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Vollständige Version anzeigen : Töchterchen schwimmen beibringen - Teil 2


PeterMuc
21.03.2007, 10:03
Ich starte mal einen 2.Beitrag zu dem Thema, da ich als Vater auch so meine Erfahrungen mache.
Meine Tochter ist jetzt zweieinhalb und wir versuchen regelmaessig mit ihr schwimmen zu gehen. Ich habe vor ca.20 Jahren auch eine Ausbildung für Kinderanfängerschwimmen im Rahmen der Schwimm-Trainerausbildung genossen. Unsere Devise damals lautete "spielend lernen (und trainieren)".

Mit zweieinhalb Jahren ist es definitv noch zu früh von einem geordneten Schiwmmunterricht zu sprechen. Was ich allerdings beobachten kann, ist, dass unsere Tochter, wenn sie zusammen mit gleichaltrigen und auch etwas älteren Kindern im wasser ist, selber "experimentiert".
Versuche, ihr etwas beizubringen, habe ich nach kurzer Zeit wieder eingesellt, weil ich gesehen habe, dass sich die Kinder am meisten gegenseitig etwas beibringen.
Beispiel:
Z.Z. lasse ich sie nur mit Schwimmflügeln ins Wasser. Vor ca. 4 Wochen hat sie das erste Mal "erfahren", dass sie diese Flügel tragen können und sie sich mit den Beinen durchs wasser bewegen kann. Ich habe sie dann ein wenig unterstützt durch eine HAnd unter dem Bauch und sie dadurch in eine bessere Wasserlage gebracht und siehe da, sie hat es angenommen und heute, wenn ich ihr sage, sie soll ihren Popo hochdrücken, liegt sie wie ein Brett auf dem Wasser und strampelt glücklich durch das Wasser.
Dann ist bei ihr der Groschen gefallen und sie versucht das ganze auf dem Rücken (4 Wochen später) - ohne Ansage. und siehe da, sie schwebt, strampelt mit den Füssen und man hat den Eindruck, sie geniesst es, auf dem Wasser zu liegen. Und dabei kommt sie auch noch erstaunlich schnell voran, erreicht freudestrahlend den gegenüberliegenden Beckenrand, klettert raus, läuft wieder zur Treppe, rein ins Wasser - nächste Bahn.

Gestern im Schwimmbad:
Nebenan auf einer abgesperrten Bahn ist ein Kinderanfängerkurs. Eine Dame versucht den ca. 5jährigen Kindern den brustbeinschlag beizubringen, auf dem Beckenrand sitzend. Miene Tochter schaut sich das an und geht wieder "floaten". Die Kinder aus dem Schwimmkurs können sich mit Brett und/oder Schwimmnudel kaum über Wasser halten, strampeln eher wasserjoggenderweise durchs Wasser und kriegen ihren Hintern nicht mal annähernd in Richtung Wasseroberfläche - Wasserlage gleich 0, aber hauptsache Brustbeinschlag.
Ich habe damals auch nach der "alten Schule" schwimmen gelernt und ich wuenschte mir irgendjemandhätte mir damals erklärt, dass man mit ganz wenig Beinschlägen sich einfach so auf das Wasser legen kann, ohne unterzugehen.
Da ist sie wieder, die alte, konservative Schwimmschule mit brustschwimmen: Die technisch wohl anspruchsvollste Schwimmart.
Warum lernen die Kinder nicht zuerst, dass das Wasser nicht ihr Feind ist, dass man darin schweben kann, dass man gleiten kann und dass man sich einfach drauflegen kann ??
ca 45 Minuten später gestern: Ich habe meiner Tochter die Schwimmflügel ausgezogen, weil ich eigentlich nach Hause gehen wollte. Was macht sie ?? sie stürmt ins Wasser, probiert, versucht zu floaten, paddelt etwas wild mit den Armen...aber geht auch nicht unter und beschwert sich auch nicht. Ich habe es mir einfach nur begeistert angeschaut.
Ich denke, so sollte schwimmen lernen aussehen. Spielend lernen, die Kinder ausprobieren lassen, regelmässig ins wasser gehen und vor allem früh anfangen.
Und eine qualifizierte Schwimmlehrerausbildung brauchts dafür auch nicht, jedenfalls nciht mit 2.5 Jahren. Die Kinder lernen vieles durch ausprobieren und zuschauen.
Brustschwimmen lernen kann sie mal, wenn sie älter ist (>5J.) und vielleicht in einem vereins schwimmt. Aber bis dahin kann sie dann schon kraulen, wird vielleicht auf dem Wasser liegen wie ein Brett und mit wenigen Beinschlägen schneller vorwärts kommen als die älteren Kinder mit der "Frosch-Technik".

Ausblick: Beim nächten Schwimmbad-Besuch, wird die Luftmenge in den Flügeln reduziert...schaumermal, ich werde Berichten.

läufer0815
21.03.2007, 21:15
Ganz meiner Meinung. Die alte Brustschwimmschule ist Out. ISt das eigentlich ein typisch deutsche Erscheinung. Oder wird in Amiland auch das Brustschwimmen als erstes erlernt.

neonhelm
22.03.2007, 09:55
Also, ich hab mich da letztens mit den Vereinskollegen und den Jungs von der DLRG (die schwimmen auf den Nachbarnbahnen) über Vor- Und Nachteile unterhalten.

Wir waren uns hinterher einig, dass es letztendlich egal ist, ob erst Brust oder erst Kraul gelernt wird. Genauso einig wie in der Frage, ob denn beides notwendig sei.

Die Antwort war "ja", denn für Untrainierte ist Brustschwimmen lange nicht so anstrengend wie Kraul. Außerdem ermöglich Brustschwimmen in vielen Situationen eine deutlich bessere Orientierung.

Antwort für Rücken war: Ganz gut, wenn man mal entspannen will und für Delle...zum Posen im Schwimmbad halt... :D

Bei uns im Verein muss man sehen, dass das Sportschwimmen im Hintergrund steht und die Eltern ihre Kinder hauptsächlich einmal die Woche herschicken, damit sie günstig Schwimmen lernen. Es ist jedesmal ein Drama, wenn man die Eltern von begeisterten Kindern für einen zweiten Trainingstermin in der Woche anspricht...

Ganz generell muss ich aber sagen, dass ich von der schlechten Technik der "schwimmenden" Kinder, die zu uns kommen, immer wieder überrascht bin und mich frage, warum ist das so. Nicht dass unsere viel besser wären: Viele Kinder, die bei alten Menschen trainieren, weil zu den Trainingszeiten kein anderer Zeit hat und viele Junge nicht bereit sind, sich für 6€ die Stunde ins Becken zu stellen...

Helmut S
22.03.2007, 10:08
Ganz meiner Meinung. Die alte Brustschwimmschule ist Out. ISt das eigentlich ein typisch deutsche Erscheinung. Oder wird in Amiland auch das Brustschwimmen als erstes erlernt.

Ich weiß ja nicht wa die "alte" Brustschwimmschule ist. Wenn Du das meinst wo die Kinder dann anschließend wie Stopseln im Wasser treiben, bin ich bei Dir.

Didaktisch ist Wassergewöhnung im Übrigen für Kleine sehr wohl ein "gordneter Schwimmunterricht".

Meine Erfahrung mit -aus meiner Sicht völlig professionellem -Schwimmunterricht für Kinder habe ich hier (http://www.x-athlon.de/forum/showthread.php?p=16735#post16735) geposted.

Sicherlich hängt es vom Lehrer/in ab. Die meines Jungs ist 33, ehemalige Ironman Triathletin auf Hawai-Quali Nivau, aktuelle WK Schwimmerin und richtig gut schnell in allen vier Lagen. Ausserdem ist sie gelernte Erzieherin, hat irgendwie mit behinderten Kindern gearbeitet und hat Nerven wie Drahtseile. Sie ist streng genug um auch größere Gruppen im Griff zu haben, sie schickt die Eltern (außer mich :Cheese: ) immer weg und die Kinder lieben sie.

Sicherlich ein absoluter Glücksfall!

Grüße Helmut

Newbie
22.03.2007, 13:27
Ganz meiner Meinung. Die alte Brustschwimmschule ist Out. ISt das eigentlich ein typisch deutsche Erscheinung. Oder wird in Amiland auch das Brustschwimmen als erstes erlernt.

das hört sich an, wie wenn nur die beiden Länder D und USA existieren würden :Gruebeln:

keko
22.03.2007, 13:53
Ganz meiner Meinung. Die alte Brustschwimmschule ist Out. ISt das eigentlich ein typisch deutsche Erscheinung. Oder wird in Amiland auch das Brustschwimmen als erstes erlernt.

Kann mir nicht vorstellen, wie kleine Kinder (4-6J., echte Nichtschwimmer) mit Kraulen anfangen sollen (oder was meinst du?). Das ginge vielleicht bei an paar echten Wasserratten, aber sicher nicht bei normalen Kindern. Meist dauert es schon ziemlich lange, bis sie erst mal den Kopf unter Wasser kriegen, dann noch richtig Luft holen, ganz zu schweigen vom Armzug. Ich habe schon bei einigen Kursen zugeschaut und würde sagen, das ist in den allermeisten Fällen aussichtslos.

Harke
22.03.2007, 14:02
mit Töchtern habbich nich so die experiences, abba mit Söhnen.
Einer hattes im Kurs gelernt, mag das Schwimmen überhaupt nich.
Und der andere hattes von seinen Eltern gelernt, da haben wir erst mit Tauchen im Nichtschwimmerbecken angefangen und ohne großen Zwang. Der wollte dann auch vieles ausprobieren, Hundepaddeln, Rücken und "Kraultauchen". Der will am besten 3 mal pro Woche schwimmen. Neulich hat er mal mit mir Bahnen gemacht. Das waren 20. Er ist jetzt 8 und ich krieg den auch nicht in einen Verein, aber er hat seinen Spaß.

Newbie
22.03.2007, 18:24
Kann mir nicht vorstellen, wie kleine Kinder (4-6J., echte Nichtschwimmer) mit Kraulen anfangen sollen (oder was meinst du?). Das ginge vielleicht bei an paar echten Wasserratten, aber sicher nicht bei normalen Kindern. Meist dauert es schon ziemlich lange, bis sie erst mal den Kopf unter Wasser kriegen, dann noch richtig Luft holen, ganz zu schweigen vom Armzug. Ich habe schon bei einigen Kursen zugeschaut und würde sagen, das ist in den allermeisten Fällen aussichtslos.

also meine beiden Nichten konnten beide früher tauchen als schwimmen :)

powermanpapa
22.03.2007, 18:59
also meine beiden Nichten konnten beide früher tauchen als schwimmen :)

das war schon zu meiner Zeit so, Unterwasser gings laaaaaange bevor ich den Kopp lang genug drüber halten konnte

------ich musste mir als Kind s´ selber beibringen, meine Eltern waren niee mit uns im Schwimmbad und da bin ich immer noch traurig drüber

mit dem Babyschwimmen, wenn 10Monatige ins Wasser geworfen wurden konnt ich nix anfangen

aber als unsre Jungs dann fast 5 waren haben wir sie zum Seepferdchen angemeldet,
wenn ichs mit ihnen versucht habe, wollten sie alle möglichen Faxen machen, aber sich nicht von mir schwimmen beibringen lassen

und Kraulschwimmen für Nichtschwimmer zum Einstieg ist der dämlichste Vorschlag überhaupt

chick
22.03.2007, 19:36
Kindern das Schwimmen beizubringen, damit sie z.B. nicht untergehen ist eine Sache.
Die andere Möglichkeit wäre, die Ernährung entsprechend umzustellen.
Ab und zu ist bei uns ein älterer Mann im Hallenbad - der macht einfach nix im Wasser. Der Kopf ist aus dem Wasser, die Beine hängen runter, nur die Arme hält er kurz vor der Brust. Weder Arm- noch Beinbewegungen sind zu entdecken und der Kerl treibt im Wasser wie 'ne Boje. Er sieht auch übrigens aus wie eine...
Muß den mal fragen wie sein spezieller Ernährungsplan aussieht :Lachanfall:

powermanpapa
22.03.2007, 19:43
Fettaugen schwimmen in der Suppe ja auch immer oben :Holzhammer:

und mit der entsprechenden Ernährung gibts gegebenenfalls auch den notwendigen Rückstoss :Hexe:

honeyjazz
22.03.2007, 20:11
Ganz meiner Meinung. Die alte Brustschwimmschule ist Out. ISt das eigentlich ein typisch deutsche Erscheinung. Oder wird in Amiland auch das Brustschwimmen als erstes erlernt.

gehts jetzt eigentlich darum, dass dein kind schwimmen lernt oder darum, dass es besonders gut/"zeitgemäß" schwimmt? :Gruebeln:

meine eltern haben mich damals schwimmen lernen lassen, weil wir oft urlaub in spanien am meer gemacht haben. damit ich da nicht absaufe und auch ohne schwimmflügel ins wasser kann, haben sie das mit mir geübt. klappte sogar sehr gut, obwohls damals noch kein internet gab und auch keiner romane über richtiges kinderschwimmen gelesen hat.

1 jahs später haben sie mich dann nochmal zum schwimmkurs geschickt und seepferdchen machen lassen - so wars dann "offiziell" :Cheese:

das reicht doch vollkommen für eine sechsjährige.


ps: mir ist irgendwie nicht ganz klar, weshalb zu dem 1. töchterchen-schwimm-thread gleich noch ein zweiter aufgemacht werden musste. dienst der lediglich der selbstbeweihräucherung, oder steckt da noch was anderes dahinter?

Newbie
22.03.2007, 22:22
das war schon zu meiner Zeit so, Unterwasser gings laaaaaange bevor ich den Kopp lang genug drüber halten konnte

------ich musste mir als Kind s´ selber beibringen, meine Eltern waren niee mit uns im Schwimmbad und da bin ich immer noch traurig drüber

mit dem Babyschwimmen, wenn 10Monatige ins Wasser geworfen wurden konnt ich nix anfangen

aber als unsre Jungs dann fast 5 waren haben wir sie zum Seepferdchen angemeldet,
wenn ichs mit ihnen versucht habe, wollten sie alle möglichen Faxen machen, aber sich nicht von mir schwimmen beibringen lassen

und Kraulschwimmen für Nichtschwimmer zum Einstieg ist der dämlichste Vorschlag überhaupt

was soll ich sagen - mein Vater war Schwimmlehrer und ich kanns bis heute nicht weil ich von ihm nix annehmen wollte :Nee:

da ich am Rhein aufgewachsen bin sind wir schon in der Schule über den Rhein ans andere UFer und wieder zurück geschwommen - die "unsicheren" Schwimmer durften einen aufblasbaren Ball mitnehmen - andere Schwimmhilfen gabs nicht. Ertrunken ist nie einer :Lachen2: