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Vollständige Version anzeigen : 10 km Herbstläufe nach dem Marathon - was kann ich jetzt noch tun?


schnodo
23.09.2014, 14:00
Hallo zusammen,

ich habe gerade am Sonntag nach fragwürdiger Vorbereitungsphase den Baden-Marathon überstanden. Mit 4:58 Stunden sicherlich kein Grund zur Prahlerei, aber ich bin angekommen.

Nun stehen die nächsten 10-km-Volksläufe, die ich gerne mitmachen möchte, unmittelbar bevor:
4. Oktober - Turmberglauf (Durlach)
12. Oktober - Hardtwaldlauf (Karlsruhe)
18. Oktober - Oberwaldlauf (Karlsruhe)

Ich will da nichts Besonderes reißen, sondern in erster Linie Spaß haben. Ich finde die Atmosphäre immer sehr angenehm und die sind alle mehr oder minder direkt vor der Haustür.

Komplett ohne Ehrgeiz bin ich aber nicht und würde deshalb gerne bei meinem Lieblingslauf über 10 km, dem Oberwaldlauf, eine - im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten - möglichst gute Zeit erreichen.
Nur so zur Orientierung: Letztes Jahr war ich da etwas über 54 Minuten unterwegs und meine schnellsten je gelaufenen 10 km waren vor ca. 5 Jahren unter 51 Minuten.

Einen Trainingsplan gibt es für dieses Szenario wohl nicht, deshalb frage ich mal wieder in die Runde: Wie erhole ich mich vom Marathon und bereite mich gleichzeitig halbwegs passabel auf die anstehenden Läufe vor?

Für Eure Tipps danke ich schon mal im voraus! :)

Viele Grüße
Renato

rundeer
23.09.2014, 14:12
Nach einem Marathon ist der Bewegungsapparat schon mal ganz schön in Mittleidenschaft gezogen und benötigt dementsprechend Erholung. Die Muskulatur ist in der Regel schneller wieder bereit für Training als die kleinen Schäden in Knochen und Gelenken, die durch die Schläge entstehen. Dies gilt es also vor dem Wiedereinstieg zu berücksichtigen

Ein Hobbyläufer, der deutlich länger als ein Spitzenläufer unterwegs ist, kann jedoch auch nicht so stark am Limit Laufen wie ein Weltrekordler. Dementsprechend fallen die Schläge etc. auch nicht so aggressiv aus.

Meiner Meinung nach hast du nach dem Marathon eine gute läuferische Basis. Fit halten kannst du dich nun auch auf dem Rad. Erst kurz vor den Volksläufen würde ich wieder die ein oder andere Laufeinheit machen. Diese aber eher kurz, dafür mit etwas Intensität.

Hoffe ich konnte weiterhelfen.

Walfanggegner
23.09.2014, 14:43
Gibt ja einige, die mit Superkompensation gute Erfahrung machten und nach einem Marathon im Zeitfenster zwei bis drei Wochen später PB auf Unterdistanzen liefen.
Bin selbst 2013 Frankfurt Marathon gelaufen und zwei Wochen später PB über 10 km.

Aber gleich drei 10er im Wochenabstand? Kann man da "zwei aus drei" machen oder müssen es alle drei sein?
Der letzte hat Prio 1 sagst du? Kann man dann ggfs. den mittleren streichen?

Weiß nicht wie sinnvoll es ist, nach der improvisierten M-Vorbereitung und dem gelaufenen Marathon jetzt so ein Programm runter zu spulen. Wissen musst es im Endeffekt du selbst. Jeder regeneriert anders, musst selbst in deinen Körper reinhören.

Aber in den zwei Wochen nach Marathon (also KW 39 & 40) würde ich an deiner Stelle kein Tempotraining (also keine IV und keine TDL) machen.

Dann den 10er am 04.10. ohne spezielle Vorbereitung laufen. Standortbestimmung. Und im Vorblick als Tempoeinheit für den Prio 1 Wettkampf zwei Wochen später.

Und wie danach weiter gemacht wird wäre abhängig davon, ob du wirklich alle drei machen willst / wirst. Viel Luft für harte Intervalle und fiese Tempodauerläufe ist da nicht wenn du Regeneration nicht außen vor lassen willst. Es sei denn du siehst Wettkämpfe Nr. 1 & 2 "nur" als Tempotraining für Nr. 3.

Hau rein und bleib gesund!

anneliese
23.09.2014, 15:00
4. Oktober - Turmberglauf (Durlach)
12. Oktober - Hardtwaldlauf (Karlsruhe)
18. Oktober - Oberwaldlauf (Karlsruhe)

Danke für die gute Zusammenfassung, da lauf ich doch glatt mit. :Huhu:

Mirko
23.09.2014, 15:12
Danke für die gute Zusammenfassung, da lauf ich doch glatt mit. :Huhu:

Organisiert mal was anständiges für den Hardtwaldlauf, dann komm ich auch! (Also ein Bier oder so! :-) ) :Cheese:

schnodo
23.09.2014, 16:24
Ich danke Euch für den Input! :Blumen:

Ich nehme mit, dass ich mich bis zum 4. Oktober mit dem Laufen zurückhalte und es dann mit einer Mischung aus Regeneration und leichter Tempoverschärfung versuche, abhängig davon, was der Körper so meint.

Meiner Meinung nach hast du nach dem Marathon eine gute läuferische Basis. Fit halten kannst du dich nun auch auf dem Rad. Erst kurz vor den Volksläufen würde ich wieder die ein oder andere Laufeinheit machen. Diese aber eher kurz, dafür mit etwas Intensität.

Auf dem Rad fit halten hört sich nicht abwegig an. Außerdem habe ich in letzter Zeit das Schwimmen sträflich schleifen lassen.
Momentan hält sich meine Lust aufs Laufen sowieso noch Grenzen. ;)

Und wie danach weiter gemacht wird wäre abhängig davon, ob du wirklich alle drei machen willst / wirst. Viel Luft für harte Intervalle und fiese Tempodauerläufe ist da nicht wenn du Regeneration nicht außen vor lassen willst. Es sei denn du siehst Wettkämpfe Nr. 1 & 2 "nur" als Tempotraining für Nr. 3.

So wie von Dir beschrieben, war es gedacht. Die ersten beiden eher als Genussläufe und den letzten so flott wie es halt geht.
Ausfallen lassen möchte ich eigentlich keinen weil ja mehr die Gaudi als der Kampf im Vordergrund steht. Wenn ich nur die Wahl hätte, einen schnell zu laufen und sonst gar keinen oder drei eher gemütlich, dann würde ich mich für dreimal gemütlich entscheiden.
Wenn zwei gemütlich und einer flott machbar sind, dann nehme ich das. :)

Danke für die gute Zusammenfassung, da lauf ich doch glatt mit.

Sauber, dann sehen wir uns dort! :)

Organisiert mal was anständiges für den Hardtwaldlauf, dann komm ich auch! (Also ein Bier oder so! :-) )

Sehr schön. Da wird es ja wohl eine Vereinskneipe geben, die sowas ausschenkt! :Prost:


...das Schlimmste am Multiquote ist, dass man hinterher die Zahl der Smileys irgendwie unter 7 drücken muss. :cool:

Flow
23.09.2014, 16:42
Hi schnodo ... :Huhu:
Ich nehme mit, dass ich mich bis zum 4. Oktober mit dem Laufen zurückhalte und es dann mit einer Mischung aus Regeneration und leichter Tempoverschärfung versuche, abhängig davon, was der Körper so meint.
Wie hast du denn den Marathon verkraftet ?
Die Geh-/Laufstrategie scheint ja aufgegangen zu sein, auf dem Bild siehst du auch noch gesund und munter aus.
So einen Schongang kann man ja unter Umständen ganz gut wegstecken und sich relativ schnell wieder davon erholen ...

Abhängig davon natürlich dann die weitere Strategie.

Erstes Ziel sollte natürlich die Regeneration sein, Spazierengehen, Essen, Schlafen ...

Der zweite Faktor wäre dann deine "laufspezifische" (Grund-)Belastbarkeit.
So richtig viel Grundlage ist da aktuell nicht da, wenn ich das recht erinnere ... :cool:

Abhängig von diesen beiden Faktoren würde ich langsam wieder anfangen zu laufen, zunächst lockere GA1-Läufe über eine Stunde, dann TDL über 5km. Wenn die Belastbarkeit da ist, diese dann auch ordenlich hart und viele davon. Damit solltest du für die 10k-Läufe schon etwas in Schwung kommen können.
Wenn du es wirklich ernst meintest und mehr Zeit wäre, so wäre natürlich das Spektrum des Intervalltrainings auszuschöpfen.
In diesem Fall verzichtet man darauf vielleicht eher ...

Flow
23.09.2014, 16:50
Auf dem Rad fit halten hört sich nicht abwegig an. Außerdem habe ich in letzter Zeit das Schwimmen sträflich schleifen lassen.
Rad scheint mir hier nicht soo hilfreich ... Laufgrundlage wäre wohl angebrachter. Insbesondere bei vergleichsweise "intensiveren" 10ern.
Intensives Schwimmtraining könnte dafür Herz und Kreislauf gut in Schwung bringen.

Vielleicht ist meine Ansicht auch ein wenig davon gefärbt, daß ich auf dem Rad tendentiell länger und damit weniger intensiv unterwegs bin ...
Eventuell sind kurze, richtig harte Intervalle auf dem Rad ja auch ein netter Impuls ...

schnodo
23.09.2014, 18:34
Hi schnodo ... :Huhu:

Wie hast du denn den Marathon verkraftet ?

Huhu Flow! :Huhu:
Ich habe ihn ganz gut weggesteckt, spüre ihn aber schon noch in den Knochen. 5 Stunden sind halt doch eine lange Zeit und eine Elfe bin ich nun auch nicht. ;)

Die Geh-/Laufstrategie scheint ja aufgegangen zu sein, auf dem Bild siehst du auch noch gesund und munter aus.
Ja, an mir ist ein Schauspieler verloren gegangen. ;)
Die Strategie hat aber tatsächlich gut funktioniert. Ich glaube, dass ich es ohne die Gehpausen von Anfang an niemals geschafft hätte, gegen Ende auch nur einen Kilometer durchzulaufen.

Der zweite Faktor wäre dann deine "laufspezifische" (Grund-)Belastbarkeit.
So richtig viel Grundlage ist da aktuell nicht da, wenn ich das recht erinnere ... :cool:

Deine Erinnerung trügt Dich nicht.

Abhängig von diesen beiden Faktoren würde ich langsam wieder anfangen zu laufen, zunächst lockere GA1-Läufe über eine Stunde, dann TDL über 5km. Wenn die Belastbarkeit da ist, diese dann auch ordenlich hart und viele davon. Damit solltest du für die 10k-Läufe schon etwas in Schwung kommen können.
Wenn du es wirklich ernst meintest und mehr Zeit wäre, so wäre natürlich das Spektrum des Intervalltrainings auszuschöpfen.
In diesem Fall verzichtet man darauf vielleicht eher ...

So viel Zeit ist ja nicht mehr und ich werde einfach mal abwarten wie ich mich fühle bzw. wie meine Knochen sich anfühlen. Ich bin ja schon etwas vorgeschädigt und will nicht durch späten übertriebenen Ehrgeiz den Apparat vollends ruinieren. Momentan kann ich es nicht absehen, ein paar Tage werde ich bestimmt noch Ruhe brauchen, auch wenn heute schon wieder Tanzen angesagt ist.

Rad scheint mir hier nicht soo hilfreich ... Laufgrundlage wäre wohl angebrachter. Insbesondere bei vergleichsweise "intensiveren" 10ern.
Intensives Schwimmtraining könnte dafür Herz und Kreislauf gut in Schwung bringen.

Vielleicht ist meine Ansicht auch ein wenig davon gefärbt, daß ich auf dem Rad tendentiell länger und damit weniger intensiv unterwegs bin ...
Eventuell sind kurze, richtig harte Intervalle auf dem Rad ja auch ein netter Impuls ...

Bei meinem aktuellen Zustand ist schon Treppensteigen hochintensiv, somit sollte es kein Problem sein, etwas knackiger Rad zu fahren oder mal etwas flotter zu schwimmen. :Cheese:

rundeer
23.09.2014, 20:37
Rad scheint mir hier nicht soo hilfreich ... Laufgrundlage wäre wohl angebrachter. Insbesondere bei vergleichsweise "intensiveren" 10ern.
Intensives Schwimmtraining könnte dafür Herz und Kreislauf gut in Schwung bringen.

Vielleicht ist meine Ansicht auch ein wenig davon gefärbt, daß ich auf dem Rad tendentiell länger und damit weniger intensiv unterwegs bin ...
Eventuell sind kurze, richtig harte Intervalle auf dem Rad ja auch ein netter Impuls ...

