.de/r/sporternaehrung
Die letzte Frage in dieser Online-Umfrage zielt genau auf das System von Supersapiens ab.
Hier wird wohl nach marketingtechnischen Hebeln und Argumenten gesucht, wie man dieses System am besten an den Mann / an die Frau bringen kann.
Ich will auf jeden Fall keine Kanüle ständig im Arm tragen, egal ob Titelsponsor beim IM Hawaii.
und wer will uns den ganzen Mist verkaufen?? u.a. auch die Jungs von Zwift und Wahoo (https://www.presseportal.de/pm/155228/4901666)
Egal was es mir bringen würde: Ich werde soetwas nicht tragen.
Für Diabetiker ok, aber in den Amateursport gehört sowas nicht.
kullerich
22.05.2021, 11:52
Ich werde gerade auf Facebook zugeschüttet mit der Werbung für Supersapiens.
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann versucht der Hersteller die Blutzuckermessung, die eigentlich für Diabetiker entwickelt wurde, auch für Sportler attraktiv zu machen.
Man soll damit wohl seine Ernährung im Training und Wettkampf unglaublich optimieren können.
In diesem Blog wurde das mal andiskutiert.
https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=45036
Ansonsten hat die SuFu hier nix ergeben. Daher dachte ich, dass ich mal einen Thread aufmache.
Vielleicht wurde hier auch schon erwähnt, dass Supersapiens auch Titelsponsor vom IM Hawaii ist.
Hier mal kurz mein Eindruck / Meinung:
Das System ist sehr teuer und arbeitet mit Einweg Sensoren (2 Wochen). In jedem Sensor ist eine kleine Batterie drin. Das finde ich nicht sehr nachhaltig. Mir erschließt sich auch der Nutzen nicht so ganz.
Bei einer Langdistanz kämpft man ja sowieso damit, dass man gar nicht so viel Glucose aufnehmen kann, wie man verbraucht. Von daher verstehe ich nicht, warum ich das auch noch als zusätzliche Info brauche.
Wenn ich vor harten Trainingseinheiten ca. 30 min vorher eine Banane, Riegel o.ä. esse, sollte ich doch auch auf der sicheren Seite sein
Aber vielleicht bin ich auch nur ignorant und das ist die geilste Erfindung seit geschnitten Brot.
Continuous Glucose Monitoring (CGM) ist ganz bestimmt eine gute Erfindung, da es dem Diabetiker ermöglicht, seinen Blutglukoseverlauf kontinuierlich zu erfassen, ohne sich z.B. im Stundenrhythmus "stechen" zu müssen. Aus dieser Zielrichtung ist auch die Messgenauigkeit und Charakteristik des Sensors, den "Supersapiens" nutzt, erklärbar. Eine gute Zusammenfassung der Sinnhaftigkeit für den nicht-diabetischen Sportler findet sich hier (https://tri-mag.de/szene/das-sind-die-themen-der-triathlon-190/) (leider habe ich das noch nicht online gesehen)...
Außer meiner "alter-weisser-Mann-Ansicht" (Triathlon seit 1986....), dass es eher wenige physiologisch reproduzierbar erhebbare Daten gibt, die man als Amateursportler sinnhaft erheben und auswerten kann, hat diese Sensorik das grundsätzliche Problem
(a) sie misst nicht Blutzucker, sondern Glukose im Zellzwischenraum (Interstitium), da gibt es im Konzentrationsverlauf einen zeitlichen Versatz
(b) der Blutzuckerspiegel des Nicht-Diabetikers schwankt gar nicht so sehr...
(c) die Messgenauigkeit des Systems ist auf +- 15 % ausgelegt (und nachgewiesen), in Kombination mit (b) ist das, was "wir Messtechniker" eine "Hausnummer" nennen.
Aus (a) folgt insbesondere, dass die Sensorik nicht für eine Reaktion in Training oder Wettkampf taugt, denn eine Meldung "dein Zuckerlevel ist zu niedrig" kommt 20-30 Minuten zu spät.
Von daher: kann man bei Facebook Spam sperren?
MatthiasR
22.05.2021, 19:50
Von daher: kann man bei Facebook Spam sperren?
Ja. Rechts oben auf die drei Punkte -> "Werbeanzeige verbergen".
Gruß Matthias
Klugschnacker
24.05.2021, 09:07
... hat diese Sensorik das grundsätzliche Problem
(a) sie misst nicht Blutzucker, sondern Glukose im Zellzwischenraum (Interstitium), da gibt es im Konzentrationsverlauf einen zeitlichen Versatz
(b) der Blutzuckerspiegel des Nicht-Diabetikers schwankt gar nicht so sehr...
(c) die Messgenauigkeit des Systems ist auf +- 15 % ausgelegt (und nachgewiesen), in Kombination mit (b) ist das, was "wir Messtechniker" eine "Hausnummer" nennen.
Aus (a) folgt insbesondere, dass die Sensorik nicht für eine Reaktion in Training oder Wettkampf taugt, denn eine Meldung "dein Zuckerlevel ist zu niedrig" kommt 20-30 Minuten zu spät.
Das würde ja bedeuten, dass das Real-Time-Monitoring in Wirklichkeit gar nicht real-time ist.
:-((
Weißt Du zufällig ad hoc, wie stark der Blutzucker bei einem gesunden Menschen üblicherweise schwankt? Ist diese Schwankung groß oder klein im Vergleich zur Messungenauigkeit von ±15%?
Das würde ja bedeuten, dass das Real-Time-Monitoring in Wirklichkeit gar nicht real-time ist.
:-((
Genau das wurde gestern aber bei der IM Übertragung so angepriesen :Cheese:
Ich war gerade mit dem Nachwuchs beschäftigt, deshalb hab ich das nicht detailliert mitgeschnitten, daher darf man mich hier gerne korrigieren. Sie hatte glaube ich sogar noch irgendwas dabei um die Daten direkt zu übertragen/aufzeichnen und nach diversen Tests im Training wollte sie über die „Technik“ ihre Zufuhr im Rennen steuern.
Da ihr Team von Supersapiens gesponsert wird kann man es glauben oder nicht.
kullerich
24.05.2021, 11:28
Das würde ja bedeuten, dass das Real-Time-Monitoring in Wirklichkeit gar nicht real-time ist.
:-((
Weißt Du zufällig ad hoc, wie stark der Blutzucker bei einem gesunden Menschen üblicherweise schwankt? Ist diese Schwankung groß oder klein im Vergleich zur Messungenauigkeit von ±15%?
Die Messung des Sensor ist schon Real-Time, aber halt nicht im Blutstrom....:dresche
Schwankungsbreite typisch ist z.B. hier (https://de.wikipedia.org/wiki/Blutzucker#/media/Datei:Glucose-insulin-day-german.svg), das ist recht nah an der Breite von 30 mg/dL, die der Sensor liefert.
Itchybod
24.05.2021, 22:48
Ja. Rechts oben auf die drei Punkte -> "Werbeanzeige verbergen".
Gruß Matthias
Dann kommt irgendeine andere Werbung.
Ich bin nur erstaunt von dem Aufwand, den die Firma betreibt, um die Sensoren and den Triathleten zu bringen.
So ganz erschließt sich mir der Sinn des Sensors immer noch nicht. Wäre er der Strategie "alle 30 min ein Gel zu mir nehmen" wirklich so überlegen?
Die Sensoren sind billige Massenware für Diabetiker, über den Sportmarkt lassen sich die Dinger teuer verkaufen :Huhu: Bringt dem findigen Vermarkter sicher guten Profit, ob es dem Sportler hilft ist fraglich.
