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Vollständige Version anzeigen : Richtiges Grundlagentraining


ebbie
20.11.2008, 21:26
Guten Abend,

bin gerade vom Training zurück und bin mal wieder richtig platt, daher stelle ich das in Frage, was ich da im Moment mache.

Also ich bin hier in Aachen in einem Triathlonverein und wir trainieren mehrmals die Woche gemeinsam. Dienstags und Donnerstags sind die Lauftermine. Dienstags laufen wir gemütlich ein und da wird auf einer 2,3 Km langen Runde geballert und Donnerstags sieht es nicht viel anders aus, denn dann sind wir im Stadion. Dort wird eingelaufen, ein wenig Lauf-ABC gemacht und dann Kraftübungen, sowie Runden ballern. Es werden "langsame" Zeiten angesagt (ca. 4.15 auf 1 Km) und dann wird es wieder richtig schnell mit deutlich unter 4.

Jetzt frage ich mich, ob das überhaupt richtig ist. Denn im Winter wäre doch Grundlagentraining angebrachter oder? Denn vom Ballern bekommt man da ja wohl wenig von oder? Schließlich habe ich im August noch kein Sport gemacht, fast 10 Km mehr gewogen und keine Strecken gegangen, die länger waren als mein Auto ;) Was könnt ihr mir vorschlagen? Weiter dahin gehen und weitere Laufeinheiten einbauen? Zeit genug hätte ich als Student.

Vielen Dank und Grüße
Bene


P.S.: Ich suche außerdem noch eine Rolle für das Fahrradtraining im Winter. Hat da jemand Ideen? Tendiere zu einer Tacx Flow oder wie die heißen.

lonerunner
20.11.2008, 21:53
Machst du denn nur die schnellen Sachen mit deinem Verein??
Oder läufts du auch noch langsamere Einheiten alleine?

Nur schnell funktioniert auf jeden Fall nicht, zumal du dich,wie du schreibst, ja ziemlich platt fühlst.

Dieses "Traininigsweltmeistertum" scheint in einigen Laufgruppen verbreitet zu sein. Das ist der Grund warum ich fast ausschliesslich alleine laufe.
Wenn du dich mit den Vereinseinheiten überfordert fühlst (die Einheiten mögen ja für die anderen Vereinsmitglieder passen, kommt immerf auf das Niveau an), dann solltest du das erstmal lassen.
Oder du nutzt eine der Einheiten als Tempoarbeit und trainierst ansonsten schön Grundlage, kommt natürlich sehr darauf an, wo du hinwillst.

Gruss Jörg

PeterMuc
20.11.2008, 22:00
Was im Winter nicht weh tut, kann im Sommer nicht schnell sein !!

Aber wenn man sich platt fühlt, dann Pause machen. Und nicht immer nur volle Presse trainieren, auch mal ruhig und alleine.

Ich bin früher auch immer nur durch die Gegend gezuckelt, weil man ja im winter nicht so schnell usw....Der richtige Mix macht es halt.

Meik
20.11.2008, 22:04
Dienstags laufen wir gemütlich ein und da wird auf einer 2,3 Km langen Runde geballert und Donnerstags sieht es nicht viel anders aus, denn dann sind wir im Stadion. Dort wird eingelaufen, ein wenig Lauf-ABC gemacht und dann Kraftübungen, sowie Runden ballern. Es werden "langsame" Zeiten angesagt (ca. 4.15 auf 1 Km) und dann wird es wieder richtig schnell mit deutlich unter 4.

Unter den Voraussetzungen IMHO auf jeden Fall eine der beiden intensiven Einheiten momentan streichen. Richtig schnell ist übertrieben, wir sind schon mit Ziel 4min-Tempo angelaufen. Da wir die Intervalle im Sommer unter 3:40 gelaufen sind ist das für unser Trüppchen halt kein Geballer sondern eher nur zügiges Tempo.

Tendenziell würde ich an deiner Stelle die Dienstag-Einheit weglassen. Von dem Donnerstag Termin mit viel Lauf-ABC und den Kräftigungsübungen hast du IMHO mehr. Die paar Intervalle am Ende kannst du ja dann ggf. einfach lassen oder langsamer laufen.

Wann Grundlage am besten gemacht wird ist nicht eindeutig klar, es gibt Leute die mit unterschiedlichen Ansätzen erfolgreich waren. Viel Tempo im Winter und die Grundlagen erst im Frühjahr/Sommer hat den Vorteil dass man insgesamt weniger und dafür härter trainiert. Im Sommer bleibt mit den höheren Trainingsumfängen und Radeinheiten zeitlich und regenerativ nicht die Möglichkeit hart Tempo zu trainieren. Macht man das im Winter steigt man im Frühjahr dafür mit höherem Tempo ins Grundlagentraining ein. Dieser Tausch im Trainingsaufbau hat mir läuferisch dieses Jahr trotz geringerer Umfänge einen enormen Leistungsschub gegeben.

Langsamere Sachen würde ich bevorzugt alleine laufen. Das artet im Verein auch oft zu höherem Tempo aus. Und Grundlage ist Grundlage. Es sei denn du findest eine Truppe die eher einen Tick langsamer ist als du, da könntest du dann mitlaufen.

Gruß Meik

Strandläufer
21.11.2008, 07:46
Schließlich habe ich im August noch kein Sport gemacht, fast 10 Km mehr gewogen und keine Strecken gegangen, die länger waren als mein Auto ;)

Also wenn ich mir dein Wettkampf - Programm für nächstes Jahr anschaue und die Tatsache, dass du bist August noch keinen Sport gemacht hast, würde ich erst mal die Finger von irgendwelchen Tempotrainings lassen. Lauf ABC, Kraftübungen und dann Grundlagenausdauer im niedrigen bis mittleren GA 1 Bereich. Wenn du dann dort eine entsprechende Grundlage hast, dann kannst du Tempoeineinheiten einstreuen, um dann Tempohärte und Geschwindigkeit zu verbessern. Wenn du jetzt schon damit anfängst, bist du als Laufanfänger spätestens im März platt. Das wäre schade um die schöne Saison.

christian01
22.11.2008, 21:52
Ab wann merkt man den wann man genügend Grundlagen hat?
Ich bewege mich zur Zeit ebenfalls nur im GA bereich. Eben so das ich am nächsten morgen wieder einigermaßen erholt aus dem Bett klettern kann.

Thorsten
22.11.2008, 22:17
Ich bewege mich zur Zeit ebenfalls nur im GA bereich. Eben so das ich am nächsten morgen wieder einigermaßen erholt aus dem Bett klettern kann.
Findest du, das ist Grundlagenausdauer? :confused:

Danksta hatte es irgendwann mal sehr treffend ausgedrückt, sinngemäß in etwa so: Bei GA1 hat man das Gefühl, schon Sport zu machen, aber es strengt nicht wirklich an.

@ebbie: Ich würde auch vorschlagen, zumindest eine der beiden harten Einheiten wegzulassen und bei der anderen dein eigenes Tempo zu finden. Für die anderen mag unter 4 min/km durchaus ok und nur GA2 sein, aber für dich als Sport- und Triatlhon-Neuling mit der Ambition auf ein paar VD im nächsten Jahr vermutlich nicht. Da bietet sich die Teilnahme auf der Bahn eher an, denn auf einer 2,3-km-Runde siehst du den ganzen Abend keinen von den Jungs mehr wieder, während man sich auf der Bahn ständig trifft.

Flow
22.11.2008, 22:42
Mal darauf aufsetzend :
Danksta hatte es irgendwann mal sehr treffend ausgedrückt, sinngemäß in etwa so: Bei GA1 hat man das Gefühl, schon Sport zu machen, aber es strengt nicht wirklich an.
Macht man richtig oft und richtig lange GA1, dann strengt das in der Summe auch irgendwann an.
Und in diesem Sinne für christian01 :
"Genügend" Grundlagenausdauer hast du dann, wenn du "täglich stundenlang" GA1 machen kannst, ohne daß es irgendwann anstrengend wird ...

Thorsten
22.11.2008, 23:32
Macht man richtig oft und richtig lange GA1, dann strengt das in der Summe auch irgendwann an.

Schon klar. Genau das habe ich mir nach dem 100-km-Lauf auch mal gedacht :Lachen2:. Langsamer als in jedem Training, aber hinterher so richtig im Ar...

werner
23.11.2008, 12:10
Also wenn ich mir dein Wettkampf - Programm für nächstes Jahr anschaue und die Tatsache, dass du bist August noch keinen Sport gemacht hast, würde ich erst mal die Finger von irgendwelchen Tempotrainings lassen. Lauf ABC, Kraftübungen und dann Grundlagenausdauer im niedrigen bis mittleren GA 1 Bereich. Wenn du dann dort eine entsprechende Grundlage hast, dann kannst du Tempoeineinheiten einstreuen, um dann Tempohärte und Geschwindigkeit zu verbessern. Wenn du jetzt schon damit anfängst, bist du als Laufanfänger spätestens im März platt. Das wäre schade um die schöne Saison.

Das sehe ich ganz genauso. Der Winter ist eine gute Zeit Kilometer zu sammeln. Ich würde zuächst mal versuchen die Wochen KM langsam! zu erhöhen. Immer schön im GA1 Bereich und zuerst über die Frequenz (öfter laufen) dann den Umfang (länger laufen). Damit erreicht man am Anfang erstaunlich viel. Eine generelle Empfehlung für die Wochen KM kann ich nicht geben, vielleicht sind 50km ein erster Orientierungswert zu dem man sich hocharbeiten kann.
Bahntraining im Verein habe ich nach einem Winter eingestellt, da es immer auf eine sinnlose Ballerei herausgelaufen ist.

Werner

Meik
23.11.2008, 12:18
Bahntraining im Verein habe ich nach einem Winter eingestellt, da es immer auf eine sinnlose Ballerei herausgelaufen ist.

Das kann aber auch sinnvoll sein. Wenn man an der Schnelligkeit arbeiten will muss man sich auch mal mit hohem Tempo quälen. Und am besten geht das wenn man mit Leuten auf der Bahn trainiert die einen Tick schneller sind als man selber.

Grundlagen? Ja klar! Aber nicht nur :Huhu:

Gruß Meik

Flow
23.11.2008, 12:43
Das kann aber auch sinnvoll sein. Wenn man an der Schnelligkeit arbeiten will muss man sich auch mal mit hohem Tempo quälen. Und am besten geht das wenn man mit Leuten auf der Bahn trainiert die einen Tick schneller sind als man selber.

Grundlagen? Ja klar! Aber nicht nur :Huhu:

Gruß Meik
Ist wohl vor allem eine Frage, wie viel man insgesamt verträgt.
Wenn man mit zwei intensiven Bahneinheiten die Woche völlig bedient ist, und ein zusätzliches "regeneratives 5km-Läufchen" schon zur Qual wird, würde ich nicht mehr von "richtigem Grundlagentraining" sprechen.
Jogt man dagegen noch locker 80, 90 km GA1 runter ohne sich auf Dauer zu überlasten, sieht es anders aus ...

Ansonsten bestehen Grundlagen ja nicht nur aus Grundlagenausdauer. Schnelligkeit, Koordination, Technik etc. gehören genauso dazu ...

:Huhu:

christian01
23.11.2008, 16:58
Findest du, das ist Grundlagenausdauer? :confused:
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Ja, eigendlich dachte ich es währe Grundlagenausdauer. Vermutlich bin ich aber dann doch zu schnell oder?

50 km die Woche stecke ich eigentlich gut weg.

werner
23.11.2008, 21:08
Das kann aber auch sinnvoll sein. Wenn man an der Schnelligkeit arbeiten will muss man sich auch mal mit hohem Tempo quälen. Und am besten geht das wenn man mit Leuten auf der Bahn trainiert die einen Tick schneller sind als man selber.

Grundlagen? Ja klar! Aber nicht nur :Huhu:

Gruß Meik

Im Allgemeinen hast Du ja recht. Ich laufe auch öfters mal schnell. Aber jemand, der nicht mal ein Jahr Ausdauersport in den Knochen hat, geht ein hohes Risiko ein, wenn er im November Tempo bolzt.
Werner

keko
23.11.2008, 21:34
Ab wann merkt man den wann man genügend Grundlagen hat?


Ich denke nicht, dass man das beantworten kann. Meiner Meinung nach, sollte man nicht (z.B.) 4 Monate nur Grundlage machen und dann 3 Monate nur intensives Training, sondern es sollte immer ein Wechsel von intensivem und ruhigem Training stattfinden mit jahreszeitlichen Schwerpunkten. So gesehen hat man dann auch nie genug Grundlage. Man trainiert Grundlage das ganze Jahr über.

eifel-man
24.11.2008, 09:35
... so sehe ich es auch ... keko ... !!!

... Grundlagenläufe stetig ausbauen ... nach eigener Erfahrung im Dezember mit 1.15h - 1.30h loslegen ... später im April ... 2h - 2.30h ... !!! Hat man das im Griff, kann man nahezu unbekümmert diese langen Läufe durchführen.

... Crossläufe ... Tempotraining ... Kraftausdauertraining ... Hügelläufe ... Fahrtspiele ... gehören im Winter dazu ... !!!

... wer nur schlurft ... darf sich nicht wundern, wenn er im Sommer die Füße nicht hochbekommt.

Auf die Dosierung kommt es natürlich an - dabei kann man hier im Forum keine Pauschalantwort geben, da jeder individuelle Voraussetzungen für das Laufen mitbringt.

Viel Spass beim Lauf-Mix ...

eifel-man :)