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Vollständige Version anzeigen : Wo sind die deutschen Olympioniken?


fabian089
01.08.2016, 21:18
Habe soeben die Startliste für die Olympiade in Rio gesehen und mit Entsetzen festgestellt, dass bei den Herren kein deutscher Vertreter dabei ist.
Sollte ich mich irren, bitte den Thread gleich wieder schließen.

Sollte ich Recht haben, dann frage ich mich wie wir auf der Langdistanz seit Jahren ganz vorne mit dabei sind und auf den kürzeren Strecken nicht ein einziges Feuer im Eisen haben.

Natürlich möchte ich an der Stelle erwähnen, dass es bei den Frauen sehr wohl 2 Damen in die Olympia Startliste geschafft haben. Ich drücke die Daumen und bin auf jeden Fall vor der Glotze. :Blumen:

Hafu
01.08.2016, 21:25
Wo hast du denn die letzten 4 Wochen verbracht?

Ich kann mich an kaum ein Gespräch abseits von Wettkämpfen und im Zusammenhang mit Triathlon auch mit Leuten, die sonst wenig mit unserem Sport am Hut haben, erinnern, in dem es nicht um diie komplexe Olympianominierung deutscher Athleten für Rio ging.

fabian089
01.08.2016, 21:33
Ist es letzenendes daran gescheitert, dass man sich nicht einigen konnte wen man hinschickt?
So hatte ich die Diskussion bei den Frauen verstanden.
Aber warum ist kein Mann dabei?

Hafu
01.08.2016, 21:40
Warum kein Mann nach Rio geschickt wird, das musst du den DOSB fragen.

Es gibt eine Nominierungsrangliste der ITU und gemäß dieser haben sich zwei Deutsche qualifiziert (Justus und Buchholz) und diese wurden von der DTU dem DOSB zur Nominierung vorgeschlagen. Der DOSB hat sie aber nicht akzeptiert.

Bei den Frauen wurden zunächst drei Athletinnen vorgeschlagen, wogegen eine nicht vorgeschlagene Athletin geklagt hat und vor einem Schiedsgericht recht bekommen hat, woraufhin die DTU 5 Athletinnen für drei Startplätze dem DOSB vorgeschlagen hat.

FlowJob
01.08.2016, 21:43
Klick (http://tri-mag.de/szene/rechtsstreit-olympia-138993)

Bitteschön...

Hafu
01.08.2016, 21:43
Der DOSB hat daraufhin aus diesen 5 Athleten nur eine akzeptiert, woraufhin die nicht berücksichtigte Athletin wieder geklagt hat, dieses mal gegen den DOSB, und dieser daraufhin per einstweiiger Verfügung "verurteilt" wurde, seine erste Entscheidung zu überdenken und eine weitere Athletin für Rio nachnominiert hat, so dass "nur" noch einer der deutschen Startplätze für Rio verfälllt.

Hafu
01.08.2016, 21:49
Klick (http://tri-mag.de/szene/rechtsstreit-olympia-138993)

Bitteschön...

In dem Link von Tri-Mag werden aber nur die ohnehin komplizierten ersten Nominierungsprobleme und Klagen aufgearbeitet.

Die Klage von Robisch gegen den DOSB vor einem Zivilgericht, die Petition von Lindemann an Bundeskanzlerin und Innenminiister und die letztlich vom Gericht erzwungene Nachnominierung von Lindemann, begünstigt durch einen Startplatz, den Italien unerwarteterweise an die ITU zurückgab, tauchen in der ansonsten sehr guten Chronologie von Fabian Fiedler noch nicht auf.

fabian089
02.08.2016, 06:08
Danke für Eure Antworten.

Aller politischer Streitereien zum trotz, habe ich dennoch das Gefühl, dass auf der Langdistanz ein nicht endender Strom an deutschen Talenten unterwegs ist.
Dies scheint auf den kürzeren Distanzen nicht der Fall zu sein.

Woran glaubt ihr liegt das?
Sind die kurzen Distanze uncool oder kann man da kein Geld verdienen?

Bike-Felix
02.08.2016, 06:30
Um da was zu reißen muss man abartig schwimmen können (zusätzlich zu Rad&Lauf versteht sich). Ich habe den Eindruck dass die Deutschen hier schon oft den Anschluss verlieren.

Des weiteren gibt es für wirkliche Erfolge nur die (stark besetzte) WTS im Gegensatz zu der Schieren Flut an Mittel- und Langdistanzen, wo man sich ein wenig an der Besetzung orientieren kann (so meine Vermutung).

triti
02.08.2016, 06:57
Bei Olympia ist für die dt. Männer kein Blumentopf zu gewinnen, da dominieren andere Nationen derzeit das Geschehen. Aber als Zeichen an den durchaus talentierten Nachwuchs hätte man die genannten Herren meiner Meining nach hinschicken können. Es werden schließlich auch andere dt. Athleten geschickt die eher keine Chance aufs Podium haben.

Hafu
02.08.2016, 07:00
Danke für Eure Antworten.

Aller politischer Streitereien zum trotz, habe ich dennoch das Gefühl, dass auf der Langdistanz ein nicht endender Strom an deutschen Talenten unterwegs ist.
Dies scheint auf den kürzeren Distanzen nicht der Fall zu sein.

Woran glaubt ihr liegt das?
...

Über diese Diskrepanz habe ich mir auch schon viele Gedanken gemacht. Und noch keine wirkliche Antwort gefunden.

Deutschland ist, gemessen an der Anzahl aktiver und in Vereinen organisierter Triathleten eine Triathlon-Nation. In der Anzahl deutscher Sieger auf Lang- und Mitteldistanzen spiegelt sich das auch gut wieder, im olympischen Triathlon bei weitem nicht.

Bei den Briten, Franzosen und Spaniern ist es umgekehrt: bärenstarke Athleten in hoher Leistungsdichte bei den ITU-Rennen (und auch im Agegrouper-Bereich bei den ITU-Meisterschaften auf olympischer Distanz und Sprintdistanz), aber kaum wettbewerbsfähige Profis auf der Mittel- und Langdistanz.

Sind die kurzen Distanze uncool oder kann man da kein Geld verdienen?

in der WTS-Serie kann man deutlich mehr Preisgeld verdienen, als bei Ironman oder Challenge-Rennen, zumal man auch viel mehr rennen dieser Art pro Jahr bestreiten kann, allerdings ist es auch für den einzelnen deutlich schwieriger, in die Preisgeldränge zu gelangen, weil nahezu bei jedem Rennen die komplette Weltelite am Start ist, was im Langdistanzbereich sonst ausschließlich in Kona der Fall ist.

Dann kommt noch dazu, dass bei Ironman oder Challenge-Rennnen jeder starten darf und Preisgeld gewinnen kann, der eine Profi-Lizenz hat, während man sich für WTS-Rennen erst sportlich qualifizieren muss über jahrelanges Punktesammeln bei Weltcup- und Europacup-Rennen. Und bei diesen Rennen darf man nur starten, wenn man vom Verband nominiert ist, was ebenfalls vom Kaderstatus sowie sportlichen Vorleistungen abhängt.

Für Spätberufene, die z.B. erst mit 21 ihre Liebe zum Triathlon entdecken, gibt es nahezu nur die Möglichkeit, eines Profi-Daseins bei 70.3-Rennen und Langdistanzen. Quereinsteiger in die WTS-Serie sind aufgrund der oben skizzierten Rahmenbedingungen nahezu undenkbar.

NBer
02.08.2016, 07:09
......habe ich dennoch das Gefühl, dass auf der Langdistanz ein nicht endender Strom an deutschen Talenten unterwegs ist.
Dies scheint auf den kürzeren Distanzen nicht der Fall zu sein.

