Vollständige Version anzeigen : Partnerschaft & LD Training
quick-nick
01.11.2024, 11:18
Hi zusammen,
ich habe mal eine persönliche Frage an alle Leute, bei denen der Partner den Triathlon (gerade was den Zeitaufwand und die damit einhergehende überschaubare Flexibilität) eher mit gemischten Gefühlen betrachtet.
Ich habe 2018 mit dem Triathlon angefangen (da waren wir schon ein paar Jahre zusammen), zunächst OD, dann MD, die erste (und bisher einzige) LD habe ich dann Covid-bedingt 2022 gemacht.
Das ist damals von mir natürlich als einmaliger Traum vermarktet worden, aber klar, dass lässt einen nicht ganz los.
Es stimmt, das Training für die LD hat schon an einem gezehrt in dieser Zeit, auch an unserer Beziehung, der Zeitaufwand (wobei es bei mir max. 16 Stunden/Woche waren, eher 10-11 im Schnitt) sowie die mangelnde Flexibilität (trainiere leider extrem ungerne morgens, spontane Wochenendtrips oder Urlaube waren in der Zeit nicht wirklich möglich) waren da natürlich die Hauptgründe. Habe es dann 2023 (2 MDs) und 2024 (Alpe d’Huez Triathlon L + Oetztaler) etwas ruhiger angehen lassen.
Und jetzt suche ich wieder eine Herausforderung für nächstes Jahr – und sagen wir mal so – meine Idee möglicherweise eine 2. LD machen zu wollen (FFM oder Nizza) kam gar nicht mal so gut an :dresche
Meine Frau macht gerne Sport, aber halt nicht leistungsorientiert und am liebsten zusammen (was bei uns was den Triathlon angeht nur langsam laufen wäre). Was natürlich noch wichtig zu erwähnen ist – bei uns steht jetzt das Thema Kinderplanung an – daher ist es für mich gefühlt dieses Jahr „die letzte Chance“ bevor dann erstmal ein paar Jahre gar nichts geht (mir ist bewusst, dass es in dieser Zeit wohl eher aufs Laufen und als höchstes der Gefühle eine reine Teilnahme an einer MD hinauslaufen dürfte). Sie dagegen findet die Idee egoistisch und unverantwortungsvoll dies noch „reinzudrücken“ wenn sie dann schwanger sein sollte.
Den Event Charakter vom Triathlon findet sie super, aber neben dem zeitlichen Aspekt (lange Radeinheiten, die nun mal am Wochenende gemacht werden müssen und auch je nach Wetterlage eine Umplanung erfordern) ist es wohl auch Angst um mich (habe ihr bereits gesagt, dass Radrennen deutlich gefährlicher sind als jede Teilnahme an einem Ironman).
Hattet ihr mal eine ähnliche Situation und wie habt ihr dies zusammen gelöst?
Und falls das Feedback grundsätzlich „happy wife – happy life“ ist – welche Challenge könnte ich mir noch suchen? :cool: Ich muss halt sagen, dass sowohl die LD Teilnahme als auch dieses Jahr die Teilnahme an Alpe d’Huez & Oetzaler coole „Challenges“ waren, die mich richtig motiviert haben, eben weil man nicht weiss, ob und wie man es tatsächlich schafft. Eine weitere MD zu machen um eine andere Strecke kennenzulernen oder ggfs. die Zeit etwas zu verbessern motiviert mich zumindest aktuell eher weniger.
tja, deine frage ist ein klassiker und das forum voll von solchen fragen (und antworten).
wenn du die frau behalten willst, solltest du sie und euch in den mittelpunkt stellen und den sport drumherum basteln, nicht umgekehrt. IHR wort ist gesetz.
frag sie, was sie dir rät, was sie sich vorstellt.
lass dir was einfallen, kauf ein tandem und trainiere so deine radbeine.
kauf einen guten anhänger für rad und joggen, wenn kind kommt.
verbinde trainingslager mit wellness für sie...
tbc
quick-nick
01.11.2024, 12:54
tja, deine frage ist ein klassiker und das forum voll von solchen fragen (und antworten).
wenn du die frau behalten willst, solltest du sie und euch in den mittelpunkt stellen und den sport drumherum basteln, nicht umgekehrt. IHR wort ist gesetz.
frag sie, was sie dir rät, was sie sich vorstellt.
lass dir was einfallen, kauf ein tandem und trainiere so deine radbeine.
kauf einen guten anhänger für rad und joggen, wenn kind kommt.
verbinde trainingslager mit wellness für sie...
tbc
Dank dir! Ja ich weiss, dass ich da natürlich nicht der erste bin. Geht mir primär um die Kombi LD mit Schwangerschaft.
Also wenns nach ihr geht ist die Antwort klar - max. MD :dresche
Natürlich will ich sie behalten, aber man denkt u hofft dennoch irgendwie, dass es ja irgendwie möglich sein sollte, da es ja auch bei anderen funktioniert (zB mit Familie u mehr Trainingspensum)
Matthias75
01.11.2024, 13:07
Wie Truvet schon schrieb: Ein Klassiker. Du wirst hier alle Meinungen von finden, von „Mach, was dich glücklich macht. Wenn sie dich nicht lässt, war es die falsche!“ bis „Beziehung läuft nicht ohne Kompromisse/Abstriche!“.
Was genau für dich und deine Partnerin richtig ist, ist von außen schwer einzuschätzen. Das müsst ihr vermutlich mit euch in aller Ruhe und möglichst sachlich ausmachen (leichter gesagt als getan): Was wären deine Ziele? Es gibt ja etliche Zwischenstufen zwischen „Bestzeit laufen“ und „nur finishen“ genauso lässt sich Training gegebenenfalls auch mit geringem Mehraufwand in den Alltag integrieren. Welche Abstriche wärst du bereit im Training zu machen, wo kann sie dir entgegenkommen?
Für deine Partnerin sicher wichtig, Sicherheiten zu bieten bzw. zu klären, also z.B. ist es eine Option, bei unvorhergesehenen Problemen Training und/oder Wettkampf abzusagen oder die Ziele anzupassen? Wie kannst du dein Training für sie sicherer gestalten, z.B. durch Rollentraining oder kleinere Runden, die du abbrechen kannst?…
Grundsätzlich möglich ist es sicher. Habe ich auch so gemacht. Allerdings waren einige Abstriche im Training nötig, einige vorhergesehe/abgesprochene, einige unvorhergesehene. Insgesamt hat es aber für alle gepasst, der Wettkampf lief halbwegs gut, wir konnten ihn zusammen genießen (so weit das geht) und uns dann auf die Zeit mit Kind freuen.
M.
Habe meine Frau befragt (Nicht-Sportlerin):
1) Wenn dir Triathlon wirklich so wichtig ist, dann solltest du als erstes versuchen deine Komfortzone zu verlassen. In deinem Fall: Training um 5 Uhr früh (Laufen mit Stirnlampe, Indoorcycling). Um 7:00 dann normaler gemeinsamer Start in den Tag. Abends nach der Arbeit noch schnell eine Einheit reinquetschen ist in deiner Situation nicht gut.
2) Löse dich von der Vorstellung, dass nach der Geburt des ersten Kindes dein Leben still steht.
3) Wenn deiner Frau das Thema Triathlon ein Dorn im Auge ist, solltest ihr die Bewegründe offenlegen und ggf. Kompromisse verhandeln. Ansonsten landest du schnell im Kreislauf "Beziehungskrise dank Triathlon". Schlimmstenfalls "Triathlon dank Beziehungskrise".
quick-nick
01.11.2024, 13:24
Vielen Dank Matthias!
Was wären deine Ziele? -> Nichts komplett verrücktes, würde gerne meine Zeit verbessern. Für Sub-11 fehlen da nur ein paar Minuten, in FFM wäre das sicher nicht unrealistisch, diese auf der flacheren Radstrecke rauszuholen. Im Nizza Fall wäre es egal, da gehts dann mehr um die schöne Strecke.
Welche Abstriche wärst du bereit im Training zu machen, wo kann sie dir entgegenkommen? --> Ideen wären:
- Training z.T. auf morgens verschieben (sofern keine Intervalle u langen Einheiten in der Woche)
- Fixer kurzer Urlaub im April/Mai (da wohl dann nur mit Lauftraining)
- Urlaub direkt im Anschluss
- Am Wochenende Radeinheiten nicht ggü. gemeinsamen Aktivitäten priorisieren (z.B. dann entweder kürzen oder bei Regen dann auch mal 2.5h - 3h Rolle)
- Weniger intensive Einheiten (bei meiner ersten LD war ich Sonntag Abends eigentlich immer ziemlich durch)
- Grundsätzlich weniger Einheiten (das käme mir im Alltag auch entgegen, habe lieber eine längere Einheit als 3-4x Woche 2 Einheiten am Tag)
Meine Hoffnung wäre, dass ich diese Einschränkungen mit den nun zusätzlichen Trainingskilometern in den letzten Jahren einigermassen egalisieren kann.
Ist es eine Option, bei unvorhergesehenen Problemen Training und/oder Wettkampf abzusagen oder die Ziele anzupassen? --> Auch das ist sicher eine Option, aber da kommts natürlich immer auf die genaue Definition drauf an :cool:
quick-nick
01.11.2024, 13:29
Habe meine Frau befragt (Nicht-Sportlerin):
1) Wenn dir Triathlon wirklich so wichtig ist, dann solltest du als erstes versuchen deine Komfortzone zu verlassen. In deinem Fall: Training um 5 Uhr früh (Laufen mit Stirnlampe, Indoorcycling). Um 7:00 dann normaler gemeinsamer Start in den Tag. Abends nach der Arbeit noch schnell eine Einheit reinquetschen ist in deiner Situation nicht gut.
2) Löse dich von der Vorstellung, dass nach der Geburt des ersten Kindes dein Leben still steht.
3) Wenn deiner Frau das Thema Triathlon ein Dorn im Auge ist, solltest ihr die Bewegründe offenlegen und ggf. Kompromisse verhandeln. Ansonsten landest du schnell im Kreislauf "Beziehungskrise dank Triathlon". Schlimmstenfalls "Triathlon dank Beziehungskrise".
Auch dafür vielen Dank euch beiden.
Punkt 1) Ist sicher ein Punkt, den ich angehen muss. Verlassen der Komfortzone trifft es gut, bin kein Frühaufsteher und mache Einheiten nur dann morgens, wenn ich es zeitlich gar nicht anders schaffen würde. Fühle mich da auch einfach weniger leistungsfähig (Laufen zB deutlich höherer Puls). Aber ja, noted!
Punkt 2) macht mir Hoffnung :cool:
Punkt 3) haben wir schon zum Teil aber sind noch am Finden des Kompromisses..
Tja, vieles wurde ja schon richtig geschrieben. Bei meinen 2 Vorbereitungen - wohlgemerkt dann ohne WK aufgrund Pandemie-Absagen - habe ich es wie folgt gemacht:
- Zeitraum der Trainingsmehrbelastung fest abstecken: Damit deine Frau weiss, wann du wieder mehr Zeit ausserhalb Training hast. Da hilft es aus ihrer Perspektive einen "Lichtblick" zu haben.
- Trainings zu Zeiten, wo sie eh anders verplant ist: Bedeutet also morgens, wenn sie noch schläft. Oder wenn sie mal mit Freundinnen oder Arbeit verplant ist, dann trainierst du dort halt deine lange Einheit.
- Wochenende beibehalten: Wenn du lang am Wochenende trainieren willst, dann steh früh auf. Ich bin oft um ca. 4 Uhr los auf ein 6h-Ride (das ist ja dann eh nur in der unmittelbaren Vorbereitung). Da ist es erst noch sicherer (weniger Verkehr) und du bist um 10 Uhr zurück -> schau, dass du energetisch dann nicht nur rumliegen wirst, sondern auch den restlichen Tag mit ihr und gemeinsamen Aktivitäten verbringen kannst.
- Bei Home Office Möglichkeit bzw. auf der Arbeit, wenn möglich: Nutz die Mittagspausen für Training.
- Wenns mal in Urlaub oder Wochenendtrip geht, dann geniesst die Zeit zu zweit. Eine Woche Trainingspause (oder Minimal-Lauftraining) vermiest dir kein Finish.
- Fokus auf Rad/Lauf: Schwimmen ist äusserst zeitintensiv und bringt meiner Meinung nach verhältnismässig wenig Ertrag. Wenn die Zeit begrenzt ist, fokussier dich auf die Key Sessions und Bike/Run.
Viel Erfolg! :)
tridinski
01.11.2024, 13:36
den Arbeitsweg statt im Auto oder ÖPNV zu sitzen eben per Rad oder in Laufschuhen absolvieren, ggf. in Kombination mit ÖPNV. Ob du um 18:00 nach Hause kommst mit der Bahn oder mit dem Rad ist egal. Das war für mich ein sehr grosser Gamechanger.
Mein Arbeitsweg ist S-Bahn oder Rad gleichlang mit 35min, 5 Tage hin und zurück sind das 350min=6h Trainingszeit die niemandem weh tut, im Gegenteil kommst du ausgelüftet und mit klarem Kopf nach Haus und kannst dich anderen Themen widmen.
Meine erste LD da waren die Kinder 5 und 2, langer Lauf ab 22:00, lang Rad SO ab 4:30, Schwimmen MO ab 21:30 waren da die Rahmenbedingungen. In Summe 6,5 Wochenstunden im Schnitt über 6 Monate, hat zum Finish with a big big smile in 12:30 ausgereicht.
quick-nick
01.11.2024, 13:53
Meine erste LD da waren die Kinder 5 und 2, langer Lauf ab 22:00, lang Rad SO ab 4:30, Schwimmen MO ab 21:30 waren da die Rahmenbedingungen. In Summe 6,5 Wochenstunden im Schnitt über 6 Monate, hat zum Finish with a big big smile in 12:30 ausgereicht.
Grossen Respekt dafür! Wüsste nicht, ob ich mich da so quälen könnte. Daher kommt wohl halt auch meine ursprüngliche Ueberlegung lieber jetzt noch "schnell" eine zu machen bevor Kids da sind, leichter wirds dann ja sicher nicht.
Guter Punkt bzgl. per Rad zur Arbeit, habe ich auch schon länger auf meiner Liste.
Bei mir wären es auch so 40min. Bisher davon abgehalten haben mich
1) der organisatorische Aufwand dafür (genaue Planung erforderlich wo man welche Kleidung hat, in meinem Fall leider auch Büro sprich gebügeltes Hemd notwendig. Dazu Duschen nicht direkt vor Ort)
2) die Strecke (Rad "Commuting" neben gereizten Autofahrern)
3) Sinnhaftigkeit einer so kurzen Einheit (irgendwo zwischen kurzer Radstrecke und Training)
Aber genug der Ausreden :Lachanfall:
FloRida82
01.11.2024, 13:54
Nur eine Frage:
Du schreibst oft Urlaub....scheint ein zentrales Thema zu sein.
Hat deine Frau generell also ein Problem mit dem Triathlon und geht es in die Richtung "Ego-Schiene gegen Family-Style" oder ist es tatsächlich die Angst in der etwaigen Schwangerschaft.
Im ersten Fall.....wechsle zum Crossfit. Da reichen 12' Training am Tag.
Im zweiten Fall: Nimm ihr die Angst. Sag, die Schwangerschaft sei Priorität Nummer 1, stell den Wecker auf 04:30 und freue dich....es wird nämlich nie so heiß gegessen wie es gekocht wird!
Antracis
01.11.2024, 14:01
Grossen Respekt dafür! Wüsste nicht, ob ich mich da so quälen könnte. Daher kommt wohl halt auch meine ursprüngliche Ueberlegung lieber jetzt noch "schnell" eine zu machen bevor Kids da sind, leichter wirds dann ja sicher nicht.
Es wird letztlich nur funktionieren, wenn auf Dauer niemand unzufrieden ist von Euch beiden. . Menschen sind halt in Ihrer Toleranz unterschiedlich und auch in Ihren Fähigkeiten, zu ungewöhnlichen Zeiten zu traineren ect.
Wie hier und in den anderen Threads schon oft beschrieben, helfen klaren Absprachen und ein Eingehen auf die Ängste und Bedürfnisse des anderen. Nicht hilfreich ist einfach davon auszugehen, dass weil es bei anderen klappt, es auch in der eigenen Beziehung funktioniert. Weil die Umstäönde mögen vielleicht ähnlich sein, aber die Menschen wahrscheinlich nicht.
Geht mir primär um die Kombi LD mit Schwangerschaft.
Ganz ehrlich:
Langdistanzen gibt es alle naselang, eine Schwangerschaft zu begleiten dagegen nicht so oft.
MEINE Priorität waere (und war, drei Kids) da eindeutig…
tridinski
01.11.2024, 14:25
Guter Punkt bzgl. per Rad zur Arbeit, habe ich auch schon länger auf meiner Liste.
Bei mir wären es auch so 40min. Bisher davon abgehalten haben mich
1) der organisatorische Aufwand dafür (genaue Planung erforderlich wo man welche Kleidung hat, in meinem Fall leider auch Büro sprich gebügeltes Hemd notwendig. Dazu Duschen nicht direkt vor Ort)
2) die Strecke (Rad "Commuting" neben gereizten Autofahrern)
3) Sinnhaftigkeit einer so kurzen Einheit (irgendwo zwischen kurzer Radstrecke und Training)
Aber genug der Ausreden :Lachanfall:
40min ist ja nahezu perfekt, und irgendwie findet sich bestimmt eine Strecke die kaum länger ist und dafür nicht direkt neben den Autos langführt. Falls Zeit ist: Länger geht ja immer :)
Orga ist in der Tat ein Thema, ich habe immer Unterwäsche, Socken, Schuhe usw. vor Ort gebunkert, Hemden ggf. in Nähe Büro zur Reinigung dann sind die auch gleich da und du musst sie nicht im Rucksack transportieren. Geht aber auch, in die Hose einrollen dann bleibt das weitgehend knitterfrei.
Kurze Einheit: ich empfinde auch GA1 über 35min als valides Training, Intervalle von 8sec bis 4min lassen sich je nach Strecke ggf. auch abbilden, wenn auch nicht auf der Strasse zwischen den Autos.
bis zu 10x40min=400min=6,5h wäre mal eine sehr sehr gute Basis auf dem Weg zu vielen Rad-km. Grad für LD passiert ja viel über die reine Menge. Lass dich nicht verleiten weils nur 40min sind da jedes Mal voll reinzutreten, das wird nix.
Ab und zu kannst du vielleicht auch noch was dranhängen und ne gute Stunde fahren.
Keine Dusche: Dünn anziehen und sehr locker fahren, dann reicht auch Katzenwäsche, Heimweg dann zügiger und Dusche daheim.
Die Schwangerschaft sollte tatsächlich als gemeinsame(!) Prio1 eingestuft sein, wenn das klappt ergibt sich der Rest von alleine. Sie wird sich ja auch mal mit ihrer Freundin treffen usw. Und wenn das Kind da ist: sie geht irgendwann ja auch wieder mal aus und du bleibst daheim und gehst zB auf die Rolle.
Ich finde, es geht doch hauptsächlich um die letzten 12 Wochen vor dem Wettkampf. Davor ist alles so planbar und verschiebbar, dass es nicht so schwierig sein sollte, es in den mit der Frau abgestimmten Alltag zu integrieren.
In den letzten 12 Woche ist das komplizierter, weil die Belastung höher und die Regeneration wichtiger wird. Insbesondere hier brauchst Du die Akzeptanz Deiner Frau für Dein Hobby. Ich würde das auch so besprechen: April, Mai und Juni darfst Du den Triathlon priorisieren (falls Du in Ffm starten willst), davor nicht und danach darf dann ausschließllich Deine Frau über den Rest des Sommers verfügen ;-)
Dies als grundsätzliche Absprache, die aber nicht in Stein gemeiselt ist, falls sich an den Rahmenbedingungen etwas ändert. Es gibt ja mittlerweile auch bei Ironman die Möglichkeit, den Start zu verschieben bzw. umzubuchen.
Ok, ich kann bei der Schwangerschaft vermutlich nicht mitreden, weil ich keine Kinder habe, aber warum sollst Du nicht trainieren können, wenn Deine Freundin schwanger ist? :Gruebeln:
Zum gemeinsamen Laufen: mein Mann läuft viele Einheiten mit mir. Auch in der Wettkampfvorbereitung. Er meint, ihm ist die gemeinsame Zeit wichtiger als der Trainingsreiz. Ich schicke ihn aber immer wieder auch alleine los oder vorweg. Er fährt damit recht gut, aber wenn Deine Freundin schwanger ist, wird das mit dem gemeinsamen Laufen irgendwann auch nicht mehr gehen.
Hallo quick-nick,
ich habe während meiner Schwangerschaften keinen besonderen Support meines Partners benötigt. Mir war es auch nicht wichtig, zu Gyn-Terminen usw. begleitet zu werden. Wenn alles "normal" läuft, dann arbeitet man in der Zeit ja auch, d.h. am Alltag verändert sich ja nicht alles.
Viel wichtiger ist aus meiner Sicht, vorab gut zu besprechen, welche Erwartungshaltung man hat, wie man sich Job/Haushalt/Kinder aufteilen möchte usw. Und dann kommt ja eh irgendwann der Realitätsabgleich.
Von daher hätte ich es damals nicht als Problem gesehen, wenn mein Partner in meiner Schwangerschaft irgendein aufwändiges Event geplant hätte. Aber da müsst ihr untereinander natürlich über Eure Bedenken usw. reden.
Ansonsten bin ich auch großer Befürworter davon, den Arbeitsweg sportlich zu nutzen. Ich fahre pro Strecke ca. 45 min, finde das genau richtig.
svmechow
01.11.2024, 15:24
. IHR wort ist gesetz.
frag sie, was sie dir rät, was sie sich vorstellt.
lass dir was einfallen, kauf ein tandem und trainiere so deine radbeine.
tbc
Sehe ich komplett anders. Ihr beiden seid gleichberechtigt und auf Augenhöhe, hoffe ich. Wenn auf Dauer die Bedürfnisse der einen Person Vorrang haben vor denen der anderen, führt das zwangsläufig zu einer Schieflage, die viel schwerer zu korrigieren ist, als wenn von Anfang an die Wünsche beider berücksichtigt werden
Jetzt wäre die Zeit, den Wunsch nach Teilnahme an einer Langdistanz zu realisieren, jetzt, und dann möglicherweise für viele Jahre nicht mehr.
Wenn erstmal das Kind oder die Kinder da sind, sind die Voraussetzungen deutlich weniger günstig und das für einige Jahre.
Ich finde auch nicht, dass man als Paar alles zusammen machen muss; daher würde ich mir eher ein neues Rennrad kaufen oder das Geld in ein vernünftiges Rennrad für die Frau stecken, sofern sie überhaupt Lust dazu hat, Rennrad zu fahren, kann sie das mit oder ohne Partner tun), als ein Tandem zu kaufen, auf welchem man ja definitionsgemäss immer zu zweit rumhängt.
Handelt Rahmenbedingungen aus, aber in einer Weise, die für beide passt. Sonst geht das auf Dauer eh in die Hose.
Aus Sicht Frau:
In meinen Schwangerschaften (4) war ich sehr alleine. Der Vater war der Ansicht, das sei mein Ding. Er plante Arbeit, Sport und Treffen mit Freunden, was übrig blieb, gehörte dann „uns“. Unnötig zu erwähnen, dass er schnell der Ex-Mann war, oder? Die neue Frau war offenbar durchsetzungsfähiger, er gab den Sport auf.
Meine Jahre als alleinerziehende Mutter mit vier Kindern brachte mich dann zum Triathlon. Irgendwann kamen neuer Mann und Bonuskind dazu. Dann wurde es logistisch schwieriger mit zwei Triathleten und fünf Kindern.
Will sagen: nimm die Sorgen und Wünsche deiner Frau gerade in der Schwangerschaft ernst. Ich fand den Vorschlag gut sie nach ihren Erwartungen und Wünschen zu fragen. Setzt euch hin und arbeitet einen Plan aus: wie viel Stunden Training rechnest du, wo könntet ihr das in der Woche verteilen? Vielleicht sieht sie, dass genug Zeit für euch und das Wunder Schwangerschaft bleibt, vielleicht siehst du, dass du kürzen (oder doch das Projekt LD schieben) musst. Aber frag sie und plant Zeitfenster zusammen. Das müsst ihr spätestens mit Kind eh tun.
Zum Arbeitsweg nutzen: mein Mann tut das regelmäßig, hat aber Dusche und Spind in der Arbeit zur Verfügung. Ich (Schule) leider nicht. 5 Uhr Rollentraining oder 22 Uhr laufen kennen wir auch, alles eine Frage der Gewöhnung. Aus meinen frühmorgendlichen Läufen hat sich übrigens inzwischen eine Laufgruppe ergeben.
Ich habe erst Ende 2018 mit dem Schwimmen und 2019 mit Triathlon begonnen, da waren wir schon verheiratet und zu viert (*03/2017, *01/2019). Laufen (marathon) und Radfahren gehörten aber vorher schon zu meiner Identität: meine Frau hat also nicht die Katze im sack gekauft. Mittlerweile sind wir zu fünft (*09/2022) und ich habe drei Langdistanzen bestritten.
Das Training hat sich in den letzten Jahren wie folgt gestaltet:
- kurze/mittlere Läufe in der Mittagspause (2x pro Woche)
- Frühschwimmen um 05h30 (2x pro Woche)
- Radeinheiten indoor (90%)
- lange radeinheit Samstag ab 5h00 auf der Rolle
- lange Laufeinheit Sonntag ab 7h30
- kaum Einheiten über 3h
Kinder habe ich tausende km im Thule chariot gezogen/geschoben. Später habe ich Begleitung vom großen auf dem Fahrrad bekommen. Teilweise sind wir auf die Laufbahn, haben sandelsachen und Fahrräder mitgenommen. Dann wurde aus 50 Minuten easy eine koppeleinheit im Sandkasten.
Viele Einheiten habe ich (gerade in der Urlaubszeit) auch während des Mittagschlafs gemacht. Wenn man einen guten Fußsack (Wollfell) hat, wird den Kindern auch im Winter im Thule nicht kalt. Ich habe dann 3-4 runden auf der Laufbahn geschoben und den Wagen stehen lassen, sobald die Kinder eingeschlafen waren.
Da wir im Sommer regelmäßig im Freibad sind, konnte ich dort auch meine Programme schwimmen (bis 45 Minuten).
Ich habe die Saison aber immer auf 1-2 Wettkämpfe reduziert, um nicht das gesamte Familienleben zu diktieren und natürlich immer mit meiner Frau abgestimmt.
Natürlich gibt es dennoch Konflikte und man lässt Einheiten fallen.
Aber Kinder sind kein Grund auf Sport grundsätzlich zu verzichten. Sie lassen sich, gerade in den ersten Jahren, wunderbar in den Alltag integrieren.
Kommendes Jahr trete ich aber auch kürzer, weil ich mich im Verein stärker in die Jugendarbeit einbringe. Die belastung von Familie, Job und LD training ist auf Dauer hart. Sind die Kinder erst in Kindergarten oder Schule sind auch die zahlreichen Infekte nicht zu unterschätzen.
Good luck
JENS-KLEVE
01.11.2024, 17:29
Meine unpopuläre Meinung zu dem Thema:
- Deine Frau war zuerst da, nicht das Hobby. Sie mochte und mag dich wie du bist und warst. Wenn du dich radikal veränderst, wird das ein Problem. Kompromisse lösen weder dein, noch ihr Problem. Die Beziehung oder die LD wird misslingen, mit Pech sogar beides. :o
- Das Problem liegt nicht beim Triathlon. Wärst du richtiger Fußballfans mit Dauerkarte, Auswärtsspielen und Europa Cups, gäb es das gleiche Problem.genauso jedes andere krasse Hobby oder Beruf.;)
- Bei mir war es anders. Meine Frau hat mich kennengelernt als ich mit Triathlon anfing, Ötztaler Radmarathon, Nürburing 24h gab es schon, beim ersten Date sagte ich ihr schon dass ich den ganzen Tag auf dem Rennrad sitze und dass das mein Leben ist. Sie fand das mit ihren 19 Jahren cool, fuhr mit zu Wettkämpfen, irgendwann weniger und wir sind mittlerweile 16 Jahre zusammen. Sie würde sagen: „Manchmal nervt es, aber er sieht gut aus, ist emotional ausgeglichen, trinkt kein Alkohol, geht nicht fremd und ist gesund.“ Für eine stabile Beziehung nicht schlecht. Wir funktionieren.:Liebe:
- Das Kompromiss-Geeier kenne ich von meinen Urlaubsreisen. Jedes Training muss ich neu verhandeln, jedes Training ist kürzer als gedacht, sobald ich heimkomme fallen Frau und Kind wie die Geier über mich her bevor ich luftholen kann. Koppeleinheit undenkbar. Mittlerweile hake ich große Wettkämpfe wie Langdistanz oder Herbstmarathon unmittelbar vor dem Urlaub ab und regeneriere dann. Da reicht 600m schwimmen im See oder 5 km joggen vorm frühstücken. Für 1-4 Wochen in Ordnung, aber wenn die ganze Saison so aussieht :dresche
- vielleicht kannst du eine LD mit vorbereiten als OnceInA-lifetime verkaufen und durchziehen, aber dann muss man wirklich mit offenen Karten spielen und ob es alle durchhalten ist die nächste Frage. Riskant. Und dann? Ich will nochmal…:Lachanfall: :-((
Also zurück zu Punkt 1, deine Frau war zuerst da, behalte lieber deine Beziehung.
Chmiel2015
01.11.2024, 18:44
Ich lese, dass du morgens keinen Bock auf Training hast. Puls zu hoch, etc. Oder aufgrund Wetter umgeplant werden muss. Ich denke dein Entgegenkommen sollte 4.30 Uhr raus aufs Rad sein, damit den den Rest des Tages für die Family hast. Gewöhnt man sich übrigens dran 🙂 sonst wird es schwierig.
Ihr beiden seid gleichberechtigt und auf Augenhöhe, hoffe ich. Wenn auf Dauer die Bedürfnisse der einen Person Vorrang haben vor denen der anderen, führt das zwangsläufig zu einer Schieflage, die viel schwerer zu korrigieren ist,
Danke :Blumen:
Letztlich ist viel auch Zeitmanagement. Mal ehrlich, 8h Job, 8h Schlafen, da hat der Tag noch 8h. Mit Kompromissbereitschaft und miteinander Reden sollte sich da schon ein gewisser Freiraum für beide Partner und genug gemeinsame Zeit realisieren lassen.
Und nein, an das Training am frühen Morgen gewöhnt man sich nicht wenn man kein Morgenmensch ist. Ich gehe lieber um 22 Uhr noch raus als morgens früh, dann bin ich den ganzen Tag im Eimer.
Wenn es nur nach einer Nase geht und einer immer mit seinen Bedürfnissen zurücksteckt kann man sich ausmalen wie lange das funktioniert. Hab ich gerade durch. Meine Frau hat mit als Trithleten kennen gelernt, mit den Jahren wurden ihre Bedürfnisse immer wichtiger, ich sollte immer mehr von meinem "Egotrip" Sport zurückstecken - wie das endet kann man sich vorstellen.
Man kann übrigens auch eine LD problemlos finishen ohne einen Trainingsplan und den rücksichtslos durchsetzen zu müssen. Gerade Triathlon ist da doch sehr praktisch, abgesehen von Schwimmen mit Öffnungszeiten oder Trainingszeiten ist Laufen oder Radeln doch jederzeit möglich, mit Laufband/Rolle auch mal während man auf die Kinder aufpasst.
Wo ein Wille da auch ein Weg.
tja, deine frage ist ein klassiker und das forum voll von solchen fragen (und antworten).
wenn du die frau behalten willst, solltest du sie und euch in den mittelpunkt stellen und den sport drumherum basteln, nicht umgekehrt. IHR wort ist gesetz.
...
verbinde trainingslager mit wellness für sie...
tbc
+1, sagt alles, aus meiner Erfahrung, was wichtig ist.
Meine unpopuläre Meinung zu dem Thema:
- Deine Frau war zuerst da, nicht das Hobby. Sie mochte und mag dich ... Sie würde sagen: „Manchmal nervt es, aber er sieht gut aus, ist emotional ausgeglichen, trinkt kein Alkohol, geht nicht fremd und ist gesund.“ Für eine stabile Beziehung nicht schlecht.
...
Also zurück zu Punkt 1, deine Frau war zuerst da, behalte lieber deine Beziehung.
Hat meine Frau auch mal so gesehen, leider vor zwei Jahren plötzlich nicht mehr...
Kampfzwerg
01.11.2024, 20:15
Es wurde ja schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem. :Cheese:
Auch wenn die Grundvoraussetzungen komplett unterschiedlich sind, ist bei mir die familiäre Situation doch noch relativ frisch.
Heißt: Meine Frau hat mich als Triathlet kennengelernt und zugleich war ihr Bruder noch einige Jahre als Profi im Langdistanztriathlon unterwegs. Da waren meine 10-15 Stunden Training schon immer eher süß im Vergleich. :Cheese:
Ansonsten sind bei uns während der Beziehungszeit 2 Hunde im Welpenalter eingezogen und seit Juni 2023 haben wir auch einen zweibeinigen Mitbewohner im Haus.
