Vollständige Version anzeigen : Wie werde ich eine Bergziege?
Hallo zusammen
Ich tue mich schwer am Berg... Und würde mich da gerne stark verbessern!
Als relativ kräftiger Typ mit 189cm und 80/81kg, tue ich mich per se schon etwas schwerer als andere in den Bergen.
Natürlich könnte ich mein Gewicht noch um das eine oder andere Kilo reduzieren, habe aber auch Respekt davor, dass dies zu Lasten meiner Kraft geht.
Wie geht Ihr damit in Wettkämpfen um? Beziehungsweise welche Art von Training wäre sinnvoll, um mit meinen Gegebenheiten trotzdem stärker in den Bergen zu werden?
Danke Euch!
Viel am Berg fahren. Nicht immer nur locker hoch sondern natürlich auch Intervalle
Abgesehen von watt/kg finde ich am Berg sehr wichtig wie schnell man seinen Rhythmus findest und ob man in der Lage ist diesen zu ändern.
Ist man variabel in den fahrbaren Trittfrequenzen oder kann ich nur einen Rhythmus fahren und den dafür aber richtig gut
Natürlich könnte ich mein Gewicht noch um das eine oder andere Kilo reduzieren, habe aber auch Respekt davor, dass dies zu Lasten meiner Kraft geht.
Das wird aber nicht anders gehen. Nicht umsonst sind die meisten guten Bergfahrer eher schlechte Zeitfahrer.
Ein gutes Beispiel für die Regionen in die du gehen solltest ist Tom Dumoulin. 69kg auf 1,85m.
Also kannst du das
a: einfach machen, weil es eh um die Bratwurst geht (abnehmen und Berge fahren)
oder
b: nicht machen
Falls Du nicht die Möglichkeit hast an Bergen zu trainieren (wie ich:( ), kannst Du mehr auf dem Turbotrainer fahren. Die gleichbleibende Leistung ist gut mit einem Berganstieg vergleichbar. Auch die stehende Luft und die nicht notwendige Aeroposition ist wie auf der Straße, sollte also eine gute Alternative darstellen.
Viele harte Kraftausdauerintervalle am Berg fahren.
Hohe, konstante Wattzahlen und tiefe Trittfrequenz.
Und vor allem: Freude an Anstiegen haben.
Gewicht verlieren.
Ich bin mit 202cm etwas größer, aber mit 85kg wohl etwas schmaler als du, kenne das Problem also selbst.
Wenn ich mit den richtigen Bergfahrern unseres Teams unterwegs bin sieht man am Leistungsmesser ganz klar wo das Problem ist.
Fahren die im steilen noch mit ~300W bin ich schon längst mit über 400W unterwegs.
Wenn die dann beschleunigen zieht es mir halt den Stecker weil am Berg W/kg zählen.
Weiters kommt hinzu das durch die benötigte höhere Leistung viel mehr Energie verbraucht und wärme erzeugt wird, beides wirkt sich ebenfalls negativ auf den Körper aus.
Das Problem mit einer höheren Leistung zu Lösen hat halt aus oben genannten Gründen Grenzen, daher bleibt nur das Gewicht.
Oder du vergisst das mit dem Bergfahren ganz einfach und machst das was Radfahrer mit unserer Statur können, Flach, Hart, Schnell oder Sprinten:)
Als relativ kräftiger Typ mit 189cm und 80/81kg...
Höho was Luxusprobleme. Wiege bei 172 cm mehr. :Lachanfall:
Wie ist denn deine FTP? Hast du einen Leistungsmesser?
In Wettkämpfen versuche ich am Berg einfach nicht zu überzocken und lasse mich überholen in dem Wissen, dass ich die meisten davon im Flachen eh wieder einhole. Ich habe auch das starke Gefühl, das viele am Berg einfach viel zu hart fahren im Wettkampf und damit nicht den besten Schnitt fahren den sie könnten.
Wurde eigentlich schon alles gesagt. W/KG so einfach ist das. Alles andere ist nur eine Frage der Übersetzung.
W hoch und KG runter.
Um das ganze noch etwas anschaulicher zu machen ein kurze Rechnung.
Sagen wir mal man fährt einen einstündigen Anstieg mit 5 W/kg hoch.
Ein Fahrer mit 60kg benötigt dafür 300W.
Ein Fahrer mit 90kg benötigt dafür 450W.
Jedes Kilo spart dem 60kg Fahrer also 5W, da es aber unrealistisch ist 30kg ab zu nehmen;) Rechnen wir jetzt mal mit 5kg.
5x5 ist einfach zu Rechnen und bedeutet man muss 25W weniger Leisten für die selbe Zeit oder umgekehrt steigern sich die W/kg bei gleichbleibender Leistung gleich mal um ~0,3W, ein erheblicher unterschied.
Im Gegensatz dazu 25W mehr Leistung über eine Stunde zu Leisten wird je nach Trainingsstand schon recht schwer.
Helmut S
05.06.2018, 19:47
Gewicht runter, insb KF Anteil. Das man mit niedrigem Gewicht zwangsläufig Kraft verliert ist zumindest in Grenzen ja so nicht richtig. Also da geht normal noch was :Blumen:
Dann Maximalkraft rauf, denn KA ist ne submaximale Kraftform. Aber nicht nur in den Beinen, sondern vor allem Rumpf/Rücken. Maximalkraftversuche bei der tiefen Kniebeuge mit LH scheitern selten am Oberschenkel, meist am Rumpf. Klassisches Maxkrafttraining is das mit den 1-3 Wdh vom 1RM. Vorher halt mt ner Gewöhnungsphase vorbereiten. Evtl. tatsächlich auch ne kleine Hypertrophiephase, wenn das Gewichtsmäßig evtl. auch etwas kontraproduktiv sein kann.
Ach ja Bergfahren ist auch Kopfsache .... Quäl dich du Sau ist Geschichte.
LG H.
Für Berge braucht man keine sportwissenschaftlich definierte "Kraft". Das sind VO2max und "Schwelle" wie immer im Ausdauersport viel bessere Prädiktoren. Hab mal irgendwo ne Untersuchung gelesen, dass man für 500W wie z.b. beim Stundenweltrekord die Kraft von einer beidbeinigen Kniebeuge braucht. Es fühlt sich vielleicht so an, aber das ist kein "Kraft" Problem. Einfach an den oben gennanten Parametern arbeiten, damit die Watt erhöhen und Gewicht verlieren. Da verbessert sich die relative Vo2Max natürlich auch, geht ja auch durch KG.
gaehnforscher
05.06.2018, 20:58
Für Berge braucht man keine sportwissenschaftlich definierte "Kraft". Das sind VO2max und "Schwelle" wie immer im Ausdauersport viel bessere Prädiktoren.
Ja.
Für Berge braucht man keine sportwissenschaftlich definierte "Kraft".
Nein.
Gerade wenn man abnimmt ist gleichzeitiges Krafttraining durchaus sinnvoll.
triathlonnovice
05.06.2018, 21:13
Um das ganze noch etwas anschaulicher zu machen ein kurze Rechnung.
Sagen wir mal man fährt einen einstündigen Anstieg mit 5 W/kg hoch.
Ein Fahrer mit 60kg benötigt dafür 300W.
Ein Fahrer mit 90kg benötigt dafür 450W.
Jedes Kilo spart dem 60kg Fahrer also 5W, da es aber unrealistisch ist 30kg ab zu nehmen;) Rechnen wir jetzt mal mit 5kg.
5x5 ist einfach zu Rechnen und bedeutet man muss 25W weniger Leisten für die selbe Zeit oder umgekehrt steigern sich die W/kg bei gleichbleibender Leistung gleich mal um ~0,3W, ein erheblicher unterschied.
Im Gegensatz dazu 25W mehr Leistung über eine Stunde zu Leisten wird je nach Trainingsstand schon recht schwer.
Ist fast richtig. W/kg haut zwar so einigermaßen hin in de Bergen, dennoch kann der schwerere Fahrer sich teoretisch schlechtere Leistunggewichte leisten. Je flacher die Anstiege , desto größer die Vorteile. Denn schließlich gilt es die Leistung den Wiederständen gegenüberzustellen. Allerdings hat der schwerere Fahrer das Problem der ungünstigeren körperlichen Parameter ,um lange hohe W/kg zu fahren. Wie hier schon erwähnt , so braucht er mehr Energie, kann Wärme nicht so gut ableiten und noch nen Haufen anderer Kleinigkeiten.
Was noch nicht erähnt wurde , ist die Fahrtechnik. Ein guter und stabiler Wiegetritt kann viel ausmachen.
Wonderboy
06.06.2018, 08:17
Oder du vergisst das mit dem Bergfahren ganz einfach und machst das was Radfahrer mit unserer Statur können, Flach, Hart, Schnell oder Sprinten:)
Ich würde das auch so sehen. Konzentriere dich auf deine Stärken. Du bist doch sicher ganz gut im Zeitfahren oder im Sprint. Also mach genau das, fahr Kriterien oder flache Rennen bei denen es zum Zielsprint kommt.
Alles andere wird dich zum verzweifeln bringen und macht außerdem keinen Spaß.
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