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Vollständige Version anzeigen : Probleme beim Streckentauchen


Misko
27.10.2024, 16:38
Hallo zusammen,

relativ gesehen halte ich Schwimmen für meine beste Disziplin

Ich möchte gern den Rettungsschwimmer DLRG Silber machen. Leider habe ich mit den 25m Streckentauchen Probleme.

Habt ihr hier Tips für mich? Besonders interessiert mich die Atmung. Luft Anhalten oder etappenweise Ausatmen?

Viele Grüsse
Misko

Matthias75
27.10.2024, 17:04
Was ist denn genau das Problem? 25m Luftanhalten? 25m unter Wasser zu bleiben?

Grundsätzlich solltest du beim Streckentauchen nicht die Lunge komplett füllen. Dadurch hast du zuviel Auftrieb und arbeitest beim Tauchen gegen diesen Auftrieb, d.h. du musst schräg nach unten schwimmen, um unter Wasser zu bleiben. Das Ausatmen ist glaube ich nicht so wichtig, allenfalls, wenn du zuviel Auftrieb hast. Ansonsten kurz vor dem Auftauchen, damit du über Wasser sofort luftholen kannst. :Ertrinken:

Ansonsten: Ruhe reinbringen. Sauber abstoßen, Kopf zwischen den Armen lassen. Wenn du den Kopf hebst, um zu schauen, wie lange die Bahn noch ist, bremst du dich und erzeugst zwangsläufig Auftrieb. Einfach auf den schwarzen Strich schauen. Das "T" am Ende zeigt dir schon, wenn die Bahn zu Ende ist. Außer, ihr habt eine 50m-Bahn. :Huhu:

Dann ruhige Züge machen, also erst einen Taucharmzug. Anders als der normale Brustarmzug geht der komplett nach hinten. Dann einen Beinschlag und mit dem Beinschlag die Arme körpernah wieder nach vorne bringen. Immer schon den Schwung mitnehmen, indie Streckung gehen, ausgleiten lassen und nicht hektisch werden.

Ansonsten das Luftanhalten üben. Das ist als Ausdauersportler natürlich gewöhnungsbedürftig und für viele unter Wasser tatsächlich ein unerwartetes Problem. Also ruhig mal ins Wasser setzen, Luft anhalten und untertauchen. Das kann man auch damit verbinden, auszutesten, wieviel man einatmen kann ohne zu viel auftrieb zu haben: Ins tiefe Becken gehen: Luftholen, untertauchen und langsam ausblasen, bis man runter sinkt.

Wichtig: Ruhe in die Atmung reinbringen ohne zu hyperventilieren. Also vor dem Tauchen auf keinen Fall anfangen hektisch zu atmen oder etliche tiefe Atemzüge machen, in der Hoffnung, dass du damit mehr Sauerstoff in die Lunge/ins Blut bekommst. Maximal 2-3al tief einatmen und dann los.

Wie alles, Übungssache und Routine. Das klappt schon mit etwas Übung!:Huhu:

M.

Super, dass du dich an den Rettungsschwimmer machst. Sollten aus meiner Sicht viel mehr Schwimmer machen, gerade wenn man viel am Freiwasser ist. Viel Erfolg!

bellamartha
27.10.2024, 17:18
Hallo du,
aus meiner Zeit vom Apnoetauchen habe ich die folgenden Tipps von dir, die einige in meiner Trainingsgruppe im Triathlonverein gut nutzen konnten, um die 25 m Streckentauchen zu schaffen:

1. Vor dem Tauchen einige Zeit tief und ruhig atmen. Dabei doppelt so lange ausatmen, wie du einatmest. Am besten beim Ausatmen den Kopf auf das Wasser legen, damit die Stirn im Wasser und zwar aus diesem Grund, den ich der Einfachheit halber aus einer Apnoe-Seite hier herein kopiere:
Der Tauchreflex ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf das Eintauchen ins Wasser. Wenn dein Gesicht mit Wasser in Berührung kommt, sendet dein Körper automatisch Signale aus. Deine Herzfrequenz verlangsamt sich, um weniger Sauerstoff zu verbrauchen. Das Blut wird von den Extremitäten zum Kern des Körpers umgeleitet, um lebenswichtige Organe mit Sauerstoff zu versorgen. Die Reflexe in deinem Gehirn und Körper werden gedämpft, um den Sauerstoffverbrauch zu reduzieren. Diese Reaktionen helfen, länger unter Wasser zu bleiben, indem sie den Sauerstoffverbrauch des Körpers reduzieren. Sie treten nur auf, wenn das Gesicht mit Wasser bedeckt ist.

