joh
17.04.2010, 09:51
hi,
erst mal ein Lob an Arne und Mario: Ihr seid echt die Besten, ich höre Euch immer gern zu!
(Und das will was heißen, weil nämlich das ganze Team ein verblüffend hohes Niveau hat).
So, genug geschleimt (war aber ernst gemeint).
gestern in der Livesendung gab es einen Beitrag zum Thema
Sportgetränke + Eiweiß.
Dabei fiel mir mal wieder auf, dass ich eine Mindermeinung zum Thema 'Sportgetränke und Training' zu vertreten scheine.
Diese Meinung möchte ich gern mal zu Diskussion stellen, vielleicht sehe ich ja bestimmte Aspekte einfach nicht?
Also: Es scheint allgemeiner Konsens zu sein, dass man zumindest bei längeren härteren Trainingseinheiten gut damit fährt, wenn man regelmäßig Kohlenhydrate zu sich nimmt.
Natürlich hat man damit eine etwas höhere Leistungsfähigkeit und hält auch etwas länger durch.
Klingt ja auch erst mal gut, wenn man - wie die meisten Triathleten - mehr km / mehr Stunden im Trainingstagebuch gut findet.
Darüber hinaus gibt es die abschreckende Vorstellung, man würde sich selbst verdauen, wenn man nüchtern jenseits der Reichweite seiner Glykongenspeicher weiter trainiert.
Ich seh' das anders: Es kommt im Training nicht darauf an, eine bestimmte km-Zahl zu schaffen, sondern darauf, einen angemessen starken Trainingsreiz zu erzeugen, der danach während der Regeneration Anpassungen provoziert.
Wenn ich nun zum Beispiel nüchtern 30 km laufe und im Vergleich dazu in der selben Zeit mit KH-Eiweiß-Getränk 33km, dann würde ich fast immer die erste Variante bevorzugen.
Die konkreten km-Zahlen sind eigentlich nicht wichtig, der Fall soll ein Beispiel für 2 Varianten mit ähnlichem Trainingsreiz sein (in diesem Fall für die GA).
Die erste Variante ist billiger, einfacher, ich spare mir ein paar Tausend Schläge ins Knie etc..
NACH dem Training seh' ich die Sache ganz anders. Jetzt geht es plötzlich darum, sich möglichst gut und schnell zu erholen. Da lausche ich interessiert entsprechenden Hinweisen, was man besser machen kann (z.B. Windows of Opportunity etc.)
Im WETTKAMPF ist es natürlich auch anders, hier will ich ja nicht einen Trainingsreiz, sondern schnell sein.
Auch gibt es vielleicht einzelne Einheiten, in denen es um andere Aspekte geht, z.B. darum überhaupt mal 180km Rad zu fahren. Da ist es sicher besser, das mit Essen unterwegs zu schaffen, als in Zukunft immer Angst vor dieser Strecke zu haben, weil sie im Training so weh tat.
Aber insgesamt ist meine Devise: Mach' es Dir IM Training nicht leichter. Mach es Dir nach dem Training so leicht wie möglich.
Um zum Abschluss noch mal ein leicht gehässiges Beispiel zu bringen:
Wenn in der nächsten Runner's World stünde: Amerikanische Wissenschaftler haben harausgefunden, dass sich die Ausdauerleistung durch Verwendung von Autos stark verbessern lässt.
Dazu haben sie ein College Hockeyteam in 2 Gruppen aufgeteilt. Die eine fuhr am Vormittag mit dem Rennrad 100km im GA2 Bereich, die andere fuhr diese Strecke mit dem Auto.
Dabei kam heraus, dass die Autofahrer deutlich schneller waren als die Radfahrer.
Darüber hinaus waren sie auch viel schneller wieder erholt. Bewiesen wurde das bei einem Leistungstest am Nachmittag, an dem beide Gruppen ein 50km Zeitfahren absolvieren mussten. Die Autofahrer-Gruppe schnitt dabei 10% besser ab.