Die Vorbereitung auf die Langdistanzen hat eigentlich immer ganz gut geklappt und ich bin zumindest mit passabler Fitness an der Startlinie gestanden und die Beziehung hält auch schon seit mehr als 10 Jahren.
Ein Patentrezept gibt es dafür definitiv nicht, sondern ihr müsst euren Weg finden.
Deinen Traum, bzw dein eigenes Ziel komplett aufgeben ist immer ein Bisschen ein zweischneidiges Schwert.
Klar, es sorgt dafür, dass der Haussegen gerade bleibt, allerdings solltest du dich ganz ehrlich und ernsthaft fragen, ob es nicht irgendwann als Boomerang zu einem Vorwurf werden kann.
"Ich habe auf so viel wegen dir verzichtet und du...." - beliebig ausfüllbar.
Was ich damit sagen will, ihr müsst ein System finden, mit dem alle Parteien glücklich sind und sich abfinden können.
Bei uns waren es verschiedene Routinen.
Zum einen bin ich, was das Training betrifft, den Großteil des Jahres relativ flexibel und schiebe auch mal die ein oder andere Einheit von links nach rechts und zurück.
Wichtig sind mir die 12 Wochen vor der Langdistanz, da wird die Form gemacht. Alles davor ist ein Zubringer um mit der bestmöglichen physischen UND psychischen Form in die letzten 3 Monate zu starten.
In den 12 Wochen war (und ist) dann im Grunde die Verteilung der Trainingszeit nahezu 50:50.
Heißt: Mo - Fr 6-8 Std + WE 5-7 h
Das gibt die Möglichkeit unter der Woche mindestens 1x gemeinsam zu essen.
Am Wochenende gibt es an einem Tag den langen Dauerlauf der so geplant wird, dass ich spätestens um 10 Uhr mit den Pancakes fertig bin und die liebste sich nur noch an den Tisch setzen muss. Ob sich die Schwimmeinheit dann am Nachmittag/Abend noch ausgeht wird dann flexibel, je nach Tagesplan abgesprochen.
Der andere Tag ist meine lange Koppeleinheit bestehend aus 4,5 h Rad + 30 min Lauf. Da ist Start zwischen 6 und 7 Uhr mit dem Deal mittags wieder zurück zu sein.
Der Nachmittag gehört dann der Familie, ohne Diskussion und ohne Jammern. Das heißt, wenn wir Lust auf eine Bergtour haben, dann wird auch der Kinderwagen, oder die Kraxe den Berg hochgehieft. Egal ob ein paar Stunden vorher 35 km gelaufen, oder 150 km Rad + 8 km Lauf durchgezogen wurden.
Oft gehts auch einfach nur ins Kaffee, oder zu den Schwiegereltern um im Pool zu plantschen.
Unter der Woche sind dann so Themen wie Frühschwimmen, Vereinstraining später am Abend (20 Uhr), oder Training in der Mittagspause ganz gute Maßnahmen.
In deinem Fall könntest du zum Beispiel an einem Tag mit dem Auto, inkl Wechselklamotten, ins Büro fahren. Nach Feierabend mit dem Rad heim. Je nach Zeit eine längere Runde, oder Intervalle. Am nächsten Tag dann mit dem Rad in der Früh locker ins Büro fahren.
Rad und Radklamotten in den Kofferraum, frische Klamotten raus aus dem Kofferraum und am Abend mit dem Auto heim.
Während der Schwangerschaft war es meiner Frau nicht wichtig, dass ich dauerhaft physisch vor Ort bin. Viel wichtiger ist die Sicherheit immer erreichbar und schnell zu Hause zu sein.
So wurde der Radius um die Wohnung mit zunehmender Schwangerschaft zwar immer kleiner, die Trainingszeit aber nicht unbedingt weniger. Auch hier helfen Absprachen. Ich hab versprochen, dass ich innerhalb von 30 Minuten zurück bin, wenn es sein muss.
Seit 16 Monaten ist jetzt unser Nachwuchs da. Mittlerweile hat er 2 Elbaman Teilnahmen auf dem Buckel und läuft schon selbst wie Patrick Lange durch die Wohnung. :Cheese:
Ob es dann für das Rennen selbst wirklich sinnvoll ist in der Rennwoche täglich zwischen 6 und halb 7 geweckt zu werden und dann mit dem Junior 20 Minuten ins Stammkaffee auf einen Cappucchino und ein Cornetto Crema zu gehen, damit die Liebste noch 1-1,5 länger schlafen kann, wage ich mal zu bezweifeln. Allerdings ist so ein Bild durch nichts zu ersetzen. :Liebe:
Nachtrag: Und weil das jetzt schon wieder viel zu viel Theorie war, nochmal das Beispiel aus der Praxis vom heutigen Feiertag.
05:45 Junior wacht auf, OK, der Wecker klingelt eh in 20 Minuten, dann kann ich die Zeit auch nutzen und mich um den kleinen kümmern, während sich die Frau nochmal umdreht.
bis 07:30 den kleinen bespaßt, ihn fertig gemacht und auch mich selbst fürs Training zurechtgemacht, inkl Frühstück, Kaffee usw.
Um 7:30 wird die Holde inkl der Hunde geweckt. Schnell noch Hundefutter machen und die Vierbeiner in den Garten gelassen.
07:50 alles schnell gepackt und ab ins Auto, es geht auf die Bahn.
08:00 Bahntraining 12 km inkl 8x600 und 2x200, mein Schwager hat sich geopfert
1:15 Stunden später. Auslaufen ist rum, kurz die Lage checken was alles vom Bäcker gebraucht wird. Auf dem Heimweg schnell beim Bäcker vorbei.
Danach gemütliches Frühstück mit der Familie und nochmal einen entspannten Vormittag.
11:30 Nachdem der Kleine sein Mittagessen bekommen hat machen wir die Hunde fertig und der Mittagsschlaf des Kleinen wird für 1,5 h Spazierengehen genutzt.
13:30 Unser Mittagessen ist fertig.
14:30 Die Hunde sind ausgelastet, die Eltern sind eigentlich gut bedient, nur der Kleine sollte nochmal was machen. Also alles fertig gemacht und nochmal für 1,5 Stunden raus zum Spielplatz. Den doppelten Espresso und die Kugel Eis ToGo habe ich mir dann noch rausgehandelt ;)
16:30 Wir sind wieder daheim. Der Kleine wird gebadet, im Anschluss Spielzeit, weil Mama sich zurechtmacht.
17:55 wir gehen auf die letzte Runde des Tages. Meine Frau hat Mädelsabend im Restaurant ums Eck und ich spaziere mit dem Kinderwagen ne halbe Stunde.
Seitdem schläft der Junior, ich schreibe diese Zeilen, die Hunde sind bei mir auf der Couch. Das Leben ist gut. :liebe053:
Und die Moral von der Geschicht. Es ist alles möglich, man darf nur nicht aufhören zu kommunizieren und vor allem nicht alles als selbstverständlich hinnehmen.
quick-nick
01.11.2024, 22:53
Vielen Dank euch allen für die Rückmeldungen, gerade für die detaillierten Erzählungen wie ihr das so handhabt (auch die Sicht der Frauen hilft ihr nochmal zusätzlich)
Ich werde mich mal mit meiner Frau zusammensetzen und einen Schlachtplan durchgehen - und wenn da rauskommt "nur" MD, dann wäre es wohl auch ok.
Natürlich würde ich gerne wieder eine grosse Herausforderung anstreben, aber klar, um ehrlich zu sein war meine erste LD damals die Bitte einem Traum einmalig nachzugehen. Alles andere wäre somit Bonus.
Aber mal schauen ob ich das in den nächsten Tagen auch noch so sehe ;)
Gebe euch dann mal ein Update dazu :cool:
Das ewige Thema...:)
Wenn ich das alles lese, stelle ich fest, wie froh ich bin, dass das Problem bei mir durch ist.
Nein, meine Frau ist nicht durchgebrannt:Lachen2:, aber meine Kinder sind groß und der Ausdauersport bewegt sich inzwischen auf einem niederen, sehr niederen, Niveau. Dafür ist der ein oder andere neue Sport dazugekommen, aber alles in einem normalen Rahmen, nicht so extrem wie früher.
Zurückschauend haben wir als Familie (zwei Kinder) und als Paar meine richtig engagierte Triathlonzeit, immerhin 16 Jahre, nur durch die wirklich sehr große Toleranz meiner Frau überstanden. Sie hat mir die Freiräume gegeben, die ich wollte und ab einem gewissen Level auch brauchte.
Nicht, dass ich ihr diese nicht auch zugestanden hätte, aber ich habe sie, im Gegensatz zu ihr, voll ausgereizt.
Gleichzeitig habe ich natürlich versucht familienfreundlich trainieren.
Hauptmerkmale:
*Samstag Trainingstag, Sonntag fester Familientag, kein Training, fast ohne Ausnahme.
*langer Lauf gerne unter der Woche am Abend, z.B. 19:00 bis 21:30 Uhr
*Arbeitsweg (20km) immer nutzen, manchmal auch zu Fuß. Das läppert sich ungemein zusammen und ist meiner Meinung nach hoch effektiv!
Ich wünsche euch, dass ihr einen Weg findet, der alle glücklich macht. Wenn sich allerdings schon jetzt, also nur zu zweit, ein Problem auftut, dann wirst du als Familenpapa wohl einen schweren Stand haben mit deinen sportlichen Ambitionen. Und wie schon jemand schrieb: Die Welt steht nicht still, nur weil ein Kind da ist. Deine Träume und Bedürfnisse bleiben erhalten. Vielleicht ergänzen oder verändern sie sich in einem gewissen Rahmen, aber du wirst vermutlich nicht nur durchs Papa sein glücklich und zufrieden leben.
deralexxx
02.11.2024, 21:07
Pläne kann man auch ind er Schwangerschaft und für danach machen, aber die können sich auch schnell ändern, darauf muss man in der Birne ready sein.
Mir hat damals das Training vor der Arbeit unter der Woche (1xSchwimmen) + Pendelweg mit dem Rad und 1 mal laufen in der Mittagspause, dazu noch Samstag morgens Schwimmtraining im Verein ne gute Basis gegeben. Dazu noch einen längeren Lauf Sonntags morgens 7 Uhr. Klar, das gab keine sub 10, aber ich wollte gesund durchkommen. Dafür war der Kompromiss bei der Zeit recht gering. Auf Überstunden hab ich in der Zeit dankend verzichtet.
Mit Nachwuchs ändert sich das eh alles, da wurde neu geschaut. Ist nicht das Ende von gutem Training, bei uns waren aber die Prioritäten dann erstmal nicht der Sport.
Statt LD kannst du ja auch einfach eine schwere / langsame MD machen, ist man fast gleich unterwegs mit deutlich weniger Aufwand ;-)
sybenwurz
02.11.2024, 23:01
Natürlich will ich sie behalten, aber man denkt u hofft dennoch irgendwie, dass es ja irgendwie möglich sein sollte, da es ja auch bei anderen funktioniert (zB mit Familie u mehr Trainingspensum)
Ja, du denkst und hoffst, deine Frau hört die biologische Uhr ticken und die Felle davonschwimmen.
Ich will dich nicht in Panik versetzen, aber ich kenne einige Paare, wo die Frau in so ner Situation die Reissleine gezogen hat.
Es ging dabei nicht um Triathlon, aber den Fällen ist gemein, dass den Girls generell aufgrund solcherart unterschiedlicher Auffassungen zu nem Thema urplötzlich klarwurde, dass sie sich ihr Leben so nicht vorstellen.
Daran änderts auch nix, wennse dank Trennung dem Kinderwunsch erstmal noch ferner sind...
Du schreibst halt relativ viel über dich und deinen Bezug zum Triathlon bzw Spocht allgemein, wenig bis nix über sie, ihre Interessen und wie du sie dabei zum Ausgleich unterstützen kannst.
Ja klar würdest du ihr in ner Schwangerschaft was abnehmen wollen oder dich mit Nachwuchs dann auch um den kümmern, aber sorry, das klingt so n bissl wie der Frau und Mutter zum Muttertag ein Bügeleisen zu schenken, verstehste...?
sabine-g
03.11.2024, 11:43
Die meisten Partnerschaften tun sich schwer damit, wenn der eine Partner irgendwann meint, sich selbst verwirklichen zu müssen - mit einer relativ zeitaufwändigem Beschäftigung.
Da kann es sogar sein, wenn es der neue Job (z.B. verbunden mit viel Reisetätigkeit) ist.
Da gibt es auch keine Patentlösung.
Das hier gebrachte Beispiel, "nimm sie doch zu Wellness mit", zieht nicht wenn sie keine Lust auf Wellness hat.
Die Energie, die man zusätzlich braucht, wenn man den Sport morgens ab 5Uhr - 8Uhr macht, ist schnell aufgebraucht, schließlich muss man Abends dafür auch früher ins Bett.
Es ist sowas wie linke Tasche - rechte Tasche.
Letztlich muss der Partner das alles auch wollen, sonst geht das ein paar Jahre gut ( wenn man Glück hat) und danach geht jeder seine Wege.
...
Ich werde mich mal mit meiner Frau zusammensetzen und einen Schlachtplan durchgehen - und wenn da rauskommt "nur" MD, dann wäre es wohl auch ok.
Natürlich würde ich gerne wieder eine grosse Herausforderung anstreben, aber klar, um ehrlich zu sein war meine erste LD damals die Bitte einem Traum einmalig nachzugehen. Alles andere wäre somit Bonus.
..
Ich würde auf meine Frau hören. 10-11h Training Netto, was du gemacht hast, hört sich nicht viel an, aber ist schon Brutto eine Menge Holz. Nach 3 oder 4h Radfahren am Sonntag und einer Stunde Laufen ist der Rest des Tages doch eher geschmeidig.
Man kann sich ja auch andere Herausforderungen suchen, z.B, einen 10er in unter 40 oder 35 laufen. Das schafft auch nicht jeder, die meisten müssen sich dafür strecken. Mit so einer Grundlage und einer Vorerfahrung, die du ja hast, kannst du vielleicht in irgendeinem Jahr Gas geben, wenn sich ein Zeitfenster ergibt. Eiermanntraining bedeutet hauptsächlich viel auf dem Rad hocken, mehr ist es nicht.
Es wurde ja schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem. :Cheese: ....
Und die Moral von der Geschicht. Es ist alles möglich, man darf nur nicht aufhören zu kommunizieren und vor allem nicht alles als selbstverständlich hinnehmen.
Tolles Bild, herzlichen Glückwunsch :Blumen:
svmechow
03.11.2024, 18:37
Wenn ich das so höre, was hier geschrieben wird: „Du solltest auf Deine Frau hören, frag, was Deine Frau möchte, die Frau hat das Wort, wenn Du Deine Frau behalten willst“ usw.
Könnt Ihr Euch auch gleich die Eier abnehmen und sie in einem Ziploc im Dreisternefach einlagern.
Es geht doch nicht darum, sich gegenseitig im Wachstum zu beschneiden, sondern einander die Verwirklichung der jeweiligen Ziele und Wünsche zu ermöglichen.
Ich habe auf diese Weise eine Ehe ruiniert. Mein damaliger Mann war eben drei- bis viermal pro Woche abends beim Aikido-Training und ich habe an mindestens drei dieser vier Abende eine Fresse gezogen, wenn er nach Hause kam.
Wen wunderts, dass er irgendwann auch gerne noch einen fünften Abend pro Woche zum Training gegangen ist.
Das Problem war dabei nicht, dass ich nicht in der Lage gewesen wäre, unseren Sohn alleine ins Bett zu bringen. Das Problem war vielmehr, dass ich seinerzeit kein Äquivalent zu seinem Sport hatte. Damit fehlte mir nicht nur essentielle Stefanie-Zeit, sondern darüberhinaus das Verständnis darüber, dass man*frau auch innerhalb einer festen Beziehung Zeit für sich braucht, in der man ganz für sich tun und lassen kann, was man möchte (im Rahmen der jeweiligen Abmachungen der Paarbeziehung natürlich).
Wenn ich Samstags meine langen Einheiten absolviere (das sind dann schon mal 8 oder 9 Stunden), sitzt mein Mann nicht einsam und frustriert zu Hause, sondern macht 1001 Sachen, macht Musik, geht laufen, geht shoppen, absolviert Fortbildungen, macht eben Bernhard-Sachen, die ihm lieb und wichtig sind. Keine Ahnung, vielleicht kuckt er auch Netflix oder nen Porno, keine Ahnung, das ist ganz alleine seine Entscheidung. Ohne Freiheit und Luft zum Atmen können sich doch auf Dauer nicht beide Beziehungspartner weiterentwickeln.
Nur um nicht missverstanden zu werden: das ist kein Plädoyer gegen wechselseitige Rücksichtnahme. Das Stichwort lautet aber wechselseitig. Und das bedeutet, dass beide sich entwickeln dürfen und auch sollen.
Könnt Ihr Euch auch gleich die Eier abnehmen und sie in einem Ziploc im Dreisternefach einlagern.
So liebe ich deine Beiträge, immer unmissverständlich formuliert :Lachanfall:
Auch beim Rest kann ich dir aus meiner Erfahrung nur zustimmen. :Blumen:
FloRida82
03.11.2024, 21:06
Könnt Ihr Euch auch gleich die Eier abnehmen und sie in einem Ziploc im Dreisternefach einlagern.
und rate mal wer nach der Trennung Anspruch auf den Eisschrank meldet.....
Wenn ich das so höre, was hier geschrieben wird: „Du solltest auf Deine Frau hören, frag, was Deine Frau möchte, die Frau hat das Wort, wenn Du Deine Frau behalten willst“ usw.
Könnt Ihr Euch auch gleich die Eier abnehmen und sie in einem Ziploc im Dreisternefach einlagern.
Es geht doch nicht darum, sich gegenseitig im Wachstum zu beschneiden, sondern einander die Verwirklichung der jeweiligen Ziele und Wünsche zu ermöglichen.
....
Möglicherweise verwechselst du "auf jemanden hören" mit "hörig sein". Natürlich muss man in einer Partnerschaft aufeinander hören. Was denn sonst?
Vorgestern traf ich einen alten Freund, der mittlerweile zweifacher Großvater ist. Mehrmals war er auf Hawaii und beendete das Rennen so um die 9:30h. Selbstredend hörte er immer auf seine Frau. Obwohl auch ich auf meine Frau hörte, zogen wir Kinder hoch (Plural!), ich finishte nebenher den einen oder anderen Eiermann (mehr schlecht als recht ;-) und Silberhochzeit haben wir längst hinter uns.
Es fragte sich, wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis so umschaue, ob derjenige, der auf seinen Partner hört, letztendich nicht mehr Eier in der Hose hat (um in deinem Sprachgebrauch zu bleiben).
:Blumen:
sabine-g
04.11.2024, 09:27
Hi zusammen
Ich habe mich gerade erinnert.....
Was ich nicht so richtig verstehe:
Ich habe euch ja auf Hawaii getroffen, da habt ihr berichtet dort eure Flitterwochen (nennt sich das heut noch so?) zu begehen.
Da raff ich nicht so wirklich wie so kurz danach diese Frage aufkommen kann.
- Das Kompromiss-Geeier kenne ich von meinen Urlaubsreisen. Jedes Training muss ich neu verhandeln, jedes Training ist kürzer als gedacht, sobald ich heimkomme fallen Frau und Kind wie die Geier über mich her bevor ich luftholen kann. Koppeleinheit undenkbar. Mittlerweile hake ich große Wettkämpfe wie Langdistanz oder Herbstmarathon unmittelbar vor dem Urlaub ab und regeneriere dann. Da reicht 600m schwimmen im See oder 5 km joggen vorm frühstücken. Für 1-4 Wochen in Ordnung, aber wenn die ganze Saison so aussieht :dresche
So ähnlich ist es hier auch mittlerweile... im Alltag krieg ich es ganz gut hin, im Urlaub fällt es halt voll auf wenn ich mal länger weg bin :Cheese:
Hab dazu im Scheidungsthread schon mal was geschrieben- ich denke, ich bin in der Lage jetzt recht erfahren. Kinder werden dich nicht ändern, aber sie werden euer Leben ändern. Unsere Kinder sind 3 und 6, wir haben vorher beide Triathlon gemacht (auch LD), wobei meine Ambitionen immer stärker waren als die meines Partners. Nach K1 wollte ich so schnell wie möglich wieder eine LD machen, also hab ich 18 Monate nach Geburt den IM Hamburg gemacht. Mein Mann hat dabei viel mitgetragen, ob er es richtig cool fand, ich weiß nicht. Dann kam K2, durch Corona gabs erstmal nix mit Wettkämpfen. Aber ich hab für mich gemerkt, dass ich a) meine Ehe gefährde wenn ich den Egotrip LD-Training weiter fahre und b) mir etliche viele kostbare Momente entgehen. Ich bin 35. Ich kann in 10 Jahren auch noch wunderbar eine LD machen.
Ich habe tolle Dinge erlebt in den letzten 6 Jahren. Etliche MD, 2 LD, zahlreiche Wettkämpfe und das allerbeste: Ich habe meinen Kindern vorgelebt, dass das unser Leben ist und Bewegung, Spaß am Sport und Durchhaltevermögen wichtige Faktoren sind. Mein Sohn hat dieses Jahr seinen ersten Triathlon gefinisht. Gleichzeitig hab ich für mich entschieden, mich aus den oben genannten Gründen erstmal ein paar Jahre aus dem Sport auf diesem Niveau zurückzuziehen. Mein Wochenschnitt dürfte so bei 12h/Woche liegen. Das ist mit Kindern komplett nicht vergleichbar zu einem Leben ohne Kinder. Man braucht permanente Absprachen. "Darf ich nochmal ein Stündchen...?" Ohne flexiblen Job eh nicht machbar.
Zusammengefasst habe ich für mich herausgefunden: Alles im Leben hat seine Zeit.
Ich werde IMMER Sport machen. Aber das müssen und können nicht 12h/Woche oder die LD sein. Dieser Spagat zwischen Arbeit (hier Vollzeit), Kindern und Training kann einen kaputt machen. Und es ist ein Hobby. Zusätzlich ergeben sich dann ggf noch Diskussionen wieso man so viel Kohle aus der Familienkasse raushaut. Bei uns weniger ein Thema, aber ich könnte Protest verstehen, wenn ein Wochenende beim Ironman mal schnell in Richtung 2000€ geht mit allem drum und dran. Und über den Rest brauchen wir ja gar nicht sprechen. Kinder sind sehr teuer. Ein Familienurlaub ist wertvoller als ein tolles Trainingslager.
Mein Fazit ist nicht, dass du es direkt lassen solltest. Ich würde dir nur raten, deine Prioritäten richtig zu setzen. Noch ist kein Kind da- aber wenn, dann wird sehr wohl vieles anders. Vielleicht könnt ihr den Deal aushandeln, dass du noch einmal, für dich, eine LD machst, das sollte auch während der Schwangerschaft gehen (WK nicht zu nah am ET, versteht sich), und dazu dein Versprechen, es die nächsten Jahre ruhiger angehen zu lassen.
Alles Gute :Blumen:
PS: Kinder machen das Leben tausend mal bunter als jeder Wettkampf.
https://www.tsvbayer04.de/assets/images/2/IMG_8382-764fe7c3.jpeg
quick-nick
04.11.2024, 17:10
Ich habe mich gerade erinnert.....
Was ich nicht so richtig verstehe:
Ich habe euch ja auf Hawaii getroffen, da habt ihr berichtet dort eure Flitterwochen (nennt sich das heut noch so?) zu begehen.
Da raff ich nicht so wirklich wie so kurz danach diese Frage aufkommen kann.
Ja könnte man wohl so nennen, war halt die längere Reise nach der Hochzeit im Juni, dementsprechend auch nicht direkt danach.
Daher für mich recht normal vom Zeitpunkt - erstmal die Events / Erlebnisse aus dem Sommer verarbeiten, etwas Off-season und dann mit Plänen für 2025 beschäftigen.
jannjazz
04.11.2024, 20:42
…
Bitte einrahmen! Pflichtbeitrag für alle User, gut geeignet auch als Präambel für unsere Sportordnung. Daumen weit hoch.
Bitte einrahmen! Pflichtbeitrag für alle User, gut geeignet auch als Präambel für unsere Sportordnung. Daumen weit hoch.
+1
Selten was besseres zu diesem Thema gelesen!
Zu dem was Lucy geschrieben hat, ist tatsächlich wenig hinzuzufügen. Einen Gedanken möchte ich dann aber doch noch los werden. Schwanger werden wollen und schwanger werden sind dann doch zwei verschiedene Dinge. Ich habe leider in meinem Umfeld einige Paare, bei denen der Kinderwunsch zwar da war, sich die Schwangerschaft aber dann doch nicht oder nur mit aufwendiger Nachhilfe eingestellt hat.
Wenn ihr tatsächlich schwanger werdet, dann würde ich auch sagen, vergiss LD-Ambitionen erstmal. Die Schwangerschaft selber sind eure letzten Monate zu Zweit für Jahrzehnte, die würde ich gemeinsam nutzen. Mit kleinen Kindern voll auf LD zu setzen wird auch auf Kosten der Frau gehen, das würde ich nicht tun. LDs kannst du auch in 10 Jahren noch machen.
Aber solange ihr noch nicht schwanger seid, würde ich mich darauf auch nicht einschränken.
FloRida82
05.11.2024, 09:50
...und dennoch gibt's genügend andere Beispiele wo es offensichtlich funktioniert.
Die Starlisten sind voller Athleten. Die AK30 und AK35 sind in der Regel die Teilnehmerstärksten. Da werden wohl auch Eltern dabei sein?
Oftmals erstarrt man beim Nachdenken zur Steinsäule....Schwangerschaft, die Heizung leckt, die Waschmaschine pumpt nicht mehr richtig ab und die Goldfische sind so laut, man versteht ja sein eigenes Wort nicht mehr.....ich mach nie mehr Sport....
Und dann erwischt man sich Samstagabend auf der Couch mit dem vierten Pint Ben & Jerry's Half Backed....das hätte auch ein Läufchen sein können...
Aber ja....ist natürlich individuell....bzw. jeder hat individuelle Rahmenbedingungen.
slo-down
05.11.2024, 09:59
Ich kann jetzt meinen Senf auch noch dazugeben, ob es sinnvoll ist sei mal dahingestellt.
Ich starte jetzt nach 20 Jahre Triathlon nächstes Jahr (2025) zu meiner ersten LD.
Nicht weil ich die Distanz als beängstigend empfinde, sondern weil die Zeit nun reif ist.
Die Entscheidung zu diesem "Projekt" habe wir bewusst in der Familie getroffen. Sowohl meine Frau als auch meine Kinder.
Und zwar mit dem ganzen was dazugehört, ich habe auch offen und ehrlich gesagt was meine Erwartungshaltung ist und ich auch vieles von Ihnen abverlange.
Mein Kinder sind 12 Jahre, sodass Papa eh nicht sooooo interessant ist.
Da meine Frau auch Teilzeit arbeitet, wird die Belastung für uns nicht einfacher. Aber wir haben uns für das Projekt Ironman entschieden.
Was ich damit sagen will, und was meine Vorrednerinnen schon geschrieben, alles hat seine Zeit. Mit Kinder wird das ganze nicht einfacher. Aber sprecht offen miteinander und vor allem akzeptiert die Entscheidung.
Es ist "nur" ein Hobby. Ich habe leider einige Scheidungen wegen diesen Hobby erlebt. Ich muss das für mich nicht haben.
Evt. hat es bei mir geholfen dass ich im Vorfeld schon einige MD auf der ganzen Welt gemacht habe, und wir das Agreement haben, dass ich dort WK bestreiten kann, wo man auch schönen Urlaub machen kann.
...und dennoch gibt's genügend andere Beispiele wo es offensichtlich funktioniert.
Die Starlisten sind voller Athleten. Die AK30 und AK35 sind in der Regel die Teilnehmerstärksten. Da werden wohl auch Eltern dabei sein?
Oftmals erstarrt man beim Nachdenken zur Steinsäule....Schwangerschaft, die Heizung leckt, die Waschmaschine pumpt nicht mehr richtig ab und die Goldfische sind so laut, man versteht ja sein eigenes Wort nicht mehr.....ich mach nie mehr Sport....
Ja klar, alles geht irgendwie. Aber es hat auch seinen Preis. Will man wirklich Woche um Woche, Tag um Tag, morgens um 5 auf dem Rad sitzen oder durch den Wald laufen um dann irgendwie den Rest des Tages mit der Familie zu schaffen? Geht genauso wie jahrelang 60h und mehr pro Woche zu arbeiten, man schafft es schon irgendwie. Körper und Geist haben aber Grenzen, die man nicht unbedingt immer austesten sollte.
Und ich kenne nahezu kein (funktionierendes!) Paar, wo einer von beiden "wie früher" in Training und WK unterwegs ist und der andere alles abfängt. Man hat also die Wahl zwischen den eigenen Körper oder die Partnerschaft ans Limit bringen. Oder beides. Solche Fragen sollte man sich dann wirklich vor der Familienplanung stellen. Ich kenne im übrigen überdurchschnittlich viele TriathletInnen, die bewusst kinderlos sind, was im Prinzip keine Überraschung ist.
Eines darf man nicht vergessen, und das haben sowohl mein Mann als auch ich ganz deutlich gespürt- selbst wenn man sich die Freiräume schafft, um z.B. 12h für ein strukturiertes Langdistanztraining unterzubringen, dann bleibt es nicht bei diesen 12h. Wann hast du dich zum letzten mal nach einem 2,5 Stunden Lauf um (kleine) Kinder gekümmert? Ich erinnere mich an einige Tage wo ich nach harten Einheiten eigentlich nur noch rumvegetieren wollte aber meine letzte Kraft zusammengenommen habe um den Kindern noch irgendeinen netten Tag zu bieten. Mittlerweile stresst mich bei harten Einheiten schon der Gedanke daran, dass ich mich danach einfach null erholen kann. Regeneration Fehlanzeige- und vom Schlaf brauchen wir ja gar nicht sprechen. Und dann hängen da noch Dinge dran wie Urlaubsplanung, Orga drumherum... nein, es bleibt nicht bei den 12h (und die wären für mich schon das Minimum für eine LD-Vorbereitung).
Man kann doch auch wunderbar weiter Sport machen, es gibt tolle ODs und auch MDs sind mit vertretbarem Aufwand kein Problem. Niemand sagt, man müsse aufhören. Man kann den Sport an vielen Stellen wunderbar ins Familienleben integrieren (nicht andersherum!). Und wenn ich mich früher geärgert habe, dass ich 5min langsamer im Ziel war als erhofft- für unsere Kinder sind wir immer die Sieger (noch :Cheese: ). Mein Sohn hat mit 6 Jahren das Motto "Das wichtigste ist, alles zu geben" und das finde ich sehr schön.
Ich starte jetzt nach 20 Jahre Triathlon nächstes Jahr (2025) zu meiner ersten LD.
Nicht weil ich die Distanz als beängstigend empfinde, sondern weil die Zeit nun reif ist.
Die Entscheidung zu diesem "Projekt" habe wir bewusst in der Familie getroffen. Sowohl meine Frau als auch meine Kinder.
Und zwar mit dem ganzen was dazugehört, ich habe auch offen und ehrlich gesagt was meine Erwartungshaltung ist und ich auch vieles von Ihnen abverlange.
Wie schön! Das ist doch richtig toll, die erste LD als gemeinsames Familienprojekt. Habe ich letztes Jahr in meinem Umfeld erlebt und die ganze Familie hatte richtig Spaß daran. Mit dem Commitment an Unterstützung wird die Vorbereitung sicher gut laufen. Viel Erfolg bei deinem Vorhaben :Blumen:
...und dennoch gibt's genügend andere Beispiele wo es offensichtlich funktioniert.....
Aber ja....ist natürlich individuell....bzw. jeder hat individuelle Rahmenbedingungen.
Ja, es kann funktionieren und ist immer indivduell. Wie erwähnt, habe ich schon ein paar Großeltern in meinem Bekanntenkreis, die immer noch Sport machen und das auch schon intensiv taten, als ihre eigenen Kinder ganz klein waren.
Ausschlaggebend sehe ich Triathlon nicht, wenn die Ehe auseinander geht. Möglicherweise als den Tropfen, der das Faß zum Überlaufen bringt.
....
Eines darf man nicht vergessen, und das haben sowohl mein Mann als auch ich ganz deutlich gespürt- selbst wenn man sich die Freiräume schafft, um z.B. 12h für ein strukturiertes Langdistanztraining unterzubringen, dann bleibt es nicht bei diesen 12h. Wann hast du dich zum letzten mal nach einem 2,5 Stunden Lauf um (kleine) Kinder gekümmert? Ich erinnere mich an einige Tage wo ich nach harten Einheiten eigentlich nur noch rumvegetieren wollte aber meine letzte Kraft zusammengenommen habe um den Kindern noch irgendeinen netten Tag zu bieten. Mittlerweile stresst mich bei harten Einheiten schon der Gedanke daran, dass ich mich danach einfach null erholen kann. Regeneration Fehlanzeige- und vom Schlaf brauchen wir ja gar nicht sprechen. Und dann hängen da noch Dinge dran wie Urlaubsplanung, Orga drumherum... nein, es bleibt nicht bei den 12h (und die wären für mich schon das Minimum für eine LD-Vorbereitung). ....
Bei 12h Netto Training dreht sich mehr oder weniger die gesamte Freizeit um den Sport, falls man Vollzeit arbeitet. So ehrlich sollte man schon sein. Das merkt man erst, wenn man diese 12h Netto nicht mehr investiert.
sybenwurz
05.11.2024, 10:24
Ja, es kann funktionieren und ist immer indivduell. Wie erwähnt, habe ich schon ein paar Großeltern in meinem Bekanntenkreis, die immer noch Sport machen und das auch schon intensiv taten, als ihre eigenen Kinder ganz klein waren.
Ausschlaggebend sehe ich Triathlon nicht, wenn die Ehe auseinander geht. Möglicherweise als den Tropfen, der das Faß zum Überlaufen bringt.
Du verwechselst hier imho jahrelang eingespielte Partnerschaft mit am Anfang der Lebens-/Familienplanung stehenden Protagonisten, wo eine Hälfte sich ne langfristige Perspektive bereitet, zu bereiten versucht, während die andre gerade in erster Linie an Triathlon interessiert ist.
Vielleicht übertrieben formuliert, aber es trifft den Kern. Wie ich oben schon schrieb kenne ich einige Paare, wo die Dame in so ner Situation nen Full Stop reingehauen und alles auf Anfang (mit irgendwann nem neuen Partner) gesetzt hat.
Du verwechselst hier imho jahrelang eingespielte Partnerschaft mit am Anfang der Lebens-/Familienplanung stehenden Protagonisten, wo eine Hälfte sich ne langfristige Perspektive bereitet, zu bereiten versucht, während die andre gerade in erster Linie an Triathlon interessiert ist.
Vielleicht übertrieben formuliert, aber es trifft den Kern. Wie ich oben schon schrieb kenne ich einige Paare, wo die Dame in so ner Situation nen Full Stop reingehauen und alles auf Anfang (mit irgendwann nem neuen Partner) gesetzt hat.
Ja, das stimmt. In meinem Bekanntenkreis ist es eher so, dass der Partner das seltsam finde würde, säße der Partner nun abends und am Wochenende daheim rum. Wenn der liebe Herr meint, am Sonntag 6h auf dem Rad zu hocken, kann er ja in der Zeit daheim nicht rumnerven. :Cheese:
FloRida82
05.11.2024, 10:28
Ich muss betonen, dass ich hier nicht von mir rede. Ich kenne aber Beispiele wo es (zumindest nach außen) funktioniert.
Bei mir war aber nie die Familie der Zeitbegrenzer.
Schwarzfahrer
05.11.2024, 10:45
Ja klar, alles geht irgendwie. Aber es hat auch seinen Preis. Will man wirklich Woche um Woche, Tag um Tag, morgens um 5 auf dem Rad sitzen oder durch den Wald laufen um dann irgendwie den Rest des Tages mit der Familie zu schaffen? Geht genauso wie jahrelang 60h und mehr pro Woche zu arbeiten, man schafft es schon irgendwie. Körper und Geist haben aber Grenzen, die man nicht unbedingt immer austesten sollte.
Sehr richtig. Gibt es überhaupt etwas im Leben, was man so hoch priorisieren muß, daß man dafür andere sehr wichtige Sachen opfert? Für viele offenbar schon, sonst hätten wir nicht so viele geschiedene Paare im Bekanntenkreis (meist keine Triathleten).
Unser Weg in der Familie war und ist ein anderer: wir machen alles, was uns wichtig ist, aber immer nur so viel, daß es in der Summe nie zu viel Belastung für den Partner ist. Hawaii Quali konnte ich mit so an das restliche Leben angepasste Training nie schaffen, aber viel Freude hatte ich trotzdem. Den tollen Führungsjob hat keiner von uns erreicht, aber da wir beide in Teilzeit arbeiten seit 30 Jahren, konnten wir immer Zeit für berufliches Engagement, Kind, Hobbies und füreinander ausreichend ausbalancieren, um hoch zufrieden zurückschauen zu können. Partnerschaft ist immer auch Kompromiß - ist wohl eher eine Frage der inneren Einstellung, ob der Kompromiß als Einschränkung empfunden wird, oder mehr als Gewinn an Lebensqualität und Zufriedenheit durch Gemeinsamkeit.
Bei 12h Netto Training dreht sich mehr oder weniger die gesamte Freizeit um den Sport, falls man Vollzeit arbeitet. So ehrlich sollte man schon sein. Das merkt man erst, wenn man diese 12h Netto nicht mehr investiert.
Ja, das ist schon ein Brett- und bei mir gelang das nur durch flexible Arbeitszeiten, gut genutzte Mittagspausen und ein Großteil des Trainings unter der Woche (denn am Wochenende ist Familienzeit). Ich mag mich nicht mehr so verbiegen müssen. Es geht auch anders (und macht mehr Spaß).
Sehr richtig. Gibt es überhaupt etwas im Leben, was man so hoch priorisieren muß, daß man dafür andere sehr wichtige Sachen opfert? Für viele offenbar schon, sonst hätten wir nicht so viele geschiedene Paare im Bekanntenkreis (meist keine Triathleten).
Ja, im wesentlichen ist das doch der Kern. Es ist ja nicht nur der Triathlon, sondern auch der Job und vielleicht auch andere Dinge, die man vorher im Leben so hatte. Wieviel Zeit da eigentlich war, merkt man erst, wenn die Kinder da sind. Für mich selbst war es leichter zu rechtfertigen, meine berufliche Karriere weiter zu verfolgen, als meine (nun knappe) Zeit in weitere LD-Vorbereitungen zu stecken. Und alles auf einmal geht halt nicht.
Am Ende ist wahrscheinlich die Gleichberechtigung das wichtigste- wenn ein Mann viel arbeitet und nebenher eine LD-Vorbereitung absolviert, die Frau aber zu Hause auf die Kinder aufpasst, dann ist die Scheidung doch vorprogrammiert. Wenn der Mann aber in Teilzeit geht, um sich zeitliche Freiräume zu schaffen, die Frau auch genauso ihre Freiheiten bekommt, sei es zum Sport, zum Arbeiten oder was auch immer, dann kann es gehen (Achtung, das geht auch alles andersherum, entspricht aber so einfach dem noch aktuellen Bild).
Der Tag hat 24h, für alle. Man muss sich gut überlegen, wofür man diese verwendet.
Ich brauche meine gute Stunde Sport am Tag- was ich (glaube ich) nicht mehr brauche, sind 5 stündige Radfahrten am Wochenende oder Trainingslager.
Und wenn man, so wie ich, den Ehrgeiz nicht abschalten kann, dann lohnt es sich darüber nachzudenken, ob man nicht ein paar Jahre nur eine Disziplin trainiert? Man überlege sich mal, wieviel 8-10h Laufen pro Woche wäre...
sabine-g
05.11.2024, 11:37
Ich war neugierig und habe von verschiedenen Leuten, die mit auf der Insel waren, auf Strava ihre Trainingszeiten in diesem Jahr "gegoogelt".
Überwiegend AK 35 - AK 45 /50
Ergebnis: 15 - 18h pro Woche im Mittel seit Jahresbeginn bis zum IM Hawaii.
Es ist logisch, dass man dieses Niveau nicht von heute auf morgen schaffen kann, sondern es wird auch in Jahren zuvor ähnlich sein.
Nur mal so als Info über welche Zahlen wir hier reden.
Ich wage zu behaupten, dass Scheidungen jederzeit und jedem Paar passieren können, das ist wie bei Krankheiten oder Unfällen teilweise ein schicksalhafter Verlauf, der nur bedingt und auch bei besten Absichten beider Beteiligten nicht automatisch zu dauerhaftem Paarglück führt.
Natürlich gibt es Faktoren, die das begünstigen, bei Krankheiten zB Übergewicht, Rauchen etc., bei Unfällen riskante Fahrweisen o.ä., bei Paaren egoistische Selbstverwirklichung etc., aber zu glauben man habe seine Partnerschaft im Griff ist illusorisch...
Dazu Altmeister Kästner:
Sachliche Romanze
Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen: sie kannten sich gut),
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.
Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse, als ob nichts sei,
und sahen sich an und wußten nicht weiter.
Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.
Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagte, es wäre schon Viertel nach Vier
und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.
Sie gingen ins kleinste Cafe am Ort
und rührten in ihren Tassen.
Am Abend saßen sie immer noch dort.
Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort
und konnten es einfach nicht fassen.
Meine Frau macht gerne Sport, aber halt nicht leistungsorientiert und am liebsten zusammen (was bei uns was den Triathlon angeht nur langsam laufen wäre).
Sie dagegen findet die Idee egoistisch und unverantwortungsvoll dies noch „reinzudrücken“ wenn sie dann schwanger sein sollte.
Hattet ihr mal eine ähnliche Situation und wie habt ihr dies zusammen gelöst?
Und falls das Feedback grundsätzlich „happy wife – happy life“ ist – welche Challenge könnte ich mir noch suchen? :cool: Ich muss halt sagen, dass sowohl die LD Teilnahme als auch dieses Jahr die Teilnahme an Alpe d’Huez & Oetzaler coole „Challenges“ waren, die mich richtig motiviert haben, eben weil man nicht weiss, ob und wie man es tatsächlich schafft. Eine weitere MD zu machen um eine andere Strecke kennenzulernen oder ggfs. die Zeit etwas zu verbessern motiviert mich zumindest aktuell eher weniger.
Hallo quick-nick,
seit Tagen überlege ich, ob ich zu Deiner Frage etwas schreiben soll oder nicht. Du hast schon viele gute Antworten bekommen, vielleicht war die eine oder andere Inspiration dabei.
Mir fehlt aber noch ein wichtiger Punkt, den ich für mein Lebensglück verantwortlich mache. Dazu gibt es eine „Kurzempfehlung“ oder ein etwas „längeres Geschreibsel“ von mir.
„Kurzempfehlung“: Lese mit Deiner Frau zusammen (laut vorlesen) das Buch:
„Der Alchimist“ von Paulo Coelho
Das wird Eure Beziehung auf ein neues Level heben.
Und hier mein langes Geschreibsel:
Nicht erfüllte Erwartungen und daraus resultierende Enttäuschungen (Verletzungen) sind aus meiner Erfahrung die größten Killer von Beziehungen.
Ich hatte eine Lebensphase in der ich 4 Jahre ungewollt Single war. Das war eine schreckliche Zeit. Doch genau dort habe ich viel gelernt und dort wurden die Grundsteine für meine heutige glückliche Beziehung gelegt. Als Single habe ich gelernt, dass ich mich zu 100% auf mich alleine verlassen muss. Wäsche waschen, Bügeln, Einkaufen, Kochen usw. waren für mich Fremdwörter. All das habe ich lernen müssen. Es gab keine Aufgabenteilung mehr.
Dieses Bewusstsein habe ich beibehalten und meine Frau hat dies ebenfalls zu ihrem Kredo gemacht: „Ich kann alles und ich mach alles was für mich und mein Leben wichtig ist.“
„Ich bin für mein Lebensglück, für mein Freizeitvergnügen, für meine Ziele einzig und allein selbst verantwortlich.“
Mit diesem Selbstbewusstsein versuchen wir unsere Erwartungshaltung gegenüber anderen gering zu halten. Ein „Geschenk“ oder eine Hilfestellung die mir, ohne innere Erwartung zugutekommt, bereitet mir Freude die um ein Vielfaches größer ist.
Beispiele aus unserem Alltag:
Meine Frau macht mir jeden Morgen einen wundervollen Obstteller. Ich freue mich sehr, wenn sie mich damit beglückt, würde dies aber niemals erwarten. Hätte sie keine Zeit oder keine Lust, würde ich mir selbst einen Apfel schneiden und dies ohne Groll. Umgekehrt genauso, würde ich die Winterreifen nicht montieren, das Fahrrad nicht reparieren, usw. würde meine Frau -ohne Groll- die Aufgabe an eine Werkstatt delegieren.
Wir haben keine Aufgabenteilung, jeder ist grundsätzlich für alle Aufgaben zu 100% verantwortlich. Oft ist die Freude groß, wenn ich meine Hemden nicht bügeln muss oder nach einem langen Tag das Essen ohne mein Zutun bereits auf dem Tisch steht.
Die Headline: Wenn ich alleine wäre müsste ich auch alles selbst erledigen. Meine Frau ist nicht dazu da, mich zu bespaßen oder mir das Leben so bequem wie möglich zu machen.
Beispiele aus dem Sport:
Ich hatte 2014 einen schweren Fahrradunfall. Jeder hätte verstanden, dass sich meine Frau Sorgen macht und mir den Triathlon ausredet. Ich selbst hatte große Zweifel weiterzumachen. Doch sie hat mir zugeraten, mich aufgebaut, mich unterstützt, weil sie wusste wieviel Kraft mir dieser Sport verleiht. Aufgrund ihrer Unterstützung konnte ich die schwierige Zeit überstehen und in der Folge noch unzählige Glücksmomente im Wettkampfsport erleben.
2019 wurde mein Schwiegervater zum Pflegefall. Es gab keine Gespräche, Auseinandersetzungen oder Vereinbarungen wie wir diese Aufgabe meistern. Für mich war völlig klar, dass ich sie mit der Pflege unterstützen möchte, meine Wettkämpfe absage und den Sport auf ein Minimum reduziere. Das war meine eigene Entscheidung und keine Erwartungshaltung meiner Frau. Hätte ich mich nicht engagiert, wären meiner Frau andere Lösung eingefallen.
Hätte ich aufgrund von Druck die Wettkämpfe abgesagt, könnte ich ihr dies in Krisensituationen zum Vorwurf machen. So bin ich einfach nur glücklich über die gemeinsam gestemmte Aufgabe und die unvergessliche Zeit, die wir so mit ihrem Papa noch hatten.
Beispiele aus dem Beruf:
Ich habe ein kleines Unternehmen und hatte früher mehr als eine 40 Stundenwoche. Seitens meiner Frau gab es nie ein verärgertes Wort über spätes Heimkommen oder Wochenendarbeit. Im Gegenteil, sie hat mir immer den Rücken freigehalten und mir das Leben leicht gemacht.
Das habe ich nicht vergessen und bin sehr dankbar, so dass ich aus innerem Antrieb das Gleiche tun möchte. Später wollte sie selbst eine zweijährige Fortbildung machen, dann habe ich ihr zugeraten, sie unterstützt und alles andere vom Leib gehalten.
Wenn man aufeinander zu geht, sagen manche dazu „Eier abgegeben“. Ich nenne es Liebe oder Zuneigung (einander zugeneigt sein). Es ist das schönste Geschenk auf Erden und wird in unserem Fall von Jahr zu Jahr schöner und schöner.
Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr Euch dieses wundervolle Gefühl ebenso erarbeiten könnt.
quick-nick
05.11.2024, 12:35
Hallo quick-nick,
„Kurzempfehlung“: Lese mit Deiner Frau zusammen (laut vorlesen) das Buch:
„Der Alchimist“ von Paulo Coelho
Das wird Eure Beziehung auf ein neues Level heben.
Das hab ich vor schon vor einigen Jahren gelesen (zusammen mit einigen anderen Büchern von ihm), steht im Bücherschrank - vielleicht sollte ich es mal wieder rauskramen ;)
Ich nenne es Liebe oder Zuneigung (einander zugeneigt sein). Es ist das schönste Geschenk auf Erden und wird in unserem Fall von Jahr zu Jahr schöner und schöner.
Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr Euch dieses wundervolle Gefühl ebenso erarbeiten könnt.
Vielen Dank für deinen langen Text - toll zu lesen. Sieht nach einer sehr guten Basis aus, wahrscheinlich der Idealzustand, nach dem jeder in einer Beziehung streben sollte.
FloRida82
05.11.2024, 12:53
Der Tag hat 24h, für alle. Man muss sich gut überlegen, wofür man diese verwendet.
Ich brauche meine gute Stunde Sport am Tag- was ich (glaube ich) nicht mehr brauche, sind 5 stündige Radfahrten am Wochenende oder Trainingslager.
Und wenn man, so wie ich, den Ehrgeiz nicht abschalten kann, dann lohnt es sich darüber nachzudenken, ob man nicht ein paar Jahre nur eine Disziplin trainiert? Man überlege sich mal, wieviel 8-10h Laufen pro Woche wäre...
Ehrlich gesagt liest man zwischen deinen Zeilen schon deinen Bewegungsdrang raus.
Bist du auch glücklich oder schreibst du nur darüber wie du glücklich sein könntest?
Wir gehen (wie der gute Alman) hier im übrigen von einem sehr klassischen Vater, Mutter, Kind, 9-to-5, Reihenendhaus mit kleinem Garten Ding aus (so kommt es mir vor).
Andere haben von vorne herein ein ganz anderes Setting und verteilen sich über den halben Erdball...oder noch schlimmer....sind auf die Deutsche Bahn angewiesen (das größte Chaos aus Ort & Zeit).
Und hier mein langes Geschreibsel:
Nicht erfüllte Erwartungen und daraus resultierende Enttäuschungen (Verletzungen) sind aus meiner Erfahrung die größten Killer von Beziehungen.
[...]
Dieses Bewusstsein habe ich beibehalten und meine Frau hat dies ebenfalls zu ihrem Kredo gemacht: „Ich kann alles und ich mach alles was für mich und mein Leben wichtig ist.“
„Ich bin für mein Lebensglück, für mein Freizeitvergnügen, für meine Ziele einzig und allein selbst verantwortlich.“
Das kann aber nur funktionieren so lange keine Kinder im Spiel sind.
Das hab ich vor schon vor einigen Jahren gelesen, steht im Bücherschrank - vielleicht sollte ich es mal wieder rauskramen ;)
... vielleicht weißt Du noch was die schlaue Fatima dem Jüngling rät, bezüglich seiner Träume. (Seite 104)
slo-down
05.11.2024, 20:16
...
Wir gehen (wie der gute Alman) hier im übrigen von einem sehr klassischen Vater, Mutter, Kind, 9-to-5, Reihenendhaus mit kleinem Garten Ding aus (so kommt es mir vor).
Andere haben von vorne herein ein ganz anderes Setting und verteilen sich über den halben Erdball...oder noch schlimmer....sind auf die Deutsche Bahn angewiesen (das größte Chaos aus Ort & Zeit).
Ich glaube das trifft hier auf die wenigstens zu !
Ehrlich gesagt liest man zwischen deinen Zeilen schon deinen Bewegungsdrang raus.
Bist du auch glücklich oder schreibst du nur darüber wie du glücklich sein könntest?
Wir gehen (wie der gute Alman) hier im übrigen von einem sehr klassischen Vater, Mutter, Kind, 9-to-5, Reihenendhaus mit kleinem Garten Ding aus (so kommt es mir vor).
Andere haben von vorne herein ein ganz anderes Setting und verteilen sich über den halben Erdball...oder noch schlimmer....sind auf die Deutsche Bahn angewiesen (das größte Chaos aus Ort & Zeit).
Ich bin sehr glücklich. Und ich habe einen großen Bewegungsdrang, den ich aktuell aber auch mit 10h/Sport pro Woche gut befriedige. Den Stress von strukturiertem LD-Training mach ich mir aber garantiert die nächsten Jahre nicht. Für mich hat Sport nicht zwangsläufig was mit Wettkämpfen zu tun, ich erfreue mich auch einfach so daran fit zu sein. Freue mich aber auch drauf, in der W45 oder so dann wieder anzugreifen. Wie gesagt, alles hat seine Zeit.
Bei uns ist gar nichts "klassisch", wir arbeiten beide Vollzeit und teilen alles, d.h. Kinder, Haushalt etc. 50/50. Wir haben aber ein hohes Maß an Flexibilität und arbeiten recht viel nach 20 Uhr, was uns Freiräume am Tag ermöglicht. Unsere Kinder holen wir zwischen 15 und 15:30 ab, also alles im Rahmen. Klar, jeder Tag ist abgesprochen und durchgetaktet, aber es läuft. Aber das alles alleine zu bewältigen wäre, ist eine Illusion- um Zeit für den Sport zu haben, haben wir eine ca. 6h pro Woche eine Haushaltshilfe. Manchmal gönnen wir uns auch 2h eine Babysitterin um zusammen zum Vereinstraining zu gehen (sehr selten). Und die Einkäufe werden manchmal auch geliefert oder wir bestellen halt mal ne Pizza. Wir lagern aus was wir können, damit die Quality Time (d.h. Zeit für sich und die mit der Familie) bleibt. Familiäre Unterstützung haben wir nicht. Anders würde unser Konstrukt nicht funktionieren. Ich kenne nahezu kein Paar mit Kindern, wo beide in einem "klassischen" Job in Vollzeit oder nahezu Vollzeit arbeiten.
Und ja, unsere Wege sind so gut es geht minimiert, Kindergarten und Schule schnell per Rad, Schwimmbad in 300m, viel Home Office, städtische Wohnlage wo nahezu alles mit Rad oder zu Fuß erreichbar ist. Sowas darf man auch nicht unterschätzen. Kenne Leute die ne Stunde rumkurven um zum schwimmen zu fahren- wäre das bei mir der Fall, wäre ich seit 6 Jahren nicht im Wasser gewesen.
Das schwierigste in dieser Rush Hour des Lebens (der Begriff passt wirklich) ist es, die Partnerschaft nicht aus den Augen zu verlieren. Oft funktioniert man nur. Schiebt sich Aufgaben und Verantwortungen zu und versucht sich irgendwelche Freiräume zu schaufeln. Und sobald die Kinder dann ein gewisses Alter haben, beobachten wir plötzlich eine Scheidung nach der anderen. Ich denke, oft wird vieles über Jahre so hingenommen, bis dann alles eskaliert und man in einem ruhigen Moment mal reflektiert, was da so die letzten Jahre passiert ist.
Das kann aber nur funktionieren so lange keine Kinder im Spiel sind.
Das dachte ich auch...
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