2. Atme wirklich ruhig und entspannt und versuche, auch innerlich loszulassen. Denke nicht an die 25 m, sondern denke daran, wie entspannt und elegant Fische, aber auch Säugetiere wie Walrosse oder Robben durchs Wasser gleiten. Du willst tauchen wie ein Walross, mit ruhigen, kräftigen Bewegungen. Stelle dir das vor dem Tauchen vor. Vergiss dein Streckenziel, sondern setze dir das Ziel, entspannt und ruhig und glücklich durchs Wasser zu gleiten.

3. Der letzte Atemzug vor dem Tauchen ist elementar. Du atmest gaaaanz tief ein. Und zwar zuerst tief in den Bauch, nicht in die Brust! Du merkst, dass du es richtig machst, wenn sich dein Bauch aufbläht und dick wird. Wenn der Bauch voller Luft ist, atmest du in die Brust hinein, aber erst dann! Dann füllst du die ganze Brust mit Luft. Und wenn du denkst, du bist schon bis oben hin voll Luft, dann kannst du, wenn du magst, noch Luft bis ganz hinauf reinpropfen, indem du quasi noch mal etwas Luft schluckst. Ist schwer zu erklären, vielleicht gibt es Videos auf Youtube, kannste aber auch weglassen. Wichtig ist das zuerst beschriebene: Erst den ganzen Bauch füllen, dann erst die Brust.

4. Dann geht es los. Achte beim Tauchen auf ruhige Bewegungen. Keine Hektik, das verbraucht Sauerstoff und ist nicht effektiv. Mach lange Tauchzüge wie den ersten Tauchzug nach dem Bruststart oder der Brustwende. Also die Arme ganz nach hinten durchziehen. Mach eine ausgeprägte Gleitphase! Bremse dich nicht selbst, in dem du diese abkürzt, indem du zu früh den nächsten Armzug startest. Mach, wenn du das kannst, ruhig einen Delphinkick.

5. Schaue nicht die ganze Zeit nach vorne. Tauche einfach und genieße das Strömen des Wassers entlang deines Körpers. Genieße es, dass du in diesem wunderbaren Element bist, ohne die Notwendigkeit, in diesem Moment zu atmen. Genieße die Apnoe.
Tauche einigermaßen tief, nicht direkt an der Wasseroberfläche.

6. Wenn du denkst, dass du nicht mehr kannst, dann kannst du noch mindestens 3 Züge machen. Beim Apnoetauchen gilt der Grundsatz: nie alleine tauchen. Aber für so einen Tauchversuch von 25 m halte ich das fast für etwas übertrieben. Aber ich bin bei so was, genauso wie beim Freiwasserschwimmen alleine, nicht so ein Sicherheitsmensch. Wenn du wirklich an die Grenze gehen willst: niemals alleine! Ich bezweifle halt nur, dass du bei 25 m wirklich an der Grenze bist. Meine Erfahrung ist, dass man völlig problemlos noch einige Züge tauchen kann, wenn man denkt, man hat keine Luft mehr. Wenn man wirklich keine Luft mehr hat, beginnt das Zwerchfell zucken.
Also, damit hier kein Shitstorm über mich hineinbricht: Sicherheit geht natürlich vor. Du kannst Kollegen, die mit im Wasser sind, bitten, auf dich aufzupassen oder das Personal des Bades.

Mit etwas Übung und einer entspannten Einstellung wirst du die 25 m bald ganz locker schaffen!
Berichte bitte über deine Fortschritte und wenn du es geschafft hast!

Ich hoffe, ich konnte etwas helfen.

LG
Judith

Misko
27.10.2024, 17:18
Vielen Dank Matthias!

,ich glaube bei mir ist es mehr Kopfsache.

Nicht voll einatmen ist schon mal eine Sache die ich mache.

Atemübungen auf dem Sofa mache ich nun auch.

Sollte ich während dem Tauchen Ausatmen oder die Luft Anhalten? Nicht Mitteldistanz, nur 25m

bellamartha
27.10.2024, 17:27
Oh, Matthias, beim einigem stimmen wir überein, bei der Frage nach voller Einatmung nicht. So kenne ich es halt vom Apnoetauchen damals im Verein.

Wird auf jeden Fall, Misko.
Beim Tauchen nicht ausatmen! Du brauchst den Sauerstoff ja für den Tauchgang.

lyra82
27.10.2024, 17:35
Mir hilft, an was anderes zu denken: Ups, schon da. :)

StefanW.
27.10.2024, 17:53
,ich glaube bei mir ist es mehr Kopfsache.....
Sollte ich während dem Tauchen Ausatmen oder die Luft Anhalten?

Es ist fast ausschliesslich Kopfsache.
Ich atme aus.

Misko
27.10.2024, 18:12
Achso, aktuell bin ich bei rund 20m.

TriVet
27.10.2024, 18:32
Erstens: du schaffst das. Bleib dran.
Zweitens: finde deine Methode und Rhythmus: was du dir vorstellen kannst, erreichst du.
Drittens: für mich(!) hat es gepasst mit-
-Tief einatmen
-ruhige, gleichmäßige armzuege (Brustschwimmen)
-eher am beckenboden entlang (hängt natürlich vom Einzelfall ab, Jdfls nicht direkt nur kurz unter Wasseroberfläche)
-ich habe die Luft angehalten, solange Sauerstoff in der Lunge zu holen ist, wird sich der Körper schon bedienen
Viertens: siehe erstens bis drittens

Matthias75
27.10.2024, 18:56
Achso, aktuell bin ich bei rund 20m.

Dann fehlt doch nicht mehr viel. Der Rest kommt mit der Übung!:Huhu:

Oh, Matthias, beim einigem stimmen wir überein, bei der Frage nach voller Einatmung nicht. So kenne ich es halt vom Apnoetauchen damals im Verein.

Wird auf jeden Fall, Misko.
Beim Tauchen nicht ausatmen! Du brauchst den Sauerstoff ja für den Tauchgang.

Solange wir uns bei Grundsätzlichem einig sind und Misko nicht noch mit gegensätzlichen Tipps verwirren. :Huhu:

Meine Beobachtung kommt eher aus der Schwimmer-/Rettungsschwimmerausbildung. Hier hängen viele tatsächlich - auch mangels Technik - an der Wasseroberfläche und versuchen dann krampfhaft irgendwie nach unten zu kommen. dürfte bei den Apnoe-Wettkampftaucher weniger das Problem sein...

Sicherheit ist ein Thema, über das man trefflich streiten kann. Grundsätzlich stimme ich dir aber auch dort zu: Wenn man ein paar Grundregel beachtet (z.B. nicht hyperventilierend, s.o.) und ich ans Limit geht, sollte das kein Problem sein. Andererseits macht Übung zu zweit auch mehr Spass und man kann sich auch gegenseitig Tipps geben.

M.

Bety
27.10.2024, 19:15
Mir hat mal jemand mit Ahnung gesagt nicht denken. Das Gehirn braucht viel Sauerstoff, daher möglichst abschalten. Viel Erfolg

dr_big
27.10.2024, 19:17
Oh, Matthias, beim einigem stimmen wir überein, bei der Frage nach voller Einatmung nicht. So kenne ich es halt vom Apnoetauchen damals im Verein.


25m dürfte unter einer Minute dauern, beim Apnoetaucher bleibt man eher länger unter Wasser. Für die 25m braucht man das Luftvolumen nicht maximal ausreizen.

trina
27.10.2024, 19:26
Hallo Misko,
ich bin letzte Woche das erste Mal 25m weit getaucht. Ich wollte einfach mal testen, ob das geht.
Ich habe vorher versucht, ruhig ein- und auszuatmen. Hat nicht wirklich funktioniert...
Also maximale Lungenfüllung war das auch nicht. Ich habe ruhige Tauchzüge gemacht und bis ca. Meter 20 nicht ausgeatmet. Ab Beginn des Ausatmens fand ich es dann anstrengend, da kam der einatmen-Reflex. Kurz danach habe ich einen zweiten Versuch gemacht, ging fast noch etwas leichter.
Umgedreht habe ich nicht, das probiere ich vielleicht beim nächsten Mal.
Das klappt bei Dir bestimmt in Kürze!