Woran glaubt ihr liegt das?......

jetzt werde ich mal ganz provokant.....die deutschen talente auf der langstrecke sind die, die es auf der kurzstrecke nicht nach ganz oben (weltspitzenniveau) geschafft haben. die sind dort vielleicht nur gut, nicht sehr gut. und wer auf der kurzstrecke weltspitzenniveau hat würde rein finanziell schon einen fehler machen, wenn er auf die langstrecke geht.
höhepunkt der provokation: es ist auf der langstrecke leichter nach oben zu kommen, als auf der kurzstrecke, ganz einfach, weil die konkurrenz rein anzahlmäßig geringer ist.
und oft fehlt es diesen talenten an der schwimmleistung, die auf der kurzstrecke elementar ist. aber auch hier nicht falsch verstehen, oft fehlt es ihnen nur im sekundenbereich....was auf der kurzstrecke mit windschattenfreigabe aber oft zuviel ist.
um es kurz zu machen...es gibt auch auf der kurzdistanz eine menge talente, nur ist es dort um längen schwieriger weltspitzennievau zu erreichen. wenn du auf der kurzstrecke 1min hinter dem sieger ins ziel schredderst (0,9% bei 1:50h wettkampfdauer) hast du keinerlei chancen auf vordere platzierungen, kommst so bei platz 15-20 ein. derselbe prozentuale rückstand auf der langstrecke wären 4,5 minuten, damit landest du dort auf dem podium.

NBer
02.08.2016, 07:24
......Für Spätberufene, die z.B. erst mit 21 ihre Liebe zum Triathlon entdecken, gibt es nahezu nur die Möglichkeit, eines Profi-Daseins bei 70.3-Rennen und Langdistanzen. Quereinsteiger in die WTS-Serie sind aufgrund der oben skizzierten Rahmenbedingungen nahezu undenkbar.

mit dem thema seiteneinsteiger, dass übrigens auch von der dtu mehr gefördert werden soll, habe ich mich in meiner trainerausbildung sehr auseinandergesetzt. das problem...man findet kaum bis keine athleten mit den leistungsvoraussetzungen im schwimmen UND laufen im u23 bereich.
ich habe diverse bestenlisten im schwimmen und laufen ausgewertet, schwimmer mit triathlonweltspitzenniveau sind relativ leicht zu finden, bei läufern wirds schon schwierig. um einen läufer zu finden, der auf triathlonweltspitzenniveau laufen kann zu finden, musst du in die top10 der deutschen leichtathleten rein. ist natürlich schwierig so einen vom DLV gepamperten athleten dann von einer unsicheren zukunft im triathlon zu überzeugen.
der hauptweg sollte sein lauftalentierte schwimmer zu finden. laura lindemann kam ja auch über die schiene. allerdings sollten diese athleten dann in der jugend A oder spätestens bei den junioren gesichtet werden. später sind die zu erbringenden laufleistungen dann kaum noch zu erreichen (ausnahmetalente ausgenommen).
Bei den amis gibt es zb auch ein finanzkräftig unterstütztes programm zur gewinnung von seiteneinsteigern, wo zb auch der ex-trainer finanziell davon profitiert, wenn er einen schwimmer oder leichtathleten zum triathlon gibt. aber auch das ist in deutschland schwierig, da die trainer ja anhand ihrer kaderzahlen und deren leistungen eingestuft und bezahlt werden, da wird kaum jemand seinen kader freiwillig abgeben.

Nobodyknows
02.08.2016, 07:34
...
Deutschland ist, gemessen an der Anzahl aktiver und in Vereinen organisierter Triathleten eine Triathlon-Nation. In der Anzahl deutscher Sieger auf Lang- und Mitteldistanzen spiegelt sich das auch gut wieder,...

Ja. Aber... ;)

Ohne einen Blick auf die Altersstruktur, der in Deutschland aktiven und in Vereinen organisierten Triathleten sagt die Anzahl wenig aus.

Will sagen: Viele leidenschaftlich mit Herzblut trainierende Agegrouper machen noch keinen Olympiateilnehmer.

Gruß
N. :Huhu:

Trimichi
02.08.2016, 07:53
jetzt werde ich mal ganz provokant.....die deutschen talente auf der langstrecke sind die, die es auf der kurzstrecke nicht nach ganz oben (weltspitzenniveau) geschafft haben. die sind dort vielleicht nur gut, nicht sehr gut. und wer auf der kurzstrecke weltspitzenniveau hat würde rein finanziell schon einen fehler machen, wenn er auf die langstrecke geht.
höhepunkt der provokation: es ist auf der langstrecke leichter nach oben zu kommen, als auf der kurzstrecke, ganz einfach, weil die konkurrenz rein anzahlmäßig geringer ist.
und oft fehlt es diesen talenten an der schwimmleistung, die auf der kurzstrecke elementar ist. aber auch hier nicht falsch verstehen, oft fehlt es ihnen nur im sekundenbereich....was auf der kurzstrecke mit windschattenfreigabe aber oft zuviel ist.
um es kurz zu machen...es gibt auch auf der kurzdistanz eine menge talente, nur ist es dort um längen schwieriger weltspitzennievau zu erreichen. wenn du auf der kurzstrecke 1min hinter dem sieger ins ziel schredderst (0,9% bei 1:50h wettkampfdauer) hast du keinerlei chancen auf vordere platzierungen, kommst so bei platz 15-20 ein. derselbe prozentuale rückstand auf der langstrecke wären 4,5 minuten, damit landest du dort auf dem podium.

jo, würde auch die neue rekordzeit vom frodo miterklären. auf der kd durchgesetzt und zwar so richtig, absolute weltspitze (peking 2008), weniger konkurenz auf der ld, schwimmleistung vorhanden

dürfen wir nun auch frau robisch auf der ld erwarten?

Seyan
02.08.2016, 08:35
jetzt werde ich mal ganz provokant.....

Provokant gegen gefragt: warum ist die Schwimmdistanz auf der KD eigentlich im Verhältnis so lang?

MD (so grob): 2/80/20
70.3: 1,9/90/21,1
LD (so grob): 4/160/40
IM: 3,8/180/42,2

KD/OD: 1,5/40/10

Mein Verständnis wäre aufgrund der Verhältnismäßigkeit eher:

KD/OD: 1/40/10

kullerich
02.08.2016, 08:58
Provokant gegen gefragt: warum ist die Schwimmdistanz auf der KD eigentlich im Verhältnis so lang?

MD (so grob): 2/80/20
70.3: 1,9/90/21,1
LD (so grob): 4/160/40
IM: 3,8/180/42,2

KD/OD: 1,5/40/10

Mein Verständnis wäre aufgrund der Verhältnismäßigkeit eher:

KD/OD: 1/40/10

Wie süß, die Diskussion von 1985 schon wieder (damals wurde angefangen, die KD von 1-40-10 auf 1,5-40-10 zu ändern...) :)
Genauso gut könnte man umgekehrt fragen: warum ist auf der LD/IM das Schwimmen so kurz?

Thorsten
02.08.2016, 08:59
Auf der LD ist das ein historisches Verhältnis:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ironman_Hawaii#1978_bis_1981_.E2.80.93_Anf.C3.A4ng e_auf_O.CA.BBahu

Auf der KD ist das Schwimmen (relativ gesehen) zwar länger als auf der LD aber gegenüber den anderen Disziplinen immer noch unterrepräsentiert.

Seyan
02.08.2016, 09:56
Auf der KD ist das Schwimmen (relativ gesehen) zwar länger als auf der LD aber gegenüber den anderen Disziplinen immer noch unterrepräsentiert.

Ich will gar keine Diskussion über die Länge der Einzeldistanzen anfangen. Es ging mir nur um die "angeblich" provokante These des Kollegen. Ob das Schwimmen jetzt mit 1,5km unterrepräsentiert ist, will ich ebenfalls nicht diskutieren (wobei es interessant wäre zu erfahren, was in deinen Augen eine passende Distanz wäre).

Und warum sollte man einen Rückstand von einer Minute auf der KD beim Radfahren oder Laufen nicht wieder reinholen können? :confused: wobei es schon stimmt, mein Coach hat mir mal gesagt "Auf eine LD kannst du fast jeden hintrainieren, sofern er sein Training konsequent durchzieht. Jemanden auf eine KD schneller machen, ist dagegen viel schwerer, vor allem wenn man kein entsprechendes Talent hat." Recht hat er.

drullse
02.08.2016, 10:41
Und warum sollte man einen Rückstand von einer Minute auf der KD beim Radfahren oder Laufen nicht wieder reinholen können? :confused:
Das konnte man mal - bevor die ITU den Kotau vor dem IOC gemacht hat.

Thorsten
02.08.2016, 11:20
mein Coach hat mir mal gesagt "Auf eine LD kannst du fast jeden hintrainieren, sofern er sein Training konsequent durchzieht. Jemanden auf eine KD schneller machen, ist dagegen viel schwerer, vor allem wenn man kein entsprechendes Talent hat."
Ich sage: "Auf eine KD kannst du fast jeden hintrainieren, sofern er sein Training konsequent durchzieht. Jemanden auf eine LD schneller machen, ist dagegen viel schwerer, vor allem wenn man kein entsprechendes Talent hat." Recht habe ich ;).

Hafu
02.08.2016, 11:25
Das konnte man mal - bevor die ITU den Kotau vor dem IOC gemacht hat.

Das geht auch heute noch, trotz Windschattenfreigabe, gerade bei technisch anspruchsvollen eckigen und höhenmeterreichen Kursen, wie z.B. in Rio.

Nur gibt es halt unter den schnellsten Schwimmern längst exzellente Radfahrer, d.h. bis ein schlechterer Schwimmer seinen Schwimmrückstand aufgeholt hat (z.B. Anne Haug beim zu erwartenden Rio-Rennverlauf), werden aus der Schwimmspitze die Top-Radfahrer (z.B. Flora Duffy, evt. noch Jenkinson oder Holland) sich längst nach vorne abgesetzt haben.

Stefan
02.08.2016, 11:28
Das konnte man mal - bevor die ITU den Kotau vor dem IOC gemacht hat.

Das IOC wollte nicht noch so eine Sportart wie Gehen (bezüglich Regelüberschreitungen / Überwachungsaufwand).

Olympische Sportart zu werden ist für die meisten Sportarten ein Gewinn. Die ITU war also mehr oder weniger gezwungen, das Zugeständniss zu machen.

Duafüxin
02.08.2016, 11:44
Sah grad so lustig aus:


34439

Bunde
02.08.2016, 12:02
Ich meine irgendwo mal gelsesen zu haben, dass es Vorgabe des IOC war, Distanzen zum olympischen Triathlon zusammenzufügen, die als Einzeldisziplin ebenfalls olympisch sind bzw. waren.
Die 1000m Schwimmen sind/waren wohl nicht olympisch, die 1500m schon.

Diese Info ist aber ohne Gewähr...

Seyan
02.08.2016, 12:09
Ich sage: "Auf eine KD kannst du fast jeden hintrainieren, sofern er sein Training konsequent durchzieht. Jemanden auf eine LD schneller machen, ist dagegen viel schwerer, vor allem wenn man kein entsprechendes Talent hat." Recht habe ich ;).

Nur das deine Aussage sinnlos ist und du bewußt die eigentlich Kernaussage versuchst, ad absurdum zu führen.