Ich spreche jetzt nur von meiner Erfahrung. Vor zwei Jahren bin ich den ganzen November und Dezember keinen Meter gelaufen, weil ich eine Knieverletzung hatte. Das einzige was ich gemacht habe war tägliches Training auf dem Hometrainer. Darunter auch einmal die Woche richtig harte Intervalle bis ins Delirium.

Meine ersten gelaufenen Meter waren dann beim Einwärmen für einen Silvesterlauf am 31. Dezember. Ich lief dann bei diesem 10er eine Zeit, die ich mir auch mit normaler Laufvorbereitung absolut nicht zugetraut hätte.

schnodo
04.10.2014, 21:22
Den ersten Lauf aus meiner 10-km-Herbstliste habe ich nun hinter mich gebracht, den Turmberglauf. Ich musste mich schon sehr quälen, um überhaupt anzutreten weil wir gestern mit dem Rad unterwegs waren und mir auf dem Rückweg beim "Oktoberfest" im Biergarten des Naturfreundeshauses Rappenwört die Maß doch etwas zu gut geschmeckt hat. So gut, dass es mit einer nicht getan war. Eine Schweinshaxe macht halt auch durstig. Abends musste dann der gelungene Feiertag gebührend gefeiert werden...

Es war dementsprechend heute ein Trauerspiel bis ich es dann schliesslich geschafft hatte, meine Laufklamotten anzuziehen und mich aufs Rad zu setzen um die paar Kilometer nach Durlach zu fahren. Dann flugs nachgemeldet und durch Glück und nettes Nachfragen noch eine geniale Startnummer bekommen:

http://oi61.tinypic.com/2qvcvo0.jpg

Da der Turmberglauf auch als Karlsruher Schülermeisterschaft dient, waren viele junge Menschen unterwegs. Dementsprechend konnten Kommentare wie "Boah, die Nummer des Teufels!" nicht ausbleiben.

Der Start erfolgte nicht mehr wie in den letzten Jahr in der Amthausstraße, sondern fand auf der Pfinztalstraße statt, direkt bei der Straßenbahnhaltestelle Schlossplatz. Da ist mehr Platz und das Feld konnte sich viel schneller entzerren. Das Gedrängel in der Amthausstraße war immer etwas lästig. Deshalb: Two thumbs up für diese Änderung!

Pünktlich um 16:00 Uhr ging es dann bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen los. Vielleicht etwas zu warm zum laufen, aber ich will nicht jammern wenn es im Oktober nochmal so schön wird.

Meine Zielsetzung war lediglich, irgendwie unter einer Stunde zu laufen, 58 Minuten hielt ich für machbar. Der erste Kilometer war mit 6:05 erwartungsgemäß verhalten, aber durch den veränderten Start tatsächlich nicht so zäh wie in den Vorjahren.
Nach einiger Zeit stellte ich fest, dass ein älterer Läufer in etwa gleichen Abstand vor mir herlief und an den hängte ich mich dann dran bis ich nach 4 oder 5 Kilometern das Gefühl hatte, dass er etwas langsamer wird. Danach lief ich einfach nach Gefühl weiter.

Zwischen Kilometer 2 und 9 lag meine Pace dann immer zwischen 5:30 und 5:40. Etliche Schüler waren nach zwei oder drei Kilometern schon vollständig erschöpft in den Wandermodus übergegangen und spekulierten verzweifelt, wie weit es denn noch ins Ziel sein möge. Beeindruckend fand ich die Gegenbeispiele, wo junge Menschen, die vielleicht ein Drittel so groß waren wie ich, die Strecke komplett in einem Affenzahn durchrannten. Irre!

Unterwegs traf ich noch den einen oder anderen Bekannten, und so verging die Zeit wie im Flug. Zumindest kommt es mir jetzt so vor, ich kann mich aber dunkel erinnern, dass ich zwischendurch ähnliche Gedanken hatte wie die wandernden Schüler.
Als ich dann die 9-km-Marke passiert hatte, versuchte ich mir meine verbleibende Energie so einzuteilen, dass es gerade noch ins Ziel reicht und so wurde es auf dem letzten Kilometer eine Pace von 5:10, was ich mir schon als enorme Willensleistung anrechne. :)
Letztendlich hatte ich 56:11 auf meinem Garmin, die offizielle Zeit dürfte nicht weit davon entfernt sein. Ich war hochzufrieden, erschöpft, und bin gespannt, ob ich beim Oberwaldlauf in zwei Wochen noch etwas schneller laufen kann.

Bei der Vorbereitung habe ich mich eher zurückgehalten und die Erholung von Marathon stand im Vordergrund. Vor einer Woche bin ich 10 km gemütlich gelaufen, dann am Mittwoch nochmal 10 km mit 3 x 1 km in Race Pace und 1 km Trabpause. Die Radausfahrt und das "Oktoberfest" gestern waren vermutlich nicht hilfreich, aber es geht ja mehr um den Spaß als um Zahlen oder körperliches Wohlbefinden. :)

schnodo
19.10.2014, 02:31
Nun ist auch der Oberwaldlauf, der auf meiner Heimstrecke stattfindet, überstanden und ich konnte meine letzte "Jahresbestzeit" von vor zwei Wochen verbessern.

Den Hardtwaldlauf letzte Woche musste ich leider auslassen weil ich nach der langen Hawaii-Nacht und der Freude über Sebastian Kienles Sieg nicht aus der Falle gekommen bin. Der Wecker hat zwar geklingelt und ich wurde wach, aber nachdem ich einige Sekunden in meinen Körper hineingehört habe, war mir klar, dass jegliche Form von Sport meinen Zustand nicht verbessert hätte und so habe ich den Wecker ausgeschaltet und bin liegen geblieben.

Was das "Training" angeht, so habe ich nach dem Turmberglauf zwei ruhige Läufe über 10 km absolviert und ein paar Tempowechselläufe gemacht, um die gedachte Race Pace zu üben. Ich bin mir nicht sicher, ob man unseren wöchentlichen Tanzkurs auch als Vorbereitung verbuchen kann, ich schwitze aber immer wie ein Affe dabei.
Ansonsten war ich einige Male schwimmen, weil der Sifi-Man näher rückt (es werden noch Teilnehmer gesucht!) und ich das Schwimmen seit Juli sträflich vernachlässigt habe. Im Schwimmen bin ich zwar auch keine Rakete, aber zumindest die geforderten 1000 m durchschwimmen würde ich dann doch gerne.
Die Versagensangst hat mich also ins Wasser getrieben. Ich bin aber auch froh drum, Schwimmen ist wunderbar für die Seele.

Zum Glück gewinnt nicht jede Woche jemand aus der Karlsruher Gegend den Ironman Hawaii und somit war das Antreten beim Oberwaldlauf zu einer sehr humanen Startzeit von 14:30 Uhr kein Thema. Vom Einkaufen und Putzen war ich schon etwas vorermüdet, aber dennoch hoffnungsfroh.
13:40 Uhr daheim losgeradelt, kurz vor 14:00 Uhr erfolgreich für 6 Euro nachgemeldet, die schöne Startnummer 363 erhalten und zehn Minuten später quasi startbereit.

Die Holde hatte beschlossen, dass das Wetter gut genug war um mich an der Strecke zu supporten und Fotos zu machen. Im Endeffekt lief das darauf hinaus, dass sie sich sonnte und dabei mein Handy und meinen Schlüssel bewachte. Beides war hinterher noch da - großes Lob! :bussi:

Das Wetter war auch bei diesem Lauf erstklassig, strahlender Sonnenschein, spätsommerliche Temperaturen. Im Gegensatz zum Turmberglauf geht der Oberwaldlauf überwiegend durch bewaldetes Gebiet und somit war direkte Sonneneinstrahlung kein Problem.

http://oi57.tinypic.com/nx6zqx.jpg
[Kurz nach dem Start]

Der Start erfolgte pünktlich und wie gewohnt war der erste Kilometer aufgrund der anfangs recht schmalen Wege mit etwas über 6 Minuten der langsamste. Danach konnte ich recht bald mein Tempo finden und beschloss, ein paar Sekunden schneller zu laufen als ich mir eigentlich zutraute und zu riskieren, dass ich gegen Ende einbreche.
"Man muss einem guten Tag auch mal eine Chance geben" höre ich Arne noch in einer seiner Sendungen sagen und ich wollte mal antesten, was der Tag denn so kann.
Die gewählte riskante Pace war 5:25. Zum Glück war ich zu angestrengt, um mir darüber Gedanken zu machen, in was für einer bejammernswerten Form ich eigentlich bin. :)

Die nächste Zeit verbrachte ich damit, meinen Takt beizubehalten und mich mental auf die Phase zwischen Kilometer 6 und 8 vorzubereiten. Erfahrungsgemäß und auch von Fachleuten dokumentiert ist die Not am größten und ich wollte mich auf keinen Fall durch die zu erwartende Lustlosigkeit meines welken Fleisches beeindrucken lassen.
Überrascht und von meinen unausgesprochenen Durchhalteparolen abgelenkt wurde ich dadurch, dass ca. bei Kilometer 6 eine Wasserstation war. Ich glaube, das gab es in den letzten Jahren nicht. Vielleicht war mein Hirn aber auch schon so blutleer, dass ich es nicht mitbekommen habe.
Kurz den Mund ausgespült, den Rest über die Birne geschüttet, keine Zeit verlieren.