Shangri-La
27.10.2024, 19:47
Ich konnte früher in der Schule nie die 25m mit Brustbeinschlag tauchen, weil mich dieser mich zu sehr gestoppt hat.
Kaulbeine und Brustarme ging ohne Probleme, leider hat der Lehrer das nicht akzeptiert…. Wie ist das bei dir?

Flower
27.10.2024, 19:56
Die 25 Meter tauchen schaffst Du mit etwas Übung, für Triathleten ungewohnt aber lernbar .

Ich habe auch vor ein paar Monaten den DLRG Rettungsschwimmer Silber gemacht.

Die größten Schwierigkeiten hatte ich beim „Abschleppen“ eines zu Rettenden auf meiner Brust/ Vorderseite.
Also rückwärts schwimmen und den Menschen auf meiner Brust über Wasser halten und 200 Meter so auf Zeit schwimmen (waren es 100, 200 Meter oder mehr ?).
Und das ganze mit Judoanzügen angezogen und mit einem 100 kg Menschen den ich retten musste ;-)..

Also falls die es bei Dir nicht etwas lockerer sehen und wirklich vorschriftsmäßig vorgehen, hast Du noch jede Menge „Spaß“ vor Dir ;-).

Aber es lohnt!

Meines Erachtens!

captain_hoppel
27.10.2024, 20:13
ich war ein paar Jahren in der gleichen Situation wie du. Auch ich hatte damals hier im Forum um Tipps gebeten. Funfact: mir sind die 25m nur ein einziges Mal gelungen und zwar genau bei der Prüfung.

Bleib einfach dran und immer wieder üben. Evtl. schaffst du es ja jedes Mal etwas weiter. Selbst wenn es nur wenige cm sind.

Jan-Z
28.10.2024, 07:00
Moin!
Auch wenn schon gesagt, wichtig ist meiner Erfahrung nach vorallem das 'tief' tauchen, also am Beckenboden. Macht weniger Wasserwiderstand und damit weniger Sauerstoffverbrauch in den Muskeln. Dann bei mir 1-2 Tauch-Züge und dann locker Kraul-Beine ...
Gruss Jan

Siebenschwein
28.10.2024, 07:29
Du musst langsam sein, um weit zu kommen. Gleiten, nicht viele Züge machen. Das lernst Du am besten, indem Du erstmal kürzere Strecken tauchst. Also z.B. das Becken quer durchtauchen. Das so lange, bis Du dabei die Ruhe weg hast und merkst, dass Du eigentlich noch viel weiter könntest. Dann kannst Du ja umdrehen und noch was dranhängen. Und wenn Du die 25 mit der gleichen Ruhe angehst, wird das easy.
Jedenfalls hab ich das letztens so meiner 11jährigen Tochter beigebracht.
Armzug bis zu den Hüften durchziehen wurde ja schon erwähnt.

Estampie
28.10.2024, 08:43
und noch ein Tip aus dem Freitauchen, sicher, einfach und mit Spass:
Straßenlampentauchen :)

Du suchst dir auf deinem täglichen Weg eine Straßenlampe (Postkasten, Zaunpfahl.... )
Dort legst du eine kleine Pause ein, kommst zur Ruhe und atmest ruhig, also quasi Tauchvorbereitung. Dann spazierst du ohne zu atmen ruhig so weit du kannst. Ganz easy einen nächsten markanten Punkt angehen. Den merken. Beim nächsten mal ein bisschen weiter. (+ 3 Schritte oder so) beim nächsten mal ein bisschen weiter..... ruhig auch mal ein bisschen quälen nach ein paar Versuchen. Wenn Zeit ist gerne auch mehrfach, aber immer am Start zur Ruhe kommen, atmen.

Es ist enorm, wie groß grade am Anfang die Steigerung ist! Im Wasser kommt natürlich der ganze Kram mit dem Wasserwiderstand, Bewegungseffizienz und so hinzu, aber es bringt wirklich viel. Und 25m sind dann schnell geschafft.

Ne andere Sache, die mich schon länger beschäftigt in die Runde gefragt:
Ist Triathlon anti-Freitauchen? Wir trainieren ja den maximalen Sauerstoffumsatz.

Harm
28.10.2024, 08:45
Ich hab den DLRG Silber mit 16 Jahren gemacht. Da war das Streckentauchen damals auch die größte Herausforderung... Ist aber reine Kopfsache! Sagt sich natürlich leicht 41 Jahre später!
Alles hier geschriebene ist komplett richtig. Um Dir ein Gefühl zu geben was "ruhig schwimmen" bedeutet, habe ich hier (https://www.youtube.com/watch?v=BhNjaDkx6UY) mal ein Video verlinkt, von einem der 160m weit taucht!

Matthias75
28.10.2024, 09:31
Ne andere Sache, die mich schon länger beschäftigt in die Runde gefragt:
Ist Triathlon anti-Freitauchen? Wir trainieren ja den maximalen Sauerstoffumsatz.

Was heißt „anti-Freitauchen“? Jede Sportart benötigt ab einem gewissen Niveau eine Spezialisierung bzw. spezifisches Training. Beim Tauchen ist das eben, dass man extrem zur Ruhe kommen muss. Beim Triathlon lässt bei viele. schon der Gedanke an Wasser den Puls in die Höhe schießen.:Ertrinken:

Trotzdem sollten Triathleten, wie alle Ausdauersportler, recht gute körperliche Grundlagen für das Tauchen haben. Der Rest ist Gewöhnung und Training. Da gerade Streckentauchen eine Gleitübung ist, kann man aber vielleicht auch als Triathlet trainingstechnisch davon profitieren.

M.

TriVet
28.10.2024, 09:41
und noch ein Tip aus dem Freitauchen, sicher, einfach und mit Spass:Straßenlampentauchen :)
Du suchst dir auf deinem täglichen Weg eine Straßenlampe (Postkasten, Zaunpfahl.... )

Sehr geil!, Ideen muss man haben.:Huhu:

trina
28.10.2024, 10:09
Ich hab den DLRG Silber mit 16 Jahren gemacht. Da war das Streckentauchen damals auch die größte Herausforderung... Ist aber reine Kopfsache! Sagt sich natürlich leicht 41 Jahre später!
Alles hier geschriebene ist komplett richtig. Um Dir ein Gefühl zu geben was "ruhig schwimmen" bedeutet, habe ich hier (https://www.youtube.com/watch?v=BhNjaDkx6UY) mal ein Video verlinkt, von einem der 160m weit taucht!

Das ist ja mal krass, der schwimmt ja richtig langsam!

lyra82
28.10.2024, 10:32
Da bekomme ich schon beim Zuschauen Beklemmungen. :)

Jimmi
28.10.2024, 12:04
My 5 Cent:

Der Atemreflex kommt ja bekanntlich durch zu viel C02 im Körper. Da kann es durchaus helfen, unterwegs eine kleine Menge abzuatmen.

Nicht zum Herantesten die Sache mit einem Startsprung verkürzen.

Matthias75
28.10.2024, 13:38
My 5 Cent:

Der Atemreflex kommt ja bekanntlich durch zu viel C02 im Körper. Da kann es durchaus helfen, unterwegs eine kleine Menge abzuatmen.

Da es um die Co2-Konzentration im Blut geht, weiß ich nicht, ob man damit nennenswert etwas erreicht.

Zu sonstigen Spielereien mit Co2-Reduzieren (Hyperventilieren etc.) siehe oben: Am besten lassen.

Nicht zum Herantesten die Sache mit einem Startsprung verkürzen.

Macht es bei vielen aufgrund des schlechten Startsprungs eher schlimmer. Ich meine auch, dass die DLRG-Prüfungsordnung explizit das Abstossen vom Beckenrand fordert.

M.

Jimmi
28.10.2024, 14:37
ad1: Hat mir mal ein Rettungsschwimmausbilder gesagt. Kann ich aber nicht mit einer entsprechenden Versuchsreihe belegen

ad2: Eine Vereinskameradin (gute Schwimmerin) scheiterte immer beim Versuch mit Kopfsprung. Vom unten ging es aber.

Estampie
30.10.2024, 08:52
Was heißt „anti-Freitauchen“?


Das war eventuell ein bisschen plakativ ausgedrückt, und ist auch durch keinerlei Fachwissen untermauert. :Huhu:


Jede Sportart benötigt ab einem gewissen Niveau eine Spezialisierung bzw. spezifisches Training.


