Vollständige Version anzeigen : Biel 2012 – könnte das klappen?
Hallo zusammen,
wie man anhand der Topic vielleicht schon erahnen kann, spiele ich mit dem Gedanken dieses Jahr in Biel zu starten. Da ich mir aber nicht sicher bin, ob das wirklich eine gute Idee ist, würden mich Eure Meinungen und Erfahrungen interessieren.
Vielleicht als kurzer Hintergrund: Ich laufe erst seit 3 Jahren regelmäßig. Meine läuferische „Karriere“ gipfelte mit dem Lübeck Marathon 2010. Ein paar Monate später habe ich mir dann eine Knieverletzung (Innenbanddehnung, Meniskusquetschung und Entzündung der Patellasehne) zugezogen. Inklusive Folgeverletzungen durch ein zu schnellen Wiedereinstieg, hat mich das fast das komplette letzte Jahr gekostet. Um meine Grundlagenausdauer wenigstens ein bisschen zu erhalten, saß ich relativ viel auf der Rolle (so 20-30 Stunden/Monat und jeden Sonntag ~ 3 Stunden).
Kurzum im Moment geht’s mir sehr gut und ich fühle mich fit. Eigentlich wollte ich im Sommer einen „schnellen“ 10er laufen. Nach den letzten Einheiten sehe ich dafür allerdings schwarz. Da ich zusätzlich noch den Laufstil (auf Mittelfuß – hoffe ich zumindest) umgestellt habe, bringen mich meine Waden um, wenn ich mal ein bisschen flotter unterwegs bin. Ich kann allerdings relativ problemlos lange und langsam laufen. Daher mein Plan Biel statt dem 10Km gerenne. (Beide Veranstaltungen wären übrigens am selben Tag)
Zusammenfassend sehe ich die Sache momentan so:
Pro-Biel:
- Ein Traum, den ich mir auf jedenfall erfülle. Dieses Jahr fahren allerdings noch 4 weitere vom örtlichen Lauftreff, was das logistische etwas erleichtert … (ich wohne in Schleswig-Holstein)
- Ich fühle mich gut und hätte noch 4 Monate Zeit
- Über 20Km langsam (~5:45 Min/Km) laufen ist aktuell auch kein Problem. Nächsten Sonntag folgt der Angriff auf die 30er Marke.
- Sollte die ganze Nummer klappen, hätte ich eine feine Basis für was nettes im Herbst geschaffen …
Contra-Biel:
- Ich habe kaum Erfahrung ( ca. fünf 10er Wettkämpfe / 2x HM und einen Marathon)
- Bin ich mir nicht ganz sicher, ob meine Sehnen / Bänder bzw. der komplette Bewegungsapperat, schon soweit sind, eine solche Aktion zu überstehen.
Hat jemand von Euch vielleicht entsprechende Erfahrungen, oder einen Rat? Ich würde mich freuen Eure Meinungen zu hören!
Viele Grüße
P.s.: Vielleicht nicht ganz unwichtig… Durch die lange Pause bin ich zwar nicht in Bestform, aber ganz gut davor. 28 Jahre / 1,75m / 67,5Kg / ~ 11%
Wie widerstandsfähig bist du gegen Schmerzen?
Aus der Ferne ein deutliches Nein, gewohne erst mal wieder Deine Sehnen und Gelenke ans Laufen. Du bist noch jung, da würde ich nicht mein zukünftiges Läuferglück riskieren.
Mir ist klar ,dass Du was anderes hören wolltest, aber bei mir arbeitet einer, der es in einem phantastischen Jahr auch übertrieb und jetzt seit 20 Jahren mit maladem Knie froh ist auch nur eine Stunde in langsamsten Tempo zu laufen (früher 100 km in 9.01), aber eben zuviel auf einmal wollte. Viel Glück bei Deiner Entscheidung.:Blumen:
10km oder 100km Biel ist ja schon ein gewaltiger Unterschied.:Cheese:
Du läufst erst seit 3 Jahren davon ein Jahr wegen verletzung gar nicht.
Momentan max. 20 km im Training und nur 4 Monate bis Biel.
Lass es, das wird nix.
Lauf dieses Jahr im Frühjahr und im Herbst einen Marathon mit vernünftigem Training und Biel dann im nächsten Jahr.
Gruß
triduma
Ihr habt recht, das wollte ich eigentlich nicht hören :Cheese:
Erstmal vielen Dank für Eure Einschätzungen. Auch mir ist klar, dass das ne heiße Nummer ist...
Auch weiß ich, das ich wieder zu schnell zu viel erzwingen will. Ich meine im Oktober 2011, insbesondere nach der Umstellung des Laufstils, kam ich mit viel Quälerei (und Schmerzmitteln - ja ich weiß ...) auf 6Km/Woche. Nachdem langen Lauf morgen werdens schon 64Km/Woche sein. Also das 10-fache innerhalb von drei Monaten. Das bekommt man nicht mit diesen 10% pro Woche hin ;)
Klar es zwickt und zieht noch ein bisschen in den Waden, aber wenn man die nachdem Laufen "tiefkühlt" und dann später auf ne heiße Wärmflasche legt, dann gehts den nächsten Tag eigentlich wieder. Und im Allgemeinen wird immer besser. Die Probleme mit den Schienbeinen sind auch fast vollkommen weg ...
Einen 10er oder gar Marathon schließe ich vollkommen aus. Ich bin vom Typ her so, dass ich nur an einem Wettkampf teilnehme, wenn ich weiß, dass ich meine PB angreifen kann. Und da sagt mein Körper, wenn ich mal in mich reinhöre "NEIN - lass den Mist!!!"
Wohingegen ich Biel als Genußlauf bzw. sightseeing Tour verbuchen würde, wo die Zeit zweitrangig ist.
Als ich vorletzte Woche mal 7Km mit einem Tempo von 4:45 Min/Km (was ja eigentlich nicht so schnell ist) gelaufen bin, hatte ich deutlichst mehr Probleme als letzten Sonntag 23Km in ~5:50 Min/Km.
Ich weiß zwar nicht genau was ich sagen will, aber ich hoffe ihr versteht mich ;)
Kleine Ergänzung: (gerade mal nachgeschaut)
2009 --> ~1100 Trainingskilometer
2010 --> ~3300 Trainingskilometer
2011 --> ~1000 Trainingskilometer (davon 500Km bis zur Verletzung mitte Februar)
2012 --> bis jetzt ca. 250Km (Tendenz schnell steigend ;-) )
Ich bin mal den Rennsteig gelaufen und hatte in den Jahren zuvor wahrscheinlich schon über 100 35km Läufe relativ:Cheese: locker absolviert sowie in der Vorbereitung problemlose Läufe über 6-7 Stunden und musste trotzdem beim Rennsteig Lehrgeld zahlen. Von Km 40 bis 72 konnte ich mein rechtes Knie nicht mehr beugen und wurde in der Zeit sehr demütig.:cool:
Wenn Du jetzt schon mit Schmerzmittel und Problemen läufst, wanderst Du, was ich an sich nicht schlimm finden würde oder handelst Dir langfristige Probleme ein und das wäre echt doof:(
Thorsten
04.02.2012, 22:07
Ich bin Biel 2004 gelaufen. Da hatte ich aber schon 12 Jahre Lauf"karrierre", gegenüber Triduma wenig und gegenüber dir sehr viele Marathons gelaufen. In der Vorbereitung bin ich auch schon mal 2 * in der Woche je knapp 50 km gelaufen (5:00 min/km) und fand das eher langweilig als total anstrengend. Im Vorjahr hatte ich auch 2 Marathons Sub-3 gelaufen. Voraussetzungen waren also nicht wirklich schlecht.
In Biel habe ich mich unterwegs über das Profil gewundert, das ich im Internet anders gesehen habe. Paar mal den Hubbel hoch und der Rest flach war im Kopf. Aber irgendwer hatte die ganzen kleinen up and downs - immer nur ein paar Höhenmeter, aber verdammt oft - vergessen einzuzeichnen / zu erwähnen. Das geplante lockere Loslaufen mit 5:00 min/km änderte sich auf 5:30 min/km. Die letzten 25 km waren dann ganz schön hart: Viele Pinkelstopps am Wegesrand, nur um stehenbleiben zu dürfen, und dabei ein Alibitröpfchen rausgequetscht. So habe ich also Biel anhand meiner vorliegenden Informationen eine Runde unterschätzt.
Bei deiner Lauferfahrung und der unmittelbaren Vorgeschichte würde ich dir wärmstens von Biel in diesem Jahr abraten. Und selbst wenn du 60 km weit laufen kannst, sind die nächsten 40 km ein kompletter 8stündiger unwitziger Wandertag. Es läuft dir nicht weg und auch in 3 Jahren bist du da noch nicht der Opa und alte Sack.
Thorsten
04.02.2012, 22:14
Ach so, das Jahr 2011 habe ich auch mit 2 Meniskus-OPs rumgebracht und bin Ende November wieder mit 6 km eingestiegen (um zu gucken, ob ich am drauffolgenden Wochenende beim Nikolaus-Duathlon überhaupt antreten soll.). Wenn ich momentan nicht mehr am Schwimmen und Radeln hängen würde, "wäre" ich sicher auch wieder bei 65 Wochen-Kilometern und würde das trotzdem nicht als Zeichen sehen, wieder in Biel zu starten.
Ansonsten ist Biel natürlich "der" 100er schlechthin :).
Hmmm zu meinem Leidwesen herrscht hier kollektive Einigkeit und ich werde die Sache wohl erstmal auf Eis legen, nochmal gründlich überlegen, bzw. jetzt erstmal eine Nacht drüber schlafen ;)
Wenn ich morgen den 27er hinter mir habe, werde ich nochmal ein bisschen was schreiben.
Aber wenn Biel klappen würde, wäre das echt mal eine geile Sache und ich könnte deutlich vor meinem 30sten, einen weiteren virtuellen Haken setzen :liebe053: !
Aber um das nochmal deutlich zu sagen, die letzten 2,5 Monate bin ich vollkommen "schmerzmittelfrei" unterwegs.
Wolfgang L.
04.02.2012, 22:39
Hallo,
von Biel träume ich auch. Mein Onkel ist das ein paar mal gelaufen.
Von ihm habe ich das Buch 100km Lauf von Wolfgang Schlüter.
Besonders die Qual auf den letzten 40 km ist hier leider gut verständlich beschrieben.
Die Bilder sind beeindruckend. Nicht spektakulär.
http://www.eurobuch.com/buch/isbn/3871201111.html
Das heißt nicht das du davon nicht träumen sollst. Aber eines ist mir bei der Lektüre dieses Buches klar geworden. Ein Hundert km Lauf ist eine Sache die man nicht überstürzen sollte. Anders gesagt: Alles hat seine Zeit. Mir scheint diese 100er Freaks sind alles Leute über 45. :Cheese:
Viel Erfolg
Wolfgang
Thorsten
04.02.2012, 22:43
Wenn du in einem Monat (wenn es wieder erträgliche Temperaturen sind) spontan mal einen lockeren 50er läufst, könntest du das ins Auge fassen. 27 km "so" sind Kinderkram (für jemanden, der Biel laufen will), die letzten 27 km nach Biel rein sind da was anderes. Wie war denn dein 2010er Marathon?
Thorsten
04.02.2012, 22:45
Mir scheint diese 100er Freaks sind alles Leute über 45. :Cheese:
Ja, waren eine Menge Läufer, von denen man dachte, die Adressangabe "364 Tage im Jahr tief im Wald" ist absolut glaubwürdig.
Wolfgang L.
04.02.2012, 22:54
...und ich könnte deutlich vor meinem 30sten, einen weiteren virtuellen Haken setzen :liebe053: !
Aber um das nochmal deutlich zu sagen, die letzten 2,5 Monate bin ich vollkommen "schmerzmittelfrei" unterwegs.
immer langsam junger Jedi....mir scheint für einen 100er bist du im Gemüt noch viel zu ungeduldig. :)
Viele Grüße
Wolfgang
Nobodyknows
05.02.2012, 07:36
Ich laufe erst seit 3 Jahren regelmäßig. Meine läuferische „Karriere“ gipfelte mit dem Lübeck Marathon 2010. Ein paar Monate später habe ich mir dann eine Knieverletzung (Innenbanddehnung, Meniskusquetschung und Entzündung der Patellasehne) zugezogen. Inklusive Folgeverletzungen durch ein zu schnellen Wiedereinstieg...
Pro-Biel:
- Ein Traum, den ich mir auf jedenfall erfülle. Dieses Jahr fahren allerdings noch 4 weitere vom örtlichen Lauftreff...
Ich werde nie verstehen, was am Laufen so toll ist, dass man sich dafür die Knochen kaputt macht und dabei scheinbar von anderen Vollhonks (die auch dazu bereit sind) noch angefeuert wird. :confused:
Und ich würde -mangels sachdienlicher Hinweise- nicht antworten wenn du hier nicht einer von mehreren wärst (um nicht "vielen" zu schreiben) der mit (Folgen von) Verletzungen laboriert und sich parallel mit der nächsten...:Gruebeln: ...ungesunden Sache befasst.
O.k. Laufen ist die dritte Disziplin des Triathlon. Daher hat es seine Daseinsberechtigung ;)
Man muß nach ordentlich Schwimmen und Radfahren noch ein bißchen durch die Gegend eiern um an die Zielverpflegung zu kommen :Cheese: ...und es macht Spaß auf reinen Laufveranstaltungen (die ausschl. zur Tria-Vorbereitung dienen) einen Teil der teilweise a weng unentspannt daherkommenden Läuferschar abzuhängen. ;)
Aber dafür eindeutige Signale des eigenen Körper zu ignorieren? ....Nee! Laß 'mal gut sein.
Gruß
N.
...langsam aber sportgesund :Huhu:
Hallo zusammen,
der 27er heute Morgen lief eigentlich ganz gut. Mit -16°C war es leider nur etwas frisch ...
Meine Knochen haben die Aktion problemlos überstanden. Ich glaube auch nicht, dass ich morgen früh großartig Probleme bekomme. Ich muss allerdings gestehen, dass die Beine gegen Ende relativ schwer wurden. Da war allerdings auch zu erwarten.
@ Wolfgang L.
Danke für den Buchtipp. Für sowas bin ich immer zu haben und werde es mir in nächster Zeit gleichmal bestellen.
Und ja ich bin extrem ungeduldig. Das ist leider meine größte Schwäche und ich kann nicht viel dagegen tun. Wenn ich ihn Ziel habe, gibt es keine Kompromisse. Der kürzeste Weg von A nach B ist nunmal eine Gerade!
@ Thorsten
Mein 2010er Marathon war wie gesagt mein erster und bis jetzt leider auch einziger. Die Vorbereitung war okay, der Lauf an sich schwierig, da ich keine Erfahrung hatte, wie ich mir das Ding einteilen soll. Ich bin dann einfach mein Ding gelaufen und kam nach 2:58:XX ins Ziel und war damit zufrieden.
Klar ein lockerer 50er ist natürlich Pflicht. Ich werde jetzt jeden Sonntag 5-10Km steigern und schauen wie mein Körper reagiert. D.h. in 4-5 Wochen sollte ich endgültig klarheit haben.
@ Nobodyknows
Laufen ist die ultimative Entspannung ;)
Ne im Ernst ich kann mir eigentlich nichts besseres Vorstellen um den Kopf frei zubekommen. Bei schönem Wetter und frischer Luft einfach mal loslaufen und die Seele baumeln lassen .... einfach herrlich.
Ich muss allerdings zugeben, dass die Sache bei konkreten (für den Hobbysportler) ambitionierten Zielen, etwas anders aussieht, bzw. durchaus qualvoll werden kann.
Ich danke Euch jedenfalls für die bis hierhin wertvollen Tipps uns Erfahrungen. Was müsste man den Eurer Meinung nach pro Woche abspulen, um in Biel "würdevoll" ins Ziel zu kommen?
benjamin3341
05.02.2012, 17:17
hzockt, hau rein! Lass Dir nix erzählen und gib gas!
Nimm Dir 7 Wochen um einen 50km Lauf aufzubauen nächste Woche 35km, dann 40-45-25-40-45-50.
Dann machst 2 Wochen etwas lockerer um Kraft zu sammeln.
Und dann noch nen ordentlichen 5 Wochen Aufbaublock 2 harte,eine lockere und wieder 2 harte Wochen.
Im Anschluss 2 Wochen Tapering.
Kommt das rechnerisch hin? ich weis nicht genau wann Biel ist.
Lass Dir nichts von Geduld und zu jung für lange Distanzen und so nem schmarrn erzählen.
Fang an zu trainieren, mit einem ambitionieren Ziel vor Augen bist Du motiviert und packst das schon.
Wenns körperlich nicht hinhaut, dann brichst halt ab! Was solls. Dann gehst halt erstmal Grundlage radeln, und trainierst ab Sommer für nächstes Jahr für die Tor des Geants ;-)
Ashalt ist eh für Weicheier
Ich fins cool, wenn jemand eher zu viel will als zu wenig.
Wenn Du älter wirst, kanns auch noch lange genug einen auf vernünftig machen
benjamin3341
05.02.2012, 17:23
Ah, pro Woche sollten schon 120km zusammen kommen.
in der direkten Vorbereitung vielleicht sogar 150, ist aber meiner Meinung nicht nötig.
Alledings gilt, je weniger Wochenkilometer, desto Härter das Ende des Laufs, oder besser: desto länger das harte Ende des Laufs.
Bei unter 120 Wochenkilometer kommt man sicher auch durch, doch die Gehpausen steigen natürlich exponentiell, machen den Lauf eher zu ner Wanderung.
Thorsten
05.02.2012, 17:24
Ok, eine Sub-3 hätte ich nach deinen bisherigen Schilderungen jetzt nicht erwartet, hätte eher auf 3:30 - 3:45 getippt :Blumen:. Das entspricht so in etwa meiner Klasse (wenn ich vernünftig trainiere) und ich habe Ende November nach meiner monatelangen OP-Pause eher bei 5:15 als bei 5:45 min/km wieder angefangen. Damit bist du schon mal raus aus der Klasse "ersten Marathon durchgewürgt und jetzt einen größenwahnsinnigen 100er angehen" ;).
Dein Problem in Biel könnte die Einteilung werden: Wenn du trotz 3300 Jahres-km bei sowas "kurzem" wie einem Marathon keinen Plan hast, wie du dir das Rennen einzuteilen hast, wird das bei einem 100er nicht besser. Und wie schon geschrieben: Unterschätz die Strecke in Biel nicht, das geht ständig Deich-hoch-Deich-runter. Ich wollte Sub-9 laufen und habe den Plan nach 10 km - sinnvollerweise - beerdigt. Das hier ist jedenfalls alles andere als hilfreich :Nee:: http://www.reygrafik.ch/pdf/biel_profile.pdf
Über 100 Wochen-km sollten auf alle Fälle drin sein. Ich würde zunächst immer längere nicht allzu schnelle Dinger machen und dann in den letzten 8 Wochen was Greif-mäßiges machen, wobei ich die ganz schnellen Bahneinheiten durch einen ruhigen 50er ersetzen würde.
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=lireinbnllwztxpm
Das sieht demnach realistischer aus als das Profil von deren Homepage. Besonders km 70 bis 80 dürften da nochmal interessant werden.
Ich würds auch einfach machen. Umfänge einigermaßen vernünftig steigern, langen Lauf auf 50 ausdehen, ein paar Doppelpacks (30+30 am Sa+So oder ähnlich) und dann gemütlich durchjoggen. Das Laufen in der Nacht vielleicht noch ein bischen trainieren..
Wo genau aus SH kommst Du her? Plane diesen Sommer auch meinen ersten Hunderter, aber eher Ulm oder Leipzig.
Gruß aus SH,
Chris
Thorsten
05.02.2012, 17:51
Hmmm .... die Summe der HM könte vielleicht hinkommen, die großen Spitzen auch gut gesetzt sein, aber die vielen kleinen Zacken am Ho-Chi-Min-Pfad (direkt hinter Kirchberg) finde ich z.B. seltsam. Dort geht es eigentlich nur direkt am Bach entlang und nicht ständig 10-15 m hoch/runter. Dafür sind am Anfang mehr Zacken drin, als man sieht. Leider hatte ich damals noch keinen Polar mit Höhenmessung, diese barometrischen Diagramme sind bei den Feinheiten um einiges genauer als die GPS-Daten.
Wolfgang L.
05.02.2012, 18:03
hzockt, hau rein! Lass Dir nix erzählen und gib gas!
Nimm Dir 7 Wochen um einen 50km Lauf aufzubauen nächste Woche 35km, dann 40-45-25-40-45-50.
Dann machst 2 Wochen etwas lockerer um Kraft zu sammeln.
Und dann noch nen ordentlichen 5 Wochen Aufbaublock 2 harte,eine lockere und wieder 2 harte Wochen.
Im Anschluss 2 Wochen Tapering.
Kommt das rechnerisch hin? ich weis nicht genau wann Biel ist.
Lass Dir nichts von Geduld und zu jung für lange Distanzen und so nem schmarrn erzählen.
Fang an zu trainieren, mit einem ambitionieren Ziel vor Augen bist Du motiviert und packst das schon.
Wenns körperlich nicht hinhaut, dann brichst halt ab! Was solls. Dann gehst halt erstmal Grundlage radeln, und trainierst ab Sommer für nächstes Jahr für die Tor des Geants ;-)
Ashalt ist eh für Weicheier
Ich fins cool, wenn jemand eher zu viel will als zu wenig.
Wenn Du älter wirst, kanns auch noch lange genug einen auf vernünftig machen
cool :Cheese:
benjamin3341
05.02.2012, 18:20
jetzt sei nicht gleich beleidigt.:Huhu:
Nabend ;)
@ Benjamin
Genau solche antworten hatte ich mir gestern Abend vorgestellt. Aber ich habe mir die kritischen Kommentare durchaus zu Herzen genommen und werde jetzt die nächsten Wochen schauen wo die Reise hingeht. Vom Prinzip her werde ich die Sache auch so angehen, wie von Dir vorgeschlagen. Also Sonntags immer schön steigern und dann Ende März einen 50er.
Pensum sollte meiner Ansicht nach im Bereich 120-150Km/Woche liegen. Davon ~80% GA1 sollten meine Knochen auch überstehen. Zumindest eher als das anearobe gebolze für nen 10er etc.
@ Thorsten
Ja, das Profil auf deren Homepage sieht schön flach aus ;)
Letztes Jahr im Winter war ich allerdings so dumm und größenwahnsinnig einen Sub 2:45 Marathon im Sommer 2011 laufen zu wollen. :Nee: Naja bei Tempoläufen auf Schnee und Eis hats dann mein Knie "zerlegt" und das Jahr war größtenteils gelaufen :(
@ Chri.S
Wie gesagt, ich werde es wohl mit Bedacht versuchen. Anmelden etc. werde ich mich aber wohl erst im April, wenn ich die Sache realistisch einschätzen kann. Komme übrigens aus Neumünster! Wo kommst du her?
Viele Grüße,
Holger
P.s.: Trotz der Knieprobleme konnte ich relativ normal radeln und habe dementsprechend öfters Touren 100Km+ bzw. 3h Stunden GA1 auf der Rolle abgespult. Ich hoffe diese "Folter" zahlt sich jetzt wenigstens etwas aus.
Wolfgang L.
05.02.2012, 18:26
jetzt sei nicht gleich beleidigt.:Huhu:
quatsch bin nicht beleidigt, falls du mich meinst. :)
hast schon recht, im Zweifelsfall kann er immer noch aussteigen.
und eine Garantie gibt es eh für gar nix.
Grüße
Wolfgang
@ Chri.S
Wie gesagt, ich werde es wohl mit Bedacht versuchen. Anmelden etc. werde ich mich aber wohl erst im April, wenn ich die Sache realistisch einschätzen kann. Komme übrigens aus Neumünster! Wo kommst du her?
Noch weiter weg von Biel, aus der Nähe von Schleswig. Hier ist es so bergig, das hab ich letztes Jahr genutzt, um den Rennsteig SM zu laufen :Cheese: Kann ich auch wärmstens empfehlen!
Werd gespannt verfolgen, was bei Dir rumkommt. Trainingsultras stehen Dir ja leider auch wenig zur Verfügung, SH ist da ja vorreitendes Entwicklungsland im Bereich Ultra.
Gruß
Chris
P.S: Wenn ihr zufällig noch einen Platz freihabt, sagt Bescheid ;)
10km oder 100km Biel ist ja schon ein gewaltiger Unterschied.:Cheese:
Du läufst erst seit 3 Jahren davon ein Jahr wegen verletzung gar nicht.
Momentan max. 20 km im Training und nur 4 Monate bis Biel.
Lass es, das wird nix.
Lauf dieses Jahr im Frühjahr und im Herbst einen Marathon mit vernünftigem Training und Biel dann im nächsten Jahr.
Gruß
triduma
hzockt, hau rein! Lass Dir nix erzählen und gib gas!
Nimm Dir 7 Wochen um einen 50km Lauf aufzubauen nächste Woche 35km, dann 40-45-25-40-45-50.
(...)
Also... Triduma hat völlig Recht. Mach Dir doch nicht die Knochen kaputt, das lohnt sich absolut nicht.
Bei Deinem jetztigen Trainingszustand würde ich Biel definitiv um ein Jahr verschieben.
Nimm Dir Benjamin nicht als Beispiel, der hat einen an der Waffel und verträgt scheinbar alles ;)
2009 habe ich nach nur sehr wenigen Monaten Triathlon einen Ironman übers Knie gebrochen. 2010 meine Mara-PB mit 2:59h, etwa 2Monate später Biel, im Herbst dann einen 50er.
Zuvor (und parallel) habe ich zehn Jahre recht intensiv Kraftsport gemacht.
Was ist das Ergebnis? Seit einer Knieverletzung beim 50er (-die sich schon beim 100er angedeutet hatte-) geht bei mir läuferisch nicht mehr viel, ständig Probleme und Schmerzen, trotz mehrmonatiger völliger Laufpause. Eine chronische (leichte) Achillensehenreizung vom zu schnell gesteigerten Radtraining habe ich auch noch.
Außerdem seit über einem Jahr absolut null Kraftsport mehr möglich, wahrscheinlich erwartet mich eine Schulter-OP, zuerst rechts, dann links.
Und warum? Weil ich teilweise extremen Raubbau an meinem Körper getrieben und erste Warnzeichen ignoriert habe.
Klar, Biel war geil, das Finisher-Shirt trage ich mit Stolz :Cheese:
Wenn ich aber die Zeit zurückdrehen könnte, dann würde ich die langen Kanten (LD, 100er,...) nur mit ordentlicher langfristiger Vorbereitung angehen, und insgesamt viel mehr auf meinen Körper hören.
Höre auf Deinen Körper. Erhöhe Dein Pensum langsam. Vielleicht reicht es ja, um im Herbst eine 2:54h auf die Straße zu brennen. Sonst läufst Du halt erstmal einen 50er oder so, just-for-fun. Biel läuft Dir nicht weg.
Ach ja: Lange Trainingsläufe über 35km würde ich an Deiner Stelle nicht machen, das ist fürs Finishen nicht nötig.
Sehr zu empfehlen ist übrigens folgende Seite: http://www.laufreport.de/training/biel/biel.htm
Dort kannst Du Deine Frage auch mal an absolute Fachleute stellen...
Thorsten
05.02.2012, 22:48
Klar, Biel war geil, das Finisher-Shirt trage ich mit Stolz :Cheese:
Du glücklicher, bei mir war es das Vorjahres-Shirt, bei dem der alte Sponsor mit dem neuen Sponsor überklebt war. Eigentlich ein schönes Funktions-Shirt, nur die doppelte Schicht durch den Aufkleber kriegt man auch mit heiß waschen nicht runter.
hzockt,
mach das!
Ich bin der Meinung und habe das am eigenen Leib erfahren, daß ein zielgerichtetes Marathontraining mit 100-130 Km pro Woche für rund 2:45h Endzeit für den/meinen Körper härter zu verdauen sind, als einen 100er im ruhigeren Tempo vorzubereiten und zu absolvieren.
Ich habe auch noch im Gedächtnis daß sich die Sub 2:45h Marathons härter angefühlt haben als mein 100er in Biel.
Biel war halt ein einzigartiges Spektakel und ich habe etwa ab km 60 ganze Lebensgeschichten mit Mitläufern geteilt. Luft zum plappern hast ja genug weil eh so langsam läufst.
Wichtig: laß dich gut versorgen während dem Lauf und nimm bei km 50 (damals große Verpflegungsstelle) etwas warmes wie z.B. Kartoffelsuppe zu dir. Tut in der Nacht ungemein gut.
Mach nur nicht den Fehler und laufe in Biel die ersten 30 - 50 Km zu schnell, das rächt sich hinterher. Ich war aufgrund meiner Marathonzeiten auf 8 Std. plus X fixiert, und habe ab dem Berganstieg zwischen 70-80 Km sowie für die restlichen 25-30Km einen grandiosen Einbruch erlebt.
Rückblickend gesagt hat mir dieses Lehrgeld nicht geschadet, im Gegenteil.
Vielleicht besorgst dir noch das Buch von Werner Sonntag, "Irgendwann mußt du nach Biel". Das stimmt auch gut ein.
Hau rein und alles Gute, Ernst
Wolfgang L.
06.02.2012, 09:55
hallo hzockt,
mein Onkel hat mir auch noch dieses Plakat vererbt. Er ist leider schon gestorben. Von Biel hat er mir nur einmal erzählt. Ich glaube er ist da 10x gestartet. Einmal hat er nicht gefinisht.
Das war so: An der Strecke sind wohl ab und an Kneipen und Gaststätten. Nach ca. 60 km ist er in eine dieser Gaststätten eingekehrt. Nur um mal kurz zu verschnaufen. Er sagte mir: "in dem Moment in dem ich mich hingesetzt hatte wusste ich ich stehe nicht mehr auf." Dann hat er sich ein Bier und eine Suppe oder was anderes zu essen bestellt und dort die nächsten Stunden verbracht. :)
Mein Onkel war ein lustiger Kerl. Läufer, aber kein Asket.
Viele Grüße und viel Erfolg.
Wolfgang
Cooler Retro Look das Schild, bewahre dir das auf jeden Fall.
Ich habe mir von Biel folgendes aufbewahrt:
http://up.picr.de/9465592qhj.jpg
Wolfgang L.
06.02.2012, 11:06
ja das hebe ich auf.
Deine Startnummer mit den Kontrollstempeln sieht auch sehr schön aus.
Ufff ... mit soviel Resonanz habe ich ehrlichgesagt nicht gerechnet ;)
Wie gesagt bis hierhin nochmal vielen Dank für den wertvollen Tipps / Links / Anregungen und Erfahrungen! Immer weiter so ... :Cheese:
Werd gespannt verfolgen, was bei Dir rumkommt. Trainingsultras stehen Dir ja leider auch wenig zur Verfügung, SH ist da ja vorreitendes Entwicklungsland im Bereich Ultra.
Gruß
Chris
P.S: Wenn ihr zufällig noch einen Platz freihabt, sagt Bescheid ;)
Jep, ich werde mal zusehen das ich regelmäßig ein bisschen was zur aktuellen Entwicklung schreibe. Ist ja vielleicht für den ein oder anderen interessant.
... Höre auf Deinen Körper. Erhöhe Dein Pensum langsam. Vielleicht reicht es ja, um im Herbst eine 2:54h auf die Straße zu brennen. Sonst läufst Du halt erstmal einen 50er oder so, just-for-fun. Biel läuft Dir nicht weg.
Ach ja: Lange Trainingsläufe über 35km würde ich an Deiner Stelle nicht machen, das ist fürs Finishen nicht nötig.
Sehr zu empfehlen ist übrigens folgende Seite: http://www.laufreport.de/training/biel/biel.htm
Dort kannst Du Deine Frage auch mal an absolute Fachleute stellen...
Genau, ich werde das Ganze jetzt ruhig und überlegt angehen und schauen was passiert. Bis zum Lauf sind es noch 123 Tage / 17,5 Wochen, da kann noch eine Menge passieren.
Interessante Seite, Danke! Ein paar 50er werde ich aber sicherlich laufen, allein schon für das Mentale.
@ Ernst
Genau das denke ich auch - ohne Biel und die Belastung auf die leichte Schulter zu nehmen bzw. zu unterschätzen.
Ich sehe den Lauf auch nicht als Wettkampf, sondern eher als Erlebnis, was besonderes!
An eine Sub 9 etc. denke ich nicht. Klar hat man immer eine Zielzeit im Kopf, aber im Grunde ist die Sekundär.
Ich persönlich schätze die Aktion momentan auf 60:40 pro Biel.
Es ist noch viel Zeit und ich hab den 27er (mein längster Lauf seit einem Jahr!), wenn man mal von leichten Schmerzen an der rechten Schienbeininnenseite absieht, ziemlich gut verkraftet. Jetzt heißt es bis Ende Februar die 100Km/Woche zu knacken und dann Ende März bei ~120Km/Woche den ersten 50er zu laufen.
Wenn das klappt, läuft die Sache und ich melde mich an. Im April sollte das Wetter auch eine etwas flexiblere Trainingsgestaltung (z.B. schweben mir da lange GA1 Koppeleinheiten vor) ermöglichen.
Naja wie gesagt ich werde ab und an hier immer mal ein bisschen was schreiben. Anmerkungen / Erfahrungen und Kritik sind natürlich jederzeit willkommen und erwünscht!
Bis dann,
Holger
benjamin3341
23.02.2012, 18:37
...Jep, ich werde mal zusehen das ich regelmäßig ein bisschen was zur aktuellen Entwicklung schreibe. Ist ja vielleicht für den ein oder anderen interessant....
Bis dann,
Holger
Un wie läufts?
Un wie läufts?
... es läuft ganz gut.
Im moment habe ich mir zwar etwas den Magen verstimmt und werde daher ein paar Tage pausieren aber ansonsten gehts mir gut. Sogar das Scheinbein und die Wadenprobleme haben sich erledigt. Kann ich zwar nicht ganz verstehen, aber ich will mich auch nicht beklagen ... ;)
Vielleicht mal ein paar Zahlen:
- Wochenkilometer seit Jahresbeginn:
KW1: 39,1Km/Woche
KW2: 42,3
KW3: 51,9
KW4: 51,1
KW5: 63,9
KW6: 82,2
KW7: 97,8
KW8: 111,8
Diese und nächste Woche werde ich es etwas ruhiger angehen lassen. (Oder wohnt zufällig jemand in Fulda?!)
Aber danach werde ich mind. 120Km/Woche abspulen und gucken was geht.
Da ich ehrlichgesagt im Moment etwas knapp bei Zeit bin, werde ich mal einen Screenshot aus meinem Trainingstagebuch posten. Daraus sieht man, dass ich zwar nicht wirklich in Form bin, aber durchaus in der Lage sein sollte, das Spektakel in Biel "würdevoll" zu überstehen ... ;)
Bis dann erstmal ... viele Grüße
Nabend,
mal ein kleines Update ... sieht garnicht gut aus im Moment. Habe, obwohl ich eigentlich in letzter Zeit nicht sonderlich übertrieben habe, Probleme mit der Achillessehne bekommen.
Den geplanten 52er heute musste ich nach 35Km wohl oder übel abbrechen und bin jetzt auch dementsprechend etwas geknickt.
Naja mal schauen wie sich das Ganze entwickelt ... Da der Bereich um den Knöchel nicht besonders Dick ist und ich auch keine Druckschmerzen habe, habe ich noch ein kleines bisschen Hoffnung, dass sich die Sache wieder einpendelt.
Leider habe ich aber durch den relativ engen Zeitplan nicht wirklich eine Chance mal eben 1-2 Wochen Pause zu machen ...
Achja die letzten Wochen:
- KW9 : 86,2 Km / Woche ("Regeneration")
- KW10 : 108,1 Km / Woche (da war noch alles gut)
- KW 11: 94,0 Km / Woche
Falls es jmd. interessiert die letzte Woche mal im Detail:
Mo.: Ruhetag
Di.: 15,7Km / GA2 / Puls AVG: 147 / 1:15:44 h
Mi.: 29,3Km / GA1 / Puls AVG: 131 / 2:50:41 h
Do.: Nur 2 Stunden Rolle, weil ich am Mi. wegen besagten Problemen abbrechen musste
Fr.: 14,0Km / GA2 / Puls AVG: 146 / 1:04:53 h
Sa.: Training ausgefallen, in der Hoffung die Schlüsseleinheit am Sonntag kompl. absolvieren zu können ... :(
So.: 35,0Km / GA1 / Puls AVG: 137 / 3:22:22 h
Eigentlich nichts dramatisches ... Ich war nur leider relativ viel in unebenen Gelände unterwegs. Ich denke das ist der ausschlaggebene Faktor für die Probleme ...
Achja der Maximalpuls liegt bei ca. 190
Mal schauen was die nächste Woche bringt. Dienstag gehts erstmal zum Doc und dann mal schauen was geht!
benjamin3341
18.03.2012, 20:14
Wegen der AS brauchste nicht zum Doc.
Mach exzentrische Übungen.
Täglich morgens mittags abends. dabei je10Wdh in 3-4Sätzen.
Ein Paar Tage und es ist weg.
exzentrische übungen heist:
Zehenspitzen auf Treppenkante, langsam (ca 5sec.) nach untern gehen, bis in starke Überdehnung.
Beim hochgehen das andere Bein zur Entlastung des Ersteren zuhilfe nehmen.
Trainingspause bringts nur wenn die AS extrem dick ist.
Wirst sehen, das geht in null komma nix weg.
Hallo Benjamin,
danke für die Hinweise. Die Übung an sich kannte ich bereits, nur der Umfang (morgends / mittags / abends) und das langsame Absetzen waren mir neu. Werde ich ab sofort so umsetzen und das Beste hoffen!
Noch lebt die Hoffnung! Schließlich kann ich auch problemlos gehen und Treppen sind ebenfalls kein Hindernis. Nur auf dem Rad (auf dem Rückweg von der Arbeit) hatte ich vorhin so meine Probleme...
Also heute Abend schön die exzentrischen Übungen, vielleicht danach noch etwas kühlen und dann mal schauen wie die Welt morgen / die nächsten Tage aussieht.
Vielen Dank nochmal!
benjamin3341
19.03.2012, 17:55
Ja, aufm Radl kühlt die AS aus, da merkt man den Schmerz umso mehr.
Ich habe die AS bei Problemen bzw. im Zusammenhang mit den exzentrischen Übungen nie gekühlt.
Und vergiss nicht beim Aufwärtsgehen die Belastung von der schmerzenden AS wegzunehmen, und aufs andere Bein zu übertragen.
Jep ich geb mir Mühe und werde bei Zeiten mal berichten ;)
Beste Grüße,
Holger
P.s.: Es ist doch immer wieder schön, dass sowas exakt dann passiert, wenn man sich gerade angemeldet und alles organisiert hat :Nee: :Nee: :Nee:
(...)
P.s.: Es ist doch immer wieder schön, dass sowas exakt dann passiert, wenn man sich gerade angemeldet und alles organisiert hat :Nee: :Nee: :Nee:
Körperliche Beschwerden sind bei Dir jetzt ja auch nicht sooooo überraschend! ;)
Wenn Du auf Teufel-komm-raus Biel machen "musst", dann lass wenigstens die sehr langen Läufe (über 35km) weg.
... Wenn Du auf Teufel-komm-raus Biel machen "musst", dann lass wenigstens die sehr langen Läufe (über 35km) weg.
Ich lasse mich gerne korrigieren, aber sind die langen Läufe nicht unerlässlich um den Fettstoffwechsel zu trainieren?
Wie würdest du das Training aufziehen?
Ach ja: Lange Trainingsläufe über 35km würde ich an Deiner Stelle nicht machen, das ist fürs Finishen nicht nötig.
Sehr zu empfehlen ist übrigens folgende Seite: http://www.laufreport.de/training/biel/biel.htm
Dort kannst Du Deine Frage auch mal an absolute Fachleute stellen...
Ich lasse mich gerne korrigieren, aber sind die langen Läufe nicht unerlässlich um den Fettstoffwechsel zu trainieren?
Wie würdest du das Training aufziehen?
Ich habe mich hier einfach mal selbst zitiert ;)
Auf der verlinkten Seite findest Du genaue Trainingsangaben von Experten. Daran würde ich mich orientieren.
(Zum Finishen musst Du definitiv keine 50er laufen. Du riskierst nur, verletzungsbedingt nicht starten zu können.)
Thorsten
19.03.2012, 21:33
Trainieren ist eigentlich gar nicht nötig, um zu finishen. Schließlich hat man 21 Stunden Zeit :Lachen2:.
Im Ernst - ich halte die Gewöhnung an die langen Kanten für sehr sinnvoll, um nicht schon nach 60 km den Wandertag oder das Stotterlaufen anzufangen. Es folgt ja nur noch (fast) ein gegangener Marathon. Hättest du die 35er nicht gelaufen, hätte dich dieses Schicksal halt mitten auf der Strecke in Biel ereilt.
Dass das Unterfangen nicht ganz risikolos ist, hatten wir ja schon zu Anfang ausdiskutiert.
Gute Besserung und dass es schnell wieder weggeht :Blumen:!
Ja ... wie man der Überschrift schon entnehmen kann, ist das Ding jetzt wol endgültig gelaufen :(
Ich komme einfach nicht richtig voran, der Knöchel, bzw. der Achillessehnenbereich, wird immer dicker und die Zeit bis Biel immer knapper.
Die letzten 3 Wochen habe ich vielleicht knappe 100 Trainingskilometer zu Stande gebracht, das ist einfach zu wenig. Vor allem letzte Woche habe ich ruhig trainiert und es wurde immer besser. Freitag war ich dann zur Leistungsdiagnostik und habe diese, inkl. der 18Km/h Stufe, absolut problemlos und beschwerdefrei absolviert.
Scheinbar habe ich es daraufhin letztes Wochenende (mal wieder) etwas übertrieben ...
Wobei ich und das verstehe ich nicht so ganz, keine Probleme bzw. Schmerzen im Alltag habe. Ich habe morgends nachdem Aufstehen keine Schmerzen (mal abgesehen davon, dass sich das Fussgelenk die ersten 10-20 Schritte relativ steif anfühlt), ich kann schmerzfrei darauf rumdrücken, problemlos die exzentrischen Kraftübungen durchführen und eigentlich auch normal radeln.
Problem ist nur das der Knöchel deutlich angeschwollen ist und das Laufen nicht so recht klappt. Bzw. ab ca 10Km wirds langsam ungemütlicher, wobei man das noch ganz gut ignorieren kann / könnte ;)
Und ich habe festgestellt das da so ein hör- und spürbares Knirschen ist, wenn man den Bereich gekühlt hat und sich dann anschließend auf die Zehenspitzen stellt, bzw. diese anhebt und die Ferse auf dem Boden lässt ...