Ich war nun im gefürchteten Kilometerbereich - in der noch übleren Phase des Rennens. Wenn ich's mir recht überlege, so richtig gut geht es mir bei einem 10-km-Lauf eigentlich nie. "Nicht langsamer werden, das gehört so, dass es sich scheiße anfühlt" und ähnliche geistreiche Dinge gingen mir durch den Kopf. Dranbleiben, irgendwie raus aus der Todeszone. Und tatsächlich schaffte ich es, nicht langsamer zu werden, obwohl ich schon große Lust auf ein Päuschen hatte.
Irgendwann erschien das erlösende Schild mit der 8 und ich fühlte mich gerettet - nur noch zwei Kilometer. Die Erleichterung reichte, mich bis zu Kilometer 9 zu tragen. Ich konnte sogar noch einige langsamer werdende Mitläufer einsammeln.
Das schöne am letzten Kilometer ist, dass er gefühlt nur 500 m lang ist. Nach ca. 500 m kommt man nämlich wieder aus dem Oberwald raus und es geht aufs Gelände des TUS Rüppurr, wo es über den Rasen und dann auf eine dreiviertel Runde auf der Bahn geht. Das zählt dann irgendwie schon nicht mehr.

Daran, dass ich am Ende nur noch minimal Tempo zulegen konnte, erkannte ich, dass ich die Batterie vorher schon ordentlich leergefahren hatte. Zum Glück war das Rennen genau da zu Ende. ;)

Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich meine Wunschzeit von 55:30 um fast eine Minute unterboten hatte. Tolles Wetter, alles gegeben und für meine Verhältnisse eine klasse Zeit erzielt. Alles gut.

Hier komme ich angedüst, ca. 150 m vor dem Ziel:
http://oi57.tinypic.com/ixum4w.jpg

Ich habe gesehen, dass am 16. November der KSC Schlossparklauf über 9,9 km ansteht und habe beschlossen, dass ich den auch noch mitmache. Das soll es dann aber auch gewesen sein mit den Läufen in diesem Jahr.

Nächstes Jahr möchte ich an meiner Marathonbestzeit arbeiten und habe mir dafür den Bienwald-Marathon im März als erste Testmarke vorgenommen und dann wieder den Baden-Marathon im September.
Mein Knie wird vermutlich nicht ewig halten und solange es noch tut, müssen die 4 Stunden geknackt werden. Ich habe wieder Lust aufs Laufen bekommen und das sollte ich ausnutzen. Falls der Körper mir dann doch wieder einen Strich durch die Rechnung macht, bin ich zumindest nicht kampflos gescheitert.

Herzlichen Dank an alle, die mir mit Tipps und Zuspruch geholfen haben! :Blumen:
Und sorry dafür, dass das hier mal wieder etwas länglich geworden ist.

Walfanggegner
19.10.2014, 08:21
:Blumen:

Ja cool, sehr gut. Glückwunsch!

Bienwald Marathon kennst du bereits?
Bin den einmal gelaufen. Gescheitert an meiner Wunsch-Zielzeit aber immer noch PB. Schöner Lauf, gut organisiert. Ist halt nur was gänzlich anderes als ein Stadtmarathon (Leute zum Anfeuern am Rand nur wenige, nicht alle X Kilometer eine Bühne mit Coverband. Dafür aber nahe des einen Wendepunkt die örtliche Blasmusikkapelle :)
Bin mir für 2015 extrem unsicher der Ziele wegen. Kann aber durchaus sein, dass ich dann dort auch starte.

schnodo
19.10.2014, 11:41
:Blumen:

Ja cool, sehr gut. Glückwunsch!

Bienwald Marathon kennst du bereits?
Bin den einmal gelaufen. Gescheitert an meiner Wunsch-Zielzeit aber immer noch PB. Schöner Lauf, gut organisiert. Ist halt nur was gänzlich anderes als ein Stadtmarathon (Leute zum Anfeuern am Rand nur wenige, nicht alle X Kilometer eine Bühne mit Coverband. Dafür aber nahe des einen Wendepunkt die örtliche Blasmusikkapelle :)
Bin mir für 2015 extrem unsicher der Ziele wegen. Kann aber durchaus sein, dass ich dann dort auch starte.

Danke sehr! :Huhu:

Den Bienwald-Marathon kenne ich bisher nur als Halbmarathon. Den habe ich 2010, 2011 und 2012 mitgemacht. Für den ganzen hatte ich den Winter über nie genug trainiert und da ich sowieso eher langsam unterwegs bin, hatte ich etwas Angst, dass ich die cut-off-Zeit von 5 Stunden reiße und auf dem Besenwagen ins Stadion gefahren werde. ;)

Ich finde den Lauf insgesamt sehr liebevoll organisiert und die Atmosphäre ist immer schön familiär. Dass es keine Zuschauermassen gibt kommt mir eher entgegen. Ich mag es, wenn es etwas ruhiger zugeht.

Falls Du beschließt mitzumachen, gib Bescheid. Vielleicht können wir ja vor dem Start einen Plausch halten. Auf der Strecke werde ich wohl nur Deine Staubwolke sehen. :)

Walfanggegner
19.10.2014, 13:33
(...)

Falls Du beschließt mitzumachen, gib Bescheid. Vielleicht können wir ja vor dem Start einen Plausch halten. Auf der Strecke werde ich wohl nur Deine Staubwolke sehen. :)

Werde ich tun, sollte ich dort starten. Denke Entscheidung wird wohl im Dez. fallen.
Staubwolke? Das ist relativ. Zielzeit bei mir wäre +/- 3:10

schnodo
19.10.2014, 19:42
Zielzeit bei mir wäre +/- 3:10

Wie ich schon sagte: Staubwolke. :Cheese:

Walfanggegner
13.11.2014, 14:52
Also ich habe gerade gemeldet für den Bienwald Marathon 2015.

schnodo
13.11.2014, 16:08
Also ich habe gerade gemeldet für den Bienwald Marathon 2015.

Super! Ich warte noch mit der Anmeldung bis ich halbwegs sicher bin, dass ich nicht irgendein Leiden habe; Plätze gibt es ja immer genug. :)

Walfanggegner
13.11.2014, 16:11
Ja, denke auch das es genug Plätze geben wird.
Klar, ich kann natürlich Stand jetzt auch nicht gänzlich irgendwelche Leiden am Raceday oder in der Vorbereitung (*aufHolzklopf*) ausschließen.
Aber im Moment brauchte ich einfach was "verbindliches", ein neues Ziel.
Dann sind die Daumen gedrückt das es bei dir gut läuft.
Kannst dich ja dann mal melden wenn du dir auch sicher bist und meldest.

schnodo
13.11.2014, 16:50
Ja, denke auch das es genug Plätze geben wird.
Klar, ich kann natürlich Stand jetzt auch nicht gänzlich irgendwelche Leiden am Raceday oder in der Vorbereitung (*aufHolzklopf*) ausschließen.
Aber im Moment brauchte ich einfach was "verbindliches", ein neues Ziel.
Dann sind die Daumen gedrückt das es bei dir gut läuft.
Kannst dich ja dann mal melden wenn du dir auch sicher bist und meldest.

Das mit den Zielen verstehe ich gut; geht mir ähnlich, für den Citytriathlon Tübingen im August habe ich mich ja auch schon angemeldet, aber da muss man ja nur 10 km laufen. :Cheese:

Kandel ist für mich auch ohne Anmeldung "verbindlich". Ich habe Lust drauf und bin quasi schon in der Vorbereitung.
Ich weiß aber leider aus Erfahrung, dass mein Körper nicht alles mitmacht und deswegen halte ich mich mit der Euphorie noch etwas zurück.
Momentan will ich einfach abwarten, wie meine Knochen und Gelenke das Training verkraften. Wenn ich mir bis Januar keine üblen Knieprobleme, einen Ermüdungsbruch oder ähnliches eingehandelt habe, dann gehe ich schon davon aus, dass der Kadaver auch im März noch in Ordnung ist. :)

Dann sind die Daumen gedrückt das es bei dir gut läuft.
Kannst dich ja dann mal melden wenn du dir auch sicher bist und meldest.

Danke und ebenso! Meine Daumen sind gedrückt, dass Du Dein Ziel erreichst! Das wäre schon der Hammer. :)

Ich sage auf jeden Fall noch Bescheid wenn ich gemeldet bin.

Walfanggegner
13.11.2014, 20:02
Danke!
Die drücke ich auch die Daumen, dass du gut und gesund durch die Vorbereitung kommst und dein Ziel dort auch schaffst.
Und dann starten wir beide da. :)
Wäre cool, würde mich freuen.

schnodo
04.12.2014, 17:05
Danke!
Die drücke ich auch die Daumen, dass du gut und gesund durch die Vorbereitung kommst und dein Ziel dort auch schaffst.
Und dann starten wir beide da. :)
Wäre cool, würde mich freuen.

Nachdem das Laufen heute so schön war, hat mich der Teufel geritten und ich habe mich mit Zahlung per Lastschrift und allem drum und dran beim Bienwald-Marathon angemeldet. :Huhu:

Ich bin also zuversichtlich, dass wir uns auf der Strecke sehen. Sollten meine Knochen und Gelenke die Vorbereitung doch nicht verdauen, komme ich aber mindestens als Zuschauer und werde Dich an der Strecke beschimpfen, dass Du schneller rennen sollst und ins Ziel kreischen! :Cheese:

Walfanggegner
04.12.2014, 17:59
Hey cool!
Dann wünsche ich eine gute Vorbereitung und weiterhin so viel Spaß beim Laufen.

Nicht das jetzt ich es bin, an dem es liegt das kein Treffen auf der Strecke zustande kommt :-/

klick (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=33830)

In dem Fall würde ich nämlich den Marathon-Start sein lassen.

schnodo
04.12.2014, 18:34
Hey cool!
Dann wünsche ich eine gute Vorbereitung und weiterhin so viel Spaß beim Laufen.

Nicht das jetzt ich es bin, an dem es liegt das kein Treffen auf der Strecke zustande kommt :-/

klick (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=33830)

In dem Fall würde ich nämlich den Marathon-Start sein lassen.

Danke! :Blumen:

Ich sehe, Du bist noch unschlüssig, was die Langdistanz angeht. Ich bin sicherlich niemand, der anderen Tipps geben sollte, weil ich mich dauernd mit komplett unzureichender Vorbereitung in unsinnige Aktionen stürze. Außerdem habe ich selbst bisher nur eine Mitteldistanz auf dem Konto, weiß also nicht mal ansatzweise, was Dich erwartet.

Nach dieser Einleitung - "hören sie nicht auf diesen Menschen!" - fällt mir nur eines ein: Worauf wartest Du noch? :)
Du hast super Zeiten für Mitteldistanz und Marathon stehen und es ist noch lange genug hin bis zum Wettkampf. Da wäre ich schon längst angemeldet und würde mir jetzt schon überlegen, wie ich das Preisgeld verjuble. :Cheese:

Wenn Du Roth machst, bist Du selbstverständlich für den Bienwald entschuldigt! :)

Walfanggegner
04.12.2014, 18:42
:-)

Ja, noch am überlegen, hin und her.
Mal schauen ob ich mich übermogen um 12 vor den Rechner setze und was ich dann mache ;-)

MatthiasR
05.12.2014, 14:10
Wenn Du Roth machst, bist Du selbstverständlich für den Bienwald entschuldigt! :)

Wieso? Ist doch eine gute Vorbereitung, habe ich letztes Jahr auch so gemacht. Nur dann halt keinen Bestzeitenversuch beim Marathon.

Gruß Matthias

FMMT
05.12.2014, 19:42
Wieso? Ist doch eine gute Vorbereitung, habe ich letztes Jahr auch so gemacht. Nur dann halt keinen Bestzeitenversuch beim Marathon.

Gruß Matthias

Kandel und Roth hatte ich heuer auch absolviert, vermutlich auch nächstes Jahr.
@Schnodo: wär ja cool, Dich in Kandel zu treffen, ich wünsche Dir viel Spaß :Huhu:

schnodo
05.12.2014, 22:09
@Schnodo: wär ja cool, Dich in Kandel zu treffen, ich wünsche Dir viel Spaß :Huhu:

Klar doch, da freue ich mich schon drauf! Ich wünsche Dir auch viel Spaß, besonders an den Feiertagen und natürlich auch bei der Vorbereitung! :Huhu: