Vollständige Version anzeigen : Verzweifelt mit Läuferknie
Hallo an alle!
Trainiere jetzt seit ca. 2 Jahren Triahtlon, habe aber schon seit etwa zweieinhalb Jahren Probleme mit meinem rechten Knie. Zuerst wars nur beim Laufen. Symptome waren und sind die klassischen Tractus Iliotibialis Probleme. Nach einer gewissen Zeit während eines Laufes beginnt es, aussen am Knie zu ziehen. Das geht meistens so weit, dass ich nach 45 min. oder so abbrechen muss, manchmal früher, manchmal später.
Jetzt hab ich schon einiges versucht. Hab Laufschuhe gewechselt, hab versucht, ganz ebene Strecken auszusuchen etc. weiters hab ich ein MR machen lassen, auf dem man keinen Knorpelschaden etc. erkennen konnte. Jetzt hab ich viel Geld für Physio Therapie ausgegeben und es hat sich wieder nichts getan. Hab hauptsächlich Muskelaufbautraining gemacht in Verbindung mit Koordinationsplatten (MFT) usw. Kniebeugen, Good Mornings, ausfallschritt etc. Mittlerweile spür ichs auch bei so banalen Dingen wie beim Pilzsuchen, Spazieren oder wenn ich einfach einen falschen Schritt mache. Egal wie lang ich nicht Laufe, irgendwie geht das nie ganz weg. Sogar beim Schwimmen (Kraul) Spür ich es manchmal. Es ist dann aber meistens so schnell wieder weg wies kommt, nur wie gesagt, beim einen oder andern schritt oder bei einer blöden Bewegung spür ich, das da irgendwas nicht in ordnung ist. arg is es meistens nur beim laufen, war aber auch schon beim schwimmen und Im Winter beim Aufstieg zu einer Snowboard Tour.
Ich bin schon echt am verzweifeln weil ich es nicht weg bekomme.
Es kann doch nicht sein dass ich mit 22 Jahren nicht mehr laufen kann und auch so immmer wieder Knieschmerzen hab.
Hat von euch auch jemand mit solchen Dingen Erfahrung?
Dachte schon an Cortison und so oder in alle richtungen. würde gern eure Meinung dazu hören, soweit dies mit meiner Beschreibung möglich ist.
danke in voraus!
lg
thomas
Wasserträger
11.09.2008, 06:53
Uff... solch ein manifestiertes ITBS ist natürlich fies.
Schau dir mal diese Seite an:http://www.physsportsmed.com/issues/2000/02_00/fredericson.htm
Ich finde, da wird ganz gut erklärt, wo der Hund begraben liegt.
Wichtig ist, dass du zuerst die Spannung von deinem Traktus runterbekommst bevor du dein umfangreiches Aufbauprogramm durchziehst. Das geht sehr schwer durch Dehnen (Figur 5 im Link) und da wird eher der für die Spannung verantwortliche Muskel (Tensor) gedehnt. Das Band an sich kriegst nur durch ne mannuelle Therapie (Querdehnen/Querfriktionen) lockerer. Das ist zwar sehr schmerzhaft und sorgt in den meisten Fällen für blaue Flecke, aber bringt am Meisten. Ergänzen könnte man es durch Ultraschall - aber nicht an der entzündeten Stelle, sonder auch hier das gesamte Band.
Zudem könnte die Ursache auch andererorts liegen - starke Triggerpunkte in der Glutealmuskulatur (von der auch einige Fasern in den Traktus ziehen).
Das Cortison ist natürlich ne Überlegung wert, allerdings änderst du ja nichts an der Ursache, sondern bekämpfst nur die Entzündung. So kannst davon ausgehen, dass ein halbes Jahr später die nächste Spritze dran wäre...
Gute Besserung!
glaurung
11.09.2008, 13:50
Hmhhh!
Auf Wikipedia steht:
"Der Tractus iliotibialis ist ein Faszienstreifen, das heißt eine breit ausgedehnte sehnenartige Hülle auf den Muskeln, die an der Außenseite des Oberschenkels die Muskulatur stützt und vom Darmbeinkamm nach unten zieht und am Schienbeinkopf verankert ist."
Worauf ich hinaus will, ist folgendes: Bei Sehnenscheidenentzündungen z.B. kann sich fibromatöses Gewebe als Folge einer langwierigen Entzündung in den Sehnenscheiden einlagern. Das führt dann zum sog. Schneeballknirschen, wenn man auf die betroffene Sehne drückt. Bei jeder Bewegung reibt somit die Sehne in ihrer Hülle und verursacht frische Entzündungen. Und so ein Zeugs kann extremst hartnäckig sein, da Sehnen schlecht durchblutet sind und Ablagerungen nur seeeehr langsam abtransportiert werden (Ich kann ein Lied davon singen. Bei Interesse an Einzelheiten, schreib einfach ne pm).
Bei dir ist das Ganze ja auch sehr langwierig. Vielleicht ist es ja möglich, dass sich da auch was abgelagert hat. Ich weiss aber nicht, ob das beim Tractus iliotibialis mögllich ist. Bin nämlich kein Arzt. War nur so'n Gedankengang, den man verfolgen könnte.
dein thread titel is ein bisschen irreführend.
läuferknie und tractus sind für mich 2 paar stiefel.
aber frag mal feder..sie kann von tractus ein lied singen.
evtl. hat sie ein paar tipps..
generell: such dir nen guten physio/laufanalysten und sucht die ursache. ferndiagnose is da gelinde gesagt fürn arsch.
Danke erst mal.
Der Gedanke mit den Ablagerungen in den Sehenscheiden wäre weiter zu verfolgen. Werd mich da mal informieren.
Würde mich freuen, falls es noch weitere Erfahrungen damit gibt.
lg
thomas
glaurung
15.09.2008, 07:28
Danke erst mal.
Der Gedanke mit den Ablagerungen in den Sehenscheiden wäre weiter zu verfolgen. Werd mich da mal informieren.
Würde mich freuen, falls es noch weitere Erfahrungen damit gibt.
lg
thomas
Ich hab solche Ablagerungen in den Sehnenscheiden beider Patellasehnen und beider Sehnenscheiden oberhalb der Kniescheiben und möglicherweise auch seitlich, dort spürt man das Knirschen aber nicht so. Hauptgrund waren wahrscheinlich orthopädische Einlagen in den Schuhen. Toll, oder?
Tja. Und nun bin ich durch zigfaches Probieren irgendwelcher Maßnahmen so weit, sagen zu können, dass wohl das Beste sein wird, ein halbes Jahr, wenn nötig mehr, den Knien nicht mehr als die Alltagsbelastung zuzumuten. D.h. auch keine Kraftübungen für die Muskulatur und kein Dehnen. Beides, was übrigens von Orthopäden und Physios immer gerne empfohlen wird, haben bei mir immer alles schlimmer gemacht. Muss aber nicht bei jedem so sein.
Jedenfalls ärger ich mich nun auch schon seit über einem Jahr rum und kann mir deshalb sehr gut vorstellen, wie Dich Dein Problem ankotzt......:Kotz: :Kotz:
Ich kann ziemlich gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst. Ich kämpfe auch schon lange mit ITBS. Im Herbst 2005 begann mein "Knie" während eines ruhigen Laufes an der Isar plötzlich höllisch zu schmerzen. Ich war bis dato (damals war ich 23) noch nie verletzt, hab wie ich fand immer Wert auf verantwortungsvolles Training gelegt und war auch sonst ganz gut beinander.
Darauf folgten erst Mal 6 Monate komplette Laufpause.
Seit diesem Tag habe ich leider nur noch einen Ärzte bzw. Physiotherapiemarathon hinter mir. War bei einem befreundeten Professor, der mich dann an die Sportorhopädie im Olympiazentrum verwiesen hat. Dann MRT, Physiotherapie etc. Die Schmerzen waren bald nicht mehr nur beim Laufen, sondern auch sonst (vor allem Treppen) da. Morgens nach dem Aufstehen ist es übel. Anfangs (ich zähle in "Wintern") hatte ich beim Hohgehen der Treppe in der Ubahn eine Gänsehaut, so stark waren die Schmerzen.
Mit den bekannten Dehnübungen verschwindet der Schmerz kurzzeitig. Schwimmen und Radfahren geht. Bei mir ist es links. Es kommt mir so vor, als sei mein ganzes Bein "verkrampft". Das hört sich vielleicht komisch an, aber ich spüre ständig eine leichte Muskelkontraktion. Wenn ich locker anfange zu Laufen, dann gehts nach 2-3 km los. Ich habe eine ziemlich starke Überpronation, aber wie gesagt vorher nie Probleme. Ich bin nie Schuhe mit ausgeprägter Stütze gelaufen, Asics DS Trainer lange Zeit, dann Adidas Supernova Competition, später Nike Air Zoom Elite. Ich habe anfangs Voltarentabletten genommen, leider ohne Besserung. Unsicher bin ich hinsichtlich der Wirkung von Kühlpads. Meine schmerzen im Alltag verschwinden nämlich (natürlich nur kurzzeitig) unter einer warmen Dusche Cortison habe ich nicht probiert, schrecke aber nicht davor zurück, jedenfalls nicht in Verbindung mit einem neuen Therapieanlauf.
@ Wasserträger: ein guter Beitrag, den Link kannte ich schon, das hier (http://www.youtube.com/watch?v=sz73i3O01d8) ist auch ganz hilfreich. Deine Hinweise bezüglich der manuellen Therapie fand ich besonders interessant: Wer kann mir eine Physiotherapiepraxis nenn, in der ich so hart rangenommen werde, bis es balue Flecken gibt? :Cheese: Ich würde noch viiieel weiter gehen...äh humpeln.....