Naja kurzum ich werde Biel wohl sausen lassen, versuchen die "Form" etwas durchs radeln zu konservieren und vielleicht, sollte ich doch noch in Form kommen, einen Marathon im (Spät)Herbst anpeilen ...
Oder hat jemand von Euch vielleicht eine bessere Idee?!
So wie es ausschaut, werde ich jetzt doch in die Schweiz fahren und auch am Lauf teilnehmen.
Die zuvor geschilderten Probleme hatte ich dann doch relativ schnell im Griff und konnte so zumindest im Mai vernünftig trainieren. Alles in Allem fühle ich mich sogar relativ fit, obgleich die ganze Vorbereitung nicht sonderlich gut lief. Aber dennoch stehen seit meinem Trainingsbeginn am 01.02.2012 zur Zeit ganz vernünftige 1640 Trainingskilometer zu Buche. Auch meine sonntaglichen "Schlüsseleinheiten" im Mai, inkl. einiger Dummheiten, hat mein Körper ganz gut verkraftet. Also mal schauen was am Freitag geht ... :cool: ;)
Kurzum hat jemand vielleicht noch abscließend ein paar wertvolle Tipps / Erfahrungen parat?!
Viele Grüße
felix__w
05.06.2012, 14:07
So wie es ausschaut, werde ich jetzt doch in die Schweiz fahren und auch am Lauf teilnehmen. Dann viel Spass oder wohl besser möglichst wenig leiden ;)
Bei km94 läufst du auf der anderen Seite Aare an unserem Haus vorbei. Wir werden sicher teilweise auch an der Strecke sein (meine Frau nach auch den HM).
Tips kann ich dir leider nicht geben.
Felix
Duafüxin
05.06.2012, 14:25
Viel Spass und hoffentlich trockenes Wetter.
Ein Bericht wär schön, wie es Dir so ergangen ist.
Ich hab ein paar Mal einen Herren aus meiner Seniorengruppe auf dem Rad in Biel betreut.
Nimmst Du ne Stirnlampe für den Ho Chi Min-Pfad mit?
Sonst hatte ich immer noch Wechselsachen und trockene Schuhe für ihn im Gepäck und seine spezielle Verpflegung. Wichtig ist halt das Du das Trinken nicht vergißt, was wohl leicht passieren kann, so allein im Dunkeln.
... Bei km94 läufst du auf der anderen Seite Aare an unserem Haus vorbei. Wir werden sicher teilweise auch an der Strecke sein (meine Frau nach auch den HM). ...
Felix
Hmm ich schätze mal, das ich nach 94Km nicht mehr wirklich zurechnungsfähig bin. Aber wenn du zufällig die Startnummer ... moment 481 siehst, musst du mich mal kurz anschreien ;)
Helfen könntest du mir aber trotzdem kurz. Wie siehts denn zur Zeit wettertechnisch auf der Ecke aus? Kann man da wetter.com einigermaßen trauen. Und wie kalt wird es üblicherweise in der Nacht?
@ Duafüxin
Besten Dank ;)
Eine Stirnlampe habe ich mir schon organisiert. Auch werde ich mir (ist das in Kirchberg möglich?!) zumindest ein paar Ersatzschuhe deponieren.
Das trinken vergesse ich bestimmt nicht. Vor 3 Wochen hatte ich mit 65Km meinen letzten längeren Lauf bei 26°C und knallender Sonne. Nach gut 50Km hatte ich nichts mehr zu trinken und bin am Ende brutal eingegangen ...
rennmaus4444
05.06.2012, 20:39
Hi, viel Spaß in Biel - war 2007 dort - und es lief einfach klasse (bis km 90 durchgelaufen, dann die letzten 10 km im Wechsel von Gehen und Laufen). Leider war das Wetter mittelprächtig - aber letztendlich völlig egal. Einfach schon eine dolle Sache...... wird aber wohl trotzdem ein einmaliges Erlebnis bleiben (nach dem Motto: "Einmal im Leben musst Du nach Biel".
Bin gespannt auf den Bericht - meinen findest Du hier:
http://laufspass.com/laufberichte/2007/biel-2007.htm
CiaoCiao Rennmaus4444
Thorsten
05.06.2012, 23:22
Da das meiste ja nachts abläuft (zumindest, wenn man den 10 h näher als den 20 h ist), ist die Temperatur weniger das Problem. Es dürfte die meiste Zeit auch bei echtem Sommerwetter unter 20 Grad sein und keine knallende Sonne geben.
Der Kurs ist deutlich welliger als es aus den Streckenprofilen im Internet hervorgeht. Außer den dort zu sehenden gibt es nur viele, viele kurze Steigungen. Das ist mir erst beim Rennen aufgefallen, ich hatte mich auf "dauerflach plus 3 Hügel" oder so ähnlich eingestellt.
Strinlampe braucht man meiner Ansicht nach nur auf dem Ho-Chi-Min-Pfad, dort sind ziemlich üble Kieselsteine in der Strecke. Den ganzen Rest kommt man gut ohne aus oder profitiert auch von denen, die immer eine Lampe dabei haben.
Viel Spaß - und wie die rennmaus schreibt: Man muss mal in Biel gelaufen sein!
felix__w
06.06.2012, 08:55
Aber wenn du zufällig die Startnummer ... moment 481 siehst, musst du mich mal kurz anschreien ;) Versuche es mir zu merken. Hast du ganz gron eine Ahnung wie lange du für das Ganze brauchst?
Helfen könntest du mir aber trotzdem kurz. Wie siehts denn zur Zeit wettertechnisch auf der Ecke aus? Kann man da wetter.com einigermaßen trauen. wetter.com ist nicht so gut. Ich schau immer hier:
- Meteoschweiz (http://www.meteoschweiz.admin.ch/web/de/wetter/detailprognose.html)
- meteocentrale.ch Details Biel (http://www.meteocentrale.ch/de/europa/schweiz/wetter-biel-bienne/details/N-3513082/#2012-06-08)
- bernerzeitung.ch/wetter/lokalprognose/ort.html?name=bielbienne (http://www.bernerzeitung.ch/wetter/lokalprognose/ort.html?name=bielbienne)
Es sieht so aus wie wenn es Freitagnacht trocken wäre oder nur mal ein ganz leichter Schauer gäbe. Am Samstag sollte es trocken sein. Wohl maximal 18C minimal 10C.
Und wie kalt wird es üblicherweise in der Nacht?Es war in letzter Zeit nie kälter als 10C.
Felix
felix__w
06.06.2012, 09:04
Aber wenn du zufällig die Startnummer ... moment 481 siehst, musst du mich mal kurz anschreien ;) Versuche es mir zu merken. Hast du ganz grob eine Ahnung wie lange du für das Ganze brauchst?
Helfen könntest du mir aber trotzdem kurz. Wie siehts denn zur Zeit wettertechnisch auf der Ecke aus? Kann man da wetter.com einigermaßen trauen. wetter.com ist nicht so gut. Ich schau immer hier:
- Meteoschweiz (http://www.meteoschweiz.admin.ch/web/de/wetter/detailprognose.html)
- meteocentrale.ch Details Biel (http://www.meteocentrale.ch/de/europa/schweiz/wetter-biel-bienne/details/N-3513082/#2012-06-08)
- bernerzeitung.ch/wetter/lokalprognose/ort.html?name=bielbienne (http://www.bernerzeitung.ch/wetter/lokalprognose/ort.html?name=bielbienne)
Es sieht so aus wie wenn es Freitagnacht trocken wäre oder nur mal ein ganz leichter Schauer gäbe. Am Samstag sollte es trocken sein. Wohl maximal 18C minimal 10C.
Und wie kalt wird es üblicherweise in der Nacht?Es war in letzter Zeit nie kälter als 10C.
Felix
...
Bin gespannt auf den Bericht - meinen findest Du hier:
http://laufspass.com/laufberichte/2007/biel-2007.htm
CiaoCiao Rennmaus4444
Hallo rennmaus, vielen Dank! Auch habe ich Deinen Laufbericht gerade gelesen! Super, ich hoffe bei mir läufts auch so gut :)
Das mit dem "geschönten" Streckenprofil habe ich neulich auch schonmal irgendwo gehört. Da ich in Schleswig-Holstein wohne siehts mit Bergtraining nicht ganz so gut aus :Cheese:
Allerdings war ich vor drei Wochen mal für vier Tage auf Dienstreise in Kassel, wo ich dann ein paar mal den Weg zum Herkules hochgetigert bin. War schon nicht ohne, wie ich fand ...
@ Felix
Danke, für die Info's bezüglich des Wetters. Hoffentlich bleibt es halbwegs trocken und die Temperaturen in etwa so wie zur Zeit.
Uff bis Kilometer 94 kann eine ganze Menge passieren und ich möchte mich nicht direkt auf eine Zeit einschießen. Wenn alles gut läuft müsste ich so zwischen 06-07:00Uhr bei Dir vorbeikommen - hoffe ich zumindest ;)
Viele Grüße
P.s: Wie siehts denn mit den Kompressionsklamotten aus? Bis jetzt war ich kein Freund von den Dingern, hab mir aber dann doch mal das Komplettpaket (Socken / Tight / Shirt) gegönnt und das ganze bei einem Trainingsdreiziger mal getestet ... Zuerst waren gerade die Socken ziemlich "ungewohnt", aber nach einer Weile empfand ich das Ganze als recht angenehm.
Wie seid / würdet ihr so eine Strecke laufen?
felix__w
06.06.2012, 14:21
Das mit dem "geschönten" Streckenprofil habe ich neulich auch schonmal irgendwo gehört. Ich finde das Streckenprofil stimmt sehr gut. Vielleicht liegt es daran, dass ich hier wohne und mir etwas vorstellen kann was man erwartet.
Wirllich flach ist es ja nur bis Port, die Strecke um Aarberg und am Schluss eigezeichnet. Das sind aber auch die einzigen Strecken die ganz flach sind.
Eigentlich sind die Steigung/Gefälle um Arch/Büren fast übertrieben gezeichnet. Da geht es immer der Aare entlang und die ganz leichte Steigung des Flusses merkt man nicht (meine langen Läufe sind da). Ab Büren ist die Strecke aber erst das zweite Jahr so. Vorher war es hügeliger.
Wenn alles gut läuft müsste ich so zwischen 06-07:00Uhr bei Dir vorbeikommen - hoffe ich zumindest ;) Letztes Jahr war ich etwa ab 6:30 an der Strecke. Es kommt aber darauf an, wann die Buben erwachen.
Zuschauen werde ich bei km95 da dort die nächste Brücke ist.
Felix
Duafüxin
06.06.2012, 16:07
Ob man in Kirchberg Klamotten deponieren kann, weiss ich nicht. Ich hab ja immer alles am Rad gehabt.
Meine Kollege ist immer in den gleichen Klamotten gelaufen, die er jedesmal in Biel an hatte, aber nie Kompressionsklamotten.
Die Hügel haben mich jedesmal wieder erschreckt, ich hatte die irgendwie nie richtig auf dem Schirm, wahrscheinlich weil ich immer in Halbschlaf da hoch bin. Richtig Wildes ist nicht dabei. Mein Kollege fing immer sehr früh an zu gehen, schon am ersten Hügel nachdem wir Radfahrer dazugestoßen sind.
Hau rein :)
So wie es ausschaut, werde ich jetzt doch in die Schweiz fahren und auch am Lauf teilnehmen.
Viele Grüße
Na dann wünsch ich einen guten Lauf und viel Erfolg.:)
Bin auch auf deinen Bericht gespannt.
Gruß
triduma;)
Hallo hzockt,
jetzt bin ich echt baff. Ich gratuliere Dir ganz herzlich zu deinem absoluten super Ergebnis in Biel.
Platz 36 ges. und noch dazu sub 9h.
Ich ziehe meinen Hut. Bin auf deinen Bericht gespannt.
Gruß
triduma
Wolfgang L.
09.06.2012, 14:51
toll!!
Bin auch auf den Bericht gespannt.
Meinen herzlichen Glückwunsch.
Grüße
Wolfgang
Thorsten
10.06.2012, 01:18
Wow - Glückwunsch zu der Superleistung!
sybenwurz
10.06.2012, 11:36
Klingt ja super, herzlichen Glückwunsch!
Coole Sache...
soloagua
10.06.2012, 18:20
Super! Gratuliere!:liebe053:
Das hätte hier wohl keiner vermutet! Klasse!
Bin sehr gespannt, was Du erzählen kannst!
benjamin3341
10.06.2012, 20:20
Sau gut, da haste es ja einigen deiner Kritiker hier gezeigt!!!
Glückwunsch...
Wie lang war denn dein längster Trainingslauf? Und wie oft biste über 50km im Training gelaufen?
michael81
10.06.2012, 21:22
Wow! Gratulation! Hut ab:)
felix__w
11.06.2012, 11:05
Platz 36 ges. und noch dazu sub 9h. Auch von mir Gratualtion. Dann sah ich dich sicher auf der Brücke in Aarberg. Aber ich habe vergessen auch deine Nummer zu schauen.
Felix
Duafüxin
11.06.2012, 11:31
Herzlichen Glückwunsch!
Scheint ja gut gelaufen zu sein :)
Ein Bericht wär schööööön!
Hallo,
zunächst einmal herzlichen Dank für die vielen Glückwünsche! :)
Ehrlichgesagt bin ich immer noch ein wenig sprachlos - die ganze Veranstaltung war / ist einfach ein super Erlebnis!
Der geborerne Schreiber bin ich zwar nicht, aber einen kleinen Bericht, über den Lauf & meine Vorbereitung, werde ich für Euch im Laufe der Woche schreiben.
Vorab schonmal soviel:
Der Lauf lief für mich fast optimal. Allerdings waren gerade die letzten 10 Kilometer absolut brutal und ich musste wirklich um die sub 9:00 kämpfen. Jetzt bin ich gerade wieder zu Hause, sitze hier mit einem kleinen Lächeln vor dem Rechner und "genieße" den Muskelkater meines Lebens. Auch gute zwei Tage danach sind Treppen noch ein fast unüberwindbares Hindernis ...
Also bis dann!
Viele Grüße,
Holger
rennmaus4444
11.06.2012, 19:42
Meinen allergrößten Respekt!!!!
Und genieße diese Heldentat nun noch in vollen Zügen...... solche "Dinger" sind kostbar, weil einmalig.
CiaoCiao und gute Regeneration!
Rennmaus4444
Gratulation, echt klasse Zeit!!! :) :Blumen:
Jetzt gib Deinem Körper aber die Zeit, die er scheinbar (und zu Recht) braucht ;)
Glückwunsch auch von mir, tolle Zeit! Da bei mir im nächsten Jahr definitiv ein Schweiz-Besuch auf dem Programm steht, hadere ich noch, ob der im Juni liegen wird. Bin also auf den Bericht gespannt!
Chris (hasst Nachtlaufen mit Funzel)
auch von mir Glückwünsche - freue mich auf Deinen Bericht :Blumen:
Hallo zusammen,
da ich so etwas noch nie geschrieben habe und dementsprechend nicht so recht weiß was in so einen Bericht gehört und was nicht, habe ich einfach mal alles, was mir so durch den Kopf ging, notiert… ;)
Ausgangslage:
Nach gut 1,5 Jahren Training bin ich im Oktober 2010 meinen ersten Marathon in Lübeck gelaufen. Im Anschluss daran habe ich leider ein bisschen die „sportliche Bodenhaftung“ verloren und mir in der Folge ein paar Monate später, im Februar 2011, bei einem Tempolauf über verschneite bzw. vereiste Straßen das rechte Knie verletzt (Meniskusquetschung / Innenbanddehnung & entzündete Patellasehne). Während meiner gut 6-monatigen Laufpause (ich bin während der Zeit moderat auf dem Rad gewesen – also nicht ganz bei „null“) ist ein Laufkumpel nach Biel gefahren und hat mir nach seiner Rückkehr, obwohl er nicht finishen konnte, von dem Lauf erzählt, bzw. davon geschwärmt. Zuerst dachte ich für mich: Ja, neeee ist klar … 100 Km?! Niemals, ich bin doch nicht verrückt!!
Aber irgendwie hat mich seine Geschichte doch fasziniert und so habe ich in einer ruhigen Minute ein bisschen das Internet durchstöbert. Nach kürzester Zeit stand für mich fest: Wahnsinn! Du wirst irgendwann nach Biel fahren und dieses Spektakel live erleben!
Ende September 2011 habe ich dann noch eine Lauf –und Bewegungsanalyse machen lassen und bin dann wieder langsam ins Lauftraining eingestiegen. So kamen dann bis ende 2011 noch knappe 1200 Laufkilometer zusammen, wobei mehr als die Hälfte davon aus der Zeit von vor der Verletzung stammten.
Auf der Weihnachtsfeier vom Lauftreff kam dann das Thema Biel erstmals zur Sprache. Vier Leute fanden sich sofort, die auf jedenfall in die Schweiz fahren wollten. Diese Herren ließen fortan keine Gelegenheit aus mich für die Sache zu begeistern. Zuerst sagte ich immer, dass ich auf jedenfall mal nach Biel fahren werde, aber Sie doch genau wüssten, dass ich lange verletzt war und man so eine Aktion nicht von den einen auf den anderen Tag vorbereiten kann …
Im Januar diesen Jahres begann ich aber festzustellen, dass ich relativ problemlos lang und langsam laufen kann, wohingegen ich nach schnelleren Einheiten mindestens eine halbe Woche aufgrund diverser kleiner Probleme pausieren muss. Also wuchs die Überlegung Biel vielleicht doch früher als geplant ins Visier zu nehmen und so began ich am 01.02.2012 mit durchschnittlich 40Km/Woche im Januar und 68,8Kg bei 1,75m mit dem Training für Biel.
Vorbereitung:
Hier nun kurz die Eckpunkte meines Trainings. Grundlage musste so schnell wie möglich her und so habe ich versucht möglichst schnell viele Kilometer zu sammeln. Innerhalb von 4 Wochen habe ich meinen Trainingsumfang von 40Km/Woche auf ~110Km/Woche gesteigert. Das konnte ich dann zwar noch ein / zwei Wochen halten, aber dann ging es innerhalb von zwei Wochen abwärts auf 10Km/Woche. Die hier beschriebenen Achillessehnenprobleme. Diese hatte ich durch Physiotherapie und exzentrische Kraftübungen mitte April wieder im Griff, aber Biel aufgrund der verlorenen Zeit, gedanklich schon abgeschrieben.
Dann lief es aber irgendwie ... warum weiß ich leider nicht und ich kann es mir auch nicht erklären. Für ein „anatomisches Wunder“ halte ich mich eigentlich nicht, aber ich konnte plötzlich innerhalb von zwei Wochen wieder auf 100Km/Woche steigern und dann kam der Monat Mai. Der stärkste Monat in dem ich exakt 543,2 Km zustande gebracht habe. Noch nie zuvor habe ich solche Umfänge trainiert – bis zu 155Km/Woche in der Spitze. Auch habe ich in diesem Monat meine ganz persönlichen „Schlüsseleinheiten“ absolviert:
Zuerst 110Km Rad gekoppelt mit 40,5Km laufen, womit ich etwa 7:25 Std. beschäftigt war. Den Sonntag darauf folgte ein längerer Lauf über 61Km und den Sonntag darauf wollte ich eigentlich 70Km laufen, musste die Aktion aber aufgrund mangelnder Verpflegung und 26°C nach 65Km völlig entkräftet aufgeben. Zu der Zeit war ich übrigens auch schon auf gut 62Kg Körpergewicht runter …
Ende Mai bin ich dann auch öfters mal deutlich schneller als das normale GA1 Trainingstempo unterwegs gewesen, fühlte mich soweit gut vorbereitet und war mir sicher den Lauf anzutreten.
Zusammengefasst habe ich es in der 18-wöchigen Vorbereitung auf knapp 1660 Laufkilometer und diverse (auch längere) Radausfahrten gebracht. Öfters habe ich pro Woche mehr als 20 Stunden (inkl. Stabi) trainiert.
Da jemand wegen der langen Läufe fragte. Ich habe in den 18-wöchigen Vorbereitung:
44 Läufe zwischen 10-20Km,
16 Läufe zwischen 20-30Km,
9 Läufe zwischen 30-40Km,
3 zwischen 40-46Km und
die beiden längeren (61Km & 65Km) absolviert.
Der Lauf:
Um sich noch ein wenig zu akklimatisieren, bin ich schon am Donnerstag mit der Bahn angereist und nach knapp 11 Stunden völlig problemlos in Biel angekommen. Also kurz die Sachen ins Hotel und dann ab in die Innenstadt bzw. zum Kongresshaus. Da das meine erste große Laufveranstaltung war, war ich natürlich entsprechend neugierig. Läufermesse & Pasta-Party kannte ich schließlich nur vom Hörensagen.
Um 19:30Uhr war es dann endlich soweit: Startnummernausgabe! Das totale Chaos! Ich hatte den Eindruck, dass alle gemeldeten Teilnehmer sofort ihre Unterlagen haben wollten. Alle standen kreuz und quer im Raum und so ging es nur sehr schleppend voran. By the way … zwei Stunden später und am gesamten Freitag war kaum noch was los, man hätte seine Startnummer ohne Gedrängel innerhalb weniger Minuten gehabt … Das nächste mal bin ich schlauer! ;)
Nächste Station Pasta-Party … ich dachte bis jetzt immer diese wäre kostenlos, bzw. die Kosten im Startgeld inbegriffen. Aber dem war nicht so. Mit den Startunterlagen gab’s einen Coupon, mit dem es möglich war, eine Portion Pasta für 5 SFR zu bekommen. Fand ich persönlich, angesichts der Menge, nicht unbedingt günstig. Aber die Pasta inkl. der Soße war Weltklasse! Absolut zu empfehlen! Mittlerweile zog auch ein heftiges Unwetter über die Stadt und so ging’s ab Richtung Hotel und ins Bett.
Der gesamte Freitag war bis zum späten Nachmittag ziemlich verregnet, so dass eine Stadtbesichtung leider nicht so recht möglich war. Gegen 20Uhr wurde es dann langsam ernst und die Anspannung stieg. Langsam wurde es Zeit die Sachen zusammen zusuchen und irgendwie in die Kompressionsklamotten zu kommen. Da ich mir, aufgrund mangelnder Erfahrung (bisher nur einen Marathon gelaufen), unsicher war, habe ich mich für das Komplettpaket bestehend aus Kompressionssocken, -tight und –shirt entschieden. Ob es leistungstechnisch was gebracht hat, weiß ich nicht. Es war auf jedenfall sehr angenehm zu tragen und ich hatte nachdem Lauf keine Scheuerstellen und auch vorher nichts abgeklebt.
Achja von den Temperaturen hatten 12/13°C und es sollte auch in der Nacht stabil bzw. trocken bleiben. Daher habe ich mich natürlich für kurz / kurz entschieden.
Die Uhr lief runter, die Anspannung stieg ins Unermessliche und um punkt 22Uhr ging es unter dem frenetischen Jubel der Zuschauer auf die 100Km. Die ersten Kilometer ging es auf einer Schleife durch Biel und die Stimmung / Atmosphäre waren unbeschreiblich. Man wurde förmlich vom Publikum getragen und es kann mir keiner erzählen, dass man es hinbekommt, sich zu zügeln und langsam loszulaufen. Ich persönlich habe schon nach den ersten Metern alle guten Vorsätze über Bord geworfen, bin einfach mit einer Gruppe mitgelaufen und habe die Stimmung aufgesogen und genossen.
Als es langsam aus Biel raus ging und es etwas ruhiger wurde, habe ich mal einen Blick auf die Uhr riskiert und festgestellt, dass ich die ersten Kilometer in ca. 4:45Min/Km und damit doch etwas zu schnell unterwegs war.
Also habe ich das Tempo etwas rausgenommen und mich über diverse kurze & giftige Anstiege gewundert, die ich so eigentlich nicht im Kopf hatte. Der erste „richtige“ kam dann so nach ca. 6 Km und war für einen Schleswig-Holsteiner wie mich schon mal nicht ohne. Viel schlimmer war jedoch, dass es direkt im Anschluss bestimmt genau so steil abwärts ging und ich sofort stechende Schmerzen im Oberschenkel verspürte. Diese waren von da an mein ständiger Begleiter. Da ich von diesem Zeitpunkt an jede Bergab-Passage kontrolliert und langsam runter bin, wurden die Schmerzen wenigstens nicht stärker und so konnte ich sie noch ganz gut „ignorieren“. Dann kamen wir auch schon nach Jens und zur zweiten Verpflegungsstation. Insgesamt muss ich sagen, dass ich von Anfang an recht viel Zeit an den Verpflegungsständen verbracht habe. Meistens habe ich 3 Becher je Station getrunken, was im Nachhinein wohl etwas zu viel war. Gegessen habe ich eigentlich nur Bananen und Riegel, welche ich auch sehr gut vertragen habe.
Die nächsten Höhepunkte ließen nicht lange auf sich warten: Zuerst kurz vor Aarberg die Holzbrücke, welche man durchlaufen musste und dann die Stadt selbst – unglaublich! Da ich durch die Verpflegungsstation kurz zuvor meine Gruppe verloren hatte, war ich quasi alleine unterwegs und so konnte ich den Jubel der Zuschauer in vollen Zügen genießen. Einfach unbeschreiblich was in der Stadt noch los war, auch wenn man bedenkt, dass es mittlerweile schon etwas später war. Aus Aarberg raus folgte bald der zweite nicht mehr ganz so steile, aber dafür längere Anstieg und es ging durch diverse kleinere Ortschaften nach Oberramsern. Aber auch diese kleinen Ortschaften hatten es in sich. In jedem war nach meinem Empfinden ein Gasthof wo viele Leute draußen saßen und die Läufer anfeuerten. Einfach unglaublich und wirklich schön. Dazu kamen noch die vielen Leute die vor ihren Häusern standen und einem applaudiert haben.
Da es mittlerweile völlig dunkel war und viele Läufer mit Kopflampen unterwegs waren, ergab das auf den langen, geraden und unbeleuchteten Strecken außerhalb der Ortschaften ein tolles Bild, wenn man sich mal umgedreht hat. Eine schöne sich bewegende Lichterkette zog sich fast bis zum „Horizont“, schade dass ich keine Kamera dabei hatte.
Nach gut 3:14 Stunden war ich dann im 38 Kilometer entfernten Oberramsern und der nächste Anstieg stand bevor. Und immer wieder dasselbe Bild in den Ortschaften: Applaudierende Zuschauer und das obwohl es nun schon mitten in der Nacht war. Nach gut 4:21 Stunden passierte ich das 50Km Schild und verlor bezüglich der Zeit ein wenig die Bodenhaftung, bzw. fing an meine Endzeit hochzurechnen und zu fantasieren. Bis nach Kirchberg ging es dann relativ euphorisiert und entspannt, so dass ich nach exakt 4:53 Stunden im 56 Kilometer entfernten Kirchberg eintrudelte. Wie üblich habe ich mich ordentlich verpflegt und bin weiter, dem nächsten „Höhepunkt“ entgegen. Der Emmendamm oder auch Ho-Chi-Minh-Pfad stand auf dem Programm. Es ist mitten in der Nacht, stockduster und ich bin absolut alleine. Ich sehe niemanden, weder einen Lichtkegel vor mir, noch das Licht einer Stirnlampe hinter mir. Ich bin nur heilfroh das ich selbst eine Stirnlampe dabei habe, um wenigstens ein bisschen was zu sehen. Dieser Abschnitt ist unbeschreiblich … ich konnte keinen befestigten „Weg“ ausmachen und bin daher wie ein junges Reh von einer Seite auf die andere gesprungen immer in der Hoffnung, dass die jeweils andere Seite ein wenig besser zu laufen war. Überall lagen unter dem teilweise hohen Graß faustgroße Steine und fiese Wurzeln über dem Weg wurden zu Stolperfallen. Aber trotz dieser Schwierigkeiten hatte auch dieser Abschnitt seinen speziellen Charme. Sehen konnte ich zwar nichts, aber neben dem Pfad floss mit tosendem Donnern die Emme. Das hörte sich teilweise echt gewaltig an. Aber dennoch war ich froh, als ich diesen Abschnitt sturzfrei hinter mich gebracht hatte. Dieser Part hat sicherlich, auch dank meiner Sprungeinlagen, die meisten Körner gekostet. Zeitgleich begann mein erlaufener Vorsprung auf die Sub 9:00 immer kleiner zu werden.
Nach 76,5Km und knapp 6:45 Stunden kam ich in Bibern an. Ein kurzer Blick auf meinen Zettel mit den Durchgangszeiten verriet mir, dass ich noch gut 4 Minuten Vorsprung auf die angepeilten 8:55 Std. hatte. Allerdings wurde mir auch langsam bewusst, dass ich seit Kirchberg kontinuierlich Zeit verliere und die Beine immer schwerer werden. Noch dazu bin ich in meinem Leben noch nie eine ähnlich lange Strecke gelaufen.
Umso mehr habe ich mich über den knackigen Anstieg hinter Bibern gefreut … :Nee: :Nee: :Nee: Schlimmer als der Anstieg war aber eindeutig der unendlich lange Weg runter Richtung Arch. Meine Oberschenkel brannten wie Feuer und wollten eigentlich auch nicht mehr laufen.
Jetzt war der Punkt gekommen, wo das schöne Erlebnis „Bieler Lauftage“ zur Qual wurde. Leichte Müdigkeit zeigte sich, die Beine schmerzten und noch gute 20Km lagen vor mir. Herzlichen Glückwunsch! Zum Glück wurde es langsam hell und ich meinte mich zu Erinnern, dass es nur noch ein Stück, leicht bergab, an der Aare entlang geht…
Aber das eine „Stück“ war nach meinem Gefühl unendlich lang. Auch die in 5Km Abstand stehenden Kilometerschilder waren nach meinem Empfinden eher 10Km auseinander. Mittlerweile musste ich wirklich kämpfen und hatte nicht mehr so das Auge für die eigentlich schöne Landschaft, die mit dem neuen Tag erwachte. Ich freute mich jetzt nur noch auf die Verpflegungsstände und die damit verbundene kurze Pause. Aber auch diese Begann ihre Schattenseiten zu bekommen … es wurde immer schwerer wieder loszulaufen und seinen Rhythmus zu finden. Noch dazu lief die Uhr unbarmherzig immer schneller und mein Vorsprung auf die 8:55 Std. war längst vollständig geschmolzen.
Das ich hin und wieder noch mal einen Läufer überholte gab mir noch etwas auftrieb. Auch der eine oder andere Staffelläufer, der an mir vorbeischoss, hatte ein paar herzliche Worte übrig.
So näherte ich mich völlig erledigt und mit leicht verzogenen Gesichtszügen der 95Km-Marke und der Brücke, wo gegebenenfalls der Sportskollege Felix_w aus diesem Forum hier stehen würde. Getroffen haben wir uns leider nicht, aber den Wegpunkt passierte ich nach exakt 8:30 Stunden. Kurze Rechnung … 30 Minuten Zeit für 5 Kilometer, das musste einfach machbar sein und mobilisierte noch mal alle Kraftreserven. Ab diesem Zeitpunkt standen auch die Kilometerschilder in einem Abstand von einem Kilometer, so dass man leicht sehen konnte, wie schnell man unterwegs war. Ich kam mit Mühe und Not noch auf einen Schnitt von 5:45-5:50 Min/Km und war somit noch knapp im Soll. Die letzte Verpflegungsstelle in Brügg hatte ich aufgrund der knappen Zeit sowieso schon ignoriert und es ging endlich wieder nach Biel.
Ich weiß nicht, ob ich mir das nur eingebildet habe, aber die letzten Kilometer ging es noch mal ganz schön hoch und runter, wodurch sich meine Gesichtszüge noch mal dramatisch verschlechterten. Aber dann kam endlich das sehnsüchtig erwartete Schild mit der Aufschrift „99Km“. Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte mir 8:52:29 und ich war mir sicher, die 9:00-Marke werde ich knacken.
Und so war es dann auch … nach 8:58:03 überquerte ich unter dem Applaus der Zuschauer völlig entkräftet, aber überglücklich und unfähig eine gute Figur fürs Foto zu machen, die Ziellinie.
Mittlerweile war ich auch gut 24 Stunden auf den Beinen, aber jetzt plötzlich kein bisschen Müde. Also ging’s kurz ins Hotel um zu duschen, eine Kleinigkeit zu essen, Geld zu holen und dann noch mal in den Start / Ziel-Bereich. Schließlich musste ich noch das Finisher-Shirt und die Medaille abholen. Als Erinnerung musste letztere natürlich auch noch graviert werden.
Als dann gegen Mittag das Adrenalin, die Endorphine und was weiß ich nicht noch alles langsam aus dem Körper waren, wurden die Schmerzen unerträglich. Ich konnte nichts mehr, mich nicht mal mehr ins Bett legen. Sowas hab ich noch nie erlebt, ich konnte die Beine überhaupt nicht anheben. Als ich es irgendwann geschafft hatte, mich auf die Bettkante zu setzen, musste ich die Beine langsam und vorsichtig mit den Händen hochhieven.
Fazit:
Jetzt, 4 Tage später, überwiegen eindeutig die positiven Eindrücke. Die Schmerzen und die Qualen sind fast vergessen, ich kann mich wieder bewegen und sogar schon etwas radeln.
Kurzum die „Bieler Lauftage“ sind ein echtes Erlebnis, etwas besonderes und ich bin stolz, dass ich dabei gewesen bin. Der Start am späten Abend, das Flair in der Stadt selbst, die Stimmung an und auf der Strecke auch mitten in der Nacht und der abwechslungsreiche Kurs. Einfach beeindruckend. Schade nur, dass der Himmel bedeckt war und dadurch kein besonders schöner Sonnenaufgang zustande kam.
Auch die Marathonläufer und die Radbegleitungen auf der Strecke haben mich nicht gestört. Im Gegenteil ich war immer froh, wenn ich mal ein Rad in der Nähe und somit etwas besseres Licht hatte.
Ich werde sicherlich nicht das letzte Mal in Biel gestartet sein. Nächstes Mal allerdings mit einer Radbegleitung! Den Nachteil an jeder Verpflegungsstelle stehen bleiben zu müssen, habe ich doch deutlich gemerkt. Man hat direkt wertvolle Zeit verloren und ist gnadenlos aus dem Rhythmus gekommen. Ich behaupte mal, dass mich die ~18 Verpflegungsstationen locker 10 Minuten gekostet haben. Außerdem hätte ich gerne mehr Fotos / Erinnerungen von der Strecke gehabt. Z.B. vor dem Schild „99Km“….
Aber ich will mich nicht beschweren… Die Sub 9:00 war schließlich nur ein kühner Traum und ich hätte nicht gedacht, dass ich eine Chance hätte, diese Marke beim ersten Mal zu knacken. Ich bin die Sache mutig angelaufen und hatte „Glück“, dass die Knochen gehalten haben und die äußeren Bedingungen vernünftig waren. Achja gelaufen bin ich eigentlich konsequent im Bereich von 75-80% HF_max.
Bleibt mir nur noch zu zitieren: „ Irgendwann musst du nach Biel!“
Duafüxin
13.06.2012, 17:33
Suuuper geschrieben und suuuuper gelaufen! Hut ab, nach der Vorbereitung ... :Blumen:
Der Zeitverlust an den Verpflegungsstellen war der Grund warum ich mehrmals mitfahren durfte. Mein Läufer war 2 x pinkeln und ist sonst durchgelaufen bzw gegangen. Ihm hat es was gebracht, zumal er sich seine Verpflegung immer noch selbst angemischt hat.
kupferle
13.06.2012, 18:31
klasse Bericht!:Blumen:
Gratulier dir zu Deinem Ergebniss!:Huhu:
Mal schauen, was für Läufe ich noch bestreiten kann...da gibts schon super Dinger, die einen, wie du ganz schön beschrieben hast, in ihren "Bann" ziehen können....
Gute Erholung!
bellamartha
13.06.2012, 18:52
Fantastisch! Ganz herzlichen Glückwunsch zu deinem tollen Lauf!
Vielen Dank für den schönen Bericht.
Gruß
J.
soloagua
13.06.2012, 19:45
Schöner Bericht! Danke!
:Blumen:
Und nun geniess das tolle Gefühl noch ganz lange!
Ich glaube da muss ich mal hin.... als Zuschauer!:Cheese:
Super schöner Bericht und eine grandiose Leistung hzockt.
Ich hab ja nicht geglaubt das du es schafft. Umso mehr freue ich mich jetzt für dich.:)
Gruß
triduma;)
PippiLangstrumpf
13.06.2012, 21:50
Glückwunsch zu der super Leistung und danke für den schönen Bericht! :Blumen:
Coelningo
13.06.2012, 22:02
:Danke:
Starke Leistung und ein toller Bericht. So wie du den Lauf beschreibst, ist es ja ein richtiges Abenteuer gewesen. Das macht bei mir richtig Laune selber einmal einen Ultramarathon zu versuchen.
Viele Grüße aus Köln
I.
Hallo zusammen,
herzlichen Dank für die vielen netten Glückwünsche, darüber freue ich mich sehr :Blumen: :)
Ich kann diesen Lauf nur jedem Sportler ans Herz legen. Die Stimmung und das Flair dieser Veranstaltung waren für mich einfach unbeschreiblich. Wobei ich natürlich ehrlicherweise auch sagen muss, dass ich noch nie bei einer größeren Veranstaltung gelaufen bin. Aber auch unabhängig von der Teilnhemer -und Zuschauerzahl ist dieser Lauf defintiv etwas besonderes.
Achja auch die kritischen Stimmen hier im Thread waren durchaus berechtigt und angebracht.
Das klingt jetzt vielleicht etwas paradox, aber ich kann jedem nur Nahe legen, sich in Ruhe und mit mehr Zeit auf so einen Lauf vorzubereiten.
Bei mir hat's zwar geklappt und darüber freue ich mich natürlich wahnsinnig, aber die Nummer hätte auch anders ausgehen können!
Naja ich muss Euch ja nichts erzählen ... wenn man ein Ziel vor Augen hat, ignoriert man gerne mal vernünftige Argumente ;) :Cheese:
Viele Grüße an Euch!
Holger
danke für den tollen Bericht und nochmals herzliche Glückwünsche zum super Ergebnis. :liebe053:
was ist denn mit den 4 anderen Männern geworden, die unbedingt nach Biel wollten - alle nicht am Start? :confused: :Lachen2:
ich war einmal an einem Mitternachtsmarathon (Val de Trafers) am Start - die Stimmung war schon dort sehr speziell, obwohl kaum Zuschauer unterwegs. aber hat was so durch die Nacht zu laufen.
felix__w
14.06.2012, 08:18
Vielen Dank für den tollen Bericht.
Aber dem war nicht so. Mit den Startunterlagen gab’s einen Coupon, mit dem es möglich war, eine Portion Pasta für 5 SFR zu bekommen. Fand ich persönlich, angesichts der Menge, nicht unbedingt günstig. Aber die Pasta inkl. der Soße war Weltklasse! Absolut zu empfehlen!Du kennst Schweizer Preise noch nicht :Huhu: Ich finde es aber auch etwas 'kleinlich' dass nicht mal die 100er Läufer einen Gratisportion erhalten.
Die Kinder (die während dem Unwetter liefen) bekamen übrigens eine (Kinder-)Portion gratis.
So näherte ich mich völlig erledigt und mit leicht verzogenen Gesichtszügen der 95Km-Marke und der Brücke, wo gegebenenfalls der Sportskollege Felix_w aus diesem Forum hier stehen würde. Getroffen haben wir uns leider nicht, aber den Wegpunkt passierte ich nach exakt 8:30 Stunden. Da wir bis nach Mitternacht in Aarberg waren lag ich da noch im Bett ;)
Bleibt mir nur noch zu zitieren: „ Irgendwann musst du nach Biel!“Da ich ja schon hier wohne muss ich mir den Lauf nicht antun ;)
Für mich kommt höchstens mal der Halbmarathon oder ein Start in einer Staffel in Frage.
Felix
...
was ist denn mit den 4 anderen Männern geworden, die unbedingt nach Biel wollten - alle nicht am Start? :confused: :Lachen2:
...
Doch doch ... auch die anderen vier konnten finishen und waren mit ihrer Leistung zufrieden :)
@ Felix
Auch die Schweizer Preise habe ich kennengelernt ... Das fing bei 30 SFR für 5 (alkoholfreie) Biere in der Hotelbar an und endete mit den Zimmerpreisen in selbigen ;)
Ja Aarberg ... das war wirklich vom Allerfeinsten was die Zuschauer einem da geboten haben!
Viele Grüße
Duafüxin
14.06.2012, 12:20
Statt Hotel haben wir uns zu mehreren in der Nähe von Biel (in Orvin rechts ab hoch in die Berge) eine Hütte gemietet für das WE. Samstag abend gabs dann Käsefondue mit Käse aus der Käserei in Orvin. Allerdings braucht man da schon ein Auto, der Bus fährt glaub ich nicht so oft ;)
Das war recht günstig und sehr urig.
felix__w
14.06.2012, 14:00
@ Felix
Auch die Schweizer Preise habe ich kennengelernt ... Das fing bei 30 SFR für 5 (alkoholfreie) Biere in der Hotelbar an und endete mit den Zimmerpreisen in selbigen ;)Ja, das ist hier leider so. Vor allem für Ausländer ist es halt sehr teuer. Bei uns ist halt der Lohn auch höher.
Ja Aarberg ... das war wirklich vom Allerfeinsten was die Zuschauer einem da geboten haben!Ich war am Montag Nachmittag gerade nochmals dort. Da war dann Tour de Suisse Etappenziel:
http://a6.sphotos.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-ash4/s720x720/317937_4150008478224_1693798725_n.jpg
Da war noch etwas mehr los dafür das Wetter viel schlechter.
Felix
... Ich war am Montag Nachmittag gerade nochmals dort. Da war dann Tour de Suisse Etappenziel ...
Schade! Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich meinen "Urlaub" glatt noch um ein paar Tage verlängert. Naja ergibt sich ja vielleicht nochmal ;)
Soooo ich fühle mich mittlerweile wieder ganz gut, die Schmerzen sind (fast) vergessen und die Planung für das restliche Jahr läuft auch Hochtouren. Mit dem Training habe ich natürlich auch schon wieder begonnen, aber natürlich alles ganz locker ;)
Also dann, auf gehts :Cheese:
Herzlichen Glückwunsch zu dem klasse Wettkampf, dem spannenden Bericht und auch Deiner gelungenen Beurteilung :Blumen:
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