Das meine ich, wir verändern ja ganz offensichtlich durch unser Triathlontraining eine ganze Menge, auch in Richtung Sauerstoffverarbeitung. In meiner naiven Vorstellung schaffen wir uns durch das größtenteils im aeroben Bereich stattfindende und sehr umfangreiche Training unter anderem die Möglichkeit, sehr viel Sauerstoff umzusetzen. AFAIK hat ein trainierter Ausdauersportler zum Beispiel mehr und leistungsfähigere Mitochondrien. Das alles könnte natürlich zu einem erhöhten Sauerstoffverbrauch beim Tauchen führen. Aber ob es so ist weiß ich eben nicht

Bei 25m ist das natürlich egal, vor allem wenn man jetzt schon 20m schafft. :)
Bei 50m könnte es schon was ausmachen, aber es ist so lange her, dass ich mal 50m getaucht bin.... Da spielte in der Tat hauptsächlich der Kopf ne Rolle sagt meine Erinnerung.

p.S.: Kopfsprung. Hat bei mir immer zu kürzeren Strecken geführt, weil ich recht lange gebraucht habe die Startspannung abzubauen.

Gruß,
Thomas

Siebenschwein
30.10.2024, 09:16
..
In meiner naiven Vorstellung schaffen wir uns durch das größtenteils im aeroben Bereich stattfindende und sehr umfangreiche Training unter anderem die Möglichkeit, sehr viel Sauerstoff umzusetzen. AFAIK hat ein trainierter Ausdauersportler zum Beispiel mehr und leistungsfähigere Mitochondrien. Das alles könnte natürlich zu einem erhöhten Sauerstoffverbrauch beim Tauchen führen. Aber ob es so ist weiß ich eben nicht
....

Ich glaube eher, dass Du A) eine höhere Sauerstoffaufnahmekapüazität antrainierst (merh rote Blutkörperchen) und B) Dein Stoffwechsel effizienter wird. Und C) wirst Du evemtuella auch anaerob eine höhere Kapazität haben, einfach weil Du mehr trainierst.
A) wird Dir sicher helfen, mehr Sauerstoff im Blut zu aufzunehmen, sprich weiter zu tauchen.
B) könnte (falls der Sauerstoffumsatz effizienter wird) auch helfen. Da habe ich aber Zweifel, ob das wirklich der Fall ist. Ich dachte, da wird eher der Fettstoffwechsel aktiviert. Das sollte beim Tauchen keine Rolle spielen.
C) wird sicher nichts schaden, wenn langsam die Luft knapp wird.

Das aus meiner Laiensicht. Ein Biologe mag da eine andere (korrektere) Sichtweise haben.

soloagua
30.10.2024, 13:41
Das ist ja mal krass, der schwimmt ja richtig langsam!

Hat aber auch ein paar kg Blei um den Hals, dann geht das.
Ohne Blei, wie bei der DLRG gefordert, ist das zu langsam, da treibst Du nach oben. Wie schon gesagt, nicht zu lange gleiten. Immer in Bewegung bleiben und so knapp wie möglich über dem Boden bleiben. Kopf und Nacken entspannen und nach unten schauen
Luftanhalten ist Entspannung und sehr schnell zu steigern. Mach das wie bella beschrieben hat und dann wird das gut. Ein paar Trainings und Du hast die Strecke!.

zahnkranz
01.11.2024, 10:58
Ich stand vor vielen Jahren vor einem ähnlichen Problem. Ein Freund fing im Schwimmbad mit Streckentauchen an, alle schafften ohne Probleme die 25m, ich kam nichtmal auf 20m. Der Ehrgeiz war geweckt, ich wollte alles richtig machen und las mich in die Apnoe-Thematik ein und schaute viele Videos. Ich machte Anfangs alles falsch, bspw. wenn ich anfing das Gefühl zu bekommen, dass die Luft knapp werden könnte, wurde ich furchtbar hektisch, was die Lage nur verschlimmerte. Auch war die Technik, um unter Wasser vorwärts zu kommen, sehr schlecht. Ich fing an zu üben, lernte mit dem Atemreflex umzugehen und schaffte auch bald die 25m. Nachdem ich das mehrfach geschafft hatte, tauchte ich am Ende der Bahn nicht sofort auf und blieb ein paar Sekunden unter Wasser sitzen. Der Zeitraum wurde mit der Zeit immer größer, ich lernte die Symptome des Körpers kennen und was diese zu bedeuten haben, bspw. das hier im Thread erwähnte Zwerchfell-Zucken. Auch lernte ich, unter Wasser stets ruhig zu bleiben, und als ich an dem Punkt kam, dass ich nach den 25m noch ziemlich lange unter Wasser verweilen konnte, probierte ich die 50m, und schaffte diese zu meiner grossen Überraschung auf Anhieb. Ab einem gewissen Punkt hatte ich Lust, auch mehr als die 50m zu versuchen, aber das schien mir zu gefährlich zu sein, zumindest ohne einen professionellen Tauchlehrer der im richtigen Moment eingreifen könnte. Anfangs als Anfänger denkt man sich, kurz bevor ich ohnmächtig werde, tauche ich auf. Aber so funktioniert das eben nicht, daher habe ich niemals mehr als die 50m versucht.