Ist das nicht irgendwie ähnlich? Also: Es geht doch nicht darum, sich beim Training entspannt zu fühlen, oder?
erst mal ein Lob an Arne und Mario: Ihr seid echt die Besten, ich höre Euch immer gern zu!
(Und das will was heißen, weil nämlich das ganze Team ein verblüffend hohes Niveau hat).
So, genug geschleimt (war aber ernst gemeint).
gestern in der Livesendung gab es einen Beitrag zum Thema
Sportgetränke + Eiweiß.
Dabei fiel mir mal wieder auf, dass ich eine Mindermeinung zum Thema 'Sportgetränke und Training' zu vertreten scheine.
Diese Meinung möchte ich gern mal zu Diskussion stellen, vielleicht sehe ich ja bestimmte Aspekte einfach nicht?
Also: Es scheint allgemeiner Konsens zu sein, dass man zumindest bei längeren härteren Trainingseinheiten gut damit fährt, wenn man regelmäßig Kohlenhydrate zu sich nimmt.
Natürlich hat man damit eine etwas höhere Leistungsfähigkeit und hält auch etwas länger durch.
Klingt ja auch erst mal gut, wenn man - wie die meisten Triathleten - mehr km / mehr Stunden im Trainingstagebuch gut findet.
Darüber hinaus gibt es die abschreckende Vorstellung, man würde sich selbst verdauen, wenn man nüchtern jenseits der Reichweite seiner Glykongenspeicher weiter trainiert.
Ich seh' das anders: Es kommt im Training nicht darauf an, eine bestimmte km-Zahl zu schaffen, sondern darauf, einen angemessen starken Trainingsreiz zu erzeugen, der danach während der Regeneration Anpassungen provoziert.
Wenn ich nun zum Beispiel nüchtern 30 km laufe und im Vergleich dazu in der selben Zeit mit KH-Eiweiß-Getränk 33km, dann würde ich fast immer die erste Variante bevorzugen.
Die konkreten km-Zahlen sind eigentlich nicht wichtig, der Fall soll ein Beispiel für 2 Varianten mit ähnlichem Trainingsreiz sein (in diesem Fall für die GA).
Die erste Variante ist billiger, einfacher, ich spare mir ein paar Tausend Schläge ins Knie etc..
NACH dem Training seh' ich die Sache ganz anders. Jetzt geht es plötzlich darum, sich möglichst gut und schnell zu erholen. Da lausche ich interessiert entsprechenden Hinweisen, was man besser machen kann (z.B. Windows of Opportunity etc.)
Im WETTKAMPF ist es natürlich auch anders, hier will ich ja nicht einen Trainingsreiz, sondern schnell sein.
Auch gibt es vielleicht einzelne Einheiten, in denen es um andere Aspekte geht, z.B. darum überhaupt mal 180km Rad zu fahren. Da ist es sicher besser, das mit Essen unterwegs zu schaffen, als in Zukunft immer Angst vor dieser Strecke zu haben, weil sie im Training so weh tat.
Aber insgesamt ist meine Devise: Mach' es Dir IM Training nicht leichter. Mach es Dir nach dem Training so leicht wie möglich.
Um zum Abschluss noch mal ein leicht gehässiges Beispiel zu bringen:
Wenn in der nächsten Runner's World stünde: Amerikanische Wissenschaftler haben harausgefunden, dass sich die Ausdauerleistung durch Verwendung von Autos stark verbessern lässt.
Dazu haben sie ein College Hockeyteam in 2 Gruppen aufgeteilt. Die eine fuhr am Vormittag mit dem Rennrad 100km im GA2 Bereich, die andere fuhr diese Strecke mit dem Auto.
Dabei kam heraus, dass die Autofahrer deutlich schneller waren als die Radfahrer.
Darüber hinaus waren sie auch viel schneller wieder erholt. Bewiesen wurde das bei einem Leistungstest am Nachmittag, an dem beide Gruppen ein 50km Zeitfahren absolvieren mussten. Die Autofahrer-Gruppe schnitt dabei 10% besser ab.
Ist das nicht irgendwie ähnlich? Also: Es geht doch nicht darum, sich beim Training entspannt zu fühlen, oder?