So ganz erschließt sich mir der Sinn des Sensors immer noch nicht. Wäre er der Strategie "alle 30 min ein Gel zu mir nehmen" wirklich so überlegen?
So wie ich die Anwendung aus dem Profisport kenne, geht es nicht darum, deine Livewerte zu kennen und zu intervenieren. Es wird also nicht als akute Ernährungsstrategie genutzt. Das hat v. a. 2 Gründe. Wie bereits hier erwähnt, gibt es einen zeitlichen Versatz von Gewebe zu Blut. Der andere Grund ist, dass ein deutliches absacken des Blutzuckerspiegels in einem WK auch bei einer Blutmessung zu spät gesehen würde um hier noch vernünftig eingreifen zu können. Das System dient mMn deshalb eher dazu, hinterher Rückschlüsse zu ziehen. Wenn du bspw. eine harte Trainingseinheit fährst und dabei x Gramm KH konsumierst, kannst du hinterher mit einer tatsächlichen Messgröße dein Gefühl während der Einheit vergleichen und deine KH-Zufuhr bewerten.
Die Änderung des Gewebezuckers ist individuell und hat meistens einen zeitlichen Versatz von 5 - 15 Minuten im Vergleich zum Blutzucker.
Klugschnacker
25.05.2021, 09:29
So ganz erschließt sich mir der Sinn des Sensors immer noch nicht. Wäre er der Strategie "alle 30 min ein Gel zu mir nehmen" wirklich so überlegen?
Das frage ich mich auch. Außerdem habe ich für das Absinken des Blutzuckerspiegels bereits einen eingebauten Sensor, nämlich mein Gehirn: Man beginnt, sich im Rennen schlechter zu fühlen, stellt sich Sinnfragen, zweifelt am Erreichen des gesteckten Ziels. Diese leichte Depression im Rennen ist ein Zeichen für einen absinkenden Blutzuckerspiegel.
Man hat mich seitens des Herstellers um einen Test dieser Sensoren gebeten. Ich habe das abgelehnt, da mir der Testzeitraum von 14 Tagen als zu kurz erschien. Außerdem war ich noch in der Off-Season, da trainiere ich nicht so hart, dass ich meinen Blutzuckerspiegel überwachen müsste. Normalerweise höre nach meiner Absage nie wieder etwas von der Firma, lese dann aber kurz darauf "Erfahrungsberichte" in anderen Publikationen und von den üblichen "Influenzern". In diesem Fall ist man jedoch auf meine Bedenken eingegangen und hat mir einen längeren Testzeitraum zugesagt. Das ist eher ungewöhnlich, deshalb möchte ich es lobend herausstellen.
Ich zögere aber noch, da ich vom Nutzen der Messung nicht überzeugt bin, vor allem aber aufgrund ethischer Bedenken. Will ich mir als kerngesunder Hobbysportler eine Nadel ins Muskelfleisch setzen und diese dort 14 Tage lang verbleiben lassen? Ich habe ja noch jede Menge anderer Möglichkeiten, mich zu verbessern, die für mich naheliegender sind.
Falls sich der Blutzuckerspiegel irgendwann ohne Nadel zuverlässig messen ließe, beispielsweise wie eine moderne Pulsmessung am Handgelenk oder die Sauerstoffsättigung an der Fingerkuppe, würde ich der Sache aufgeschlossener gegenüber stehen.
Grüße,
Arne
Itchybod
25.05.2021, 12:50
Das System wird geradezu mit Gewalt in den Markt geprügelt. Die Facebook Werbung kostet ja auch Geld. Titelsponsor von Hawaii zu sein wird ja auch etwas Geld kosten. Mir wurden ein paar Videos vom IM in Tulsa bei YouTube vorgeschlagen und schon sehe ich in Großaufnahme Athleten mit Sensor am Arm. In der Triathlon Zeitschrift findet sich auch plötzlich ein Artikel (muss ich noch lesen).
Gute Produkte brauchen imho gar nicht so ein krasses Marketing. Diese verkaufen sich, weil sie gut sind.
Gute Produkte brauchen imho gar nicht so ein krasses Marketing. Diese verkaufen sich, weil sie gut sind.
Ich bin kein Freund dieses Produktes, aber auch viele gute Produkte sind mit viel Marketingaufwand gestartet.
Steppison
25.05.2021, 13:21
Langfristig wird sich keiner dauerhaft Sensoren an den Arm (oder anderswo hin) tackern. Das stört auf die Dauer einfach zu sehr.
Es hilft sicher, wenn man das in der idealen Situation einsetzt, um den Körper noch etwas besser zu verstehen und gerade das Thema Ernährung im Training und Wettkampf zu verbessern. Aber das wird irgendwann abgeschlossen sein und dann erledigt sich das auch wieder.
Wenn man bereits merkt, dass man leer ist und erst dann in größeren Mengen nachschaufelt, dann geht der BZ lange nicht so schnell wieder nach oben wie man sich das idealisiert wünscht. Der Blutzucker im Blut (Messung ca. 15min verzögert) gibt ja nicht an, wie voll die Speicher sind, sondern wie viel Glukose gerade im Blut an der Messstelle enthalten ist. Und der Arm ist recht weit von den Beinen entfernt. Und wenn dann schneller Zucker genommen wird, dann muss der auch erstmal im Blut ankommen bzw. den Sensor erreichen. Wenn man einen abfallender Blutzucker frühzeitig wahrnimmt, kann man viel besser gegensteuern und gerät nicht in ein kleines Loch, was zu höheren Belastungen führt, wenn man ein Tempo oder einen Wattbereich halten will.
Einmal zu tief hängt länger nach. Gerade in einem WK würde ich mich weit von der Grenze zur Unterzuckerung entfernen wollen, damit der Körper nicht anfängt verschiedene Prozesse runterzufahren. Zu hoch ist auch nicht gut, da hier ebenfalls eine Hemmung eintritt.
btw: ich bin schön öfter recht leer mit einem BZ nah an der Unterzuckerung nach Hause gekommen, mein Telefon hat auch schon Alarmmeldungen mitgeteilt. Dann habe ich kurz geduscht und nach 20 - 30 min hatte ich einen rasanten BZ-Anstieg weit in die Überzuckerung hinein. Da a) fehlendes Insulin und b) sich der Blutzuckergehalt durch ausbleibende Energieabnahme stark angereichert hat.
MatthiasR
26.05.2021, 09:17
Ja. Rechts oben auf die drei Punkte -> "Werbeanzeige verbergen".
Dann kommt irgendeine andere Werbung.
Selbstverständlich, Facebook finanziert sich über Werbung, was glaubst du denn?!
Man kann so nur völlig unpassende, nervtötende Reklame vermeiden und bekommt mit der Zeit besser zu den eigenen Interessen passende Werbung. Ob das allerdings ein Vorteil ist, sei mal dahin gestellt ...
Gruß Matt"ja, offtopic, ich weiß"hias
Ob sinnvoll oder nicht, der Hauptmarkt dürfte dafür wohl in den USA liegen und wenn man da regelmäßig unterwegs ist dann ist es unübersehbar wie viel Geld da mit "jedem Scheiß" zu machen ist und da werden die auch mit den Sensoren genug Kohle abgreifen können...
Itchybod
04.06.2021, 22:54
So ich hab jetzt den Artikel in der "Triathlon" gelesen.
Erstaunlicherweise kommt der Sensor recht schlecht weg. Ich fand das insofern erstaunlich, weil sonst eigentlich jedes Produkt in der Triahtlon "total super" ist.
Hauptkritik war, wie hier schon erwähnt, die Verzögerung von Blut zu Serum Zuckerspiegel. Ansonsten scheint die Genauigkeit nicht so gut zu sein.
Bei einem gesunden Menschen ist die Aussagekraft des Blutzuckers über die verfügbaren Speicher wohl eher gering.
Eine Verständnisfrage:
Wenn ich immer wieder Probleme mit Ernährung habe. Vielfach das Gefühl habe die ganzen Gels, Riegel etc kommen unterschiedlich viel zu spät oder gar nicht im Muskel an, ich schon auf tiefer Stufe je nach Aussentemperatur zuviel Energie benötige, hilft mir dieses Instrument um während vergleichbaren Trainingseinheiten hier Licht ins Dunkel zu bringen? Ich brauche keine realtime Daten. Ich würde bei zb einem langen Lauf oder eine längeren Ausfahrt testen wollen, wie sich der Blutzuckerspiegel vor und während verschiedenen Verpflegungsarten verhält.
Steppison
07.06.2021, 15:23
Du hast ja eine Aufzeichnung von Daten in einem gewissen Intervall. Aus dem Hut weiß ich jetzt den Minuten-Zeitraum nicht. Normalerweise müsstest du, wenn du unterwegs bist, recht gut sehen, wann du etwas gegessen hast. Ist halt die Frage wie schnell dein Körper durch Ausschüttung von Insulin gegensteuert.
Als Diabetiker kann ich dir da nicht weiterhelfen, bei mir mit Insulinmangel sehe ich es sehr gut, da es dann häufig erst mal einen starken Peak gibt, der sich dann durch die Belastung wieder reduziert. Es muss nicht zwangsläufig Insulin im Körper sein um die Glukose in die Muskelzellen zu transportieren.
kullerich
07.06.2021, 15:38
Eine Verständnisfrage:
Wenn ich immer wieder Probleme mit Ernährung habe. Vielfach das Gefühl habe die ganzen Gels, Riegel etc kommen unterschiedlich viel zu spät oder gar nicht im Muskel an, ich schon auf tiefer Stufe je nach Aussentemperatur zuviel Energie benötige, hilft mir dieses Instrument um während vergleichbaren Trainingseinheiten hier Licht ins Dunkel zu bringen? Ich brauche keine realtime Daten. Ich würde bei zb einem langen Lauf oder eine längeren Ausfahrt testen wollen, wie sich der Blutzuckerspiegel vor und während verschiedenen Verpflegungsarten verhält.
Wie oben ausgeführt, meine starke Vermutung ist, dass das für dich nur dann relevant ist, wenn du Diabetiker bist. Ansonsten sind die Schwankungen deines Glukosespiegels im Interstitium in der Größenordnung des Systemfehlers des Messgerätes.
Steppison
08.06.2021, 09:38
Ich könnte mir vorstellen, dass ein solches System temporär Sinn macht, wenn ein damit erfahrener Trainer weiß wonach man schauen muss. Da sollte schon ein entsprechendes Wissen vorhanden sein, wie der Körper auf Nahrung reagiert und was man überhaupt sehen muss, um Aussagen treffen zu können.
kullerich
08.06.2021, 11:21
Ich könnte mir vorstellen, dass ein solches System temporär Sinn macht, wenn ein damit erfahrener Trainer weiß wonach man schauen muss. Da sollte schon ein entsprechendes Wissen vorhanden sein, wie der Körper auf Nahrung reagiert und was man überhaupt sehen muss, um Aussagen treffen zu können.
Ich gebe dir insofern Recht, als ein Gespräch mit einer guten Trainer*in in vielen solchen Themen voranbringen kann. Das heißt, hier sollte gemeinsam besprochen und ausprobiert werden, wie sich welche Nahrung wann zugeführt auf die Ausdauerleistung auswirkt.
Die Hilfe, die die Daten dieses Sensors dabei geben sollen, ist meiner oben ausgeführten Argumentation nach nicht groß. Dies ist ein weiteres Thema von "es gewinnt nicht, wer den besten Messwert hat, sondern wer als erstes im Ziel ist".
Steppison
09.06.2021, 14:06
UCI bans blood glucose and lactate monitoring devices from competition (https://www.bikeradar.com/news/uci-bans-supersapiens/)
UCI bans blood glucose and lactate monitoring devices from competition (https://www.bikeradar.com/news/uci-bans-supersapiens/)
Lustig, dass man aus Dingen Schlagzeilen macht, die bereits vorher so waren :Lachanfall:
Wie oben ausgeführt, meine starke Vermutung ist, dass das für dich nur dann relevant ist, wenn du Diabetiker bist. Ansonsten sind die Schwankungen deines Glukosespiegels im Interstitium in der Größenordnung des Systemfehlers des Messgerätes.
Wo hast du eigentlich die Daten zum Messfehler her? Kann man die irgendwo nachlesen? Fände ich durchaus interessant:)
kullerich
09.06.2021, 17:58
Wo hast du eigentlich die Daten zum Messfehler her? Kann man die irgendwo nachlesen? Fände ich durchaus interessant:)
Der Sensor erfüllt die DIN/ISO 15197, da steht das drin....
habe ich für das Absinken des Blutzuckerspiegels bereits einen eingebauten Sensor, nämlich mein Gehirn: Man beginnt, sich im Rennen schlechter zu fühlen, stellt sich Sinnfragen, zweifelt am Erreichen des gesteckten Ziels. Diese leichte Depression im Rennen ist ein Zeichen für einen absinkenden Blutzuckerspiegel.
Interessant.
Bei mir kommen da immer Phantasien über Baguette mit Käse und Wurst und ich überlege, ob ich Geld (und Maske) dabei habe und wo der nächste Aldi ist. :)
Interessant.
Bei mir kommen da immer Phantasien über Baguette mit Käse und Wurst und ich überlege, ob ich Geld (und Maske) dabei habe und wo der nächste Aldi ist. :)
Vielleicht mal auf die neueste Firmware updaten:Cheese:
PattiRamone
16.09.2021, 13:52
Beim 70.3 Luxemburg wurden die Dinger verteilt.
War mal ganz interessant die Daten im Wettkampf zu sehen, aber kaufen würde ich das Teil nicht (den Freestyle Libre bekommt man einzeln für 60€, den Supersapiens nur im Abo für mind. 75€ ;) ).
Die Werte waren im grünen Bereich. Hätte mich auch gewundert, wenn nicht.
Der Sensor war übrigens nach 3 Tagen im Eimer. Alleine wegen dem Elektro-Schrott, der entsteht, würde ich das nicht kaufen. Für Diabetiker sicher sinnvoll, für Amateur-Sportler doch ziemlich übertrieben.
Glaube nicht, dass ich mir noch einen Sensor setzen werde.
Beim 70.3 Luxemburg wurden die Dinger verteilt.
War mal ganz interessant die Daten im Wettkampf zu sehen, aber kaufen würde ich das Teil nicht (den Freestyle Libre bekommt man einzeln für 60€, den Supersapiens nur im Abo für mind. 75€ ;) ).
Die Werte waren im grünen Bereich. Hätte mich auch gewundert, wenn nicht.
Der Sensor war übrigens nach 3 Tagen im Eimer. Alleine wegen dem Elektro-Schrott, der entsteht, würde ich das nicht kaufen. Für Diabetiker sicher sinnvoll, für Amateur-Sportler doch ziemlich übertrieben.
Glaube nicht, dass ich mir noch einen Sensor setzen werde.
Ich habe auch so ein Test Kit in Luxemburg mitgenommen. Wie hast Du denn während des Rennens deinen Glucosewert sehen können. Hattest Du dein Smartphone dabei? Ohne funktioniert das ja nur mit dem ganz neuen Armband, welches es in Luxemburg noch nicht gab.