Parallel dazu übte ich immer wieder, die Luft möglichst lange anzuhalten. Sei es mal am Schreibtisch, im Bett, oder flach auf dem Wasser liegend ohne sich zu bewegen (das aber auch nur in Anwesenheit von zwei Freunden). Anfangs fühlte sich eine Minute schon sehr lang an, zwei Minuten schienen kaum realistisch. Doch die regelmäßige Übung zeigte Erfolge. Flach auf dem Wasser liegend, Gesicht unter Wasser, schaffte ich in Anwesenheit von zwei Freunden 4min und 45sek. Ein mal pro Minute hob ich den Daumen, und wie mir die zwei Freunde erzählten, lief der Bademeister recht unruhig auf und ab.

Für mich hatte ich damit all meine Ziele weit übertroffen, so dass ich keinen Ehrgeiz hatte, höhere Ziele anzustreben. Zudem schien es mir auch gefährlich, auf diesem Niveau auf eigene Faust weiter zu machen. Heute, viele Jahre später und ohne irgendwelche Übungen, schaffe ich die 25m auf Anhieb ohne mir groß Gedanken darüber zu machen. Auch kann ich nach dem Tauchgang eine Weile unter Wasser bleiben, würde mir aber die 50m ohne Übung nicht zutrauen.

Drücke Dir bei deinem Vorhaben viel Erfolg. Wenn man einmal etwas Routine hat, die Technik passt, da verschieben sich die Grenzen ganz schnell.

Ausdauerjunkie
01.11.2024, 12:53
Meine Tipps sind
gut abstoßen, lange ruhige Tauchzüge, ausatmen, nahe am Boden tauchen.
25 Meter sollten schon gehen egal ob vorher viel oder normal eingeatmet wird, denn man ist ja nichtmal annähernd eine Minute unter Wasser.
Der Kopf spielt immer mit! Bei uns schafften das nur wenige auf Anhieb auf der 50 Meter Bahn, als wir dies dann das nächste mal machten und nur die 25 Meter Bahn hatten, schafften es plötzlich alle mehrfach!

Misko
01.11.2024, 20:10
Ich glaube ich mache es mir so schwer weil ich die Gedanken auf Atem und Atemnot lege. Rein körperlich solle das kein Problem sein.

Vielen Dank für eure Ausführungen!!!

Moessnec
02.11.2024, 11:04
Bei mir macht es nen Riesen Unterschied, wie tief ich im Becken tauche. es fällt mir viel einfacher, wenn ich am Beckenboden die Strecke tauche als direkt unter der Wasseroberfläche!

PabT
02.11.2024, 16:21
Super, dass du dich an den Rettungsschwimmer machst. Sollten aus meiner Sicht viel mehr Schwimmer machen, gerade wenn man viel am Freiwasser ist.

Nachdem alles andere mehr als einmal gesagt wurde, möchte diesen Punkt hervorheben und für die gute Laune ergänzen, dass ich die Mutter meiner Kinder beim Rettungsschwimmerlehrgang (Kombi DLRG und DRK-Wasserwacht) kennengelernt habe. :Liebe:

Viel Erfolg auf den letzten 5 Metern!

welfe
02.11.2024, 19:30
Ich oute mich dann mal als gescheiterte Existenz. Es gab jede Menge Unterstützung und gute Ratschläge, aber über 20m bin ich nie hinausgekommen. Es wurde dann halt der Rettungsschwimmer in Bronze.

Du schaffst das.

TriVet
05.12.2024, 21:10
Wie ging es weiter (Wortspiel nicht beabsichtigt, aber trotzdem willkommen😉)?