NBer
02.08.2016, 12:15
Ich meine irgendwo mal gelsesen zu haben, dass es Vorgabe des IOC war, Distanzen zum olympischen Triathlon zusammenzufügen, die als Einzeldisziplin ebenfalls olympisch sind bzw. waren.
Die 1000m Schwimmen sind/waren wohl nicht olympisch, die 1500m schon.

Diese Info ist aber ohne Gewähr...

ist auch leider falsch. die "kurz"distanz war schon immer mit 1,5km schwimmen. war zb auch mein erster triathlon 1990. und es hieß kurzdistanz, weil es damals keine kürzeren distanzen gab. die sprint- und jedermanngeschichten kamen erst später um triathlon massenkompatibler zu machen. mit olympia im rücken wurde es nur in "olympische"distanz umbenannt.....

Thorsten
02.08.2016, 12:24
Nur das deine Aussage sinnlos ist und du bewußt die eigentlich Kernaussage versuchst, ad absurdum zu führen.
So sinnvoll oder sinnlos wie deine :Blumen:. Wobei das "auf etwas hintrainieren" im Sinne von "ich schaffe das" für die KD sicher noch einfacher als für die LD ist. 2-3 h sind für viele vorstellbar, 10-14 h für viele nicht mehr. Jemanden schnell zu machen, ist für beides schwierig. Hättest du auf beiden Distanzen von "schneller machen" geschrieben, hätte das gepasst.

noam
02.08.2016, 12:44
Hättest du auf beiden Distanzen von "schneller machen" geschrieben, hätte das gepasst.

Naja "schneller machen" ist natürlich absolut abhängig davon welches Trainingsalter, Lebensalter derjenige hat und wie zielstrebig bislang trainiert wurde.

Ich behaupte mal, dass es schon sehr schwierig ist, jemanden der schon ein hohes Trainingsalter und dazu ein hohes Lebensalter hat und zu dem seit Jahren sehr strukturiert trainiert, egal in welcher Sportart besser zu machen.

Dagegen ist es ein Kinderspiel Sporteinsteiger durch die ersten Jahre zu begleiten


Zum eigentlich Thema:

Ich glaube, dass es an der allgemeinen Akzeptanz der Sportart im Umfeld der Talente liegt, welcher Weg eingeschlagen wird und wo die Reise hingeht. Und wie viel Mut das Umfeld aufbringt und welche finanziellen Mittel und Zeit zur Verfügung stehen, das Talent entsprechend zu unterstützen.

Meine Eltern haben mich zB 1991 (zweite Klasse) lieber weiter mit meinen Freunden in meiner Heimatstadt spielen gelassen, anstatt der Aufforderung des DSV mich in ein Schwimminternat im Osten zu stecken zu folgen. Kinder mit denen ich damals zusammen trainiert habe, sind schon mehrfach bei Olympia und Weltmeisterschaften gewesen. Ich habe einen anderen Weg eingeschlagen.

Auch finanzielle Mittel der Eltern und vor allem deren Zeit spielt eine große Rolle, wenn man nicht gerade in der Nähe eines Leistungszentrums wohnt. Dann muss man nämlich auch erst einmal zum Training hinkommen. Hat man nicht die Möglichkeiten, schade. Zu dem leidet bei vielen die Leistung in der Schule darunter und dann ziehen ebenfalls viele Eltern die Reißleine.

Im Prinzip gibts im deutschen Bildungssystem für den sportlichen Nachwuchs nur eine einzige Möglichkeit später wirklich in den Topbereich zu kommen und das sind die Sportinternate. Beim Fußball ja nun schon länger absolut üblich, hängen Sportarten mit weniger Mitteln hier einfach hinterher.

Dies ist für mich auch eine politische Frage. Will ich Sportler haben, die "unser" Land international in verschiedenen Sportarten repräsentieren, oder soll der Sport Privatsache sein? Entscheidet man sich für zweiteres regelt die Wirtschaft die Leistungsfähigkeit der Sportler durch Sponsoring. Entscheide ich mich für ersteres muss ich alle Möglichkeiten schaffen. Was für mich auch bedeutet, dass gerade in der Grundschule dem "richtigen" Sport mit gut ausgebildeten Sportlehrern bzw. Trainern ein deutlich höherer Stellenwert beigemessen werden muss um hier Talente zu identifizieren und entsprechend zu fördern.

Derzeit macht man nichts halbes und nichts ganzes. Das Vereinswesen siecht vor sich hin. Altbackene Strukturen und Vetternwirtschaft mit der Flexibilität einer Bahnschranke. Talentsichtung? Muss man schon Glück haben zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und dazu noch dem richtigen in den Hintern zu kriechen. Ich glaube es gibt in Deutschland sehr viele Talente, die in jungen Jahren verkümmern, weil sie nie richtig gefördert wurden.

zappa
02.08.2016, 13:05
Nur das deine Aussage sinnlos ist und du bewußt die eigentlich Kernaussage versuchst, ad absurdum zu führen.

Es gab vor kurzer Zeit eine empirische Arbeit eines Ex-DLV-Trainers (Name habe ich gerade nicht präsent; der hat seine Diplom- oder Doktorarbeit nach seiner Pensionierung geschrieben), der genau die Aussage für den Laufbereich bestätigt hat: Sehr schnelle Marathons (oder 10.000 m) werden dann von Personen gelaufen, wenn es vorher entsprechend sehr schnelle Ergebnisse über Unterdistanzen gegeben hat. Umgekehrt war es Läufern mit "nicht so schnellen" Zeiten über die Unterdistanzen nicht möglich, so schnelle Marathons (oder 10.000 m) zu laufen.

Daraus hat er die These abgeleitet bzw. diese empirisch belegt: Erst in das Tempo auf kurzen Unterdistanzen trainieren und dann länger werden. Und wenn das Tempo nicht in der Jugend gelegt wird, kann man es auch nicht "nachholen".

Insofern kann ich das Argument von Seyans Trainer nachvollziehen.

noam
02.08.2016, 13:10
Daraus hat er die These abgeleitet bzw. diese empirisch belegt: Erst in das Tempo auf kurzen Unterdistanzen trainieren und dann länger werden. Und wenn das Tempo nicht in der Jugend gelegt wird, kann man es auch nicht "nachholen".



Na im Endeffekt heißt das ja, dass wenn du in jungen Jahren keine Tempoarbeit auf Unterdistanzen geleistet hast, wirds im Alter noch schwerer bzw unmöglich auf den langen Strecken richtig schnell zu werden..

Das widerlegt eher die These des Trainers. Wenn man jeweils einen Athleten in der gleichen Ausgangslage (austrainiert, trainingsalt, lebensalt) betrachtet

maotzedong
02.08.2016, 13:16
...wenn man nicht gerade in der Nähe eines Leistungszentrums wohnt. Dann muss man nämlich auch erst einmal zum Training hinkommen. Hat man nicht die Möglichkeiten, schade. Zu dem leidet bei vielen die Leistung in der Schule darunter und dann ziehen ebenfalls viele Eltern die Reißleine.



Kam doch erst eine Studie einer Berliner Hochschule raus. In der Art "was haben die meisten Spitzensportler die erfolgreich sind gemeinsam?"

Ergebnis war die Entfernung der Trainingsstätte zum Schlafplatz/Wohnort, die in etwa bei+/- 15km lag.

Seyan
02.08.2016, 13:33
Auch wenn wir völlig Off-Topic sind.

Es ging eigentlich nur darum, dass man - betrachtet man einen durchschnittlichen Triathleten, der schon ein paar KD/MD hinter sich hat - diesen "einfacher" zu einem LD-Finish trainiert bekommt als ihn auf der KD ein paar Prozente schneller zu machen.

Damit sollte nur der Mythos der LD etwas widerlegt werden, denn diese zu finishen, bedarf es primär "nur" Ausdauer und Durchhaltevermögen (klar muss man das Durchhaltevermögen auch erstmal haben, aber es ist "einfacher" zu erlangen). Auf der KD schneller zu werden, ist dagegen deutlich schwerer.

Zumindest habe ich sowas ähnliches auch hier im Forum mal gelesen, als es darum ging, dass das Finishen einer LD mittlerweile auch nix besonderes mehr wäre, weil das verhältnismäßig einfach zu erreichen ist, im Vergleich zu einer wirklichen Performanceverbesserung auf der KD.

maotzedong
02.08.2016, 14:30
Auch wenn wir völlig Off-Topic sind.

Es ging eigentlich nur darum, dass man - betrachtet man einen durchschnittlichen Triathleten, der schon ein paar KD/MD hinter sich hat - diesen "einfacher" zu einem LD-Finish trainiert bekommt als ihn auf der KD ein paar Prozente schneller zu machen.




Aber der Vergleich ist ja Äpfel und Birnen. :Blumen:

noam
02.08.2016, 14:30
Zumindest habe ich sowas ähnliches auch hier im Forum mal gelesen, als es darum ging, dass das Finishen einer LD mittlerweile auch nix besonderes mehr wäre, weil das verhältnismäßig einfach zu erreichen ist, im Vergleich zu einer wirklichen Performanceverbesserung auf der KD.

Och das würde ich so auch nicht sagen. Dem könnte man durch adäquate CutOff Zeiten entgegenwirken.

Wer bei der LD nicht nach 1:10h Wettkampfzeit aus dem Wasser nach 6:40h vom Rad und nach 11:00h im Ziel ist, wird vom Besenwagen eingesammelt. Ich glaube es bedarf schon einem ähnlichen Aufwand aus einem LD 11h Finisher einen 10:30h Finisher zu machen, wie auf der OD aus einem 2:20h Finisher einen 2:10h Finisher zu machen.

Eine LD lediglich zu Finishen ist doch offen gesagt tatsächlich lediglich eine Frage der Motivation und des Trainingsfleißes.

rundeer
02.08.2016, 18:25
Die extreme Leistungsdichte der Deutschen auf der LD wurde ja am Anfang genannt. Ich finde dies Klasse und verfolge den LD Triathlon auch als Schweizer intensiv. Schade ist allerdings, dass der äusserst spannende Olympische Triathlon hier kaum diskutiert wird. (Ausser wenn die eigenen Athleten nicht nominiert werden.)

Einerseits verständlich: Die oben genannte LD Dominanz der Nation und hinzu kommt, dass viele hier selber mehrheitlich LD machen. Vielleicht an den selben Wettkämpfen wie Frodo und Co. starten.

Aber auf der KD trifft sich mehrmals im Jahr die Weltspitze. (Nicht nur einmal im Jahr in Kona). Die Wettkämpfe haben eine ganz krasse Dynamik und man kann sie auch wirklich verfolgen. (Ohne einen stockenden Stream oder Ticker zu betrachten)
Die Jungs und Mädels dort sind abartig komplett und athletisch.

Auch Slowtwitch ist LD lastig. Der ITU-Discussion Thread wird aber rege benutzt.

Für eine schlagkräftige Olympia Truppe währe ein gewisses Interesse der Öffentlichkeit sicher nicht abträglich. Und wo soll as herkommen, wenn sogar in einem Triathlonforum so gut wie inexistent?

Sollte Jorgenson tatsächlich gewinnen, könnte das den Sport enorm aufwärten. Wenn bei den Amis etwas populär wird...

Klugschnacker
02.08.2016, 19:28
Ihr seid völlig offtopic. Bitte eröffnet bei Bedarf einen eigenen Thread zu dem Thema. Dieser Thread wird geschlossen, da wir die Olympia-Nominierung bereits in einem anderen Thread diskutieren.