....aso Du bist ja Profi, kennst Du nicht jemanden in München, der sich mit ITBS auskennt? Physiotherapie, mein ich
Die Verletzung ruft seltsame Veränderungen hervor: Manchmal kommt es mir so vor, als habe ich schon resigniert: "Examen im Frühjahr, dann wirds sowieso nichts mit der Saison"...."Du wolltest schon immer über den Bodensee schwimmen...." Oh Mann, dabei bin ich noch nie einen Marathon gelaufen...:Traurig:
Aber auch bei klarem Verstand weiß ich, dass es ein verdammt langer Weg zurück wird, aber das macht ja eigentlich nix. Das Laufen fehlt mir, ob im 6er oder 4er Schnitt spielt da keine Rolle.
hmmm...ja mir gehts ungefähr ähnlich. Werd aber jetzt mal 2 Monate die Physiotherapieübungen durchziehen und schaun ob sich was tut. Das komische ist eben, dass ich auch, so wie du, bei anderen Sachen Schmerzen hab, wie z.b. beim Langlaufen, Wandern, Hiken beim Snowboarden, etc. . Werd mich glaub ich auch auf Lauftechniktraining und auf Kurzstreckenläufe konzentrieren. Bis vor 2 Jahren hab ich noch Fußball gespielt und nie Probleme gehabt mit meinen Knien. Da macht man auch viel mit Sprints und so...Vielleicht bringt das wa. Probier schon alles was ich irgendwie gelesen oder gehört hab.
Murmelspieler
23.09.2008, 11:42
Ich plage mich auch seit Jahren mit einem ITBS am rechten Knie herum. Seit ich mich regelmäßig dehne (so seit einem halben Jahr, früher überhaupt nicht) hat sich mein Zustand so weit verbessert, dass die Schmerzen erst ca. bei 10km Laufen kommen.
Ich mache immer die Dehnübung mit den überkreuzten Beinen und war jetzt 5 Sitzungen zur Massage und Elektrotherapie. Leider tritt keine weitere Verbesserung ein. Habe gelesen, dass der letzte Ausweg wohl eine Operation sei, kann mir jemand sagen, was genau denn operiert wird? Konnte dazu nix finden.
wollte gerade einen neuen Thread eröffnene wegen unklarer Kniebeschwerden, dann stolpere ich über diese Thread und muss mich leider dran hängen.
Zum ersten Mal in über 10 Jahren Laufen habe ich lauf-induzierte Kniebeschwerden re. Knie aussen, kamen beim Laufen, störten dann auch einen Tag tagsüber. Voltaren-Salbe scheint zu helfen, aber mit der Belastung (auch Radfahren, da aber weniger) kommen sie zurück.
Die Beschwerden sind noch unter der Schwelle, bei der ich zum Arzt gehen würde & es kommt eindeutig vom Laufen, aber ich bin jetzt eigentlich in dem Beginn zur Vorbereitung zu meinem Spätmarathon, also ein Problem.
Umfänge habe ich noch nicht hochgedreht, einzige Neurung waren neue Einlegsohlen (von ASICS-Standard zu diesen "Ironman" Gel-Dingern, habe ich wieder gelassen, kann das schon daran liegen?).
Ich weiss das Ferndiagnosen nicht gehen und hier nicht angefordert werden sollten, ich möchte aber dennoch wissen, in welche Richtung ich gehen (eher humple).
Also die Frage in diesem langen jammerden Post:
Wie unterscheidet sich ITBS und "Läuferknie" (runner's knee, wikipedia sagt, daß seinen zwei Krankheiten) in der Symptomatik genau (2. Frage wäre, was hilft sofort, mein Saisonabschluss schwimmt gerade weg ....)
m.
glaurung
23.09.2008, 21:22
1.Umfänge habe ich noch nicht hochgedreht, einzige Neurung waren neue Einlegsohlen (von ASICS-Standard zu diesen "Ironman" Gel-Dingern, habe ich wieder gelassen, kann das schon daran liegen?).
2. Frage wäre, was hilft sofort, mein Saisonabschluss schwimmt gerade weg ....
1. Das kann garantiert an den Einlegesohlen liegen. Dann müsste aber eine RECHTZEITIGE Ruhepause (und zwar nicht für ein paar Tage sondern eher zwei Wochen aufwärts) und das Entfernen der Sohlen das Problem beheben.
2. Ich würde lieber langfristig denken und mit solchen Sehnengeschichten äußerst vorsichtig umgehen.
Ich bin massivst gebrandmarkt. Will hier meine Leidensgeschichte aber nicht nochmals wiederholen (aber ein wenig kannst Du darüber ja schon ein paar posts vorher lesen)
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