Beim 70.3 Luxemburg wurden die Dinger verteilt.
War mal ganz interessant die Daten im Wettkampf zu sehen, aber kaufen würde ich das Teil nicht (den Freestyle Libre bekommt man einzeln für 60€, den Supersapiens nur im Abo für mind. 75€ ;) ).
Die Werte waren im grünen Bereich. Hätte mich auch gewundert, wenn nicht.
Der Sensor war übrigens nach 3 Tagen im Eimer. Alleine wegen dem Elektro-Schrott, der entsteht, würde ich das nicht kaufen. Für Diabetiker sicher sinnvoll, für Amateur-Sportler doch ziemlich übertrieben.
Glaube nicht, dass ich mir noch einen Sensor setzen werde.
Ach so: jeder hat in Luxemburg ja 3 Sensoren bekommen. Das heißt, Du hast die anderen beiden garnicht weiter genutzt?
Welchen Wert bzw Glucosebereich hattest Du denn während des Rennens?
PattiRamone
16.09.2021, 15:23
Die anderen beiden liegen noch hier. Ich überlege, ob ich zum IM Barcelona noch einen nutze. Bin mir aber nicht sicher, ob ich das Ding beim Schwimmen am Arm haben will.
Man dann das Teil auch mit einigen Garmin Geräten via IQ App koppeln.
Beim Radfahren hatte ich einen Score von 89 (von 100) und beim Laufen 100. Das ist so ein Mittelwert von 130-140.
linuxfritz
16.09.2021, 16:02
Man dann das Teil auch mit einigen Garmin Geräten via IQ App koppeln.
Das Koppeln geht aber nur mit dem Handy zusammen, sozusagen als Bridge zwischen Sensor und Garmin. Oder mit dem angekündigten Armband...
Die anderen beiden liegen noch hier. Ich überlege, ob ich zum IM Barcelona noch einen nutze. Bin mir aber nicht sicher, ob ich das Ding beim Schwimmen am Arm haben will.
Man dann das Teil auch mit einigen Garmin Geräten via IQ App koppeln.
Beim Radfahren hatte ich einen Score von 89 (von 100) und beim Laufen 100. Das ist so ein Mittelwert von 130-140.
Wenn ich das richtig verstehe, hast Du den Sensor nach dem Rennen ausgelesen und keine Werte während dessen gesehen, oder?
Konnte jemand von euch auch feststellen, dass sich nach 1 Gel kurz vor der Einheit und ein weiteres nach 30 Minuten gar nichts tut? Ich habe das nun einige male sowohl vor einem Intervall- als auch Grundlagentraining (letzteres nur zum Test) ausprobiert und jedes Mal keinen Ausschlag feststellen bzw sehen können.
PattiRamone
17.09.2021, 06:51
Wenn ich das richtig verstehe, hast Du den Sensor nach dem Rennen ausgelesen und keine Werte während dessen gesehen, oder?
Ja, weil meine Uhr nicht kompatibel ist
Heydiho.
Habe zwei Sensoren geschenkt bekommen und jetzt mal ein paar Erfahrungswerte machen können.
-Garmin Direktkopplung geht definitiv nicht. Mit keinem Gerät. Das muss über das Handy. Aufm Rad geht das ja noch, und aufm Laufband auch, aber da ich beim Laufen outdoor nie ein Handy dabei habe, kann man die Daten erst im Nachhinein anschauen, was m.M.n. auch am meisten Sinn macht. Machen, analysieren, lernen, anwenden.
-Sensor stört in keiner Weise. Man spürt weder die Nadel noch sonst was, auch wenn man möchte. Und egal ob während der Einheit oder tagsüber, den Sensor vergisst man einfach
-Die Werte sind tagsüber zumindest für mich als Laien zT wenig verständlich. zT steigen sie ohne Konsumation plötzlich an, fallen dann wieder zusammen, obwohl man "tatenlos" am PC sitzt. Gestern während einer Testlaufeinheit aufm Laufband die unten gepostete Aufzeichnung. Training von 11.30-12.30. 10min locker einlaufen, dann 30min lang MD-Pace, 15min mit 15sec/km schneller, und 5min cool down. Aus Testzwecken exakt um 12Uhr und um 12.15 einen Gel genommen. Der Blutzuckerspiegel steigt aber schon vorher und über die ganze Einheit stufenweise an.
Wenn jemand was Gescheites dazu sagen kann, nur zu.
-Im Endeffekt muss man die Daten mit einem Ernährungsprofi analysieren, sonst bringt es nicht viel.
-In einer Woche habe ich eine MD, bis dahin lasse ich ihn noch dran und möchte nachher schauen, wie sich das Ganze während den knapp 5h verhalten hat. Danach kommt er wieder weg.
Heydiho.
Habe zwei Sensoren geschenkt bekommen und jetzt mal ein paar Erfahrungswerte machen können.
-Garmin Direktkopplung geht definitiv nicht. Mit keinem Gerät. Das muss über das Handy. Aufm Rad geht das ja noch, und aufm Laufband auch, aber da ich beim Laufen outdoor nie ein Handy dabei habe, kann man die Daten erst im Nachhinein anschauen, was m.M.n. auch am meisten Sinn macht. Machen, analysieren, lernen, anwenden.
-Sensor stört in keiner Weise. Man spürt weder die Nadel noch sonst was, auch wenn man möchte. Und egal ob während der Einheit oder tagsüber, den Sensor vergisst man einfach
-Die Werte sind tagsüber zumindest für mich als Laien zT wenig verständlich. zT steigen sie ohne Konsumation plötzlich an, fallen dann wieder zusammen, obwohl man "tatenlos" am PC sitzt. Gestern während einer Testlaufeinheit aufm Laufband die unten gepostete Aufzeichnung. Training von 11.30-12.30. 10min locker einlaufen, dann 30min lang MD-Pace, 15min mit 15sec/km schneller, und 5min cool down. Aus Testzwecken exakt um 12Uhr und um 12.15 einen Gel genommen. Der Blutzuckerspiegel steigt aber schon vorher und über die ganze Einheit stufenweise an.
Wenn jemand was Gescheites dazu sagen kann, nur zu.
-Im Endeffekt muss man die Daten mit einem Ernährungsprofi analysieren, sonst bringt es nicht viel.
-In einer Woche habe ich eine MD, bis dahin lasse ich ihn noch dran und möchte nachher schauen, wie sich das Ganze während den knapp 5h verhalten hat. Danach kommt er wieder weg.
Das bestätigt mich nur darin keine Nadel in mein Arm zu rammen :Cheese:
Ich hätte jetzt erwartet, dass man nach der Einnahme einen deutlichen Anstieg „ablesen“ kann. Braucht es für die Kopplung nicht eine IQ-App oder hattest du die installiert?
Viel Erfolg bei deiner MD.
Braucht es für die Kopplung nicht eine IQ-App oder hattest du die installiert?
Brauchst du nicht wissen, du "rammst" dir ja keine Nadel in den Arm. :Lachanfall:
Kopplung mit Handy braucht nur die SupSa-App. Anzeige des Datenfeldes auf dem Garmin braucht die IQ-App auf der Garmin.
Viel Erfolg bei deiner MD.
Danke.;)
Thomas W.
13.11.2021, 08:10
Das ist aber keine App , sondern ein Datenfeld auf der Garmin.
Witzig, dass Du genau heute morgen berichtest, genau 12 Stunden nach meinen ersten Eindrücken.
Da ich vieles noch nicht erklären kann , lohnt sich aber keine Diskussion zu diesem frühen Zeitpunkt;)
Gedankensplitter:
„Vielleicht steigt der Glucosewert zu Beginn , weil Du für die sportliche Tätigkeit vermehrt Glucose brauchst und der Körper sie Dir aus Seinen Ressourcen bereitstellt :) „
Darf ich Dich fragen , ob Du aktuell gut trainiert also in Form bist und wie es sich mit Deinem Gewicht verhält - bist Du da in einem guten Bereich oder wie ich nach oben noch weit entfernt?
Versuche Deine Werte zu verstehen ? ( Guter kontrollierter Anstieg der Werte Deines Körpers - die Resktion sieht sehr kontrolliert aus , als wüsstest Du schon recht genau , wie Dein Körper funktioniert )
Ich habe berufsbedingt zwischen März und August wenig Zeit für Training, mache so gut es geht auf "halten". Aktuell bin ich wieder recht fit, nicht was maximal geht, aber schon dass es reicht Wettkämpfe zu bestreiten.
Und ja, ich bin zwar ein Datenjunkie, aber trotzdem höre ich nach wie vor auf meinen Körper.
Wie gesagt, nächste Woche starte ich wieder eine MD und lasse den Sensor dran. Nimmt mich dann wunder wie das bei einem MD mit den Werten ausschaut. Der Körper kann ja dann irgendwann keine Glukose mehr bereit stellen, wenn die Reserven leer sind, nur noch das was zugeführt wird. Dann wird sich auch zeigen wie schnell die Sauce zur Verfügung steht.
Ich werde berichten.
Thomas W.
14.11.2021, 00:23
Super Danke .
Jetzt weiß ich , was Du mit dem Handy meinst .
Das muss ja zur Übertragung auf die Garmin Uhr als Brücke am Mann sein .
Das ist natürlich etwas umständlicher als erhofft .
Na mal sehen , weiter Erfahrungswerte sammeln.
Ohne Essen kann bei meinem Speicherlevel ja echt noch lang Glucose auf mittlerem Niveau bereit gestellt werden .
Muss ich garnicht soviel essen ;)
Kommt halt auf die Intensität und deine Fatmax drauf an.
Thomas W.
14.11.2021, 09:43
Beim Laufen fällt der Wert recht schnell unter den empfohlenen Belastungsrahmen , wenn ich vorher nur Flüssigenergie zu mir nehme und nicht weiter zuführe .
Ich meinte im normalen Tagesverlauf nach Belastung .
Da habe ich gestern noch nicht die Kopplung Körpergefühl Hunger mit dem Glucosewert verstanden . Hatte Hunger ohne Sichtbarkeit im Glucosegraphen .
Ich hatte erwartet - der Wert fängt an weit zu fallen gleich Hunger .
Oder Hunger - der Wert fängt versetzt an zu fallen .
Bei mir war aber nur Hunger gleich der Wert verändert sich nicht ;)
Konnte erst 23 Uhr zu Abend essen gestern .
Es gibt aber spannende Synchronität im Verlauf des Schlafrhythmus zum Glycosespiegel .
Tiefschlaf in Wellen G.Spiegel auch . Im Tiefschlaf fiel der Spiegel weit ab .
Fettverbrennung Max ?
Leider erst viele Stunden nach der Nahrungsaufnahme , da war der Körper wohl noch mit dem einpendeln nach später Nahrungsaufnahme 700cal frisch gekocht mit Fleisch beschäftigt ( übrigens da auch keine Tiefschlafphase - unruhiger Schlaf )
Weiter gehts .
Man kommt ja im Winter nicht zu Aerotests , also hier weiter spielen ;)
Mein Brötchengeber scheint sich in der Zukunft mehr auf das Endkunden-Geschäft mit Biosensoren zu spezialisieren. So ist es wohl zu deuten, daß Abbott der erste Healthcare Konzern ist, dessen CEO als als Keynote Speaker auf der CES (große Consumer Electronics Messe in USA) auftreten darf.
Das Interesse war scheinbar nicht so groß, aber unser Chef hat weitere Biosensoren für Athleten zur Messung von Glucose, Ketonen und Laktat in Aussicht gestellt. (https://www.barrons.com/articles/abbott-labs-ceo-unveils-wearable-biosensors-at-ces-51641505214)
Supersapiens (die Sport-Version von Freestyle Libre) war also nur der erste Schritt. Lingo wird die neue Produktlinie wohl heissen.
Hier wurde übrigens das Thema am Institut vom Hottenrott mal wissenschaftlich betrachtet und untersucht:
http://www.hottenrott.info/wp-content/uploads/2021/12/Der-neue-Gamechanger.-Der-Libre-Sense-auf-dem-Pr%C3%BCfstand.pdf
PattiRamone
18.03.2022, 18:34
Falls jemand Interesse hat, ich habe 5 Stück zu verkaufen: ebay Kleinanzeigen (https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/supersapiens-libre-sense-glucose-sport-biosensor-abbott/2053074263-230-5119)
docbambas
11.11.2022, 10:32
Moin zusammen!
Um das Thema nochmal aufzuwärmen: Ich habe seit zwei Tagen einen FreeStyle Libre 3 am Arm (gab es für lau) und werde das Teil mal für 14 Tage testen.
Mein erstes Fazit ist, sofern die Messwerte stimmen, dass ich doch deutlich höhere Werte habe als ich dachte und rein definitionsgemäß schon als Prädiabetiker gelten würde.
Meine Blutzuckerspikes sind zum Teil massiv (höchster Wert war >200mg/dl) und morgens liegt der Nüchternwert auch über 100mg/dl.
Dazu muss man allerdings sagen, dass mein Energiebedarf extrem ist und ich täglich ca. 5.000-6.000kcal zu mir nehme. Da davon ca. 70% Kohlenhydrate sind kommt da natürlich dann einiges zusammen. Mein Pankreas ist jedenfalls nicht arbeitslos.
Die Frage ist jetzt: Was kann ich mit den Werten anfangen? Gelten die allgemeinen Regeln, dass Blutzuckerspitzen zu vermeiden sind und Werte über 140mg/dl eigentlich schon ein Hinweis für Diabetes sind, auch für Leistungssportler mit 3 Trainingseinheiten täglich?
Allgemein ernähre ich mich vegan mit hohem Anteil an Obst und Gemüse. Dabei ist auch einiges an Trockenfrüchten und der ein oder andere Clif Bar.
Ohne diese konzentrierten Kohlenhydratquellen wüsste ich nicht, wie ich meinen Energiebedarf decken sollte. 6000kcal mit Brokkoli und Quinoa zu füllen gestaltet sich in der Praxis dann doch etwas schwierig.
Auf der anderen Seite möchte ich natürlich auch nicht in drei Jahren einen manifesten Diabetes entwickeln.
Falls jemand Erfahrungen hat oder eventuell Studien zu dem Thema, immer her damit. Freue mich über Input! 🙃
TIME CHANGER
14.11.2022, 14:26
Was mich wunder negmen würd eist, wie du auf einen Bedarf von 5000 bis 6000 kcal pro Tag kommst??
Im obigen Hottenrott-Test zeigte der Libre sense deutlich zu viel an, etwa + 20.
Der relative Verlauf ist wohl aussagekräftig, aber die absoluten Werte sind nicht mit klinischen Tests vergleichbar.
kullerich
14.11.2022, 20:04
Im obigen Hottenrott-Test zeigte der Libre sense deutlich zu viel an, etwa + 20.
Der relative Verlauf ist wohl aussagekräftig, aber die absoluten Werte sind nicht mit klinischen Tests vergleichbar.
Das ist ein bekanntes Phänomen bei CGM-Messungen (die bei einigen Anbietern daher mit einer herkömmlichen streifenbasierten Messung "kalibriert" werden müssen), aber für die Anwendung eigentlich kein Hindernis, da es ja um den Trend geht - also wie reagiert der Körper auf welches Verhalten....
snailfish
21.11.2022, 11:56
Ich habe zwar keine zu großen Erwartungen - aber ich finde das Thema CGM interessant und bestenfalls erfährt man beim rumprobieren einiges über seinen Körper:
Aber ich habe eine 'technische' Frage: Welchen bedeutenden Vorteil bietet die Supersapiens APP ggü. der kostenlosen FreeStyle Libre 3 APP?
Oder Anders gefragt: warum soll ich ein ABO eingehen, wenn ich einzelne Sensoren für 60€ Kaufen und verwenden kann, wann ich will?
Von irgendwelchen Analysefunktionen erwarte ich nicht viel - mich interessieren nur Werte und Verlauf.
mamoarmin
21.11.2022, 17:57
Moin zusammen!
Um das Thema nochmal aufzuwärmen: Ich habe seit zwei Tagen einen FreeStyle Libre 3 am Arm (gab es für lau) und werde das Teil mal für 14 Tage testen.
Mein erstes Fazit ist, sofern die Messwerte stimmen, dass ich doch deutlich höhere Werte habe als ich dachte und rein definitionsgemäß schon als Prädiabetiker gelten würde.
Meine Blutzuckerspikes sind zum Teil massiv (höchster Wert war >200mg/dl) und morgens liegt der Nüchternwert auch über 100mg/dl.
Dazu muss man allerdings sagen, dass mein Energiebedarf extrem ist und ich täglich ca. 5.000-6.000kcal zu mir nehme. Da davon ca. 70% Kohlenhydrate sind kommt da natürlich dann einiges zusammen. Mein Pankreas ist jedenfalls nicht arbeitslos.
Die Frage ist jetzt: Was kann ich mit den Werten anfangen? Gelten die allgemeinen Regeln, dass Blutzuckerspitzen zu vermeiden sind und Werte über 140mg/dl eigentlich schon ein Hinweis für Diabetes sind, auch für Leistungssportler mit 3 Trainingseinheiten täglich?
Allgemein ernähre ich mich vegan mit hohem Anteil an Obst und Gemüse. Dabei ist auch einiges an Trockenfrüchten und der ein oder andere Clif Bar.
Ohne diese konzentrierten Kohlenhydratquellen wüsste ich nicht, wie ich meinen Energiebedarf decken sollte. 6000kcal mit Brokkoli und Quinoa zu füllen gestaltet sich in der Praxis dann doch etwas schwierig.
Auf der anderen Seite möchte ich natürlich auch nicht in drei Jahren einen manifesten Diabetes entwickeln.
Falls jemand Erfahrungen hat oder eventuell Studien zu dem Thema, immer her damit. Freue mich über Input! 🙃
so wie ich die Geschichte in einigen Podcasts verstanden habe, ist es wohl eher ein nettes Gimmick ohne wirklich großen nutzen.
Die Begründung schien logisch für mich, wenngleich ich sie nicht wiedergeben kann.
Es war auch kurz im Junkmilespodcast erwähnt (letzte Folge)
Da ging es um Khs..
Was ich mir gemerkt habe:
messpunkt am Arm , nicht wirklich genau
Messung eines Wertes ohne interpretation der zugeführten und verbrauchten Nährstoffe in einer Bilanz..somit angezeigter Wert sinnfrei...da Momentaufnahme
Vielleicht kann man hier ja genauer darauf eingehen.
so wie ich die Geschichte in einigen Podcasts verstanden habe, ist es wohl eher ein nettes Gimmick ohne wirklich großen nutzen.
Die Begründung schien logisch für mich, wenngleich ich sie nicht wiedergeben kann.
Es war auch kurz im Junkmilespodcast erwähnt (letzte Folge)
Da ging es um Khs..
Was ich mir gemerkt habe:
messpunkt am Arm , nicht wirklich genau
Messung eines Wertes ohne interpretation der zugeführten und verbrauchten Nährstoffe in einer Bilanz..somit angezeigter Wert sinnfrei...da Momentaufnahme
Vielleicht kann man hier ja genauer darauf eingehen.
Das hat Björn Geesmann da schon ein paar Mal ausgeführt. So nach dem Prinzip, dass der Blutzucker, welchen der Supersapiens misst, als letztes ausschlägt. Der Körper versucht den Blutzucker möglichst lange stabil zu halten und das das im Wettkampf oder Training nicht so wirklich der relevante Parameter ist, weil du vermutlich schon längst im energetischen Loch bist, wenn der Sensor ausschlägt.
Vermutlich im Alltag nochmal was anderes, wenn man das mal testen will bzw. ein Gefühl dafür bekommen will, wann der Sensor auschlägt.
By the way. Habe hier noch 2 Sensoren liegen, die ich nie benutzt habe. Falls wer Interesse hat und es unbedingt ausprobieren möchte, gerne eben eine PN senden.
Pete0815
19.03.2023, 20:22
Servus,
würde gerne mal die Sensoren testen und bei Supersapiens zB werden gerade 40 Tage Lieferzeit genannt. Das Abo gefällt mir eh nicht und die aktuelle Anzeige auf der Garminuhr würde mir in erster Instanz reichen. Den FreeStyle Libre 3 bekommt man einmalig kostenfrei zum testen. Die App sehe ich jetzt schon für Wettkampf und Training als unpraktisch und daher die Frage funktioniert der FreeStyle Libre 3 auch mit der Garmin?
Damit der FreeStyle Libre 3 auch 14 überlebt brauche ich noch ein wassserfestes Pflaster?
Besten Dank!
Ich habe letztes Jahr die Sensoren von Supersapiens getestet.
Zu diesem Zeitpunkt gab es für Garmin noch kein Datenfeld, somit kann ich diesbezüglich nichts sagen.
Die Auswertung über die App ist gut. Es lässt sich gut erkennen, wie sich der Blutzuckerspiel verhält, wenn bestimmte Lebensmitteln oder Zuckerarten (Fructose, Glucose usw.) zugeführt werden.
Es handelt sich allerdings nicht um eine Echtzeitanzeige.
Um eine vernünftige Aussage treffen zu können, sollte man die Sensoren schon vier Wochen (es werden 2St. Sensoren benötigt) tragen
Passende Pflaster sind dabei.
Pete0815
20.03.2023, 10:47
@tom81de
Danke für Dein Feedback. Hauptsächlich geht es mir darum ob man auch diese "Echtzeitmessung" auf der Garmin über den Freestyle Libre 3 hinbekommt. Für Sportler ist ja eigentlich SuperSapiens gedacht. Demnach die Frage/Vermutung dass diese Funktion verriegelt ist (Gleicher Hersteller) und der Libre 3 zB nicht mit der SuperSapiens App und Garmin funktioniert.
SuperSapiens wie gesagt scheint aktuell Lieferengpässe zu haben und Libre3 gibt es sogar als kostenfreien Test. Deswegen ob ich aktuell für die letzte Trainingsphase und ggf. Wettkampf das mal testen und nutzen könnte wäre interessant.
Pete0815
25.03.2023, 07:52
Erkenntnisse zu dem Thema. Ob der Freestyle Libre 3 mit der Supersapiens App funktioniert kann ich nicht testen, da sich die App durch die fehlerhafte E-Mail Verifizierung nicht benutzten lässt. Wie durch die Kommentare der App zu lesen ist, ein bekanntes Problem für Android Geräte.
Für die nicht unerheblichen Kosten der Supersapiens-Nutzung darf man gerne selbst urteilen ob das ein akzeptabler Zustand ist. Sensorenlieferungen sind aktuell ja eh lt. Homepage nicht vor 40 Tagen zu bekommen da hat man ja Zeit um sich selbst ne App zu tippen...
Ergänzend zur Echtzeitmessung die Referenz zu Aussage auf der Homepage. Für Garmin Datafields braucht man ein Smartphone als Brücke- Wahoo kommunziert direkt mit den Sensoren.
Die kostenfreie Testlieferung des Libre 3 ist eingetroffen und über die App kann man eine Messung automatisch jede Minute bekommen. Zum Testen und Training wo man ein Smartphone mitschleppt also vlt. eine Option um mal zusätzlich zu prüfen ob die Ernährung während einer Aktivität passt. Der Sensor aber dringenst durch Tape/Pflaster zusätzlich zu sichern.
Kampfzwerg
25.03.2023, 12:30
In der Arbeit haben wir im Moment auch relativ viel mit Supersapiens zu tun.
Das Thema mit Android und der Verifizierung ist zwar nervig, aber mit Hilfe einer kurzen Email schnell erledigt.
Wer sich durch das System jetzt den heiligen Gral in seiner Ernährung in Training und Wettkampf während der Einheiten in Echtzeit erwartet, der wird ggf. enttäuscht sein.
Wenn man Energie nachschiebt, weil der BZ-Spiegel lt der App zu tief ist, ist eh schon zu spät dran.
Ernährungsgewohnheiten im Alltag analysieren und verbessern und als Auswertung nach der Einheit um für zukünftige Einheiten daraus zu lernen. Das sind die Vorteile des Systems.
:Huhu:
kullerich
14.10.2023, 20:31
Continuous Glucose Monitoring (CGM) ist ganz bestimmt eine gute Erfindung, da es dem Diabetiker ermöglicht, seinen Blutglukoseverlauf kontinuierlich zu erfassen, ohne sich z.B. im Stundenrhythmus "stechen" zu müssen. Aus dieser Zielrichtung ist auch die Messgenauigkeit und Charakteristik des Sensors, den "Supersapiens" nutzt, erklärbar. Eine gute Zusammenfassung der Sinnhaftigkeit für den nicht-diabetischen Sportler findet sich hier (https://tri-mag.de/szene/das-sind-die-themen-der-triathlon-190/) (leider habe ich das noch nicht online gesehen)...
Außer meiner "alter-weisser-Mann-Ansicht" (Triathlon seit 1986....), dass es eher wenige physiologisch reproduzierbar erhebbare Daten gibt, die man als Amateursportler sinnhaft erheben und auswerten kann, hat diese Sensorik das grundsätzliche Problem
(a) sie misst nicht Blutzucker, sondern Glukose im Zellzwischenraum (Interstitium), da gibt es im Konzentrationsverlauf einen zeitlichen Versatz
(b) der Blutzuckerspiegel des Nicht-Diabetikers schwankt gar nicht so sehr...
(c) die Messgenauigkeit des Systems ist auf +- 15 % ausgelegt (und nachgewiesen), in Kombination mit (b) ist das, was "wir Messtechniker" eine "Hausnummer" nennen.
Aus (a) folgt insbesondere, dass die Sensorik nicht für eine Reaktion in Training oder Wettkampf taugt, denn eine Meldung "dein Zuckerlevel ist zu niedrig" kommt 20-30 Minuten zu spät.
Von daher: kann man bei Facebook Spam sperren?
Artikel aus der SZ von gestern (https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/medizin-glukose-zucker-diabetes-app-spitzensport-freizeitsport-gesundheit-1.6286617) fasst es schön zusammen....
Um den Post und de ganze Diskussion nochmal aufzugreifen.
Ich lese die ganze Zeit von Blutzuckermessung während einer Einheit und ob hilfreich oder nicht.
Ist es nicht alleine schon hilfreich wenn ich über Supersapiens/Freestyle libre,.. herausfinden kann wie mein Blutzucker auf bestimmte Lebensmittel reagiert?
So könnte ich bspw. das bekannte Mittagstief o.ä. eliminieren und frischer bzw. mit anderem Körpergefühl in Einheiten gehen. Zudem könnte man Lebensmittel die man vor einer Einheit konsumiert "überprüfen" und schauen wie diese sich auf den Blutzuckerspiegel während einer Einheit auswirken.
Ich finde den alltäglichen Nutzen schon sehr lohnenswert und interessant.
So könnte ich bspw. das bekannte Mittagstief o.ä. eliminieren und frischer bzw. mit anderem Körpergefühl in Einheiten gehen.
Dafür braucht man doch kein „Messinstrument“ :Cheese:
StefanW.
03.03.2024, 09:15
Das war es dann wohl:
https://www.supersapiens.com/ :
"It is with a heavy heart that we announce a significant transition in our operations. ......"
Beim Regenmacher kann man auch noch eine Mail nachlesen, die sie an ihre "Active Members" verschickt haben:
https://www.dcrainmaker.com/2024/02/supersapiens-announces-its-shutting-down.html
daraus:
"As a result of this closure:
Shipping of Sensors: We have ceased the shipment of all sensors immediately.
Memberships: All memberships have been terminated.
App Functionality: The Supersapiens app will continue functioning for the foreseeable future, allowing you to access historical data for another 45-60 days. However, we will no longer provide updates, feature enhancements, or customer support.
Dashboard and Integrations: Your access to the Supersapiens dashboard will remain available until March 31, 2024. We encourage you to download and save any data you wish to retain. All third-party integrations will be discontinued. We recommend reviewing any connected services to adjust your settings accordingly."
Das finde ich nicht schlimm. Ich beobachte sowieso mit Argwohn das Dinge aus der Medizin, die Patienten benötigen um ihr Leben zu erleichtern oder gar weiterhin zu ermöglichen, in den Consumer-Markt Einzug erhalten und zum Lifestyle-Produkt werden. Sie verknappen und verteuern damit die Produkte für diejenigen, für die sie wirklich notwendig sind. Fast noch schlimmer die Abnehmspritzen wie Ozempic / Wegovy. Ein Diabetesmedikament, welches den faulen und trägen beim Abnehmen hilft und dadurch Verknappungen hervorruft.
Ein Trend, den ich nicht gut finde.
Sie verknappen und verteuern damit die Produkte für diejenigen, für die sie wirklich notwendig sind.
War das bei Supersapiens wirklich so, oder war nicht eher genau das Gegenteil der Fall?
Klugschnacker
04.03.2024, 08:22
Warum haben sie ihr Produkt eingestellt? Und was wird die Firma in Zukunft machen? Das Statement auf der Website gibt hierzu keinerlei Auskunft:
"This period of strategic restructuring is both a reflection of our commitment to our mission and an acknowledgment of the evolving landscape in which we operate.
Despite these changes, our core mission—to empower athletes with innovative insights into their performance—remains steadfast."
:8/
Soweit ich weiß (bin da aber zu lange raus) gibt es die Sensoren nur von Abbott und Dexcom. Initiale Anwendung in beiden Fällen war die (quasi-) kontinuierliche Blutzuckerüberwachung bei Diabetikern. Wenn jemand die selben Sensoren für den Konsumermarkt abgreift, dann führt das zu einer Verknappung. Erschwerend kommt dazu, dass die Hersteller im Medizinbereich sich in einem Markt befinden, der über die Rückerstattung oft nach oben preislich gedeckelt ist, die aber auf dem Konsumermarkt nehmen können, was der (oft gutbetuchte Lifestyler) bereit ist zu zahlen und dementsprechend auch Produktionsmengen von dem einen in den anderen Markt verschoben werden. Das sieht man auch bei den Abnehmspritzen. Das ist das gleiche Medikament nur andere Märkte mit entsprechender verkanppenden Wirkung:
Semaglutid wird in sozialen Medien als risikoloses Wundermittel zur Gewichtsreduktion ("Fett-Weg-Spritze") angepriesen. Das hat zu einer Verknappung der Versorgung von Typ-2-Diabetikern geführt.[11] Die erhöhte Nachfrage hat darüber hinaus ........[12] (https://flexikon.doccheck.com/de/Semaglutid)
StefanW.
04.03.2024, 08:30
Warum haben sie ihr Produkt eingestellt? Und was wird die Firma in Zukunft machen? Das Statement auf der Website gibt hierzu keinerlei Auskunft:/
Die Mail ja auch nicht.
Aber angenommen es liegt daran, dass das Produkt die ganzen Versprechen nicht einhält: Wenn Sie es zugeben, dann riskieren sie, dass sie mehrfach verklagt werden oder zumindest die Kunden ihr Geld retour haben wollen.
Pete0815
04.03.2024, 08:45
Das finde ich nicht schlimm.
Ich auch nicht, aber Deine Argumentationskette und Gründe kann ich nicht nachvollziehen. Es wäre mir neu, dass hier seltene und arg Ressourcen verknappte Dinge in Richtung Rohstoffe zum Einsatz kämen. Es beschleicht mich eher die Behauptung, dass hier auf günstigste Produktionswege gebaut wurde und diese sich zusätzlich durch eine nicht erwartet geringe Absatzmenge auch noch in ihrer Verlässlichkeit minimieren/verteuern. Das in Ergebnis mit den "dicken" Marketingausgaben rechnet sich schon länger nicht mehr und der Investmentcase wird geschlossen.
Und ganz ehrlich. Der aufgeblasene Marketingsprech der Homepage dreht mir schon im Ansatz die Lust rum da weiter zu lesen, da eh nichts Objektives mit einer halbwegs ehrlichen Erdung zu erwarten ist. In dem Sinn wie gesagt bin ich nicht traurig und Produkte mit Services wo der Benefit für die Kunden zum monitären Gegenwert nicht passen, verschwinden nunmal.
Die Mail ja auch nicht.
Aber angenommen es liegt daran, dass das Produkt die ganzen Versprechen nicht einhält: Wenn Sie es zugeben, dann riskieren sie, dass sie mehrfach verklagt werden oder zumindest die Kunden ihr Geld retour haben wollen.
Ehrlich? Dass sie Marketingtalk und keine garantierten Leistungen im Kaufvertrag versprechen zeigt der aktuelle Auftritt doch wohl mehr als genug, oder?
Warum haben sie ihr Produkt eingestellt? Und was wird die Firma in Zukunft machen? Das Statement auf der Website gibt hierzu keinerlei Auskunft:
"This period of strategic restructuring is both a reflection of our commitment to our mission and an acknowledgment of the evolving landscape in which we operate.
Despite these changes, our core mission—to empower athletes with innovative insights into their performance—remains steadfast."
:8/
Abbott hat Supersapiens gegründet, um weitere Absatzmärkte für den Free-Style Libre neben Diabetes zu kreieren.
Damals hatte sie auch vor, weitere Sensoren in dem Bereich zu entwickeln.
Leider sind ihnen dabei aber die Hersteller elektronischer Gadgets zuvorgekommen bzw. haben sie bereits deutlich überholt.
PO2 und Temperatur sind bei Pulsuhren heute ja schon Standard und brauchen keinen Wegwerfsensor. Blutzucker lässt sich auch mit "near-infrared" durch die Haut messen und sollte auch bald Marktreif werden.
Und dann hat der Libre und der Dexcom Sensor eben noch den Nachteil, daß sie nicht den Blutzucker sondern den Zucker in der Zwischenzellflüssigkeit messen. Da ist ein zeitlicher Versatz, der sich bei Diabetikern (insbesondere im Vergleich zu punktuellen Streifentests) kaum negativ auswirkt, bei Sportlern aber vielleicht schon. Denn Du willst ja sofort wissen, ob Dein Gel angekommen ist oder nicht.
Derzeit ist Laktat der heisse Scheiss. Das war aber in der klinischen Anwendung nie so verbreitet, so daß man sich den Umweg über Extra-Firmen und Vertriebskanäle sparen konnte.
Lange Rede kurzer Sinn: Abbott hat es nicht geschafft trotz anfänglichem Hype durch massive Marketingausgaben, ein Produkt dauerhaft in einem nicht ganz perfekten Anwendungsbereich zu plazieren.
StefanW.
04.03.2024, 09:24
Ehrlich? Dass sie Marketingtalk und keine garantierten Leistungen im Kaufvertrag versprechen zeigt der aktuelle Auftritt doch wohl mehr als genug, oder?
Kullerich hat uns schon vor 3 Jahren (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1603198&postcount=10) erklärt, dass das Produkt für uns Sportler nicht taugt.
Die ganzen Versprechen haben sie gelöscht und es gibt nur noch das "Wir sind toll, Ihr seid toll"-Statement auf der Homepage. Zum Vergleich die Seite vom 23.12.23: https://web.archive.org/web/20231223065451/https://www.supersapiens.com/
Es geht nicht nur um den Kaufvertrag, es geht auch darum, wie sie das Produkt anpreisen/angepriesen haben.
Pete0815
04.03.2024, 09:43
Es geht nicht nur um den Kaufvertrag, es geht auch darum, wie sie das Produkt anpreisen/angepriesen haben.
Durchaus, aber sorry wenn mir jemand mit einer kommerziellen Unternehmung aus dem amerikanischen Wirtschaftsraum mit einem quasie frischen Geschäftsgedanken so rüberkommt, darf ich auch eine gesunde Skepsis erwarten. Dass man ihnen nun etwas "Ankreiden" kann, erwarte ich weniger, dafür sind es wie gesagt Profis mit der Muttermilch auf dem Gebiet. Es gibt halt immer 2, einer der Mist verzapft und einen der es sich anhört. Und auf den subjektiv empfunden Käse jetzt auf der Homepage, hab ich ehrlicherweise keinen Bock, da er schon im Ansatz gewisse Reize auslöst :Kotz:
StefanW.
04.03.2024, 09:54
...
Ich glaube, wir sind einer Meinung, schreiben aber aneinander vorbei.
Genussläufer
04.03.2024, 16:07
Das finde ich nicht schlimm. Ich beobachte sowieso mit Argwohn das Dinge aus der Medizin, die Patienten benötigen um ihr Leben zu erleichtern oder gar weiterhin zu ermöglichen, in den Consumer-Markt Einzug erhalten und zum Lifestyle-Produkt werden. Sie verknappen und verteuern damit die Produkte für diejenigen, für die sie wirklich notwendig sind.
Bei den NovoNordisc Produkten gebe ich Dir recht. Zumindest kfr. ist das ein Thema. Mittel- und langfristig wird das aber dazu führen, dass die Produkte deutlich preiswerter werden, weil dann auch ordentliche Skaleneffekte gehoben werden können. Bei den Sensoren wird das sehr schnell gehen. Ich gehe davon aus, dass allein in diesem Jahr noch mindestens drei chinesische Anbieter auf unseren Markt kommen.
Das ist jetzt unabhängig davon, ob das für einen Sportler sinnvoll ist. Das bezweifle ich stark. Vielleicht kann es hilfreich sein, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Lebensmittel einen besonders unschönen Effekt auf den Glucosespiegel haben. Während das Sports ist das m.E. völliger Quatsch. Zumindest konnte mir bis dato niemand den Sinn erklären :Blumen:
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